Science Review Letters
(Kritische Wissenschaftsbriefe)

365. Brief
1. Oktober 2010

Bienenwellness statt Medical Wellness mit Probiotika, Phytosterinen, transgenen Sojabohnen, pflanzlichen Ölen und Fetten

Probiotika: Probiotika enthalten immerhin Keime, an die inzwischen auch Gentechnologen Hand anlegen, die aus Schweinekot oder Mäusedärmen stammen. Selbstverständlich gilt hier wie anderswo der bewährte Grundsatz der Lebensmittelindustrie und der Ernährungsexperten: Schweigen ist Gold. Nestlé und Danone ("Actimel") sind auf diesem Gebiet immer noch aktiv. Inzwischen haben sich viele Molkereien, vor allem Bio-Molkereien längt von Probiotika verabschiedet - nur Bio-Supermärkte wie Alnatura werden noch mit probiotischen Yoghurts beliefert. Wer verkauft schon gerne seinen Kunden Lebensmittel, die Keime enthalten, die bisher von den Hygienikern als Hinweis auf eine fäkale Verunreinigung gewertet wurden? Wer kann schon garantieren, daß probiotische Yoghurts keine Allergien auslösen? Auch ist bekannt, daß Bakterien bei geschwächten Personen durch den Darm hindurch in andere Organe gelangen können ("Translokation"). "Da sich die probiotischen Keime nach Angaben der Hersteller leichter an Schleimhäute des Menschen anheften, kann die Gefahr schwerer Entzündungen innerer Organe nicht ganz von der Hand gewiesen werden". [18][19][20][21]

Phytosterine / Phytosterole: Etliche Personen verzehren mit Phytosterolen angereicherte Lebensmittel in dem Glauben, ihrer Gesundheit hiermit einen guten Dienst zu erweisen. Neben Probiotika sind sogenannte Phytosterine ein zweiter wichtiger Baustein für Funktionsnahrungsmittel à la Nestlé, Kraft Foods, Danone & Co. Diese Stoffe können praktisch jedem Produkt beigefügt werden. Durchgesetzt hat sich der Zusatz bei Margarine. So gelten die Pflanzenfette als "gut fürs Herz", weil sie die Aufnahme von Cholesterin behindern. Ob künstlich zugesetzte Phytosterole (die ohnehin in der Regel aus gentechnisch veränderten Rohstoffen gewonnen wurden) dem Herzen wirklich zugute kommt, ist nie konsequent geprüft worden. Die Kardiologen Oliver Weingärtner, Michael Böhm und Ulrich Laufs warnen daher vor einem allzu sorglosen Verzehr dieser Pflanzensterole. Künstlich zugesetzte Phytosterole können sich im Blut anreichern. Typische Folge einer solchen Phytosterolämie sind schwere arteriosklerotische Gefäßschäden, die nicht selten schon in jungen Jahren zum Tod führen. Keine gesundheitliche Gefahr scheint von Nahrungsmitteln auszugehen, die von Natur aus reich an Phytosterolen sind. Eher dürfte das Gegenteil zutreffen.
 [33][34][35][60][61][62][K6, 13]

Ablasshandel mit Kalorien: Wenn etwa verkapselte Bakterienkulturen einer Schokolade zugesetzt und mit dem vermeintlich gesunden Produkt unbeschwert Kalorien verzehrt werden. Eine Limonade von Nestlé soll helfen, schlank zu werden. Sie soll - dreimal täglich getrunken - den Stoffwechsel so anregen, dass etwa 100 Kalorien zusätzlich verbraucht werden. "Wir machen mit Produkten, die einen gesundheitsfördernden Zusatznutzen haben, etwa einen Umsatz von über 20 Milliarden Schweizer Franken jährlich", sagt Werner Bauer, Chef der Forschungsabteilung bei Nestlé. Rechnet man den Erlös aus Tierfutter dazu, ist es noch mehr; auch das wird längst aufgepeppt. Der Nestlé-Konzern möchte sich als Gesundheitsunternehmen neu erfinden. Nur leider fördern diese Panschereien mit Milchpulver, Bakterienkulturen, Müslimischungen, Limonaden nicht immer die Gesundheit sondern manchmal auch das schnellere Ableben. [33][34]

Sojaprodukte, Tofu: Wer gänzlich auf tierische Produkte verzichten will - wie es ja das Ziel der Veganer ist - muß sich einen adäquaten Ersatz schaffen. Was Milchprodukte betrifft, ist es nur schwer möglich, auf Bienenprodukte bezogen ist es unmöglich. Selbst wenn der Veganer auf Sojaprodukte wie Tofu zurückgreift, muß er intellektuelle Defizite im Alter in Kauf nehmen. Man hat festgestellt, dass je höher der Konsum an Tofu bei Erwachsenen, desto größer die intellektuellen Defizite im Alter. Es kommt regelrecht zur Hirnatropie. Dies gilt vor allem für konventionelles, sprich gentechnisch verändertes Soja, aber auch für Bio-Tofu. Hinzu kommt Sojalecithin, das in allen möglichen schokoladenartigen Süssigkeiten enthalten ist. Auch Schilddrüsenstörungen können die Folge sein. Hier ist es wenig hilfreich, wenn kanadische Molekularmediziner ihre Bücher zur Krebsvorsorge mit chemischen Formeln spicken, um eine besondere Wissenschaftlichkeit zu betonen, dann aber gentechnisch verändertes Soja empfehlen, Pestizide und GMO's verharmlosen. Statt auf Soja-Produkte sollte man lieber auf eine apitherapeutische Kur zurückgreifen. [20][23][36][37][63][K3, 8, 11, 15]

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Die Gesamtausgabe der Wissenschaftsbriefe erscheint als Supplement in der Fachzeitschrift "Naturwissenschaft"

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