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Kurs Nr. 326 Kunst und Architektur der Renaissance |
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Diese Studienfahrt
führt uns nach Italien, dem Zentrum der Kunst und Architektur
der Renaissance in Europa (Genauere Infos für Mitglieder und eingeschriebene
Studenten. Auch als Einleitung für Nr. 327
1. Bedeutung der Renaissance für die Länder Europas
Nach Dr. Heinrich
Baron von Geymüller, Architekt und Mitglied des Institut de France
in Paris, sei "die Renaissance - die kirchliche, wie die profane - das
grösste Ereignis der Weltgeschichte seit Entstehung des Christentums,
tatsächlich auch architektonisch ein Ereignis von gleicher Bedeutung."
[2]
"Die damalige Architektur Frankreichs ist das Ergebnis des innigsten Bundes, der zwischen den zwei reifsten und edelsten Stilen der Christenheit, der französischen Gothik und der italienischen Renaissance, je geschaffen wurde." [3]
Noch vor Beginn des
Zeitalters der Renaissance hatte der italienische Philosoph Thomas von
Aquin über den Islam und seine Philosophen aufgeklärt [6]:
“Die aber, welche die verschiedenen Richtungen des Irrtums aufgebracht haben, sind auf entgegengesetztem Wege vorgegangen, wie offenbar ist bei Mohammed, der die Völker verlockt hat durch Versprechung fleischlicher Genüsse, zu deren Verlangen die fleischliche Begierde anstachelt. Auch hat er, der fleischlichen Lust die Zügel lassend, Gebote gegeben, die zu diesen Versprechungen passen und denen fleischliche Menschen leicht gehorchen. Auch Belege für die Wahrheit hat er nicht beigebracht, außer solchen, die leicht von jedem halbwegs Weisen durch natürliche Geisteskraft erkannt werden können. Ja, sogar das Wahre, das er lehrte, hat er mit vielen Fabeln und grundfalschen Lehren vermischt. Auch hat er in den Dienst der Sache keine übernatürlich gewirkten Zeichen gestellt, durch die allein der göttlichen Eingebung ein angemessenes Zeugnis gegeben wird, wo die sichtbare Tat, die nicht anders als göttlich sein kann, den auf unsichtbare Weise geisterfüllten Lehrer der Wahrheit erweist. Er hat vielmehr gesagt, er sei in der Macht der Waffen gesandt: Zeichen, die auch Räubern und Tyrannen nicht fehlen. Auch haben ihm am Anfang nicht irgendwelche in göttlichen und menschlichen Dingen geübte Weise geglaubt, sondern tierische Menschen, die in Wüsten lebten, jeder göttlichen Lehre durchaus unkundig, durch deren Menge er andere mit Waffengewalt unter sein Gesetz gezwungen hat. Auch legten für ihn keine göttlichen Weissagungen vorausgehender Propheten Zeugnis ab; alle Belege des Alten und des Neuen Testaments entstellt er vielmehr durch fabelndes Erzählen, wie dem deutlich wird, der sein Gesetz liest; deswegen überließ er auch mit listiger Berechnung die Bücher des Alten und des Neuen Testaments seinen Gefolgsleuten nicht zum Lesen, damit er durch sie nicht der Unwahrheit überführt werde. Daher ist offenbar, daß die, die seinen Ansprüchen Glauben schenken, leichtfertig glauben.” - Thomas von Aquin, Summa contra gentiles (Gegen die Heiden), Buch I, Kapitel 6
"Es kommt mir vor, Anselmo, du zeigest jetzt dieselbe Denkweise wie stets die Mauren, denen man den Irrweg ihrer Sekte weder mit Stellen aus der Heiligen Schrift begreiflich machen kann noch mit Gründen, die auf Vernunftschlüssen beruhen oder sich auf Glaubensartikel stützen; vielmehr muß man ihnen handgreifliche, verständliche, bündige, unzweifelhafte Beispiele beibringen nebst mathematischen Beweisen, die nicht zu leugnen sind, wie wenn man den Satz aufstellt: ›Wenn wir von zwei gleichen Größen gleiche Größen abziehen, so sind die übriggebliebenen ebenfalls gleich.‹ Und wenn sie dies in Worten nicht verstehen – und sie verstehen es wirklich nicht –, muß man sie es mit den Händen greifen lassen und es ihnen vor Augen stellen; und mit all diesem kann dennoch niemand sie von den Wahrheiten unsres heiligen Glaubens überzeugen. Dieselbe Art und Weise werde ich bei dir anwenden müssen; denn das Verlangen, das in dir entstanden, ist eine solche Verirrung und liegt so abseits von allem, was nur eine Spur vom Vernünftigen an sich hat, daß es meiner Meinung nach Zeitverschwendung wäre, dir deine Einfalt – denn ich will ihr für jetzt keinen andern Namen geben – begreiflich zu machen." [7]
2. Sieg der Reconquista im WestenDie Wiedergewinnung ehemals christlicher Territorien war nur eine Seite der Reconquista. Darüber hinaus galt es, die Länder politisch und religiös zu stabilisieren. "Dazu holte sich zum Beispiel Alfons I. von Porugal nicht nur die Tempelritter ins Land, sondern auch die Zisterzienser, die gleichermaßen für eine blühende geistliche wie wirtschaftliche Entwicklung standen und bei Alcobaca ein mächtiges Kloster errichteten, das zum religiösen Zentrum wurde." Die Zisterzienser verstanden es auch, die Verteidigung des Landes zu organisieren. So wurde die 1147 von König Alfons VII. eroberte kastilische Stadt und Burg Calatrava, die eine wichtige strategische Bedeutung für Toledo hatte, von dem später als Heiligen verehrten Zisterzienserabt Raimund von Fitero verteidigt, der dazu ein mächtiges Heer aus Ordensangehörigen und Laien organisiert hatte. Aus diesem reinen Verteidigungsverband wurde unter Führung von Zisterziensermönchen ein Ritterorden. "Dieser gewann höchste Bedeutung für die Reconquista, nachdem der Templerorden zerschlagen worden war, dessen Güter auf spanischem Boden auf den neuen Orden übergingen." Der Orden von Calatrava, nach dessen Vorbild weitere militärisch-geistliche Orden gegründet wurden wie etwa der Orden von Montesa oder der Alcantára-Orden, hatte wesentlichen Anteil am Sieg in der Schlacht von Las Navas de Tolosa (16. 7. 1212), als ein gemeinsames Heer von Aragón, Kastilien und Navarra den Almohaden eine so verheerende Niederlage beibrachte, dass ihre Macht auf Dauer gebrochen war. Noch im 13. Jahrhundert vielen Cordoba (1236) und Sevilla (1248) in die Hände der Christen. So ist die Geschichte Spaniens und Portugasl eine Gegenmodell zur "Spät- und Untergangsgeschichte des Byzantinischen Reiches" - eine Erfolgsgeschichte, die ohne das Band der kirchlichen Einheit mit Rom nicht möglich gewesen wäre. Wie überall auf der Welt wurden auch iin den von den Muslimen eroberten Gebieten im Westen die Christen mächtig eingeschränkt vom Islam: Jede öffentliche Religionsausübung (Glockengeläut, Prozessionen) war verboten. Ebenso wenig durfte über den Islam diskutiert, an ihm Kritik geübt und christlich missioniert werden. Wo gegen diese Einschränkungen Widerstand geleistet wurde, griffen die Gewaltmaßnahmen: militärische Niederschlagung, Zerstörung der Kirchen, Hinrichtung der christlichen Männer, Versklavung der Frauen und Kinder. Landbesitz war nur Muslimen erlaubt, zudem mussten Nicht-Muslime eine hohe Kopfsteuer entrichten; wenn sie dazu nicht in der Lage waren, wurden sie in die Sklaverei verkauft. Insgesamt war der Einfluss der Muslime auf Europa eher ungünstig. Eine Vermittlerrolle, "die für die weitere Entwicklung des Abendlandes entscheidend wurde, war nicht so sehr genuine Leistung der arabischen Muslime; vielmehr hatte der arabische Eroberungszug nach Persien und in das byzantinische Reich die Hinterlassenschaften griechischer wie römischer Kultur und Wissenschaft nach Spanien transportiert und dort zu einer neuen Blüte gebracht." [10]Nach der Reconquista haben Spanien und Portugal, später Italien ihre Grenzen gegen die Mauren (Muslime) immer erfolgreich geschützt. Erst kürzlich hat sich der Ansturm wieder erhöht. Es gibt Vorwürfe, dass einige Schiffe von NGO's "ihre Transponder regelwidrig abstellen, nicht zu orten sind und so ihre Position verschleiern." Italienische Behörden gingen diesen Vorwürfen wie auch Berichten nach, dass es Schiffe gebe, die in lybische Gewässer führen und vor dem Strand einen Scheinwerfer einschalteten, um den Schleppern ein Ziel vorzugeben. Nach UNHCR-Angaben gelangten von Jahresbeginn bis Ende Juni 2017 mehr als 6400 Migranten, überwiegend Muslime, auf ihren kleinen Booten an die spanischen Küsten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich ihre Zahl damit fast verdreifacht. Sollte sich die Entwicklung fortsetzen, "wäre 2017 für Spanien das schlimmste Jahr seit 2006, als auf den Kanarischen Inseln mehr als 31 000 illegale Migranten auf Hunderten kleinen Booten ankamen." Auch die spanischen Sicherheitskräfte hätten zu kämpfen, "denn die Boote landen mittlerweile entlang der ganzen Küste: Am Atlantik in der Nähe von Cádiz wie auf den Kanarischen Inseln. Auf Mallorca kam in diesem Jahr ein Duzend Boote mit mehr als hundert Migranten an, vor allem aus Algerien." [11] An der Riviera der Sieben Kastelle zwischen Trogir und Split liegen Orte deren Kastelle von Venedig zum Schutz gegen die Türken erbaut wurden und die der Gegend den Namen geben. Seit die Türken im 16. Jahrhundert nach Mitteleuropa vordrangen, fand sich Kroatien in der Rolle des äussersten abendländischen Bollwerks. "Unter dem Befehl kaiserlicher Offiziere, die Deutsch sprachen, wehrten die Kroaten wieder und wieder die anstürmenden Orientalen ab. Sie vollbrachten dabei Wunder an Tapferkeit, aber sie bluteten auch aus." [12] Man kann sagen, das moderne Spanien ist "durch seinen Widerstand gegen die Religion Mohammeds und das Abstoßen des Islams zu dem geworden, was es ist." Mit entscheidend für diesen Prozess der Abstoßung war die sogenannte "Pragmatica" oder "Pragmatische Sanktion" aus dem Jahre 1567. Sie war eine Reaktion auf einen Aufstand der Moriscos ("Kryptomuslime"). Damals, nach der Zerschlagung der letzten maurischen Herrschaft auf spanischem Boden, des Reiches der Nasriden von Granada, durch die katholischen Majestäten Isabella und Ferdinand im Jahre 1492, lebten noch etwa 150 000 Muslime in Spanien. Ihr wichtigstes Rückzugsgebiet waren die Alpujarras, Hochtäler in der Sierra Nevada nördlich von Grenada. Dorthin war schon Boabdil geflüchtet, Abu Abdallah, der letzte Herrscher der Nasriden, nachdem Grenada in die Hände der Christen gefallen war. Die Morisken versuchten ähnlich wie die Muslime heute, ihre Kultur heimlich weiter zu pflegen und durch Salafismus und Terror zu verbreiten. "Mit der pragmatischen Sanktion wollten die spanischen Könige der Morisken endgültig Herr werden. Ihnen wurde verboten, Arabisch zu sprechen und zu schreiben, arabische Bücher mussten abgegeben werden oder wurden konfisziert... In Toledo, das schon 1085 endgültig wieder in die Hände der christlichen Reconquistadores gefallen war, aber multikulturell blieb, kam es zu berüchtigten Prozessen gegen die Morisken. Man schrieb den Morisken vor, sich so anzuziehen wie die Spanier, ihre Hochzeitsbräuche mussten den spanischen Sitten entsprechen. Den muslimischen Frauen wurde befohlen, sich so zu kleiden, dass man ihre Gesichter sehen könne, ja die Verschleierung wurde verboten. Muslimische Vor- und Nachnahmen (Herkunftsnamen), arabische Namen überhaupt, wurden ebenfalls untersagt.... Muslimische Migranten, deren Familien aus Nordafrika nach Spanien gekommen waren, wurden vertrieben. Schon Ende des 15. Jahrhunderts, nach der Eroberung Granadas, wo man dann auch die "Pragmatica" verkünden ließ, war es zu einem Massenexodus der Muslime von der spanischen Halbinsel gekommen. Sie gingen nach Nordafrika oder suchten Schutz beim Sultan der Osmanen." Die "Pragmatica" war nicht allein der spanischen Innenpolitik geschuldet, sondern auch der damaligen politischen Großwetterlage: Die Großmacht Spanien war mit der neu aufgetauchten Großmacht der Osmanen konfrontiert. Seit der Einnahme Konstantinopels 1453 durch Sultan Mehmed II. Fatih (1431-1481) war die osmanische Flotte die bestimmende Macht im Mittelmeer geworden. Sie bot Spanien kräftig Paroli, auch mit Hilfe jener muslimischen Vasallen, die nach den Eroberungszügen unter Sultan Selim und seinem Nachfolger Suleyman dem Prächtigen nach 1517 in Nordafrika der Hohen Pforte dienten. Das harsche Vorgehen gegen die Muslime und Moriscos im eigenen Land rechtfertigten die Spanier u.a. mit der Furcht, die "Kryptomuslime" könnten sich als "fünfte Kolonie der Türken" entpuppen. Vier Jahre nach dem Erlass der "Pragmatica", 1571, wurde die osmanische Flotte bei Lepanto durch eine vereinigte christliche Flotte versenkt. In vielen europäischen Ländern wird inzwischen laut und leise über ein wiederaufwärmen der "Pragmatica" nachgedacht. [13] Auch für andere europäische Länder wie Österreich gab es soetwas wie Reconquista und "Pragmatica". Im 15. und 16. Jahrhundert hatte zum Beispiel Mariazell unter den "häufigen Türkeneinfällen zu leiden, doch selbst in diesen unruhigen Zeiten, in denen Wallfahrten zu gefährlichen Unternehmungen wurden, kamen jährlich bis zu 4000 Pilger hierher". Bald war Mariazell der wichtigste Wallfahrtsort der Donaumonarchie. Anknüpfend an eine Legende von der wunderbaren Heilung des Markgrafen von Mähren war die Mariazeller Muttergottes schon längst die "Mater Gentium Slavorum" geworden, und den Ungarn galt sie seit der Dankwallfahrt ihres Königs Ludwig des Großen (1326-1382), aus dem Hause Anjou, später gleichzeitig auch König von Polen), der hier nach einem seiner zahlreichen Feldzüge gegen die Türken und Venezianer für den ihm zugefallenen Sieg dankte, als "Magna Hungarorum Domina". Eine "Bittprozession gegen Türkennot" vereinigte am 24 August des Jahres 1599 nicht weniger als 23 000 Menschen vor der Kirche, eine für die damalige Zeit ungewöhnliche Zahl. Die Türken, die durch Jahrhunderte die Steiermark, den "Hofzaun des Reichs", mit ihren Heerscharen überflutet und viel Kriegsleid über das Land gebracht haben, sind vor allem in Graz in lebendigem Gedenken geblieben. Beim Südtor des Doms findet man ein spätgotisches "Gottesplagenbild" des Meisters Thomas Villach: als eine der Gottesgeißeln des Jahres 1480 sind neben den Haberschrecken (Heuschrecken) und der Pestilenz (Pest) "ain volkkh von ferrn landn her", die Türken, dargestellt als leibhaftige Teufel. [14] Mit offener Flanke gegen Osten und Südosten musste die Steiermark, den Einfällen und Verwüstungen vor allem durch Türken bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts ausgesetzt, immer wieder hohe Verluste an Bauwerken und oft wertvollen Einrichtungen erleiden. Viele ursprünglich romanische Kirchen und Klöster wurden stark zerstört: Das 1020 gegründete Benediktinerkloster Göß bei Leoben, Admont (1074), St. Lambrecht (1102), Rein (1129), Vorau (1163); nur Sekau konnte weitgehend erhalten werden und gilt als das "Hauptwerk romanischer Baukunst". Erst nach erfolreicher Türkenabwehr von St. Gotthard an der Raab 1664 durch Prinz Eugen und nach dem Entsatz von Wien 1683, setzte eine rege Bautätigkeit, Neugründungen und Umbauten von Kirchen und Klöstern ein. [15] Tatsache ist, dass die kulturellen Blüten der Romanik, Gothik und Renaissance, von Al Andalus' eigentlich nur dem römischen Erbe zu verdanken sind. Auch das europäische Alphabet stammt nicht wie man bisher angenommen hatte von den muslimisierten Arabern, sondern von den Phöniziern aus vorislamischer Zeit. Auch das romantisierende, "verklärte Bild des toleranten Miteinanders und gegenseitigen Respekts" von Christen und Muslimen in der Zeit vor der Reconquista hält dem genaueren historischen Blick nicht stand. Mit seinem jüdischen Kollegen Maimonides hatte Averroes zwar den Aristoteles kommentiert und ist für die Vernunft eingetreten, allerdings hatte er den Aritoteles - wie Thomas von Aquin nachwies - falsch und im Sinne des Islams interpretiert. Auch heute steht vielen europäischen Ländern eine neue Reconqista bevor, insbesondere den Ländern, in denen der Prozentsatz der Muslime hoch ist, wie in Belgien oder der spanischen Provinz Katalonien. In Katalonien leben rund eine halbe Million Muslime, rund sieben Prozent der Einwohner der Region. „Die Provinz Barcelona ist das wichtigste Zentrum dschihadistischer Aktivitäten in Spanien geworden“, sagt Fernando Reinares, der sich im unabhängigen Madrider Forschungszentrum El Cano seit Jahren mit dem Thema Terrorismus befasst. Diese Entwicklung begann schon in den neunziger Jahren. Ein Viertel aller Personen, die in Spanien zwischen 2013 und 2016 wegen dschihadistischer Aktivitäten festgenommen wurden, habe in der Stadt und der Provinz Barcelona gelebt oder war dort aktiv; 90 Prozent von ihnen sind Muslime, die nach Spanien eingewandert sind, oder stammen aus Einwandererfamilien. Nur zehn Prozent sind Konvertiten. Zudem befinden sich in Katalonien die Hälfte aller salafistischen Gemeinden Spaniens. Einige von ihnen werden aus Golf-Staaten unterstützt, die in Katalonien immer wieder salafistische Kongresse finanzieren. Nach Katalonien kamen auch immer wieder islamistische Terroristen aus anderen Staaten. Vor neun Jahren stoppte die Polizei eine Gruppe pakistanischer Terroristen, die einen Anschlag auf die U-Bahn in Barcelona verüben wollte. Ramzi Binalshibh, der als „geistiger Urheber“ der Angriffe vom 11. September 2001 in New York und Washington gilt, pendelte während der Vorbereitungen zwischen Hamburg und Katalonien. Zwei Monate bevor sie in Amerika mehrere Flugzeuge entführten, traf er sich in Cambrils mit Mohammed Atta. In dem katalanischen Badeort erschoss die Polizei kürzlich fünf Mitglieder der Terrorzelle. Ein Imam aus Marokko soll die Attentäter von Katalonien zu ihrem Todeswerk angestiftet haben. Ursprünglich wollten sie die Sagrada Família in die Luft sprengen. Hoch ragt die Sagrada Família in den wolkenverhangenen Himmel von Barcelona. Vor dem Portal des legendären Bauwerks, das Antoni Gaudí vor mehr als 100 Jahren entworfen hat, fährt eine schwarze Limousine nach der anderen vor. An diesem grauen Sonntagmorgen gedenkt Spanien der 15 Toten und 120 Verletzten, der Opfer also der Anschläge auf der Rambla und in Cambrils: Das spanische Königspaar ist gekommen, Ministerpräsident Mariano Rajoy, der Präsident und der Regierungschef aus Portugal sowie die katalanische Führung. Vor der Basilika, die immer noch nicht fertiggebaut ist, drängen sich Touristengruppen, die wegen des Gottesdiensts nicht hineindürfen. Mehr als zwei Millionen Menschen besuchen jedes Jahr dieses Wahrzeichen von Barcelona, das die Terroristen ursprünglich ins Visier genommen hatten, bevor sie stattdessen mit einem Lieferwagen Menschen auf der Rambla töteten. Die Ermittler haben damit begonnen, die überlebenden Tatverdächtigen zu vernehmen, von denen sie nach eigenen Angaben „interessante“ Informationen erhielten. Sie bestätigen, dass die Terroristen ursprünglich Bombenanschläge auf symbolträchtige Ziele mit Hunderten Toten verüben wollten. Die Polizei ist währenddessen dem Mann auf der Spur, der die Mitglieder der Terrorzelle zu ihren größenwahnsinnigen Plänen verleitet hat, die dann in einer großen Explosion vorzeitig in sich zusammenbrachen. Abdelbaki Es Satty liegt in den Trümmern des Hauses begraben, in dem die Gruppe an mehreren großen Autobomben gebaut hatte. Dabei war es zu einem Unfall gekommen, der das Haus in dem Küstenort Alcanar zerstörte. Die Gruppe entschied sich danach überstürzt für den Amoklauf in Barcelona und eine große Messerattacke im Badeort Cambrils, die die Polizei verhinderte, weil sie die fünf mutmaßlichen Terroristen erschoss. "Es mehren sich die Hinweise darauf, dass der 45 Jahre alte marokkanische Imam Abdelbaki Es Satty der geistige Anstifter der jungen Attentäter war, einer Gruppe von zwölf guten Freunden. Vier Brüderpaare gehörten zu ihnen. Die meisten von ihnen stammten aus Marokko und lebten unauffällig in dem kleinen katalanischen Bergort Ripoll in den Pyrenäen, gut hundert Kilometer von der Promenade La Rambla entfernt, wo am Donnerstag wahrscheinlich der 22 Jahre alte Younes Abouyaaqoub mehr als hundert Menschen gezielt überfuhr." Den Fahrer beschreiben Nachbarn als einen ruhigen, schüchternen jungen Mann, der noch bei seinen Eltern lebte – ähnlich unauffällig wie offenbar die meisten anderen. Das könnte ein Grund dafür sein, weshalb die Polizei nicht früher auf sie aufmerksam geworden war. "Das Wohnhaus in der Gemeinde am Mittelmeer mit rund 10000 Einwohnern, die von Touristen und der Landwirtschaft leben, war offenbar schon seit Monaten der Rückzugsort der Zelle. Unter den Badegästen und den vielen marokkanischen Einwohnern fielen sie wohl nicht sonderlich auf. In dem Haus befand sich auch ihr Sprengstofflabor. Die Explosion am Mittwochabend kurz nach 23 Uhr war jedenfalls so heftig, dass die Nachbarn zunächst an ein Erdbeben glaubten. Danach war von einem Gas-Unfall die Rede. Dass sich in dem Gebäude jedoch mehr als hundert Gasflaschen fanden, weckte Argwohn – wenn auch zu spät, um die überlebenden Mitglieder der Gruppe aufzuhalten, die sich zu diesem Zeitpunkt schon nach Barcelona und Cambrils auf den Weg gemacht hatten – um ihren „Plan B“ auszuführen. Ursprünglich wollten sie ihre Bomben in Barcelona zünden. Das teilte die katalanische Polizei am Sonntag mit. Wie gefährlich das Material war, mit dem sie arbeiteten, war an dem Gebäude zu sehen, das bis auf die Grundmauern zerstört war. Experten fanden dort auch Überreste des Sprengstoffs TATP, den die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ in der Vergangenheit immer wieder verwendet hat. Wegen seiner verheerenden Wirkung nennen ihn Dschihadisten auch „Mutter des Satans“. TATP nennt man auch Acetonperoxid oder Apex; es ist explosiver als TNT. Der Sprengstoff lässt sich relativ einfach aus dem Lösungsmittel Aceton und Peroxid herstellen, das Waschmitteln beigemengt wird. TATP entdeckte die Polizei im November 2015 in den Sprengstoffwesten der Attentäter von Paris. Das mutmaßliche IS-Mitglied, das im Herbst 2016 einen Anschlag auf den Flughafen Berlin-Tegel vorbereitete, verfügte über die Substanz wie zuvor auch die sogenannte Sauerland-Gruppe." Nach Thomas von Aquin ist ein Imam oder ein Muezzin soetwas wie ein Räuberhauptmann. Sieht man sich den Drahtzieher der Anschläge von Barcelona an, kann man das nachvollziehen; auch dass eine Moschee ein "Ort der Indoktrination" ist. Ein Dschihadist hat eine katholische Jugendliche in Cordoba überredet ihn zu heiraten. Zur Hochzeit hatte der Marokkaner "seiner spanischen Frau einen Sprengstoffgürtel geschenkt." Der Imam Abdelbaki sollte eigentlich im Jahr 2014 aus Spanien ausgewiesen werden. "Eine entsprechende Anordnung der Behörden lag vor, nachdem er in Castelon wegen Rauschgiftschmuggels eine Freiheitsstrafe von vier Jahren verbüßt hatte. Mit Hilfe eines Anwalts gelang es ihm aber, seine Ausweisung zu verhindern. Ein Richter stellte fest, er sei 'keine Gefahr für die öffentliche Ordnung'; er würdigte sogar Satys Bemühungen, sich in der spanischen Gesellschaft zu integrieren." [16] Jetzt in Barcelona und sogar im weit entfernten Finnland, kürzlich in London und Rimini: An den jüngsten Terroranschlägen und Vergewaltigungen waren stets Marokkaner (Moriscos wie sie zur Zeit der Renaissance genannt wurden) oder EU-Bürger marokkanischer Herkunft beteiligt. Auch die Attentäter in der Pariser Terrornacht vom 13. November 2015 waren Marokkaner. In Spanien zeichnet sich ab, dass die aus zwölf Personen bestehende Terrorzelle von Ripoll nur Teil eines größeren Netzwerkes war. Eine beunruhigende Frage ist daher ist daher, wie groß das Netzwerk des Dschihads in Spanien und in ganz Europa inzwischen geworden ist. Nicht wenige Terroristen kennen sich aus Syrien und dem Irak. Dort hatten sich fast 2000 Marokkaner dem Dschihad des IS angeschlossen. Wer nicht getötet wurde, der kehrte und kehrt noch nach Europa zurück. In Europa gibt es mittlerweile zigtausend Gefährder, die alle aus Europa abgeschoben werden müssen auch wenn man ihnen nichts konkretes vorwerfen kann, zum Beispiel mit Hilfe von § 58a. [17] Überall in Europa
lässt sich Ähnliches beobachten: "Erst nach dem Gebetsruf ist
klar, welchem Zweck das gelbe Haus an der Hauptstraße von La Cañada
zum Grenzübergang dient: Männer mit wallenden Bärten und
bodenlangen Kaftanen eilen durch die Eingangstür. Aber die Salam-Moschee
ist kein gewöhnliches Gebetshaus. Die Moschee wurde in den vergangenen
Jahren zu einem der wichtigsten dschihadistischen Treffpunkte in Spanien.
Mehr als ein Dutzend radikaler Islamisten nahm die spanische Polizei in
der kleinen Stadt in Nordafrika fest: Alle hatten zeitweise die Moschee
aufgesucht, deren arabischer Name auf Deutsch Frieden heißt. In Melilla
kam Mohamed Houli Chemlal zur Welt. Der mutmaßliche Bombenbauer gehörte
der katalanischen Terrorzelle an. In Melilla kennt man das Viertel, in
dem die Salam-Moschee steht, auch als „La Cañada de la muerte“,
die Schlucht des Todes. Dieser Zusatz erinnert an eine verlustreiche Schlacht
in der Gegend während eines Krieges vor 120 Jahren. Doch laut einer
Studie ist der Stadtteil mit seinen nur gut 12.000 Einwohnern auch heute
noch der zweitgefährlichste in ganz Europa. An erster Stelle steht
das Viertel „El Principe“ in der zweiten spanischen Nordafrika-Exklave
Ceuta." In beiden Orten lassen sich wie durch ein Brennglas die Herausforderungen
betrachten, denen die muslimisch-marokkanische Minderheit in Spanien gegenübersteht.
In keiner spanischen Stadt ist der Bevölkerungsanteil der Muslime
so hoch wie in Melilla mit seinen knapp 85.000 Einwohnern: Nach offiziellen
Angaben sind es fast 52 Prozent, die zum größten Teil aus Marokko
stammen. Wahrscheinlich sind es noch mehr, weil Tausende Marokkaner illegal
in der Stadt leben. Jesús Ruiz Barranco ist in Melilla geboren.
Er kennt die zwölf Quadratkilometer zwischen Grenzzaun und Mittelmeer
wie wenige andere. Als Beamter der Policia Nacional war er überall
im Einsatz, oft auch im Cañada-Viertel. „Die Kollegen trauen sich
dort nur noch mit drei Fahrzeugen rein. Für eine normale Streife ist
das viel zu gefährlich“, sagt der Polizist. Auch Feuerwehr und Rettungswagen
wagen sich oft nur mit einer Eskorte in die engen Straßen. Es kam
vor, dass eine Streife mit einem Notruf gezielt in eine Falle gelockt wurde.
Ein Steinhagel empfing die Polizisten. Der Wagen war danach Schrott. Ein
Sonderkommando musste die Beamten in Sicherheit bringen. Nicht nur vor
der Salam-Moschee ist zu beobachten, wie sich der Stadtteil verändert
hat. „Schleier, Nikab und Burka gab es früher nicht. Das ist völlig
untypisch für Melilla“, sagt Jesús Ruiz Barranco. Melilla sei
immer eine offene, tolerante Stadt gewesen, sagt der Polizist, der zugleich
Generalsekretär der Polizeigewerkschaft (SUP) ist. Er führt die
islamische Kleidung und die langen Bärte der Männer auf den Einfluss
zurück, der von der anderen Seite des Grenzzauns kommt: Aus Marokko
und noch viel weiter entfernten Staaten wie Saudi-Arabien. „Wir führen
ein ganz normales Leben“, betont die Frau immer wieder, die zum Islam übertrat,
als sie 18 Jahre alt war. Doch seit dem Sommer muss
Der Weg der Muslime nach Europa führt auch heute über Marokko, vor allem wenn eine schwache Regierung in Spanien im Amt ist, wie die des Sozialisten Pedro Sánchez, der ein Verfechter der verfehlten Merkel'schen „Willkommenspolitik“ ist. Fast alle Flüchtlinge und Migranten, die es bis nach Spanien schaffen, kommen derzeit über den nordafrikanischen Staat. Etwa 26000 waren es bislang 2018, so viele wie in keinem anderen europäischen Land. Geschätzt wird, dass doppelt so viele Afrikaner auf der marokkanischen Seite noch auf eine Gelegenheit warten, um ins „Paradies“ zu gelangen. Mit „Paradies“ werben die Menschenschmuggler: "Die neue Regierung in Madrid gebe allen kostenlose Gesundheitsversorgung und lasse die messerscharfen Klingen an den Grenzzäunen ihrer Nordafrika-Exklaven entfernen. Im Internet kursieren Videofilme, auf denen Afrikaner am helllichten Tag in See stechen, ohne dass die marokkanische Polizei sie aufhält." Marokko ist dabei, zum wichtigsten Transitland zu werden. Auf der westlichen Mittelmeerroute sind seit Juni 2018 mehr Menschen unterwegs als von Libyen nach Italien, der zuvor am stärksten frequentierten Strecke. Das hat mit dem Chaos in Libyen zu tun, vor allem aber mit dem Schließen der italienischen Häfen für Schlepperbote und deren Helfer. Zwischen 2015 und 2017 kamen mehr als 22000 Afrikaner in Spanien an. [19] "Ohne Irrtum der Erkenntniskraft kann es nicht vorkommen, dass das, was ein Gutes ist, als etwas Schlechtes aufgefasst wird." Thomas von Aquin 3. Fra Giovanni aus Fiesole, genannt Fra AngelicoEiner der berühmtesten Renaissance-Künstler war Fra Giovanni, Mönch in einem Dominikaner-Konvent in Fiesole. Seine Bilder hatten ihm den Namen Engelsbruder eingetragen, Fra Angelico. 1434 flieht Papst Eugen IV. aus Rom. Sein Ziel ist Santa Maria Novella in Florenz, die Mutterkirche der papsttreuen Dominikaner. Sie hatte 1419 schon Papst Martin V. aufgenommen, der die Sakristei zu seiner Privatkapelle machte. Als Eugen 1434 dort eintraf, war die Sakristei um vier exquisite Reliqienschreine bereichert worden, die nur an den höchsten Feiertagen auf den Altar gestellt wurden. Die Bilder stammten von Fra Angelico. Diese vier Tafelbilder stellten sechs Schlüsselszenen aus dem Leben der Gottesmutter dar: Verkündigung, Anbetung der Könige, unbefleckte Empfängnis, Entschlafung (dormition), Himmelfahrt und Krönung zur Himmelskönigin. Diese "historia" wurde in der Sakristei von Santa Maria Novella aufgehoben. "Bis zu Napoleons Auflösung der italienischen Klöster 1808 und dem nachfolgenden Raub oder Verkauf der Kirchenschätze blieben die vier Tafelbilder zusammen in der Sakristei. Was in den Wirren zwischen 1808 und 1816 geschah, ist unklar. Eine der Tafeln taucht 1816 in einer Ausstellung in London auf. Der Besitzer ist James Sanford, der lange in Florenz wohnte. Er vererbt das Bild 1857. Er vererbt das Bild 1857 seinem Schwiedersohn, dessen Sohn, der dritte Baron Methuen, 1899 dringend Geld brauchte. So kam das Bild in den Besitz der New Yorker Sammlerin Isabella Steward Gardner, die seit 1898 plante, am sumpfigen Stadtrand von Boston einen venezianischen Palast zu bauen. Der Palast ist heute das Isabella Steward Gardner Museum." In einer exquisiten Ausstellung werden bis Mai 2018 neben anderen Bildern von Fra Angelico, sämtliche vier Reliqienbilder ausgestellt. "Angelicus pictor" wurde Fra Angelico schon 1455 genannt. "Doctor angelicus" war der Beinahme des "intellektuellen Riesen" Thomas von Aquin, eine tragende Säule der Dominikaner, dem "unbarmherzig gelehrtesten" aller Orden. [20]4. Granada und die AlhambraMuslimische Fälscher prägten das Verständnis der Wirklichkeit in den besetzten Gebieten schon immer: Das andalusische Granada, die Festung Alhambra und die Stadtteile Albaicín und Sacromonte üben eine magische Anziehungskraft aus. Allein die Burg wird jährlich von mehr als 2,6 Millionen Menschen besucht. Über die Tücken der Erinnerung schreibt José Antonio Gonzáles Alcantud, Professor für Anthropologie an der Universität von Granada, in seiner Studie: „Betrachtet man die Materialien, die für den Bau des Palastes benutzt wurden, die Omnipräsenz von Stuck und billigem Holz, den paradoxen Eindruck von Luxus, den sie erzeugen, und die Fülle an Dekoration, so sieht man die Alhambra als eine Art Stenographie, einen Raum wie im chinesischen Schattentheater. Sie sollte auf die Einwohner der Stadt aus unmittelbarer Nähe großen Eindruck machen und auch den immer näher vorrückenden christlichen Feinden Respekt einflößen.“ Politische Strategie der symbolischen Manipulation, so nennt es der Anthropologe. [21]Bei näherem
Hinschauen steht Granada exemplarisch für eine verhängnisvolle
Beziehung von Fiktion und Wirklichkeit. Nehmen wir das Jahr 1588. Im März
trägt man das alte Minarett als letztes Überbleibsel der Hauptmoschee
der Stadt ab. Man will den Bau der mächtigen Kathedrale weiter vorantreiben.
Und plötzlich taucht ein Fund auf, der auf muslimische Fälscher
zurückgeht: Aus den Trümmern wird eine Truhe gezerrt. Darin befinden
sich ein Bildnis Marias, einige Knochen und ein Pergament mit arabischen,
kastilischen und lateinischen Texten, zum Teil chiffriert. Vor allem das
Pergament verursacht Aufregung. Die Textausschnitte sind von dem heiligen
Caecilius signiert. Von den Aposteln Petrus und Paulus entsandt, brachte
der Missionar den altertümlichen Bewohnern der Iberischen Halbinsel
das Christentum. Caecilius war der erste Bischof von Illiberis (römisch
für Granada) und starb als Märtyrer. Wie schon der Prophet Mohammed
die Wirklichkeit verdreht hatte, so haben auch hier Mohammedaner Texte
auf dem Pergament verfälscht; sie schreiben: "Caecilius berichtet
von einer Prophezeiung des Apostels Johannes. Dort ist von der Erscheinung
Mohammeds im siebten Jahrhundert die Rede und auch von Luther – einem „Drachen“,
der die Spaltung des Christentums bewirken werde. Und da war noch etwas:
Caecilius und seine Gefährten stammen allesamt aus Arabien." Der granadinische
Historiker und maestro intelectual von González Alcantud, Manuel
Barrios Aguilera, schreibt dazu lakonisch, die Einwohner der Stadt sehnten
sich nach einem Wunder. Nach der Reconquista und der Niederschlagung der
Aufstände in den Alpujarras suchte man händeringend nach einem
neuen Selbstbild: "Weg mit den Jahrhunderten des Islams, hin zum antiken
Granada der Altchristen. Ein Bindeglied zur Vergangenheit in einer Zeit,
in der jede ansehnliche Kathedrale und somit jede urbane Gesellschaft auf
dem Kontinent sich nur allzu gern mit Reliquien brüstet, ist in der
frisch (re)christianisierten Stadt sehr willkommen. Und wenn ein Text von
Knochen flankiert wird, ist das freilich die beste Mischung. Wenige Jahre
später folgen weitere Funde. Im heutigen Stadtteil Sacromonte kommen
die berühmten Bleibücher zum Vorschein." In dem von Mohammedanern
verfälschten Text wendet sich die Jungfrau Maria an einer Stelle an
den Apostel Petrus: „Die Araber sind eines der erhabensten Völker.
Gott wählte sie aus, um sein Gesetz in den letzten Tagen auf sie zu
stützen, auch wenn er sie bisweilen zu seinen erbitterten Feinden
gemacht hatte. Deshalb gab ihnen Gott die Macht und die Vernunft und die
5. St. Angelo von Vittoriosa, „die Siegreiche“Das Fort St. Angelo von Vittoriosa ist eine besonders beeindruckende Trutzburg. Am Stadttor ist auf Lateinisch zu lesen, dass die Anlage „wegen ihrer durch göttliche Fügung vortrefflichen Verteidigung im Jahr des Heils 1565 einem riesigen Türkenheer“ habe standhalten können und deshalb mit dem Namen „die Siegreiche“ ausgezeichnet worden sei. So heißt das alte Birgu, wo der Johanniterorden schon 1530 seine erste befestigte Siedlung auf Malta errichtet hatte, seit dem abgewehrten Angriff der Türken Vittoriosa, die Siegreiche. [23]Im März 1565 verließ eine Flotte von etwa 130 türkischen Kriegsschiffen mit einer Invasionsarmee von mehr als 40000 Mann an Bord Konstantinopel (Istanbul) in Richtung Malta. Die Kommandogewalt über dieses Unternehmen lief bei dem früheren Piraten (Korsaren) Dragut zusammen, der die Strategie Haireddins weiterverfolgte. Die Befehlsgewalt vor Ort lag bei Mustafa Pascha. Die Johanniter auf Malta verfügten nur über etwa 600 Mann Ritter und Kriegsleute, dazu kamen weniger als 5000 Söldner aus Spanien, Italien und von den maltesischen Inseln selbst. Der Großmeister der Malteser hatte sie eingeschworen "auf einen Kampf um das Überleben des Christentums und des Evangeliums. Dass dies keineswegs nur Propaganda war, führten ihnen die Geschehnisse fast täglich vor Augen: Wer in türkische Hand geriet, wurde auf bestialische Weise zum Tode gefoltert." Ähnliches kann übrigens heute passieren, wer ahnungslos mit turkish airlines fliegt und in Istanbul oder Izmir landet; die Ferien können leicht einen langen Gefängnisaufenthalt nach bsich ziehen. [24] Das felsige Malta widerstand dem Beschuss der Osmanen. Der Zeitplan der türkischen Eroberung geriet völlig durcheinander. Als die Angreifer dann noch die Kunde vom Anrücken eines 8000 Mann starken spanischen Heeres vernahmen, das Spaniens König Philipp II. zum Entsatz schickte, da brachen sie die Belagerung ab. Es gab jedoch noch ein Nachgefecht. Ein christlicher Überläufer, ein zum Christentum gezwungener Moriske, hatte Mustafa Pascha berichtet, das spanische Entsatzheer sei kleiner als gemeldet und überdies ermattet durch die lange Seereise. Mustafa Pascha, der den Zorn seines Herrn wegen des verschenkten Sieges fürchtete, wollte noch einen letzten Triumpf heimholen und griff mit seiner Infanterie die anlandenden Spanier an. "Sie mochten sich an die Vielzahl der verschleppten, gemarterten und gemeuchelten Glaubensbrüder erinnert haben, die gerade an Spaniens Küsten zu beklagen waren, an die gekaperten Handelsschiffe und Fischerboote, die nie wieder in ihre Häfen zurückfanden, an die Schändungen der Kirchen und Klöster, an alle Demütigungen, die die Christen Europas durch die Türken erfahren hatten - die Spanier rangen sich die letzten Kräfte ab und trieben die Türken schliesslich in panische Flucht." Später fanden Venedig und Spanien sich in einer Neuauflage der Heiligen Liga gegen die Osmanen zusammen. [25] Heute werden Moslems von trotteligen europäischen Politikern nach Europa geschleust, wo sie nach neusten Erkenntnissen an einer Übernahme Europas durch Moslems arbeiten. Dass sich die Innenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Maltas sowie Finnlands, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, ausgerechnet in einer uneinnehmbaren Festung trafen, um über den Umgang der „Festung Europa“ mit Migranten von den südlichen Gestaden des Mittelmeers zu verhandeln, entbehrt nicht der Ironie. Heute geht es den Innenministern Horst Seehofer, Christophe Castaner aus Paris, Luciana Lamorgese aus Rom und dem Gastgeber Michael Farrugia u.a. darum: "Die Festung Europa zu schleifen und zum Leuchtturm einer globalen Willkommenskultur" für Moslems zu machen; es geht ihnen um ein System zur „automatischen“ Verteilung von islamischen Bootsflüchtlingen, die im zentralen Mittelmeer von Hilfsschiffen bzw. Schleusern aufgenommen werden. Danach sollen die aus Seenot geretteten Moslems auf direktem Weg nach Europa geschleust werden – entweder nach Malta oder auf eine italienische Mittelmeerinsel. Von dort sollen sie binnen vier Wochen nach einem „effizienten vorübergehenden Solidaritätsmechanismus“ – wie es im Entwurf für das Abschlussdokument von Vittoriosa heißt – an aufnahmebereite EU-Staaten verteilt werden. Deutschland und Frankreich wollten in Vittoriosa zeigen, dass sie mit gutem Beispiel als Schleuser für Moslems vorangehen. [26] Entsprechend groß
ist die Nachfrage, auch über den Südosten Europas in dessen Nordwesten
zu gelangen – "und es mangelt nicht an Anbietern, die sie bedienen. Das
beginnt schon am südlichen Vorfeld der Balkan-Route, auf den griechischen
Inseln vor der Küste der Türkei. Auf Chios flog vor einiger Zeit
ein Schmugglerring auf, der angesichts der verschärften Kontrollen
beim Zugang zu den Fähren ans griechische Festland sozusagen einen
neuen Seeweg nach Athen gefunden hatte: Auf kleinen privaten Booten wurde
die zahlende Kundschaft auf die Nachbarinsel Psara gebracht. Anders als
auf Chios, wo viele Migranten ankommen und täglich mindestens eine
große Fähre von und nach Piräus anlegt, wird Psara, wo
nur wenige hundert Menschen leben, von Schiffen Richtung Athen nur einmal
in der Woche angelaufen. Auf der kleinen Insel gibt es keine ernsthaften
Kontrollen beim Zugang – und so lohnte sich der Umweg über Psara für
jene, die sich das leisten konnten. Auf Samos kam im Juli ein anderer Fall
ans Licht: Sechs Ärzte, drei Pflegerinnen und ein Übersetzer
wurden unter dem Verdacht verhaftet, gegen „Gebühren“ gefälschte
Atteste ausgestellt zu haben, in denen Migranten Krankheiten zugeschrieben
wurden, die sie zwar nicht hatten, die aber, da sie auf der Insel nicht
behandelt werden können, eine Verlegung nach Athen mit sich brachten.
Dazu gehören Tuberkulose oder Fälle, die komplizierte chirurgische
Eingriffe erfordern. Die Bande flog auf, als in Athen die ungewöhnliche
Vielzahl gleichlautender Atteste aus Samos auffiel. Im gleichen Monat wurde
ein Ring von Kriminellen ausgehoben, die für 1200 Euro je Dokument
gefälschte griechische Aufenthaltstitel verkauften, die wiederum als
Grundlage für die Weiterreise dienen können. Laut Berichten griechischer
Medien stehen 16 Griechen und sieben Ausländer unter Verdacht. Zu
den einheimischen Tatverdächtigen gehörten demnach fünf
Beamte und sieben Rechtsanwälte. Die Bande war über das ganze
Land verteilt, mit Mitgliedern von Athen bis Alexandroupolis nahe der griechisch-türkischen
Landesgrenze in Thrakien. Ebenfalls im Juli verhaftete die griechische
Polizei zwei Verdächtige, die Migranten für 4000 bis 6000 Euro
über diese Landesgrenze bis an die griechische Westküste bringen
wollten. Dort standen offenbar Boote für eine weitere Überfahrt
nach Italien bereit oder waren zumindest in Aussicht gestellt. Die Verhafteten,
ein Iraker und ein Iraner, hatten 49 Migranten in einem Lastwagen versteckt,
als sie entdeckt wurden. Etwa zur gleichen Zeit stoppte eine gemeinsame
Patrouille der nordmazedonischen und der ungarischen Polizei weiter nördlich,
kurz hinter der Grenze zu Griechenland, einen Lastwagen mit 79 Migranten.
Mitunter führen Unfälle oder Verkehrskontrollen dazu, dass Schmuggler
und ihre Klientel entdeckt werden. Als ein Fahrzeug an der wenig befahrenen
Egnatia-Autobahn im Norden Griechenlands bei einer Kontrolle nicht hielt,
nahm die Polizei die Verfolgung auf. Entdeckt wurden 10 Migranten, die
über den Evros ins Land
St. Angelo von Vittoriosa,
galt als die „die Siegreiche“ gegen Türken und andere Moslems. Heute
treten sogar europäische Politiker und die Oberen der evangelischen
und katholischen Kirche als Helfershelfer der Schleuser auf. Die hier geschilderten
Fälle, die mit Ausnahme des ersten aus einer Zeitspanne von wenigen
Monaten stammen, sind öffentlich geworden, weil Polizei und Sicherheitskräfte
sie aufgedeckt haben. "Wie viele weitere Fälle nicht bekannt werden,
da die Polizei oder andere staatliche Strukturen Teil des Geschäfts
sind, lässt sich naturgemäß nicht sagen. Doch aus den Einzelfällen
ergibt sich ein geschlossenes Bild: Das Geschäft der Schleuser auf
der Balkan-Route läuft bestens – man könnte sagen, wie geschmiert."
[28]
6. Renaissance und Reconquista, El Pelegrino en su Patria; spanische Komödien aus dieser ZeitVor der Reconquista konnte man sich in Spanien wie ein Fremdling im eigenen Land vorkommen. Lope de Vega beschreibt in seiner Novelle "El Pelegrino en su Patria" eine Stuation, die im Spanien der Reconquista-Zeit keine Seltenheit war (auch Cervantes berichtet von ähnlichen Fällen): "Zwischen Tortosa und Kastellon erhebt sich eine Hügelkette, deren Abhang das Meer einschließt, das Tal von Sago bildet und das Königreich Valencia begrenzt; hier ruhte er in einer finsteren Nach von den Beschwerden seiner Reise aus... An eben diesem Platze plegen die Mauren von Algier unter dem Schutze der Nacht ans Land zu steigen, und in ihren Höhlen und Schlupfwinkeln verborgen, nicht nur Fischer, sondern auch unglückliche Reisende zu rauben; ja man hat sogar Beispiele, dass sie sogar die Bewohner ganzer Ortschaften jenes Tales gewaltsam weggeschleppt haben, wenn eine hinreichende Menge von ihnen entweder durch einen Renegaten angeführt ward, oder wenn Einwohner maurischer Abkunft, von Geiz, oder vom Triebe nach Afrika überzugehen bewogen, ihr eigenes Land verkauften." Der Pilger hörte "das dumpfe Getön maurischer Stimmen", also von muslimischen Mauren, die sich über die Einträglichkeit ihrer Raubzüge besprachen, denn sie haben die Gewohnheit, ähnlich wie heute kürdisch-arabische Clans in den Vorstädten europäischer Großstädte, "an einem Orte zu verkaufen, was sie am anderen raubten. Wenn ein auf dem Felde entschlafener, beim erwachen eine giftige Schlange gewahrt, kann ihn der Schreck darüber nicht so entfärben, als unser Pilger bei dem Vernehmen maurischer Stimmen erbleichte." Nur durch eine List konnte er sich retten: "Auf Händen und Füßen kriechend, entfernte er sich so weit von ihnen, wie er nur konnte; und als, auf dem Gipfel des Hügels angekommen, ihn das Geräusch verriet, welches er im gehen verursachte, rief er mit starker Stimme: 'Herbei ihr Küstenbewohner! die Mauren sind hier, der Sieg ist unser!'- Kaum hatte er laut und entschlossen diese Worte gesagt, als die Mauren, quakenden Fröschen gleich, die, durch den Fußtritt des Wanderers erschreckt, vom Schilf des Ufers hinab in das schützende Wasser des Teiches springen, sich ins Meer und in ihre Barken stürzen, und eilig die hohe See zu erreichen suchten." [29]"Toledo, diese Stadt im Herzen Spaniens, fest durch ihre Lage, edel durch ihr Alter, berühmt seit den Zeiten der Gothen durch die Erhaltung des wahren christlichen Glaubens unter den Mozarabischen Christen (die unter arabischer Herrschaft lebenden spanischen Christen der Maurenzeit 711-1492), fruchtbar an Wissenschaften, geübt im Gebrauch kriegerischer Waffen, gelegen unter dem lieblichen Himmel, umgeben mit reichen, fruchtbaren Gefilden, bewässert vom mächtigen Tajus, der, eingeschlossen von hohen aber freundlichen Bergen, wie in einem Spiegel die Gebirgsgipfel und Zinnen der Häuser auffängt und zurückwirft. Toledo ist meine Geburtsstadt, wenngleich meine Vorfahren aus dem Teile Asturiens abstammen, den man Santillana nennt, und der seit den Zeiten des srahlenden Don Inido, ersten Herzogs von Infantado, ein altertümlicher Titel des berühmten Hauses von Mendoza ist. Meinen Vater trieben die Ansprüche seiner Geburt, sowie seine Neigung, früh schon die Waffen zu ergreifen, und in der denkwürdigen Schlacht von Lepanto schloss er eine Freundschaft mit einem anderen Edlen aus Madrid, die für das Leben dauerte, und die Beide späterhin auf ihre Nachkommen zu verpflanzen wünschten. - Beide Freunde machten noch vereint die Kriege in Granada mit, wo der berühmte Sohn Karls des Fünften, Don Juan von Österreich, den Aufruhr jener Rebellen züchtigte, deren Nacken sich ungern dem neuen Joche des christlichen Königs beugte." - Lope de Vega, El Pelegrino en su Patria II, 94 ff.Ländereien und Städte innerhalb Spaniens, die erst kürzlich von den islamischen Mauren zurückerobert waren wie Cartagena, mussten, wie andere islamische Regionen auch, einen langen Christianisierungsprozess durchmachen, ehe Christen dort gefahrlos leben konnten: "Dieses erst kürzlich eroberte Land war noch ohne Gouverneur, und deshalb voller Aufruhr und Raub." [30] Es sollten im Zuge der Reconqista nicht alle Mauren bzw. Muslime aus dem Land geworfen werden, sondern nur diejenigen, die sich in Organisationen zusammenschlossen um einen Aufstand zu planen, ähnlich wie in Europa heute islamische Moscheegemeinden wie Ditib und Atib sich als islamische gemeinnützige Hilfsorganisationen tarnen und den Politikern vorgaukeln sie handelten nur im Sinne der Religionsfreiheit, damit sie in Ruhe eine Unterwanderung der Institutionen und später einen Aufstand planen können (z.B. im Auftrag des türkischen Päsidenten): "Der König wollte die maurischen Abkömmlinge nur aus solchen Provinzen vertreiben, in denen sie sich zu einem Aufstande vorzubereiten schienen, wie das die Briefe und Auseinandersetzungen des hochwürdigsten Patriarchen von Antiochia, Erzbischof von Valencia, Don Juan de Ribera beweisen." [31] Manche hatten damals durchaus spezielle Gründe, um in den Krieg gegen die Mauren zu ziehen: "Fort läuft er mit dem Schwur, er stürze sich ins wildeste Gedräng der Maurenstürmer, zu sterben und ein Weib so los zu werden, die ihn verfolge." [32] Sancho, der seiner Frau entfliehen will, preist seine Ritterlichkeit vor dem König. Es stamme von einem bekannten Räubergeschlecht, das aber im Kampf gegen die Mauren immer zum König gehalten habe. Gegen Mauren zu kämpfen sei sein Spezialgebiet; er könne nicht mit ansehen wie in "Algier jede Freiheit stöhne" unter dem Sultan ("Barbarenglotzgesicht"). Wenn König Fernando von Kastilien ihm anbietet: "Leg das Kreuz an und übernimm die Mannschaft", so nimmt er gerne an, auch ohne Sold: "An Mut fehlt's nicht." [33]: "Erhabener Fernando, dem der HimmelWie das Jahr 1492 zeigt, konnte man die Herrschaft der Mauren ("Der afrikan'schen Herrschaft") über eine Stadt wie Granada nicht einfach beenden und die Stadt sich selbst überlassen, denn zu viele arabisch-maurische Clans gab es noch in der Stadt. Kaum war der König mit seinen Rittern abgezogen, "erhoben sich die Mauren, nahmen den Albaicin (befestigte Höhe vor der Alhambra), heimlich bewaffnet mit schnell geschärften Stangen und Geräte, das sie in Menge in das Land geschafft." [34] "Freitag der siebente Dezembers, Jahr des HerrnWährend der Reconquista konnten die Spanier ihre christlichen Feste wie das Johannisfest wieder ausgelassen feiern ("diese Tage bringen g’nug der Freuden"). Man genoss das Meer in Valencia und kümmerte sich um die Mauren kaum, weil die Küsten gut bewacht waren: "Die Capitäne dürfen rührig sein, dass die algierschen Mauren nicht vergessen, mit welcher Sorgfalt wir die Küsten hüten." [35] Dennoch haben gerade am St. Johannismorgen die "Mauren schon gewagt zu landen", natürlich nicht um mitzufeiern, sondern um gegen die Christen Krieg zu führen und sie zu verspotten. Zum Glück ist der Strand gut bewacht: "Und wahrlich nur zum Krieg und nicht zum Fest / Hatten sie sich versehn. Darum geschieht's auch, / dass man den Strand bewacht, es gehn darum / Die glänzend angetanen Kriegerschaaren / Als Wachtmannschaft herum. Die kecken Mauren / Rudern ganz nah bis gen Valencia her / Und rufen Spottwort aus auf die Soldaten." [36] Wer ein zum Christentum konvertierter Maure war, versuchte seine Herkunft zu verschleiern. Christen waren entrüstet, wenn sie verdächtigt wurden, eine Maure zu sein ("Seid ihr denn in der Berberei bekannt?... Was? Wäret ihr von Herkunft denn ein Maure?") [37] Man hört Trompetenklang
vom Meer her. Was bedeutet das? "So sind es Mauren aus der Berberei."
Damit keine Panik unter den Frauen ausbricht, wird erklärt: "Eure
Gnaden sei'n ganz ruhig, / Sie wagen sich gewiss hier nicht ans Land /
Ähnlich wie heute in den entsprechenden Stadtvierteln (Banlieue) europäischer Großstadte, insbesondere in Deutschland und Frankreich, kurdisch-türkische bzw. maurisch-arabische Clans die Polizei verspotten, beleidigen und sogar tätlich angreifen, so war es auch damals während der Reconqista; selbst die Ausdrucksweise war die gleiche. Heute verwenden die islamischen Clans für männliche Polizisten am Ende des Satzes in der Regel den Anhang "du Hurensohn" oder "Hundesohn" und für weibliche "du Hure". Damals riefen sie "Ihr Christe von Valencia, ihr euch / Auf Sant Dhannistag an Strome ergötze, / Aufmerke, was ich wollen euch erzähle. / Mir Selim von Marocco bin gewesen / Gefanke in Castili bei ein Christe, / Der heist ein Hundesohne. Sein ennkomme / Aus Kerker, Dank Mahoma für die Wunder! / ... Nun schicken euch für die guten Bewirtunn / Der Gruß: Hellauf und rufen ihre Schimpfe! / Ihr Schuften! o ihr Schuften! Hurensohne! Ihr Lumpen! / Lebe Turkei tausen Jahren!" [39] Doch ein Kanonenschuss genügt, die Mauren zu vertreiben: "Sie haben sich bald aus dem Staub gemacht ... Mit einem Schuss hat man sie heim geschickt ... Hört, wie die Küste davon widerhalt." Heute werden zwar Razzien bei kurdisch-arabischen Clans mit hunderten Polizisten durchgeführt und Drogen, Waffen und Fahrzeuge beschlagnahmt, selten jedoch Mitglieder des Clans des Landes verwiesen, wie dies während der Reconquista der Fall war: "Tüchtge Ausfordrung haben sie getan; / Ist hier kein Marqués Santa Cruz zu finden, / Kein kecker Graf von Niebla, kein Don Pedro von / Toledo, hier kein Oria, kein Carlos?" [40] "Alonso: das ist herrlich in Valencia,
Es ging damals nicht um Rassismus, sondern darum, die Muslims bzw. Mauren oder islamischen Afrikaner, "los bárbaros del África", die Europa zu unterwerfen drohten, den Wert des Christentum beizubringen und diese "Africano airado", diese wütenden Afrikaner ggf. wieder nach Afrika zurückzuschicken, wenn sie nicht integrierbar waren: "Tan cerca estamos, / que se oyen las trompetas de los moros, / retumbando los ecos en los ramos. / Conviene a los católicos decoros / de un rey cual tú, después de haber llamado / en tu defensa los celestes coros, / mostrar valor al Africano airado, / como se le mostraron tus mayores, / pues es de tus mayores heredado." [42] Die Mauren von Granada und Almeria, hatten durch Vielehe ihr feiges Volk ("su cobarde gente") bereits so vermehrt, dass die christlichen Spanier handeln mussten, wenn sie nicht in die Defensive geraten wollten wie die orientalischen Christen; die Muslims bzw. Mauren oder islamischen Afrikaner, "los bárbaros del África", die Europa zu unterwerfen drohten und sich eben nicht der europäisch-christlichen Kultur anpassen wollten, wie es damals der Fall war, und wie es heute in europäischen Vorstädten der Fall ist, mussten schließlich militärisch bekämpft werden: "¡Qué lleguen por mi tierra vencedores / los bárbaros del África, Manrique, / esmaltando los aires de colores! / ¡Qué su cobarde gente multiplique / el Moro de Granada y de Almería, / por más que lo contrario les suplique! / Pues será hoy de mi venganza el día; / no ha de quedar con vida solo un moro, / que me anima valor, la Fe me guía. / La santa Fe de aquel Señor que adoro." [43] In "Las Paces de los Reyes y Judía de Toledo" lobt die Königin die großen Helden, Blasco de Guzmén, Beltran de Rojas, Illén de Toledo, die sich mit heroischen Heldentaten schmücken können; den starken Garcerén Manrique, dass er mit so hohen Siegen von Jerusalem zurück in Ihre berühmte Heimat gekommen ist: "Noble Blasco de Guzmán, / gallardo Beltrán de Rojas, / Illán de Toledo, ilustre / por hazañas tan heroicas; / fuerte Garcerán Manrique, / que con tan altas victorias / de Jerusalén volvistes / a vuestra patria famosa." Aber es drohen neue Gefahren in Spanien, islamische Mauren kommen aus Andalusien, Granada und Archidona; sie haben die Sierra Morena passiert, und nach der Zerstörung von Almodevar, die Felder von Utiel passiert und in Ciudad Real bleiben sie. In diesem Tempo, Kastilianer, kommen sie auf den Wellen des Tajo. Es muss gehandel werden, damit sie nicht ihre roten Fahnen auf die Mauern pflanzen, oder gar in diese heilige Kirche, wo die Königin und die Frau des Himmels setzte ihre Füße, die "huesos Mahoma" (Knochen des Muhammad) legen: "Bajan de la Andalucía, / de Granada y de Archidona, / los moros, y al rey se atreven / de quien temblaron la sombra. / La Sierra, Morena pasan, / y destruyendo a Almodóvar, / pasan los campos de Utiel, / y en Ciudad Real se alojan. / A este paso, castellanos, / presto del Tajo en las ondas, / por dicha con sangre vuestra, / beberán sus yeguas moras; / presto de estos altos muros, / en vez de banderas rojas, / verán pendones azules, / que ya tan cerca tremolan; / presto en esta santa iglesia, / donde la Reina y Señora / del cielo puso los pies, / pondrá los huesos Mahoma." [44] Kein Spanier wollte, dass seine Tochter einen islamischen Mauren heiratet, denn sie wussten, was dabei herauskam: "saldrá algún niño Ismael, / tan bastardo como él, / que me pretenda matar." (Ein Ismael Kind wird herauskommen, so ein Bastard wie er ist, der beabsichtigt, mich zu töten." Dass ein Spanier eine Jüdin heiratet, kam damals durchaus öfter vor, vor allem wenn sie sich zum Christentum bekannte: "Muero en la ley de mi Alfonso; / testigos los cielos sean. / Creo en Cristo, a Cristo adoro. / ... La ley de Cristo confiesa." [45] Auch Engel treten auf, wenn der König sich blasphemisch geäußert hat, und sein Gleichgewicht verloren hat, denn die Regierung muss immer christlich sein, sonst erschreckt sich nicht nur die Natur, sogar die Steine: "las piedras espantan", sondern ganz Spanien staht dann auf dem Spiel; bzw. auf die heutige Zeit übertragen, ganz Europa. [46] In einigen Komödien behandelt Lope de Vega die Befreiung der Spanier von dem Tribute der 100 Jungfrauen, denn seit Mauregato mussten die Spanier einen jährlichen Tribut von 100 edlen Jungfrauen an die Harems der Mauren entrichten. Wie sie sich desselben unter Alfonso 11. entledigten, ist der Gegenstand der Komödie „Las famosas Asturianas. Auch in der Komödie: „Lasdonzellas de Simancas" wird das Thema behandelt. Hier verstümmeln sich die Jungfrauen von Simancas in der grausamsten Weise, weil sie so von den islamischen Mohren bzw, Mauren verschont zu werden und ihre Tugend zu bewahren hoffen. Als die übermütigen Feinde einen solchen Tribut nicht annehmen wollen und die Leistung eines neuen verlangen, greifen die Spanier zu den Waffen und besiegen sie in einer glänzenden Schlacht. Also in den ihnen noch verbliebenen Gebieten in Spanien treiben die Mauren weiter ihr Unwesen, zum Beispiel diesen Tribut bzw. Frauenraub. Zwei Landstreicher beobachten die Mauren dabei, wie sie gegen wehrlose Frauen und Kinder vorgehen und rufen: "¡Bravo africano!" und "¡Bárbaro valiente!" (mutiger Barbar). Sie beobachten wie sie die Mädchen davontragen und die Elenden und Einfältigen zurücklassen: "Coitadas las doncellas que llevaren... Más desdichadas son las que las paren." Er sei froh kein schönes Mädchen zu sein: "Si yo fuera mujer, aunque muy bella, / guardárame, a la fe, de ser doncella." [47] Wenn Mauren gesichtet wurden, hieß es gleich: "Andan moros por allí, / y aunque non vienen de guerra, / non se comerán la sierra, / pero los ganados sí. / ... ¿Moros, Toribio?" (Es sind Mauren da draußen, und auch wenn sie nicht aus dem Krieg kommen, sie werden die Sierra nicht essen, aber die Rinder tun es... Moros, Toribio?). Auch wenn es friedliche Mauren ("moros de paz") zu sein schienen, wollte man ihnen sicherheitshalber nicht ohne Waffen begegnen, ausserdem sollten die Frauen in Sicherheit gebracht werden: "Ha venido / Audalla, un gran capitán, / con quien diz que a cobrar van / aquel infame partido / que fincó de Mauregato / entre Córdoba y León; / y aunque moros de paz son, / non puede ganar el hato. / Ven a tomar la tu lanza, / y en una yegua saldrás, / para que se alueñen más / de tu ganado y labranza. / El carro quedaba apuesta / y las tus mujeres." [48] Die Frauen mussten vor den islamischen Mauren bzw. Türken in Sicherheit gebracht werden, schafften sie es nicht mehr und waren ihnen ausgesetzt wie es heute noch in Europa passieren kann, blieb ihnen nur noch die Lage zu kommentieren: "En oyendo nombrar moros, / non se me miembra de amor." (wenn ich den Namen Maure höre, / bin ich kein Mitglied der Liebe). [49] Ein Cordoba Maure, genannt Audalla, Almanzor-Botschafter, bittet den König um Unterredung: "Un moro cordobés, llamado Audalla, / embajador del Almanzor, te pide / le des licencia." Das klingt ersteinmal nicht ungewöhnlich. Das Geschäft, das ausgehandelt werden soll, allerdings schon. Denn AUDALLA möchte für den Harem seines Herrn hundert spanische Mädchen, eskortiert von 500 Mann: "por las cien doncellas; traigo / de resguardo para esto / quinientos hombres no más", sozusagen als Schutzgeld, damit sie die Christen nicht angreifen. Der König solle den "mandadero de Almanzor" (Besorgungsjunge, Zuhälter, Bote des Almansor) nicht zu lange warten lassen. [50] Der "mandadero de Almanzor" sagt zum König, er solle sich nicht täuschen lassen durch die Ratschläge seiner hervorragenden Männer: "no te engañen consejos de hombres soberbios" und er hoffe auf baldige Zustimmung für die Übersendung der einhundert spanischen Mädchen. Vorsichtshalber baut er eine Drohkulisse auf und verspricht die Entsendung von "Cien mil moros en campaña / puede Alimanzor, mi dueño, / poner en un mes, que pasen / la Sierra-Morena fieros" (Hunderttausend Mauren im Feldzug kann Alimanzor, mein Besitzer, in einen Monat setzen, die die Sierra-Morena passieren). Der König und sein Rat überlegen ernsthaft, ob sie in das Geschäft der Zuhälterei und des Menschenhandel einsteigen sollen. NUÑO-OSORIO fragt, ob hundert Frauen gut seien für das Bett eines abscheulichen Mauren "Cien mujeres ¿es bien para la cama de un moro vil?" Ein anderer meint, was seien hundert Frauen wichtig, wenn hunderttausend Häuser im Falle einer Absage sterben? "¿Qué importan cien mujeres, / si por negallas mueren cien mil homes?" Dazu NUÑO-OSORIO: ¿Cien mujeres no importan? (spielen hundert Frauen keine Rolle?). Ein anderer argumentiert wieder, Wenn der Maure von Cordoba zu Fuß gehe, könne er Städte und Orte stehlen und das bringe uns in einen mageren Ruin; der Wert der Häuser sei zu bedenken: "Si el moro desde Córdoba camina, / robando las ciudades y lugares / y ésta nos pone en mísera ruina; / por ciento ¿es bien que tantas desampares?" NUÑO-OSORIO meint, man könne die Mauren auch einfach fesseln, was eher im Sinne des christlichen Glaubens sei: "Antes por una sola non cuidara / que cien homes el moro cautivara. / Digan tantas fazañas en historias / el valor de las fembras en el mundo." Nach Gutsherrenart meint der König, EL REY ALFONSO EL CASTO, alle seien einverstanden. NUÑO OSORIO reicht es langsam: "Saldréme yo del consejo." (Ich werde aus dem Rat aussteigen). Und wie die heutigen Politiker den Opfern des islamischen Terrorismus gerne Trost ausprechen und Mut wünschen, so auch der König den Eltern, die ihre Kinder dem Harem des Almansor opfern sollen: "y dé a sus padres consuelo; / que bien será menester / todo su valor y esfuerzo." (Und geben Sie Ihren Eltern Trost; / der notwendig sein wird / ihren ganzen Mut und ihre Anstrengungen). [51] AUDALLA, der Zuhälter des Almanzor kommt wieder und fragt was sie denn nun beschlossen hätten: "A ver lo que acuerdas vengo... Pues, hidalgos, ¿qué tenemos? (Mal sehen, woran Sie sich erinnern, ich bin hier... Nun, hidalgos, was haben wir?)" [52] Mache meinen, wenn man schon den Mauren ausgeliefert würde, sei es eine gute Sache, wenn die Augen schon blind seien: "Por lo menos la veré / fasta que al moro la entreguen. / Endespués mis ojos cieguen." Bei den Mauren gebe es viele Könige und Königinnen; letztere seien aber weniger glücklich; man könne sie eher Königin des Elends nennen: "Moros hay muchos reyes.. reina seréis por dicha... -Mal dije: reina, sí; mas por desdicha-" Andere können sich kaum vorstellen, ihre Frau bei einem Mauren zu sehen: "Doña Sancha de León, / el mi amor, el mi principio, / que antes ni en pos non amé / otra fembra, por Dios vivo, / ha de gozar un Zulema, / un Almanzor, un Celindo?" (Doña Sancha de León, meine Liebe, mein Prinzip, die vorher nicht einmal liebte, einen anderen Glauben hat, um Gottes willen, und sie soll einen Zulema vernaschen, einen Almanzor, einen Celindo?). Manche wollen Widerstand leisten: "¿Dónde vas?... A resistillos." (Wo gehst du hin? ... Widerstand leisten). [53] In der Zwischenzeit treten die Zuhälter auf und wollen das Geschäft über die Bühne bringen. AUDALLA fragt noch einmal nach: "¿Hay mujeres hermosas?" (Gibt es schöne Frauen?); der Lieferant der Frauen schwärmt: "Tan fermosas / que las de antaño exceden; mas entre ellas / como a las hojas las bermejas rosas / excede Sancha de León las bellas. / Non hay entre cristianas generosas, / atanto de casadas cual doncellas, / fembra de más valor nin fermosura." (So schön, dass sie die von gestern übersteigen; alle übertrifft die schöne Sancha de León. Es gibt unter großzügigen Christen, unter verheirateten Frauen keine mit wertvollerem Glaube als Dienstmädchen.) Dazu AUDALLA: "Por mía la acoto" (die werde ich für mich nehmen.) Der weitere Vorgang des Geschäfts wird beschrieben: "Ya están, señor, enfrente de los moros las cien doncellas..Bien lo vi en sus lloros." (Sie sind schon, Herr, vor den Mauren die hundert Mädchen... Nun, ich sah es an ihren Schreien). [54] Womit die Mauren
allerdings nicht gerechnet hatten, war, dass die Asturier nicht so schnell
aufgeben und sich nun gegen die Mauren zur Wehr setzen obwohl sie in der
Minderheit: "Quinientos moros están / armados, cual veis,
enfrente: /
Der Maure AMIR spricht
beim König vor und beschwert sich, dass er von den asturischen Mädchen
angegriffen und in die Flucht geschlagen wurde. Es seien auf einem Berg
plötzlich hundert Mädchen erschienen, die im Morgengrauen
In seiner Komödie "Valor, fortuna y lealtad" geht es Lope de Vega darum, die falschen Zeichen (des Islams), "arrogantes lunas ser hijas del sol negaban" (arrogante Monde, Töchter der Sonne, die sie leugnen) zu entfernen und die richtigen Zeichen und Flaggen (des Christentums) in Spanien bzw. Europa und am "margen del mar de España" (Rand der spanischen Gewässer) bzw. im Mittelmeer aufzustellen. Nur wenn "la milicia" (das Militär) die Grenzen schütze, können Religion, Frieden, Gerechtigkeit, Wissenschaft blühen: "La religión, la paz y la justicia, / la ciencia y la milicia, / se verán abrazadas, / de pacífica oliva coronadas. / Vivid siglos, vivid, y ¡plega al cielo / que oyendo el justo celo / y el ánimo devoto, / vuestras banderas pongan en el remoto / margen del mar de España, / que las colunas baña / que el tebano llamó fin de la tierra." Der Maure Celén Gazul hatte überall seine islamischen Fahnen und arroganten Halbmonde angebracht: "tenía Celín Gazul / de ricas tiendas formada / una ciudad populosa, / una portátil montaña, / coronada de banderas / verdes, azules y blancas, / cuyas arrogantes lunas / ser hijas del sol negaban." Genutzt hat es ihm nichts, denn im Zuge der Reconquista musste er in einer Schlacht das Leben lassen, islamische Flaggen und Halbmonde wurden wieder entfernt: "Murió a las manos de Tello / Gazul; dio fin la batalla, / y yo a lo demás, pues viene / con diez banderas ganadas, / ricos despojos y esclavos." Nicht aus einer Art Rassismus werden die islamischen Mauren in Spanien bekämpft, sondern "Porque no creen en Dios y en su siempre Virgen Madre" (Weil sie nicht an Gott glauben und an seine immerwährende Jungfrau Mutter). Daher hat man auch Schwierigkeiten sie als Männer anzuerkennen: "¿Éstos son moros? Parecen hombres." (Sind das Mauren? Sieht aus wie Männer). [57] In einer anderen Komödie wird die Unsinnigkeit des Islam von Muslimen eingesehen. GAZUL hatte von EL CAPITÁN PIMENTEL erfahren, dass er für das Kreuz und gegen den Koran kämpfe: "Profesión por su cruz hago / de ir contra vuestro Alcorán." Auch GAZUL beginnt zu zweifeln am Koran und an Allah, der ihm inzwischen völlig verrückt erscheint:: "¡Loco estoy, por Alá, de verte loca!" (Verrückt bin ich, für Allah, dich verrückt zu sehen!). Auch Mohammed könne der Teufel holen, bzw. was an Mähne und Schweif befestigt sei: "Ponte a enlazar las crines y la cola. / ¡Por vida de Mahoma! ¡De un villano!" Auch die Mauren ALQUINDO und CELINDO sind ähnlich wie GAZUL von Allah enttäuscht. Angesichts ihres kurzen Lebens fragen sie "¿Fuese el traidor? (War er der Verräter?). CELINDO meint in Bezug auf den verrückten Allah: "Se escapó; acometió, pero huyó, / que tiene estos falsos modos, / y por en medio de todos / a su Medina volvió." (Er entkam; er eilte, aber er, der diese falschen Modi hat, floh inmitten aller zu seinem Medina zurück). Selbst ZARO, einst Maurenkönig in Murcia "rey de Murcia", hat sein Königreich verloren, dafür aber ein neues Königreich gefunden: er wolle Christ werden und er bewundere die christlichen Könige und Ritter. Der christliche Gott, möge ihm sein Licht geben, er habe deutlich gesehen, dass sein Prophet (Mohammed), dessen Gesetze er aufgebe, fälschlicherweise eine irreführende Sekte erfunden habe; dass es keine Wahrheit gibt als Christus. Und beim Kreuz seines Banners, schwor er, Christ zu sein. Er werde sein Königreich wachsen lassen, und er werde endlich wieder sein, wer er wirklich sei: "Y espero en la santa mano / de Dios, que su luz me dé, / que ya claramente he visto / que esto de nuestro Profeta, / de cuyas leyes desisto, / es falsa engañosa secta; / que no hay más verdad que Cristo. / Del Maestre, que traté / algunos días, cobré / a su ley esta opinión, / y a la cruz de su pendón, / de ser cristiano juré, / ... que si esto al cristiano soy, / haré que su reino aumente, / y volveré a ser quien soy." [58] Als die spanischen
Städte von der Maurenherrschaft befreit und die Mauren wieder nach
Algerien geschickt worden waren, galt es für die spanischen Ritter
wie GARCIPÉREZ DE VARGAS nur noch die gefangenen Christen zu befreien
und die Grenzen zu sichern, damit sich das Missgeschick von 711, als die
Mauren in Spanien einfielen und auf unvorbereitete Spanier bzw. Goten trafen,
nicht wiederholt: "Haced pedazos las cajas. / ¡Al arma, soldados
míos; / ea, soldados, al arma! / ¡Santiago, mueran los moros!
/ ¡Cierra España!" (Zerschlagen Sie die Boxen. An die Waffe,
meine Soldaten; ea, Soldaten, zur Waffe! Santiago, die Mauren sterben!
Schließt Spanien!). [59]
Anmerkungen [1] Geymüller,
Heinrich Baron von 1898: Die Baukunst der Renaissance in Frankreich. Paris,
Wien, Stuttgart.
El 7 de octubre de
1571 la Liga Santa vencía al Imperio Otomano en la Batalla de Lepanto.
Esta victoria fue representada por Tiziano en este lienzo, encargo de la
corte española, junto a otro evento de gran importancia para Felipe
II, el nacimiento del infante Fernando, que tuvo lugar solo dos meses más
tarde; (Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr.
586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese,
Nr.
598 El Greco, Akademie der Kunst und Philosophie / Acadmy of Arts and
Philosophy / Academia de Artes y Filosofía)
Das Fest der allerseligsten Jungfrau Maria vom Rosenkranz (Festum Beatae Mariae Virginis a Rosario), kurz Rosenkranzfest genannt, wird in der Liturgie der katholischen Kirche am 7. Oktober gefeiert. Das Rosenkranzfest wurde von Papst Pius V. (Papst 1566–1572) als Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Siege eingeführt zum Dank für den Sieg der christlichen Flotte über die Türken in der Seeschlacht von Lepanto (7. Oktober 1571). Schon 1573 wurde es von Papst Gregor XIII. in Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz umbenannt. Im Jahre 1716, nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen unter dem Kommando des Prinzen Eugen von Savoyen über das Osmanische Reich in der Schlacht von Peterwardein, damals Königreich Ungarn, wurde das Fest für die ganze Kirche vorgeschrieben. Viele Marienbilder
wie La Inmaculada Concepción von Jusepe de Ribera oder Peter Paul
Rubens zeigen Maria, auch mit ihrem Sohn auf dem Arm, über dem Drachen
bzw. über den am Boden liegenden Feinden (z.B. Moslems bzw. Türken)
stehend. Helfend schwebt Maria in den Wolken auch über der Schlacht
von Lepanto gegen die Türken und erhält vom Erzengel Michael
den Lorbeerkranz des Sieges überreicht. Rufen wir sie um Fürbitte
an, so wird auch uns der Sieg über die Versuchungen des Alltags gelingen.
In der höchsten Ebene unter dem krönenden Kreuz schwebt in einem
Wolkenkranz die Taube des Heiligen Geistes; vertrauen wir auf die Lehren,
welche uns Jesus Christus überbracht hat und hören wir auf die
vom Heiligen Geist beseelten Worte des Priesters", so können wir uns
sowohl von den ungläubigen Türken als auch von unseren Sünden
befreien. „Das gestiftete Hochaltarbild fand 1717 im neuen Hochaltar des
Oratoriums der Bürgerkongregation „Maria de Victoria“ Verwendung.
Es wurde von 4 knieenden Türken getragen. Auch die Monstranz der Kongregation
(heute in der Kirche „Maria de Victoria“) von Johannes Zeckl (1708) zeigt
Maria und die Seeschlacht von Lepanto, den Fuss hatte ein knieender Türke
gebildet, selbst die verlorene Schiffskanzel hatte das Motiv der Seeschlacht
aufgenommen.“ Aufs Ganze freilich war das Oratorium ein «theatrum«
der Seeschlacht von Lepanto. "Im Hochaltar trugen, wie schon gesagt, vier
kniende Türken das Bild Marias vom Siege, dargestellt ist ihr Eingreifen
bei der Seeschlacht von Lepanto, in der »Lepantomonstranz«
trug ein kniender Türke das Relief, das die Seeschlacht zeigte, die
Schiffskanzel fügte sich ein. Maria als hilfreiche und mächtige
Fürsprecherin und Helferin: Das war in der langen Zeit der Bedrohung
des Abendlandes von bleibender Aktualität, die Schlacht von Lepanto
ein Ereignis, das auch den handfestesten Bürger ansprechen musste."
Vgl. Kurse Nr. 647 Peter Paul Rubens,
Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr.
586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese,
Nr.
598 El Greco,
Nr. 648 Calderón
de la Barca II, Nr. 650
Calderón de la Barca III,
Nr.
563 Miguel de Cervantes I, Nr.
645 Miguel de Cervantes II, Akademie der Kunst und Philosophie / Acadmy
of Arts and Philosophy / Academia de Artes y Filosofía
Vor der Reconquista konnte man sich in Spanien wie ein Fremdling im eigenen Land vorkommen. Lope de Vega beschreibt in seiner Novelle "El Pelegrino en su Patria" eine Stuation, die im Spanien der Reconquista-Zeit keine Seltenheit war (auch Cervantes berichtet von ähnlichen Fällen): "Zwischen Tortosa und Kastellon erhebt sich eine Hügelkette, deren Abhang das Meer einschließt, das Tal von Sago bildet und das Königreich Valencia begrenzt; hier ruhte er in einer finsteren Nach von den Beschwerden seiner Reise aus... An eben diesem Platze plegen die Mauren von Algier unter dem Schutze der Nacht ans Land zu steigen, und in ihren Höhlen und Schlupfwinkeln verborgen, nicht nur Fischer, sondern auch unglückliche Reisende zu rauben; ja man hat sogar Beispiele, dass sie sogar die Bewohner ganzer Ortschaften jenes Tales gewaltsam weggeschleppt haben, wenn eine hinreichende Menge von ihnen entweder durch einen Renegaten angeführt ward, oder wenn Einwohner maurischer Abkunft, von Geiz, oder vom Triebe nach Afrika überzugehen bewogen, ihr eigenes Land verkauften." Der Pilger hörte "das dumpfe Getön maurischer Stimmen", also von muslimischen Mauren, die sich über die Einträglichkeit ihrer Raubzüge besprachen, denn sie haben die Gewohnheit, ähnlich wie heute kürdisch-arabische Clans in den Vorstädten europäischer Großstädte, "an einem Orte zu verkaufen, was sie am anderen raubten. Wenn ein auf dem Felde entschlafener, beim erwachen eine giftige Schlange gewahrt, kann ihn der Schreck darüber nicht so entfärben, als unser Pilger bei dem Vernehmen maurischer Stimmen erbleichte." Nur durch eine List konnte er sich retten: "Auf Händen und Füßen kriechend, entfernte er sich so weit von ihnen, wie er nur konnte; und als, auf dem Gipfel des Hügels angekommen, ihn das Geräusch verriet, welches er im gehen verursachte, rief er mit starker Stimme: 'Herbei ihr Küstenbewohner! die Mauren sind hier, der Sieg ist unser!'- Kaum hatte er laut und entschlossen diese Worte gesagt, als die Mauren, quakenden Fröschen gleich, die, durch den Fußtritt des Wanderers erschreckt, vom Schilf des Ufers hinab in das schützende Wasser des Teiches springen, sich ins Meer und in ihre Barken stürzen, und eilig die hohe See zu erreichen suchten." "Toledo, diese Stadt im Herzen Spaniens, fest durch ihre Lage, edel durch ihr Alter, berühmt seit den Zeiten der Gothen durch die Erhaltung des wahren christlichen Glaubens unter den Mozarabischen Christen (die unter arabischer Herrschaft lebenden spanischen Christen der Maurenzeit 711-1492), fruchtbar an Wissenschaften, geübt im Gebrauch kriegerischer Waffen, gelegen unter dem lieblichen Himmel, umgeben mit reichen, fruchtbaren Gefilden, bewässert vom mächtigen Tajus, der, eingeschlossen von hohen aber freundlichen Bergen, wie in einem Spiegel die Gebirgsgipfel und Zinnen der Häuser auffängt und zurückwirft. Toledo ist meine Geburtsstadt, wenngleich meine Vorfahren aus dem Teile Asturiens abstammen, den man Santillana nennt, und der seit den Zeiten des srahlenden Don Inido, ersten Herzogs von Infantado, ein altertümlicher Titel des berühmten Hauses von Mendoza ist. Meinen Vater trieben die Ansprüche seiner Geburt, sowie seine Neigung, früh schon die Waffen zu ergreifen, und in der denkwürdigen Schlacht von Lepanto schloss er eine Freundschaft mit einem anderen Edlen aus Madrid, die für das Leben dauerte, und die Beide späterhin auf ihre Nachkommen zu verpflanzen wünschten. - Beide Freunde machten noch vereint die Kriege in Granada mit, wo der berühmte Sohn Karls des Fünften, Don Juan von Österreich, den Aufruhr jener Rebellen züchtigte, deren Nacken sich ungern dem neuen Joche des christlichen Königs beugte." - Lope de Vega, El Pelegrino en su Patria II, 94 ff.Ländereien und Städte innerhalb Spaniens, die erst kürzlich von den islamischen Mauren zurückerobert waren wie Cartagena, mussten, wie andere islamische Regionen auch, einen langen Christianisierungsprozess durchmachen, ehe Christen dort gefahrlos leben konnten: "Dieses erst kürzlich eroberte Land war noch ohne Gouverneur, und deshalb voller Aufruhr und Raub." Es sollten im Zuge der Reconqista nicht alle Mauren bzw. Muslime aus dem Land geworfen werden, sondern nur diejenigen, die sich in Organisationen zusammenschlossen um einen Aufstand zu planen, ähnlich wie in Europa heute islamische Moscheegemeinden wie Ditib und Atib sich als islamische gemeinnützige Hilfsorganisationen tarnen und den Politikern vorgaukeln sie handelten nur im Sinne der Religionsfreiheit, damit sie in Ruhe eine Unterwanderung der Institutionen und später einen Aufstand planen können (z.B. im Auftrag des türkischen Päsidenten): "Der König wollte die maurischen Abkömmlinge nur aus solchen Provinzen vertreiben, in denen sie sich zu einem Aufstande vorzubereiten schienen, wie das die Briefe und Auseinandersetzungen des hochwürdigsten Patriarchen von Antiochia, Erzbischof von Valencia, Don Juan de Ribera beweisen." In seiner Komödie "Valor, fortuna y lealtad" geht es Lope de Vega darum, die falschen Zeichen (des Islams), "arrogantes lunas ser hijas del sol negaban" (arrogante Monde, Töchter der Sonne, die sie leugnen) zu entfernen und die richtigen Zeichen und Flaggen (des Christentums) in Spanien bzw. Europa und am "margen del mar de España" (Rand der spanischen Gewässer) bzw. im Mittelmeer aufzustellen. Nur wenn "la milicia" (das Militär) die Grenzen schütze, können Religion, Frieden, Gerechtigkeit, Wissenschaft blühen: "La religión, la paz y la justicia, / la ciencia y la milicia, / se verán abrazadas, / de pacífica oliva coronadas. / Vivid siglos, vivid, y ¡plega al cielo / que oyendo el justo celo / y el ánimo devoto, / vuestras banderas pongan en el remoto / margen del mar de España, / que las colunas baña / que el tebano llamó fin de la tierra." Der Maure Celén Gazul hatte überall seine islamischen Fahnen und arroganten Halbmonde angebracht: "tenía Celín Gazul / de ricas tiendas formada / una ciudad populosa, / una portátil montaña, / coronada de banderas / verdes, azules y blancas, / cuyas arrogantes lunas / ser hijas del sol negaban." Genutzt hat es ihm nichts, denn im Zuge der Reconquista musste er in einer Schlacht das Leben lassen, islamische Flaggen und Halbmonde wurden wieder entfernt: "Murió a las manos de Tello / Gazul; dio fin la batalla, / y yo a lo demás, pues viene / con diez banderas ganadas, / ricos despojos y esclavos." Nicht aus einer Art Rassismus werden die islamischen Mauren in Spanien bekämpft, sondern "Porque no creen en Dios y en su siempre Virgen Madre" (Weil sie nicht an Gott glauben und an seine immerwährende Jungfrau Mutter). Daher hat man auch Schwierigkeiten sie als Männer anzuerkennen: "¿Éstos son moros? Parecen hombres." (Sind das Mauren? Sieht aus wie Männer). In einer anderen Komödie wird die Unsinnigkeit des Islam von Muslimen eingesehen. GAZUL hatte von EL CAPITÁN PIMENTEL erfahren, dass er für das Kreuz und gegen den Koran kämpfe: "Profesión por su cruz hago / de ir contra vuestro Alcorán." Auch GAZUL beginnt zu zweifeln am Koran und an Allah, der ihm inzwischen völlig verrückt erscheint:: "¡Loco estoy, por Alá, de verte loca!" (Verrückt bin ich, für Allah, dich verrückt zu sehen!). Auch Mohammed könne der Teufel holen, bzw. was an Mähne und Schweif befestigt sei: "Ponte a enlazar las crines y la cola. / ¡Por vida de Mahoma! ¡De un villano!" Auch die Mauren ALQUINDO und CELINDO sind ähnlich wie GAZUL von Allah enttäuscht. Angesichts ihres kurzen Lebens fragen sie "¿Fuese el traidor? (War er der Verräter?). CELINDO meint in Bezug auf den verrückten Allah: "Se escapó; acometió, pero huyó, / que tiene estos falsos modos, / y por en medio de todos / a su Medina volvió." (Er entkam; er eilte, aber er, der diese falschen Modi hat, floh inmitten aller zu seinem Medina zurück). Selbst ZARO, einst Maurenkönig in Murcia "rey de Murcia", hat sein Königreich verloren, dafür aber ein neues Königreich gefunden: er wolle Christ werden und er bewundere die christlichen Könige und Ritter. Der christliche Gott, möge ihm sein Licht geben, er habe deutlich gesehen, dass sein Prophet (Mohammed), dessen Gesetze er aufgebe, fälschlicherweise eine irreführende Sekte erfunden habe; dass es keine Wahrheit gibt als Christus. Und beim Kreuz seines Banners, schwor er, Christ zu sein. Er werde sein Königreich wachsen lassen, und er werde endlich wieder sein, wer er wirklich sei: "Y espero en la santa mano / de Dios, que su luz me dé, / que ya claramente he visto / que esto de nuestro Profeta, / de cuyas leyes desisto, / es falsa engañosa secta; / que no hay más verdad que Cristo. / Del Maestre, que traté / algunos días, cobré / a su ley esta opinión, / y a la cruz de su pendón, / de ser cristiano juré, / ... que si esto al cristiano soy, / haré que su reino aumente, / y volveré a ser quien soy." Man kann sagen, das
moderne Spanien ist "durch seinen Widerstand gegen die Religion Mohammeds
und das Abstoßen des Islams zu dem geworden, was es ist." Mit entscheidend
für diesen Prozess der Abstoßung war die sogenannte "Pragmatica"
oder "Pragmatische Sanktion" aus dem Jahre 1567. Sie war eine Reaktion
auf einen Aufstand der Moriscos ("Kryptomuslime"). Damals, nach der Zerschlagung
der letzten maurischen Herrschaft auf spanischem Boden, des Reiches der
Nasriden von Granada, durch die katholischen Majestäten Isabella und
Ferdinand im Jahre 1492, lebten noch etwa 150 000 Muslime in Spanien. Ihr
wichtigstes Rückzugsgebiet waren die Alpujarras, Hochtäler in
der Sierra Nevada nördlich von Grenada. Dorthin war schon Boabdil
geflüchtet, Abu Abdallah, der letzte Herrscher der Nasriden, nachdem
Grenada in die Hände der Christen gefallen war. Die Morisken versuchten
ähnlich wie die Muslime heute, ihre Kultur heimlich weiter zu pflegen
und durch Salafismus und Terror zu verbreiten. "Mit der pragmatischen Sanktion
wollten die spanischen Könige der Morisken endgültig Herr werden.
Ihnen wurde verboten, Arabisch zu sprechen und zu schreiben, arabische
Bücher mussten abgegeben werden oder wurden konfisziert... In Toledo,
das schon 1085 endgültig wieder in die Hände der christlichen
Reconquistadores gefallen war, aber multikulturell blieb, kam es zu berüchtigten
Prozessen gegen die Morisken. Man schrieb den Morisken vor, sich so anzuziehen
wie die Spanier, ihre Hochzeitsbräuche mussten den spanischen Sitten
entsprechen. Den muslimischen Frauen wurde befohlen, sich so zu kleiden,
dass man ihre Gesichter sehen könne, ja die Verschleierung wurde verboten.
Muslimische Vor- und Nachnahmen (Herkunftsnamen), arabische Namen überhaupt,
wurden ebenfalls untersagt.... Muslimische Migranten, deren Familien aus
Nordafrika nach Spanien gekommen waren, wurden vertrieben. Schon Ende des
15. Jahrhunderts, nach der Eroberung Granadas, wo man dann auch die "Pragmatica"
verkünden ließ, war es zu einem Massenexodus der Muslime von
der spanischen Halbinsel gekommen. Sie gingen nach Nordafrika oder suchten
Schutz beim Sultan der Osmanen." Die "Pragmatica" war nicht allein der
spanischen Innenpolitik geschuldet, sondern auch der damaligen politischen
Großwetterlage: Die Großmacht Spanien war mit der neu aufgetauchten
Großmacht der Osmanen konfrontiert. Seit der Einnahme Konstantinopels
1453 durch Sultan Mehmed II. Fatih (1431-1481) war die osmanische Flotte
die bestimmende Macht im Mittelmeer geworden. Sie bot Spanien kräftig
Paroli, auch mit Hilfe jener muslimischen Vasallen, die nach den Eroberungszügen
unter Sultan Selim und seinem Nachfolger Suleyman dem Prächtigen nach
1517 in Nordafrika der Hohen Pforte dienten. Das harsche Vorgehen gegen
die Muslime und Moriscos im eigenen Land rechtfertigten die Spanier u.a.
mit der Furcht, die "Kryptomuslime" könnten sich als "fünfte
Kolonie der Türken" entpuppen. Vier Jahre nach dem Erlass der "Pragmatica",
1571, wurde die osmanische Flotte bei Lepanto durch eine vereinigte christliche
Flotte versenkt. In vielen europäischen Ländern wird inzwischen
laut und leise über ein wiederaufwärmen der "Pragmatica" nachgedacht.
Vgl. Kurse Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr.
661 Philosophie der Geschichte, Nr.
568 Nikolaus von Kues, Nr.
564 St. Augustinus, Nr. 601 St.
Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus
III, Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr.
614 Sittenlehre III,
Nr.
544 Staats- und Rechtslehre I-II, Nr.
641 Staats- und Rechtslehre III, Nr.
644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr.
655 Staats- und Rechtslehre V, Nr.
658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 660
G.W.F. Hegel II, Nr. 637 Lope
de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega
II, Akademie der Kunst und Philosophie
Kunst
und Architektur der Renaissance
Allgemeine
Infos zur Akademie der Kunst und Philosophie und den Kursen
Zur Philosophie und Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres, der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik vgl. Kurse:Nr. 551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 513 F.W.J. Schelling III, Nr. 505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr. 663 Arthur Schopenhauer III, Nr. 531 Platon, Nr. 533 Aristoteles, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 675 Friedrich Schiller III, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck, Nr. 631 Adelbert von Chamisso,Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière, Nr. 622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 621 Lord Byron I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 561 Sir Walter Scott, Nr. 555 Angelus Silesius, Nr. 634 Hans Sachs, Nr. 619 Franz Werfel, Nr. 680 Nikos Kazantzakis, Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Nr. 550 Fjodor M. Dostojewskij I-II, Nr. 506 Wladimir Sergejewitsch Solowjow, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Nr. 661 Philosophie der Geschichte I, Nr. 686 Philosophie der Geschichte II, Nr. 687 Philosophie der Geschichte III, Nr. 687 Philosophie der Geschichte IV, Nr. 687 Philosophie der Geschichte V, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Nr. 681 Wissenschaftslehre III, Nr. 682 Wissenschaftslehre IV, Nr. 683 Wissenschaftslehre V, Nr. 684 Wissenschaftslehre VI, Nr. 685 Wissenschaftslehre VII, Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre I-II, Nr. 641 Staats- und Rechtslehre III, Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr. 655 Staats- und Rechtslehre V, Nr. 618 St. Ephraim der Syrer, Nr. 617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr. 616 St. Gregor von Nazianz, Nr. 613 St. Gregor von Nyssa, Nr. 612 St. Johannes Chrysostomos, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Nr. 627 St. Basilius der Große, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr. 653 St. Cyprianus, Nr. 609 St. Athanasius der Große, Nr. 605 St. Irenaeus von Lyon, Nr. 604 St. Hildegard von Bingen, Nr. 600 St. Johannes von Damaskus,Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Nr. 581 Bernhard von Chartres, Nr. 580 Wilhelm von Conches, Nr. 578 Pierre Abaelard, Nr. 574 Johannes von Salisbury, Nr. 577 Petrus Lombardus, Nr. 576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr. 565 Johannes Scotus Eriugena, Nr. 575 Thierry de Chartres, Nr. 571 Alanus ab Insulis, Nr. 572 Anselm von Canterbury, Nr. 570 St. Hilarius von Poitiers, Nr. 568 Nicolaus Cusanus I, Nr. 568 Nicolaus Cusanus II, Nr. 568 Nicolaus Cusanus III, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 564 St. Augustinus I, Nr. 601 St. Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus III, Nr. 579 St. Albertus Magnus, Nr. 500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr. 501 St.Thomas von Aquin II, Sth I., Nr. 502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr. 582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr. 583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr. 566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 672 Dante Alighieri III, Nr. 558 Calderón de la Barca, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 651 Calderón de la Barca IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 632 Ginés Pérez de Hita, Nr. 633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 557 Ludovico Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto III, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare I-II, Nr. 559 Wolfram von Eschenbach, Nr. 560 Walter von der Vogelweide, Nr. 662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences Nr.
320 Romanische Kunst und Architektur, Nr.
350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr.
325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr.
586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese,
Nr.
597 Correggio, Nr. 670 Annibale
Carracci, Nr. 520 Rembrandt, Nr.
598 El Greco,
Nr. 620
Giovanni Battista Tiepolo, Nr.
590 Giovanni Bellini,
Nr. 656 Andrea
Solari, Nr. 657 Bernadino Luini,
Nr.
587 Andrea Mantegna,
Nr. 595 Jan van
Eyck,
Nr. 635 Rogier van der
Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner,
Nr.
646 Michael Pacher,
Nr. 647 Peter
Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di
Bondone,
Nr. 626 Luca Signorelli,
Nr.
610 Piero della Francesca,
Nr. 596 Perugino,
Nr.
522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr.
523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo
Gozzoli,
Nr. 606 Fra Angelico,
Nr.
607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio,
Nr.
593 Filippo Lippi,
Nr. 594 Filippino
Lippi,
Nr. 589 Albrecht Dürer,
Nr.
603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio
da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636
Eugène Delacroix,
Nr. 639 Bartolomé
Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie
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