Science Review Letters
(Kritische Wissenschaftsbriefe)
 

7. Brief
1. März 2006


 

Nur die eklatanten biotechnologischen Fehlentwicklungen werden als schädlich erkannt wie zum Beispiel eine transgene Ziege oder transgener Lachs

Sind die Fehlentwicklungen der "grünen" oder "roten" Gentechnik nicht ganz so deutlich zu sehen, wird schnell ein fadenscheiniger Nutzen hervorgezaubert. Von echter Wissenschaft kann aber nicht mehr die Rede sein. Genau so verfahren aber die meisten Forschungsinstitute heute, auf die sich die Entscheidungsträger dann berufen. Auch die gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission, das Joint Research Centre (JRC), eine sogenannte "research-based policy support organisation" hat sich hier als pseudowissenschaftlich qualifiziert. Es gibt nur einen Schwellenwert von 0,00 %. Alles, was darüber liegt muß als Kontamination bezeichnet werden.
 
Man studiert und beachtet heute eigentlich nur diejenigen Zusammenhänge, welche wirklich äußerlich im Groben sichtbar sind. Man nennt irgend etwas schädlich, wenn man mit Augen den Schaden sehen kann, den es anrichtet, nützlich, wenn man mit Augen im groben Sinn den Nutzen erblicken kann". (Rudolf Steiner)
Nur die eklatanten biotechnologischen Fehlentwicklungen werden als schädlich erkannt wie zum Beispiel eine transgene Ziege. Bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA in London hatte GTC Biotherapeutics die Zulassung für ein gentechnisch hergestelltes Medikament beantragt, wie es nicht nur hier, sondern weltweit noch nicht auf dem Markt ist. „Atryn", ein Mittel, das die durch Antithromin-Mangel verursachten Blutgefäßverstopfungen verhindern soll, wird in den Fabrikhallen von GTC in Framingham (Massachusetts) von 74 transgenen Ziegen hergestellt [1].

Dann heißt es "Das amerikanische Biotechnikunternehmen GTC Biotherapeutics ist in Europa auf die Nase gefallen" oder „Wie der schnell wachsende transgene Lachs, der seit fast einem Jahrzehnt in amerikanischen Versuchsteichen dahindümpelt, bleibt die transgene Pharmaziege ein Laborkonstrukt" und man schätzt die Lage richtig ein: "Die nicht nachlassenden, sondern vielerorts sich zuspitzenden gesellschaftlichen Widerstände gegen die grüne Gentechnik zeigen auf der anderen Seite, daß der Wunsch, die transgenen Organismen dauerhaft ins Labor einzusperren, auch mehr als zwei Jahrzehnte nach der eigentlichen Innovation kaum abflaut." [2].

Sind die Fehlentwicklungen der "grünen" oder "roten" Gentechnik nicht ganz so deutlich zu sehen, wird schnell ein fadenscheiniger Nutzen hervorgezaubert. Von echter Wissenschaft kann aber nicht mehr die Rede sein. Genau so verfahren aber die meisten Forschungsinstitute heute, auf die sich die Entscheidungsträger dann berufen. Auch die gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission, das Joint Research Centre (JRC), eine sogenannte "research-based policy support organisation" hat sich hier als pseudowissenschaftlich qualifiziert.

Es wäre großartig, wenn diese Organisation und die angeschlossenen Forschungseinrichtungen Lösungen für die Europäischen Entscheidungsträger erarbeiten würden, doch wie es aussieht, scheinen sie noch nicht einmal die eigentlichen Probleme in den Blick zu bekommen.

Die gemeinsame Forschungsstelle der europäischen Kommission , das Joint Research Center hat zusammen mit weiteren Forschungseinrichtungen [3], jetzt eine buchlange Untersuchung zur möglichen Koexistenz von konventionellen und transgenen Nutzpflanzen wie Mais, Zuckerrübe und Baumwolle vorgelegt. Das Ergebnis dieser Studie stützt die Gentechnik [4]:

"In den Vorschriften der EU für die Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung von GVO und Produkten, die aus GVO hergestellt wurden, ist ein Schwellenwert von 0,9% für das zufällige Vorhandensein von gentechnisch verändertem Material in herkömmlichen Lebens- und Futtermitteln festgelegt, was als Ausgangslage für Koexistenzmaßnahmen in der Landwirtschaft angesehen wird. Gestützt auf Simulationen und die Meinung von Sachverständigen kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass mit dem Schwellenwert von 0,9% eine Koexistenz von Kulturen möglich ist und die landwirtschaftlichen Praktiken hierfür nur geringfügig oder überhaupt nicht angepasst werden müssen." [5].

Hier verabschiedet sich die Forschungsgemeinschaft von jeder wahren Wissenschaft und stützt sich auf Meinungen und Simulationen, die mit der Realität nichts zu tun haben. Es gibt nur einen Schwellenwert von 0,00 %. Alles, was darüber liegt muß als Kontamination bezeichnet werden.
_____________________________________
[1] FAZ 2006, 51, p. N1
[2] Ibd.
[3] Gentechnikfreundliche Forschungsinstitute, die mit der Europien Commission's Joint Research Centre (JRC) zusammenarbeiten:  JRC-Institute for Prospective Technological Studies (IPTS), Institute National de la Recherche Agronomique (INRA), France, University of Applied Sciences of Weihenstephan (Germany), Desarrollo Agrario Y Pesquero (DAP, Spain)
[4] Siehe Anmerkung 1.
[5] Presse-Mitteilung des JRC.

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