13.
Brief
28.
März 2006
"Die größte Sorge bereitet mir unser wissenschaftlicher Nachwuchs. Woher werden wir die nächsten Generationen guter Biologen und Geologen bekommen, wenn an den Universitäten nur noch Gentechnik unterrichtet wird? Eine Biologie, die nicht den ganzen Organismus und die Lebensräume im Blick hat, kann weniger zur Sicherung unserer Lebensqualität beitragen." (Sir Neil Chalmers, Director des National History Museum)
Was
wir brauchen ist eine neue Generation von Wissenschaftlern, nicht Befürworter
von Tierversuchen oder Karikaturen von Wissenschaftlern, wie sie heute
reihenweise in der Gentechnik beschäftigt sind. Zu zeigen, daß
nur einzelne Wissenschaftler und Gentechnikexperten wie Frau Christel Happach-Kasan
von der FDP irren, wäre wohl eine leichte und unnütze Arbeit.
Es ist etwas Anderes, wenn sie mit der ganzen Herde irrt. In dem Fall ist
sie nicht das blökende Schaf am Ende, sondern es ist die Herde, die
ihr die Richtung gibt.
Heute, wo fast jedem klar ist, daß Tierversuche mehr und mehr abgeschafft werden müssen, weltweit bekannte Unternehmen wie die HSBC-Bank oder der Kopierkonzern Xerox sich reihenweise distanzieren, wird in England die „Pro-Test" Aktivistengruppe gegründet. Diese setzt sich offensiv für „medizinisch begründete" Tierversuche ein.
Die ehrwürdige Elite-Uni in Oxford will ein 30 Millionen Euro teures Tierversuchslabor errichten. 98 Prozent der Tierversuche seien beschränkt auf Fische und kleine Nagetiere. Für zwei Prozent der Forschung würden höher entwickelte Säugetiere benötigt, weniger als die Hälfte davon Menschenaffen. Immerhin: Jedes Jahr würden mehrere hundert Primaten unter wenig erfreulichen Bedingungen im Labor leben und sterben. [1]
Anders als etwa in Frankreich sind Tierversuche für die kosmetische Forschung in Großbritannien seit 1997 zwar verboten - ein Erfolg für die etwa 3000 Tierschutzorganisationen und ihre Millionen von Mitgliedern, von der 1840 gegründeten, hochangesehenen „Königlichen Gesellschaft zur Verhinderung von Grausamkeiten an Tieren" bis zur radikalen „Tierbefreiungsfront".
Dennoch gibt es neben dem geplanten Labor in Oxford, das größte Tierversuchslabor Europas („Huntingdon Life Sciences") in der Grafschaft Cambridge. Gut 1000 Wissenschaftler und Hilfskräfte machen dort Versuche mit Hunderttausenden von Tieren. [2]
Die Frage ist, wozu gibt es die Tierversuchslabore eigentlich, wenn Tierversuche doch keine Menschenleben retten, sondern im Gegenteil, nur dafür sorgen, daß die Wissenschaftler sich zwar in Sicherheit wiegen, aber die Versuchspersonen trotzdem sterbenskrank werden von den gentechnisch veränderten Arzneien, wie kürzlich berichtet wurde? [3]
In Bezug auf Gentechnik
wird der alte Satz wieder aktuell: man sterbe eher an seinen Arzneien als
an den Krankheiten. Man ist ja inzwischen so weit, daß man
das Kranke gesund nennt. Es sind nicht nur die vielen Versuchstiere, die
unnötigerweise gequält werden, sondern die neuere Medizin mit
„roter" Gentechnik weiß gar nicht, was sie für einen Schaden
anrichtet. Rudolf Steiner hätte sie wohl „menschheitsschädigende
Medizin" genannt.
___________
[1]
FAS, 2006, #10, p.16
[2]
Ibd.
[3]
kritische Wissenschaftsbriefe 2006,5,Nr.12
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