Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung
 

Alte Traditionen in Imkerei, Weinbau und Landwirtschaft, Artensterben kostet drei Billionen Euro im Jahr; Neonics; Glyphosat, chronische Darmkrankheiten und Krebs; Pestizide auf Äckern und in der Luft verantwortlich für Insektensterben I-II

(Old Traditions in Apiculture and Viniculture, organic and better than organic; Neonics; Glyphosate and cancer)

Mittelalterliche Klotzbeute; Gesetz zur Rettung der Bienen; Die deutsche Biobranche setzte in ihrem abermaligen Rekordjahr 2017 zehn Milliarden Euro um. Der globale Markt für Bio-Produkte wurde für das Jahr 2008 mit über 50 Milliarden US-Dollar beziffert - und darin sind die Produkte, die noch besser und ökologischer als Bio-Produkte sind oder generell nachhaltige Produkte (Berücksichtigung der Umwelt, Umgang mit Ressourcen, faire Arbeitsbedingungen, soziales Engagement), gar nicht enthalten. Damit wird der Bio-Anbau zum immer wichtiger werdenden Gegenpol zur Anbaufläche für gentechnisch veränderte Pflanzen - die übrigens wegen der negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier, weltweit auf immer mehr Ablehnung stoßen. Bio-Produkte sind in der Regel eine gute Wahl. ESL-Milch. Der Slogan: "Ohne Gentechnik weil Bio" gilt aber nicht für den Supermarkt. Bio-Honige und andere Bio-Bienenerzeugnisse halten nicht, was sie versprechen. Es wird eine natürliche Bienenhaltung, teilweise sogar artgerechte oder wesensgemaesse Bienenhaltung vorgegaukelt, es wird mit Bildern von Strohkörben geworben, obwohl es fast keinen Unterschied zwischen Bio- und nicht Bio-Bienenhaltung gibt. Die Bienen werden weder bei den Bio-Imkern noch bei ihren konventionellen Kollegen artgerecht oder wesensgemäß gehalten.  Durch die übliche Rähmchen- und Magazinimkerei und die auch bei Bio- und Demeter-Imkern erlaubte Zuckerfütterung kann ein Bioimker inzwischen genau so viel Honig ernten wie etwa ein Imker des Deutschen Imkerbundes (DIB). Plastik im Honig durch Zuckerfütterung? Viele Autoren, die über ökologische Bienenhaltung, bio-zertifizierte Imkerei schreiben, besitzen mehr Phantasie und Erfindungsgabe als wirklichen Sachverstand. Die Hauptziele der Bio-Imkerei bleiben die Rationalisierung und Ertragsmaximierung auf Kosten der Bienengesundheit. Frau Bentzien beschreibt die Bio-Imkerei sehr phantasiereich in den rosigsten Farben; die Wirklichkeit sieht aber so aus: wer das deutsche Biosiegel auf seine Honiggläser klebt, darf Zucker füttern, den Honig erhitzen, die Königin künstlich besamen - es sollte allerdings "eine verletzungsarme Besamung der Königin" gewährleistet sein - , künstliche Königinnenzucht betreiben ("Umlarven"), künstlich erzeugte Wabenteile einbauen (was die Kommunikation innerhalb des Bienenvolkes empfindlich stört), diese mit Drähten umwickeln, sogar die Pressing-Methode sowie die Magazin- und Drehrahmenbeute wird nicht ausdrücklich verboten; Manche Bio-Imker beschneiden sogar die Flügel der Königin - eine Technik, die von vielen Fachberatern, Imkermeistern und Wissenschaftlern gutgeheißen wird. Einfach imkern in der Bienenkiste oder im Top bar hive? Ein ausgiebiges Wandern mit den Bienenvölkern ist leider auch bei Bio-Imkern sehr verbreitet, weshalb Bio-Bienenprodukte mitunter stark mit Pestiziden und Antibiotika belastet sein können. Bedenkliche Zusatzstoffe in Pestiziden wie Glyphosat; Manche Pestizide wie die Neonicotinoide sind bis zu 7000 mal giftiger als DDT und lassen sich in Guttationstropfen wiederfinden. Bieneninstitute wie die LWG Bayern in Veitshöchheim sehen das erwartungsgemäß anders. Nicht nur das Bienensterben ist dadurch vorprogrammiert, sondern der Boden ganzer Landstriche ist auf lange Zeit kontaminiert. Das heißt Landbesitzer, die ihre Ackerflächen an die entsprechenden Landwirte verpachtet haben, erhalten ihr Land später als Giftmülldeponie zurück. Schadensersatzforderungen können Landwirte und Pestizidhersteller wie Syngenta treffen. Gegen die Industrialisierung in Weinbau und Imkerei. In Supermäkten für wenig Geld abgegebenen Massenware: Für ihre Herstellung nutzt man heute das gesamte Repertoire lebensmitteltechnischer Kunstgriffe. Bei Bienenprodukten zum Beispiel: Reifungsautomaten, doppelwandig beheizte Rührwerke zur Aufbereitung und Homogenisierung des Honigs, Ultrafiltration, Honigpulver, künstlicher Wabenhonig, gepanschtes Bienenwachs; "getürkter" Manuka-Honig; türkischer Honig; Medihoney. Apitherapie-Zertifizierung; Glyphosat-Soja und Weizen. Bienensterben durch falsche Politik und intensive Landwirtschaft. Zunehmend werden Pestizid-Anwender wie Landwirte und Angestellte in den Gemeinden verklagt, die mit ihren Kehrmaschinen auch Pestizide ausbringen und Hummeln, Wildbienen und Bienenvölker zum absterben bringen; Ende der Pestizid-Landwirtschaft: Glyphosat kommt in Landwirtschaft und kommunalen Kehrmaschinen zum Einsatz und kann Krebs und chronische Darmkrankheiten verursachen

Abstract: Save the bees; the global market for organic products for the year 2008 was estimated at 50 Billion US-Dollar - products, even better and more ecological than organic products, not included. From that it is clear that organic agriculture is becoming more and more important as a counterpole to genetically modified plants and animals - by the way, the latter is going to be rejected worldwide because of severe negative side effects on environment and the health of animals and human beings. In most cases organic produce are a good choice. But the slogan: "without genetic engineering because it's organic" does not apply to supermarkets. Organic Honey and other organic beeproduce do not live up to expectations at all. In most cases natural beekeeping is pretended, in parts even ecological, sustainable or bee-friendly beekeping. Warré hive beekeeping. Almost no difference between organic and non-organic beekeeping method. The bee colonies are neither being kept ecological in organic apiaries nor in non-organic apiaries. The "traditional" frame hive beekeeping and sugar feeding allows organic beekeepers to harvest as much honey as beekeepers from other beekeeping associations. Many authors who write about organic beekeeping or certified organic apiaries, have more phantasy and the ability of pure invention than real specialist knowledge. The aims and principles of an organic apiary still remain rationalisation and higher yields at the expense of the beecolony's health. Mrs. Bentzien describes the organic apiary highly imaginative in the most rosy colours; this apply also to organisations such as "natural beekeeping trust"; but the reality of organic beekeeping is different: those beekeepers who are allowed to use an organic label are allowed to feed sugar, to carry out artificial insemination of the queen - well, of course an "insemination of the queen without much injuring" should be guaranteed - , to use non natural queen breeding methods ("grafting"), to add artificially created parts of the comb (which disturbs communication among the colony), to fix these artificially created parts of the comb with wire, the use of magazines and supers (for instance frame hive beekeeping, rotating frame hive and warre beekeeping), the use of smoke (which by the way can be called an act of cruelty to bees), even the Pressing-Method is not prohibited; Some organic beekeepers even clip the wings of the queen to prevent swarming - a technique which is supported by many beekeeping associations and scientists. Travelling with bee colonies is also allowed in organic beekeeping; that's the reason why also organic beeproduce may be contaminated with heavy loads of pesticides and antibiotics. Translocation of Neonikotinoid Insecticides from coated Seeds to Seeding Guttation Drops: A Novel Way of Intoxication for Bees. Against industrialisation of apiculture and viniculture. Mass-produced articles sold in supermarkets: Food processing industry uses the full repertoire of food technology; regarding bee produce for instance: ripening machine, heated honey homogenisators, ultrafiltration, honeypowder, artificial comb honey, spoiled beeswax; Medihoney; glyphosate and cancer; medivial "Klotzbeute"
 

Aufgetürmte Gläser voll Honig, Bienenpollen, Wachskerzen und Honigseifen, die Imker zum Verkauf feilbieten, täuschen nicht über den Ernst der Lage: Mehr als die Hälfte der 560 Wildbienenarten in Deutschland ist vom Aussterben bedroht, 42 Prozent der Honigbienen. Antonio Gurliaccio und Moses Martin Mrohs kämpfen bereits seit einigen Jahren mit alternativen Mitteln für ihr Wohlergehen. Fehlende Nektarquellen durch Monokulturen, Bienensterben durch die Varroa-Milbe sind auch für sie ein Thema. Doch ihre eigentliche  „Bienenbotschaft“ – so der Name ihres Projekts – zielt ins Herz konventioneller Imkerei, die am Ertrag und möglichst leichter „Ernte“ orientiert sei. Konventionelle Imker, so ihre These, setzten die Bienen unter Stress und machten sie damit anfälliger für Krankheiten. In den üblichen Imker-Kisten, die auch bei Bio-Imkern verwendet werden, entstehen Feuchtigkeit und Schimmel in den Ecken. Sie setzen dagegen auf eine aus dem Mittelalter stammende Methode der Imkerei in ovalen Baumhöhlen, die sogenannte Zeidlerei, die noch in Polen praktiziert wird, ansonsten aber in Vergessenheit geraten ist. Im Botanischen Garten in Frankfurt, in Karben und an anderen Orten im Rhein-Main-Gebiet haben die beiden mit Mitstreitern bereits mehr als 40 solcher natürlichen Nistplätze für Bienen mit dem sperrigen Namen „Klotzbeute“ aufgebaut. Die Bienen, die ursprünglich aus dem Wald kommen, finden in den ausgehöhlten Baumstämmen einen natürlichen Lebensraum, der sie weniger unter Stress setzt und deshalb auch weniger anfällig für Krankheiten macht. Im „Untergeschoss“ der hohlen Bäume sorgt eine Ausbuchtung dafür, dass sich dort nützliche Kleinstlebewesen ansiedeln, so auch der Bücherskorpion, ein Feind der Varroa-Milbe, neun Milben verspeist ein Bücherskorpion täglich. Das Projekt wird begleitet von der Universität Würzburg, Luftfeuchtigkeit und Temperatur werden mit Messgeräten akribisch festgehalten. „Wir versuchen, die Welt mit den Augen der Bienen zu sehen“, sagt Gurliaccio. Am Stand der „Bienenbotschaft“ drängen sich die Besucher, wollen an Workshops teilnehmen, um auch einen Baumstamm auszuhöhlen und im eigenen Garten aufzustellen. Einzig der Transport des schweren Klotzes bereitet Kopfzerbrechen. „Imkerei und das Interesse an Bienen boomt“, sagt Timo Schinz. Das Team bietet Anfängern auch eine Betreuung der Bienen an, denn man muss regelmäßig nachschauen, ob sie genug Futter haben. „Man kann nach unserer Methode nur wesentlich weniger Honig entnehmen“, erläutert er. Doch dafür könne man Augenzeuge eines wunderbaren Schauspiels werden: „Wenn die Bienen keinen Stress haben, putzen sie sich gegenseitig zärtlich.“ Die Klotzbeute ist für die Bienen besser als als die üblichen Kisten (Magazine, Mellifera-Beute, Bienenkiste), die von Imkern verwendet werden; sie ist sogar den Top bar hives vorzuziehen, allerdings sollte man dann auch gar keinen Honig ernten, denn Honigernte in der Klotzbeute stresst die Bienen weitaus mehr als in Top bar hives bzw. Oberträgerbeuten, wie sie von Imkern des Zentrums für wesensgemäße Bienenhaltung verwendet werden.  [78]

Bayern ist das erste Bundesland, das sich nach aller Voraussicht per Gesetz zur Rettung der Bienen verpflichten wird. Das Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern – Rettet die Bienen!“ zielt genau darauf ab. Die Initiatoren – ÖDP, Grüne, Natur- und Vogelschutzbund – haben dafür sogar mehr Unterschriften gesammelt als erwartet, gegen den heftigen Widerstand des bayerischen Bauernverbands. Um die Artenvielfalt in Deutschland steht es nicht zum Besten. Dabei geht es weniger um die komplette Ausrottung einzelner Arten, sondern um die zunehmende biologische Eintönigkeit großer Gebiete und um die schnelle Abnahme der Bestände einst allgegenwärtiger Arten. Ein Beispiel: Wohl ein Drittel aller Feldlerchen ist in den vergangenen 25 Jahren verschwunden. Für manche Insekten liegt der Rückgang sogar bei mehr als 70 Prozent. Naturwissenschaftler wie der Hamburger Zoologe Matthias Glaubrecht sind überzeugt davon, dass für einen großen Anteil an dieser Entwicklung die industrielle Landwirtschaft verantwortlich ist. „Das hat in den fünfziger Jahren mit dem Einsatz von Pestiziden angefangen, ging über die Flurbereinigung in den Siebzigern und die Überdüngung mit Gülle in den Achtzigern bis zum eintönigen Anbau von Mais im Zuge der Energiewende im vergangenen Jahrzehnt.“ Folgerichtig geht es bei den Gesetzesänderungen, die das bayerische Volksbegehren verlangt, in erster Linie um die landwirtschaftliche Nutzfläche. In Bayern sind das rund 3,1 Millionen Hektar, etwas mehr als 40 Prozent des Staatsgebiets. Um den Artenschutz voranzubringen, sollen 20 Prozent davon bis zum Jahr 2025 ökologisch bewirtschaftet werden, also vor allem ohne den Einsatz von Pestiziden. Bis 2030 sollen es 30 Prozent sein, 930000 Hektar. Das entspricht etwa der Hälfte der Fläche Sachsens. Jetzt kann man überschlagen, was die Umsetzung der Ideen aus dem Volksbegehren kosten wird. Zurzeit liegt der Anteil der Ökolandwirtschaft in Bayern, gemessen an der Fläche, bei knapp 10 Prozent, mehr als irgendwo sonst in Deutschland. Wenn die Zuwachsraten gleich bleiben wie zuletzt, werden in Bayern 2025 etwa 15 Prozent und 2030 rund 20 Prozent der Äcker und Weiden ökologisch bewirtschaftet. Die Bienenretter wollen diese Entwicklung deutlich beschleunigen. Je Hektar gibt es in Bayern für Ökobauern heute eine Basisprämie von 273 Euro im Jahr, macht rund 80 Millionen Euro im Jahr. Es ist leicht auszurechnen, dass diese Summe bei einem Ökoanteil von 30 Prozent bei rund 250 Millionen Euro läge. Schon jetzt bekommen Landwirte, die von konventionellem auf ökologischen Anbau umstellen, in den ersten beiden Jahren außerdem eine besondere Förderung, weil ihre Produkte dann noch nicht den Ökostandards entsprechen, der Ertrag aber schon sinkt. Steigt das Umstellungstempo, bekommen folglich auch mehr Landwirte diese Starthilfe vom Staat. Und um die Umstellung zu beschleunigen, werden zusätzliche Prämien nötig sein. Grob geschätzt, kommt man zusammengenommen schnell auf einen Betrag von rund 300 Millionen Euro an zusätzlicher Ökoförderung im Jahr. Zudem sollen alle bayerischen Landwirte, ob ökologisch oder konventionell, künftig entlang aller Gewässer einen fünf Meter breiten Randstreifen aus der Bewirtschaftung nehmen, damit ein zusammenhängendes Netz von Biotopen entstehen kann.  Wer bisher freiwillig darauf verzichtet, bekommt dafür eine Prämie aus dem bayerischen „Kulturlandschaftsprogramm“. Für den Schutz von 6100 Kilometern zahlt das Landwirtschaftsministerium auf diesem Weg rund 5,6 Millionen Euro im Jahr. Eine dritte konkrete Forderung zum Wohl bedrängter Arten: 10 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Wiesen („Grünland“) sollen künftig nicht mehr vor dem 15. Juni gemäht werden dürfen. Dann endet die Brutzeit für eine Reihe von Vogelarten, außerdem sind die im Frühjahr geborenen Rehkitze dann stark genug, um vor der nahenden Mähmaschine zu fliehen. Urs Niggli vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau in der Schweiz sagt: „Vor allem für karge Böden ist das eine absolut vernünftige Maßnahme. Für Kühe ist es besser, wenn sie zwischendurch einmal mit hoch gewachsenen Gräsern gefüttert werden. Das macht die Tiere gesünder, und die Milch schmeckt besser.“ Bleibt die Frage, ob es den (wilden) Bienen und anderen bedrängten Arten tatsächlich hilft, wenn ihre Wiese von einem Biobauern bestellt wird. Wissenschaftler vom Thünen-Institut, der wichtigsten landwirtschaftlichen Forschungseinrichtung im Land, haben dazu Einzelstudien aus aller Herren Ländern ausgewertet. Das Ergebnis ist eindeutig. Auf Bioäckern gedeihen doppelt so viele Pflanzenarten, ein Drittel mehr Feldvögelarten und ein Viertel mehr Insektenarten als auf herkömmlich bewirtschafteten Flächen. Matthias Glaubrecht, der Hamburger Zoologe, sagt es so: „Die Bayern können allein nicht die Welt retten. Aber es ist schön, dass sie damit schon einmal anfangen.“ Von mehr als fünfhundert heimischen Wildbienen-Arten sind inzwischen knapp vierzig verschollen, fast ebenso viele vom Aussterben bedroht, annähernd zweihundert mehr oder weniger stark gefährdet und zwei Dutzend extrem selten. Der Rückgang aller übrigen Insektenarten ist ebenfalls dramatisch. Das betrifft nicht nur Deutschland, sondern den gesamten Globus. Eine kürzlich in der Zeitschrift Biological Conservation veröffentlichte Studie zeigte erneut, dass als Hauptverursacher die intensive Landwirtschaft genannt werden muss, die kaum noch Lebensraum für Krabbeltiere bietet. [73]

Wir berichten in den  Api Review Letters immer wieder über die zunehmende Bedeutung der Bio-Produkte. Die deutsche Biobranche setzte in ihrem abermaligen Rekordjahr 2017 zehn Milliarden Euro um. Der globale Markt für Bio-Produkte wurde für das Jahr 2008 mit über 50 Milliarden US-Dollar beziffert - und darin sind die Produkte, die noch besser und ökologischer als Bio-Produkte sind, oder generell nachhaltige Produkte (Berücksichtigung der Umwelt, Umgang mit Ressourcen, faire Arbeitsbedingungen, soziales Engagement) gar nicht enthalten. Damit wird der Bio-Anbau zum immer wichtiger werdenden Gegenpol zur Anbaufläche für gentechnisch veränderte Pflanzen - die übrigens weltweit auf immer mehr Ablehnung stoßen. Die Verbraucher achten auf Nachhaltigkeit. Firmen, die nachweislich die Umwelt schädigen oder die sozial bedenklich sind werden boykottiert. 2008 wurden inzwischen mehr als 35 Millionen Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche global ökologisch bewirtschaftet. Die größten Märkte für Bioprodukte sind Deutschland, die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Schweden. Aus dem einstigen Nischenangebot für Gesundheitsbewusste oder Alternative ist eine Wachstumsbranche geworden. Das gilt nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für die Kosmetikwirtschaft und die Gastronomie. Bezüglich Obst, Salat, Gemüse, Fleisch, Milchprodukte sind Bioprodukte in der Regel wirklich besser und weniger mit Pestiziden belastet als konventionelle Produkte; außerdem werden sie meistens im Einklang mit der Natur hergestellt, sind ohne Gentechnik und die Tiere artgerecht gehalten. Dennoch ist der Anteil der Bio-Landwirtschaft in Deutschland nach wie vor gering. Auch 2017 werden nur 4 Prozent des Ackerlandes ökologisch bewirtschaftet. Auf den restlichen Äckern findet weiterhin die Massenvernichtung der Insekten - inklusive Blütenbestäuber -statt. Der durchschnittliche deutsche Landmann scheint ein "Wesen von bemerkenswerter Dickschädeligkeit und wetterfester Beratungsresistenz" zu sein. Und das, obwohl ein Biobauer fast doppelt so viel verdient wie sein konventionell wirtschaftender Kollege und für 100 kg Kartoffeln 44 statt 13 Euro bekommt und er nicht über Milchdumpingpreise klagen muss, die keine Herstellungskosten mehr decken. Den höchsten Öko-Anteil (über 20 Prozent) an der landwirtschaftlichen Fläche haben einige Landkreise in Bayern und in der Nähe von Berlin. [1][28][32]

Der indische Bundesstaat Sikkim setzt zu 100 Prozent auf Bio-Landbau. Zum Schutz der 65 000 Bio-Farmer verbietet das Land seit 1. April 2018 zudem weitgehend den Import von konventionellem Gemüse – und geht dabei sehr streng vor: Geschmuggeltes konventionelles Gemüse wird konfisziert und vergraben. Auf die Frage, ob es angesichts des Welthungers verantwortbar sei, Lebensmittel zu vernichten, erklärt der zuständige Beamte: „Wir vernichten keine Lebensmittel, sondern wir entsorgen mit Kunstdünger und Pestiziden vergiftetes Gemüse. Das können wir nicht auf unseren Bio-Betrieben kompostieren.“ Sikkim hat damit auch einen Gesetzesrahmen geschaffen, der Bio-Produkte im ungleichen Wettbewerb mit konventioneller Ware schützt. Denn diese verursacht beim Anbau Kosten, die sich nicht im Preis niederschlagen. Zum Beispiel muss mit Nitrat und Pestiziden belastetes Wasser aufwendig gereinigt werden. Motivation für das Gesetz in Sikkim ist aber auch das Versprechen von Ministerpräsident Sri Pawan Chamling, dass die Bevölkerung nur gesunde Lebensmittel zur Verfügung haben soll. [68]

Es gibt natürlich auch verarbeitete Bioprodukte, die nicht unbedingt als gesund, teilweise sogar als schädlich eingestuft werden können (zum Beispiel weißer Biozucker, Bio-Fertiggerichte und Schokolade mit Milchpulver, zuckerhaltige Bio-Süssigkeiten aus dem Supermarkt mit Sojalecithin aus genmanipulierten Sojabohnen, Bio-Tofu, Bio-functional food, Bio-Sprudel aus dem Supermarkt mit künstlich zugesetzem Vtamin C (Gentech- Ascorbinsäure), Bio-Joghurt mit Milchpulver, probiotischer Bio-Joghurt). Inzwischen vertreiben Bio-Supermärkte sogar Müsli mit Magermilchjoghurtpulver, Vollmilchpulver, Heidelbeerpulver usw. obwohl bekannt ist, dass von pulverisierten Lebensmitteln Gefahren ausgehen können. Aber man kann sich immerhin sagen: wenn ich meine Gesundheit ruinieren möchte, dann wenigstens nicht auf Kosten der Umwelt - zumindest solange keine Gentechnik-Zutaten verwendet wurden! Der Slogan: "Ohne Gentechnik weil Bio" gilt also nicht für den Supermarkt. Für Bio-Kosmetik, Bio-Farben und sogar Bio-Saatgut gilt er übrigens auch nicht. In Bio-Farben können zusätzlich sogar Nanopartikel (Titandioxid) enthalten sein. [7][8][15][21][33]

Bio-Milch (außer Demeter-Milch) kann sogar schädlich sein und Allergien auslösen, wenn es sich um die sogenannte ESL-Milch oder homogenisierte Milch handelt. ESL heißt "extended shelf life" und bedeutet, dass diese pseudo-Frischmilch 24 Tage haltbar ist. Die Struktur und damit fast alle wertvollen Inhaltsstoffe der Milch werden komplett zerstört. Nur Institutionen, die auch die Gentechnik gutheißen, attestieren dieser Milch einen hohen Vitamingehalt. Tatsache ist aber, dass bei diesem Verfahren die entrahmte Milch durch Mikrofilter (ähnlich wie bei der Ultrafiltration des Honigs) gepresst wird, wobei die wichtigsten Inhaltsstoffe verloren gehen. Der Rahm wird auf 105 bis 125 C° erhitzt und der Milch wieder zugefügt. Es folgt eine normale Pasteurisierung. Die Milch wird nicht mehr sauer, wie richtige Frischmilch, sondern bitter. Eine weitere Ursache für Allergien sind zerfetzte Fettkügelchen durch Homogenisation. Konventionelle Milch ist grundsätzlich homogenisiert, Bio-Milch in der Regel auch. Nur Demeter hat das Homogenisieren verboten. Der Großteil der Frischmilch, ESL-Milch und H-Milch laufen auch in Bio-Molkereien über den Homogenisator. [31]

Ähnlich verhält es sich mit Fruchtsäften, Bio-Bier und Bio-Weinen. Nur der Verzicht auf chemisch-sythetische Pflanzenschutz- und Düngemittel reicht nicht aus. Denn zur Klärung von Fruchtsäften, Bier und Wein kommen oft zweifelhafte Hilfsmittel zum Einsatz, zum Beispiel Nebenprodukte aus der Fischerei-Industrie. "Aus getrockneten Schwimmblasen von Fischen wird seit über hundert Jahren Gelatine gewonnen, die bis heute von einigen Brauereien eingesetzt wird, um trübende Partikel im Bier zu binden. Früher wurden bei diesem Verfahren getrocknete Schwimmblasen der Hausen verwendet, einer Störart, heute kommen die Schwimmblasen anderer Fischarten zum Einsatz." Heute wird vielfach auch Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP) verwendet, ein pulverförmiges Klärungsmittel. "Die ganz kleinen Kunststoffpartikel binden die Schwebstoffe".  Schönungsmittel wie Hausenblase, Kasein und Albumin (die Eiweiße aus Fisch, Milch und Hühnerei), PVPP werden viel zu oft und zu intensiv eingesetzt, dabei ist die Zeit der beste Filter. Auch von der Zugabe von Enzymen, um den Saftablauf beim Keltern, die Vorklärung des Mostes und dessen Filterfähigkeit zu verbessern, halten tradiotionsbewußte Winzer nichts. Das gilt auch für den Einsatz von Holzchips als Alternative zum Reifen des Weins im Eichenfass (Barrique). Seit dem Sommer 2002 dürfen in Deutschland Mostkonzentrationsgeräte zum "Tunen" des Weins eingesetzt werden. Mobile "Entregnungsanlagen" fahren von Weingut zu Weingut, um den Most zu konzentrieren. Der Kunde bleibt ahnungslos. Neuerdings gibt es sogenannte Schleuderkegelkolonne (Spinning Cone Columne). Mit dieser Technik lassen sich x-beliebige Aromamischungen herstellen. Zwar kommt man mit den gemixten "Micky-Maus-Weinen den Geschmacksvorstellungen der Horden unkritischer Weintrinker entgegen. Doch haben diese Designerweine nichts mehr mit dem spannenden Zusammenspiel von Handwerk und dem (von den Launen der Natur wesentlich beeinflussten) Geschehen im Weinberg zu tun." Es findet aber glücklicherweise auch eine Rückbesinnung auf alte Traditionen statt; man "widerspricht gesetzlichen Qualitätskriterien" und sagt sich von der Industrialisierung des Weinbaus los. Diese Winzer setzen auf die natürlichen Reifeprozesse des Weins und arbeiten mit natürlich im Weinberg vorkommenden Hefen, ähnlich wie die Imker des Zentrums für wesensgemäße Bienenhaltung bei der Bereitung des Met-Federweißers mit den Stockeigenen Hefen arbeiten. Diese Weine und Bienenprodukte kauft man am besten direkt beim entsprechend zertifizierten Winzer oder Imker. Ganz anders verhält es sich mit der in Supermäkten für wenig Geld abgegebenen Massenware. Für ihre Herstellung nutzt man heute das gesamte Repertoire lebensmitteltechnischer Kunstgriffe. Bei Bienenprodukten zum Beispiel: Reifungsautomaten, doppelwandig beheizte Rührwerke zur Aufbereitung und Homogenisierung des Honigs, Ultrafiltration, Honigpulver, künstlicher Wabenhonig. "Doch auch die hochpreisigen Weingüter des Bordelais nutzen gerne die Segnungen der (Most-) Konzentriertechniken. Schon seit rund 20 Jahren stehen im Vakuum oder mit der Umkehrosmose verdichteten Grands Crus auf den Spitzenplätzen der Rangskalen wichtiger Weintester." [6][11][60]

Es geht um reine Weine und Bienenprodukte, wie sie schon lange vom Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung gefordert werden. Anders als bei den meisten anderen koscheren Tropfen, wird der Wein nicht pasteurisiert, um ihn "rein" zu machen. Ein derartiger Winzer macht den Wein im Prinzip wie vor zweitausend Jahren - ohne Zusätze, ohne Filtration, ohne Schönung ohne alles. Die Trauben werden ausschließlich mit der Hand gelesen. Der optimale Zeitpunkt variiert je nach Rebsorte und Rebanlage. Anders als bei der "wesensgemäßen" Bienenhaltung zum Beispiel im Sinne von mellifera e.V. (Vereinigung wesensgemäße Bienenhaltung, beegood, De Immen e.V. usw.), verwenden die ImkerInnen des Zentrums für wesensgemäße Bienenhaltung keine künstlichen Wabenteile oder verdrahtete Rähmchen, keinen Rauch oder functional food für die Bienen. Der Wabenhonig wird wie vor zweitausend Jahren gewonnen; der Tropfhonig aus Naturbauwaben ohne Mittelwände. [18]

Bio- oder Demeterhonige und andere Bio-Bienenerzeugnisse halten also überhaupt nicht, was sie versprechen. Es wird eine natürliche Bienenhaltung, teilweise sogar artgerechte oder wesensgemaesse Bienenhaltung vorgegaukelt, es wird mit Bildern von Strohkörben geworben, obwohl es fast keinen Unterschied zwischen Bio- und nicht Bio-Bienenhaltung gibt. Die Bienen werden weder bei den Bio-Imkern noch bei ihren konventionellen Kollegen artgerecht oder wesensgemäß gehalten.  Durch die auch bei Demeter - Imkern übliche Rähmchen- und Magazinimkerei kann ein Bioimker inzwischen genau so viel Honig ernten wie etwa ein Imker des Deutschen Imkerbundes (DIB). Höhere Preise für Biohonig sind also nicht gerechtfertigt, da diese Art der "biologischen, ökologischen oder natürlichen" Bienenhaltung das weltweite Bienensterben fördert.  In den Api Review Letters wird immer wieder über sogenannte „Bio-Imker" berichtet und ihre Betriebsweisen, die bei näherem Hinschauen in den wichtigsten Punkten eigentlich nicht viel mit der wesensgemäßen Bienenhaltung zu tun haben. Hier einige Beispiele: "Bienenforum", "Bienenwerkstatt", "Vereinigung wesensgemäße Bienenhaltung / mellifera e.V.", "De Immen e.V - Verein für wesensgemäße Bienenhaltung". Derartige Vereine reden gerne von wesensgemäßer Bienenhaltung und davon, dass Sie frei von Dogmen und Vorurteilen bleiben möchten. In Wirklichkeit halten sie aber am Dogma der industriellen Bienenzucht fest. [15][50]

Es ist die Art und Weise der Bienenhaltung; die Förderung einer harmonischen bzw. natürlichen Entwicklung des Bienenvolkes im Jahreslauf. Darauf wird in der wesensgemäßen Bienenhaltung ein besonderes Augenmerk gerichtet. Leider wird in vielen Imkereien (auch Bio-Imkereien) dieser Punkt vernachlässigt. In den USA sind Imkerei-Betriebe mit 50.000 Völkern keine Seltenheit. Die Bienenvölker werden in Einheiten von 500 Völkern auf LKWs verladen und mit offenen Fluglöchern tagelang zum Teil mehr als 4.000 km weit transportiert. Die Haltungsbedingungen in Europa und speziell Deutschland sind ähnlich; die Rähmchen- und Magazinimkerei, die das Gegenteil einer artgerechten Bienenhaltung darstellt, ist weit verbreitet - auch unter Bio-Imkern(!); ebenfalls wird ausgiebig mit den Bienen gewandert; 30.000 km pro Jahr sind für eine derartige Imkerei keine Seltenheit - weshalb CCD auch in Deutschland auftreten kann.

Aber nicht nur ein ausgiebiges Wandern mit den Bienenvölkern wirkt sich ungünstig auf die Erzeugung von Biohonig aus. Viele Autoren, die über einfach imkern, ökologische und sogar wesensgemäße Bienenhaltung, bio-zertifiziertn Honig schreiben und Kurse anbieten, besitzen oft viel Phantasie und Erfindungsgabe, können aber die Besonderheiten ihrer Betriebsweisen nicht richtig benennen. So schreibt Claudia Bentzien zum Beispiel: Vergessen dürfe man allerdings auch nicht, dass bei der Bio-Imkerei "vor allem die wesensgemäße Bienenhaltung der Bienen durch den Imker und ihre Stärkung die wichtigsten Ziele sind" [2] - schön wär's wenn das die wichtigsten Ziele der Bio-Imkerei wären! Die Hauptziele der Bio-Imkerei bleiben eben doch die Rationalisierung und Ertragsmaximierung auf Kosten der Bienengesundheit. Frau Bentzien beschreibt die Bio-Imkerei sehr phantasiereich in den rosigsten Farben; die Wirklichkeit sieht aber so aus: wer das deutsche oder europäische Biosiegel auf seine Honiggläser klebt, darf Zucker füttern, den Honig erhitzen, die Königin künstlich besamen - es sollte allerdings "eine verletzungsarme Besamung der Königin" gewährleistet sein - , künstliche Königinnenzucht betreiben ("Umlarven"), Mittelwände aus China oder billigem autoklaviertem Bio- oder Umstellungs-Bienenwachs (künstlich gereinigt) verwenden, künstlich erzeugte Wabenteile einbauen (was die Kommunikation innerhalb des Bienenvolkes empfindlich stört), diese mit Drähten umwickeln, sogar die Pressing-Methode sowie die Magazin- und Drehrahmenbeute werden nicht ausdrücklich verboten; der Slogan: "Heimischer Honig, natürlich, ökologisch" sagt also überhaupt nichts aus. Vielfach werden sogar Styropor-Bienenkästen verwendet, sogar die Flügel der Bienenkönigin werden beschnitten - eine Technik, die von vielen Fachberatern, Imkermeistern und Wissenschaftlern gutgeheißen wird  [3][4][5][7][30]

Leider unterscheiden sich Demeter-Imker von anderen Bio-Imkern hauptsächlich dadurch, dass sie noch mehr über artgerechte und wesensgemäße Bienenhaltung reden, tatsächlich aber der Honigertrag im Vordergrund steht. Man rudert daher zurück und spricht lieber von "ertragreichen Ernten" und "möglichst artgerechte Haltung der Bienen." [52]

Neuerdings werden nicht nur die Mittelwände, sondern das gesamte Wabenwerk (Honigwaben und Brutwaben) künstlich vom Menschen aus Plastik (z.B. "Flow Hive") oder gepanschtem Bienenwachs hergestellt und den Bienen statt ihrer natürlich gebauten Waben ins Bienenvolk gehängt. [56][59]

Auch in der Bienenkiste kommen mit Kunstwachs und Paraffin verunreinigte Mittelwände zum Einsatz: "Anders als im Brutbereich geben Sie den Bienen im Erntebereich aber nicht nur eine Bauvorgabe mit einem Wachsleitstreifen, sondern komplette Mittelwände. Dies erhöht den Honigertrag... Wenn Sie ein Kilogramm Mittelwände kaufen, kann es sein, dass Sie nur 13 statt 14 Platten erhalten." [53][54]

Die Bienenkiste hat mit wesensgemäßer Bienenhaltung oder "einfach imkern" nicht viel zu tun. Sie ist durchaus eine Verbesserung gegenüber der Rähmchenbetriebsweise; schwere Lasten heben und eine komplizierte Technik beherrschen muß der Imker auch hier. Um beispielsweise genauer in diese Kiste hineinzuschauen, muß sie samt Volk und Honigvorräten erst hochgewuchtet und auf den Kopf gestellt werden. Die Anwendung von Rauch - wie sie in der Rähmchen- Warré- und Bienenkistenimkerei erforderlich ist - kann grundsätzlich als Tierquälerei bezeichnet werden, da den Bienen jedesmal ein Buschbrand vorgegaukelt wird: die Bienen bereiten alles vor, um in der Not den Kasten als Schwarm verlassen zu können. Eine derartige Betriebsweise ist gerade für Anfänger oder Hobbyimker ungereeignet. Zudem muß eine Imkerei, die auf die Anwendung von Rauch angewiesen ist, für die Gewinnung von Apitherapie-Produkten ausgeschlossen werden, da die Bienen-Produkte (Propolis, Bienenwachs, Honig, Wabenhonig / Scheibenhonig) Geschmack und Schadstoffe annehmen. Ähnliches gilt für die sogenannte Warré-Beute: auch hier wird mit künstlichen Wabenteilen, Magazinen, Rauch, Drehung des Brutnestes ähnlich wie bei der Drehrahmenbeute gearbeitet. Zudem können Bienenkrankheiten bei der Stabilbau-Betriebsweise nicht rechtzeitig erkannt werden. [20][22][26]
 

1. Antibiotika und Insektizide im kommerziellen Obst- und Weinbau

Ein ausgiebiges Wandern mit den Bienenvölkern ist leider auch bei Bio-Imkern sehr verbreitet, weshalb Bio-Bienenprodukte wie Honig, Perga  und Propolis mitunter stark mit Pestiziden und Antibiotika belastet sein können. Allein in Baden-Württemberg wurden mehr als 11.000 ha Erwerbsobstbau-Anlagen mit Streptomyzin behandelt. Da die Hauptinfektionszeit in der Blüte liegt, wurden leider auch entsprechend große Honigmengen durch Streptomycin verunreinigt. In Baden-Württemberg enthielten mehr als 8.000 kg Honig Streptomycin-Verunreinigungen von mehr als 0,02 mg/kg. Dieser gesetzliche deutsche Rückstandshöchstwert galt noch bis September 2008. In der Saison 2009 gilt der neue europäische Höchstwert von 0,01 mg/kg. Flächendeckender Befall ist bisher nur in Baden-Württemberg, Bayern und der Schweiz zu verzeichnen. In der Schweiz mußten 7,5 Tonnen Honig vernichtet werden; rund 1000 Bienenstände waren betroffen. Streptomyzin darf von den Betrieben nur mit strengen Auflagen und nach Warnaufrufen verwendet werden; diese Warnaufrufe können jedoch nur kurzfristig ergehen, da sie witterungsabhängig sind. Bio-Imker achten zwar darauf, dass ihre Bienenkästen auf Flächen des Ökologischen Landbaus stehen, nicht aber darauf, dass die Bienen auch konventionelle Felder in der Nähe anfliegen; gerade bei Wanderimkern wird dies wenig berücksichtigt. [9][10][40]

Ähnliches gilt für den Einsatz von Insektiziden in Obst- und Weinbau Monokulturen: Aus Furcht vor Ernteausfällen haben Weinbauern im Südwesten Deutschlands drastische Maßnahmen gegen Maikäfer erwirkt. Von einem Hubschrauber aus werden am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg zwei Tage lang über 300 Hektar meist landwirtschaftliche Flächen Insektizide versprüht, wie das Regierungspräsidium mitteilte. Es werden nicht nur Insektizide verwendet, die den Bienen das Leben schwer machen, sondern auch den Menschen schädigen. Chlorpyrifos zum Beispiel ist seit 1965 auf dem Markt. Es wird auch in Deutschland verwendet, hauptsächlich im intensiven Obst- und Weinbau. Für eine kürzlich in PNAS erschienene Studie hatten die Autoren um die Umweltmedizinerin Virginia Rauh von der Columbia University in New York vierzig Kinder, die im Mutterleib während der Schwangerschaft unterschiedlichen Dosen von Chlorpyrifos ausgesetzt waren, über mehrere Jahre hinweg untersucht. Ergebnis: Das Pflanzenschutzmittel schädigt selbst in geringer Konzentration das Gehirn, betroffen sind sowohl Sprach- wie Denkvermögen als auch das Gefühlszentrum. Es besteht ein höheres Risiko später ein Aufmerksamkeitsdefizit zu entwickeln und an Alzheimer zu erkranken. [44][45][46][47]
 

2. Antibiotika im Bienenfutter

Im Amercan Beejounal wird für einen mit Terramycin (Antibiotikum) angereicherten Futterteig mit dem Namen "Honey-Maker" geworben. Er wird "vorsorgend" an die Bienen verfüttert. In Europa verboten, aber in außereuropäischen Ländern üblich, ist die Behandlung der Bienenstöcke mit Antibiotika. Forscher der Universität Maryland/ USA haben nun herausgefunden, dass die Gabe des Antibiotikums das Überleben der Bienen deutlich senkt, sobald diese mit Mitteln gegen die Varroamilbe oder andere Schädlinge in Kontakt kommen oder über das Futter aufnehmen. Die giftige Wirkung der Insektizide und Akarizide wie Coumaphos, Fluvalinat und Neonicotinoide wie Imidachloprid und Thiacloprid war drastisch erhöht. Kein Wunder, dass die Bienen das nicht überleben! Das Immunsystem der Bienen kollabiert. [41][42]
 

3. Zunehmend werden Pestizid-Anwender wie Landwirte und Angestellte in den Gemeinden verklagt, die mit ihren Kehrmaschinen auch Pestizide ausbringen und Hummeln, Wildbienen und Bienenvölker zum absterben bringen

Nachdem Pestizid-Hersteller wie Monsanto-Bayer verklagt wurden, werden zunehmend auch Pestizid-Anwender wie Landwirte und Angestellte in den Gemeinden verklagt, die mit ihren Kehrmaschinen auch Pestizide ausbringen. Ein Landwirt soll für vier Monate ins Gefängnis, "weil er im Mai 2017 ein Pestizid mit dem bienengefährlichen Wirstoff Chlorphyrofos ausgebracht hatte. Dabei soll er diverse Empfehlungen zum Umgang mit dem Spritzmittel missachtet haben. In der Folge starben mehrere Bienenvölker zweier Imker, denen der Angeklagte insgesamt 20300 Euro Schadensersatz zahlen soll. Der Wirkstoff war in Blattproben von seinen Plantagen und in Bienenproben in tödlichen Konzentrationen nachgewiesen worden." Die Richterin war davon überzeugt, dass der Angeklagte sich sehr wohl der Gefahr für Tier- und Planzenwelt bewusst gewesen sei und vorsätzlich gehandelt habe. "Das Urteil soll laut Aussage der Richterin eine generalpräventive Wirkung haben." Der Landwirt wurde aus allen Gremien, Bildungs- und Beratungsangeboten ausgeschlossen. [70]
 

4. Neuartige Insektizide wie die Neonikotinoide bis zu 7000 mal giftiger als DDT; Darmprobleme durch Glyphosat; bedenkliche Zusatzstoffe in Pestiziden; Bienensterben und Äcker als Giftmülldeponien

In Frankreich wurden im Rahmen einer Studie Rückstände von Neonicotinoiden in Rapsnektar nachgewiesen, obwohl dort seit 2013 ein Anwendungsverbot gilt. Die Konzentrationen waren von der Bodenart abhängig und nahmen bei vermehrtem Regen zu. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Rückstände lange in der Umwelt halten und sich auch ausbreiten können.  [82]

Neonikotinoid-Insektizide beeinträchtigen entscheidende soziale Verhaltensweisen von Hummeln und könnten so auch zur Dezimierung anderer Bestäuberinsekten wie Bienen beitragen. Das hat ein amerikanisches Team mit Hilfe kleiner Roboterplattformen zur Überwachung der Hummelnester herausgefunden. Wie die Forscher in „Science“ berichten, stören die Neonikotinoide in landwirtschaftlich üblichen Konzentrationen die Aktivität der Arbeiterinnen im Nest. Die Tiere sind vor allem nachts weniger aktiv, fressen weniger,
kümmern sich weniger um die Larven und lassen die Wärmeregulation des Nestes generell schleifen. Durch die Nervengifte beeinträchtigte Arbeiterinnen halten sich überhaupt weniger im Innern als an der Peripherie des Nestes auf. Zusammen mit Glyphosat werden Blütenbestäuber massiv geschädigt. Wissenschaftler der Universität Texas wiesen nach, dass einige Darmbakterien der Honigbiene durch Glyphosat beeinträchtigt werden. Diese sind für die Verarbeitung von Nahrung und für die Abwehr von Krankheitserregern wichtig. Die Forscher beobachteten Veränderungen in der Darmflora drei Tage nach einer Fütterung mit Glyphosat in Konzentrationen, wie sie in der Umwelt gemessen wurden. Wenn die Darmflora gestört ist, sind die Bienen anfälliger für Stressfaktoren wie Krankheitserreger und minderwertige Nahrung. Beide Wirkstoffe, Neonikotinoid-Insektizide und Glyphosat werden weiterhin massiv in der Umwelt ausgebracht. Sogar Städte und Gemeinden verteilen Glyphosat weitflächig mit ihren Kehrmaschinen, vor allem wenn sie Brücken, Straßen und Plätze am Wasser besprühen. [69]

Bei den Zusatzstoffen der Pestizide kann es sich beispielsweise um Stabilisatoren, Benetzungs- oder Antischaummittel handeln. Auch sie können giftig sein oder Wechselwirkungen verursachen. Als Beispiel führen Wissenschaftler vom King's College in London Unkrautvernichter mit dem Wirkstoff Glyphosat an, von denen weltweit rund 750 Produkte mit jeweils anderen Mixturen vermarketet werden. "So zeigen Studien mit Zellkulturen und unterschiedlichen Labortieren, dass einige dieser Produkte 1000 Mal giftiger sind als Glyphosat allein. Weitere Versuche zeigten stärkere negative Auswirkungen der Mixturen unter anderem auf den Hormonhaushalt, die Leber und die Darmbakterien von Versuchstieren." [66]

Nicht nur vom intensiven Obstbau droht Gefahr, sondern auch von sogenannten Guttationstropfen; diese sitzen als runde Wassertröpfchen meist auf den Blattspitzen und den Blatträndern. Die Guttationstropfen zum Beispiel an Mais, Getreidepflanzen, Raps usw. können sehr hohe Giftkonzentrationen beinhalten, die auch ohne weiteres das 100-fache der für Bienen tödliche Dosis enthalten können. Das mit Clothianidin behandelte Saatgut, das zum Bienensterben geführt hatte, darf nicht mehr verwendet werden. Neonikotinoide werden nicht nur eingesetzt bei Raps, Weizen, Gerste, Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Tomaten und Gewächshauskulturen, sondern auch auf Golfplätzen; zum Teil lassen sich diese "systemischen" Mittel im Boden, in Gräben und Wasserläufen wiederfinden. Außerdem gibt es noch genügend andere giftige Mittel; zum Beispiel das Insektizid "Force 1.5 G". Tefluthrin ist ein breit wirksames Nervengift. Ein anderes Insektizid mit demselben Wirkstoff, das bei Futter- und Zuckerrüben zugelassen ist, gilt als sehr giftig für Wasserorganismen und kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkung haben. Auch für Bienen ist dieser Stoff hochgradig giftig. Dabei gibt es längst Möglichkeiten, in der gesamten Landwirtschaft ohne Pestizide (insbesondere Neonikotinoide und Glyphosat / Roundup) auszukommen. Die einzig zuverlässige und umweltverträgliche Methode, den Maiswurzelbohrer zu bekämpfen, ist die Fruchtfolge! [9][10][48]

Durch Panschereien mit Chemikalien werden chemisch-synthetische Gifte entwickelt, die dann von sogenannten "Phytomedizinern" als Pflanzenschutzmittel bezeichnet und in der Regel bei Sicherheitsprüfungen als harmlos durchgewunken werden. Die führenden fünf Unternehmen verkaufen große Mengen hoch gefährlicher Pestizide. Die meisten Pestizid-Portfolios von BASF, Bayer Crop Science, Union Carbide (Bhopal-Katastrophe) / Dow Agro-Science, Monsanto und Syngenta sind so giftig, dass sie verboten werden müßten und zunehmend auch verboten werden. Insektizide mit bienengefährlichen Inhaltsstoffen wie die Neonikotinoide: Imidachloprid (Gaucho), Clothianidin (Poncho, Santana), Fipronil (Regent), Thiametoxam (Cruiser, Actara), Deltamethrine (Decis), Methiocarb (Mesurol), Thiacloprid sind zum Teil 6000 bis 7000 mal toxischer sind als DDT, und werden zum Beispiel bei Mais, Raps, Zuckerrüben, Getreide, Hopfen und Sonnenblume eingesetzt. Wie kommt es, dass diese Pestizide überhaupt zugelassen werden? Zu diesem Zweck wurde nicht nur von den "Phytomedizinern" eine neue Art der Wissenschaft gegründet, die sogenannte groteske oder Schrott - Wissenschaft ("junk science"). Diese Wissenschaft hat unbemerkt den Platz der eigentlichen, unabhängigen Wissenschaft eingenommen und liefert die passenden Ergebnisse sowohl für die Pestizid- als auch für die Biotech-Portfolios. Glücklicherweise gibt es aber auch noch unabhängige Wissenschaftler. Diese haben herausgefunden, dass die Blattguttationstropfen aller Maispflanzen, die aus mit Neonikotinoiden gebeiztem Samen gekeimt sind, Mengen des Insektizids enthalten, die bis zu 200mg/l betragen können. Die Konzentration der Neonikotinoide (Imidachloprid, Clothianidin, Thiamethoxam)  in Guttationstropfen bekommt damit Werte, wie sie bei der Anwendung von Wirkstoffen als Spritzung zur Schädlingsbekämpfung üblich sind; oder sie gehen sogar noch darüber hinaus. Wenn die Bienen Guttationstropfen aufnehmen, die von Pflanzen stammen, welche aus Samen gewachsen sind, die mit Neonikotinoiden gebeizt wurden, sterben sie innerhalb weniger Minuten. [24][25][39]

Ein Internationales Forscherteam unter Schweizer Führung hat nun herausgefunden, dass weit verbreitete Nicotinoide die Fortpflanzung von Bienenköniginnen stark beeinträchtigen können. [58]

Wie weit verbreitet diese Neonikotinoide bereits sind, zeigt eine Präsentation der Firma Syngenta: Auf über 90 % der Flächen in der EU, auf denen Raps angebaut wird, ist mit Neonikotinoiden gebeiztes, also vergiftetes Saatgut im Einsatz. Bezüglich Zuckerrüben sind es über 95 %. Bei Sonnenblumen, Mais und Getreide beträgt der Anteil bis zu 60 %. In Deutschland und anderen Ländern stellen Neonikotinoide mittlerweile einen großen Anteil an den Insektiziden. 250 Tonnen wanderten im Jahr 2010 allein in Deutschland auf die Äcker. Nicht nur das Bienensterben ist dadurch vorprogrammiert, sondern der Boden ganzer Landstriche ist auf lange Zeit kontaminiert. Das heißt Landbesitzer, die ihre Ackerflächen an die entsprechenden Landwirte verpachtet haben, erhalten ihr Land später als Giftmülldeponie zurück. Schadensersatzforderungen können die Landwirte treffen. In Wirklichkeit müssen aber die Pestizidhersteller wie Syngenta strafrechtlich verfolgt werden, sowie die Politiker - zum Beispiel staatliche Verbaucherschützer - die nichts dagegen unternommen haben, es versäumt haben, die gesamte Landwirtschaft ökologisch und bienengerecht zu organisieren. [55]

Die staatlichen Bieneninstitute sehen das erwartungsgemäß anders. Insbesondere LWG Bayern und die Landesanstalt Universität Hohenheim haben Versuche mit diesen neuartigen Pflanzenschutzmitteln (Santana / Clothianidin, Actara / Thiametoxam) durchgeführt und sind - da sie von Pflanzenschutzmittelherstellern wie Bayer Crop Science bezahlt wurden - natürlich zu anderen Ergebnissen gekommen: "Auf Volksebene konnten keine negativen Auswirkungen auf die Bienenvölker beobachtet werden." Es wurden wohl Pflanzenschutzmittel in den Bienenprodukten nachgewiesen, verständlicherweise aber keine von den Herstellern, die die Versuche bezahlt hatten, also: "Der Wirkstoff Thiametoxam und seine Abbauprodukte waren allerdings nicht nachweisbar". Was ist los mit dem schönen Bayern? Nicht nur der Chiemgau wird per Flugzeug mit Insektiziden besprüht, die Hopfenanbaugebiete werden mit Neonicotinoiden (Actara / Thiametoxam) verseucht, sogar Clothianidin wird bei Mais angewendet - und zwar regelmäßig, wenn Schnellkäferlarven (Drahtwürmer) auftauchen. Die Verseuchung der Bienen versucht man kleinzureden: "Obwohl Clothianidin-Rückstände in toten Bienen ab einsetzender Guttation nachzuweisen waren, wurden bei den Feldbeobachtungen nur in drei Fällen Bienen bei der Aufnahme von Guttationswasser beobachtet." [35]

Diese Pestizide verseuchen natürlich auch das Grundwasser, wie dies kürzlich in Österreich festgestellt wurde. Der Labortechniker des Umweltbundesamtes: "Die Probe hat meine Skala gesprengt." Sowohl das Insektengift Thiametoxam als auch das Unkrautvernichtungsmittel Cliopiralid töten Wasserorganismen schon in geringer Dosis. Thiametoxam wirkt als Neonicotinoid ähnlich wie Nikotin, das bekanntlich die frühe Entwicklung des menschlichen Gehirns stört.. [51]
 

5. Das Ende der Pestizid-Landwirtschaft; Neonics; Pestizide können noch kilometerweit vom Einsatzort entfernt nachgewiesen werden; Krebs durch Glyphosat (Roundup)

Im Gegensatz zu Deutschland werden in Frankreich 36 glyphosathaltige Mittel nach 2020 nicht mehr erlaubt sein. "Das entspricht knapp 75 % der 2018 verkauften Menge. Vier Produkte sollen schon jetzt keine Zulassung mehr erhalten. Seit Beginn des Jahres ist der Einsatz glyphosathaltiger Mittel in Privatgärten untersagt." Doch das Imperium der Pestizidhersteller schlägt zurück: "Neun Glyphosathersteller, darunter die Firmen Byer, Syngenta, Albaugh und Nufarm, haben sich zur 'Glyphosate Renewal Group' zusammengeschlossen. Diese hat bei verschiedenen EU-Institutionen einen Antrag für eine Zulassungsverlängerung des Wirkstoffes über 2022 hinaus eingereicht." [83]

Bei Weizen, Mais oder im Obstbau werden weltweit mehr als 700 000 Tonnen Glyphosat ausgebracht mit schwerwiegenden Folgen für alle Lebewesen, inkl. Nutztiere. So soll Glyphosathaltiges Kraftfutter aus Amerika das Vieh krank machen. Einige Veterinäre und Biologen sprechen gar vom "chronischen Botulismus." Glyphosat und dessen Abbauprodukte sind Komplexbildner, die Nährstoffe sehr leicht binden und dadurch auch die Aufnahme von wichtigen aromatischen Aminosäuren blockieren. Durch die Antimikrobielle Wirkung der Chemikalie tötet es im Darm vor allem die nützlichen Bakterien und verschont die gesundheitsgefährdenden. "Die sind nämlich gegen Glyphosat resistent", was wiederum zu chronischen Darmkrankheiten führt - bei Mensch und Tier. [80]

Das vor kurzem verabschiedete Insektenschutzprogramm der Bundesregierung sorgt für anhaltende Diskussionen. Der Deutsche Bauernverband rechnet mit Ertragsverlusten und fordert eine Überarbeitung der Pläne, Umweltverbänden hingegen gehen die Maßnahmen nicht weit genug. Teil des Programms ist auch die Reduzierung der Pestizidmengen, die in der Landwirtschaft zum Schutz der Pflanzen ausgebracht werden. Fakt ist: "Jedes Pestizid schadet, und zwar nicht nur Schädlingen. Besonders in Verruf geraten, sind Neonikotinoide. Mehr als tausend Studien haben gezeigt, dass die hochwirksamen Insektengifte auch Bienen und anderen Wildbestäubern schaden. Neonikotinoide stehen außerdem im Verdacht, auch Vögel, Amphibien, Fische und andere Wasserorganismen zu schädigen. Im Jahr 2018 hat die Europäische Union deswegen die Verwendung der drei Neonikotinoide Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid im Freiland untersagt. Für den chemischen Pflanzenschutz sind in Deutschland allerdings 280 Wirkstoffe zugelassen, darunter zwei weitere Neonikotinoide. Aus Sicht vieler Wissenschaftler reichen punktuelle Verbote und eine Reduzierung des Pestizideintrags allein nicht aus, um den ökologischen Schaden zu beheben, den die Hochleistungslandwirtschaft mit sich bringt. Sie fordern ein grundsätzliches Umdenken der landwirtschaftlichen Pflanzenschutzpraxis. „Schon das Zulassungsverfahren hat gravierende Mängel“, kritisiert Andreas Schäffer, Direktor des Umweltforschungsinstituts der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule. Jedes neue Pflanzenschutzmittel muss aufgrund seiner potentiell schädlichen Umweltwirkung und seiner großflächigen Anwendung in der Landwirtschaft ein Prüfverfahren bestehen. So wird etwa die tödliche Dosis eines Wirkstoffs geprüft. „Wie fast alle Pestizide wirken auch Neonikotinoide jenseits des Tötens“, sagt Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen. So konnten Forscher verschiedenste sogenannte subletale Verhaltenseffekte bei Bestäubern nachweisen: Bienen, die nicht mehr zu ihren Stock zurückfanden, Hummelvölker, die kaum noch Königinnen produzierten. Effekte also, die in der Umweltprüfung nicht bewertet werden, die Tiere in Summe aber schwächen. Die ersten Neonikotinoide wurden Mitte der neunziger Jahre zugelassen. Aufgrund ihrer effektiven Wirkweise gehören sie inzwischen zu den weltweit meistverkauften Pestiziden. Sie wirken systemisch, verteilen sich also von der Wurzel bis in die Blattspitzen, und sie wirken gegen viele verschiedene Insekten. Fressen oder saugen Käfer, Blattläuse und Co. an einer behandelten Pflanze, greift das Gift ihr Nervensystem an und führt zum Tod. Den Landwirten erleichtern Neonikotinoide die Arbeit, da sie ihre Kulturen für einen längeren Zeitraum gut geschützt wissen. Besonders häufig wird das Saatgut mit den Mitteln behandelt, gleichsam ummantelt. Alternativ spritzen Landwirte die Insektengifte, wodurch ein Teil der Substanzen auch in den Boden und die Gewässer gelangt. Die Wirkstoffe verbreiten sich allerdings auch in Pollen und Nektar, und so kommen auch Bestäuber wie Bienen, Schwebfliegen, Falter und Hummeln mit ihnen in Berührung. Ein kürzlich neu entdeckter Übertragungsweg ist jener über Honigtau: Saugen Läuse und Zikaden an kontaminierten Pflanzen oder Bäumen, enthalten ihre zuckerhaltigen Ausscheidungen – eine beliebte Nahrungsquelle für viele Insekten – Neonikotinoide. Kritik ruft auch die Tatsache hervor, dass jedes Pflanzenschutzmittel nur isoliert geprüft wird. Die Realität auf dem Acker ist aber eine andere. Landwirte spritzen meist eine Kombination verschiedener Pestizide. Hinzu kommt, dass viele Kulturen mehrfach – Äpfel und Weintrauben bis zu zwanzigmal – behandelt werden und sich der Pestizidmix im Saisonverlauf unterscheiden kann. Auch das Saatgut wird häufig mit mehreren Wirkstoffen ummantelt. Ob es zu synergistischen Effekten kommt, ein Wirkstoff etwa die Wirkung eines anderen verstärkt oder verändert, ist unbekannt. „Die Kombinationswirkungen werden in der Risikobewertung systematisch ausgeblendet und die Risiken dadurch systematisch unterschätzt“, sagt Schäffer. Hinzu kommt, dass Neonikotinoide und andere Pestizide häufig deutlich beständiger sind als durch Modellrechnungen im Rahmen der Zulassung vorhergesagt. „Die Modelle bilden die Wirklichkeit schlicht nicht ab“, so Schäffer. Studien zeigen, dass sich Pestizide sowohl im Boden als auch im Wasser oft mehrere Monate, manchmal Jahre nachweisen lassen. Auch Blühstreifen – eine häufige Naturschutzmaßnahme, die Insekten zugutekommen soll – können mit Neonikotinoiden kontaminiert sein. „Ich wünschte, sie würden leuchten, dann könnte jeder erkennen, wie sehr unsere Umwelt mit Pestiziden belastet ist“, sagt die Biologin Martina Roß-Nickoll, die  gemeinsam mit Schäffer Handlungsempfehlungen für einen nachhaltigen Pflanzenschutz erarbeitet hat." Eine Reduzierung der Pestizidmengen allein wird das Artensterben aber wohl nicht aufhalten. „Der Aufbau der Landschaft spielt wahrscheinlich eine noch größere Rolle“, sagt Tscharntke, „je kleiner die Felder, desto größer die Artenvielfalt – auch wenn diese intensiv bewirtschaftet werden.“ Denn Insekten bewegen sich entlang der Ackerränder. Über große Flächen Mais fliegen sie dagegen nicht. Um die Insekten- und Vogelwelt wiederzubeleben, braucht es also dringend strukturelle Maßnahmen wie Blühstreifen, Brachen, Hecken und Uferstreifen. Und eine standortgerechte und vielfältige Frucht- und Sortenwahl sowie den Anbau konkurrenzstarker und schädlingsresistenter Sorten. Als entscheidender Hebel für den Artenschutz gilt deshalb eine entsprechend ausgerichtete Agrarpolitik, die richtige Anreize setzt. Landwirte müssen für Ertragsausfälle entschädigt und für Naturschutz belohnt werden. Weitermachen wie bisher ist für Schäffer und seine Kollegen keine Option: „Andernfalls werden sich Insekten- und Vogelschwund und auch die Boden- und Grundwasserbelastung weiter verstärken. Es sollte im Interesse aller sein, Anbau- und Pflanzenschutzstrategien zu erarbeiten, die langfristig ausreichende Erträge gewährleisten, ohne dabei die Umwelt zu schädigen.“ Wenig hilfreich ist auch wenn Bieneninstitute für Beyer Studien erstellen und dem Konzern bestätigen, dass die Neonics kaum auswirkungen auf Bienen hätten.  [79]

Pestizide können noch kilometerweit vom Einsatzort entfernt nachgewiesen werden. Dies betrifft auch Glyphosat, das z.B. in Landwirtschaft und kommunalen Kehrfahrzeugen zum Einsatz kommt. Dafür, dass Pestizide Krebs auslösen können, müssen nun Pestizidhersteller büßen. Kurz nachdem im Gerichtssaal im kalifornischen Oakland verkündet wurde, dass Bayer mehr als zwei Milliarden Dollar an zwei krebskranke Ehepartner zahlen soll, hatte einer der Geschworenen einen Rat für die Verteidigung. "Ein frustrierter Anwalt des Unternehmens fragte, was die Jury gern von seiner Seite gesehen hätte. Der Geschworene sagte, er hätte gerne demonstriert bekommen, dass Unkrautvernichtungsmittel mit dem Inhaltsstoff Glyphosat, die seit der Übernahme des amerikanischen Wettbewerbers Monsanto im vergangenen Jahr zu Bayer gehören, sicher sind. „Ich denke, ich wollte, dass Sie es trinken.“ Das war vielleicht nicht ganz ernst gemeint. Aber Vertreter der Jury machten nach dem Urteil klar, dass sie die wissenschaftlichen Experten der Klägerseite überzeugender fanden als diejenigen der Verteidigung. Und somit nicht der von Bayer auch in der Öffentlichkeit regelmäßig wiederholten Argumentation folgen, wonach Studien bewiesen hätten, dass Glyphosatprodukte bei sachgemäßer Anwendung sicher seien. Das Urteil in Kalifornien war der jüngste Schock für Bayer: Nach einem rund siebenwöchigen Prozess entschieden die Geschworenen, das Unternehmen sei für die Non-Hodgkin-Lymphome, an denen Alva und Alberta Pilliod leiden, verantwortlich zu machen. Sie befanden ausserdem, Monsanto habe nicht ausreichend vor den Risiken der Produkte gewarnt und mit „Arglist, Unterdrückung oder Betrug“ gehandelt. Die beiden Ehepartner sollen zusammen rund 55 Millionen Dollar für vergangenen und zukünftigen wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen Schaden bekommen, den sie durch ihre Krebserkrankungen erlitten haben. Dazu kommen als weitaus größerer Brocken für beide Ehepartner noch jeweils eine Milliarde Dollar als sogenannte „Punitive Damages“. Das ist im amerikanischen Recht eine oft zum Einsatz kommende Strafzahlung, die über den eigentlichen erlittenen Schaden hinausgeht. Dies ist nun für Bayer schon die dritte Niederlage im dritten Glyphosat-Prozess, und es ist die mit Abstand schwerste." Im August 2018 wurden einem krebskranken Mann von einer Jury 289 Millionen Dollar zugesprochen, diese Summe wurde mittlerweile von einem Richter auf 78 Millionen Dollar reduziert. Im zweiten Prozess entschieden Geschworene im März 2019, dass ein ebenfalls an einem Non-Hodgkin-Lymphom erkrankter Mann mehr als 80 Millionen Dollar bekommen soll. Bayer hofft, beide Urteile in Berufungsverfahren revidieren zu können, und hat jetzt nach der abermaligen Niederlage angekündigt, auch im jüngsten Fall Rechtsmittel einlegen zu wollen. Die vorläufigen Ausgänge der ersten drei Prozesse sind keine guten Vorzeichen für die kommenden Fälle. Nach jüngsten Angaben sieht sich Bayer in Amerika insgesamt fast 15.000 Glyphosat-Klagen gegenüber. Der nächste Prozess steht im August in Monsantos Heimatstadt St. Louis auf dem Programm. "Seit dem ersten verlorenen Glyphosat-Prozess hat die Bayer-Aktie mehr als 40 Prozent an Wert verloren. Wegen dieses immensen Wertverlustes hatte die Hauptversammlung Ende April dem Vorstand rund um Bayer-Chef Werner Baumann die Entlastung verweigert. Die Investoren werfen Baumann vor, die Prozessrisiken und die schlechte Reputation Monsantos unterschätzt zu haben." [74]

Gentechnik- und Pestizidhersteller werden zur Zeit mit Klagen überhäuft. Der amerikanische Anwalt Michael Miller hatte ein gutes Gefühl, bevor das Urteil kam. „Ich habe mir gedacht, dass die Geschworenen ein starkes Zeichen setzen werden“, sagt der Anwalt von Alva und Alberta Pilliod. Die Pilliods sind zwei Ehepartner, die beide an Krebs leiden und dafür Unkrautvernichtungsmittel mit dem Inhaltsstoff Glyphosat verantwortlich machen. Deshalb haben sie deren Hersteller Monsanto verklagt, der seit vergangenem Jahr zum deutschen Bayer-Konzern gehört. Nach einem sieben Wochen langen Prozess hat sich die Jury eines Gerichts im kalifornischen Oakland am Montag wie von Miller erhofft auf spektakuläre Weise auf die Seite des erkrankten Ehepaars geschlagen. Sie sprach den Pilliods nicht nur rund 55 Millionen Dollar Schadenersatz zu, sondern verhängte auch eine zusätzliche Strafzahlung („Punitive Damages“) von zwei Milliarden Dollar. Es war ein Erfolg auf der ganzen Linie für die Anwälte des Paares, die genau diese Summen gefordert hatten. Und für Bayer war es im dritten Glyphosat-Prozess die dritte und bislang schwerste Niederlage." Und der Anwalt sagt, er werde auch dafür kämpfen, dass das jetzt gesprochene Urteil aufrechterhalten wird. Schließlich sei bei besonders grobem Fehlverhalten, wie er es Monsanto vorwirft, auch eine Aufhebung der Grenze für „Punitive Damages“ vorgesehen. Für Bayer wären freilich auch 550 Millionen Dollar schwer zu verschmerzen. Schließlich handelt es sich hier nur um einen Fall aus einer Flut von mehr als 13000 Klagen. Die Ausgangslage für Bayer nach dem dritten Prozess beschreibt Miller in dramatischen Worten: „Wenn sie ihr Unternehmen retten wollen, dann müssen sie sich beeilen.“ Er sieht die Pestizidhersteller unter „enormem Druck“, außergerichtliche Vergleiche anzustreben, und je mehr Erfolge Kläger in Prozessen feierten, desto teurer werde das für den Konzern. Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann lehnt bislang Vergleiche ab. Miller sagt, er habe den Bayer-Anwälten vor dem jüngsten Prozess ein Angebot für eine gütliche Einigung gemacht, sei aber abgeblitzt. Er will die von ihm vorgeschlagene Summe nicht nennen, sagt aber, es sei ein Bruchteil des Betrages gewesen, zu dem Bayer verurteilt wurde. Allerdings werden in naher Zukunft Gespräche über einen Vergleich mit einem Mediator erwartet; ein kalifornischer Richter hat dies kürzlich angeordnet. Miller sagt, er sei für diese Diskussionen offen und werde daran teilnehmen, allerdings in der Zwischenzeit die Glyphosat-Verfahren für seine Mandanten genauso weiterverfolgen wie bislang. Die bisherigen Prozesse fanden alle in Kalifornien statt und damit in einem Bundesstaat, der als sehr klägerfreundlich gilt. Beim nächsten Prozess wird es einen Ortswechsel geben, er soll im August in Monsantos Heimatstadt St. Louis beginnen. Miller sagt, es mache ihm keine Sorgen, Kläger außerhalb Kaliforniens zu vertreten. „Wir müssen nicht jedes einzelne Verfahren gewinnen und würden es auch verkraften, wenn Bayer ein paarmal in St. Louis gewinnt.“ Zudem sieht er Kalifornien nicht als einziges gutes Pflaster für sich. „Ich habe auch Fälle in Hawaii und Florida, und dort wird Bayer nie gewinnen.“ In diesen Bundesstaaten gebe es eine hohe Sensibilität gegenüber Fällen, in denen es um Umweltbelastungen gehe. Miller rechnet sich auch sehr gute Chancen für einen der kommenden Prozesse in Kalifornien aus. Anders als etwa beim Ehepaar Pilliod habe Elaine Stevick, die Klägerin in diesem Fall, keine nennenswerten Vorerkrankungen, die als Risikofaktoren für ihr Krebsleiden gewertet werden könnten; die Ausgangslage sei hier also noch besser. Der Stevick-Prozess sollte eigentlich schon im Mai 2019 beginnen, wurde aber verschoben und könnte nach Millers Einschätzung im Herbst stattfinden. Der Anwalt hat auch mit Interesse die jüngsten Enthüllungen registriert, wonach Monsanto in Europa geheime Listen über seine Kritiker geführt hat. Er kann sich vorstellen, das auch in künftigen Glyphosat-Fällen in Amerika als Beweismittel heranzuziehen, sofern es die jeweiligen Richter erlauben. Es könnte nach seiner Auffassung Relevanz haben, wenn Monsantos Umgang mit europäischen und amerikanischen Behörden thematisiert wird, die Glyphosat für sicher erklärt haben. Bayer-Vorstandschef Baumann wird derzeit angesichts der Klagewelle rund um Glyphosat oft vorgeworfen, die mit dem Kauf von Monsanto verbundenen Rechtsrisiken unterschätzt zu haben. Diese Auffassung teilt auch Miller: „Bayer hat die Katze im Sack gekauft.“ Der Konzern weist zu seiner Rechtfertigung oft darauf hin, dass sich zum Zeitpunkt des Beginns der Übernahmegespräche die Zahl der Glyphosat-Klagen noch in Grenzen gehalten habe. Miller kontert, je näher der Vollzug der Akquisition gerückt sei, umso klarer sei auch geworden, wie bedrohlich die Rechtsstreitigkeiten werden könnten. „Das hätte ihnen jeder sagen können.“ Die Zahl der Klagen hat bald die Marke 100.000 erreicht. [75]
 

6. Plastik in der Umwelt, Mikro- und Nanoplastik in den Weltmeeren und in der Landwirtschaft

In den Ozeanen findet sich Plastik noch in 2500 Meter Tiefe. Eine gruselige Entdeckung haben Forscher der norwegischen Universität Bergen Anfang Februar bei einer Obduktion gemacht: Sie holten aus dem Magen eines Cuvier-Schnabelwals, der vor der norwegischen Küste gestrandet war, 30 Plastiktüten und jede Menge Mikroplastik heraus. Der Wal war völlig abgemagert. Wahrscheinlich hatte das Plastik einen Pfropfen im Magen gebildet, vermuten die Forscher. Selbst in der Tiefsee der Arktis finden Wissenschaftler immer mehr Plastikmüll. Eklatante Funde haben Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) fernab der Zivilisation gemacht, und zwar in der Framstraße zwischen Grönland und Spitzbergen in einer Tiefe von 2500 Metern. In einer Studie beschreiben sie ihre Ergebnisse: Zählten die Wissenschaftler in den Jahren 2002 bis 2014 durchschnittlich 3485 Müllteile je Quadratkilometer, kamen sie 2014 bereits auf 6333 Müllstücke. An einer Messstation hat sich die Verschmutzung innerhalb von 10 Jahren sogar verzwanzigfacht. Die Funde in Norwegen und der Arktis spiegeln wider, was Experten seit langer Zeit beobachten: In jedem Quadratkilometer der Weltmeere schwimmen Tausende Teile Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton und Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und fressen diese. Hinzu kommt Mikroplastik, das inzwischen überall in der Umwelt vorkommt. Mikroplastik wird heute vielen Pflegeprodukten in Form kleiner Kügelchen zugesetzt. Sie sollen bei Zahnpasta und Duschgels den Reinigungseffekt durch das sogenannte Peeling unterstützen. In eineigen Produkten macht der Plastikanteil bis zu zehn Prozent aus. Mikroplastik ist im Zutatenverzeichnis in der Regel als Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) ausgewiesen. Die Plastikpartikel, die auch aus Kunstfaser-Kleidung beim waschen entstehen, werden von den Klärwerken nicht zurückgehalten. In der Umwelt können sie verschiedene Gifte binden und sich in der Nahrungskette anreichern. In den Honig gelangt Mikroplastik vor allem durch die weit verbreiteten Bienenkästen aus Styropor, Kunststoffwaben, bestimmte Varroabehandlungsmethoden, Zuckerfütterung (Zuckerproben wiesen sogar noch mehr Mikroplastik auf als Honig), Rührwerkzeuge. In Deutschland findet man die unnatürlichen Plastikpartikel inzwischen nicht nur im Meerwasser. Wissenschaftler der Universität Bayreuth berichten jetzt in Science Advances von Mikroplastik in der Landwirtschaft. Die Ursache ist schlechte Mülltrennung. "Nicht selten kommt es vor, dass neben organischen Abfällen auch Plastiktüten in der Biotonne landen. In einer Tonne Biomüll aus Haushalten und Industrie wurden zwischen 7000 und 440000 Mikroplastikpartikel gefunden. Kommunale Anlagen vergären Biomüll zu Biogas und verarbeiten die Reste zu organischem Dünger. Der wiederum enthält die Plastiküberreste, die so auf den Feldern landen. [65]

"Mit Plastik ist es wie mit großen Felsen: Die verschwinden nicht einfach, sondern verwittern ganz langsam zu immer kleineren Kieseln und Sandkörnern. Zum Schluss bleibt nur noch feiner Staub, den der Wind übers Land bläst. Das Gleiche passiert mit einer Plastiktüte, die im Meer schwimmt oder am Straßenrand liegt. Wasser, Wind und Sonnenlicht bleichen sie aus, machen sie rissig und zerlegen sie im Laufe der Jahre in immer kleinere Fitzelchen. Schließlich ist die Tüte kaum mehr zu sehen – doch sie ist immer noch da – als Mikroplastik."  Mikroplastik stammt aus vielen Quellen. Mit dem Begriff Mikroplastik bezeichnen Wissenschaftler Plastikteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind. Dazu zählen noch sichtbare Fetzen ebenso wie mikroskopisch kleine Teilchen, die nur wenige Mikrometer groß sind. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist etwa 50 bis 70 Mikrometer dick. Mikroplastik entsteht aber nicht nur aus Verwitterung von Abfällen, sondern auch aus anderen Kunststoffprodukten, die sich mit der Zeit abnutzen, wie Rohre oder Lackierungen. Einen großen Anteil liefert der Abrieb von Autoreifen, weil sie neben Gummi noch andere Kunststoffe enthalten. Der Wind verweht die Teilchen mit dem Straßenstaub, der Regen spült sie in die Kanalisation. Eine beachtliche Quelle sind zudem Textilien aus Kunststofffasern wie Fleecejacken oder Polyester-Shirts. Beim Waschen der Kleidungsstücke lösen sich Tausende winzig kleiner Fasern. "Im Schnitt gibt jeder Deutsche über das Waschen seiner Kleidung täglich 85 000 synthetische Mikrofasern in die Umwelt ab, haben Wissenschaftler der Universität Osnabrück ermittelt. Diese Fasern bleiben nicht im Flusensieb hängen, sondern fließen mit dem Abwasser in die Kläranlage. Der größte Teil von ihnen lagert sich am Klärschlamm an, von dem in Deutschland immer noch ein Viertel auf die Felder ausgebracht wird. Die anderen Fasern fließen ungehindert durch die Kläranlage durch und gelangen so in die Gewässer. Mikroplastik wird aber auch absichtlich hergestellt und freigesetzt. Zahlreiche Kosmetika, vom Peeling bis zum Shampoo, enthalten kleine Kunststoffteilchen, die Hautschuppen entfernen oder einen Film um die Haare legen. Plastikkügelchen reinigen auch Oberflächen wie die von antiken Möbeln oder dienen in Waschmitteln als Trägermaterial für Duftstoffe. Nach Gebrauch landen sie dann im Abwasser und in der Umwelt. Kein Wunder also, dass überall, wo Wissenschaftler sich auf die Suche begeben, ihre Filtermembranen voll mit Mikroplastik sind. Die Partikel finden sich im Magen von Fischen und Vögeln ebenso wie im Eis der Arktis, in der Luft, im Boden, im Hausstaub – und in unserem Essen. Mikroplastik nehmen wir zu uns, wenn wir Meerestiere als Ganzes verspeisen, also mit den Verdauungsorganen, in denen sich Plastikteilchen befinden können. Das ist bei Muscheln, Garnelen und kleinen Fischen wie Sardinen oder Sprotten der Fall. Die darin bisher festgestellten Mengen an Mikroplastik klingen verhältnismäßig gering. So fand etwa Professor Ted Henry von der Heriot-Watt Universität in Edinburgh in schottischen Zuchtmuscheln drei bis vier Plastikteilchen pro Tier. Chinesische Forscher meldeten von dortigen Muscheln etwas höhere Zahlen. Die New Yorker Chemikerin Sherry Mason fand Mikroplastik in Meersalz, im Schnitt gut 200 Partikel je Kilogramm. In 159 Leitungswasserproben aus allen Teilen der Welt zählte sie bis zu 61 Partikel je Liter, bei Bier waren es im Durchschnitt vier Teilchen je Liter. Deutlich mehr fand die niedersächsische Lebensmittelbehörde in Mineralwasser in PET-Mehrwegflaschen, darin schwammen bis zu 118 Partikel je Liter. Der Grund: Anders als bei Glasmehrweg nutzen sich die Flaschen beim Spülen ab. Doch vermutlich ist das Mikroplastik direkt im Essen gar nicht das einzige Problem: Der schottische Professor Ted Henry stellte in Haushalten neben die Teller mit dem Essen Staubfänger. Sie hielten den gesamten Hausstaub fest, der sich während der Essenszeit darauf niederließ. In dem Staub fand er auch Mikroplastik, bezogen auf die Größe der Essteller waren es 114 Teilchen – pro Mahlzeit. Hochgerechnet auf ein Jahr nehmen wir also Zehntausende winziger Plastikteilchen zu uns, die sich auf unser Essen niederlassen. „Wir wissen nicht, woher diese Fasern kommen, wahrscheinlich stammen sie aus den Wohnungen und deren näherer Umgebung“, kommentierte Henry seine Ergebnisse. Fasern von Kunststoffteppichen, zerkratzte Plastikoberflächen oder der Staub draußen von der Straße könnten mögliche Quellen sein. Diese Teilchen essen wir nicht nur, wir atmen sie auch ein, genauso wie den Feinstaub aus Autoauspuffen und Kaminen. Doch wie gefährlich ist das alles? Peter Hollman vom niederländischen Forschungsinstitut Rikilt hat an einer Risikoabschätzung für die EU-Lebensmittelbehörde EFSA mitgearbeitet. Er hält es für „eher unwahrscheinlich“, dass die bisher festgestellten Mengen an Mikroplastik im Essen schädlich für die Menschen sind. Selbst wenn es Zehntausende Teilchen sind, so summieren sie sich übers Jahr doch nur zu einigen Milligramm Plastik, die wir aufnehmen. Auch die Mengen an giftigen Schadstoffen wie Weichmacher oder polychlorierte Biphenyle (PCB), die sich gerne ans Mikroplastik anlagern, sind gering, verglichen mit dem, was wir an Chemikalien über andere Quellen zu uns nehmen, wie durch Pestizidrückstände im Essen oder Flammschutzmittel im Hausstaub. Aus Versuchen mit Fischen oder Mäusen ist bekannt, dass Mikroplastik im Verdauungssystem entzündliche Reaktionen hervorrufen kann. „Doch solche Versuche wurden bisher meist mit sehr großen Mengen gemacht, wie sie in der Umwelt nicht vorkommen“, sagt Gunnar Gerdts, Mikroplastikforscher am Alfred Wegener Institut. Ihm macht etwas anderes Sorgen: „Aus den bisherigen Messungen wissen wir, dass es die ganz kleinen Teilchen sind, die die Masse des Mikroplastiks ausmachen.“ Doch je kleiner die Teile sind, desto schwieriger ist es, sie herauszufiltern und in der Masse der anderen Winzpartikel zu identifizieren. Oft werden sie deshalb gar nicht erfasst und mitgezählt, obwohl gerade sie problematisch werden könnten. „Wir wissen aus Versuchen, dass Teilchen mit einer Größe von 1 bis 10 Mikrometer vom Darm ins Gewebe übergehen können“.  Aus Mikro- wird Nanoplastik. An der Freien Universität Berlin beschäftigt sich der Pflanzenökologe Matthias Rillig mit Mikroplastik im Boden. Über Ablagerung aus der Luft, über Klärschlamm und Kompost gelangen die Teilchen auf den Acker. Regenwürmer und andere Bodenlebewesen fressen sie und bringen sie mit ihrem Kot tiefer in den Boden. „Auf das Bodenleben hat sich das in unseren Untersuchungen bisher nicht negativ ausgewirkt“, sagt er. Auch könnten die Pflanzen die Mikroplastikteilchen nicht aufnehmen. Diese sind noch zu groß. „Doch die gleichen Prozesse, die aus Makroplastik Mikroplastik machen, können auch die kleinen Teilchen weiter zerkleinern zu Nanogröße.“ Das wären dann Partikel, die weniger als 0,1 Mikrometer groß sind, also noch kleiner als Bodenbakterien. „Nanopartikel können grundsätzlich biologische Membranen durchdringen und so theoretisch durch Agrarprodukte in unsere Nahrungskette gelangen“, erklärt Rillig. „Wir machen derzeit erste Versuche mit Nanoplastik und Salat. Es sieht so aus, als würde es an der Wurzel anhaften oder gar aufgenommen.“  Die Versuche fanden in Hydrokultur statt und die Teilchen wurden ins Wasser gegeben. Ob sich das auf den Anbau in Erde übertragen lasse, sei fraglich: „Es gibt viele Möglichkeiten, dass die Partikel an Bodenmaterial anhaften und damit für die Wurzeln gar nicht verfügbar sind.“ Im Boden könnten sie sich auf Pilz- und Bakterienlebensgemeinschaften auswirken und die Fruchtbarkeit der Böden beeinflussen. Wie kann ich Plastik vermeiden? 10 000 000 Tonnen Kunststoffe verbrauchen wir Deutschen jedes Jahr, das sind /125 Kilogramm pro Kopf/. Etwa die Hälfte davon fällt als Abfall an, vor allem in Form von Verpackungen, aber auch durch Haushaltsgegenstände, ausgedientes Plastikspielzeug oder die Plastikteile im ausrangierten Auto. Gegen diese Plastikflut hilft nur: vermeiden. Mehrweg statt Plastikeinweg bei Getränken oder Coffee to go, Stoffbeutel statt Plastiktüten, Kleidung aus Bio-Baumwolle, Leinen oder Wolle ohne Zusatz von Polyester oder dgl. Holz und andere Naturmaterialien können Kunststoffe ersetzen, beim Spielzeug ebenso wie bei Fensterrahmen oder Wärmedämmung. Wie man bzgl. Honig und anderen Bienenprodukten Mikroplastik vermeiden kann wird zum Beispiel im Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung erforscht. [67]
 

7. Schadstoffe in Düngemitteln und Grundwasser

Dass sich Schadstoffe in Klärschlämmen befinden, ist hinlänglich bekannt. Daher darf er in der biologischen Landwirtschaft nicht eingesetzt werden. Dies trifft auch auf Recyclingpapierschlämme aus der Papierindustrie zu. Die konventionelle Landwirtschaft verwendet diese Schlämme und wundert sich nachher, dass Schadstoffe in Boden, Trinkwasser und Lebensmittel auftauchen wie in Deutschlands Südwesten. Rund vierhundert Hektar Ackerboden sind mit Rückständen aus der Fluorchemie verseucht, ganze Landstriche wurden bereits aufgegeben. Die fruchtbare Region hat ein gewaltiges Problem: Seitdem vor vier Jahren erstmals sogenannte per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) im Grundwasser nachgewiesen wurden, macht den Kreisen Baden-Baden und Rastatt ein Umweltskandal zu schaffen. Bauern fürchten um ihre Existenz und Verbraucher um ihre Gesundheit. Boden und Wasser sind großflächig mit Substanzen verseucht, die unter Verdacht stehen, Krebs auszulösen. [15]
 

8. Negativer Einfluss der Zuckerfütterung; Zucker aus herbizidtoleranten Roundup-Readyzuckerrüben / Glyphosat-Soja und Weizen; Zertifizierungssystem Apitherapie durch ÖGA und DAB nicht ausreichend

Neue Untersuchungen zeigen, dass die Zuckerfütterung die Abwehrkräfte der Bienen beinflusst. Honig enthält Nährstoffkomponenten, die nicht nur die Entgiftung fördern, sondern auch im Eiweißstoffwechsel, der Weiterleitung von Signalen der Nervenbahnen oder im Immunsystem eine wichtige Rolle spielen. Im Honig sind wichtige Bestandteile enthalten, die die Abwehrkräfte der Bienen verbessern. Fehlen diese Stoffe (Zuckerfütterung), wird der Gesundheitszustand negativ beeinflußt. [15]

Viele Imker - auch Bioimker - füttern übrigens nicht nur Zuckersirup sondern auch Sojamehl und Trockenmagermilch bzw. Milchpulver - und zwar nicht nur nach der Honigernte, sondern auch als Trachtlückenfütterung unmittelbar vor einer Honigernte (Ein Österreichischer Imker schreibt allen Ernstes: "Ich füttere etwa 2 Liter Zuckerwasser pro trachtlose Woche"). Reste der Zuckerfütterung als auch Reste von Sojamehl und Milchpulver lassen sich in den Bienenprodukten (Honig, Wabenhonig, "Perga", Propolis) nachweisen, ganz egal ob sie nun mit Melamin oder gentechnisch verseuchten Substanzen verunreinigt sind oder nicht (Melamin, eine Industriechemikalie, die in der Kunststoff- und Düngemittelherstellung verwendet wird, kommt inzwischen in fast allen billigen Lebens- und Futtermitteln vor. "Mit der farblosen Substanz wurden schon mehrfach Lebensmittel gestreckt, um unter anderem einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen.")  Ein derartiger Imker fragt doch allen Ernstes einen Fachberater für Imkerei, ob es von Nachteil sei, wenn er nachts seinen Honig nicht rühre, sondern stattdessen für einige Stunden schlafe? Daufhin der Fachberater: Nachts müsse der Imker zwar schlafen, aber trotzdem gelte immer die Devise: "Der Honig wird so lange gerührt, wie ich es meiner Rührmaschine zumuten will." Als Faustregel gelte, der Honig müsse tagelang erhitzt und gerührt werden: "lieber etwas zu weich als zu hart. ... Das wiederholte Erwärmen mag nicht jedem gefallen, aber es gibt keine andere Methode zum Weichmachen." Fertiger Zuckersirup aus gentechnisch veränderten Zuckerrüben, Mais oder Weizen wird von Bieneninstituten (LWG Bayern, Arno Bruder / Deutscher Apitherapie Bund (DAB)/ Oberbayern) im Wechsel mit bis zu 6 Varroosebehandlungen empfohlen. Derartige Bienenprodukte sind für die Michael Thiele Bienentherapie ungeeignet. [12][13][14][15][27][36]

Dass neuartige Apitherapie-Siegel wie die des Deutschen Apitherapie Bund (DAB) oder der Österreichischen Apitherapie Gesellschaft (ÖGA, Apiterra) wenig aussagen, wurde bereits in den entsprechenden Kursen dargelegt. [61]

In Sachen Glyphosat schlafen staatliche Verbraucherschützer seit Jahrzehnten. Dabei ist der für Mensch und Tier giftige Wirkstoff längst überall in der Umwelt und sogar im Menschen - insbesondere bei Denjenigen, die sich von Industrienahrung aus Supermärkten ernähren -  zu finden. Unkrautvernichter mit Glyphosat machen rund 25 % des weltweiten Handels mit Herbiziden aus. Ein Großteil der Produktion (plus illegale Pestizide) stammt inzwischen aus China. Insgesamt werden jährlich über eine Million Tonnen Präparate mit Glyphosat ausgebracht. In Deutschland sind 75 glyphosathaltige Mittel zugelassen (Acker-, Obst- und Weinbau). Viele dürfen auch von Kleingärtnern und kommunalen Stadtreinigern verwendet werden. [21][55]

Wußten Sie, dass den meisten Nutztieren in Deutschland Futter aus gentechnisch verändertem Roundup ready Soja (zählt wegen Glyphosat zu den giftigsten Futtermitteln überhaupt, was in Europa und in den USA inzwischen zu Massensterben von Rindern geführt hat) verfüttert wird und somit auch Gentechnik in Fleisch und Milchprodukten enthalten ist? Oder wußten Sie, dass Bienen nicht nur in Deutschland mit Zucker aus gentechnisch veränderten Zuckerrüben, Sirup aus gentechnisch verändertem Mais oder Weizen gefüttert werden? Gifte wie Glyphosat sind dann auch im Honig enthalten. Vom zuständigen Bundesamt für Risikoforschung (Bfr) wurde Glyphosat als harmlos eingschätzt - eine katastrophale Fehleinschätzung, wie sich jetzt herausstellt. [43][49]

Mit der Zuckerfütterung gelangt auch Mikroplastik in den Honig: In den Honig gelangt Mikroplastik vor allem durch die weit verbreiteten Bienenkästen aus Styropor, Kunststoffwaben, bestimmte Varroabehandlungsmethoden, Zuckerfütterung (Zuckerproben wiesen sogar noch mehr Mikroplastik auf als Honig), Rührwerkzeuge. [15]

In den Vereinigten Staaten nutzen 95 % der Zuckerrübenanbauer gentechnisch veränderte Sorten, die gegen das Unkrautmittel Roundup (Glyphosate) resistent sind. Das Saatgut für diese "herbizidtoleranten Roundup-Readyzuckerrüben" wird von KWS, BASF und Monsanto geliefert, das Endprodukt, Zucker, Zuckersirup usw. wird weltweit verkauft - auch in Deutschland zum Beispiel an ahnungslose Imker. Entgegen den Beteuerungen dieser Firmen und der staatlichen Verbraucherschutzministerien müssen diese Produkte als schädlich eingestuft werden. Glyphosatrückstände lassen sich in Zuckerprodukten nachweisen und können von dort aus langfristig die Gesundheit ruinieren. [21][37][38]
 

9. Künstlicher Wabenhonig

Der Gipfel ist allerdings künstlicher Wabenhonig: Er wird mit Hilfe des "Bee-0-Pac" oder "Ross Rounds" Systems aus Plastikrahmen mit integrierten Plastikkassetten und teilweise künstlichen Wabenteilen in der Rähmchenimkerei hergestellt. Zudem werden in der Rähmchenimkerei häufig Mittelwände eingesetzt, die - vom Imker meist unbemerkt - nicht aus reinem Bienenwachs bestehen, sondern mit Paraffinen und Mikrowachsen gestreckt wurden. Wenn der Imker dann die Waben aus den Rähmchen schneidet (Mittelwände werden übrigens inzwischen auch bei Strohkörben und der Bienenkiste verwendet), landet das mit Paraffin gestreckte Bienenwachs direkt beim Verbraucher. Neuerdings wird künstlicher Wabenhonig in dem gefährlichen gentechnisch veränderten Glucose-Fructose Sirup eingelegt. Wie man echten Wabenhonig von künstlichem Wabenhonig unterscheidet und wie er hergestellt wird, wurde an anderer Stelle besprochen. Im Handel erhältlicher Wabenhonig ist für die M. Thiele Bienentherapie nicht geeignet, denn es handelt sich in der Regel um künstlichen oder mit gentechnisch verändertem Pollen und Sirup sowie gepanschtem Bienenwachs verunreinigten Wabenhonig. Auch Bioland-Wabenhonig aus dem Esoterik-Versand fällt unter diese Kategorie. [62]
 

10. "Getürkter" Manuka-Honig, türkische Honige und Medihoney

Heute gibt es vor allem "getürkten" Manuka-Honig zu kaufen. Gerade bei berühmten SchauspielerInnen und Popstars, die auf ihren Körper achten, ist er beliebt. Wie "der Etikettenschwindel floriert" und wie Manuka-Honig mit minderwertigen und zum Teil giftigen Honigen aus der Türkei gestreckt wird, haben wir an anderer Stelle erläutert. Ein Produzent von "Aktiv-Manukahonig", der vielfach für die gewöhnliche Apitherapie verwendet wird, schreibt über das Erhitzen seines Honigs ganz unverblümt: "Der Honig aus der Schleuder und das Wachs-Honig-Gemisch aus der Entdeckelungsmaschine wurden in eine Edelstahlwanne gepumpt, in der sich ein Fleischwolf befindet. Dieser zermalmte Wachs und Honig zu einem fließfähigen Gemisch, das im sogenannten Hitzeaustauscher, der denselben Zweck wie das bei uns bekannte Melitherm erfüllt, kurz auf ca. 55° C erwärmt wurde, bevor es in die Wachszentrifuge gelangte". - Melitherm ist ein Gerät mit Heizspiralen zum "auftauen" von Honig, das auch für Biohonig zugelassen ist. Ein derartiger Honig hat mit dem Originalprodukt der Bienen fast nichts mehr zu tun, ähnlich wie der sogenannte "Medihoney", der zusätzlich noch mit Gammastrahlen sterilisiert ist. [16][19]

Zeitungen titeln immer wieder "Ein besonderer Honig lockt die Fälscher an." Viele Käufer verbinden Manuka-Honig mit der Hoffnung auf heilende Kräfte. Doch diese Erwartung mischt sich derzeit mit der Angst vor Betrug. Erstmals ist nun ein neuseeländisches Unternehmen angeklagt worden, weil es den kostbaren Honig gepanscht haben soll. "Schon im Jahr 2016 hatte das neuseeländische Ministerium für Landwirtschaft Evergreen Life Ltd, einem Anbieter von Gesundheitswaren, vorgeworfen, seinen „Manuka-Honig“ mit künstlichen Zusätzen zu versetzen. Dazu zählt unter anderem das Kohlenhydrat DHA (Dihydroxyaceton), das auch in Sonnencreme verwandt wird, um die Haut dunkler zu tönen. Das Unternehmen aus Auckland musste 18 Produkte vom Markt nehmen. Nun verklagt die neuseeländischen Gesundheitsbehörde Evergreen in 64 Fällen auf das Panschen von Honig mit synthetischen Stoffen. Auf die schlimmsten Fälle steht eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren. Evergreen bestreitet die Vorwürfe." Getürkter Manuka-Honig wird nicht nur nach Asien, Amerika und Kanada exportiert. Dem Honig vom neuseeländischen Manuka-Busch werden geradezu magische Kräfte zugesprochen. Auch antibakteriell soll er wirken. Prominente wie die Schauspielerinnen Scarlett Johansson und Gwyneth Paltrow werben für die positiven
Eigenschaften von Manuka-Honig etwa für ihre Haut. Entsprechend begehrt und teuer ist er. Bis zu 80 Euro kann ein Glas kosten, in Neuseeland selbst werden für ausgewählte Abfüllungen des „flüssigen Goldes“ bis zu 500 neuseeländische Dollar verlangt, also umgerechnet fast 300 Euro. Angesichts solcher Preise scheint es verlockend, zu panschen oder zu strecken. Denn die Herstellung des Originals ist aufwendig: Bienen müssen rund vier Millionen Blüten des Manuka-Busches anfliegen, um ein Kilo des begehrten Honigs zu liefern. Die
Bauern in Neuseeland nutzen sogar Hubschrauber, um wilde Büsche ausfindig zu machen, und setzen dann in deren Nähe ihre Bienenstöcke aus. Klar ist, dass mindestens "die Hälfte des weltweit angebotenen Manukahonigs gefälscht" ist. [71]

Gefälscht oder nicht gefälscht, das Produkt wird durch herkömmliche Imkereimethoden gewonnen und verliert dadurch an Wert, so dass Manuka-Honig heute, wenn er nicht vom Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung zertifiziert wurde, für die Bienentherapie / Apitherapie nicht von Nutzen ist. 1700 Tonnen des begehrten Honigs werden in Neuseeland im Jahr produziert. Auf den Weltmärkten werden aber 10000 Tonnen Manuka-Honig verkauft. Der Betrug erinnert an den Tee aus dem indischen Darjeeling, der in Wirklichkeit oft nicht aus dem schwer zugänglichen Anbaugebiet stammt, sondern meist aus Sri Lanka. „Seine wirtschaftliche Bedeutung und seine Seltenheit haben dazu geführt, dass mehr Manuka-Honig im Markt verkauft als produziert wird, deshalb darf man von Mischungen und Fälschungen ausgehen“ [72]

Ähnlich verhält es sich mit türkischen Honigen, die zwar z.T. für 700 Euro pro Kilogramm verkauft werden, weil mit denen auch schon osmanische Sultane gefüttert wurden (was ihnen allerdings wenig gebracht hat, denn spätestens bei Navarino wurde die osmanische Flotte des Sultans komplett versenkt). Einen besonderen Heilwert haben türkische Honige nicht, ganz im Gegenteil, aus vielen Regionen der Türkei stammen Honige, die pflanzliche Giftstoffe enthalten und so eine bienentherapeutische Wirkung unmöglich machen; auch entsprechen die Haltungsbedingungen nicht den Erfordernissen für die Bienentherapie. [81]

Ein Nebeneffekt für die Türkei ist, dass der Erlös für die in Europa verkauften türkischen Produkte wie Honig, Wabenhonig, Erdgas, Haselnüsse, Mandeln (für Marzipan z.B. von Dennree, Rapunzel, Dr. Oetker, Wald-Königsberger Marzipan, Cemilzade Conf. Orientale Istanbul-Berlin), Erdbeeren, Himbeeren, Aprikosen, Kirschen, Pflaumen usw. teilweise in der Kriegskasse des türkischen Präsidenten landen. Die türkische Lira ist auf einen neuen Tiefststand und weiter auf Sinkflug, "die Kreditwürdigkeit des Landes entspricht der von Ruanda, und jeder vierte Türke ist arbeitslos." Ein Justizsystem ist praktisch nicht vorhanden. Erdogan wünscht sich Boykottaufrufe gegen französische Produkte, in Wirklichkeit gibt es aber einen Boykott türkischer Produkte weltweit. Tausende Firmen unterstützen aber immer noch den Islamismus und die neo-osmanischen Großmachtbestrebungen der Türken, z.B. Nike, H&M, Zara, Dolce & Gabbana, DKNY, Tommy Hilfiger, Oscar de la Renta, Mango, Versace, Andreas Kronthaler, Vivienne Westwood, die auch islamische Kleidungsstücke wie Hidschabs, Abayas, Burkinis entwerfen, VW, Ford, Toyota, MAN, Daimler AG, Fiat, Renault, Robert Bosch GmbH, Sony, Hugo Boss, Maas-Naturwaren, Brax, Tommy Hilfiger, Bogner, Morgenland Apfelsüße/EgeSun, Aegean Exporters' Association (EIB), Fetullah Bingul und seine Tarim A.S., Rapunzel, Flores Farm GmbH, Alnatura, Voelkel, Demeter, Naturland, Gepa, Migros, Delica, Varistor, Mehmet Ali Isik, Isik Tarim, Ferrero (Nutella, Duplo, Hanuta, Ferrero-Küsschen, Ferrero Rocher), Dovgan, Sönmez, Aldi, Lidl, Amazon & Co. usw.. Produkte aus der Türkei sind z.B. Erdgas, Autos, Elektrogeräte, Kleidung, Trockenfrüchte wie Rosinen, Sultaninen, Maulbeeren, Feigen, Aprikosen, Haselnüsse, Mandeln (Mandelmus von Alnatura), Pistazien, Oliven, Olivenöl, rote Linsen, und frische und tiefgefrorene Früchte wie Himbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Kirschen, Sauerkirschen, Pflaumen, Aprikosen, Äpfel. Gefrorene und eingemachte Himbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren in den Supermärkten stammen fast alle aus der Türkei oder aus China, was auch für die Früchte in den Marmeladen bzw. Pflaumenmus gilt. Biomarmeladen von Alnatura oder Eigenmarken der Supermärkte wie Tegut-Bio lassen z.B. bei Maintal Konfitüren GmbH produzieren, die ihre Früchte aus China oder der Türkei beziehen. Um das Herkunftsland Türkei zu verschleiern, schreiben Firmen wie Alnatura nur den Hinweis auf das Etikett: "Aus Nicht-EU-Landwirtschaft". Der Gesamtumsatz der Erdbeeexporte der Türkei liegt bei über 20 Millionen Euro; nach Hayrettin Ucac, Leiter der Aegean Exporters' Association (EIB) wurden 2017 fast 14 000 Tonnen Erdbeeren exportiert, 2018 schon über 20 000 Tonnen. Die Produzenten sind im Bezirk Sultanhisar in Aydin. Nach Fetullah Bingul, Geschäftsführer von Tarim A.S. stammen die Himbeeren aus Bursa (Türkei), Bosnien-Herzegovina und Kosovo. Auch die Plattformen Alibaba und Amazon verkaufen in Massen gefrorene türkische Himbeeren und Erdbeeren. 70 Prozent der Haselnüsse weltweit kommen aus der Türkei. Migros, Alnatura, Gepa, Rapunzel, Demeter und Naturland fördern Türkei-Projekte wie das "Happy Hazelnut Projekt" oder das "Happy Village Projekt". Was heißt das genau? Diese Firmen fördern z.B. nicht nur den Bau von architektonisch hässlichen islamischen Dörfern mit Moschee, Minarett, Muezzin und Koranschule für die Arbeiter, sondern indirekt auch den Islamismus und Terrororganisationen wie die PKK und die AKP. Beraten werden die Firmen oft von Mc Kinsey Turkey oder der Boston Consulting Group Turkey, die u.a. an Koranhochschulen wie Bilkent University, Koc University, Bogazici University oder Sabanci University tätig sind. Türkische Absolventen der BCG gehen oft in die Politik wie Danyal Bayaz, der bei den Grünen landete; sie sind bestens informiert wie man Geschäfte mit der Türkei machen kann, so dass der türkische Präsident weiter seine Hochseeflotte aufrüsten kann, um nach Zypern weitere Inseln vor der türkischen Küste zu erobern. "Für Renault z.B. ist die Türkei der achtgrößte Exportmarkt der Welt, auf dem der Autohersteller in der ersten Jahreshälfte 2020 immerhin mehr als 49000 Fahrzeuge verkaufte. Renault baut im türkischen Bursa auch Autos, und das schon seit 50 Jahren. Das Werk in der Nähe des Marmarameeres ist eine der größten Fabriken im Renault-Reich. Mit rund 6000 Mitarbeitern kann es jährlich rund 378000 Fahrzeuge und 920000 Motoren bauen. Anlässlich der Veröffentlichung seiner jüngsten Zahlen hatte Renault kürzlich noch berichtet, dass die Türkei aufgrund steigenden Absatzes ein Hoffnungsschimmer sei." VW bezieht minderwertige Autoteile aus der Türkei, weshalb VW-Motoren leichter in die Brüche gehen. VW hat zwar eine Großfabrik in Izmir abgesagt, betont aber, "dass die Türkei seit Jahrzehnten ein wichtiger Standort für das Unternehmen sei. Schon 1966 errichtete die Konzerntochtergesellschaft MAN ein Werk in Istanbul, 1985 wurde ein weiteres LKW-Werk und ein Motorenwerk errichtet. Zudem beziehe VW Teile von zahlreichen türkischen Zulieferungen." [84]
 
 

11. Warum Bio- und Demeterimker eine Zusatzzertifizierung vom Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung benötigen

Demeter hat zwar seit den 1990er Jahren eigene Richtlinien verabschiedet. Der besonders helle Demeter-Fachberater Michael Weiler klärt auf: "An der Erarbeitung war seit Anfang der 1990er Jahre auch der Verein Mellifera e.V. in Person von Thomas Radetzki stark beteiligt. Gemeinsam mit dem Berufsimker Günter Friedmann und weiteren Imkern legten wir das Fundament für eine Richtlinie, die bis heute nahezu unverändert Bestand hat." Leider wurde seit Jahrzehnten versäumt, sich von der industriellen Bienenhaltung zu distanzieren. Dies ist auch der Grund warum immer mehr Imker auf die Bioland und Demeter-Imkerei umstellen. Der Unterschied zur konventionellen Imkerei ist verschwindend gering. [15][57]

Da sogar Bioland - , Naturland -, Biokreis -, Gäa - , Demeter - oder Beegood (Mellifera e.V.) - Imker künstliche Wabenteile einsetzen, Zucker und functional food füttern, ausgiebige Wanderungen mit den Bienen unternehmen und den Honig erhitzen dürfen, empfiehlt sich der Kauf von Bienenerzeugnissen, die aus wirklich artgerechter oder wesensgemaesser Bienenhaltung (zertifiziert nach Richtlinien des Zentrums für wesensgemäße Bienenhaltung) gewonnen wurden. Erst diese Betriebsweise fördert eine fruchtbare Bienenhaltung. Diese Produkte sind jedoch nicht in Bioläden, Reformhäusern oder Drogerieketten wie DM / Alnatura erhältlich, sondern nur direkt bei den zertifizierten Imkern des Zentrums für wesensgemäße Bienenhaltung. [6][7][15][23]
 

12. Artensterben kostet drei Billionen Euro im Jahr - Bienensterben durch falsche Politik und intensive Landwirtschaft

Das Artensterben ist längst kein Medienphänomen oder Hysterie mehr. Auch wenn Firmen wie Bayer/Monsanto das Bienensterben leugnen, sind sich Wissenschaftler weitgehend einig. Dazu der Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung, Volker Mosbrugger: "Wir haben genügend Daten, dass wir zeigen können, dass es das Bienensterben gibt - und auch das Artensterben generell... Das Problem wird aber erst jetzt zunehmend ernst genommen. Man sieht und fühlt es ja auch, jeder kann es beobachten: Wenn Sie früher mit dem Auto durch die Landschaft führen, war die Autoscheibe immer voller toter Insekten. Das gibt es heute nicht mehr. Wenn Sie heute rausgehen in die Natur, dann ist es relativ still. Früher hat es gezirpt und gezwitschert. Heute ist es sehr viel ruhiger geworden, weil es viel weniger Insekten und Vögel gibt." Das Phänomen hat auch schon einen Namen: "Der stumme Frühling". Wer ist schuld daran neben einer Regierung, die die Anwendung von Giften in Landwirtschaft und städtischen Kehrmaschienen begünstigt? "Bei uns in Europa ist es ganz wesentlich die Landwirtschaft. Es gibt fast keine Feldränder mehr, die Bauern pflügen bis an den Rand. Sie bauen große Monokulturen an und lassen kaum noch eine natürliche Vielfalt an Pflanzen zu, die als Nahrung für die Insekten und andere Tiere wichtig sind. Ausserdem bringen sie zu viele Schadstoffe wie Insektizide und Glyphosat auf die Felder und übernutzen die Böden, statt sie nachhaltig zu bewirtschaften." Einen Teil der Ökosystem-Dienstleistungen lassen sich quantifizieren. "Eine Gruppe von Wissenschaftlern kam auf einen Wert von etwa 125 Billionen Dollar im Jahr. Das globale Bruttoinlandsprodukt beträgt jährlich 80 Billionen Dollar. Die Natur erwirtschaftet also mehr als alle Menschen zusammen. Es gibr auch Berechnungen, wonach das Artensterben derzeit gut drei Billionen Euro im Jahr kostet." [63]

Das Artensterben ist ein viel größeres Problem als der Klimawandel. Forscher stellten fest, "dass die Biomasse der Fluginsekten in 63 deutschen Schutzgebieten zwischen 1989 und 2016 um unfassbare 76 Prozent zurückgegangen ist." Auch das Bundesumweltministerium legt sich fest: "Sowohl die Gesamtzahl der Insekten als auch die Vielfalt der Insektenarten haben in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland nachweislich abgenommen." Auch wenn die Zahl der Honigbienen weltweit signifikant steigt. Die FAO zählte im Jahr 1961, dem ersten Jahr der Erhebung, lediglich 49 Millionen kommerzielle Bienenstöcke auf der Welt. Im Jahr 2016 waren es mit 90 Millionen schon fast doppelt so viele. Das liegt vor allem an der Entwicklung in Asien, Südamerika und Afrika. In Asien hat sich die Zahl der Honigbienen-Völker auf 42 Millionen vervierfacht. Auch in Südamerika (plus 311 Prozent) und Afrika (plus 150 Prozent) ging es rasant aufwärts. Geradezu gegenteilig verlief die Entwicklung in vielen westlichen Ländern. Nach Angaben der FAO lebten in Deutschland Anfang der 60er Lahre noch fast dreimal mehr Bienenvölker als heute. Ganz anders sieht es bei den Wildbienen aus. Den stärksten Beweis dafür liefert die vom Bundesamt für Naturschutz veröffentlichte "Rote Liste und Gesamtartenliste der Bienen Deutschlands". Mit Blick auf die Bienen fällt die Rote Liste eindeutig aus: "Sie vermerkt 39 heimische Arten als in Deutschland ausgestorben oder verschollen, 31 sind vom Aussterben bedroht, 78 Arten gelten als stark gefährdet, 85 als gefährdet. Weitere 34 Bienenarten sind gefährdet, die Wissenschaftler wissen aber nicht, wie stark genau. Nochmal 24 Arten gelten als extrem selten. Insgesamt stehen damit mehr als die Hälfte (52,6 Prozent) aller heimischen Bienenarten auf der Roten Liste und sind damit mehr oder weniger in ihrem Bestand bedroht. Langfristig stehen 233 Arten, die abgenommen haben, nur fünf Arten gegenüber, die zugenommen haben." Insbesondere die Zerstörung der Nistplätze und die Vernichtung der Nahrungsgrundlage sei dafür verantwortlich. Während die kleinbäuerliche Landwirtschaft für Vielfalt gesorgt und damit unzähligen Bienenarten ein Auskommen ermöglicht habe, sei die industrielle Landwirtschaft die Hauptursache für den Rückgang. Zu ähnlich alarmierenden Ergebnissen kommt auch der jüngste Report des Weltbiodiversitätsrates IPBES und das in Arizona beheimatete Zentrum für Biologische Vielfalt (Center for Biological Diversity). In dessen Analyse "Bestäuber in Gefahr" von 2018 steht, dass mehr als die Hälfte aller in Nordamerika heimischen Bienenarten zurückgehe, jede vierte Art sei gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. Verantwortlich dafür machen die Autoren ebenfalls vor allem den Verlust an natürlichen Lebensräumen und Pestiziden, die Bauern zu oft, zu intensiv oder gar verbotenerweise in ihren Feldern einsetzen.  "Bei der Biodiversität haben wir keine Chance, etwas zurückzuholen. Wenn eine Art weg ist, ist sie weg." Was kann man selbst tun, um das Artensterben ein kleines bisschen aufzuhalten? Zum Beispiel Bio-Lebensmittel kaufen, das Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung unterstützen, Produkte kaufen, die vom Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung zertifiziert wurden, keine Steingärten (Steinwüsten) anlegen, "und legen Sie auch keinen Golfrasen an, sondern lassen Sie eine Wiese wachsen, Spritzen Sie nicht alles weg, und lassen Sie mal ein bisschen Wildnis zu! Mähen Sie nur zwei oder dreimal im Jahr, nicht jede Woche. Sie bekommen dann eine richtig bunte Wiese mit Blumen in allen Farben und ganz vielen Schmetterlingen darauf." Eine verwilderte Bombeerhecke, Reisighaufen und liegen gelassenes Laub bietet Insekten ideale Nistmöglichkeiten. Lassen Sie ihre Kinder Verantwortung für Pflanzen im Garten übernehmen oder sogar Bienen, indem Sie Kurse vom Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung belegen und lernen wie man Bienen wirklich nachhaltig betreuen kann.  [64]
 

13. Giftige Zigarettenkippen

Giftige Zigarettenreste verschandeln Städte und Strände. Eine Zigarettenkippe in 1 l Wasser tötet fünfzig Prozent der Fische; ähnliches gilt für Insekten wie Bienen, die daraus Wasser sammeln. Ein Berliner fordert daher in einer Petition Pfand für Zigarettenstummel und fragt: Haben Sie sich auch schon mal über die vielen achtlos weggeworfenen Zigarettenstummel geärgert, die Straßen und Plätze verschmutzen? Dann geht es Ihnen so wie mehr als 80 Prozent der Bundesbürger. Zigarettenreste sind nämlich nicht nur unschön, sondern enthalten auch Gift, das, aus Zigaretten gelöst, wieder in die Nahrungskette gerät. Aber was soll mensch dagegen tun, wenn viele Stummel der täglich rund 200 Millionen in Deutschland gerauchten Zigaretten achtlos weggeworfen werden? Bußgelder, die dafür offiziell verhängt werden können, haben bisher nicht viel gebracht. Stephan von Orlow hat eine andere Idee: Pfand auf Zigaretten. Der 49Jahre alte Berliner fordert, 20Cent Pfand je Zigarette zu erheben, rund vier Euro für eine Packung. Zu bezahlen wäre das Pfand beim Zigarettenkauf. Zurück bekommt es der Raucher, wenn er seine gesammelten Kippen wieder abgibt. Dafür sollen Taschenaschenbecher ausgegeben werden, in denen Asche und Kippen gesammelt werden. Jede Verkaufsstelle von Zigaretten soll verpflichtet sein, die Kippen zurückzunehmen. „Ein solches Pfand wird das ,Kippenproblem‘ schnell und umfassend lösen!“, schreibt Orlow in einer Petition an Bundesumweltministerin Svenja Schulze, die er im Internet veröffentlicht hat. In Gesprächen mit der Umweltministerin und dem deutschen Zigarettenverband wollen Orlow und seine Initiative „Die Aufheber“ dafür sorgen, dass die Idee sich durchsetzt. Zigarettenkippen sind der häufigste Müll der Welt. Darum haben die Menschen sich an sie gewöhnt. Die Kippen liegen in der Landschaft herum wie Blätter, die vom Baum geweht wurden. Keiner wundert sich, wenn er sie vor der Haustür findet, auf dem Spielplatz, am Strand, in der Arktis (dort wurden sie tatsächlich auch schon entdeckt). Die Welt ist ein Aschenbecher, und wir leben darin. Diese Woche riefen ein paar französische Jugendliche ihre Mitbürger dazu auf, Zigarettenkippen vom Boden zu sammeln und in eine leere Plastikflasche zu füllen. Tausende machten mit und posteten im Netz Fotos ihrer mit Stummeln gefüllten Flaschen. Sie berichteten, dass es oft nur ein paar Minuten gedauert hab, bis eine Anderthalb-Liter-Flasche voll war. Weltweit vergiften jedes Jahr schätzungsweise 4,5 Billionen neue Zigarettenkippen unsere Umwelt. Muss das sein? Natürlich nicht. Jeder weiß, dass es nicht schwer wäre, die Stummel an dafür vorgesehenen Stellen zu entsorgen. So wie es auch nicht schwer ist, an dafür vorgesehenen Orten auf Toilette zu gehen. Die Raucher werfen ihre Kippen nicht deshalb in die Gegend, weil sie keine Wahl hätten, sondern weil es bequem ist. Es interessiert sie auch nicht, dass es verboten ist; die Ordnungswidrigkeit nennt sich bei uns „unzulässige Abfallentsorgung“, so, wie wenn man einen alten Kühlschrank in einem Waldstück abstellt, nur im Kleinen. Die Idee dahinter: Einer macht Müll, und alle anderen zahlen dafür, dass er wegkommt. Eine Idee, damit umzugehen, findet in Deutschland gerade einigen Zuspruch. Sie lautet: Pfand auf Zigarettenkippen. [76]

Überall liegen sie herum, auf den Straßen der Innenstädte, an Bushaltestellen und auf Bahnhöfen, auf Autobahnraststätten, im Park, an den belebten Stränden aller Seen und Meere und selbst auf Spielplätzen. Allein in Paris fallen laut Stadtverwaltung jährlich 300Tonnen Kippen an. Denn geraucht wird weiterhin viel, in Deutschland tut es jeder Vierte. Damit liegt die Bundesrepublik innerhalb der Europäischen Union im oberen Mittelfeld. In deren Mitgliedsländern werden täglich 72Millionen Schachteln Zigaretten verkauft, in Deutschland brennen jeden Tag mehr als 200 Millionen Zigaretten ab, knapp 140 Millionen landen nach einer Berechnung der Hamburger Stadtreinigung auf Wegen, Plätzen und Straßen. "Das ergibt nicht nur ein hässliches Bild an allen betroffenen Orten. Zigarettenreste enthalten neben Nikotin auch Arsen, Blei, Cadmium, Benzol, Blausäure und viele andere umweltschädliche Stoffe. Weggeworfene Kippen werden durch Regen und Sonneneinstrahlung in kleinere Bestandteile zerlegt und können von Vögeln und Fischen – ähnlich wie Plastik – mit Nahrung verwechselt werden. Und sie schädigen die Umwelt, weil die Stoffe ins Erdreich sickern oder in Gewässern gelöst werden."  Noch besser wäre es, wenn Müll erst gar nicht auf der Straße landet. Dass Zigarettenkippen ein Problem darstellen, haben die Städte durchaus erkannt. Doch bisher gehen die Kommunen nur mit Bußgeldern dagegen vor. Einheitliche Reglungen zur „unzulässigen Abfallentsorgung“, wie der Terminus für die Ordnungswidrigkeit heißt, gibt es in Deutschland nicht. "In Düsseldorf, Hannover oder Dresden kostet das Wegwerfen einer Zigarettenkippe zehn Euro, in Berlin oder Dortmund 35, in Hamburg und München 55, in Stuttgart 75 und in Mannheim hundert Euro. Allein, es muss kaum jemand damit rechen, für das Wegschnippen einer Zigarette wirklich bestraft zu werden. Die Einnahmen aus Bußgeldern dürften marginal sein im Vergleich zu dem Schaden, den die Kippen anrichten. Einige Kommunen haben Rauchverbote auf Spielplätzen erlassen – das Verschlucken einer Kippe kann bei Kleinkindern Vergiftungen hervorrufen." [77]
 
 

II

14. Mit Pestiziden behandelte Äcker müssen isoliert werden, da Pestizid-Wolken im Umkreis von mindestens zwei km zu finden sind; umstrittene Methode des „Bioenergy with Carbon Capture & Storage“ (BECCS)

Selbst Naturschutzgebiete oder Nationalparke wie Harz und Bayrischer Wald sind betroffen, wenn konventionelle Äcker in der Nähe sind. "Insgesamt 109 Substanzen hat die Firma TEM, die auf Umweltmonitorings spezialisiert ist, in Luftproben ermittelt. Davon waren 28 Wirkstoffe nicht für die Anwendung in Deutschland zugelassen.... Untersuchungen von Fluginsekten in 21 deutschen Naturschutzgebieten zeigten, dass diese vielen Pestiziden aus der Landwirtschaft ausgesetzt sind. Insgesamt 47 Wirkstoffe wurden in den Tierproben nachgewiesen", je mehr konventionelle Äcker sich im Umkreis von zwei Kilometern um die Naturschutzgebiete befand, desto mehr Pestizide wiesen die Proben auf. Was tödlich für blütenbesuchende Insekten und empfindliche Ökosysteme ist, hat auch für den Menschen gesundheitliche Auswirkungen bis hin zu Demenz-Erkrankungen und Krebs. Daher müssen diese Äcker isoliert werden oder auf ökologische Betriebsweise umstellen. [85]

Auch die umstrittene Methode des „Bioenergy with Carbon Capture & Storage“ (BECCS) erzeugt mit Pestiziden und Kunstdüngern behandelte Äcker, Wassermangel und reduziert die landwirtschaftliche Nutzfläche. Die Nutzung von Bioenergiepflanzen zur Entnahme von Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre kann mehr unerwünschte Nebeneffekte haben als die Aufforstung von Wäldern. Zu dem Ergebnis kommt eine amerikanische Studie, die kürzlich in „Science Advances“ erschienen ist. Beide Ansätze sind demnach in der Lage, eine ähnliche Menge an Kohlenstoff zu speichern. Wird Energie aus Biomasse gewonnen und das anfallende Kohlendioxid abgeschieden und eingelagert, könnte allerdings verbreitet Wassermangel drohen. „Die aktuelle Studie liefert wichtige Argumente dafür, dass Wälder nicht abgeholzt werden dürfen, um dann stattdessen Bioenergiepflanzen anzubauen“, sagt Bernhard Wern, Arbeitsfeldleiter Stoffströme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. "In Fachkreisen ist die umstrittene Methode als „Bioenergy with Carbon Capture & Storage“ (BECCS) bekannt. Sie ist eine von vielen Ideen, wie bereits ausgestoßenes Kohlendioxid der Atmosphäre wieder entzogen und gespeichert werden kann. In seinem Spezialbericht hielt der Weltklimarat IPCC 2018 fest, dass der Atmosphäre zum Erreichen des  1,5-Grad-Ziels im Laufe des Jahrhunderts 100 bis 1000 Gigatonnen Kohlendioxid entnommen werden müssen. Kein einziges 1,5-Grad-Szenario kommt ohne solche negativen Emissionen aus. In seiner jüngsten Publikation betont der IPCC abermals, dass zum Erreichen des Ziels Restemissionen ausgeglichen werden müssen, die sich in Sektoren wie der Landwirtschaft oder Luftfahrt bis Mitte des Jahrhunderts kaum vermeiden lassen werden. BECCS, sagt Geograph Florian Zabel von der LMU in München, sei eine spannende Möglichkeit, weil als positiver Nebeneffekt Energie produziert werden könne. „Wir sehen in der momentanen Energiekrise, dass BECCS in Deutschland und Europa auch eine wichtige strategische Möglichkeit sein kann, unabhängiger von Energieimporten zu werden“, sagt er. Ein Vorteil, den Alternativen wie künstlich beschleunigte Verwitterungsprozesse oder Renaturierungen von Mooren und Graslandschaften nicht bieten. Nicht zu vernachlässigen sei allerdings die Tatsache, dass der Anbau der Energiepflanzen Fläche, Wasser und Dünger benötige und dadurch neue Konflikte verursache. In den Zwei-Grad-Szenarien des Weltklimarates werden für BECCS Flächen zwischen 1,4 und 7,5 Millionen Quadratkilometer eingeplant – die vier- bis zwanzigfache Größe Deutschlands. Die Studie aus den USA hat zwei Extremszenarien modelliert, von denen eines fast ausschließlich auf der Ausweitung von Bioenergie und das andere in erster Linie auf Aufforstung basiert. Klimatisch wird bis ins Jahr 2100 von einer Erwärmung um 2,4 Grad Celsius ausgegangen. Dass BECCS und Aufforstung ähnliche Mengen Kohlenstoff speichern können, setzt eine effizientere Verbrennung und Einlagerung des Kohlendioxids voraus als derzeit möglich. Andernfalls könnten Wälder pro Fläche etwa 70 Prozent mehr Kohlenstoff aufnehmen als Bioenergiepflanzen. Ins Gewicht fällt aber, dass bei Umsetzung des BECCS-Szenarios in den USA ein Fünftel der Landfläche von Wassermangel betroffen sei und bis zum Jahrhundertende 130 Millionen Menschen in bedrohten Regionen leben könnten. Gefährdet sei neben der Quantität auch die Qualität von Wasser, da Energiepflanzenanbau mit Stickstoffauswaschung und Eutrophierung einhergeht." Allein in Europa landen 15 Millionen Laibe Brot bzw. 10 000 Tonnen Weizen jeden Tag als Agrokraftstoff im Tank. [86]
 
 

15. Glyphosat auch im Klärschlamm; ausgebrachte Glyphosatmengen in den USA im Durchschnitt fünf Mal so hoch wie in Europa

Die Umweltchemiker  Carolin Huhn und Stefan Haderlein von der Universität Tübingen haben Daten von Gewässeranalysen der letzten dreißig Jahre aus Europa und den USA ausgewertet und Unstimmigkeiten gefunden, wie sie im Fachmagazin „Water Research“ schreiben: "Anders als in den USA zeigen die Konzentrationen in Europa nicht das typische von den Jahreszeiten abhängige Muster, wie es zu erwarten wäre, wenn Landwirte ihre Äcker mit Pestiziden behandeln. Das ganze Jahr über sind Glyphosat und dessen Abbauprodukt Aminomethylphosphonsäure (AMPA) in den Flüssen nachweisbar. In Luxemburg beispielsweise sank die Belastung der Gewässer mit Glyphosat und AMPA sogar nicht wie erwartet, als die Bauern in dem Land das Herbizid zwischen Januar 2021 und März 2023 nicht nutzen durften. Carolin Huhn beschäftigt sich schon seit Längerem mit der Frage, was mit dem Glyphosat passiert, das auf den Äckern ausgebracht wird. Wie tief dringt es in den Boden ein, wie schnell wird es abgebaut, und wenn es in Gewässer transportiert wird, wie passiert das? Dabei bestimmt sie, wie bei Wasseranalysen üblich, sowohl den Unkrautvernichter selbst als auch das Abbauprodukt AMPA. In ihren Analysen von Flusssedimenten fand sie teils so große Mengen, dass man davon ausgehen musste, ein Bauer habe dort gerade Unkraut vernichten wollen. Bei der Untersuchung von Sedimentkernen fand sie wieder Glyphosat „auch in Tiefen, in denen wir es nicht erwarten würden“, sagt Huhn. Die Tübinger Forscher analysierten daraufhin ältere Daten aus Monitoringprogrammen mehrerer Länder. Zudem verglichen sie die Glyphosatkonzentrationen mit den Konzentrationen anderer Verschmutzungen aus der Landwirtschaft wie Nitrat oder weiterer Pflanzenschutzmittel sowie typischer Mikroschadstoffe aus städtischen Abwässern wie Arzneimittelrückstände oder Haushaltschemikalien. Am auffälligsten war: Vor dem Einlauf der Kläranlagen ist der Glyphosatgehalt oft niedriger als dahinter. Ein Teil des Glyphosats und dessen Abbauprodukts in den Flüssen kommt offenbar aus den Kläranlagen. So steigen in Berlin die Gehalte an Glyphosat und AMPA im Teltowkanal hinter dem Einlass von Berlins größtem Klärwerk Waßmannsdorf, das das Abwasser aus etwa 1,3 Millionen Haushalten reinigt. In einem kleinen Gewässer bei Tübingen, in dem Huhn kein Glyphosat vermutete, fand sie den Stoff auch. Zudem sind die Konzentrationen des Herbizids in Gewässern in Europa häufig so hoch wie in den USA, obwohl die ausgebrachten Glyphosatmengen in den USA im Durchschnitt fünf Mal so hoch sind wie in Europa, wobei in Europa – anders als in den USA – AMPA überwiegt. Das gesamte Jahr über gelangt neben einigen Peaks nach Regenfällen eine konstante Menge an Glyphosat und AMPA in die Flüsse – auch außerhalb der Wachstumsperiode und in Zeiten extremer Trockenheit, etwa in den Sommern 2013 und 2018, als zu wenig Regen fiel, um das Herbizid von den Feldern zu spülen. Das Muster der Zu- und Abnahme des Herbizids im jahreszeitlichen Verlauf ähnelt dem von Haushaltschemikalien, von denen ebenfalls Spuren in Gewässern zu finden sind, etwa von Benzotriazol, einem Silberschutzmittel aus Spülmaschinentabs, oder von Medikamentenrückständen, etwa Ibuprofen. Kommunale Abwässer sind also eine nicht zu vernachlässigende Quelle für Glyphosat in Fließgewässern. Die Werte für AMPA lassen sich dadurch erklären, dass es nicht nur ein Glyphosatabbauprodukt ist, sondern auch aus Aminoposphonaten entsteht, etwa aus DTPMP, Diethylentriaminpentakis(methylenphosphonsäure). Diese ungiftigen und weitverbreiteten Chemikalien setzen Industriebetriebe als Korrosionsschutz in Kühlkreisläufen ein, die Substanzen finden sich aber auch in Vollwaschmitteln für die normale Waschmaschine. Als Komplexbildner enthärten stickstoffhaltige Phosphonate das Wasser, stabilisieren das Bleichmittel und verhindern Grauschleier auf der Wäsche. Die in den USA am meisten genutzten Waschmittel enthalten keine Aminophosphonate. Bleibt die Frage, wie das Glyphosat in das aufbereitete Abwasser gelangt. Eine gängige Erklärung ist, dass das Glyphosat aus Klein- und Hausgärten stammt. Allerdings dürfen Privatleute in Deutschland seit drei Jahren keine glyphosathaltigen Mittel wie „Roundup“ mehr in ihren Gärten spritzen. Sie könnten zwar Vorräte des Unkrautvernichtungsmittels angelegt haben und die nach und nach ausbringen. Die Substanz könnte auch aus kommunalen Grünanlagen oder Unkrautvernichtungsaktionen an Bahngleisen stammen. Nur werden Bahnanlagen lediglich einmal pro Jahr gespritzt, und auch alle anderen Anwendungen müssten über das Regenwasser in Flüsse gelangen; die Glyphosatkonzentrationen zu Trockenzeiten lassen sich damit nicht erklären. Auch für die gefundenen Mengen gibt es bislang keine Erklärung: Im Teltowkanal etwa finden sich jährlich im Durchschnitt 28 Kilogramm, demnach müssen im Einzugsgebiet – also in Berlin – in der Größenordnung zwischen 2,8 und 28 Tonnen Glyphosat ausgebracht werden. Das erscheint unwahrscheinlich, da Landwirtschaft in der Großstadt keine Rolle spielt, in ganz Deutschland im Jahr 2021 für nichtprofessionelle Anwendungen nur noch 17 Tonnen verkauft wurden und sich das Glyphosat zumindest teilweise abbaut. Die Tübinger Chemiker um Carolin Huhn vermuten nun, dass in den Kläranlagen, im Klärschlamm oder im Sediment, Aminophosphonate nicht nur zu AMPA, sondern auch zu Glyphosat reagieren. Um diese Hypothese zu belegen, müssen sie zeigen, wie das Ganze chemisch abläuft. Dass bei Wasserbehandlung mit Ozon Glyphosat aus dem Phosphonat EDTMP, das chemisch dem AMPA ähnelt, entstehen kann, haben Chemiker bereits seit Ende der 1990er Jahre nachgewiesen. Allerdings werden Abwässer nicht in allen Kläranlagen mit Ozon behandelt. Als Ursache haben Huhn und Haderlein in ihren Versuchen nun Mangandioxid ausgemacht, das in der Umwelt und auch im Abwasser weitverbreitet ist. Die Publikation dazu wird zurzeit begutachtet. Dass die Mikroben im Klärschlamm das Glyphosat in nennenswerter Menge erzeugen, glaubt Huhn nach ihren Experimenten nicht. Marion Martienssen, die sich an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg seit Jahren mit dem biologischen Abbau von Phosphonaten befasst, konnte nicht beobachten, dass sie zu Glyphosat umgewandelt werden. ... „Den Wasserorganismen ist es egal, was die Quelle für das Glyphosat ist“, sagt Huhn. Die Einträge aus der Landwirtschaft sind allerdings punktuell, „dann ist es wieder weg“ – die aus der Kläranlage sind kontinuierlich."  [87] 

Anmerkungen

[1]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2007, 6,Nr. 112.
[2] Dbj 2008, 16, p. 229.
[3] Thiele, M. 2008: Warum schwärmen die Bienen? Apicultural Review Letters 2008, 7,Nr. 239.
[4] Ibd.
[5] M. Thiele 2002: Natur und Kunst. Apiservices 2002  - Virtuelle Imkerei Galerie. Darin: Im Organic Beekeeping Journal 8/2001 (http://www.thehealingpath.com) kann man folgende Empfehlung an Öko-Imker lesen: „The best methods of managing the swarm impulse, is to clip the queens wings and catch the swarm from the ground". Ins Deutsche übersetzt: „Die besten Methoden den Schwarm Impuls in den Griff zu bekommen, ist das beschneiden der Königinnenflügel und das Auffangen des Schwarms vom Boden" - eine dümmlichere Methode, mit dem Schwarmimpuls umzugehen, hat die Welt noch nicht gesehen! Diese Empfehlung wird übrigens heute noch von der "organic beekeeping society" (Gesellschaft für biologische Bienenhaltung) an ihre Imker abgegeben. Von Fachberatern und Prüfern ("geprüfter Freizeitimker") wird diese Methode an Jungimker und Anfänger weitergegeben - auch in Deutschland. So zum Beispiel Dr. Pia Aumeier, deren Verhältnis zur grünen Gentechnik mit dem von Dr. Elke Genersch und Dr. Liebig zu vergleichen ist (also Pro-Gentechnik); sie bietet billige Kurse für Anfänger an ("geprüfter Freizeitimker", "Sachkundenachweis"); in ihrer Monatsbetrachtung für den Anfänger schreibt sie:"Iro Gnaden stechen nicht. Locker zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten, wird der Königin etwa ein Drittel eines Vorderflügels beschnitten." Nach Aumeier & Co "erleichtert das Zeichnen und Flügel-Beschneiden das Imkern und ist...für ihre Majestät kein schlimmer Eingriff." Das Verkleben der Antennen und Augen beim Kennzeichnen sei möglichst zu vermeiden - und wenn, sei dies auch nicht weiter tragisch; schließlich werde die Königin ohnehin nach einem Jahr "human" entsorgt: man solle sie nicht ertränken oder vergraben, sondern "zwischen den Fingern zerdrücken oder einfrieren. (db 6/2008, p. 4-6 in: Apicultural Review Letters 2008, 7,Nr. 265), Siehe auch Anmerkung 3.
[6] Bezugsquellen für unbelastetes deutsches Bienenwachs aus Naturbau, rückstandsfreie Bienenwachsknete, echten deutschen Gourmet-Wabenhonig, Wabenhonig mit Bienenbrot, Natur Honig (Tropfhonig aus Naturbauwaben), Propolis, Gelee Royal, Natur Metfederweißer siehe: Produktliste
[7] Zentrum für natürliche Bienentherapie 2013: Natürliche Bienentherapie und A-Klasse-Wabenhonig statt Medical Wellness und Functional Food. Pressemitteilung
[8] Zentrum für soziale Medizin und natürliche Bienentherapie 2023: Natürliche Therapien und soziale Medizin statt Biotech-Medizin. Pressemitteilung
[9] Thiele, M. 2009: Wie läßt sich die Belastung der Bienenprodukte mit Antibiotika vermeiden und wie gewinnt man rückstandsfreie apitherapeutische Bienenprodukte? Apicultural Review Letters 2009, 8,Nr. 335
[10] Imkerei-Technik Magazin 1/2009
[11] Küffner, G. 2009: Aromen können beliebig kombiniert werden. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Nr. 17, V16
[12] Gritsch, H. 2009: Imkern im Mai. Absperrgitter, Schwarmverhinderung, Trachtlückenfütterung. Db 145, (5) p.4-6
[13] Thiele, M. 2009: Ein anderes Wort für die sogenannte "Honigaufbereitung" ist Denaturierung. Apicultural Review Letters 2009, 8,Nr. 352 und Db 145, (5) p. 12-13
[14] Aumeier, P. 2009: Aller Anfang ist leicht ... wenn man die richtigen Ratgeber hat. Dbj 17, p. 254-255. - Wie ein derartiger Rat aussieht wissen wir ja bereits (vergl. Anmerkung 5). Weitere interessante Ratschläge dieser Art sind zum Beispiel: "Immer mit Rauch arbeiten", "Bei Starkregen und heftigem Schneefall" Völker nur unter einem Schirm öffnen. Einer ihrer Schüler schreibt (Dbj 17, p. 248-249): "Ich entdeckle meine Honigwaben nur noch mit dem Heißluftfön. Der Heißluftfön ist auf die stärkste Stufe eingestellt", "Mit einem elektrischen Messer mit zwei gegenläufigen, gezahnten Klingen schneide ich alles überstehende Wachs bis auf Rähmchendicke ab. Zwischen die Klingen gebe ich Spülmittel-Konzentrat als Schmiermittel."
[15] Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung 2024: Qualität der Bienenprodukte. Presse-Mitteilung und Dbj 17, p. 310-311
[16] Ebd.
[18] Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Nr. 26, p.50; zu Bezugsquellen für unbelastetes deutsches Bienenwachs aus Naturbau, rückstandsfreie Bienenwachsknete, echten deutschen Gourmet-Wabenhonig, Wabenhonig mit Bienenbrot, Natur Honig (Tropfhonig aus Naturbauwaben), Propolis, Gelee Royal vgl. Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung 2023: Was heißt fruchtbare, wesensgemäße Bienenzucht? Pressemitteilung und Produktliste
[19] Api Review Letters 2017, 16, Nr. 1106 und Frankfurter Allgemeine Zeitung 2017, Nr. 192, p.24; Imkerei-Technik Magazin 2/2009; mehr zur Qualität von Manuka-Honig vgl. Kurs zur wesensgem. Bienenhaltung (Nr. 48); was passiert wenn gefälschter Manuka-Honig zur Anwendung kommt vgl. Kurse Nr. 804 und Nr. 818 sowie Pressemitteilungen zu K4 und K18
[20] Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung 2009: "Bienenkiste" Apicultural Review Letters 2009, 8,Nr.379
[21] Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung 2023: Honig statt gefährliche Süssigkeiten mit Glyphosat und Gentechnik.Pressemitteilung
[22] Thiele, M. 2009: Warré Beute oder Top bar hive? Ist die Warré Beute wirklich so einfach und bienengerecht wie immer behauptet wird? Imkerei nach Warré oder nach Kriterien des Zentrums für wesensgemäße Bienenhaltung? Apicultural Review letters 2009, 8,Nr.386
[23] Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung 2013: Bienenbrot. Pressemitteilung
[24] itm 3/2009, p. 10 und 4/2009, p. 24
[25] Girolami, V. et al. 2009: Translocation of Neonikotinoid Insecticides from coated Seeds to Seeding Guttation Drops: A Novel Way of Intoxication for Bees. J. Econ. Entomol. 102 (5), p. 1808 - 1815.
[26] Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung 2022: Bienenkiste, Warré oder Top bar hive - welcher Bienenkasten ist besonders für Anfänger und Hobbyimker gut geeignet? Ist die Bienenkiste wirklich so einfach und natürlich wie immer behauptet wird? Presse Mitteilung
[27] Frankfurter Allgemeine Zeitung 2010, Nr. 154, p.9
[28] Apicultural Review Letters 2010, 9, Nr. 507
[30] Db 146 (12), p. 1-5 und Db 146 (2), p. 4-6.
[31] S&K 12/2010, p. 55-59
[32]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2017, 17, Nr. 1131; 2017, 16, Nr. 1106 und Frankfurter Allgemeine Zeitung 2018, Nr. 42, p. 11; 2017, Nr. 192, p. 21; 2010, Nr. 287, p.16
[33] Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung 2011: Saatgut, das die Bienen fördert statt gentechnisch verändertes Saatgut, das die Bienen tötet. Science Review letters, 10, Nr.383
[34] Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung 2024:Bienen einfach und natürlich halten - Wie funktioniert's? Pressemitteilung
[35] Schaper, F. / Berg, S. / Illies, I. 2011: Neues aus Veitshöchheim. Aus dem Tätigkeitsbericht des Fachzentrums Bienen / Bayrische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG Bayern). Die Biene 8/2011 p. 18-21
[36] Bruder, A. 2011: Nicht nur für Einsteiger. Die Biene 8/2011 p. 10-11
[37] Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 2010, Nr. 43, p.54
[38] Frankfurter Allgemeine Zeitung 2010, Nr. 17, p.15
[39] Tapparo, A., V. Girolami et al. - 2011: Rapid analysis of neonicotinoid insecticides in guttation drops of corn seedlings obtained from coated seeds. Journal of Environmental Monitoring and Science Review Letters 2011, 10, Nr. 411
[40] www. schweizerbauer.ch, Db 147 (9), p. 3 und Api Review Letters 2011, 10, Nr. 589
[41]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2012, 11, Nr. 625 und db 148 (1), p. 7
[42] Am. Beejounal 11/2011, p.1069
[43] Thiele, M. 2012: Gentechnik in Fleisch, Milchprodukten und Honig. Honig mit der Aufschrift: "Ohne Gentechnik" enthält Pollen von gentechnisch verändertem Roundup ready Soja. Api Review Letters 2012, 11, Nr. 632 und Dbj 2012, 20, p. 55
[44] Frankfurter Allgemeine Zeitung 2012, Nr. 103, p.11
[45]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2012, 11, Nr. 661
[46] Zentrum für soziale Medizin und natürliche Bienentherapie 2018: Natürliche Bienentherapie gegen MCI, Alzheimer und Parkinson. Pressemitteilung
[47] Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 2012, Nr. 18, p.63
[48]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2012, 11, Nr. 683 / itm 2 / 2012, p. 20ff
[49]  Wissenschaftsbriefe / Science Review Letters 2012, 11, Nr. 463
[50]  Wissenschaftsbriefe / Api Review letters 2012, 11, 701 und Dbj 2012, 20, p. 466
[51]  Wissenschaftsbriefe / Api Review letters 2012, 11, 714 und itm 3/2012, p. 8
[52] Imhoof, M. & Liekfeld, C.-P. 2013: More Than Honey. Freiburg
[53] Klein, E. M. 2012: Die Bienenkiste. Darmstadt
[54] Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung 2013: Die Bienenkiste - Bienen einfach und natürlich halten? Kritische Anmerkungen zur Bienenkiste Apicultural Review Letters 2013, 12, Nr. 746
[55]  Wissenschaftsbriefe / Science Review Letters 2013, 12, Nr. 495 und Dbj 2013, 21, (4) p. 6ff
[56]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2013, 12, Nr. 826 und iT-M 3/2013, p. 24f
[57]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2015, 14, Nr. 954 und Dbj 23 (3), p. 19
[58]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2016,15, Nr. 1029 und IT-Magazin 4/2015, p. 4-6
[59] Man muss der Öffentlichkeit nur etwas vorgaukeln, dann kann man auf Crowdfunding Plattformen wie Indiegogo 12 Mio US-Dollar zusammenbekommen für ein Start-up-Projekt, wie 2015 die Australier Stuart und Cedar Anderson. Obwohl es keine neue Idee ist, denn der Spanier Juan Bizcarro Garriga hatte 1939 beim US-amerikanischen Patentamt bereits eine Art Flow Hive angemeldet ("Das Material für die Honigwaben ist Aluminium"), haben die Australier bereits weltweit 30.000 Flow Hive-Exemplare verkauft - inkl. eingebauten Plastikwaben. (Api Review Letters 2016, 15, Nr. 1040 und Dbj 24 (6), p. 18-19)
[60]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2017, 16, Nr. 1091 und Frankfurter Allgemeine Zeitung 2017, Nr. 114, p.18
[61]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2017, 16, Nr. 1104 und  IT-Magazin 2/2017; zu Qualitätssiegeln der Apitherapie-Gesellschaften vgl. Kurse Nr. 48 und Nr. 800-821; Zertifizierung für Imkereien und ApitherapeutInnen: Apitherapie-Zertifizierung
[62]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2017, 16, Nr. 1106; zur Unterscheidung von echtem und künstlichem Wabenhonig vgl. Kurs zur wesensgem. Bienenhaltung (Nr. 48) und zur Bienentherapie (Kurse Nr. 800-821); zur Bienentherapie und den entsprechenden Kuren vgl.  Zentrum für natürliche Bienentherapie 2021: Bienentherapie - Infos und Anmeldung für Kuren. Pressemitteilung
[63]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2018, 17, Nr. 1137; Mosbrugger, V. & Schäfer, C. 2018: Das Artensterben kostet drei Billionen Euro. Der Biologe Volker Mosbrugger über den Tod der Honigbiene. Frankfurt a.M.; FAS 2018, Nr. 14, p. 29; dem Artensterben entgegenwirken kann man durch Anlegen eines bienenfreundlichen Gartens, durch eine Mitgliedschaft im Club der wesensgemäßen BienenzüchterInnen , indem man selbst Bienen hält und im Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung die entsprechenden Kurse für Anfänger belegt (vgl. zum Beispiel Fernkurs Nr. 48) oder eine Ausbildung zur Partner-Imkerei des Zentrums für wesensgemäße Bienenhaltung absolvieren.
[64] Ib.
[65]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2018, 17, Nr. 1137; 2017, 16, Nr. 1084; 2014, 13, Nr. 835 und S&K 4/2017; Dbj 22 (1), p. 9; FAS 2018, Nr. 14, p. 57
[66]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2018, 17, Nr. 1140 und Dbj 26 (5), p. 4
[67]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2018, 17, Nr. 1d S&K 8/2018; weitere Infos zu Mikroplastik: www.bund.net/meere/mikroplastik, www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer, www.greenpeace.de/themen/endlager-umwelt/plastikmuell, www.fishing-for-litter.de, www.litterbase.awi.de (die Webseite des Alfred-Wegener-Instituts über Abfall im Meer), www.bundesverband-meeresmuell.de, www.mikroplastik.de, www.projectbluesea.de, www.theoceancleanup.com; Schröder, Heike: Plastik im Blut – Wie wir uns und die Umwelt täglich vergiften. Verlag VAK, 2017; zu Honig ohne Mikroplastik vgl. Anm. 61-63
[68] Ib.; zu Pestiziden wie Glyphosat vgl. Anm. 15 und 21
[69]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2018, 17, Nr. 1169 und FAZ 2018, Nr. 265; Dbj 26 (11), p. 5
[70]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2018, 17, Nr. 1171 und Dbj 26 (12)
[71]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2019, 18, Nr. 1181 und FAZ 2019, Nr. 30; Dbj 27 (4)
[72] Ib.; zu: Dennoch wird das Produkt durch herkömmliche Imkereimethoden gewonnen und verliert dadurch an Wert, so dass Manuka-Honig heute, wenn er nicht vom Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung zertifiziert wurde, für die Bienentherapie / Apitherapie nicht von Nutzen ist, vgl. Anm. 62
[73] Api Review Letters 2019, 18, Nr. 1184 und FAS 2019, Nr. 7; zur Rettung der Bienen vgl. auch Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung / Centre for Ecological Apiculture / Save Beecolonies 2024: 12 Möglichkeiten, wie Sie Bienenvölkern und bedrohten Arten helfen können, vom Link bis zum Bienenpaten oder offiziellen Förderer. Pressemitteilung sowie in den sozialen Medien: https://www.facebook.com/SaveBeecolonies
[74]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2019, 18, Nr. 1195 und FAZ 2019, Nr. 112, 113; zu Glyphosat als Krebserreger vgl auch Anm. 21
[75] Ib.
[76]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2019, 18, Nr. 1208 und FAZ 2019, Nr. 185; Nr. 181; FAS 2019, Nr. 32
[77] Ib.
[78] Zur Rettung der Bienen: Die Klotzbeute ist für die Bienen besser als als die üblichen Kisten (Magazine, Mellifera-Beute, Bienenkiste), die von Imkern verwendet werden; sie ist sogar den Top bar hives vorzuziehen, allerdings sollte man dann auch gar keinen Honig ernten, denn Honigernte in der Klotzbeute stresst die Bienen weitaus mehr als in Top bar hives bzw. Oberträgerbeuten, wie sie von Imkern des Zentrums für wesensgemäße Bienenhaltung verwendet werden, vgl. Anm. 63 und 73 sowie  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2019, 18, Nr. 1215 und FAZ 2019, Nr. 227
[79]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2019, 18, Nr. 1219 und FAZ 2019, Nr. 252; Juliette Irmer 2019: Das faule Spiel auf dem Land. Pestizide weg, Flure begrünen – und dann? Vom Niedergang der Neonikotinoide und Ideen für eine weitsichtigere Agrarpolitik. Frankfurt a.M.
[80]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2019, 18, Nr. 1221 und FAS 2015, Nr. 27; Andreas Frey 2015: Vergiftet. Verursacht das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat Krebs? Frankfurt a.M.
[81]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2019, 18, Nr. 1222 und Dbj 27 (12); vgl. Anm. 61-62
[82]  Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2020, 19, Nr. 1232 und Dbj 28 (2)
[83] Ib.
[84] Vgl. Anm. 15 und Science Review Letters 2020, 19, Nr. 1139, und Faz 2020, Nr. 169, Nr. 170, Nr. 181, Nr. 187, Nr. 188; FAS 2020 Nr. 35
[85] Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2022, 21, Nr. 1337 und Dbj 30 (2)
[86] Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2022, 21, Nr. 1351 und FAZ 2022, Nr. 109; S&K 5/2022; Oliver Becht 2022: Die Schattenseiten der Bioenergie. Negative Emissionen sind zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels unumgänglich, offen ist nur, welche Kohlenstoffsenken die wenigsten Nachteile bieten. Frankfurt a.M.
[87] Wissenschaftsbriefe / Api Review Letters 2024, 23, Nr. 1471 und FAZ 2024, Nr. 200; Frauke Zbikowski 2024: Überraschende Reaktion, der Unkrautvernichter Glyphosat kommt nicht nur von Äckern, sondern auch aus Kläranlagen, Frankfurt
 
 

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Letzte Bearbeitung:28.08.2024