Science Review Letters
(Kritische Wissenschaftsbriefe)

71. Brief
20. November 2006


 

Der Mensch als soziales und antisoziales Wesen, mechanistische Ordnung

Aphorismen zu: Sozial / Arbeit / Existenzmittel / Geld / Der Mensch als soziales und antisoziales Wesen / Selbsterziehung / Schlaf / mechanistische Ordnung

Heilsamkeit ergibt sich im sozialen Zusammenhang nur, wenn der Mensch nicht von seiner Arbeit, sondern aus anderen Quellen der Sozietät sein Leben zu fristen hat.

Geld darf in Zukunft kein Äquivalent sein für menschliche Arbeitskraft, sondern nur für tote Ware. Nur tote Ware wird man in Zukunft bekommen für Geld, nicht menschliche Arbeitskraft.

Man muß sich nur denken, wie kompliziert dadurch die menschlichen Gesellschaftsverhältnisse werden, daß eigentlich der Mensch nur im Schlafe zu den anderen Menschen sich richtig verhält.

Der Schlaf ist ein sozialer Ausgleicher.

Wer nach dieser Richtung Menschenerkenntnis entwickelt, der wird eine große Anzahl von mehr oder weniger wirklichen Krankheiten zurückführen können auf das antisoziale Wesen des Menschen.

Überhaupt sollte man sich ganz klar darüber sein, daß hier ein sehr wichtiges Lebensgeheimnis verborgen ist. Dieses Lebensgeheimnis, das sowohl für den Erzieher wie für die menschliche Selbsterziehung außerordentlich wichtig ist, lebendig zu kennen, nicht bloß in der Theorie, das bedeutet, daß man auch den Trieb erhält, sein eigenes Leben stark in die Hand zu nehmen, über das Überwinden des Antisozialen nachzudenken, es nachzufühlen, um darüber hinauszukommen.

Sozialisierung ist nicht denkbar ohne Gedankenfreiheit.

Das müssen wir uns heute ganz besonders abgewöhnen, nur auf den Inhalt zu sehen und nicht zu sehen, von welchem Gesichtspunkte aus irgend etwas in die Welt gesetzt wird.

Worauf es heute ankommt, ist, daß der Mensch wirklich begreife: Er muß werden, er kann nicht auf irgendetwas geben, was er schon ist, er muß fortwährend ein Werdender sein .

Der Grundnerv allen sozialen Lebens ist das Interesse von Mensch zu Mensch.

Man muß erst die Quellen des Egoismus in der menschlichen Natur erforschen, um den Egoismus zu überwinden. Liebe tritt erst auf als das Gegenstück zur Selbstliebe.

Es ist nur die Fortsetzung der Ablehnung der Sklaverei, was gefordert wird in der Ablehnung der Kaufbarkeit und Verkaufbarkeit der Arbeitskraft.

Wie löst sich die objektive Ware, das Gut, ab von der Arbeitskraft, so daß Arbeitskraft nicht mehr Ware sein kann? Das kann man erreichen.

Die Frage muß von der Produktion abgelenkt, auf die Konsumtion gerichtet werden.

Alle müssen eine Grundlage des Besitzes haben.

Das ist auch die Grundlage für alle Disharmonie auf sozialem Gebiete in unserer Zeit. Es ist aber auch die Grundlage für gewisse Irrgänge des menschlichen Denkens in der Gegenwart, die ja wieder ihrerseits Ausgangspunkte sind für soziale Verirrungen. Denn das menschliche Denken hat sich im Lauf der letzten Jahrhunderte in einer gewissen Beziehung der mechanistischen Ordnung angepaßt. Das menschliche Denken ist durchdrungen, durchimprägniert von solchen Vorstellungen, die rein der mechanistischen Ordnung angepaßt sind.

Was als nächste Etappe nach der Überwindung der Sklaverei überwunden werden muß, das ist, daß eines Menschen Arbeit Ware sein kann!

Und wer heute nicht daran glaubt, daß es nur so kommen müsse in der Weltenordnung, der gleicht dem, der zur Zeit des entstehenden Christentums gesagt hätte: Sklaven muß es immer geben.
 
 

Zurück zur Übersicht Kritische Wissenschaftsbriefe
 

Die Gesamtausgabe der Wissenschaftsbriefe erscheint als Supplement in der Fachzeitschrift "Naturwissenschaft"

Folgen Sie uns in den sozialen Netzwerken:

Save Beecolonies | Natural Apitherapy Council
Api / Science Review Letters
Centre for Ecological Apiculture / Apitherapy
Centre for Social Medicine / Apitherapy
Zentrum fuer wesensgemaesse Bienenhaltung


Copyright: Centre for Foodsafety | Forschungszentrum natuerliche Bienentherapie | Natural Apitherapy Research Centre