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Zbigniew Lipinski hat für sein Buch über Bienenschwärme

die Apimondia Goldmedalie gewonnen


("Essence and Mechanism of nest abandonment by honeybee swarms" von Zbigniew Lipinski,
302 S., 22 Farbfotos, zahlreiche Grafiken, 3. durchgesehe Auflage 2002.)

Für dieses Buch hat Zbigniew Lipinski auf dem XXXVII. Apimondia Congress 2001 in Durban/Südafrika die Goldmedalie erhalten.

Man kann nachvollziehen, daß dieses Buch seine Goldmedalie wert ist. Denn der Autor erläutert in seinem Buch nicht nur seine neue Theorie über das Schwärmen der Bienen, sondern es fließt auch ein reicher Erfahrungsschatz sowie seine umfangreiche Literaturkenntnis mit ein.

Er spricht von dem „effort to solve the mytery of swarming in our beloved honeybees"  (1), ist sich aber bewußt, daß nur 1 % des Verhaltens der Bienen untereinander wirklich bekannt und von Wissenschaftlern dokumentiert ist (2).

Dieses Werk ist so umfangreich und der Autor schildert darin so viele Phänomene, daß wir uns in dieser Besprechung nicht mit Einzelheiten aufhalten können. Dazu sei auf verschiedene Artikel in den neusten Ausgaben von Apikultur verwiesen.

Nur ein Phänomen sei herausgegriffen: Während seiner Arbeit mit den Bienen ist es Zbigniew Lipinski aufgefallen, daß das Schwarmverhalten durchaus bei den Völkern verschieden sein kann, aber nur ein Verhalten auf ein gesundes, widerstandsfähiges Volk schließen läßt. Er unterscheidet ein normales („fast") und abnormales („slow") Schwarmbildungsverhalten. Heute sind die Bienen so degeneriert, daß sie oft nur ein abnormales Schwarmverhalten aufweisen (3).

Imkern und Wissenschaftlern hält er vor: „It is especially difficult for them to reconcile this theoretical knowledge with their own practical experience" oder er läßt die Alten sprechen: „shame on you for not understanding the wisdom of these insects" (4).

Darüber, daß der Autor sich mitunter selbst in allzutheoretische Ausführungen („neuro-psycho-physiological aspects") verliert, sollte man hinwegsehen und sich auf das konzentrieren, was er wirklich zu sagen hat - und das ist nicht wenig.

Für Wissenschaftler und Imker, die mit dem Lesen von wissenschaftlicher Literatur vertraut sind, ist dieses Buch außerordentlich interessant und empfehlenswert. In den nächsten Ausgaben von Apiculture werden wir näher auf dieses Werk eingehen.

15 Oktober 2003
Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung

Vollständige Version in: Apikultur 2 (3) 2003