1.
Brief
28.
Oktober 2005
„Gäbe es nichts Neues, so würde nichts Altes" (Meister Eckhard)
"Wer das Rechte kennt und es nicht tut, dem fehlt es an Mut" (Konfuzius)
Der Begründer der Waldorfschule und biologisch-dynamischen Landwirtschaft (Dr. Rudolf Steiner) erachtete die Bienenzucht für so wichtig, daß er 1923 einen Vortragszyklus „Über das Wesen der Bienen" startete.
Ihm ging es um „die fortdauernde Fruchtbarkeit bei der Bienenzucht" im Gegensatz zum kurzfristigen Aufschwung in der künstlichen Bienenzucht. Ähnlich wie in der übrigen Landwirtschaft gelte auch hier, daß es etwas anderes sei, ob man der Natur ihren Lauf lasse und sie nur in richtige Bahnen bringe, oder wenn man etwas künstliches in die Sache hineinbringe.
Interessante Vergleiche lassen sich finden, z.B. Arbeiterinnen und Blutzellen, Drohnen und Nervenzellen, Bienen und Wespen (Bienen als in alten Zeiten herüber gezüchtete Wespen); er spricht über die Bedeutung der Insekten im Naturhaushalt (wichtiger als die Bestäubung der Pflanzen, ist die Verteilung der Ameisensäure); über das Schwärmen, das den Bienen ein wichtiges Bedürfnis sei (steht im Zusammenhang mit dem Bienengift und den drei winzigen Augen an der Stirn, über die die Wissenschaft bisher nichts herausgefunden hat - was aber auch kein Wunder ist, da zur Zeit nur 1 % des Verhaltens der Bienen überhaupt von Wissenschaftlern entdeckt und dokumentiert ist.)
Er spricht vom Verhältnis zwischen Verstand und Ameisensäure (die ja im Honig und Bienengift enthalten ist), davon, daß zuwenig Ameisensäure im menschlichen Körper, Seele und Geist nicht mehr zusammenhalte.
Mit anderen Worten: Für die Bienenzucht müsse jeder Mensch eigentlich das allergrößte Interesse haben, „weil von der Bienenzucht wirklich mehr, als man denkt, im menschlichen Leben abhängt".
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die Gesamtausgabe der Briefe erscheint in der Fachzeitschrift "Apikultur"