7.
Brief
15.
Dezember 2005
Honighändler aus Münchnen und Braunschweig handeln mit Honig, der gentechnisch veränderten Pollen enthält
Klee-Honig und Raps-Klee-Honig von einer Münchner Händlerfirma und einer Firma aus Braunschweig testeten positiv auf RoundUpReady Raps von Monsanto. Während sich in den Vereinigten Staaten u.a. der Gen-Raps unkontrolliert ausbreitet, ist der Anbau von Gen-Soja vor allem in Rumänien außer Kontrolle geraten. Man nimmt an, daß 90 Prozent des angebauten Soja genmanipuliert sind
Was kennzeichnet eigentlich eine wirklich konservative Regierung? Doch wohl, daß sie die Lebensgrundlage des Menschen, nämlich eine gesunde Erde, erhalten möchte (zum Beispiel auch natürliche, qualitativ hochwertige Nahrungsmittel) und nicht jeder Eintagsfliege unter den Technologien hinterherläuft. Die Gentechnik in der Landwirtschaft ist ganz eindeutig so eine Eintagsfliege, die kaum in der Lage ist, einen Tag ohne Skandal auszukommen - auch wenn einige Wissenschaftsjournalisten sehr schwatzhaft die angeblichen Vorteile dieser Technologie anpreisen. Was ist das Gegenteil einer konservativen Regierung? Doch wohl eine scheinheilige, unkritisch-revolutionär-fortschrittsgläubige oder kommunistische* Regierung, die die Lebensgrundlage der Menschen vernichtet zugunsten des technischen Fortschritts. So ist also ein Staatsoberhaupt, das auch als größter Bibelträger** aller Zeiten durchgehen könnte, das genmanipulierte Lebensmittel selbst zu sich nimmt, sie Anderen anbietet, und sich für ihre Verbreitung einsetzt - wenn nötig auch auf sehr einfallsreiche Weise, doch wohl nicht einem konservativen sondern eher einem kommunistischen Lager zuzuordnen.
In der Regel will kaum ein Europäisches Land auf Gen-Food setzten. Auch Osteuropa und Rußland wehren sich. Weder die Verbraucher noch die Imker sind daran interessiert. Dennoch gibt es einige Länder auf der Erde, in denen sich genmanipulierte Feldfrüchte wie Raps, Soja und Mais unkontrolliert ausbreiten und damit die Imkerei in diesen Ländern fast unmöglich machen oder zumindest den Ruf als Honigexport-Land ruinieren. Zu diesen Ländern zählen vor allem die USA, Kanada, China, Brasilien, Argentinien, Mexiko und Rumänien.
Während sich in den Vereinigten Staaten u.a. der Gen-Raps unkontrolliert ausbreitet, ist der Anbau von Gen-Soja vor allem in Rumänien außer Kontrolle geraten. Man nimmt an, daß 90 Prozent des angebauten Soja genmanipuliert sind (EN 4/05, p.6).
Der Deutsche Berufs- und Erwerbs-Imkerbund
erwarb einen Bio-Honig in den USA, so wie zwei Honige aus Kanada in zwei
heimischen Supermarkt-Ketten. Der Klee-Honig und der Raps-Klee-Honig waren
von einer Münchner Händlerfirma und einer Firma aus Braunschweig
importiert und abgefüllt. Alle proben testeten positiv auf RoundUpReady
Raps von Monsanto. (it-Magazin 3/05, p. 12)
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*) Fachausdruck aus früheren Zeiten
**) Redewendung aus Niedersachsen
die Gesamtausgabe der Briefe erscheint in der Fachzeitschrift "Apikultur"