215.
Brief
11.
März 2008
John Gray, ein britischer Philosoph, schrieb neulich: „Ein Verzicht auf die atomare Option wird uns zwangsläufig wieder zur Kohle führen. Inzwischen gibt es Technologien, die eine saubere Kohle ermöglichen, doch das ist kein Grund, der praktisch emissionsfreien Atomenergie die rote Karte zu zeigen. Ähnliches gilt für die Genlandwirtschaft. In der Gentechnologie kommt es zu menschlichen Eingriffen in natürliche Prozesse, deren Risiken noch nicht restlos bekannt sind. Aber die praktische Alternative wäre, dass weiterhin eine Agroindustrie betrieben wird, deren zerstörerische Folgen auf die schwindende Biosphäre unübersehbar sind. ... Die Grünen sind, genau wie die anderen politischen Klassen, auf dem Holzweg ... Welche Ironie, wenn die Grünen wegen ihrer Ablehnung von Hightech letztendlich eine ebensolche Bedrohung für den Planeten wären wie George W. Bush." [1]
Seltsam, was heute als Philosophie durchgeht. Dabei ist John Gray einer der bekanntesten britischen Philosophen. Er lehrt an der London School of Economics.
Wenn Bayer-Chef Werner Wenning so etwas sagt, ist dies kaum verwunderlich, denn als ein Flachkopf par excellence bewegt er sich bekanntlich außerhalb der strengen Logik. Auf diese Weise konnte er mit seiner Art High-Tech-Medizin (z.B. „health care" mit Lipobay) schon Etliche das Leben kosten lassen, weshalb sich die Bayer-Aktie seit längerer Zeit im Sinkflug befindet, nicht zuletzt wegen der Schadensersatzzahlungen an die Hinterbliebenen [2]. Ähnlich wie bei seiner Healthcare-Sparte versucht er auch bei genmodifizierten Lebensmitteln nicht in die Schöpfung einzugreifen, sondern nur den Menschen irgendwie zu versorgen, im Grunde wie vor Tausenden von Jahren (zur Erinnerung: wir versuchen Herrn Wenning in seinen Ausführungen außerhalb der strengen Logik zu folgen):
„In der Landwirtschaft hat die Menschheit schon vor Tausenden von Jahren begonnen, Saatgut züchterisch zu bearbeiten, um die Erträge zu steigern. Mit Hilfe der Gentechnik geht das heute nur viel zielgerichteter und effektiver. Für mich ist das kein Eingriff in die Schöpfung, sondern die Weiterentwicklung von Pflanzensorten zur weltweiten Versorgung der Menschen. ... Genverändertes Saatgut ist seit mehr als zehn Jahren erfolgreich im Markt, unzählige Studien bestätigen die Unbedenklichkeit. Es gibt keinen Grund, immer wieder angebliche Gefahren an die Wand zu malen." [3]
Sicher, mit Hilfe der Gentechnik kann man heute viel zielgerichteter und effektiver die Grundlagen der Saatgutzüchtung zerstören und nachweislich die Erträge senken. Natürlich kann die Gentechnik zur weltweiten Versorgung der Menschen mit krankmachenden Lebensmitteln beitragen. Genverändertes Saatgut wird seit mehr als zehn Jahren erfolgreich von Bayer, Monsanto & Co verkauft, obwohl unzählige Studien bestätigen, daß es erhebliche nicht nur gesundheitliche Risiken birgt. Es gibt also genügend Gründe, keine genmodifizierten Lebensmittel zu sich zu nehmen.
Nur -- logisch zu erklären, warum trotzdem genverändertes Saatgut angebaut werden soll oder genmodifizierte Lebensmittel gegessen werden sollen, ist das nicht.
Nicht bei jedem Mediziner oder Biotechnologien lassen sich so klar die Gründe aufzeichnen wie bei Josef Penninger: Er besitzt von frühester Jugend an eine mentale Behinderung, den Atheismus. Er sagt: „Ich war in einem katholischen Internat, das hat mir meine Religion sehr früh ausgetrieben" [4]. Das erklärt, warum er ohne viel Federlesens die Biotechgesellschaft Apeiron Biologics gründet und dort Therapien auf der Basis von Amgen entwickelt.
Amgen ist von einer zweifelhaften Berühmtheit, denn das von ihr herausgebrachte Medikament Epogen („Epo") ist ein gentechnisch hergestelltes menschliches Hormon, das dazu dienen sollte die Produktion roter Blutkörperchen anzuregen, das aber vor allem als Dopingmittel bekannt wurde und fast 7 Milliarden Dollar in die Kassen von Amgen spülte. Bei Amgen-Medikamenten und einem konkurrierenden Mittel des Unternehmens Johnson & Johnson waren in Tests an Patienten schwerwiegende gesundheitliche Probleme aufgetreten. Infolgedessen forderte die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA Amgen im März 2007 auf, auf den Verpackungen von Epogen und Aranesp sogenannte „Black-Box"-Hinweise zu plazieren. Das sind in Amerika die stärksten möglichen Warnhinweise vor Nebenwirkungen. [5]
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[1] John Gray 2008: Grüne
auf die Hightech-Autobahn. Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 33, p. 36)
[2] FAS 2008, Nr. 10, p.
49.
[3] FAS 2008, Nr. 5, p.
33.
[4] FAZ 2008, Nr. 58, p.
C3.
[5] Api-Review-Letters 2007
Heft 6 Nr. 130: Natürliche Apitherapie III. Schulmedizin tappt im
Dunkeln. Neueste Generation „Biologica" (gentechnisch hergestellte Medikamente)
schafft mehr unangenehme Nebenwirkungen als daß sie eine sinnvolle
Heilung herbeiführt.
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