Akademie der Kunst und Philosophie | Academy of Arts and Philosophy Académie des sciences | Academia de Artes y Filosofía | Accademia del Arte e Filosofia |
Kurs Nr. 684 Philosophie - Wissenschaftslehre VI |
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Aus dem Inhalt:
1. Natur- und Geistwesen I; was heutzutage als Wissenschaft über die Bienen existiert, ist vollständig von Irrtum durchzogen, die Wissenschaft erweist sich da als etwas Unbrauchbares; das große Symbolum für die Menschheit der Zukunft, Ostern, Pfingsten; hätte der Mensch diesen Anschluss nicht gefunden, so würde der Mensch in ein Elementarwesen übergehen; durch Lüge und Heuchelei gehen bis in den physischen Leib Veränderungen vor sich; Phantome, Spektren, Gespenster, Dämonen, verheerende Einflüsse im Gerichtssaal auch durch schlechte Gesetze; Indem man Tatsachen kennenlernt, schafft man die wirksamste Moral, nicht durch moralische Grundsätze; materialistische Menschen mit ihrer "evidenzbasierten Wissenschaft" werden ein besonderer Menschenschlag sein, die herausfallen aus der fortschreitenden Menschheitsentwickelung
Die Menschen sind
im Schlafe mit einer Art von Pflanzenbewußtsein behaftet; das Ich
hat seinen Ausdruck im Blut, der Astralleib hat seinen Ausdruck im Nervensystem,
der Ätherleib hat seinen Ausdruck im Drüsensystem; durch Lüge
und Heuchelei gehen bis in den physischen Leib, bis in die Struktur Veränderungen
vor sich; alle Heuchelei, Unwahrheit, Verleumdung bleibt wie ein Abdruck
im physischen Leibe vorhanden; Phantome halten die menschliche Entwikkelung
auf: indem man Tatsachen kennenlernt, schafft man die wirksamste Moral,
nicht durch moralische Grundsätze; Spektren, Gespenster, Dämonen,
verheerende Einflüsse im Gerichtssaal auch durch schlechte Gesetze;
materialistische Menschen mit ihrer "evidenzbasierten Wissenschaft" werden
ein besonderer Menschenschlag sein, die herausfallen aus der fortschreitenden
Menschheitsentwickelung: "Für den heutigen Menschen treten in der
Nacht ganz andere Zustände ein als am Tage. Wir können den Bewußtseinszustand
des heutigen Menschen in der Nacht vergleichen mit dem Bewußtseins
- zustand der Pflanzen. Die Pflanze hat den Bewußtseinszustand
des traumlosen Schlafes. Die Menschen sind im Schlafe auch mit einer Art
von Pflanzenbewußtsein behaftet. Der Mensch ist in der Nacht auch
im traumlosen Schlafzustand in den geistigen Welten. Zu diesen Vorstellungen
nehmen wir die hinzu, dass ein jedes Glied der menschlichen Wesenheit seinen
Ausdruck im physischen Leibe hat. Der physische Leib ist sozusagen das
Ergebnis der Grundglieder des Menschen. Das Ich hat seinen Ausdruck im
Blut, der Astralleib hat seinen Ausdruck im Nervensystem, der Ätherleib
hat seinen Ausdruck im Drüsensystem, und das Sinnessystem steht für
den physischen Leib als Ausdruck da. Wenn wir im physischen Leib des Menschen
den Ausdruck der Offenbarung der verschiedenen Glieder sehen, so müssen
wir uns sagen, dass der Blutkreislauf da ist durch das individuelle Ich.
Kein Nervensystem kann da sein, ohne dass der Astralleib dieses Nervensystem
gliedert und schafft. Nachts ziehen wir den astralischen Leib und das Ich
aus dem physischen Leibe heraus, aber nicht das Nervensystem und das Blut.
Aber Blut und Ich gehören zusammen, und der Astralleib und das Nervensystem
gehören zusammen. Der Mensch benimmt sich nachts gegenüber seiner
Leiblichkeit außerordentlich schnöde. Damit der Mensch Werkzeuge
hat für das Ich und für den astralischen Leib, mussten das Blut
und das Nervensystem entstehen. Jetzt verlässt er in der Nacht das
Blut und das Nervensystem. Unmöglich könnte ein physischer Leib
mit Blut und Nervensystem auch nur eine Sekunde bestehen ohne Astralleib
und Ich. Die Pflanze kann ohne diese bestehen, weil sie kein Nervensystem
und kein Blutsystem hat. Wir würden den physischen Leib morgens tot
finden, wenn wir nachts nur auf uns selbst angewiesen wären. Wir nehmen
ihm die höheren Kräfte, den Astralleib und das Ich, die den physischen
Leib versorgen müssen. Was wir nicht tun, das müssen andere Wesen
in der Nacht tun. Nachts dringen sie in den physischen Leib und den Ätherleib;
sie senken sich in den physischen Leib und Ätherleib hinein. Jede
Nacht kehren ein in des Menschen physischen Leib und Ätherleib höhere
geistige Wesenheiten und üben die Arbeit aus, die während des
Tageslebens vom eigenen Ich und Astralleib ausgeübt werden. Das sind
hohe, erhabene Wesenheiten, die einst den physischen Leib und Ätherleib
des Menschen geschaffen haben, die sich nachts derselben wieder annehmen.
Oben, in der höheren Welt ist des Nachts der Astralleib mit dem Ich;
unten bleibt der physische Leib und der Ätherleib. Sie sind in der
Nacht verlassen vom Astralleib und dem Ich. In demselben Maße, wie
sie vom Astralleib und dem Ich verlassen werden, ziehen die Kräfte
höherer Wesenheiten in sie ein. Der Ätherleib des Menschen ist
nicht dasselbe wie der Ätherleib der Pflanzen. In den physischen und
Ätherleib des Menschen strömen nachts ein höhere Kräfte
aus einer höheren Welt. Es kann folgendes geschehen: Der Mensch wirkt
während des Tagesbewußtseins fortwährend auf den physischen
Leib und den Ätherleib. Wenn der Mensch denkt und empfindet, dann
spielt sich das ab im astralischen Leibe, aber es geht über in den
Ätherleib und den physischen Leib. Das prägt sich darin aus.
Früher gingen physischer Leib und Ätherleib rein aus dem Willen
der höheren Wesenheiten hervor. Wenn aber der Mensch ichbewußt
wird, so gehen die Einflüsse dieser höheren Wesenheiten aus dem
physischen Leib und Ätherleib hinaus. Das, was in der Seele lebt,
ist nicht ohne Wirkung auf den physischen Leib und Ätherleib. Der
Anatom kann natürlich nicht feststellen, welche Veränderungen
in des Menschen physischem Leib und Ätherleib vorgehen, aber sie finden
statt. Eine große Wirkung geht vor im physischen Leib und Atherleib,
wenn der Mensch lügt. Lüge und Heuchelei sind Vorgänge in
der Seele und im Ich. Man kann vom materialistischen Standpunkt aus glauben,
dass Lügen nur im Innern sich abspielen." Aber bekannt ist, dass dadurch
bis in den physischen Leib, bis in die Struktur Veränderungen vor
sich gehen. "Solche Veränderungen gehen auch vor sich durch die zahlreichen
konventionellen Lügen, die in der Welt leben. Überblicken wir
die materielle Wirklichkeit: wir wissen, wie unser Leben gespickt ist mit
allerlei Unwahrhaftigkeiten. Wenn die Leute sich etwas sagen, was sie nicht
so meinen, so ist es damit wie der Abdruck von einem Petschaft im Siegellack.
Dieser Abdruck bleibt. Alle Heuchelei, Unwahrheit, Verleumdung bleibt wie
ein Abdruck im physischen Leibe vorhanden. Wenn der Mensch in der Nacht
seinen physischen Leib und Atherleib verlässt, so kann man solche
Abdrücke sehen. Nun kommen die Wesen aus den höheren Welten und
finden diese darin. Das verträgt sich nicht mit den höheren Welten.
Dadurch tritt etwas Neues ein, es wird etwas ganz Neues geschaffen. Nun
werden von den höheren Wesenheiten Wesen abgeschnürt durch den
physischen Leib, die dann ein selbständiges Dasein führen, zwischen
unseren Welten. Man nennt sie in der Geheimwissenschaft Phantome. Phantome
nennt man sie deshalb, weil sie dem physischen Wahrnehmen am nächsten
stehen. Sie sind ferner Wesenheiten mit physischer Gesetzmäßigkeit.
Sie durchschwirren unseren Raum. Sie halten die menschliche Entwikkelung
auf. Sie machen das, was in der Welt lebt, schlechter, als wenn sie nicht
da wären. Diese Phantome sind Wesenheiten, die die Menschen schaffen
durch Lüge, Heuchelei und so weiter, welche die Entwickelung zurückhalten.
Dadurch, dass wir die Wirkungen der geistigen Wesenheiten kennenlernen,
wird viel mehr geholfen als durch Moralpredigen. Eine zukünftige Menschheit
wird wissen, was sie schafft durch Lüge, Heuchelei und Verleumdung.
Indem man Tatsachen kennenlernt, schafft man die wirksamste Moral, nicht
durch moralische Grundsätze. Durch die geisteswissenschaftliche Grundlegung
des Daseins werden die stärksten Antriebe und Impulse der Moral geschaffen.
Phantome sind auch eine Art von Naturwesen, die da sind, durch die Tätigkeit
des Menschen geschaffen. Abends verlässt der Mensch den physischen
Leib und lässt darin zurück die Siegelabdrücke von Lüge,
Heuchelei und so weiter. Wenn der Mensch morgens wieder hineinzieht, dann
strömen zuerst diese Phantome aus dem physischen Leib heraus. Auch
der Atherleib kann so beeinflusst werden, dass er abgeschnürte Wesenheiten
erzeugt. Es sind wiederum gewisse Vorgänge in der Menschenwelt, die
bewirken, dass solche Abschnürungen durch den Atherleib entstehen.
Alle Dinge, wie ungerechte, schlechte Gesetze, die in unrichtiger Weise
bestrafen, schlechte Einrichtungen in einer sozialen Gemeinschaft, die
wirken zurück auf den Atherleib, dass im Atherleib sich jene Wesenheiten
abschnüren, die man heute in der abergläubischen Zeit nur verlacht.
Diese Wesenheiten sind Spektren, Gespenster. Wahre Gespenster sind diejenigen,
zu deren Klasse oder Ordnung solche Wesenheiten gehören. Die Menschen
sollten sich bemühen, ihre Einrichtungen so gut als möglich zu
treffen, damit sie nicht derartige Wesenheiten schaffen. Nun wenden wir
den Blick zu dem Ich und dem Astralleib während der Nacht. Bedenken
wir, daß auch der astralische Leib und das Ich beim Menschen in einer
besonderen Lage sind. Sie haben sich dem Blut- und Nervenleben angepasst.
Auf den Astralleib und das Ich strömen auch in der Nacht höhere
Kräfte aus einer höheren Welt hernieder. Wenn der Mensch aus
seinem Tagesleben gewisse Dinge mitnimmt, so findet wieder ein Abschnürungsprozess
statt. Wieder sind es Dinge des Seelenlebens, die den Abschnürungsprozess
hervorbringen. Denken wir uns, zwei Menschen haben zwei Meinungen, die
verschieden sind. Einer versucht, den anderen zu überreden und hat
die Sehnsucht, ihn zu überzeugen. Diese Sehnsucht ist heute unter
den Menschen sehr verbreitet. Die Menschen sollten dem anderen ihre Meinung
vorlegen und abwarten, ob in dem anderen sich Kräfte regen, wodurch
er die Meinung annimmt. Es sind so viele Fanatiker ihrer Meinung vorhanden,
die gar nicht zufrieden sind, wenn sie nicht imstande sind, dem anderen
zwangsmäßig ihre Meinung beizubringen. Wenn so etwas geschieht,
dann schadet das beiden Astralleibern. Sie nehmen Überredungen und
falsche Ratschläge mit. Was in die Astralleiber hineinversenkt wird,
das verursacht, dass in der Nacht aus dem Astralleib sich Wesenheiten abschnüren,
die man Dämonen nennt. Diese dämonischen Wesenheiten sind von
ganz besonders ungünstigem Einfluss auf unsere menschliche Entwickelung.
Sie durchschwirren den geistigen Raum und halten die Menschen ab, ihre
persönliche Anschauung zu entwickeln. Man denke, wieviel in mancher
Kaffeestube, am Biertisch gesündigt wird in dieser Richtung! Da werden
fortwährend Kräfte mitgenommen zur Dämonenbildung. Diese
schleichen sich ein in die menschliche Seele. Man frage sich, wieviel bei
dieser oder jener Gerichtsverhandlung vorkommt, wie die Menschen zeugen!
... Überall da, wo Gelegenheit ist, dass diese Wesenheiten ihre verheerenden
Einflüsse ausüben, sind sie da. Im Gerichtssaal kann der ...
Beobachter das sehen. Die Wesenheiten wirken immer in der Richtung, wie
sie entstanden sind. Solche Wesenheiten, die entstanden sind durch schlechte
Gesetze, wirken wieder so, dass sie die Menschen zu schlechten Gesetzen
verleiten. Der Mensch soll hineinschauen in die geistige Welt, damit er
praktisch wird und nicht fortwährend Hindernisse schafft. Wenn wir
so den Blick schweifen lassen über dasjenige, was uns eben beschäftigt
hat, müssen wir uns sagen, der Mensch gibt während des wachen
Tageslebens Veranlassung, dass allerlei geistige Wesenheiten, Elementarwesenheiten
entstehen. ... Es wird in der Zukunft Seelen geben, die nicht genug getan
haben, während der Ätherkopf mit dem physischen Kopf vereint
war. Heute sträuben sich viele, infolge der Verwachsung des Ätherkopfes
mit dem physischen Kopfe, gegen das Entgegennehmen spiritueller Wahrheiten.
Die Menschen, welche spirituelle Wahrheiten jetzt annehmen, werden, wenn
sie später wiederkommen, genügend aufgenommen haben in dieser
Inkarnation, um dann den Anschluss zu finden. Solche aber, die jetzt versäumen,
was geschehen muss, die finden in der Zukunft keine Leiber, die zu ihnen
passen. Denn die Rassenentwickelung wird normale Leiber schaffen, die zu
den Seelen passen, die nichts versäumt haben. Andere werden so sein,
dass der gelockerte Ätherleib nichts aufnehmen kann. Diese Menschen
werden ein besonderer Menschenschlag sein, die herausfallen aus der fortschreitenden
Menschheitsentwickelung. ... So sehen wir, wie die Menschen ihre Aufgabe
in der Fortentwickelung der Menschheit und der anderen Wesenheiten verpassen
können. ... Die Menschen werden sich in der Zukunft teilen in die
Guten und die Bösen. Indem sich ein Teil in der richtigen Weise heraufentwikkelt,
um in der Zukunft umzugestalten die Dämonen, Gespenster und Phantome,
werden sie einen anderen Teil herunterstoßen. Das werden die Bösen
sein. Was der Menschengeist schafft, das hat eine reale Bedeutung. So war
es immer in der Menschheitsentwickelung. ... Auch unsere Zeit hat einen
Baustil, der unserer Zeit entspricht. Das ist das Warenhaus. Das ist der
Abdruck des Nützlichkeitsgedankens, der Abdruck des Menschenegoismus.
Die Zeit der Nützlichkeit hat als einzigen originalen Stil das Warenhaus
erzeugt." [2]
2. Natur- und Geistwesen II; Gruppenseelen der Tiere, Tier-Iche; ein Beispiel, wie im Vogelflug die Weisheit der Gruppenseele wirkt; Der Mensch versteht nur die mineralische Welt, weshalb er noch keine Pflanzen selbst erzeugen kann; "Pflanzen im Laboratorium"; durch Sammeln der Weltentatsachen kann man das Wesen der Gottheit erkennen; wahrer Umweltschutz; aller Materie liegt Geist zugrunde; Blut, Lymphe, Chylus, es ist wenig damit gesagt, wenn man die Säfte chemisch untersucht; tatsächlich treibt man Geister aus, von denen man vorher besessen ist, indem man mit Bewußtsein seine Nahrung wählt, Bedeutung für die Erziehung, die Medizin und andere Wissenschaften; es ist nicht gleichgültig, ob der Mensch seine Augen und Sinne auf Ekelhaftes, Niedriges richtet, oder ob er mit einer gewissen Anziehung seine Augen hinrichtet auf das Schöne und Edle in der Welt, je nachdem gewinnen gute oder böse Saturnwesen auf den Menschen ihren Einfluss; Parfüm- und AromawirkungenSehr intelligente Wesen sind die Tier-Iche, die allerdings nicht in unserer physischen Welt zu finden sind; ein Beispiel, wie im Vogelflug die Weisheit der Gruppenseele wirkt: "Übertragen Sie in gewisser Beziehung diesen Begriff auf den Begriff einer tierischen Art. Da müssen Sie sich sagen: Alles, was im Tierreich ähnlich gestaltet ist, alle Löwen, Bären, Frösche, Fische, die ähnlich gestaltet sind, diese zusammengehörigen Löwen und so weiter verhalten sich wirklich wie Ihre zehn Finger. Die Entfernung tut dabei nichts. Wenn man die einzelnen Finger nach ihrem Ich fragen würde, dann müssten sie sagen: das ist das Ich des Menschen, zu dem wir gehören. So müssten, wenn Sie einen Löwen fragen würden in einer Menagerie und einen anderen in Afrika und so weiter, alle hinweisen auf das gemeinschaftliche Art-Ich, auf das Gattungs-Ich, das Gruppen-Ich. Alle ähnlich gestalteten Tiere haben ein gemeinschaftliches Ich. Dadurch unterscheidet sich der Mensch vom Tier, dass jeder Mensch für sich ein Ich hat, das Tier aber ein Art-Ich, ein Gruppen-Ich. Diese Iche der Tiere können Sie nicht finden in unserer physischen Welt, sondern diese Iche sind da vorhanden, wo wir vom Astralplan reden. Für alle Löwen finden Sie dort eine einzige Wesenheit. Gerade so wie Sie hier auf dem physischen Plan einem Menschen begegnen können, der Ihnen eine abgeschlossene Wesenheit innerhalb seiner Haut zeigt, so könnten Sie, wenn Sie hellsehend wären, auf dem astralen Plane Wesenheiten begegnen, dem Löwen-Ich, dem Bären-Ich als abgeschlossenen Wesenheiten wie hier den Menschen. Das sind dort ganz intelligente Wesen, die nicht etwa hinter dem Menschen zurückstehen. Der einzelne Löwe steht hinter ihm zurück, sein Ich aber ist eine ganz hohe Wesenheit und hat mit einer durchdringenden Weisheit die ganze Aufgabe der Löwen auf der Erde hier zu erfassen und durchzuführen. Also sehr intelligente Wesen sind die Tier-Iche. Wenn Sie nun diese Wesenheiten, die die sämtlichen Iche der Tiere ausmachen, als Seher verfolgen könnten, so würden Sie sehen, dass diese Wesenheiten in einer merkwürdigen Tätigkeit sind. Was die Tiere als Aufgabe haben, wird verwaltet, regiert von diesen Wesenheiten, die wir die Tier-Iche nennen. Diese Tier-Iche umgeben die Erde fortwährend. Als Beispiel will ich Ihnen unter vielen dieser Dinge eine Aufgabe dieser Tier-Iche nennen. Wenn Sie eine Erscheinung, die sehr bekannt ist und über die sehr viel nachgedacht wird, den Vogelflug, verfolgen, so finden Sie, dass die Vögel, die in nördlichen Gegenden leben, sich im Herbste sammeln. Sie fliegen von den nordöstlichen Gegenden gegen die südwestlichen, dann gegen Süden. Im Frühling sammeln sie sich wieder und ziehen in umgekehrter Weise nach Norden. Dasjenige, was diesen Zügen zugrunde liegt, ist im wesentlichen das Brüten, das Jungebekommen und so weiter. Der Frühlingsflug ist eine Art von Hochzeitsflug. Die Regelmäßigkeit, die darin liegt, wird von den Gruppenseelen besorgt. Die ordnen dies alles an. Und Sie können im Vogelflug die Linien verfolgen; die eine Vogelart fliegt so, die andere so, die eine niedrig am Boden hin, die andere hoch in den Lüften. Überall werden Sie eine tiefe Weisheit drinnen finden. Man sagt: Alles, was Tierseelen sind, alles das umkreist unseren Planeten, umkreist die Erde. Das ist ein Beispiel, wie im Vogelflug die Weisheit der Gruppenseele wirkt." [3]Pflanzen: "Was Sie in der Pflanze vor sich sehen, ist physischer und Ätherleib. Aber die Pflanze hat außer sich den Astralleib. Die ganze Erde hat einen gemeinschaftlichen astralischen Leib, und der ist der astralische Leib der Pflanzen. Und die Erde hat ein gemeinschaftliches Ich, und das ist das Ich der Pflanzen, so dass Sie das Ich der Pflanzen suchen müssen im gemeinschaftlichen Ich der ganzen Erde. Und jetzt erscheinen Ihnen alle Pflanzen auf der Erde, wie Ihnen Ihre Fingerglieder erscheinen. Sie sind ein Organismus, und Ihre Finger wachsen aus ihm heraus. Die ganze Erde ist ein Organismus und die Pflanzen sind im buchstäblichen Sinne Glieder der Erde und gehören mit ihr zu einem gemeinschaftlichen Bewußtsein zusammen." Der Mensch versteht nur die mineralische Welt, weshalb er noch keine Pflanzen selbst erzeugen kann; nur die einfältigen Idioten der Biotech-Industrie glauben, sie könnten "Pflanzen im Laboratorium" herstellen: "Setzen Sie eine Maschine zusammen, bauen Sie ein Haus, so sind diese nach den Gesetzen der mineralischen Welt gebaut. Eine Maschine ist nach den Gesetzen der mineralischen Welt gebaut, eine Pflanze aber können wir nicht so bauen. Wenn Sie eine Pflanze haben wollen, müssen Sie diese Arbeit den Wesenheiten überlassen, die der Natur zugrunde liegen. Später wird man Pflanzen im Laboratorium herstellen können, aber erst dann, wenn das für den Menschen ein Sakrament, eine heilige Handlung sein wird. Alle Darstellung des Lebendigen wird dem Menschen erst dann erlaubt sein, wenn er so ernst und geläutert sein wird, dass ihm der Laboratoriumstisch zum Altar wird. Vorher wird nicht das Geringste davon verraten werden, wie die lebendigen Wesen zusammengefügt sind. Mit anderen Worten: Das Ich als erkennendes lebt im Mineralreich und wird aufsteigen zum Pflanzenreich und wird dieses dann ebenso begreifen lernen wie heute das Mineralreich. Spater wird es auch die Gesetzmäßigkeit des Tierreiches und dann die des Menschenreiches begreifen lernen. Alle Menschen werden lernen, das Innere der Pflanze, des Tieres und des Menschen zu begreifen; das sind Zukunftsperspektiven. Was man wirklich begreift, das kann man auch darstellen, zum Beispiel eine Uhr. Der heutige Mensch wird niemals etwas aus der lebendigen Natur darstellen können ohne Hilfe der Wesenheiten, die hinter der Natur stehen, solange es nicht eine sakramentale Handlung für ihn sein wird. Dann erst wird er aufsteigen vom Mineralreich zum Reiche des Pflanzlichen. Der Mensch ist heute Mensch, aber er erkennt nur im Mineralreich. Des Menschen Ich lebt in menschlicher Gestalt, aber wenn des Menschen Ich in die Umwelt schaut, so erkennt es nur im Mineralreich. Dieses Ich bringt also nur die Fähigkeit zunächst auf, das Blut mineralisch zu durchleben, denn mehr kann es nicht. Wenn auch bei Tage das Ich im Blute lebt, es bewohnt und durchlebt, so tut es das nur mineralisch." [4] Der Schlaf des Menschen und die Bedeutung der Pflanzen und Tiere: "Nun habe ich Ihnen vorher angeführt Iche auf dem astralischen Plan, die Gruppen-Iche der Tiere; jetzt haben wir eine andere Gattung von Ichen, die auf dem astralischen Plane leben und hereinwirken auf den Menschen und das Blut beleben, während das menschliche Ich es verlassen hat. Womit? Was bringen sie in das Blut hinein? - Das, was seit dem Saturn im Menschenleibe sein muss: Feuer, Wärme. Das sind Geister, die nie bis zum physischen Plan heruntergestiegen sind, geistige Wesenheiten, die auf dem Astralplan leben und einen Leib von Feuer haben. Im mineralischen Reich erscheint uns jedes Ding in einem gewissen Wärmezustand. So treffen Sie die Wärme in Ihrer Umgebung als Eigenschaft von festen, flüssigen und luftförmigen Körpern. Denken Sie sich die Wärme einmal abgesondert - das gibt es auf dem physischen Plane nicht. Aber auf dem Astralplan würden Sie solche hin- und herflutende Wärme, solches Feuer finden, das als selbständiges Wesen hin- und herzieht, und darin Wesenheiten verkörpert, so wie wir selbst waren auf dem Saturn. Diese ziehen in der Nacht in das Blut ein und beleben es mit ihrer Wärme. Aber auch noch etwas anderes muss stattfinden, denn das Blut ist auch verlassen vom astralischen Leib, und auch dieser ist zu seiner Bildung notwendig. Es genügt also nicht, dass diese Ich-Wesen sich heranmachen in der Nacht und mit ihrem Wärmeleib am Menschen arbeiten, sondern es müssen noch solche Wesenheiten hinzukommen, die das Blut so bearbeiten können, wie es der Astralleib tut. Diese Wesenheiten haben ihr Ich auf dem Devachanplane; dieses Ich hat einen viel höheren Leib, der sich nicht einmal bis zur Wärme verdichtet hat. Das Ich, das ich zuerst beschrieben habe, ist niemals bis zur physischen Welt heruntergestiegen; es ist auf dem Astralplan geblieben. Das zweite Ich ist noch weniger tief heruntergestiegen; es hat nie den Astralplan betreten und ist auf dem Devachanplane geblieben. Es durchdringt das Blut und bewirkt in ihm dasselbe, was der menschliche Astralleib bei Tage tut. So sehen Sie also, wie wir in der Tat in der Nacht behütet und beschützt werden von höheren Wesenheiten, die nicht im Mineralreich leben. Das Ich des Menschen stieg bis zum Mineralreich herunter und wird dann aufsteigen bis zum Pflanzenreich und so weiter. Diese anderen Iche sind stufenweise zurückgeblieben hinter dem Menschenreich: sie bilden die verborgenen Reiche, die Elementarreiche, die hinter unserer physischen Welt liegen und die hereinwirken in unsere physische Welt. Das erste Wesen, welches nachts im Blute wirkt, hat einen Wärmeleib, gerade wie Sie einen physischen Leib haben; es durchdringt das Blut mit Wärme und lebt indes auf dem Astralplan im Wärmeleib, und durch diesen Wärmeleib gehört es dem dritten Elementarreich an. Diese Wesen des dritten Elementarreichs sind die Genossen der Gruppenseelen der Tiere; zu derselben Region gehören sie. Und diese Iche, was können sie denn eigentlich? - Sie brauchen das nicht zu können, was des Menschen Ich kann, das heruntergestiegen ist bis in die physisch-sinnliche Welt; aber sie können das Menschen-Ich ersetzen vom Astralplan aus. Diese Iche wirken vom Astralplan herein wie die tierischen Gruppen-Iche auf die Tiere, daher gewahren wir sie als ähnliche Wesen wie die tierischen Gruppen-Iche, das heißt, sie beleben den Astralleib des Menschen mit Trieben, Begierden und Leidenschaften. Wenn wir nun einen Astralleib vor uns haben, was lebt in diesem Astralleib? - Es leben darin außer dem Ich noch Wesenheiten, die ihr Ich haben auf dem Astralplan. Sie durchsetzen den astralischen Leib wie die Maden den Käse. Das ist das dritte Elementarreich; dieses Reich gestaltet die Triebe und Leidenschaften, die tierisch sind. Dahinter liegt ein anderes Reich: das zweite Elementarreich. Es wirkt und formt in einem reineren Element, es formt und gliedert die Gestalten der Pflanzen; es wirkt auch auf den Menschen auf seine vielen pflanzlichen Elemente: Nägel, Haare und so weiter. Diese sind nicht vom Astralleib durchdrungen, sondern nur vom Ätherleib, daher sind sie nicht schmerzempfindlich. Die Haare und Nägel sind solche Produkte, von denen sich der Astralleib schon wieder zurückgezogen hat, man kann sie schneiden, ohne Schmerz zu verursachen; früher war der Astralleib darin. Vieles im Menschen ist pflanzlicher Natur, und in all dieses Pflanzliche wirken die Wesen des zweiten Elementarreichs hinein. So dass das, was an der Pflanze den Leib aufbaut, Kräfte des zweiten Elementarreichs sind. In den Pflanzen wirken zusammen das Pflanzen-Ich, das den Äther- und Astralleib durchzieht, und diese Wesen des zweiten Elementarreichs. Das Pflanzen-Ich auf dem Devachanplan ist ein Genosse der Wesenheiten des zweiten Elementarreichs. Und während das Pflanzen-Ich von innen auf die Pflanze wirkt, wirken diese Wesenheiten von außen, formen sie, bringen sie zum Erschließen, zum Aufblühen. Die ganze Pflanze ist durchzogen vom Ätherleib. Einen eigenen Astralleib hat die Pflanze aber nicht, sondern der ganze Astralleib des Erdplaneten ist der gemeinsame Astralleib der Pflanzen." Durch Sammeln der Weltentatsachen kann man das Wesen der Gottheit erkennen, wahrer Umweltschutz: "Man sieht ein, dass man eine Uhr nicht gleich verstehen kann, aber die Welt will man sofort verstehen. Will man das Göttliche erkennen, so braucht man eine endlose Geduld, da das Göttliche alles enthält. Um die Welt zu verstehen, will man die einfachsten Begriffe anwenden. Das ist Bequemlichkeit, so fromm es auch die Seele sagt. Das Göttliche ist tief, und ewige Zeit braucht man, um es zu erkennen. Der Mensch trägt wohl den Funken der Gottheit in sich, aber erst im Sammeln der Weltentatsachen kann man das Wesen der Gottheit erkennen. Die große Geduld und Entsagung der Erkenntnis, die müssen wir erst lernen. Zu einem Urteil muss man heranreifen. Es ist die Welt in jedem Punkte selbst unendlich. Und man muss die Bescheidenheit haben, zu sagen, dass alles gewissermaßen nur halb wahr ist. Man muss alles in moralische Impulse verwandeln, auch die Einteilung des Menschen in zehn und zwölf Glieder. Die Geisteswissenschaft gibt Bilder, an die sich die Gefühle anschließen sollen. Die Geisteswissenschaft ist nur dann etwas wert, wenn wir aus ihr nicht nur Erkenntnis schöpfen, sondern mit den edelsten Gefühlen für die Tiefe der Umwelt erfüllt werden." [5] Aller Materie liegt Geist zugrunde; Blut, Lymphe, Chylus; es ist wenig damit gesagt, wenn man die Säfte chemisch untersucht; in demselben Maße, wie der Mensch Herr wird über den astralischen Leib, in demselben Maße wird er auch Herr über die Geister oder deren Wirkungen, die durch die Lymphe durch den Körper fließen; darin besteht die Höherentwickelung, dass der Mensch immer mehr und mehr ein Ausdruck seiner eigenen Wesenheit wird; tatsächlich treibt man Geister aus, von denen man vorher besessen ist, indem man mit Bewußtsein seine Nahrung wählt, Bedeutung für die Erziehung, die Medizin und andere Wissenschaften; es ist nicht gleichgültig, ob der Mensch seine Augen und Sinne auf Ekelhaftes, Niedriges richtet, oder ob er mit einer gewissen Anziehung seine Augen hinrichtet auf das Schöne und Edle in der Welt, je nachdem gewinnen gute oder böse Saturnwesen auf den Menschen ihren Einfluss: "Säfte verschiedener Art durchströmen den Menschen. Zuerst betrachten wir den Nahrungssaft, den Chylus. Die Nahrung wird aus den verschiedensten Bestandteilen aufgenommen, wird verdaut, geht über in den Darm und wird durch die dort befindlichen Organe durch die Darmwände durchgedrängt, um in entsprechender Weise zum Neuaufbau des Körpers benutzt zu werden. Das ist die eine Strömung, die den Menschen durchdringt. Sie hat ihre Quelle in der aufgenommenen Nahrung. Eine andere Saftgattung ist die Lymphe, eine in Gefäßen verlaufende Flüssigkeit, die zum Teil mit den Blutgefäßen zusammen verlaufen, welche sich in der Bauchhöhle sammeln, die aber auch in einer gewissen Weise den ganzen Organismus durchströmt. Diese haben eine Eigentümlichkeit, die wir ein anderes Mal betrachten werden: dass nämlich alle diese Lymphgefäße, die von der linken Seite des Rumpfes und des Kopfes kommen, sich sammeln und ergießen in die linke Schlüsselbeinhöhle. Nur die von dem rechten Teil des Körpers kommenden Ströme sind davon getrennt. Dem liegt eine ... Bedeutung zugrunde. Ein dritter Saft ist das Blut, das wiederum in der verschiedensten Art den menschlichen Organismus durchströmt. Wer nur mit materialistischem Sinne den Menschen betrachtet, der sieht in diesen Stoffen - Blut und so weiter - Körper, die man chemisch analysieren kann, die aus den und den chemischen Teilen bestehen. Wer aber mit sehenden Augen die Sache betrachtet, der weiß, dass überall Geist ist, dass aller Materie Geist zugrunde liegt. Was Sie auch sehen mögen, Gold, das in Adern die Erde durchzieht, Quecksilber, das in Tropfen sich absetzt, es ist der Ausdruck eines Seelischen. Und so weiß der, der mit geistigen Augen die drei Säfte betrachtet, dass wenig damit gesagt ist, wenn man die Säfte chemisch und so weiter untersucht. Mit den Säften durchziehen geistige Wesenheiten den Organismus. Mit dem Blute strömen geistige Wesenheiten durch den menschlichen Körper, ebenso mit Lymphe und Chylus. Nur der erkennt diese Säfte wahrhaft, der sie erkennt als Ausdruck geistiger Wesenheiten. Nur der kann den Menschen richtig hinstellen in den Erdenorganismus, auf den Erdenschauplatz, der weiß, dass von allen Seiten, von oben nach unten und so weiter, Geister uns durchströmen, die in der Welt und in unserer Umgebung vorhanden sind. Nur einer von den drei genannten Säften ist ein mehr oder weniger selbständiger Ausdruck des menschlichen Ich. Das ist das Blut. Das Blut ist der physische Ausdruck des Ich, so dass man sagen kann: indem das Blut durch den Körper pulst, strömt das menschliche Ich durch den Leib. Aber auch nur in gewissem Grade, der bei einem Menschen größer, bei einem anderen kleiner ist, ist der Mensch Herr in seinem Organismus in bezug auf sein Blut. Nicht so ist es mit der Lymphe. In ihr lebt nicht unser eigenes Ich, sondern andere Wesenheiten, astralische Wesenheiten, die ihre Heimat auf Mond und Mars haben. Indem sich die Lymphe bildet und entbildet, dringen diese Wesenheiten in den Menschen ein, und wie die Lymphe ihn durchströmt, durchströmen ihn die Kraftlinien, die Taten dieser Wesenheiten. Bedenken Sie nun einmal, dass das Ich läuternd einwirkt auf den astralischen Leib. In demselben Maße, wie der Mensch Herr wird über den astralischen Leib, in demselben Maße wird er auch Herr über die Geister oder deren Wirkungen, die durch die Lymphe durch den Körper fließen, so dass der Mensch durch Läuterung, durch Reinigung seines astralischen Leibes immer mehr die Willkür dieser Wesenheiten einengt. Sie sehen, was Sie geistig tun, indem Sie dafür sorgen, dass die Intellektualität ausgebildet wird, dass die Ethik reiner und edler, das ästhetische Empfinden geläutert wird. Damit ändern Sie die Wirkungen, die ausgehen von den genannten Wesenheiten des astralischen Planes. Diese Wesenheiten verlieren das Terrain in Ihnen. Darin besteht die Höherentwickelung, dass der Mensch immer mehr und mehr ein Ausdruck seiner eigenen Wesenheit wird. Ebenso wie in der Lymphe die astralischen Wesenheiten uns durchziehen und durchströmen, so durchziehen den Nahrungssaft die Venuswesenheiten. Nicht durch niedrigere Wesen wird er beherrscht, sondern durch höhere Wesenheiten. Eine höhere Kraft gehört dazu, auch die Zusammensetzung des Chylus zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit zu machen. Wenn Sie sich erinnern, dass diese Wesen die Genossen der Pflanzenseelen sind, der Pflanzen-Iche, so werden Sie sehen, dass diese Wesenheiten im wesentlichen ihren Angriffspunkt auf die Art von Nahrung nehmen, die der Mensch zu sich nimmt. Deshalb sind die Menschen nach Rassen und Nationen verschieden auf den verschiedenen Gebieten unseres Erdballes, weil sie verschiedene Nahrung zu sich nehmen. Und wenn der Mensch allmählich lernt, sich zu emanzipieren von den Zufälligkeiten der Nahrung, wenn er die Nahrung wählt nach den Grundsätzen der geistigen Erkenntnis, dann erlangt er allmählich Gewalt über diesen Nahrungssaft, er emanzipiert sich von diesen Wesenheiten, die von außen wirken. Deshalb wird auf die so oder so auf den Menschen wirkenden Nahrungsmittel ein so großer Wert gelegt. Was man isst, in dem liegt die Kraft gewisser Wesen, und wie man Einfluss auf diese gewinnt, so macht man sich selbst zum Herrscher seines Organismus. Tatsächlich treibt man Geister aus, von denen man vorher besessen ist, indem man mit Bewußtsein seine Nahrung wählt. Tatsächlich ist nur in gewisser Weise der Mensch Herr über sein Blut. Er kann aber auch die Herrschaft erlangen über andere Säfte. Versuchen Sie einmal zu erkennen, wie der Mensch durch diese oder jene Nahrung diese Wesen anzieht, schlechte Wesen, so begreifen Sie, welche Bedeutung dies für die Erziehung, die Medizin und andere Wissenschaften hat. Man genügt dem Fortschritte nicht, wenn man nur sagt: Der Mensch muss sich vervollkommnen. - Man muss auf die Einzelheiten eingehen, wie man sich vervollkommnen kann. Auf ein anderes Gebiet unseres Daseins haben die Saturnwesen einen Einfluss. Diese haben, weil sie ganz in der äußeren Wahrnehmung leben, auf unsere äußere Wahrnehmung einen Einfluss. Es ist nicht gleichgültig, ob der Mensch mit Leidenschaft seine Augen und Sinne auf Ekelhaftes, Niedriges richtet, oder ob er mit einer gewissen Anziehung seine Augen hinrichtet auf das Schöne und Edle in der Welt. Je nachdem gewinnen gute oder böse Saturnwesen auf den Menschen ihren Einfluss." Parfüm- und
Aromawirkungen: "Besonders stark ist die Wirkung der Sinnes eindrücke,
die wir als Geruch bezeichnen. Mit Gerüchen saugt der Mensch eine
Unsumme von Wirkungen geistiger Wesenheiten ein. Sie können bewußt
auf einen Menschen wirken dadurch, dass Sie mit Gerüchen die Wirkung
scheußlicher Wesenheiten vermitteln. Manches Parfüm würde
nicht benutzt werden, wenn man wüsste, welche Wirkungen man damit
auf seine Mitmenschen ausübt. In den Intrigen mancher Fürstenhäuser
haben nicht nur Worte gespielt, sondern es gab Zeiten, wo Persönlichkeiten
es wohl verstanden, ihre Mitmenschen zu betören durch Parfüm-
und Aromawirkungen." [6]
3. Natur- und Geistwesen III; Geist des Bienenstocks; Das Geistige umspült unseren Erdball, Pflanzenwachstum, Zusammenwirken des Ätherischen mit dem Astralischen; Mysterium, dass alles Lebendige durch das Astralische gedämpft werden muss; Sauerstoff ist in unserer Luft ist die Verkörperung des Ätherischen; Erdgeist; Über die Weltentstehung hatten schon Thomas von Aquin und Dionysius Areopagita berichtet; Jeder Fixstern ist entstanden aus einem Planeten; unsere Erde wird einmal bei einer Art Fixsterndasein angekommen sein; Sonne, Tierkreis, Wesen auf Mars, Jupiter, Venus, Merkur; Pseudowissenschaft, es ist die verfälschteste Wahrheit, die man durch Anatomie finden kann, materialistische Medizin, Zuckerkrankheit; gute und schlechte Musik; der modernen Wissenschaft fehlen die erforderlichen Einblicke; Unabhängigkeitsgesinnung, Freiheit; durch klare Gedanken fördert der Mensch die allgemeine Gesundheit
Das Geistige umspült unseren Erdball, Pflanzenwachstum, Zusammenwirken des Ätherischen mit dem Astralischen; Mysterium, dass alles Lebendige durch das Astralische gedämpft werden muss; Sauerstoff ist in unserer Luft ist die Verkörperung des Ätherischen; Erdgeist: "Wenn nun der Hellsichtige die Pflanze in ihrer Vollständigkeit betrachtet, so sieht er allerdings in der ganzen Pflanze den Ätherleib zugrunde liegen, aber oben wird die Pflanze wie von einer Hülle astraler Wolken umkleidet, so dass wir den physischen Leib der Pflanze, bestehend aus Wurzeln, Blättern und so weiter, durchtränkt sehen mit dem Ätherleib und oben umglüht von einer Art Glimmlicht, vom astralischen Licht. Und dieses Astralische, was auf die Pflanze wirkt, bewirkt ihren Abschluss in der Blüte und Frucht. Würde nur der Ätherleib wirken, dann würde die Pflanze endlos Blatt für Blatt entfalten; durch den Astralleib wird das zum Abschluss gebracht. Der Ätherleib wird sozusagen abgedämpft durch das Astralische. Das Ich der Pflanze können wir hellseherisch sehen wie eine Scheide, die nach dem Mittelpunkt der Erde geht. Wenn Sie die Pflanze von außen verfolgen, haben Sie nur zunächst physischen und Ätherleib. Das, was die Pflanze umglüht, gehört der astralischen Atmosphäre der ganzen Erde an. Sie sehen also, wie das Geistige unseren Erdball umspült. Dasjenige, was Sie selber als Wirkung des Ätherleibprinzipes in sich haben, ist die Aufeinanderfolge der Rückenmarkswirbel. Sie wird dadurch zum Abschluss gebracht, dass die Wirbelsäule von dem mächtig eingreifenden Astralischen umgeben ist. Durch die Entfaltung des Astralleibes schließen sich die Rückenmarkswirbel ab zu Gehirnknochen. So würden Sie überhaupt überall in der Welt das Zusammenwirken des Ätherischen mit dem Astralischen zu verfolgen haben. Es liegt dem ein Mysterium zugrunde, das Geheimnis, dass alles Lebendige durch das Astralische gedämpft, gleichsam getötet werden muss. Diese Tötung im Astralischen ist so, dass das Ätherische einen Abschluss findet. Wenn wir sie uns als Kraftwirkung vorstellen, wird sie als Azot bezeichnet. Geistig gedacht, bedeutet Azot jene Kraft im Kosmos, die verhindert, dass das Ätherische mit einer üppigen Gewalt sich entfaltet, ohne dass es je zum Abschluss kommt. Dass das Lebendige zum Bewußtsein aufgerufen wird, dem liegt die Kraft des Azot zugrunde; denn ohne Astralisches gäbe es kein Bewußtsein. Alles was geistig ist, hat auch seinen Ausdruck im Physischen; wie aller physische Stoff für den geistigen Betrachter nichts anderes ist als die Verkörperung des Geistigen gleichsam. Wir haben jetzt, geistig gesprochen, das Zusammenwirken des immer und immer sich entwickelnden Ätherischen und des Astralischen, das das Ätherische aufhält, gesehen, und im Aufhalten ist das Bewußtsein enthalten. Den physischen Ausdruck nun für Menschen und Tiere finden Sie, wenn Sie das Zusammenwirken beobachten der zwei in unserer Luft enthaltenen Substanzen: Sauerstoff und Stickstoff. Sauerstoff ist in unserer Luft die Verkörperung des Ätherischen, des großen Lebensleibes der Erde. Würden Sie nur Sauerstof atmen, dann würden Sie sich in einem vehementen Leben verzehren, Sie würden sozusagen gleich nach der Geburt alt sein. Das Bewußtsein als solches würde sich nicht so entwickeln können, wie es im Menschen und Tiere da ist. Da muss das sich entwickelnde Leben, das Sauerstoffprinzip, gedämpft werden. Es wird gedämpft durch Beimischung des Stickstoffes. Der regelt und begrenzt die Wirkung des Sauerstoffes. Würden Sie nur Stickstoff einatmen, dann würden Sie sogleich sterben. Das Zusammenwirken von beiden bewirkt die Balance, die das Leben abdämpft, so dass es bewußt werden kann. Die physische Verkörperung von Azot ist die Kraft, welche im Stickstoff ihren Ausdruck findet. So lernen Sie die geistigen Hintergründe dessen kennen, was Sie fortwährend in sich hineinnehmen und von sich geben. ... Wenn man unsere Erde hellseherisch von außen betrachten könnte, so würde man nicht nur Felsen und so weiter aus materiellem Stoff wahrnehmen und dazwischen tierische und menschliche Gestalten einherwandern sehen, sondern man würde vor allen Dingen Gruppenseelen der Pflanzen, der Tiere und so weiter sehen. Das ist schon eine geistige Bevölkerung unserer Erde. Der Hellseher würde ferner die einzelnen Individualseelen der Menschen, die Volksseele und so weiter sehen. Sie müssen sich überhaupt den Geist eines Himmelskörpers nicht etwa nur so einfach vorstellen, dass Sie sich im Räume eine Kugel denken, die einen Geist und eine Seele hat, sondern dass eine ganze geistige Bevölkerung, die ein Ganzes ausmacht, diesen Himmelskörper bewohnt. Und alle diese einzelnen Geister, Gruppenseelen und so weiter, stehen wiederum unter einem Anführer, wie wir es nennen können, und alles dies zusammen entspricht dem gesamten Geist unserer Erde, demjenigen, was wir den Erdgeist nennen." [7] Über die Weltentstehung hatten schon Thomas von Aquin und Dionysius Areopagita berichtet; Jeder Fixstern ist entstanden aus einem Planeten; unsere Erde wird einmal bei einer Art Fixsterndasein angekommen sein; Sonne, Tierkreis; Wesen auf Mars, Jupiter, Venus, Merkur: "Ein Fixstern ist ein vorgerückter Planet, der die Dinge, die nicht mitkommen konnten, abgestoßen hat. Die höheren Wesenheiten haben sich auf dem Fixstern ein Dasein gegründet. Jeder Fixstern ist entstanden aus einem Planeten. Auch im Kosmos findet ein Avancement, ein Aufrücken statt. Unsere Erde wird ja auch folgende Verkörperungen durchmachen: sie wird Jupiter, Venus, Vulkan werden. Schon auf der Venus wird unsere Erde bei einer Art Fixsterndasein angekommen sein. Wir verwandeln uns mit der Erde in Wesenheiten höherer Art, die dann das Fixsterndasein ertragen können. Jetzt haben wir gesehen, wie ein Fixstern dadurch entsteht, dass ein Planet seine schlechten Stoffe und Wesenheiten absondert und die besseren Substanzen und Wesenheiten zu einem erhabeneren Dasein hinaufführt. Nun fragen Sie vielleicht: Wenn solch ein Fixstern weiterhin hinaufrückt, was wird dann aus ihm? Was wird aus der Sonne mit all den erhabenen Wesenheiten? - Das hat zunächst noch eine Weile Zeit, denn das nächste wird sein, dass sich unsere Erde noch einmal mit dieser Sonne vereinigt. Dann aber geschieht eine weitere Trennung, weil unsere Erde nach und nach zum Fixstern wird. Ist unsere Erde einmal im Venus- oder Vulkandasein angelangt, dann ist aus dem, was heute die Sonne ist, auch langsam etwas anderes geworden. Was wird aus einer Sonne? - Aus einer Sonne wird dasjenige, was wir heute vom Himmel herunterglitzern sehen als den Tierkreis. Die höhere Entwickelungsstufe einer Sonne ist, dass sie sich zum Tierkreis entfaltet. Der Tierkreis besteht aus den zwölf Sternbildern: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische. Für den materialistischen Astronomen sind es einfach Gruppenbilder. Der Seher aber weiß, dass sie nicht einfach in den Raum gesetzt sind, sondern dass sie in ihrer Konstellation geistigen Wesenheiten entsprechen, die herumgruppiert sind in diesem Gürtel am Himmel. Wenn Wesenheiten das Sonnendasein absolviert haben, dann wird aus ihnen ein solcher Tierkreis. Auch dieser hat eine Art von Entwickelung. Sie kennen heute den Tierkreis, der zu unserem Leben und Dasein in einer gewissen Beziehung steht, als eine gewisse räumliche Anordnung gewisser Sterne; so war es nicht immer. Das hat sich herausentwickelt aus einer Art Nebelsubstanz. Stellen Sie sich den alten Saturn vor, der einmal die Erde darstellte, der dann zur Sonne, zum Mond und endlich zur heutigen Erde geworden ist. Der war umgeben schon von unserem Tierkreis, aber damals war unser Tierkreis nicht differenziert in Sterne, sondern wie ein Nebelregen war die Masse. Mit dem Vorrücken des Saturn zur Sonne und zum Mond gruppierte sich die Masse zusammen und leuchteten die Sternbilder auf. Woher ist dieser Tierkreis gekommen, der damals den Saturn umgab und der, wenn unsere Sonne einst Tierkreis wird, verschwinden wird, weil er seinen Dienst getan hat? Nun, Sie können sich ja denken, dass dem Saturn andere Entwickelungsstufen vorangegangen sind. Eine frühere Sonne, die geleuchtet hat über frühere Verkörperungen unserer Erde, als sie der Saturn war, hat sich hingeopfert und ist dieser Tierkreis geworden. Wenn wir ... hinblicken auf diesen Tierkreis, dann sehen wir: er ist erst durch ein großes Opfer geworden. Substanzen und Wesenheiten, die unserem Dasein vorangegangen sind, haben sich hingeopfert und bildeten diesen Tierkreis, zunächst eine Nebelgruppe und dann zu Sternen sich gruppierend. Dasjenige, was Ihnen beschrieben wurde als die schöpferischen Wesenheiten für unsere Wesenheiten, als die Erde noch Saturn war, das war damals mit dem alten Tierkreis vereint. Alle die erhabenen Wesenheiten, die früher schon eine hohe Stufe durchgemacht hatten, mussten herunterwirken; sie strömten die Anlage zum physischen Leib aus. Das ist das, was als Geheimnis des Werdens der Welt vorliegt: dass alle Wesenheiten aufsteigen von Wesen, die empfangen, zu Wesen, die produzieren und schaffen. Schöpfer werden ist das Ziel der Wesen. Im Tierkreis versammeln sich die Wesenheiten, wenn sie aufgestiegen sind vom Empfangen zum Geben. Aus dem Tierkreis floss die Materie zusammen zu der ersten Anlage des physischen Leibes des Menschen. So lernen wir immer mehr und mehr hineinblicken in den Weltenraum und auf das, was ihn durchschwebt. Und die physischen Körper erscheinen uns nur als der physische Ausdruck höherer geistiger Wesenheiten. So haben jene höheren geistigen Wesenheiten durch ihren Willen Stoff ausgeströmt. Das ist das mächtige, magische Wirken, dass der Wille so stark wird, dass er Stoff ausströmen kann. Es regnete nieder der Stoff aus jenen Wesenheiten, die dazu berufen waren, den Stoff auf dem alten Saturn zu bilden, der sich umgestaltet hat im Laufe der Zeit bis zum heutigen physischen Leib. Die Throne oder die Geister des Willens nennen wir diese erhabenen Wesenheiten, die sich zu solcher Höhe entwickelt hatten, dass sie niederträufeln konnten jenen kosmischen Regen, der die erste Anlage zum physischen Menschenleib war. Das ist wieder ein solcher Ausblick, den wir gewinnen möchten. Es wird die Zeit kommen, wo sich das ergeben wird, was man einen Zusammenfluss aller dieser Ausblicke nennen könnte; nur müssen Sie Geduld haben, alle die Einzelheiten kennenzulernen, damit sich nach und nach die Größe des Kosmos ergibt. Wir gehen jetzt ab von diesen Weltenweiten zu einem anderen Kapitel. Wir gehen zu demjenigen Punkte unserer Erdentwickelung zurück, wo die Sonne sich losgetrennt hat von unserer Erde, wo also einstmals in urferner Vergangenheit, als Sonne und Erde noch einen Körper bildeten, die Sonne mit den höher entwickelten Wesenheiten fortging und unsere Erde zurückließ als einen Schauplatz, der für uns sich langsamer Entwickelnde taugte. Die Sonne beschien dann die Erde von außen. Die Wesenheiten der Sonne sind erhabene und mächtige Wesenheiten, aber in einer anderen Art schöpferisch als die Throne, jene Geister des Tierkreises. Das, was von der Sonne zur Erde strömt, ist Licht. Das ist auch eine gewaltige Tat, aber sie ist kosmisch minder als das Herabträufeln des Stoffes selber. Mit dieser Erde war zuerst noch vereinigt das, was wir heute den Mond nennen. Unser Mond ist ja dadurch entstanden, dass die schlechteren Stoffe und Wesenheiten, die damals noch mit der Erde verbunden waren, abgestoßen worden sind. Denn hätte die Erde den Mond in sich behalten, dann wäre auch unsere Entwickelung nicht richtig vor sich gegangen, die Entwickelung wäre zu langsam geworden. Die Erde wäre sozusagen mumifiziert worden wie Statuen. Das Leben wäre erstorben. Es wäre zuviel getötet worden und die Erde wäre schließlich ein Acker von Toten geworden. Darum musste der Mond hinaus, und die Erde blieb zurück und konnte die Balance halten. So aber wirken jetzt von außen auf die Erde die Sonne und der Mond ein: sie halten das Gleichgewicht auf der Erde, so daß die Menschenentwickelung stattfinden kann. Alles wird durch sich entgegenstrebende Kräfte im Gleichgewicht gehalten. Nur dadurch konnte das Ich in der Menschheit Platz greifen, dass die beiden einander entgegenstrebenden Kräfte, Sonne und Mond, auf die Erde einwirken. Und nun erinnern Sie sich an unsere erste elementarische Darstellung des Menschen. Der Mensch besteht aus physischem Leib, Ätherleib, Astralleib und Ich. Das Ich arbeitet am Astralleib und arbeitet ihn um zu Manas, den Ätherleib zu Budhi, den physischen Leib zu Atma oder Geistesmensch. Aber es wäre unmöglich gewesen, dass diese Entwickelung gleich von Anfang an so hätte vor sich gehen können. Es mussten sich hier einschieben die Empfindungsseele, die Verstandesseele und die Bewußtseinsseele. Diese Glieder, die zwischen dem Leib - dem physischen, ätherischen und astralischen Leib - und dem Geiste - Manas, Budhi, Atma - liegen, sind vorläufige Umwandlungen gewesen. Jetzt arbeitet auf seiner geistigen Entwickelungsstufe das Ich in den Astralleib das Geistselbst - Manas - hinein. Alles das, was jetzt geschieht, ist eine reine Arbeit von Manas oder Geistselbst. Aber das ist noch nicht lange her, wir haben damit erst in der atlantischen Zeit begonnen. Es wurde indes schon früher vorbereitet, allerdings unbewußt, und zwar durch die drei Mittelglieder: Empfindungsseele, Verstandesseele und Bewußtseinsseele. Als der Mensch herüberkam vom Mond auf die Erde, bestand er nur aus den drei Leibern: aus dem physischen, ätherischen und astralischen Leib, und es musste eine Brücke geschlagen werden. Der Mensch konnte diese Brücke nicht schlagen, es musste ihm geholfen werden. In der lemurischen und in der atlantischen Zeit wurde schon unbewußt daran gearbeitet, so wie Sie jetzt bewußt daran arbeiten. Zuerst wurde an dem Astralleib gearbeitet und die Empfindungsseele herausgestellt, dann an dem Ätherkörper, aus dem die Verstandesseele hervorging und endlich sogar an dem physischen Leib, aus dem sich die Bewußtseinsseele entfaltete, die dadurch entstand, dass der physische Leib instand gesetzt wurde, seine physischen Organe nach außen zu treiben. Mit dieser Entwickelung ging der alte hellseherische Zustand des atlantischen Bewußtseins in den heutigen Bewußtseinszustand über. So wird in der Erscheinung die Bewußtseinsseele zuletzt entzündet. Der Mensch aber wurde erst in der alten atlantischen Zeit reif, an sich selbst zu arbeiten. Wer half ihm nun in jener Zeit, wo der Mensch sich herausentwickeln wollte von einem Wesen, das physischen, ätherischen und astralischen Leib hatte, zu einem Empfindungsseele, Verstandesseele und Bewußtseinsseele besitzenden? Wir werden verstehen, wer mithalf, wenn wir diese unsere Erdenentwikkelung betrachten, wie sie durch Sonne, Mond und so weiter geschah. Also Sie wissen, die Erde hat sich abgetrennt von der Sonne und hat den Mond hinausgeschickt. Die Sonne hatte hoch erhabene Wesenheiten, die schöpferisch so weit waren, dass sie Licht in den Weltenraum senden konnten. Nun habe ich schon oft erwähnt, dass man nicht nur in der Schule sitzenbleiben kann, sondern auch in der kosmischen Entwickelung. Der Mensch war so weit gekommen, dass er die Erde ertragen konnte, die hohen Wesenheiten so weit, dass sie die Sonne ertrugen. Nun haben diese Wesenheiten, die heute die Sonne bewohnen, früher das Menschendasein gehabt, aber es sind in dieser Entwickelung Wesenheiten zurückgeblieben, denen es unmöglich war, ihr Pensum zu absolvieren, sie konnten die Sonne nicht ohne weiteres bewohnen. Wären sie hineingekommen, dann wäre es ihnen schlecht ergangen; auch der Mensch hätte es nicht ertragen können. Diese Wesenheiten aber standen zwischen den Sonnengöttern und den Menschen. So mussten sie sozusagen einen anderen Weltenkörper erhalten, auf dem die Bedingungen ihrem Dasein gemäß waren. Da wurde tatsächlich auch in der kosmischen Entwickelung für diese Wesenheiten gesorgt. Noch ehe unsere Sonne die Erde aus sich herausgesetzt hatte, etwa gleichzeitig damit, trennte sich aus der Sonne heraus unser Jupiter. Später, nachdem die Sonne schon die Erde herausgesetzt hatte, trennte sich von der Sonne ab unsere heutige Venus; und noch später, wiederum durch Abtrennung von der Sonne, der heutige Merkur. So wurden planetarische Daseinsstufen geschaffen für diese nicht mitgekommenen Wesenheiten; sie bewohnen diese Planeten jetzt. In der Zeit, als nun noch der Mond sich von der Erde loslöste, da vollzog sich ein sehr geheimnisvoller Vorgang in unserer kosmischen Entwickelung, der sehr schwer zu erklären ist und den man bezeichnet als den «Durchgang des Mars durch unsere Erde». Er ist, wie gesagt, außerordentlich schwer zu erklären, denn als die Erde noch mit der Sonne verbunden war, war diese Marsmasse darin; dann trennte sich die Sonne von der Erde und dann ging der Mars heraus und ließ zurück auf der Erde die Substanz, die man als das Eisen bezeichnet. Auch der Mars wurde ein Schauplatz für solche nicht mitgekommenen Wesenheiten. Diese Marswesen sind die Anreger für die Entwickelung der Empfindungsseele. Hätten sie ihren Einfluss nicht auf unseren Planeten ausgeübt, die Empfindungsseele hätte sich nicht gestalten können. Das zeigt Ihnen, welche Bedeutung jene Wesenheiten haben, auf die wir am Anfang hingewiesen haben, die geistig zu den physischen Substanzen des Sonnensystems gehören und die in Wechselbeziehung stehen zu dem, was wir in uns selbst haben. Ebenso wie die Empfindungsseele angeregt worden ist durch die Marswesenheiten, so die Verstandesseele durch die Merkurwesenheiten und die Bewußtseinsseele durch die Jupiterwesen. Und damals, als schon die Empfindungsseele, die Verstandesseele und die Bewußtseinsseele angeregt waren, da wurde der Anstoß gegeben, Manas in Fluss zu bringen. Denn dazu musste zuerst auch noch eine Anregung gegeben werden. War es einmal in Fluss gebracht, dann konnte der Mensch sozusagen seine Entwicklung selbst in die Hand nehmen. Das war im letzten Drittel der atlantischen Zeit. Die Anreger waren die Wesenheiten, die auf der Venus waren. So können Sie sich eine Vorstellung machen von der Wechselwirkung der verschiedenen Glieder unseres Planetensystems. Wir müssen uns denken, dass der Mensch mitgebracht hatte seinen physischen Leib, seinen Ätherleib und seinen Astralleib. Dann entwickeln sich drei Glieder: die Empfindungsseele, Verstandesseele und Bewußtseinsseele und endlich Manas. Die Bewußtseinsseele hat ihre Kraft vom Jupiter, die Verstandesseele vom Merkur, die Empfindungsseele vom Mars und das Geistselbst empfing seinen Anstoß von der Venus. So müssen Sie, wenn Sie an sich selbst die Kräfte aufspüren wollen, die in Ihnen sind, zu den betreffenden Sternen aufschauen. Der Mensch ist ein kompliziertes Wesen; er ist dadurch geworden, dass die Kräfte des Kosmos in ihm zusammengeflossen sind." [8] Mehr zur wahren Erkenntnis der Wirklichkeit; Pseudowissenschaft, in der man durch Tranchieren die Wahrheit finden will; es ist die verfälschteste Wahrheit, die man durch Anatomie finden kann, materialistische Medizin, Zuckerkrankheit: "Es wäre schlimm für die Menschheit, wenn man noch lange weiter eine solche Pseudowissenschaft betreiben würde, in der man durch Tranchieren die Wahrheit finden will. Es ist die verfälschteste Wahrheit, die man durch Anatomie finden kann. Praktisch verwertbar werden gerade diese Erkenntnisse nie sein, und sie werden Unheil über die Menschheit bringen, wenn sie nicht durch spirituelle Erkenntnisse paralysiert werden. Und wir stehen ja gerade in einer Hochflut des Materialismus; in der Gesetzgebung, überall schleicht er sich ein und wirkt in ungeheurer Weise. Kirche und Religion sind in einer Art unduldsam, wie sie es früher nie waren. Wie unduldsam ist heute die materialistische Medizin! Verbrennen werden sie ja den Gegner nicht, aber sie tun etwas anderes. Sie möchten sich den schlechten Ruf ersparen, den das Verbrennen hat. Sie sorgen deshalb dafür, dass der Mensch gar nicht das tun kann, wofür er früher verbrannt wurde. Heute kommen die Gegner gar nicht dazu zu sündigen. Das Verbrennen war gewiss etwas Schlimmes, aber vorher konnten sie doch das tun, wofür sie nachher verbrannt wurden! Der Mensch sieht das nicht ein, weil er nicht so lange Gedanken hat, dass er von einem zum andern die Gedankenfäden hinüberzieht. Aber es ist wichtig, dass der Mensch durch die spirituelle Erkenntnis wieder ein gesundes Denken erwirbt. Nehmen Sie noch ein Beispiel: Ich habe Ihnen gesagt, dass Fette, Eiweißstoffe durch die Lymphgefäße gehen und Zucker direkt in das Blut geht. Das Ich, wie es in unserer Zeit sich auslebt, ist der Träger der reinen Kombinationskraft, des Egoismus, da es zunächst in unserer europäischen Kultur nur auf den Nutzen ausgeht. Wer das Leben beobachten kann, wird daraus entnehmen können die große Rolle, die der Zucker im Leben des Menschen spielt. Gerade dort, wo der Egoismus am meisten waltet, namentlich in seinen raffinierten Formen, da, wo er auftritt als wissenschaftliche Kritik, wo diese rein verstandesmäßig auftritt, da sehen Sie auch überall im geheimnisvollen Zusammenhange die Zuckerkrankheit! Dabei dürfen Sie aber nicht denken, dass der Einzelne, der davon befallen wird, unter diesem Gesichtspunkte betrachtet werden soll. Der Einzelne lebt eben nicht als Einzelner. Und Sie müssen sich auch die Erkenntnis aneignen, dass man dem Einzelnen nicht so einfach helfen kann. Denken Sie sich einmal einen Menschen, der in einer Sumpfgegend lebt: er kann erst gesund werden, wenn er diese Sumpfgegend verläßt. Man muss berücksichtigen, dass der Mensch in seiner Umgebung lebt. Und deshalb handelt es sich vor allen Dingen darum einzusehen, dass wir uns selbstlos machen müssen... Die Zuckerkrankheit hängt zusammen mit dem Überhandnehmen des Egoismus." [9] Von Bazillen und Bakterien, von Phantomen, die keineswegs in besonders günstiger Weise auf den Menschen einwirken, hatten wir schon gesprochen: "Solche Phantome, die fortwährend unseren geistigen Raum durchschwirren, werden Ihnen ein Beweis sein dafür, dass das Menschenleben selbst die Ursache ist von Wesenheiten, die nun keineswegs in besonders günstiger Weise auf den Menschen einwirken; denn sie haben in gewisser Beziehung intelligente Eigenschaften und keine moralische Verantwortlichkeit. Sie fristen ihr Dasein damit, dass sie den Menschen in ihrem Leben Hindernisse in den Weg legen, viel mehr Hindernisse als dasjenige ist, was man Bakterien nennt. Es findet sogar noch etwas anderes statt. In solchen Wesen sind wichtige Krankheitserreger zu suchen; denn wenn diese Phantome geschaffen sind durch den Menschen, dann finden sie in Bazillen und Bakterien eine sehr gute Gelegenheit zu ihrem Dasein, sie finden sozusagen Nahrung darinnen. Sie würden mehr oder weniger in ihrer geistigen Wesenheit vertrocknen, wenn diese Nahrung nicht da wäre. Aber diese Bakterien werden von ihnen in gewisser Weise wiederum geschaffen. Dadurch, dass sie da sind, sind diese Wesenheiten der physischen Welt etwas, das zu etwas dienen kann. Es ist somit dasjenige, was in einer gewissen Weise gebraucht wird, durch geheimnisvolle Ursachen auch da. Es schafft also der Mensch sozusagen durch Lüge, Verleumdung, Heuchelei ein Heer von geistigen Wesenheiten der Klasse der Phantome." Gute und schlechte Musik: "Dann gibt es geistige Wesenheiten, die den Astralleib zum untersten Gliede haben, die also aus noch feinerer Substanz bestehen. Diese Wesenheiten finden wieder die Möglichkeit, mit den Menschen Gemeinschaft zu haben in denjenigen Künsten, die in der bewegten Form sich ausdrücken, in der Musik. Ein Raum, der ausgefüllt ist mit den Klängen der Musik, ist eine Gelegenheit des Hereinsteigens geistiger Wesenheiten mit dem Astralleib als unterstem Glied. So ist die Ausfüllung eines Raumes mit musikalischen Tönen durchaus etwas, wodurch der Mensch die Zusammenwirkung schafft zwischen sich und anderen geistigen Wesenheiten. Wie der Mensch durch hohe, bedeutsame Musik sozusagen gute Wesenheiten in seinen Kreis zieht, so wahr ist es auch, dass abstoßende Musik schlimme astralische Wesenheiten in den Bannkreis der Menschen zieht, und Sie würden wenig erbaut sein, wenn ich Ihnen von manchen modernen musikalischen Leistungen beschreiben würde, was für grässliche astralische Gestalten da herumtanzen, wenn das Orchester spielt. Diese Dinge sind ernst zu nehmen! - Wir haben auf diese Weise gesehen, wie zusammenwirken unsere sichtbare Welt und eine unsichtbare Welt von geistigen Wesenheiten, die dahinterstehen." [10] Bienenwissenschaft, der modernen Wissenschaft fehlen die erforderlichen Einblicke: "Die moderne Bienenzüchterei weiß nichts mehr davon, macht deshalb manches Verkehrte mit ihren Neuerungen. Der modernen Wissenschaft fehlen die erforderlichen Einblicke. Die Menschen werden solche Naturvorgänge, bei denen sie selbst mitwirken müssen, viel fruchtbarer gestalten können, wenn sie in bewußter Weise das Wirken der geistigen Wesenheiten wiederum kennen. Wer einmal sich das Leben auf diesem Gebiete anschaut, wird sehen, dass in bezug auf Bienenwissenschaft dasjenige gut ist, was aus alten Zeiten stammt, während die Naturforscher von heute da zum Teil schauderhaftes Zeug machen. Das ist ganz und gar nicht anwendbar, führt die Leute irre." [11] Unabhängigkeitsgesinnung,
Freiheit, durch klare Gedanken fördert der Mensch die allgemeine Gesundheit:
"Wir haben es mit vier Wesenheiten zu tun, welche einwirken auf das Ich
durch das Blut, die Lymphe, im Chylus durch die Nahrungssäfte, und
durch die Sinnesströmungen. Um uns gegen die Gewalten des Mondes,
die uns schaden, zu schützen, müssen wir vor allen Dingen nach
Unabhängigkeitsgesinnung streben. Freie innere Seelenkräfte wirken
reinigend auf das Blut, dadurch können uns die Mondenwesen nichts
anhaben. Den auf die Lymphe wirkenden Marskräften kommen wir im Guten
entgegen durch klare Gedanken. Die Krankheiten können ein Ausfluss
unkontrollierter gehässiger Denkweise sein. Durch solche Gedanken
schadet der Mensch seiner Mitwelt, durch klare Gedanken fördert
der Mensch die allgemeine Gesundheit, deshalb ist es von größter
Wichtigkeit, uns immer zu sammeln und uns an guten klaren Gedanken zu üben.
Edle Gefühle sollen uns gegenüber den Venuswesen beseelen, die
auf den Chylussaft Wirkung haben, und lautere Absichten bestimmen die Sinnes-Nerven-Strömungen,
auf die die Saturnbewohner Einfluss haben. - Ehrlichkeit im Denken, Zuhören
in der Gesinnung hält üble Einflüsse ab." [12]
4. Menschenkunde I; Schnelle Gesundung; in der Medizin herrscht ein ärgerer Autoritätsglaube, als er eigentlich auf religiösem Gebiete je geherrscht hat; medizinisches Papsttum; Blutuntersuchungen, chronische Krankheiten; Drüsenerkrankungen; Infektionskrankheiten; Paracelsus über die materialistischen ÄrzteSchnelle Gesundung: "In zahlreichen Fällen verdanken die Menschen ihre schnelle Gesundung oder ihre schmerzlose Gesundung dem Umstände, dass sie in reger geistiger Beteiligung in der Jugend fleißig die Eindrücke, die sich ihnen darboten, aufgenommen haben. Da sehen Sie die Einflüsse des Geistes auf den Leib! Mit etwas ganz anderem hat man es in der Heilung bei einem Menschen zu tun, der stumpfsinnig durch das Leben geht, als bei einem, der dieses freie Glied des Ätherleibes nicht schwer und lethargisch hat, sondern bei dem es regsam geblieben ist. Sie können sich ja schon äußerlich von dieser Tatsache überzeugen, wenn Sie die Welt mit offenen Augen betrachten, wenn Sie beobachten, wie sich bei Erkrankungen geistig indolente und geistig regsame Menschen verhalten."Vergessen, Frage des Wohlbefindens: "Es ist für die innere Gesundheit eines Menschen im höchsten Grade schädlich, wenn er gewisse Dinge durchaus nicht vergessen kann. Was wir hier für die alltäglichsten Dinge des Augenblickes sagen können, das hat auch seine Anwendung auf ethisch-moralische Verhältnisse. Etwas, was wir die wohltätige Wirkung eines Charakters nennen können, der nichts nachträgt, beruht wirklich auch darauf. Es zehrt an der Gesundheit eines Menschen, wenn wir nachträgerisch sind. Wenn uns jemand einen Schaden zugefügt hat und wir den Eindruck dessen, was er uns getan hat, in uns aufgenommen haben und immer wieder darauf zurückkommen, sobald wir ihn sehen, dann beziehen wir diese Vorstellung des Schadens auf den Menschen, wir lassen sie dann nach außen strömen. Nehmen wir aber an, wir hätten es dahin gebracht, dem Menschen, der uns einen Schaden zugefügt hat, so die Hand zu drücken, wenn wir ihm wieder begegnen, als ob nichts geschehen wäre: dann ist das in Wahrheit heilsam. Und es ist kein Bild, sondern eine Tatsache, dass es heilsam wirkt. Eine solche Vorstellung, die sich als stumpf und unwirksam nach außen erweist, wenn uns ein Mensch etwas getan hat, die ergießt sich in demselben Augenblick nach innen wie lindernder Balsam für gar mancherlei, was im Menschen ist. Diese Dinge sind Tatsachen, und daraus können wir in einem noch weiteren Sinne den Segen des Vergessens sehen. Das Vergessen ist kein bloßer Mangel für den Menschen, sondern etwas, was zu den wohltuendsten Dingen im Menschenleben gehört. Würde der Mensch nur das Gedächtnis entwickeln und würde alles in dem Gedächtnis bleiben, was auf ihn einen Eindruck macht, dann würde ja sein Ätherleib immer mehr zu tragen haben, würde immer reicheren Inhalt bekommen, aber er würde gleichzeitig innerlich immer mehr und mehr verdorren. Dass er entwickelungsfähig wird, das verdankt er dem Vergessen. Ohnedies ist es ja so, dass keine Vorstellung ganz aus dem Menschen verschwunden ist. Das zeigt sich am besten bei jener großen Rückerinnerung, die wir unmittelbar nach dem Tode vor uns haben. Da zeigt es sich, dass kein Eindruck vollständig verlorengegangen ist. ... Bin ich krank und siech, verderbe ich mein geistiges und seelisches und leibliches Innere, so bin ich auch für die Welt nichts nütze. Man kann auch die Frage des Wohlbefindens von einem ganz anderen Standpunkte aus betrachten. Wer ein ausgesprochener Egoist ist, bei dem werden ja auch solche Betrachtungen nicht viel nützen. Aber wer der Menschheit Heil im Auge hat und deshalb auch darauf bedacht ist, dass er mitwirken kann, also in der mittelbaren Art auch sein eigenes Heil im Auge hat - wenn der Mensch imstande ist, das zu bedenken, dann wird er aus solchen Betrachtungen auch moralische Früchte ziehen können." Über das Wesen des Krankseins; in der Medizin herrscht ein ärgerer Autoritätsglaube, als er eigentlich auf religiösem Gebiete je geherrscht hat; das medizinische Papsttum; und so sieht denn auch ein großer Teil der Bevölkerung mit einem großen Gleichmute zu, wenn das medizinische Papsttum immer größere Dimensionen annimmt und in den verschiedensten Formen sich einnistet, so zum Beispiel, wenn es jetzt mitredet und in die Erziehung der Kinder eingreift, in das Schulleben, und dabei eine bestimmte Therapie für sich in Anspruch nimmt: "Um das Kranksein oder wenigstens um diese oder jene Form des Krankseins kümmert sich ja der Mensch in der Regel erst dann, wenn er von dieser oder jener Krankheit befallen ist, und da interessiert ihn dann im Grunde genommen auch nicht viel anderes als zumeist nur die Heilung, das heißt es interessiert ihn die Tatsache, dass er geheilt werde. Das, wie er geheilt werde, ist ihm zuweilen höchst gleichgültig, und es ist ihm auch höchst angenehm, wenn er sich um dieses «Wie» nicht weiter zu kümmern braucht. Dazu sind ja die da, die dazu von den entsprechenden Stellen eben angestellt sind, so denken die meisten unserer Zeitgenossen. Auf diesem Gebiet herrscht ein viel ärgerer Autoritätsglaube innerhalb unserer Zeitströmung, als er eigentlich auf religiösem Gebiete je geherrscht hat. Das medizinische Papsttum, gleichgültig, wie es sich da oder dort gestaltet, ist ein solches, welches sich bis heute schon in der intensivsten Weise geltend macht und das sich in Zukunft noch viel mehr geltend machen wird. Aber nicht zum geringsten Teil haben die Laien Schuld daran, dass das so sein kann oder so werden wird. Denn man denkt nicht nach, kümmert sich nicht um diese Dinge, wenn es einem nicht an den Kragen geht, wenn nicht gerade ein akuter Fall da ist, wo man selbst einer Heilung bedürftig ist. Und so sieht denn auch ein großer Teil der Bevölkerung mit einem großen Gleichmute zu, wenn das medizinische Papsttum immer größere Dimensionen annimmt und in den verschiedensten Formen sich einnistet, so zum Beispiel, wenn es jetzt mitredet und in einer ungeheuren Weise in die Erziehung der Kinder eingreift, in das Schulleben, und dabei eine bestimmte Therapie für sich in Anspruch nimmt. Man kümmert sich nicht darum, welche tieferen Dinge eigentlich dahinter stecken. Man sieht zu, wenn diese oder jene Anstalten in der Öffentlichkeit gemacht werden, sei es in Form dieses oder jenes Gesetzes. Man will in diese Dinge keinen wirklichen Einblick gewinnen. ... Nun darf man die Sache wiederum nicht oberflächlich nehmen. Sie können heute genugsam Ärzte finden, die regelrecht anerkannte Mediziner sind und die Ihnen durchaus nicht zugeben werden, dass sie in bezug auf ihr Glaubensbekenntnis auf materialistischem Boden stehen, sondern dieses oder jenes religiöse Glaubensbekenntnis haben, und die es weit von sich weisen würden, wenn Sie ihnen den Vorwurf machten, sie seien von einer materialistischen Gesinnung durchseelt. Darauf kommt es aber nicht an. Es kommt überhaupt im Leben nicht auf das an, was einer sagt und wovon einer überzeugt ist. Das ist seine ganz persönliche Sache. Im Wirken kommt es darauf an, dass man diejenigen Tatsachen, die nicht nur in der Sinneswelt sind, sondern die die geistige Welt durchweben und durchwallen, anwenden kann und für das Leben fruchtbar zu machen versteht. Wenn also ein Arzt ein noch so frommer Mann ist und noch so viel Ideen hat über diese oder jene geistige Welt, wenn er aber in bezug auf das, was er ausführt, nach den Regeln vorgeht, die ganz und gar aus unserer materialistischen Weltengesinnung heraus geschaffen sind, wenn er also so kuriert, als ob es bloß einen Körper gäbe, dann mag er seiner Theorie nach noch so spirituell gesinnt sein: er ist ein Materialist. Denn es kommt nicht darauf an, was einer sagt oder glaubt, sondern dass er die Kräfte, die hinter der äußeren Sinneswelt stehen, in lebendige Bewegung zu versetzen versteht." [13] Unsinnige Blutuntersuchungen: "Es erscheint heute dem materialistisch gesinnten Gelehrten ganz natürlich, dass, wenn er einen Stich in den Körper macht, da Blut herausfließt, das man untersuchen kann mit allen Mitteln, die es gibt. Und jetzt beschreibt man: das ist Blut - so etwa, wie man irgendeinen anderen Stoff, eine Säure oder so etwas, beschreibt nach den chemischen Untersuchungsmethoden, nach denen man dabei zu Werke geht. Man beachtet aber nur das eine dabei nicht, was allerdings einer materialistischen Wissenschaft nicht nur unbekannt, sondern geradezu als eine Torheit und Phantasterei erscheinen muss, was aber doch wahr ist: das Blut, das in den Adern rinnt, das den lebendigen Leib unterhält, das ist gar nicht das, was herausrinnt, wenn ich den Stich mache und einen roten Tropfen erhalte. Denn das Blut geht in dem Augenblick, wo es aus dem Körper geht, eine solche Verwandlung ein, dass wir sagen können, es ist überhaupt etwas ganz anderes; und was herausrinnt als gerinnendes Blut, und wenn es noch so frisch ist, ist unmaßgebend für das, was die ganze Essenz im lebendigen Organismus ist. Blut ist der Ausdruck für das Ich, für ein hohes Glied der menschlichen Wesenheit. Blut ist schon als Physisches etwas, was Sie überhaupt nicht seiner Totalität nach physisch untersuchen können, weil es, wenn Sie es sehen können, gar nicht mehr das Blut ist, das im Körper rinnt, was es war. Es kann gar nicht physisch geschaut werden, denn in dem Augenblick, wo es bloßgelegt wird, wenn es dahin kommt, dass es untersucht werden kann durch irgendwelche der Röntgen-Methode ähnliche Methoden, dann untersucht man gar nicht mehr das Blut, sondern etwas, was der äußere Abglanz des Blutes auf dem physischen Felde ist. Diese Dinge werden erst nach und nach begriffen werden. Es hat immer in der Welt solche Forscher gegeben, die ... das gesagt haben, aber sie sind Phantasten oder Philosophen oder sonstwie benannt worden." Chronische Krankheiten:
"Diejenigen Krankheitsformen, die zusammenhängen mit dem Ich selbst
und dadurch mit seinem äußeren Ausdruck, dem Blut, äußern
sich in der Regel - aber nur in der Regel, denn in der Welt sind die Dinge
nicht so abgezirkelt, trotzdem man scharfe Konturen ziehen kann, wenn man
die Dinge betrachten will - als diejenigen Krankheiten, die als chronische
Krankheiten auftreten. Was sonst zunächst wahrgenommen werden kann
als diese oder jene Schäden, ist in der Regel Symptom. Es kann dieses
oder jenes Symptom auftreten, zugrunde liegen kann aber ein Schaden des
Blutes, und der hat seinen Ursprung in einer Unregelmäßigkeit
desjenigen Teiles der menschlichen Wesenheit, den wir den Ich-Träger
nennen. Nun könnte ich Ihnen stundenlang reden über die Krankheitsformen,
die sich chronisch äußern, und die, wenn wir physisch sprechen,
im Blut, wenn wir geistig sprechen, im Ich ihren Ursprung haben. Das sind
vorzugsweise die Krankheiten, die so im rechten Sinne vererbbar sind, übergehen
von einer Generation auf die andere. Und diese Krankheiten sind es, die
nur von dem durchschaut werden können, der überhaupt die menschliche
Natur geistig betrachtet. Da kommt dieser oder jener, der chronisch krank
ist, das heißt also im Grunde genommen niemals recht gesund ist;
es tritt bald dieses, bald jenes auf, er fühlt bald dieses oder jenes
Unwohlsein. Da handelt es sich darum, dass man tiefer auf den Grund der
Sache sieht und da vor allem darauf zu achten versteht: Wie ist denn der
eigentliche Grundcharakter des Ichs beschaffen? Was ist denn das eigentlich
für ein Mensch? Wer auf diesem Felde wirklich dem Leben gemäß
etwas weiß, der kann sagen, dass ganz bestimmte Formen der chronischen
Krankheiten zusammenhängen mit diesem oder jenem rein seelischen Grundcharakter
des Ichs. Niemals werden gewisse chronische Krankheiten
Nervensystem, der
Nerv als Ausdruck des astralischen Leibes; die Diät eines Menschen
kann nicht nach rein äußerlich gefundenen Gesetzen werden, die
der Statistik oder der Chemie entnommen worden sind: "Dann kommen wir vorzugsweise
zu denjenigen Krankheiten, welche ursprünglich - geistig - in Unregelmäßigkeiten
des astraüschen Leibes ihren Sitz haben und die sich äußern
in bestimmten Unfähigkeiten des Nervensystems nach dieser oder jener
Richtung hin. Nun hängt ein großer Teil der verbreiteten akuten
Krankheiten eben mit dem zusammen, was jetzt besprochen worden ist, sogar
die meisten der akuten Krankheiten hängen damit zusammen. Denn es
ist ein Aberglaube, wenn man oftmals meint, wenn einer am Magen oder am
Herzen leidet, oder selbst wenn er diese oder jene deutlich wahrnehmbaren
Unregelmäßigkeiten da oder dort hat, dass er richtig kuriert
wird, wenn man direkt auf dieses KrankheitsSymptom losgeht. Das Wesentliche
kann es sein, dass dieses Krankheitssymptom da ist, weil das Nervensystem
unfähig ist zu funktionieren. So kann das Herz krank sein, weil einfach
das Nervensystem nach dieser Richtung hin unfähig geworden ist zu
funktionieren, nach welcher es das Herz in seiner Bewegung unterstützen
soll. Da ist es ganz unnötig, das Herz oder im anderen Falle den Magen
zu malträtieren, dem im Grunde genommen nichts direkt fehlen würde,
sondern wo nur die Nerven, die ihn versorgen sollen, unfähig sind,
ihre Arbeit zu verrichten. Wenn in einem solchen Falle der Magenerkrankung
der Magen mit Salzsäure behandelt wird, macht man denselben Fehler
wie bei einer Lokomotive, die immer zu spät kommt und wo man sich
sagt, da muss der Lokomotive etwas fehlen, und an ihr herumhämmert
- aber sie kommt trotzdem immer noch nicht zur rechten Zeit. In Wahrheit
würde man finden, wenn man der Sache auf den Grund ginge, dass der
Lokomotivführer sich jedesmal vorher, wenn es zum Fahren kommt, betrinkt;
man würde also das Richtige treffen, wenn man bei dem Lokomotivführer
ansetzte, denn sonst würde doch die Lokomotive zur richtigen Zeit
eintreffen. So kann es durchaus sein, dass man bei Magenerkrankungen, statt
bei dem Magen anzufangen, bei den den Magen versorgenden Nerven einzugreifen
hat. Sie werden vielleicht auch in der materialistischen Medizin mancherlei
solche Bemerkungen finden. Aber darauf kommt es nicht an, dass jemand sagt,
wenn der Magen ein Krankheitssymptom zeigt, dass man sich da zunächst
an den Nerv zu wenden hat. Denn damit ist wieder nichts getan. Getan ist
erst etwas, wenn man weiß, dass der Nerv der Ausdruck des astralischen
Leibes ist, dass man zurückgehen kann auf das Gefüge des astralischen
Leibes und in den Unregelmäßigkeiten des astralischen Leibes
die Ursachen suchen kann. Da fragt es sich nun: auf was kommt es denn da
an? Zunächst wird es sich bei solchen Erkrankungen darum handeln,
dass bei der Heilweise das in Betracht kommt, was man Diät nennt,
dass man die richtige Zusammenmischung der Speisen und dessen, was der
Mensch genießt, trifft. Also auf die Lebensweise, nicht in bezug
auf das Äußere, sondern in bezug auf das, was vom Menschen verdaut
und verarbeitet werden soll, kommt es an, und darüber kann überhaupt
niemals jemand auf Grund einer bloß materialistischen Wissenschaft
etwas wissen. Da muss man sich klar sein, dass alles, was um uns herum
ist in der weiten Welt als Makrokosmos, einen Bezug hat zu unserem komplizierten
Inneren, zu dem Mikrokosmos, dass also ein jedes Nahrungsmittel, das gefunden
werden kann, in einem ganz bestimmten Zusammenhang steht mit dem, was in
unserem Organismus ist. Wir haben es ja hinlänglich kennengelernt,
wie der Mensch eine lange Evolution durchgemacht hat, wie die ganze äußere
Natur als eine Ausstoßung des Menschen gebildet worden ist. Wir sind
immer wieder in den verschiedenen Betrachtungen zurückgegangen bis
zur alten Saturnzeit. Da haben wir gefunden, dass auf dem alten Saturn
nichts anderes da war als bloß der Mensch, und dass gleichsam der
Mensch, die menschliche Evolution, die anderen Naturreiche ausgeschieden
hat, Pflanzenreich, Tierreich und so weiter. Der Mensch hat in dieser Evolution
seine Organe gebildet ganz entsprechend dem, was durch sie ausgeschieden
wurde. Selbst bei der Ausscheidung des Mineralreiches sind ganz bestimmte
innere Organe entstanden. Es hätte das Herz nicht entstehen können,
wenn nicht äußerlich gewisse Pflanzen, Mineralien und mineralische
Möglichkeiten sich im Laufe der Zeit gebildet hätten. Nun steht
das, was so äußerlich entstanden ist, in einem gewissen Bezug
zu dem, was sich innerlich gebildet hat. Und nur der, welcher weiß,
wie das Äußere zum Innern in einem Verhältnis steht, kann
im einzelnen Falle sagen, wie das Äußere, das Makrokosmische,
für das Mikrokosmische verwendet werden kann, sonst wird es der Mensch
in einer gewissen Weise erleben, dass er etwas in sich hineinstopft, was
für ihn gar nicht passt. Da haben wir also in der Geisteswissenschaft
die eigentlichen Gründe zu suchen, die uns unser Urteil leiten können.
Es ist immer ein oberflächliches Urteil, wenn im Erkrankungsfalle
die Diät eines Menschen bestimmt werden soll nach rein äußerlich
gefundenen Gesetzen, die der Statistik oder der Chemie entnommen worden
sind. Da handelt es sich um ganz andere Gründe. So sehen wir, wie
hier das geistige
Krankheiten, die
in dem Ätherleibe ihren Ursprung haben und als Drüsenerkrankungen
herauskommen; Tabes, Rückenmarksschwindsucht: "Dann gibt es gewisse
Krankheitsformen, welche zum Teil mehr chronischen, zum Teil mehr akuten
Charakter annehmen, die aber jetzt zusammenhängen mit dem menschlichen
Ätherleib und daher ihren Ausdruck finden in den menschlichen Drüsenorganen.
Diese Krankheiten haben in der Regel gar nichts eigentlich mit dem zu tun,
was man Vererbung nennt, Generationen-Vererbung, dagegen haben sie viel
zu tun mit dem Volkszusammenhang, mit dem Rassen- und Stammeszusammenhang,
der sich in der Menschenwelt findet. So dass wir bei den Krankheiten, die
in dem Ätherleibe ihren Ursprung haben und als Drüsenerkrankungen
herauskommen, immer in Erwägung ziehen müssen die Frage: Hat
ein Russe diese Krankheit oder ein Italiener, ein Norweger oder Franzose?
- Denn diese Krankheiten hängen mit dem Volkscharakter zusammen und
äußern sich daher ganz verschieden. So zum Beispiel wird auf
dem medizinischen Felde ein großer Fehler gemacht: es wird in ganz
Westeuropa eine ganz falsche Anschauung aufgestellt über Tabes, Rückenmarksschwindsucht.
Zwar wird sie richtig beurteilt für die westeuropäische Bevölkerung,
ganz falsch aber für die osteuropäische Bevölkerung, weil
sie da einen ganz anderen Ursprung hat; denn heute variieren auch diese
Dinge noch in der mannigfaltigsten Weise. Nun werden Sie begreifen, dass
das bei der Bevölkerungsmischung einen gewissen Umblick erfordert.
Nur derjenige, der zu sondern versteht in bezug auf das Innere der Menschennatur,
kann sich überhaupt darüber ein Urteil bilden. Diese Krankheiten
werden einfach heute äußerlich behandelt, in Bausch und Bogen
mit den akuten Krankheiten, während sie da auf ein ganz anderes Feld
gehören. Vor allem muss dabei eines gewußt werden: dass die
Organe des Menschen, die unter dem Einflüsse des Ätherleibes
stehen und durch Unregelmäßigkeiten des Ätherleibes erkranken
können, in ganz bestimmten Verhältnissen zueinander stehen. So
gibt es zum Beispiel ein ganz bestimmtes Verhältnis zwischen Herz
und Gehirn eines Menschen, und das ist, aber auch mehr bildlich, in einer
gewissen Weise so auszudrücken, dass man sagen kann: dieses gegenseitige
Verhältnis von Herz und Gehirn entspricht dem Verhältnis von
Sonne und Mond - hier aber das Herz der Sonne und das Gehirn dem Mond.
Da kommen wir dazu, dass wir uns klar sein müssen, wenn zum Beispiel
eine Erkrankung im Herzen auftritt, insofern sie im Ätherleib wurzelt,
sie zurückwirken muss auf das Gehirn, wie etwa, wenn auf der Sonne
etwas geschieht, zum Beispiel eine Verdunkelung, das zurückwirken
muss auf den Mond. Das ist gar nicht anders, denn die Dinge stehen in einem
unmittelbaren Zusammenhang." Diese Dinge werden in der Medizin z.B. nach
Paracelsus auch so bezeichnet, dass man auf die Konstellation der verschiedenen
Organe des Menschen die Bilder der Himmelskörper anwendet: "Herz als
Sonne, Gehirn
Heilmittel für Krankheiten, die durch Unregelmäßigkeiten des astralischen Leibes entstehen: "Da verlieren allerdings die bloß psychischen Methoden, trotzdem sie anwendbar sind, ihren großen Wert; daher sind diese Methoden auch bei diesen Krankheiten die selteneren. Da tritt nun die diätetische Heilmethode ein. Erst bei den Krankheiten, die wir als die dritte Art bezeichnet haben, ist es eigentlich berechtigt, mit den äußeren medizinischen Heilmitteln den Verlauf der Heilung zu unterstützen. Also wenn man den Menschen in seiner Kompliziertheit betrachtet, kommt es auch in der Heilweise auf eine Allseitigkeit hinaus, und man kann nicht in Einseitigkeit verfallen." Infektionskrankheiten:
"Es fehlt nun noch das, was die eigentlichen Erkrankungen sind, die im
physischen Leibe selber urständen, die sich auf den physischen Leib
beziehen, und das sind die eigentlichen Infektionskrankheiten. Das ist
ein wichtiges Kapitel, und das werden wir genauer betrachten in einem der
nächsten Vorträge, wenn wir erst den wirklichen, richtigen Ursprung
der «Zehn Gebote» werden betrachtet haben. Denn Sie werden
sehen, dass das doch zusammenhängt. Heute kann ich daher nur darauf
hinweisen, dass diese vierte Krankheitsform vorliegt und dass es bei ihrer
tiefen Grundlage auf eine Erkenntnis der ganzen Natur, mit der der menschliche
physische Leib zusammenhängt,
Paracelsus über
die materialistischen Ärzte: "Denn es stand damals das materialistische
Denken der Medizin nicht so schroff und nicht so fremd gegenüber dem
Denken des Paracelsus, wie heute die materialistische Wissenschaft fremd,
ohne jedes Verständnis einem Einblick in die wirklich geistige Natur
des Menschen gegenübersteht. Daher gilt für uns das, was in dieser
Beziehung gerade Paracelsus gesagt hat, noch heute, was aber heute in seiner
Geltung weniger erkannt wird. Wenn man sieht, wie heute über die Dinge
gedacht wird von denen, die am Seziertisch oder im Laboratorium arbeiten,
und wie die Forschungen verwendet werden, um den gesunden und kranken Menschen
zu verstehen, dann könnte man in einer gewissen Weise sich sehr wohl
ähnlich gegen diese materialistische Denkweise wenden, wie das Paracelsus
getan hat. Nur wird man vielleicht nicht gerade einige Worte mit einiger
Hoffnung auf Verständnis, und vielleicht auch auf Verzeihung, anführen
dürfen, wie sie Paracelsus in bezug auf die um ihn herum lebenden
Mediziner gesagt hat - also wirklich mit der Hoffnung auf Verzeihung, denn
Paracelsus hat selbst gesagt, er sei kein Mensch, fein und subtil, der
an den Tafeln der Oberen gelebt habe, er sei grob geartet, aufgewachsen
bei Käs und Milch und Haberbrot; und daher werden Sie schon verzeihen,
wenn diese Dinge nicht immer sehr fein klingen. - Paracelsus sagt über
die welschen Ärzte, aber auch über die deutschen Ärzte,
als er die verschiedenen Krankheitsnaturen bespricht: «Denn es ist
ein großer Irrsal, und steht übel über, dass so viel welscher
Arzt, und namentlich zu Montpellier, Salerno, Paris, die da
5. Menschenkunde II; Gesundheit des astralischen, ätherischen und physischen Leibes; geheimnisvolle Art wie Gesundheit und Krankheit sich entwickeln, starke Lebenskraft und eine starke Gesundheitskraft; Früher gab es kaum Krankheiten; Nachteile der mineralischen bzw. chemischen oder Biotech-Heilmittel unserer materialistischen MedizinGesundheit des astralischen, ätherischen und physischen Leibes, damit man nicht in der Blüte seiner Jahre dahinsterben kann, was einen bis ins höchste Alter gesund leben lässt: "Das der Wahrheit gemäße Hineinschauen in die eigene Seele bringt ein richtiges Leben, bis hinunter in die Gesundheit. Dieses Bewußtsein liegt durchaus den Zehn Geboten zugrunde, während ein falsches Auffassen dessen, was als Ich in die Seele eingezogen ist, den Menschen nach Leib und Seele verdorren macht, ihn zerstört. Man braucht wirklich nur dokumentarisch vorzugehen, und man kann bemerken, wie wenig diese Zehn Gebote bloß äußere Gesetze sein sollen, wie sie tatsächlich das sein sollen, was eben auseinandergesetzt worden ist: etwas, was für Gesundheit und Heil vom astralischen, ätherischen und physischen Leibe von der einschlagendsten Bedeutung ist. Aber wo liest man denn heute Bücher richtig und genau? Man brauchte nur einige Seiten weiterzublättern und würde finden, dass in einer weiteren Auslegung der Zehn Gebote dem jüdischen Volke gesagt worden ist, welches die Wirkung der Zehn Gebote auf den ganzen Menschen ist. Da heißt es: «Ich entferne jede Krankheit aus deiner Mitte; es wird keine Fehlgeburt noch Unfruchtbarkeit in deinem Lande sein, und ich werde die Zahl deiner Tage voll werden lassen.» Das heißt: Wenn das Ich sich so auslebt, dass es sich durchdringt mit dem Wesen der Zehn Gebote, so wird unter anderm das eintreten, dass du nicht in der Blüte deiner Jahre dahinsterben kannst, sondern durch das richtig erfasste Ich kann in die drei Leiber, astralischen Leib, Ätherleib und physischen Leib, etwas einströmen, was die Zahl deiner Jahre voll werden lässt, was dich bis ins höchste Alter gesund leben lässt. Das wird ganz deutlich gesagt. Aber es ist notwendig, ganz tief in diese Dinge einzudringen. Das können allerdings moderne Theologen nicht so leicht. Denn ein populäres Büchlein, das auch sonst recht geeignet ist, Ärgernis zu erregen, weil es für ein paar Pfennige zu haben ist, sagt über die Zehn Gebote auch den Satz: Man kann ja leicht sehen, dass in den Zehn Geboten die hauptsächlichsten menschlichen Gesetze gegeben sind, in der einen Hälfte die Gebote gegen Gott, in der andern Hälfte die Gebote gegen die Menschen. Damit er nicht zu sehr danebenhaut, sagt der betreffende Verfasser, das vierte Gebot müsse man noch zu der ersten Hälfte hinzunehmen, die sich auf Gott bezieht. Wie es der Herr dann zuwege bringt, dass vier die eine Hälfte, sechs die andere Hälfte ist, das sei nur ein kleines Zeichen dafür, wie man heute zu Werke geht.Alles andere in diesem Buche entspricht auch der schönen Gleichung: Vier ist gleich sechs. Wir haben es mit der Erklärung zu tun, die dem jüdischen Volke gegeben wird über die richtige Einlebung des Ichs in die drei Leiber des Menschen. Da handelt es sich vor allem darum, dass gesagt wird - und das tritt uns gleich im ersten Gebot entgegen - : Wenn du dir dieses Ichs als eines Funkens der Göttlichkeit bewußt wirst, so bist du so, dass du im Ich einen Funken, einen Ausfluss der höchsten, mächtigsten Göttlichkeit, die an dem Schaffen der Erde beteiligt ist, zu empfinden hast. ... Durch die Anerkennung der andern Götter ist der Mensch kein freies Wesen. Da ist er ein Wesen, welches die Götter seiner niederen Glieder anbetet. Wenn der Mensch aber den Gott bewußt erkennt, von dem ein Teil in seinem Ich ist, dann ist er ein freies Wesen, ein Wesen, das sich als freies Wesen seinen Mitmenschen gegenüberstellt. Der Mensch steht heute nicht so zu seinem astralischen Leib, Ätherleib und physischen Leib, wie er zu seinem Ich steht. In diesem Ich ist er drinnen. Es ist ihm unmittelbar das nächste, dem er gegenübersteht. Zu seinem astralischen Leib wird er erst so stehen, wenn er ihn zum Manas umgewandelt hat, und zu seinem Ätherleib erst, wenn er ihn zur Budhi umgestaltet, wenn er ihn von seinem Ich aus zu einem Göttlichen entwickelt hat. Wenn das Ich auch zuletzt entstanden ist, es ist doch das, worin der Mensch lebt. Und wenn er das Ich erfasst, so erfasst er daher das, in dem ihm das Göttliche in seiner unmittelbaren Gestalt entgegentritt, in seiner ureigenen Gestalt, während diejenigen Formen seines astralischen Leibes, Ätherleibes und physischen Leibes, die er heute an sich hat, von vorhergehenden Göttern gebildet sind. So verehrten die umliegenden Völker im Gegensatz zu dem israelitischen Volke diejenigen Gottheiten, die an diesen niederen Wesensgliedern des Menschen gearbeitet haben. Und wenn ein Bild gemacht wurde von diesen niederen Gottheiten, so wurde dieses Bild irgendeiner Form, die auf der Erde oder am Himmel oder zwischen Himmel und Erde war, ähnlich. Denn alles, was der Mensch in sich hat, ist ja in der ganzen übrigen Natur ausgebreitet. Macht sich der Mensch Bilder aus dem Mineralreiche, so können sie ihm nur diejenigen Gottheiten vorstellen, die am physischen Leibe gearbeitet haben. Macht er sich Bilder aus dem Pflanzenreiche, so können sie ihm nur die Gottheiten vorstellen, die an dem Ätherleib gearbeitet haben, denn den Ätherleib hat der Mensch gemeinschaftlich mit der Pflanzenwelt. Und Bilder aus dem Tierreich können ihm nur diejenigen Gottheiten symbolisieren, die an dem astralischen Leibe gearbeitet haben. Das aber, wodurch der Mensch die Krone der Erdenschöpfung ist, ist das, was er in seinem Ich erfasst. Das kann kein äußeres Bild ausdrücken. Und in aller Schärfe musste daher dem jüdischen Volke klargemacht und betont werden: Es ist etwas in dir, das der unmittelbare Ausfluss des gegenwärtig höchsten der Götter ist. Das kann nicht symbolisiert werden durch ein Bild aus dem Mineralreich, Pflanzenreich oder Tierreich, und wäre es ein noch so erhabenes. Alle Götter, denen auf diese Weise gedient wird, sind niederere Götter als der Gott, der in deinem Ich lebt. Willst du diesen Gott in dir verehren, dann müssen die andern zurücktreten, dann hast du die gesunde, wahre Kraft deines Ich in dir." [16] Geheimnisvolle Art
wie Gesundheit und Krankheit sich entwickeln; starke Lebenskraft und eine
starke Gesundheitskraft: "Wenn Sie durch die Straßen einer Stadt
gehen und da die Scheusslichkeiten an den Anschlagsäulen und in den
Schaufenstern vor die Seele geführt bekommen, übt das einen schaurigen
Einfluss aus. Die materialistische Wissenschaft hat keine Ahnung davon,
wie viel an Krankheitskeimen in diesen Scheusslichkeiten liegt. Man sucht
bloß die Krankheitserreger in den Bazillen und weiß nicht,
wie auf dem Umwege durch die Seele Gesundheit und Krankheit in den Körper
geführt werden. Hier wird erst eine mit der Geisteswissenschaft bekannte
Menschheit wissen, welche Bedeutung es hat, wenn der Mensch diese oder
jene bildlichen Vorstellungen in sich aufnimmt. Vor allen Dingen wird in
dem ersten Gebote gesagt, es müsse nunmehr der Mensch sich eine Vorstellung
davon machen können, dass über alles hinaus, was durch ein Bildliches
geistig ausgedrückt werden kann, es noch einen Impuls geben kann,
der unbildlich ist, der an diesem Punkt des Ich an das Übersinnliche
angrenzt. «Fühle stark dieses Ich in dir, und fühle es
so, dass in diesem Ich ein Göttliches dich durchwebt und durchwallt,
das höher ist als alles, was du durch ein Bild ausdrücken kannst;
dann hast du in einem solchen Gefühl eine Kraft der Gesundheit, die
deinen physischen Leib, deinen Ätherleib und deinen astralischen Leib
gesund machen wird!» Es sollte ein starker Ich-Impuls dem jüdischen
Volke mitgeteilt werden, der gesund macht. Wird dieses Ich in richtiger
Weise erkannt, dann wird dadurch der astralische, der ätherische und
der physische Leib wohl gebildet, und das schafft eine starke Lebenskraft
und eine starke Gesundheitskraft, die sich, von einem jeden ausgehend,
dem ganzen Volke mitteilt. Da man ein Volk durch tausend Geschlechter zählte,
so sagte der Jahve-Gott dieses Wort, dass durch die richtige Einprägung
des Ichs der Mensch selbst zu einem Quell der ausstrahlenden Gesundheit
wird, so dass das ganze Volk, wie es ausgedrückt ist, «bis ins
tausendste Geschlecht hinein» ein gesundes Volk sein wird. Wird aber
das Ich nicht in der richtigen Weise verstanden, so verdorrt der Leib,
wird siech und krank. Stellt sich der Vater das Wesen des Ichs nicht in
der richtigen Weise in seine Seele hinein, so wird sein Leib
Früher gab es kaum Krankheiten; Erbsünde, der Mensch gliederte sich als selbständiges Wesen aus der Gesamtharmonie der göttlich-geistigen Gesundheit heraus; der astralische Leibbringt am schärfsten das Ungöttliche zum Abdruck: "Innere Krankheitsanlage gab es nicht, die konnte nicht da sein, weil alles, was im Menschen vorhanden war und an ihm arbeitete, von dem gesunden göttlich-geistigen Kosmos kam. Die göttlich-geistigen Wesenheiten sind gesund, und sie machten dazumal den Menschen zu ihrem Abbild. Der Mensch war gesund. Je mehr er aber dem Zeitpunkt entgegenlebte, wo das Zusammenwirken der Geschlechter eintrat und damit das Zurückziehen der geistigen Welten, je mehr der Mensch selbständig und individuell wurde, zog sich auch die Gesundheit der göttlich-geistigen Wesenheiten von ihm zurück und es trat nun etwas anderes an dessen Stelle. Es geschah ja, dass in der Tat diese Aufeinanderwirkung der Geschlechter eingehüllt, begleitet wurde von Leidenschaften und Instinkten, wie sie angeregt wurden in der physischen Welt. Namentlich müssen wir diese Anregung aus der physischen Welt suchen, nachdem die Menschen so weit gekommen waren, dass sich die beiden Geschlechter gefielen, physischsinnlich sich gefielen. Das war ja noch lange nicht da, als die Geschlechter schon vorhanden waren. Die Wirkung der beiden Geschlechter aufeinander - auch noch in der atlantischen Zeit - geschah dann, wenn das physische Bewußtsein eigentlich schlief, sozusagen in der nachtschlafenden Zeit. Erst in der Mitte der atlantischen Zeit trat das ein, was wir das Gefallen der Geschlechter, die leidenschaftliche Liebe nennen könnten, also alles das, was sich an sinnlicher Liebe beimischte der reinen übersinnlichen Liebe, wenn wir es so nennen wollen - der Ausdruck ist heute abgebraucht, aber er brauchte es nicht zu sein - : der platonischen Liebe. Die platonische Liebe wäre in einem viel größeren Maße vorhanden, wenn sich nicht die sinnliche Liebe beimischte. Und während früher alles, was an dem Menschen gestaltend wirkte, eine Folge der geistig-göttlichen Umgebung war, wurde es jetzt mehr eine Folge der Leidenschaften und Triebe der beiden Geschlechter, die aufeinander wirkten. Es ist mit dem Zusammenwirken der beiden Geschlechter die sinnliche Begierde verknüpft worden, die angeregt wurde durch das äußere Auge, durch das äußere Sehen des anders geschlechtlichen Wesens. Daher wurde dem Menschen mit seiner Geburt etwas einverleibt, was mit der besonderen Art der Leidenschaften und Gefühle der Menschen, die im physischen Leben stehen, zusammenhängt. Während früher der Mensch das, was in ihm war, noch von den geistig-göttlichen Wesen seiner Umgebung erhielt, bekam er jetzt durch den Befruchtungsakt etwas mit, was er als ein in sich selbständiges, abgeschlossenes Wesen aus der Sinneswelt in sich aufgenommen hatte. ... Und damit haben wir jetzt das, was wir uns im echten, wahren Sinne vorzustellen haben unter der «Erbsünde». Das ist der Begriff der Erbsünde. Die Erbsünde wird dadurch herbeigeführt, dass der Mensch in die Lage kommt, seine individuellen Erlebnisse in der physischen Welt auf seine Nachkommen zu verpflanzen. Jedesmal, wenn die Geschlechter in Leidenschaften erglühen, mischen sich in den aus der astralischen Welt herabkommenden Menschen die Ingredienzien der beiden Geschlechter hinein. Wenn sich ein Mensch inkarniert, kommt er aus der devachanischen Welt herunter und bildet sich seine astralische Sphäre nach der Eigenart seiner Individualität. Dieser eigenen astralischen Sphäre mischt sich etwas bei aus dem, was den astralischen Leibern, den Trieben, Leidenschaften und Begierden der Eltern eigen ist, so dass dadurch der Mensch das mitbekommt, was seine Vorfahren erlebt haben. Was so durch die Generationen geht, was so innerhalb der Generationen wirklich menschlich erworben ist und als solches sich vererbt, das ist es, was unter dem Begriff der Erbsünde zu verstehen ist. Und jetzt kommen wir zu etwas anderem noch: ein ganz neues Moment trat ein in die Menschheit durch die Individualisierung des Menschen. Früher bildeten die göttlich-geistigen Wesenheiten, und die waren ganz gesund, den Menschen zu ihrem Ebenbilde. Jetzt aber gliederte sich der Mensch als selbständiges Wesen aus der Gesamtharmonie der göttlich-geistigen Gesundheit heraus. Er widersprach in gewisser Beziehung in seiner Eigenheit dieser ganzen geistig-göttlichen Umgebung. Denken Sie, Sie haben ein Wesen, das sich nur unter den Einflüssen der Umgebung ausbildet. Da zeigt es das, was diese Umgebung ist. Denken Sie sich aber, es schließt sich ab mit einer Haut, dann hat es zu den Eigenschaften seiner Umgebung auch noch seine eigenen Eigenschaften. Als die Menschen mit der Teilung in die Geschlechter individuell wurden, entwickelten sie also ihre eigenen Eigenheiten in sich selber. Dadurch war ein Widerspruch vorhanden zwischen der großen, in sich gesunden göttlich-geistigen Harmonie und dem, was als Individuelles in dem Menschen war. Und indem dieses Individuelle fortwirkt, ein real wirksamer Faktor wird, gliedert sich in die Menschheitsentwickelung überhaupt erst die Möglichkeit einer innerlichen Erkrankung ein. Jetzt haben wir den Moment erfasst, wo überhaupt in der Menschheitsentwickelung die Möglichkeit der Erkrankung auftritt, denn sie ist gebunden an die Individualisierung der Menschen. Vorher, als der Mensch mit der geistig-göttlichen Welt noch in Zusammenhang stand, gab es diese Möglichkeit der Erkrankung nicht. Sie trat mit der Individualisierung ein, und das ist der gleiche Zeitpunkt wie die Trennung in die Geschlechter. Das gilt für die Menschheitsentwickelung, und Sie dürfen das nicht in gleicher Weise auf die Tierwelt übertragen. Die Krankheit ist in der Tat eine Wirkung dieser Ihnen eben geschilderten Vorgänge, und namentlich können Sie sehen, dass es im Grunde genommen der astralische Leib ist, der ursprünglich auf diese Art beeinflusst wird. Dem astralischen Leib, den sich der Mensch zunächst selbst eingliedert, wenn er aus der devachanischen Welt herunterkommt, wird dasjenige entgegengebracht, was durch die Wirkung der beiden Geschlechter in ihn einfließt. Der astralische Leib ist also der Teil, der am schärfsten das Ungöttliche zum Abdruck bringt. Göttlicher ist schon der Ätherleib, denn auf den hat der Mensch keinen so großen Einfluss, und am göttlichsten ist der physische Leib, dieser Tempel Gottes, denn der ist zu gleicher Zeit dem Einfluss des Menschen gründlich entzogen worden. Während der Mensch in seinem astralischen Leib alle möglichen Genüsse sucht und alle möglichen Begierden haben kann, die in schädlicher Weise auf den physischen Leib wirken, hat er seinen physischen Leib heute noch als ein so wundervolles Instrument, dass es jahrzehntelang den Herzgiften und den sonstigen störenden Einflüssen des astralischen Leibes widerstehen kann. Und so müssen wir sagen, dass der menschliche astralische Leib durch alle diese Vorgänge das Schlechteste am Menschen geworden ist. Wer tiefer hineingeht in die menschliche Natur, wird die tiefsten Krankheitsursachen im astralischen Leib und in den schlechten Einflüssen des astralischen Leibes auf den Ätherleib finden, und dann erst auf dem Umwege durch den Ätherleib in dem physischen Leib. Jetzt werden wir manches verstehen, was sonst nicht verstanden werden kann. Ich will jetzt von gewöhnlichen mineralischen Heilmitteln reden." Nachteile der mineralischen
bzw. chemischen oder Biotech-Heilmittel unserer materialistischen Medizin:
"Ein Heilmittel aus dem Mineralreich wirkt zunächst auf den physischen
Leib des Menschen. Welchen Sinn hat es nun, dass der Mensch seinem physischen
Leib ein mineralisches Heilmittel übergibt? Also, beachten Sie wohl:
Nicht von irgendwelchen pflanzlichen Heilmitteln soll jetzt gesprochen
werden, sondern von rein mineralischen, was an Metallen, Salzen und so
weiter verabreicht wird. Nehmen Sie an, der Mensch nimmt irgendein mineralisches
Heilmittel zu sich. Dann bietet sich dem hellseherischen Bewußtsein
etwas ganz Merkwürdiges dar. Das hellseherische Bewußtsein kann
dann nämlich folgendes Kunststück ausführen: Es hat ja immer
die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit von etwas abzulenken. Sie können
von dem ganzen physischen Menschenleib die Aufmerksamkeit ablenken. Sie
sehen dann noch den Ätherleib, den astralischen Leib und die Ich-Aura.
Den physischen Leib haben Sie sich also absuggeriert durch eine starke
negative Aufmerksamkeit. Wenn nun jemand irgendein mineralisches Heilmittel
zu sich genommen hat, dann können Sie alles aus Ihrer Aufmerksamkeit
herausrücken und bloß auf das Mineral oder das Metall, das jetzt
in ihm ist, Ihre hellseherische Aufmerksamkeit richten. Also Sie suggerieren
sich ab, was an Knochen, Muskeln, Blut und so weiter in ihm ist, und wenden
Ihre Aufmerksamkeit nur auf das, was ihn als eine bestimmte mineralische
Substanz durchdrungen hat. Da tritt für das hellseherische Bewußtsein
etwas ganz Merkwürdiges auf: Diese mineralische Substanz hat sich
ganz fein verteilt und hat selber die Gestalt des Menschen angenommen.
Sie haben eine menschliche Gestalt vor sich, ein menschliches Phantom,
aus der Substanz bestehend, die der Mensch eingenommen hat. Nehmen Sie
an, der Mensch hätte das Metall Antimon zu sich genommen, dann haben
Sie eine menschliche Gestalt aus ganz fein verteiltem Antimon vor sich
und so ist es bei jedem mineralischen Heilmittel, das der Mensch zu sich
nimmt. Sie machen einen neuen Menschen in sich selber, der aus dieser mineralischen
Substanz besteht; den gliedern Sie sich ein. Nun fragen wir uns: Was hat
denn das für einen Zweck und für einen Sinn? Der Sinn ist der
folgende: Wenn Sie den Menschen, der so etwas nötig hat, so ließen,
wie er ist, wenn Sie ihm das Heilmittel nicht geben würden und er
es wirklich nötig hat, da würde es geschehen, weil gewisse schlechte
Kräfte in seinem Astralleib sind, dass der Astralleib auf den Ätherleib
und der Ätherleib auf den physischen Leib wirkte und diesen nach und
nach zerstörte. Jetzt haben Sie den physischen Leib mit einem Doppelgänger
durchsetzt. Der wirkt so, dass der physische Leib den Einflüssen des
astralischen Leibes nicht folgt. Denken Sie, Sie haben eine Bohnenpflanze:
wenn Sie ihr einen Stock geben, so windet sie sich daran herauf und folgt
nun nicht mehr den Bewegungen des Windes. So ein Stock ist dieser Doppelgänger
für den Menschen aus der eingegliederten Substanz. Das hält den
physischen Leib an sich und entzieht ihn den Einflüssen vom astralischen
und Ätherleib. Auf diese Weise machen Sie den Menschen seinem physischen
Leibe nach sozusagen unabhängig von seinem astralischen und seinem
Ätherleib. Das ist die Wirkung eines mineralischen Heilmittels. Aber
Sie werden auch gleich das Schlimme der Sache einsehen, denn es hat das
auch eine sehr schlimme Gegenseite. Da Sie künstlich den physischen
Leib aus dem Zusammenhange mit den anderen Leibern herausgenommen haben,
so haben Sie den Einfluss des astralischen Leibes und des Ätherleibes
auf den physischen Leib geschwächt, haben den physischen Leib verselbständigt,
und je mehr Sie Ihrem Körper solche Heilmittel zuführen, desto
mehr schwindet auch der Einfluss des astralischen Leibes und des Ätherleibes
dahin, und der physische Leib wird ein in sich verhärtetes und in
sich verselbständigtes Wesen, das dann seinen eigenen Gesetzen unterliegt.
Denken Sie nun, was die Menschen tun, die ihr ganzes Leben lang ihrem Körper
solche verschiedenen mineralischen Heilmittel zuführen. Ein Mensch,
der nach und nach viel an mineralischen Heilmitteln zu sich genommen hat,
trägt dann in sich das Phantom dieser Mineralien; er hat ein ganzes
Dutzend von mineralischen Heilmitteln in sich. Die halten den physischen
Leib wie in festen Wänden. Ja, was soll denn da noch der astralische
Leib und der Ätherleib auf ihn für einen Einfluss haben? Ein
solcher Mensch schleppt in der Tat seinen physischen Leib mit sich
herum und ist ziemlich machtlos gegen ihn. Versucht dann ein solcher Mensch,
der lange Zeit so mediziniert hat, an einen anderen zu kommen, der ihn
psychisch behandeln will, der besonders auf die feineren Leiber wirken
will, da erfährt dann der Betreffende, dass er für psychische
Einflüsse mehr oder weniger unempfänglich geworden ist. Denn
er hat seinen physischen Leib erst verselbständigt und ihm die Möglichkeit
entzogen, dass das, was in den feineren Leibern geschehen könnte,
bis in den physischen Leib hineinwirkt. Und das ist namentlich dadurch
geschehen, dass der Mensch so viele Phantome in sich hat, die dann gar
nicht zusammenstimmen, das eine zerrt ihn dahin, das andere dorthin. Wenn
der Mensch sich die Möglichkeit entzogen hat, vom geistig-seelischen
Teile aus zu wirken, dann braucht er sich gar nicht zu wundern, wenn dann
auch eine geistige Heilkur von geringerem Erfolge ist. Daher müssen
Sie, wenn es sich um psychische Einwirkungen handelt, immer in Erwägung
ziehen, was das für ein Mensch ist, der da kuriert werden soll. Hat
der Mensch seinen astralischen Leib oder seinen Ätherleib in die Machtlosigkeit
versetzt, indem er den physischen Leib in die Selbständigkeit versetzte,
dann ist es sehr schwer geworden, einem solchen Menschen durch eine spirituelle
Kur beizukommen. So also verstehen wir jetzt, wie mineralische Substanzen
auf den Menschen wirken. Sie erzeugen in ihm Doppelgänger, die seinen
physischen Leib konservieren und ihn den Einflüssen seines Astralleibes
oder Ätherleibes, die schädlich sein könnten, entziehen.
Fast alle unsere Medizin geht heute darauf hinaus, weil diese materialistische
Medizin die feineren Glieder des Menschen nicht kennt, nur den physischen
Leib in irgendeiner Weise zu behandeln." [17]
6. Menschenkunde III; Fieber; Pfingsten im Gegensatz zum groteskes Höllenleuchten der Asuras; Christus-Prinzip nicht gebunden an Nationalität; Irenäus von Lyon, Franz von Assisi, Elisabeth von Thüringen, Scholastik, Meister Eckhart, Johannes Tauler, mittelalterliche Mystik; Lichte Heiterkeit des Himmels im Gegensatz zur finsteren und bitteren Traurigkeit der Hölle; wie äußert sich, wenn das Ich zu schwach ist? Meckerndes Lachen; dreierlei bringt der Mensch als Schöpfung aus dem Nichts hervor: erstens das gesetzmäßige Denken, logisches Denken, wahre Logik, zweitens ästhetische Urteile und drittens moralische Urteile; Schaffen im Geiste, Heiliger Geist; Was ist die freieste Tat?Fieber: "Nun nehmen wir an, der astralische Leib habe einen gewissen Schaden in sich selber. Durch diesen Schaden wirkt er auf den Ätherleib, und so setzt sich der Schaden bis zum physischen Leibe fort. Dieser wird auch schadhaft. Dann fängt der Organismus an, gegen den Schaden zu revoltieren, Schutzkräfte in Anwendung zu bringen. Diese Revolte ist gewöhnlich das Fieber; das ist der Aufruf der Heilungskräfte im Menschen. Das Fieber ist nicht Krankheit, sondern der Mensch ruft aus seinem ganzen Organismus die Summe seiner Kräfte zusammen, um diesen Schaden wieder gutzumachen. Diese Revolte des ganzen Organismus gegen den Schaden drückt sich in der Regel im Fieber aus. Das Fieber ist das Wohltätigste, das Heilendste bei der Krankheit. Der einzelne schadhaft gewordene Teil kann sich nicht heilen, er muss von anderen Seiten her die Kräfte zugeführt bekommen, und das hat seinen Ausdruck im Fieber." [18]Pfingsten im Gegensatz zum groteskes Höllenleuchten der Asuras; manche nennen die Scharen des Ahriman auch die Asuras, wobei die asurischen Mächte noch gefährlicher sind; Ahriman ist ein Geist der Lüge, der dem Menschen Illusionen vorzaubert, geschützt ist der Mensch nicht außerhalb der Kräfte, die von dem Christus-Mysterium ausströmen, also beispielsweise ist er nicht durch den Islam geschützt, was damals zur Zeit von Thomas von Aquin und Dante ohnehin klar war: "Aus dem, was gesagt worden ist, können Sie entnehmen, dass sozusagen gerade durch die Erscheinung des Christus, wenn wir den Ausdruck gebrauchen wollen, Ahriman in Fesseln gelegt worden ist, allerdings nur für diejenigen, die immer mehr versuchen, das Christus- Mysterium zu durchdringen. Und immer weniger wird der Schutz in der Welt sein gegen den Einfluss Ahrimans außerhalb der Kräfte, die von dem Christus-Mysterium ausströmen. In gewisser Weise geht unsere Zeit - und viele Erscheinungen künden das - diesen Einflüssen Ahrimans entgegen. Gewisse Geheimlehren nennen die Scharen des Ahriman auch die Asuras. Es sind natürlich die schlechten Asuras, die aus der Entwickelungsbahn der Asuras, die dem Menschen die Persönlichkeit gegeben haben, in einer gewissen Zeit herausgefallen sind. Darauf ist ja schon hingedeutet, dass es sich um geistige Wesenheiten handelt, die vor der Sonnentrennung sich von der gesamten Entwickelung der Erde abgesondert haben. ... Das Böse, das die luziferischen Geister den Menschen zugleich mit der Wohltat der Freiheit brachten, das werden sie alles im Verlaufe der Erdenzeit ganz abstreifen. Dasjenige Böse, das die ahrimanischen Geister gebracht haben, kann abgestreift werden in dem Ablauf der karmischen Gesetzmäßigkeit. Das Böse aber, das die asurischen Mächte bringen, ist nicht auf eine solche Weise zu sühnen. Haben die guten Geister dem Menschen Schmerzen und Leiden, Krankheit und Tod gegeben, damit er sich trotz der Möglichkeit des Bösen aufwärts entwickeln kann, haben die guten Geister die Möglichkeit des Karma gegenüber den ahrimanischen Mächten gegeben, um den Irrtum wieder auszugleichen - gegenüber den asurischen Geistern wird das im Verlaufe des Erdendaseins nicht so leicht sein. Denn diese asurischen Geister werden bewirken, dass das, was von ihnen ergriffen ist - und es ist ja des Menschen tiefstes Innerstes, die Bewußtseinsseele mit dem Ich -, dass das Ich sich vereinigt mit der Sinnlichkeit der Erde. Es wird Stück für Stück aus dem Ich herausgerissen werden, und in demselben Maße, wie sich die asurischen Geister in der Bewußtseinsseele festsetzen, in demselben Maße muss der Mensch auf der Erde zurücklassen Stücke seines Daseins, Das wird unwiederbringlich verloren sein, was den asurischen Mächten verfallen ist. Nicht, dass der ganze Mensch ihnen zu verfallen braucht, aber Stücke werden aus dem Geiste des Menschen herausgeschnitten durch die asurischen Mächte. Diese asurischen Mächte kündigen sich in unserem Zeitalter an durch den Geist, der da waltet und den wir nennen könnten den Geist des bloßen Lebens in der Sinnlichkeit und des Vergessens aller wirklichen geistigen Wesenheiten und geistigen Welten. Man könnte sagen: Heute ist es erst mehr theoretisch, dass die asurischen Mächte den Menschen verführen. Heute gaukeln sie ihm vielfach vor, dass sein Ich ein Ergebnis wäre der bloßen physischen Welt. Heute verführen sie ihn zu einer Art theoretischem Materialismus. Aber sie werden im weiteren Verlauf - und das kündigt sich immer mehr an durch die wüsten Leidenschaften der Sinnlichkeit, die immer mehr und mehr auf die Erde herniedersteigen - dem Menschen den Blick umdunkeln gegenüber den geistigen Wesenheiten und geistigen Mächten. Es wird der Mensch nichts wissen und nichts wissen wollen von einer geistigen Welt. Er wird immer mehr und mehr nicht nur lehren, dass die höchsten sittlichen Ideen des Menschen nur höhere Ausgestaltungen der tierischen Triebe sind, er wird nicht nur lehren, dass das menschliche Denken nur eine Umwandlung dessen ist, was auch das Tier hat, er wird nicht nur lehren, dass der Mensch nicht bloß seiner Gestalt nach mit dem Tier verwandt ist, dass er auch seiner ganzen Wesenheit nach vom Tier abstamme, sondern der Mensch wird mit dieser Anschauung Ernst machen und so leben. Heute lebt ja noch niemand im Sinne des Satzes, dass der Mensch seiner Wesenheit nach vom Tiere abstamme. Aber diese Weltanschauung wird unbedingt kommen, und sie wird im Gefolge haben, dass die Menschen mit dieser Weltanschauung auch wie Tiere leben werden, heruntersinken werden in die bloßen tierischen Triebe und tierischen Leidenschaften. Und in mancherlei von dem, was hier nicht weiter charakterisiert zu werden braucht, was sich jetzt namentlich an den Stätten der großen Städte als wüste Orgien zweckloser Sinnlichkeiten geltend macht, sehen wir schon groteskes Höllenleuchten derjenigen Geister, die wir als die asurischen bezeichnen. ... Was soll also der Mensch wiedergewinnen? Wiedergewinnen soll der Mensch das volle Verständnis für die geistige Welt. Und die Tat des Christus kann von dem Menschen als einem selbstbewußten Wesen erst dadurch ergriffen werden, dass der Mensch zum vollen Verständnis der Bedeutung des Christus kommt. Gewiss, die Christus- Kraft ist da. Die Christus-Kraft hat der Mensch nicht auf die Erde gebracht. Die Christus-Kraft ist eben auf die Erde durch den Christus gekommen. Durch den Christus ist die Möglichkeit des Karma in die Menschheit hineingekommen. Aber nun soll der Mensch als ein selbstbewußtes Wesen das Wesen des Christus und den Zusammenhang des Christus mit der ganzen Welt erkennen. Nur dadurch kann der Mensch wirklich als ein Ich wirken. Was tut denn der Mensch, wenn er jetzt, nachdem der Christus da war, nicht nur die Kraft des Christus unbewußt auf sich wirken lässt, nicht sozusagen nur sagt: Ich bin schon zufrieden, dass der Christus da war, er wird mich schon erlösen und dafür sorgen, dass ich vorwärtskomme! - sondern wenn der Mensch sich sagt: Ich will erkennen, was der Christus ist, wie er herunterstieg, ich will durch meinen Geist Anteil haben an der Tat des Christus! - was tut der Mensch dadurch? Erinnern Sie sich, dass dadurch, dass die luziferischen Geister sich einschlichen in den menschlichen Astralleib, der Mensch heruntergestiegen ist in die sinnliche Welt, dass er dadurch allerdings dem Bösen hat verfallen können, aber auch die Möglichkeit der selbstbewußten Freiheit errungen hat. Luzifer ist im Wesen des Menschen, hat den Menschen heruntergeholt sozusagen auf die Erde, ihn verstrickt in das irdische Dasein, indem er zuerst die Leidenschaften und Begierden, die im astralischen Leib waren, in die Erde geführt hat, so dass dann auch Ahriman angreifen konnte im ätherischen Leib, in der Verstandesseele. Nun ist der Christus erschienen und damit diejenige Kraft, die den Menschen auch wiederum hinauftragen kann in die geistige Welt. Aber jetzt kann der Mensch, wenn er will, den Christus erkennen! Jetzt kann sich der Mensch alle Weisheit sammeln, um den Christus zu erkennen. Was tut er dadurch? Etwas Ungeheures! Wenn der Mensch den Christus erkennt, wenn er sich wirklich einlässt auf die Weisheit, um zu durchschauen, was der Christus ist, dann erlöst er sich und die luziferischen Wesenheiten durch die Christus-Erkenntnis. Würde der Mensch sich bloß sagen: Ich bin zufrieden damit, dass der Christus da war, ich lasse mich erlösen unbewußt! - dann würde der Mensch niemals zur Erlösung der luziferischen Wesenheiten etwas beitragen. Diese luziferischen Wesenheiten, die dem Menschen die Freiheit gebracht haben, geben ihm auch die Möglichkeit, diese Freiheit jetzt in einer freien Weise zu benutzen, um den Christus zu durchschauen. Dann werden in dem Feuer des Christentums geläutert und gereinigt die luziferischen Geister, und es wird das, was durch die luziferischen Geister an der Erde gesündigt worden ist, aus einer Sünde in eine Wohltat umgewandelt werden. Die Freiheit ist errungen, aber sie wird als eine Wohltat mit hineingenommen werden in die geistige Sphäre. Dass der Mensch das kann, dass er imstande ist, den Christus zu erkennen, dass Luzifer in einer neuen Gestalt aufersteht und sich als der Heilige Geist mit dem Christus vereinigen kann, das hat der Christus selbst noch als eine Prophezeiung denen gesagt, die um ihn waren, als er sagte: Ihr könnt erleuchtet werden mit dem neuen Geist, mit dem Heiligen Geist! - Dieser Heilige Geist ist kein anderer als der, durch den auch begriffen wird, was der Christus eigentlich getan hat. Christus wollte nicht bloß wirken, er wollte auch begriffen, er wollte auch verstanden sein. Deshalb gehört es zum Christentum, dass der Geist, der die Menschen inspiriert, der Heilige Geist, zu den Menschen gesandt wird. Pfingsten gehört im geistigen Sinne zu Ostern und ist nicht zu trennen von Ostern. Dieser Heilige Geist ist kein anderer als der wiedererstandene und jetzt in reinerer, höherer Glorie erstandene luziferische Geist, der Geist der selbständigen, der weisheitsvollen Erkenntnis. Diesen Geist hat Christus selber noch für die Menschen prophezeit, dass er erscheine nach ihm, und in seinem Sinne muss fortgewirkt werden. ... Heute ist die Menschheit an verschiedenen Punkten nahe daran, den Geist ganz zu verlieren. Schon neulich wurde es im öffentlichen Vortrage gesagt, wie die Menschen heute leiden unter der Furcht vor der Vererbung. Die Furcht vor der erblichen Belastung ist so recht eine Beigabe unseres materialistischen Zeitalters. Aber ist es genug, wenn sich der Mensch der Illusion hingibt: Ich brauche diese Furcht nicht zu haben? Keineswegs reicht das hin. ... Nicht dadurch, dass er es hinwegphilosophiert, herausdiskutiert, nicht dadurch, dass er sagt: Es gibt einen Geist - gelangt der Mensch zur Herrschaft über das Sinnliche, sondern dadurch, dass er sich mit diesem Geist durchdringt, dass er ihn in sich wirklich aufnimmt, dadurch, dass er wirklich den Willen hat, ihn in allen Einzelheiten kennenzulernen. Dann werden die Menschen in der physischen Welt auch immer gesünder werden." [19] Christus-Prinzip nicht gebunden an Nationalität; Irenäus von Lyon, Franz von Assisi, Elisabeth von Thüringen, Scholastik, Meister Eckhart, Johannes Tauler, mittelalterliche Mystik: "Nun tritt in der Menschheit einer der bedeutsamsten Einschnitte auf, gerade durch das Erscheinen des Christus-Prinzips in der Erdenentwickelung. Was ich Ihnen von Sem erzählt habe, das ist im Grunde genommen typisch und charakteristisch für die vorchristliche Zeit. Wenn in dieser Weise ein Ätherleib oder auch ein astralischer Leib vervielfältigt wird, so werden die Abbilder desselben in der Regel auf solche Leute übergehen, die blutsverwandt sind mit dem, der das Urbild hatte: auf die Angehörigen des hebräischen Stammes wurden daher die Abbilder des Sem-Ätherleibes übertragen. Das wurde anders durch das Erscheinen der Christus-Avatar-Wesenheit. Der Ätherleib und der astralische Leib des Jesus von Nazareth wurden vervielfältigt und als solche Vervielfältigungen nun aufgehoben, bis sie im Verlaufe der Menschheitsentwickelung gebraucht werden konnten. Aber sie waren nicht gebunden an diese oder jene Nationalität, an diesen oder jenen Stamm, sondern, wo sich in der Folgezeit ein Mensch fand, gleichgültig welche Nationalität er trug, der reif war, geeignet dazu war, in seinem eigenen astralischen Leib ein astralisches Abbild des Astralleibes des Jesus von Nazareth einverwoben zu erhalten, oder ein ätherisches Abbild des Ätherleibes des Jesus von Nazareth, dem konnten diese einverwoben werden. So sehen wir, wie die Möglichkeit gegeben war, daß in der Folgezeit, sagen wir, allerlei Leuten wie Abdrücke einverwoben wurden die Abbilder des astralischen Leibes oder des Ätherleibes des Jesus von Nazareth. Mit dieser Tatsache hängt die intime Geschichte der christlichen Entwickelung zusammen. Was gewöhnlich als Geschichte der christlichen Entwickelung geschildert wird, ist eine Summe von ganz äußeren Vorgängen. Und daher wird auf das Hauptsächlichste, nämlich auf die Scheidung in bezug auf wirkliche Perioden in der christlichen Entwickelung, viel zu wenig Rücksicht genommen. Wer tiefer in den Entwickelungsgang des Christentums Einblick halten kann, der wird leicht erkennen, dass in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeit die Art, wie das Christentum verbreitet wurde, eine ganz andere war als in den späteren Jahrhunderten. In den ersten christlichen Jahrhunderten war sozusagen die Verbreitung des Christentums gebunden an alles das, was man vom physischen Plan her erringen konnte. Wir brauchen nur bei den ersten Lehrern des Christentums Umschau zu halten, und wir werden sehen, wie da die physischen Erinnerungen, die physischen Zusammenhänge und alles, was physisch geblieben war, betont wird. Denken Sie nur daran, wie Irenäus, der in dem ersten Jahrhundert viel beigetragen hat zur Verbreitung der christlichen Lehre in den verschiedenen Ländern, gerade einen großen Wert darauf legt, dass Erinnerungen zurückreichen zu solchen, die noch selber die Apostelschüler gehört haben. Man legte großen Wert darauf, durch solche physischen Erinnerungen bewahrheiten zu können, dass der Christus in Palästina selber gelehrt hatte. Da wird zum Beispiel besonders betont, dass Papias selber gesessen hat zu den Füßen der Apostelschüler. Es werden sogar die Orte gezeigt und beschrieben, wo solche Persönlichkeiten gesessen haben, die noch als Augenzeugen dafür da waren, dass Christus in Palästina gelebt hat. Der physische Fortschritt in der Erinnerung ist das, was besonders betont wird in den ersten Jahrhunderten des Christentums. ... Gerade alle die merkwürdigen, sonst rätselhaften Erscheinungen aus jener Zeit werden Ihnen lichtvoll und klar werden, wenn Sie dieses Vermitteln im Weltenwerden zwischen Vergangenheit und Zukunft sich ordentlich vor das Auge der Seele führen. Da kam es nun darauf an, ob diesen Leuten des Mittelalters vom astralischen Leibe des Jesus von Nazareth mehr einverwoben war dasjenige, was wir Empfindungsseele nennen oder mehr die Verstandesseele oder das, was wir Bewußtseinsseele nennen. Denn der astralische Leib des Menschen muss ja in gewisser Beziehung als diese in sich enthaltend gedacht werden, als das Ich umschließend. Ganz sozusagen Empfindungsseele des Jesus von Nazareth war alles in Franz von Assisi. Ganz Empfindungsseele des Jesus von Nazareth war alles in jener wunderbaren Persönlichkeit, die Sie mit der ganzen Seele biographisch verfolgen werden, wenn Sie das Geheimnis ihres Lebens kennen: in der Elisabeth von Thüringen, 1207 geboren. Da haben wir eine solche Persönlichkeit, die einverwoben hatte in die Empfindungsseele ein Abbild des astralischen Leibes des Jesus von Nazareth. Das Rätsel der Menschengestalt wird uns gerade durch solch ein Wissen gelöst. Und vor allen Dingen wird Ihnen eine Erscheinung klar werden, wenn Sie wissen, dass in dieser Zeit die mannigfaltigsten Persönlichkeiten Empfindungsseele, Verstandesseele oder Bewußtseinsseele als Abbilder aus dem astralischen Leib des Jesus von Nazareth in sich einverwoben hatten: Es wird Ihnen verständlich werden jene Wissenschaft, die sonst heute so wenig verstanden und so viel verlästert wird, die man gewöhnlich als die Scholastik bezeichnet. Was hatte sich denn die Scholastik für eine Aufgabe gestellt? Sie hatte sich die Aufgabe gestellt, aus Urteilsgründen heraus, aus dem Intellekt heraus Belege, Beweise zu finden für das, woran man keine historische Anknüpfung, keine physische Vermittlung hatte und wofür man auch keine unmittelbare hellseherische Gewißheit hatte, wie es in den vorherigen Jahrhunderten war durch den einverwobenen Ätherleib des Jesus von Nazareth. Diese Leute mussten sich so die Aufgabe stellen, dass sie sich sagten: Es ist uns durch Überlieferung mitgeteilt worden, dass in der Geschichte aufgetreten ist jene Wesenheit, die als der Christus Jesus bekannt ist, dass eingegriffen haben in die Menschheitsentwickelung andere geistige Wesenheiten, von denen uns die religiösen Urkunden zeugen. - Aus ihrer Verstandesseele heraus, aus dem Intellekt des Abbildes des Jesus-von-Nazareth-Astralleibes stellten sie sich die Aufgabe, mit feinen und scharf ausgebauten Begriffen alles das zu beweisen, was in ihren Schriften als Mysterien-Wahrheiten da war. So entstand jene merkwürdige Wissenschaft, die das größte an Scharfsinn, an Intellekt zu leisten versucht hat, was überhaupt wohl in der Menschheit geleistet worden ist. Durch mehrere Jahrhunderte hindurch - man möge über den Inhalt der Scholastik denken, wie man will - wurde einfach dadurch, dass diese feine, feine Begriffsunterscheidung und Begriffskonturierung getrieben wurde, die Fähigkeit des menschlichen Nachdenkens gepflegt und der Zeitkultur eingeprägt. Es war ja im 13. bis 15. Jahrhundert, dass die Menschheit durch die Scholastik eingeprägt erhalten hat die Fähigkeit, scharfsinnig, eindringend logisch zu denken. Bei denen, welchen wiederum mehr eingeprägt war die Bewußtseinsseele, beziehungsweise das Abbild, das sich als Bewußtseinsseele des Jesus von Nazareth auslebt, trat auf - weil in der Bewußtseinsseele das Ich sitzt - die besondere Erkenntnis, dass im Ich der Christus gefunden werden kann. Und weil sie selber das Element der Bewußtseinsseele aus dem astralischen Leib des Jesus von Nazareth in sich hatten, leuchtete in ihrem Innern ihnen der innere Christus auf. Und durch diesen Astralleib erkannten sie, dass der Christus in ihrem Innern der Christus selber war. Das waren die, die Sie kennen als Meister Eckhart, Johannes Tauler und die ganzen Träger der mittelalterlichen Mystik. ... So wahr, wie das die Entwickelung aus der Vergangenheit war, so wahr ist es, dass die Ich-Gestalt der Menschheit erst in Erscheinung treten kann, nachdem die astralische und ätherische Gestalt des Christentums entwickelt worden ist. Das Christentum wird sich in die Zukunft fortentwickeln, es wird noch ganz andere Dinge der Menschheit darbieten, und die christliche Entwickelung und die christliche Lebenshaltung werden in neuer Gestalt erstehen: es wird der umgewandelte astralische Leib erscheinen als das christliche Geistselbst, der umgewandelte Ätherleib als der christliche Lebensgeist. Und in einer leuchtenden Zukunftsperspektive des Christentums glänzt vor unserer Seele auf als der Stern, dem wir zuleben, der Geistesmensch, ganz durchleuchtet und durchglüht von dem Geiste des Christentums." Meister Eckhart: "Schon der Meister Eckhart hat daraufhin das schöne Wort gesprochen: Was nützte es dem Menschen, ein König zu sein, wenn er doch nicht weiß, dass er das ist! - Damit hat er aber gemeint: Was nützt dem Menschen alle geistige Welt, ohne dass er weiß, was die geistigen Welten sind. Aneignen können Sie sich das Sehvermögen für die geistige Welt nur in der physischen Welt. Das mögen diejenigen beherzigen, die da fragen: Warum ist denn der Mensch überhaupt heruntergestiegen in die physische Welt? Der Mensch ist heruntergestiegen, damit er hier sehend werden kann für die geistige Welt. Blind würde er bleiben für die geistige Welt, wenn er nicht heruntergestiegen wäre und sich hier das selbstbewußte Wesen angeeignet hätte, mit dem er zurückkehren kann in die geistige Welt, so dass sie jetzt lichtvoll vor seiner Seele liegt." Lichte Heiterkeit des Himmels im Gegensatz zur finsteren und bitteren Traurigkeit der Hölle; wie äußert sich, wenn das Ich zu schwach ist? Meckerndes Lachen: "Der physische Leib und der Ätherleib können in sich beweglich sein, sozusagen richtige Ich-Träger, aber das Ich kann sehr unentwickelt sein, kann noch nicht die richtige Herrschaft ausüben über physischen Leib und Ätherleib. Das kann man daran sehen, dass sich physischer Leib und Ätherleib wie eine Hülle für das Ich ausnehmen, aber doch nicht so, dass sie ein vollständiger Ausdruck des Ich sind. Das ist der Fall bei solchen Menschen, deren Lachen und Weinen unwillkürlich eintritt, die bei jeder Gelegenheit meckern und die Lachmuskeln nicht in ihrer Gewalt haben. Die zeigen dadurch ihre höhere Menschlichkeit im physischen Leibe und Ätherleibe, aber auch zu gleicher Zeit, dass sie ihre Menschlichkeit noch nicht unter die Gewalt des Ich gebracht haben. Daher wirkt das meckernde Lachen so unangenehm. Es zeigt, dass der Mensch durch das, wofür er nichts kann, höher steht als durch das, wofür er schon etwas kann. Immer wirkt es besonders fatal, wenn ein Wesen sich nicht auf der Höhe dessen erweist, was ihm geworden ist von außen. So sind auch Lachen und Weinen in einer gewissen Beziehung durchaus der Ausdruck der menschlichen Egoität, was auch schon daraus hervorgeht, dass sie nur dadurch entstehen können, dass das Ich in der menschlichen Wesenheit wohnt. Weinen kann ein Ausdruck des furchtbarsten Egoismus sein, denn Weinen ist in einer gewissen Weise nur zu häufig eine Art innerlicher Wollust. Der Mensch, der sich verlassen fühlt, zieht mit seinem Ich den astralischen Leib zusammen. Er sucht sich innerlich stark zu machen, weil er sich äußerlich schwach fühlt. Und er fühlt dann diese innerliche Stärke dadurch, dass er etwas kann, nämlich die Tränen hervorbringen. Und immer ist ein gewisses Gefühl der Befriedigung - ob man es sich nun gesteht oder nicht gesteht - mit dem Hervorbringen der Tränen verbunden. Wie unter gewissen anderen Verhältnissen eine Art Befriedigung hervorgerufen wird, wenn einer einen Stuhl zerschlägt, so ist beim Tränenvergießen häufig nichts anderes vorhanden als die Wollust des innerlichen Hervorbringens, die Wollust in der Maske der Tränen, wenn der Mensch es sich auch nicht zum Bewußtsein bringt. ... Denken Sie einmal, dass in den Zeiten, in denen man in gewisser Beziehung noch hellseherische Traditionen hatte und zu gleicher Zeit das Vermögen, aus einer Phantasie, aus einer richtigen Imagination heraus die Götter zu verbildlichen, dass man damals die Götter darstellte als heitere Wesenheiten, deren hauptsächlichste Eigenschaft die Heiterkeit, das Lachende in gewisser Beziehung war. Und nicht umsonst hat man denjenigen Gebieten des Weltendaseins, in denen vorzugsweise etwas wie eine übertriebene Egoität herrscht, Heulen und Zähneklappern zugeschrieben. Weshalb ? Weil das Lachen auf der einen Seite ein Sich-Erheben bedeutet, ein Hinausführen des Ich über die Umgebung, also den Sieg des Oberen über das Untere, während das Weinen ein Sich-Ducken bedeutet, ein Sich-Zurückziehen vor dem Äußeren, ein Kleinerwerden und ein Sich-verlassen- Fühlen der Egoität, ein Sich-auf-sich-selbst-Zurückziehen. So ergreifend die Trauer im Menschenleben ist, weil wir wissen, dass diese Trauer besiegt wird und besiegt werden muss, so viel anders, nicht ergreifend, sondern hoffnungslos, erscheinen Trauer und Weinen in derjenigen Welt, in der sie nicht mehr besiegt werden können. Da erscheinen sie als der Ausdruck der Verdammnis, des In-die-Finsternis- gestoßen-Werdens." [20] Evolution, Involution und die Schöpfung aus dem Nichts heraus: "Während der Saturnzeit hat der Mensch erhalten die Anlage seines physischen Leibes, er hat sie nach und nach ausgebildet, auf der Sonne den Ätherleib, auf dem Monde den Astralleib, auf der Erde das Ich. Er bildet sie nach und nach aus. Aber er entwickelt immer mehr und mehr in diesem Ich, was neue Erlebnisse sind, und streift ab das, was er geerbt hat, was ihm früher gegeben worden ist durch Saturn, Sonne und Mond. Und es wird eine Zeit eintreten - das ist die Zeit der Venusentwickelung -, wo der Mensch alles abgeworfen haben wird, was ihm gegeben haben die Götter auf der Monden-, Sonnen-, Saturn- und der ersten Hälfte der Erdenentwickelung. ... Und ersetzt hat er alles nach und nach durch das, was er aufgenommen hat aus den Verhältnissen heraus, was vorher nicht da war. Der Mensch wird also nicht auf der Venus ankommen können und sagen: Jetzt ist alles das noch in mir aus der Saturn-, Sonnen- und Mondenentwickelung - denn das wird er nun schon alles abgestreift haben. Und er wird am Ende seiner Entwickelung noch das an sich tragen, was er nicht erhalten, sondern sich selber erarbeitet hat, was er aus dem Nichts heraus gebildet hat. Da haben Sie das Dritte, was zu Evolution und Involution hinzukommt, da haben Sie die Schöpfung aus dem Nichts. Evolution, Involution und die Schöpfung aus dem Nichts heraus, das ist es, was wir ins Auge fassen müssen, wenn wir die ganze Größe und Majestät menschlicher Entwickelung ins Auge fassen wollen." Dreierlei bringt der Mensch als Schöpfung aus dem Nichts hervor: erstens das gesetzmäßige Denken, logisches Denken, wahre Logik, zweitens ästhetische Urteile und drittens moralische Urteile: "Was bringen die Menschen aus ihrem Ich Höheres hervor? Dreierlei. Erstens das, was wir nennen das gesetzmäßige Denken, unser logisches Denken. Es ist etwas, was der Mensch zu den Dingen hinzubringt. Wenn der Mensch nicht bloß in die Außenwelt hinausschaut, nicht bloß beobachtet, wenn er nicht bloß dem Dieb nachläuft, um ihn zu finden, sondern so, dass sich ihm die Gesetzmäßigkeit der Beobachtung ergibt, sich Gedanken macht, die nichts mit dem Dieb zu tun haben, aber doch den Dieb einfangen, dann lebt der Mensch in der Logik, der wahren Logik. Diese Logik ist etwas, was durch den Menschen hinzukommt zu den Dingen. Indem der Mensch sich hingibt dieser wahren Logik, schafft das Ich über sich selbst hinaus. Das Ich schafft zweitens über sich hinaus, indem es Wohlgefallen und Missfallen entwickelt an dem Schönen, Erhabenen, Humoristischen, Komischen, kurz an dem, was der Mensch selber hervorbringt. Sagen wir, Sie erblicken draußen in der Welt etwas, was Ihnen dumm vorkommt. Sie lachen darüber. Dass Sie darüber lachen, hängt ganz und gar nicht von Ihrem Karma ab. Es könnte ein Dummer dazukommen, dem könnte gerade das, worüber Sie lachen, gescheit vorkommen. Das ist etwas, was sich aus der eigentümlichen Stellung von Ihnen selbst ergibt. Oder sagen wir, Sie sehen einen Helden, gegen den die Welt anstürmt, der sich zunächst erhält, aber doch zuletzt tragisch zugrunde geht. Das, was Sie da sehen, ist durch Karma bestimmt, was Sie aber als Gefühl der Tragik dabei empfinden, das ist neu. Denknotwendigkeit ist das erste, Wohlgefallen, Missfallen ist das zweite. Das dritte ist die Art, wie Sie sich gedrängt fühlen zu handein unter den Einflüssen von Verhältnissen. Auch das ist nicht bloß karmisch bedingt, wie Sie sich gedrängt fühlen zu handeln, sondern von Ihrem Verhältnis zur Sache. Nehmen wir an, es wären zwei Menschen auf der einen Seite so zueinander gestellt, dass sie durch ihr Karma bestimmt wären, etwas zusammen abzutragen. Aber zugleich sei die Entwickelung des einen weiter vorgeschritten als die des anderen. Der eine, der weiter vorgeschritten ist, wird abtragen, der andere wird sich das für später aufbewahren und wird später abtragen. Der eine wird Herzensgüte entwickeln, der andere wird nicht mitempfinden. Das ist etwas Neues, was zur Entwickelung kommt. Sie dürfen nicht alles als bedingt betrachten, sondern es hängt davon ab, ob wir uns in unseren Handlungen von den Gesetzen der Gerechtigkeit und Billigkeit lenken lassen oder nicht. Es kommen immer neue Dinge dazu in unserer Moralität, in der Art unserer Pflichterfüllung und in unserem moralischen Urteil. In unserem moralischen Urteil insbesondere liegt das Dritte, wodurch der Mensch über sich hinausschreitet, wodurch sich das Ich immer mehr erhöht. Das schafft das Ich in unsere Erdenwelt herein und das geht nicht zugrunde, was so in die Erde hereingeschafft wird. Was die Menschen hereinschaffen von Epoche zu Epoche, von Zeitalter zu Zeitalter an Ergebnissen des logischen Denkens, des ästhetischen Urteilens, der Pflichterfüllung, das bildet einen fortlaufenden Strom, das gibt die Materie und den Stoff ab, in den sich einbetten die Geister der Persönlichkeit in ihrer heutigen Entwickelung. So leben Sie Ihr Leben, so entwickeln Sie sich selber. Und während Sie sich entwickeln, da schauen auf Sie herunter die Geister der Persönlichkeit und fragen Sie fortwährend: Gibst du mir auch etwas, was ich gebrauchen kann zu meiner eigenen Entwickelung? Und je mehr der Mensch an Gedankeninhalt, Gedankenreichtum entwickelt, je mehr er versucht, sein ästhetisches Urteil zu verfeinern, seine Pflicht zu erfüllen über das, was Karma ergibt, hinaus, desto mehr Nahrung haben die Geister der Persönlichkeit, desto mehr opfern wir ihnen hin, desto leibdichter werden diese Geister der Persönlichkeit. Was stellen sie dar, diese Geister der Persönlichkeit? Etwas, was man in der menschlichen Weltanschauung nennt ein Abstraktum: den Zeitgeist, den Geist der verschiedenen Epochen. Für den, der auf dem Boden der Geisteswissenschaft steht, ist dieser Zeitgeist eine wirkliche Wesenheit. Es schreiten die Zeitgeister, die nichts anderes sind als die Geister der Persönlichkeit, durch die Zeiten. Wenn wir zurückblicken in alte Zeiten, in die indische, persische, chaldäisch-babylonische, griechisch-lateinische bis in unsere Zeit herein, so finden wir, dass sich, abgesehen von den Nationen, abgesehen von allen anderen Verschiedenheiten der Menschen, immer ändert das, was wir den Zeitgeist nennen. Anders dachte und fühlte man vor fünftausend Jahren, anders vor dreitausend Jahren, anders heute. Und das, was da sich wandelt, das sind die Geister der Zeit oder Geister der Persönlichkeit ... Diese Geister der Persönlichkeit machen eine Entwickelung durch im Übersinnlichen so, wie das Menschengeschlecht eine Entwickelung durchmacht im Sinnlichen. Aber das, was das Menschengeschlecht ins Übersinnliche hinein entwickelt, das ist Speise und Trank für diese Geister der Persönlichkeit, das genießen sie. In einer Zeit, in der die Menschen dahinleben würden ohne Entfaltung eines Gedankenreichtums, ohne Gefallen oder Missfallen, ohne ein Pflichtgefühl, das hinausgeht über den bloßen karmischen Trieb, in einer solchen Zeit hätten die Geister der Persönlichkeit nichts zu essen, sie würden mager werden. So steht unser Leben in Beziehung zu solchen Wesen, die unsichtbar unser Leben durchweben und durchleben." Schaffen im Geiste,
Heiliger Geist; Was ist die freieste Tat?: "Das Schaffen aus Verhältnissen
heraus nennt man in der christlichen Esoterik das Schaffen im Geiste. Und
das Schaffen aus richtigen, schönen und tugendhaften Verhältnissen
heraus nennt man in der christlichen Esoterik den Heiligen Geist. Der Heilige
Geist beseligt den Menschen, wenn er imstande ist, aus dem Nichts heraus
das Richtige oder Wahre, das Schöne und Gute zu schaffen. Damit aber
der Mensch imstande geworden ist, im Sinne dieses Heiligen Geistes zu schaffen,
musste ihm ja erst die Grundlage gegeben werden, wie zu allem Schaffen
aus dem Nichts. Diese Grundlage ist ihm gegeben worden durch das Hereintreten
des Christus in unsere Evolution. Indem der Mensch auf der Erde das Christus-Ereignis
erleben konnte, wurde er fähig, aufzusteigen zum Schaffen im Heiligen
Geist. So ist es Christus selbst, welcher die eminenteste, tiefste Grundlage
schafft. Wird der Mensch so, dass er feststeht auf dem Boden des Christus-Erlebnisses
... um sich weiterzuentwickeln, so sendet ihm der Christus den Heiligen
Geist, und der Mensch wird fähig, im Sinne der Weiterentwickelung
das Richtige, Schöne und Gute zu schaffen. So sehen wir, wie gleichsam
als letzter Abschluss dessen, was dem Menschen eingeprägt worden ist
durch Saturn, Sonne und Mond, auf der Erde das Christus-Ereignis gekommen
ist, welches dem Menschen das Höchste gegeben hat, was ihn fähig
macht, in die Perspektive der Zukunft hinein zu leben und immer mehr heraus
zu schaffen aus den Verhältnissen, aus dem, was nicht da und nicht
dort ist, sondern davon abhängt, wie der Mensch sich stellt zu den
Tatsachen seiner Umwelt, was im umfassendsten Sinne der Heilige Geist ist.
Das ist wiederum solch ein Aspekt der christlichen Esoterik. Es hängt
die christliche Esoterik zusammen mit dem tiefsten Gedanken, den wir haben
können von aller Entwickelung, mit dem Gedanken der Schöpfung
aus dem Nichts. Deshalb wird auch jede wahre Entwickelungstheorie niemals
den Gedanken der Schöpfung aus dem Nichts fallenlassen können.
Nehmen wir an, es wäre nur Evolution und Involution, so wäre
eine ewige Wiederholung da, wie es bei der Pflanze ist, so würde auf
dem Vulkan nur dasjenige da sein, was auf dem Saturn seinen Anfang genommen
hat. So aber kommt zur Evolution und Involution die Schöpfung aus
dem Nichts hinzu und in die Mitte unserer Entwickelung hinein. Nachdem
Saturn, Sonne und Mond vergangen sind, tritt auf die Erde der Christus
als das große Bereicherungselement, welches bewirkt, dass auf dem
Vulkan etwas ganz Neues da ist, etwas, was noch nicht da war auf dem Saturn.
Derjenige, der nur von Evolution und Involution spricht, der wird von der
Entwickelung so sprechen, als wenn sich alles nur wiederholen würde
wie ein Kreislauf. Solche Kreisläufe aber können nimmermehr die
Weltenentwickelung wirklich erklären. Nur wenn wir zur Evolution und
Involution diese Schöpfung aus dem Nichts hinzunehmen, die den Verhältnissen,
die da sind, Neues einfügt, dann kommen wir zu einem wirklichen Verständnis
der Welt. Die niederen Wesenheiten zeigen höchstens einen Anflug von
dem, was wir nennen könnten die Schöpfung aus dem Nichts. Ein
Maiglöckchen wird immer wieder Maiglöckchen; höchstens könnte
der Gärtner von außen etwas hinzufügen, wozu das Maiglöckchen
niemals aus sich selbst gekommen wäre. Dann gäbe es etwas, was
in bezug auf das Maiglöckchen-Wesen eine Schöpfung aus dem Nichts
wäre. Der Mensch aber ist selber imstande, sich einzufügen diese
Schöpfung aus dem Nichts. Der Mensch wird aber erst dadurch dazu imstande,
daß er sich zu dieser Freiheit des Selbstschaffens durch die freieste
Tat, die sein Vorbild werden kann, hinauferhebt. Was ist die freieste
Tat? Die freieste Tat ist diese, dass das schöpferische weise Wort
unseres Sonnensystems selber in sich beschlossen hat, in einen menschlichen
Leib hineinzugehen und an der Erdenentwickelung teilzunehmen durch eine
Tat, die in keinem vorhergehenden Karma lag. Als der Christus beschloss,
in einen Menschenleib zu gehen, wurde er nicht durch ein vorhergehendes
Karma gezwungen, sondern er tat es als eine freie Tat, die lediglich begründet
war in der Vorschau zur
7. Die tieferen Geheimnisse des Menschheitswerdens; Zusammenströmen des Zarathustrismus und des Buddhismus sowie die althebräische Strömung; Rassenbegriff hört auf eine jegliche Bedeutung zu habenBuddha's Lehre von Mitleid und Liebe und seine Vorbereitung des Christus-Ereignises; Zusammenströmen des Zarathustrismus und des Buddhismus sowie die althebräische Strömung, weil zusammenströmen mussten die wichtigsten Strömungen aus der Welt; Es lag in der Mission des Buddha, die Lehre von Mitleid und Liebe zu bringen; aber Christus ist die Kraft der Liebe. Er brachte die Liebe selbst. Es ist etwas anderes, die Lehre von etwas zu bringen, als die Sache selbst zu bringen: "Die Wesenheit, deren Aufgabe es während Jahrtausenden war, Mitleid und Liebe in die Menschen aus höheren, geistigen Regionen einfließen zu lassen, war jener Bodhisattva, der sich dann in Indien als Buddha inkarnierte. Als ein Mensch in der physischen Welt hätte er von Mitleid und Liebe nichts in sich gefunden. Durch ihre Einweihung ragten aber die Bodhisattvas in die geistigen Regionen empor, wo sie derartige Lehren wie diejenige von Mitleid und Liebe herunterholen konnten. Es kommt aber einmal der Moment, da die Menschheit reif geworden ist, das nunmehr selber zu finden, was ihr vorher eingeflößt worden war. So war es auch für Mitleid und Liebe. Als jener Bodhisattva zum Buddha aufstieg, also in der betreffenden Inkarnation im 6. Jahrhundert vor Christus - Sitzen des Bodhisattva unter dem Bodhibaum -, ging in seinem eigenen Wesen nicht nur Wichtiges vor, sondern auf der ganzen Erde überhaupt. Damals ging in dem Mensch gewordenen Buddha jene Lehre von Mitleid und Liebe auf, beziehungsweise eine Umschreibung derselben, nämlich die vom achtteiligen Pfad, der genaueren Ausführung jener Lehre von Mitleid und Liebe. Dadurch, dass der Buddha diese Lehre lebendig in sich erkennen konnte, ward der Menschheit die Möglichkeit geschaffen, künftig dasselbe zu erleben. Seit damals können nun gewisse Menschen solches erkennen und nach dem Vorbild des großen Buddha ein entsprechendes Leben führen, das gleichsam die Lehre vom achtgliedrigen Pfad lebendig aus sich herauskristallisiert. Erst dann aber, wenn eine größere Anzahl von Menschen so weit herangereift ist, das zu erfahren, was Buddha damals erfuhr, ist diese Sache zur eigenen und eigentlichen Angelegenheit der Menschheit geworden. So wird aus höheren Sphären herab unserer Welt Mission nach Mission übertragen. Bis nach etwa dreitausend Jahren, von jetzt ab gerechnet, sind genug Menschen reif geworden, den achtgliedrigen Pfad zu wandeln, und dann wird Mitleid und Liebe der Menschheit zu eigen geworden sein. Dann wird ein neues Ereignis kommen und eine neue Mission heranbringen, aus der geistigen in die physische Welt herunter. Einst ließ also der Buddha jene Lehre von Mitleid und Liebe in die Menschheit einströmen. Nun aber wirkt sie lebendig in ihr weiter, seitdem Buddha den Anstoß dazu gegeben. Wenn ein Bodhisattva nach etwa dreitausendjähriger Tätigkeit sein Amt verwaltet hat, wird er ein Buddha, der dann eben eine gewisse Mission an der Menschheit erfüllt. Was ist nun aus jenem Buddha, dessen Mission gewesen ist, Mitleid und Liebe an die Menschheit zu bringen, geworden, nachdem er den physischen Körper verlassen hatte? Buddha bedeutet immer eine letzte Inkarnation. Er bedurfte nur noch der Gautama-Inkarnation, um eine Mission zu erfüllen. Seit jener Zeit ist es nun jener Bodhisattva- Individualität, weil sie Buddha geworden, nicht mehr möglich, in einen physischen Leib herabzusteigen. Sie kann sich bloß noch bis herab zum Ätherleib inkarnieren. Jener Buddha kann also heute nur noch vom Hellseher geschaut werden. Eine solche Form, die eine Individualität annimmt, ohne den physischen Leib mitzuenthalten, nennt man Nirmanakaya. Darin leitet die Wesenheit die Mission weiter, die ihr als Bodhisattva übertragen worden war. So wurde auch das große Christus-Ereignis durch jenen im Nirmanakaya waltenden Buddha vorbereitet. ... Derartige Verhältnisse waren dem Schreiber des Lukas-Evangeliums durchaus bekannt. Er wußte auch, dass der Nirmanakaya-Buddha sich in das Jesuskind herabsenkte. Er drückt es so aus, dass er sagt: Als das Kind zu Bethlehem geboren wurde, stieg aus den geistigen Welten eine Engelschar herab und verkündigte den Hirten, was geschehen sei. Dieselben sind aus gewissen Gründen hellsichtig geworden in jenem Augenblicke. Jenes Jesuskind entwickelte sich zunächst nur langsam heran. Es zeigte äußerlich keine besonders hervorragenden Eigenschaften, die auf einen Riesengeist gedeutet hätten. Aber dafür machte sich bald eine tiefe Innerlichkeit und Seelenhaftigkeit bemerkbar, ein reges Gemütsleben. Der Hellseher hätte den Nirmanakaya-Buddha über diesem Kinde schweben sehen. In der indischen Legende wird uns erzählt, dass ein alter Weiser zum Buddhakind gekommen sei und an ihm erkannt hätte, dass hier ein Bodhisattva zum Buddha heranreife. Der Alte brach darob in Tränen aus, weil er nämlich den großen Buddha selber nicht mehr erleben durfte. Asita, so hieß der Weise, wurde wiedergeboren und war wieder ein alter Mann, als Jesus jung war, nämlich der Simeon des Lukas-Evangeliums. Er sah bei der Darstellung des Jesus im Tempel nun den Bodhisattva als wirklichen Buddha vor sich und konnte daher sagen: Herr, nun lassest du deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. - So sah der Weise nach fünfhundert Jahren, was er vorher nicht hatte sehen können. Wenn man die Herkunft des Jesus im Lukas-Evangelium studiert und sie vergleicht mit der im Matthäus-Evangelium dargestellten, so zeigt sich eine gewisse Verschiedenheit, die man in der Wissenschaft durchaus nicht beachtet hat. Aus der Akasha-Chronik heraus freilich kann man den richtigen Aufschluss erhalten, warum die beiden Stammbäume verschieden sind und sein müssen. Ungefähr in derselben Zeit, als Jesus geboren wurde, ward in Palästina einem andern Elternpaar, das auch Joseph und Maria hieß, auch ein Kind geschenkt, mit demselben Namen Jesus. Es gab also damals zwei Jesuskinder von zwei Elternpaaren desselben Namens. Der eine Jesus ist der bethlehemitische. Er lebte mit seinen Eltern zu Bethlehem; der andere hatte seine Eltern wohnhaft in Nazareth. Der erstere Jesus stammt aus der Linie des davidischen Hauses, welche durch Salomo durchging. Der nazarenische Jesus hingegen stammt aus der nathanischen Linie des davidischen Hauses. Lukas erzählt mehr von dem einen, Matthäus vom andern Kinde. Das bethlehemitische Kind zeigte in seiner frühen Jugend ganz andere Fähigkeiten als das nazarenische. Ersteres zeigte sich in all den Eigenschaften, die äußerlich hervortreten können, gut entwickelt. So konnte dieses Kind zum Beispiel auch gleich von der Geburt an reden, wenn auch zunächst für die Umgebung noch mehr oder weniger unverständlich. Das andere Jesuskind zeigte eine mehr nach innen gehende Veranlagung. In dem bethlehemitischen Kinde nun war inkarniert der große Zarathustra der Vorzeit. Jener Zarathustra hatte bekanntlich seinen astralischen Leib an Hermes abgegeben und seinen Ätherleib an Moses. Sein Ich wurde sechshundert Jahre vor Christus in Chaldäa als Nazarathos oder Zarathos wiedergeboren und schließlich nochmals als der Jesus. Dieses Jesuskind musste nach Ägypten geführt werden, um da für einige Zeit in der ihm gemäßen Umgebung zu leben und die Eindrücke derselben in sich wieder zu beleben. Man darf also durchaus nicht glauben, dass es derselbe Jesus ist, von dem Lukas spricht, wie derjenige, von dem Matthäus erzählt. Durch die Verordnung des Herodes wurden alle Kinder bis zu zwei Jahren getötet. Da wäre Johannes der Täufer auch mitbetroffen worden, wenn nicht inzwischen genug Zeit zwischen seiner Geburt und der des Jesus verstrichen wäre. Im zwölften Lebensjahre geht die Ichheit des bethlehemitischen Jesuskindes, also das Zarathustra-Ich, über in den andern Jesusknaben. Vom zwölften Jahre an also lebte im nazarenischen Jesus nicht mehr das frühere Ich, sondern nun das Zarathustra-Ich. Das bethlehemitische Kind starb bald, nachdem jenes Ich es verlassen hatte. Jene Übertragung des Zarathustra-Ich auf den nazarenischen Jesus beschreibt uns Lukas in der Geschichte vom zwölfjährigen Jesus im Tempel. Es war nämlich seinen Eltern unerklärlich, warum ihr Kind plötzlich so weise redete. Diese Eltern besaßen außer diesem kein weiteres Kind. Das andere Elternpaar hingegen hatte noch weitere Kinder, vier Knaben und zwei Mädchen. Beide Familien wurden später allerdings Nachbarsfamilien in Nazareth, ja, verschmolzen schließlich in eine einzige Familie. Der Vater des bethlehemitischen Jesus war bereits ein alter Mann, als der Jesus geboren wurde. Er starb auch bald darauf, und die Mutter zog mit ihren Kindern nach Nazareth zu der andern Familie. ... Das Lukas-Evangelium dagegen gestattet uns, jene bedeutungsvollen Vorgänge kennenzulernen, welche möglich gemacht haben, dass diese bedeutende Wesenheit des Christus einfließen konnte in die Persönlichkeit des Jesus von Nazareth, zu zeigen das Zusammenströmen des Zarathustrismus und des Buddhismus, und wir haben gesehen, wie sich diese zwei gewaltigen Geistesströmungen begegnen und sich vereinigen gerade im Jesus von Nazareth. Er trat uns das letzte Mal entgegen als menschliche Persönlichkeit, die da geboren ward als ein Kind mit ganz besonderen innerlichen Anlagen, aber zunächst nicht mit jenen Anlagen, die den Menschen besonders zum Verständnis der äußeren, gegenwärtigen physischen Welt geführt hätten. Über dieser Persönlichkeit, die als Kind uns entgegengetreten ist in dem nathanischen Jesuskinde, dem eigentlichen Jesus von Nazareth, über ihr sehen wir strahlen das, was wir den Nirmanakaya des Buddha nannten, was wir als Aura dieses Kindes sehen. Es ist diejenige Gestalt, welche der Buddha annahm nach seiner letzten Inkarnation, in welcher er Buddha wurde. Wir konnten hervorheben, dass dasjenige, was wir unsere abendländische esoterische Lehre nennen, voll rechtfertigt das, was in den morgenländischen Schriften enthalten ist: dass die Individualität vor der Verkörperung des Buddha, in der sie im 6. Jahrhundert vor Christus auftrat, ein Bodhisattva war. Solch ein Bodhisattva wird in einer ganz bestimmten Verkörperung ein Buddha. Damit hatte jene Individualität eine solche Entwickelungsstufe erlangt, dass sie nun nicht mehr in einem physischen Leib auf der Erde verkörpert zu werden brauchte. Das ist eine große Errungenschaft, dass eine Individualität nicht mehr verkörpert zu werden braucht. Dass dieses sein kann, hängt aber nicht nur von der Höhe der Entwickelung einer Individualität ab, sondern auch von der Art einer Individualität. Nach dieser Verkörperung hatte der Bodhisattva-Buddha keine irdisch-fleischliche Verkörperung mehr durchzumachen. Er verkörperte sich dann nicht mehr in einem irdisch-fleischlichen Leibe, sondern nur noch in dem, als unterste körperlich-leibliche Wesenheit, was wir den Äther- oder Lebensleib nennen. Darin verkörperte sich Hnfort eine solche Individualität. Er stieg nicht mehr herunter zu einer fleischlichen Verkörperung, dieser Buddha, sondern nur zu einer solchen im Ätherleibe. Ein solcher ätherischer Leib, in dem sich eine Individualität vorwärtsentwickelt hat, sieht - wenn er gesehen wird - nicht wie ein anderer Leib aus, der als physischer Leib auf der Erde besteht. Was wir als physischen Leib sehen bei einer Individualität, die bis zur Verkörperung im physischen Leib heruntersteigt, das ist da eine geschlossene Einheit. Da ist nirgends eine Unterbrechung. Ein solcher ätherischer Leib aber, in dem sich eine Individualität wie der Buddha verkörpert, ist nicht eine geschlossene Raumeinheit. ... Wenn ein solcher Bodhisattva-Buddha im ätherischen Leib verkörpert wieder erscheint, so erscheint er dann, wenn er sichtbar wird, als eine Vielheit, als eine Schar von Wesenheiten. Von dieser Schar von Wesenheiten erzählt der Schreiber des Lukas-Evangeliums, wenn er von den Engeln spricht, die den Hirten auf dem Felde erschienen. Dieser ätherische Leib, den man den Nirmanakaya des Buddha nennt, der schwebte über jenem nazarenischen Jesuskinde. Er ist es, welcher der Inspirator wird, der alles das, was der Buddha war, einträufelt in das Christentum auf diese Weise. So sehen wir, wie hier der Buddhismus einströmt in das Christentum. Ganz konkret muss man sich das denken, nicht nur im Abstrakten. Wer verstehen will, wie sich das in Wirklichkeit abspielt, der muss hinweisen können auf das konkrete Ereignis, wo der bis zu jener nächsten Stufe fortgeschrittene Buddha sich dem Christentum einfügt. Das ist beschrieben im Lukas-Evangelium, in der Engelschar, die der Nirmanakaya des Buddha ist. Dann haben wir beschrieben, wie ein zweiter Jesusknabe da ist, den wir den bethlehemitischen Jesusknaben nennen können, und haben gesagt, wie der nichts anderes ist als der wiederverkörperte Zarathustra. Es ist ein außerordentlich frühreifes Kind. In jenem Kinde ist wiederverkörpert der Zarathustra. Das ist ausgedrückt im Matthäus- Evangelium. Denn im Matthäus-Evangelium soll geschildert werden die Individualität, die besonders verständlich war für den Schreiber des Matthäus-Evangeliums, die hinzubrachte zu dem Christentum den Strom des Zarathustrismus. Daher wird auch geschildert, daß dieser Knabe abstammte aus der salomonisch-königlichen Linie des Hauses David, während der Jesus des Lukas-Evangeliums abstammte aus der nathanischen Linie des Hauses David, der priesterlichen Linie. Wenn wir das Christentum uns in seiner ganzen tiefen Bedeutung verständlich machen wollen, dann müssen wir uns klarmachen, dass zusammenströmen mussten die wichtigsten Strömungen aus der Welt. Wir sehen, dass die davidische Königslinie sich spaltet in eine salomonische und in eine nathanische Linie. In der salomonischen Linie pflanzen sich fort die königlichen Eigenschaften, in der nathanischen Linie die priesterlichen Eigenschaften. Die königlichen Eigenschaften kommen besonders in den ersten zwei Lebensperioden des menschlichen Lebens heraus; die Eigenschaften, die vor allen Dingen sozusagen hinausgehen auf ein verständnisvolles Beherrschen der Weltverhältnisse, auf alles das, was den Menschen mit den Weltverhältnissen in Harmonie bringt. Das kann nur geschehen, wenn die Kräfte des physischen und des ätherischen Leibes richtig entwickelt sind. Da der Zarathustra vorzugsweise diese Eigenschaften in innerlicher Weise vollendet ausgebildet hatte, so musste er sich jetzt gerade bis zum zwölften Jahre all der Anlagen bedienen, die im physischen und Ätherleibe herauskamen. Solche Anlagen konnten ihm im besonderen gegeben werden durch die im salomonischen Hause vererbten Eigenschaften. Für die Aufgabe, die er hatte, brauchte er aber auch die großen Anlagen des Ich-Trägers, die großen Anlagen des Astralleibes. Sie konnten ihm nur gegeben werden von einer Linie, die aus Generationen heraus gerade diese Anlagen vererbte. Wäre der Zarathustra bis zu dem dreißigsten Jahre in dem Leibe geblieben, wo der Ätherleib und der physische Leib besonders ausgebildet waren, so hätte er seine Wesenheit nicht so vertiefen können. Darum zog er im zwölften Jahre hinüber in den nazarenischen Jesus, so dass in demselben Kinde, worin der Nirmanakaya des Buddha wohnte, vom zwölften Jahre an aufgenommen wurde die Individualität des Zarathustra. So sind diese beiden Strömungen zusammengeflossen in diesem nazarenischen Jesus in seinem zwölften Jahre. Als dritte Strömung sollte hinzukommen die althebräische Strömung. Nur durch dieses Zusammentreffen konnte jene Individualität auftreten, die den Christus in sich aufnahm. ... Es lag in der Mission des Buddha, die Lehre von Mitleid und Liebe zu bringen; aber Christus ist die Kraft der Liebe. Er brachte die Liebe selbst. Es ist etwas anderes, die Lehre von etwas zu bringen, als die Sache selbst zu bringen. Gerade damit war die Möglichkeit gegeben, dass die Kraft der Liebe herunterströmte und sich offenbarte durch dieses hohe Sonnenwesen auf der Erde, dass diese Lehre gebracht wurde durch den Buddha. Aber wiederum war es notwendig, dass diese Kraft der Liebe sich irdisch offenbarte innerhalb eines Volkes, das eine andere Entwickelung durchgemacht hatte als dasjenige, in welchem der Buddha lebte. Wodurch unterscheidet sich das, was der Welt gebracht worden ist durch den Buddha, von dem, was gebracht worden ist durch die Individualität des Moses ? Man nennt mit Recht das, was der Buddha gebracht hat, das große Gesetz, Dharma. Der Buddha hat das Gesetz so gebracht, in einer bestimmten Form, so dass es von der Seele in dieser Form erkannt werden konnte, dass die Menschen es innerhalb der eigenen Seele finden konnten. Moses hat ein Gesetz gebracht in einer ganz andern Art und Weise; er brachte es als Gebot. Es konnte nicht bei diesem Volke, dem er es brachte, als ein in der Seele selbst wurzelndes Gesetz angesehen werden, sondern als ein göttliches, aus den Höhen gegebenes Gesetz. Buddha sagte: Ihr werdet in der tiefsten Kraft der Seele selber finden das Gesetz, das ich euch sage. - Aber Moses sagte: Es gibt das Gesetz der Gott, der da kommen wird. Es musste sozusagen einem Volke ein Gesetz gegeben werden unter der Voraussetzung, dass man rechnete, dieses Volk steht auf einer jüngeren Stufe als das andere. Es hat gewisse Kräfte noch nicht ausgebildet. Darauf beruht alle Entwickelung, dass die Dinge nicht in gerader Linie weitergehen. ... Es ist das hebräische Volk zurückgehalten worden. Es konnte noch nicht aufnehmen die Lehren des Buddha von Mitleid und Liebe. Das ist ihm als ein Gebot gegeben worden. Es hatte nicht den Appell des Buddha bekommen, aus sich heraus zu entwickeln die Lehre von Mitleid und Liebe. Nur an einer Stelle der Erdentwickelung, wo die Menschen am meisten vorgeschritten waren, konnte der Bodhisattva-Buddha diese Lehre bringen. Als dann ganz andere Kräfte entwickelt worden waren, wurde an einer andern Stelle diese Strömung mit der andern vereinigt. ... Das Matthäus-Evangelium stellt insbesondere diese Entwickelung ganz wunderbar getreu dar, indem es eine Dreigliederung eintreten lässt. Wir haben drei mal vierzehn Glieder: von Abraham bis David vierzehn Glieder, von David bis zur babylonischen Gefangenschaft vierzehn Glieder, von der babylonischen Gefangenschaft bis zum Christus Jesus wieder vierzehn Glieder. Das gibt drei mal vierzehn oder zweiundvierzig Glieder, gleichsam zeigend, daß in dieser Leiblichkeitdes Jesus der Extrakt da ist von alledem, was von Abraham herunter durch die ganzen Schicksale des althebräischen Volkes zubereitet ist. Und jetzt soll auftreten ein Menschenwesen, welches alle die Eigenschaften, die da sozusagen durch die Generationenfolge zusammengestellt sind, seelisch im seelischen "Wirken zum Ausdruck bringt, sie in seiner ganzen Persönlichkeit, in einem Menschen zusammenfasst. Die ganze hebräische Entwickelung seit Abraham sollte in einem Menschen zusammengefasst werden. Und das sollte gipfeln in dem Jesus des Matthäus-Evangeliums. Wie konnte das geschehen? Das ist nur möglich, wenn wiederholt wird der ganze Entwickelungsgang in seelischer Art. Zarathustra geht ungefähr aus von der Stelle in Ur in Chaldäa, geistig aus den Mysterien heraus, woher Abraham gekommen ist. Der Goldstern erscheint dort zuerst, geht von da aus, die dortigen Magier folgen ihm. Geistig geschieht dasselbe was physisch durch Abraham geschehen ist. Den Weg, den Abraham gemacht hat, den geht geistig der Stern, dem die Magier folgen: das ist der sich inkarnierende Zarathustra selber, der da den Weg geht, den Abraham gegangen ist, und er senkt sich nieder über der Geburtsstätte. Das ist der Moment, wo sich die Individualität des Zarathustra inkarniert in dem bethlehemitischen Jesuskinde. Die Magier wissen das. Sie folgen dem Stern, das heißt ihrem großen Lehrer Zarathustra, der sich da inkarniert. Es handelt sich nun darum, dass wirklich der Weg weitergemacht wird, dass wirklich in der Persönlichkeit des einen Jesus darinnen ist der gesamte Extrakt der ganzen hebräischen Entwickelung. Wir sehen zunächst, dass im Geiste wiederholt wird ein Opfer, das Isaak-Opfer; wenigstens im Geiste wird es wiederholt durch das Opfer der drei Magier aus dem Morgenlande: Gold, Weihrauch und Myrrhen wurden von ihnen dargebracht. Zu gleicher Zeit sehen wir, dass wiederum etwas eintritt, das erinnert an frühere Ereignisse des althebräischen Volkes. Mit der ganzen Geburt dieses Jesusknaben ist etwas verbunden, das ein Abbild ist der Schicksale des althebräischen Volkes. Da war ein Joseph, der eine Erbschaft hatte im Träumen, und das Verbindungsglied darstellt zwischen dem hebräischen und dem ägyptischen Volke; jetzt ist es wieder ein Joseph, der da Träume hat, und dem im Traume gewiesen wird nicht nur, dass Jesus geboren wird, sondern dass er mit dem Jesus nach Ägypten ziehen solle. Und nun geht der Weg des Zarathustra in dem Leibe des Jesusknaben weiter. Wie er verfolgt hat den Weg, den auf dem physischen Plane Abraham genommen hat von Ur in Chaldäa bis Kanaan, so geht er jetzt den Weg weiter nach Ägypten - und das Jesuskind wird wieder zurückgeführt aus Ägypten, wie das hebräische Volk zurückgeführt worden ist. Da haben wir beim Auftreten des bethlehemitischen Jesus, den man erst später den Nazarener genannt hat, eine Wiederholung der ganzen Schicksale des althebräischen Volkes bis zur Rückkehr aus Ägypten in das gelobte Land Palästina. Das, was sich da abgespielt hat durch lange, lange Jahrhunderte als äußere Geschichte des hebräischen Volkes, wiederholt sich jetzt in dem Schicksale jener Menschenwesenheit, die den Zarathustra in dem Leibe des bethlehemitischen Jesus darstellt. Dies ist im Sinne des Matthäus-Evangeliums, im Großen gedacht, das Geheimnis menschlicher Geschichte überhaupt. Man versteht menschliche Geschichte nicht, wenn man nicht die einzelnen großen leitenden Individualitäten, die eine besondere Mission haben, so versteht, dass sich in ihrem einzelnen Schicksale die ganze Entwicklung durch Jahrhunderte hindurch wiederholt; dass sie aufnehmen in einer Inkarnation einen Extrakt dessen, was in der Geschichte durch Jahrhunderte geschaffen worden ist. Der Christus Jesus musste ja noch viel mehr aufnehmen, aber die Leiblichkeit musste zunächst besonders zubereitet werden, und das konnte nur durch die geschilderten Einrichtungen geschehen." Althebräische Strömung, es waren die Leute, die Johannes taufte, dazu vorbereitet worden, die Zeichen der Zeit zu verstehen, zu verstehen, dass ein solch großes Ereignis gekommen ist; der verstoßene Ismael war für die Mission des hebräischen Volkes nicht tauglich, daher lautet eine alte Legende des hebräischen Volkes: Es ward hinausgestoßen ein Spross des Abraham in Ismael nach Araba, das heißt in die Wüste. Die Anhänger der bloßen Gesetzgebung sind, wie sie vom Sinai herstammte, die Pharisäer und Sadduzäer, der Gefahr ausgesetzt sind, in ihrer Entwickelung stehenzubleiben wie die heutigen Muslime: "Jetzt aber, bei einer Johannestaufe nicht dreitausend Jahre vor Johannes dem Täufer, sondern zu seiner Zeit, stellte sich etwas ganz anderes heraus: dass nämlich unter denen, die getauft wurden, schon solche waren, die in ihrer Natur zeigten, dass die Entwicklung der Menschheit fortgeschritten ist, dass das Ich, welches von der Außenwelt befruchtet ist, jene große Gewalt hatte. Da zeigte sich auch ein ganz anderes Bild, als es sich früher bei der Johannestaufe gezeigt hatte: der Mensch sah die schöpferischen Kräfte des Ätherleibes nicht mehr in dem Bilde der Schlange, sondern in dem Bilde des Lammes. Dieser Ätherleib war nicht mehr durchdrungen von innen her mit dem, was von den luziferischen Kräften kam, sondern er war ganz hingegeben der geistigen Welt, die durch die Erscheinungen der Außenwelt hineinscheint in die Seele des Menschen. Dieses Erblicken des Lammes war das Erlebnis bei der Johannestaufe, das diejenigen hatten, welche wirklich verstehen konnten, was die Johannestaufe damals bedeutete. Diese waren es aber auch, die sich sagen konnten, der Mensch sei ein ganz anderer, ein neues Wesen geworden. Die wenigen, die das erlebten bei der Johannestaufe, konnten sagen: Ein großes, gewaltiges Ereignis ist eingetreten, der Mensch ist ein anderer geworden; das Ich hat jetzt die Herrschaft gewonnen auf Erden! - Es waren die Leute, die Johannes taufte, dazu vorbereitet worden, die Zeichen der Zeit zu verstehen, zu verstehen, dass ein solch großes Ereignis gekommen ist. Dies war immer die Aufgabe der Nasiräer. Sie wurden durch die Taufe dahin gebracht, dass sie immer wußten, wie nahe das Kommen des Christus ist. Dies erkannten sie an der Beschaffenheit des Ätherleibes bei der Lockerung während der Taufe. Johannes der Täufer sollte zeigen, dass nun die Zeit gekommen war, wo das Ich sich einleben konnte in die Menschennatur. Dadurch war er der Erfüller der alten Zeit. Er durfte eine Gemeinde um sich sammeln, welcher er zeigen konnte, dass das Christus-Prinzip durch die Wendung zum Ich nun einziehen konnte in die Menschheit. Johannes der Täufer hat das Nasiräat im höchsten Sinne ausgebildet, so dass es von einer Prophetie zur Erfüllung wurde. Er bildete eine Gemeinde um sich, die das nahende Christus-Ereignis verstehen konnte. So nur sind jene Worte zu verstehen, die der Täufer spricht. Gerade solche Worte sind unendlich tief zu nehmen, und es geziemt sich wahrhaftig nicht mehr von einem Menschen, der heute sich mit solchen Dingen beschäftigen will, in Johannes dem Täufer nichts anderes zu sehen als einen zeternden, fanatischen Menschen, der nur über die Pharisäer schimpft, sie ein Otterngezücht nennt und ihnen zuruft: «Bildet euch nichts darauf ein, dass ihr Abraham zu eurem Vater habt, Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken.» Johannes der Täufer wäre wahrlich ein sonderbarer Keifer gewesen, wenn er sich nicht auch darüber gefreut hätte, dass auch Pharisäer und Sadduzäer zu ihm kamen, um sich taufen zu lassen. Indessen, beschimpft er sie sofort bei ihrer Ankunft? Wozu das? Wenn man die Dinge aus ihrem Inneren heraus versteht, so zeigt sich sehr bald, dass nicht bloß fanatische Schimpferei dahinter liegt, sondern daß in der Tat eine hohe Bedeutung und ein tiefer Sinn dahinter liegt. Diesen Sinn aber kann man nur verstehen, wenn man auf einen besondern Zug des althebräischen Volkes eingeht. Schon aus dem Gesagten können Sie entnehmen, dass in Abraham ein solcher Mensch ausgewählt worden ist, der so organisiert war, dass im rechten Zeitmomente aus seinen Nachkommen der Jesus herausgeboren werden konnte. Dazu aber musste das, was erst Anlage bei Abraham war, entwickelt werden. Wir müssen uns darüber klar sein, dass zur Entfaltung dieser Anlage nötig war, dass immer einiges ausgestoßen wurde. Wir haben schon gesehen, wie Joseph abgestoßen worden ist. Aber auch schon früher war manches abgestoßen worden, zum Beispiel Esau, der Stammvater der Edomiter, weil in ihm auch ein altes Erbstück übriggeblieben war. Nur das sollte nämlich erhalten bleiben, was in der gekennzeichneten Richtung veranlagt war. Dies ist in wunderbarer Weise darin ausgedrückt, dass Abraham zwei Söhne hatte, Isaak, den Sohn der Sarah auf der einen Seite, und Ismael. Von Isaak stammt das althebräische Volk ab. In Abraham waren aber noch andere Eigenschaften. Würden diese sich durch die Generationen hinunter vererben, so käme nicht das Richtige zustande. Daher musste jenes andere radikal hinausgestoßen werden in eine andere Nachkommenschaft, in die Ismaels, den Sohn der ägyptischen Magd Hagar. Zwei Abstammungslinien gehen also von Abraham aus, die eine über Isaak und die andere über den verstoßenen Ismael, der das Blut einer Ägypterin in sich hat und die für die Mission des hebräischen Volkes nicht tauglichen Eigenschaften auf sich nehmen musste. ... Was ist denn die Offenbarung vom Sinai? Was bekam Moses da, und was gab er dem Volke? Er gab ihm etwas, das wohl auf den Stamm dieses Volkes gepfropft werden konnte, weil es mit ihm in einer ganz bestimmten Weise verwandt war. Es waren einst die Nachkommen des Ismael ausgewandert und hatten sich angesiedelt in den Gegenden, welche nun von Moses mit seinem Volke durchzogen wurden. Jene Eigenschaften, die über Hagar zu den Ismaeliten gingen, welche zwar noch verwandt waren mit Abraham, aber dazu viele alte Erbstücke sich mit bewahrt hatten, die fand Moses dort bei den Ismaeliten, welche eine Art von Eingeweihten hatten. Aus den Offenbarungen dieses Zweiges entnahm er die Möglichkeit, den Israeliten die Offenbarung vom Sinai verständlich zu machen. Daher lautet eine alte Legende des hebräischen Volkes: Es ward hinausgestoßen ein Spross des Abraham in Ismael nach Araba. Das heißt in die Wüste. Was innerhalb dieses Stammes erwuchs, war ebenfalls enthalten in dem Lehrgut des Moses. Das althebräische Volk bekam auf dem Sinai das als Lehre wieder zurück durch Moses, was es ausgestoßen hatte aus seinem Blute; von außen bekam es dieses wieder zurück. Darin sieht man wieder die wunderbare Sendung des hebräischen Volksstammes, dass ihm alles so gegeben werden sollte, dass er es nachher als ein Geschenk wieder zurückzuerhalten hat. Als ein Geschenk von außen empfing Abraham in Isaak das gesamte hebräische Volk; wiederum bekommt Moses und sein Volk von den Nachkommen des Ismael das, was es ausgestoßen hatte, wieder zurück. Es sollte in Absonderung nur diese seine ihm eigene Organisation ausbilden und als Geschenk seines Gottes zurückempfangen, was es ausgestoßen hatte. So versöhnte sich später auch Jakob mit Esau wieder, wodurch das hebräische Volk wiederum das zurück erhielt, was es einst in Esau ausgeschieden hatte. Man muss eben die Bibel sehr sorgfältig lesen, um die Tragweite der Worte darin richtig würdigen zu können. Solche Dinge ziehen sich als charakteristischer Zug durch die ganze Geschichte des hebräischen Volkes hin. Von den Nachkommen der Hagar stammt etwas ab, das mit der Gesetzgebung des Moses zusammenhängt, während abstammt das Blut, das die eigentlich israelitischen Fähigkeiten des Moses repräsentiert, von der Sarah. Agar oder Hagar heißt im Hebräischen auch Sinai, was bedeutet der Steinberg, der große Stein. Man könnte auch sagen, von dem großen Stein, der eine äußere Ausprägung war von Hagar, bekam Moses seine Gesetzesoffenbarung. Das, was dieses jüdische Volk als Gesetzgebung hatte, stammte nicht aus den besten Eigenschaften des Abraham, das stammte ab von Hagar, vom Sinai. So dass diejenigen, welche die Anhänger der bloßen Gesetzgebung sind, wie sie vom Sinai herstammte, die Pharisäer und Sadduzäer, der Gefahr ausgesetzt sind, in ihrer Entwickelung stehenzubleiben. Sie sind diejenigen, welche bei der Johannestaufe nicht das Lamm sehen wollen, sondern die Schlange. So verwandelt sich das, was sonst bloß Gekeife des Täufers wäre, in eine schöne Ermahnung der Pharisäer und Sadduzäer, wenn er ihnen zuruft: Ihr, die ihr Anhänger der Schlange seid, gebt acht, dass ihr wirklich in der Taufe das Richtige schaut. - Nämlich nicht die Schlange, sondern das Lamm. Er sagte ihnen ferner, sie brauchten sich nichts darauf einzubilden, dass sie Abraham zum Vater hätten, denn dies sei bei ihnen ein bloßes Wort; sie schwörten auf das, was vom Stein Sinai käme, aber das hätte aufgehört, eine Bedeutung zu haben. Nun aber wird aus der Welt etwas herantreten als neugeborenes Ich, und dieses Ich zeige ich euch, sagte der Täufer: Ich zeige euch, wie das aus dem Judentum herauswachsen wird, was wirklich durch die Generationen heruntergetragen worden ist und was nicht mehr auf den einzigen Stein Sinai schwören wird, sondern auf das, was überall um uns herum ist. Gottes Kinder können dadurch erscheinen, dass hinter dem Sinnlichen das Geistige erschaut wird. Aus diesen Steinen kann Gottes Wort dem Abraham Kinder erwecken! Ihr versteht jenen Ausspruch gar nicht: «Wir haben Abraham zum Vater.» " [22] Heute müssen
durch Spiritualität überbrückt werden diese Unterschiede,
diese Abgründe, die zwischen den einzelnen Menschengruppen vorhanden
sind. Der alte Rassenstandpunkt ist Geschichte, und es wird einen viel
geistigeren
8. Die Mission einzelner Volksseelen I; keltischer Volksgeist; germanisch-nordische Mythologie; Zentrum für die Ausstrahlung der Geistigkeit Europas lag über Mittel-Deutschland, Externsteine, Detmold und Paderborn; dieses Inspirationszentrum in uralter Vergangenheit, auch Asgard genannt, hat später seine Hauptwirksamkeit abgegeben an das Zentrum des heiligen Gral; Wanen, Asen, Wotan oder Odin, Thor; «Nebelheim» oder «Niflheim», «Muspelheim»; Ginnungagap, «Riesenheim»; Mission Europas, Freiheit; Ahuras oder Asuras, dunkle Asuras und Licht-Asuras in Persien; Loki hat drei Sprößlinge, die Midgardschlange, der Fenriswolf, die Hel; Baidur-, Hödur- und Loki-Mythos; GötterdämmerungKeltischer Volksgeist; germanisch-nordischen Mythologie; Zentrum für die Ausstrahlung der Geistigkeit Europas lag über Mittel-Deutschland, Externsteine, Detmold und Paderborn; dieses Inspirationszentrum in uralter Vergangenheit, auch Asgard genannt, hat später seine Hauptwirksamkeit abgegeben an das Zentrum des heiligen Gral; In der vergleichenden Religionswissenschaft, vergleichenden Mythologie wird der allergrößte Unfug getrieben: "Diejenigen, die im Norden wohnen, wird etwas interessieren, worauf wir in den nächsten Betrachtungen genauer werden einzugehen haben, sie wird insbesondere interessieren müssen die Frage: Wie wirkte jener Erzengel, der einstmals mit den nordischen Völkern, den skandinavischen Völkern heraufgeschickt worden ist in dieses Gebiet, und von dem aus die verschiedenen Erzengelwesen Europas - namentlich West-, Mittel- und Nordeuropas - die Inspirationen bekamen? In der außenstehenden Welt kann es nur als Narretei gelten, wenn geradezu hingewiesen wird auf jenen Punkt des europäischen Kontinentes, von dem einst die größten Impulse nach allen Seiten ausgestrahlt sind, auf jenen Punkt, der der Sitz erhabener Geister war, bevor der keltische Volksgeist als keltisches Erzengelwesen in der Hochburg des Grals ein neues Zentrum errichtet hatte. Von jenem Punkte, der in alten Zeiten Zentrum war für die Ausstrahlung der Geistigkeit Europas, ist auch ausgestrahlt dasjenige, was zunächst der nordische Volks-Erzengel als seine Mission erhalten hat. Für die Außenwelt muss es, wie gesagt, als Narretei erscheinen, wenn wir als den Punkt, von dem ausstrahlt, was nach den verschiedensten germanischen Volksstämmen hinwirkt, dasjenige Gebiet bezeichnen, das heute über Mittel-Deutschland liegt, aber eigentlich über der Erde gelegen ist. Wenn Sie etwa eine Kreislinie zögen, so dass in diese Kreislinie hineinfallen würden die Städte Detmold und Paderborn, so kommen Sie in die Gegend, von der ausströmte die Mission der erhabensten Geister, welche nach Nord- und West-Europa ihre Mission ausdehnten. Weil dort das große Inspirationszentrum war, deshalb ging später die Sage, dass Asgard eigentlich an diesem Punkte der Erdoberfläche gelegen habe. Es lag aber da das große Inspirationszentrum in uralter Vergangenheit, das Zentrum, welches dann später seine Hauptwirksamkeit abgegeben hat an das Zentrum des heiligen Gral. ... So sonderbar ähnlich manche Dinge der germanischnordischen Mythologie den Darstellungen der griechischen Mythologie sind, so muss doch gesagt werden, dass es keine andere Mythologie der Erde gibt, welche in ihrem eigentümlichen Aufbau, in ihrer eigenartigen Durchführung ein bedeutsameres oder klareres Bild der Weltenevolution gibt, als diese nordische Mythologie, so dass dieses Bild als eine Vorstufe des geisteswissenschaftlichen Bildes der Weltenentwickelung gelten kann. ... Wenn man die Entwickelung der germanisch-nordischen Geschichte und die darin geschilderten geistigen Impulse studieren will, dann hat man nötig, den Grundcharakter der germanisch-nordischen Mythologie zunächst ins Auge zu fassen, und es ist schon das letzte Mal darauf aufmerksam gemacht worden, dass diese germanisch-nordische Mythologie, trotz manchem, worin sie Ähnlichkeit hat mit anderen Mythologien und Götterauffassungen, doch etwas ganz Eigentümliches ist. Dabei bleibt doch richtig, dass ein sehr weitgehender Grundkern mythologischer Auffassung sich über alle germanischen Völker und Stämme Europas hin erstreckt, so dass bis weit nach Süden hin eine einheitliche mythologische Auffassung, im Grunde genommen ein gleichartiges Verständnis jener verwandtschaftlichen Beziehungen möglich ist. Gerade für das Eigenartige der germanisch-nordischen Mythologie muss durch alle Volksgebiete, in denen in der einen oder anderen Form diese Mythologie ausgebreitet war, einstmals ein gleiches Verständnis vorhanden gewesen sein; denn es unterscheidet sich das, was gemeinsam ist in der Mythologie der germanisch-nordischen Völker, ganz gewaltig: schon von dem Wesenskern der griechischen Mythologie, ganz zu schweigen von der ägyptischen, so dass alles, was verwandt ist in der germanischen Mythologie, einander ganz nahe steht und weit entfernt ist von dem, was das Wesentliche in der griechischen und römischen Mythologie ist. Man kann aber dieses Wesentliche heute nicht sehr leicht verstehen, aus dem Grunde nicht, weil aus Erkenntnisvoraussetzungen - über welche zu sprechen hier zu weit führen würde - heute eine gewisse Sehnsucht, ein gewisser Trieb herrscht, die Religionen der verschiedenen Völker einfach miteinander zu vergleichen. Vergleichende Religionswissenschaft, vergleichende Mythologie, das ist etwas, wofür heute viel Enthusiasmus herrscht. Es ist dies ein Gebiet, auf dem es möglich ist, den allergrößten Unfug zu treiben. Was geschieht denn gewöhnlich, wenn man Mythologien und Religionen einzelner Völker miteinander vergleicht? Man vergleicht die Äußerlichkeiten, die in den Göttergeschichten vorliegen, sucht nachzuweisen, dass die eine Göttergestalt in der einen Mythologie vorkommt und in ähnlicher Weise auch in der anderen und dergleichen mehr. Diese Religionsvergleichung ist für denjenigen, der den Tatbestand, der darin vorliegt, wirklich kennt, so ziemlich das Unbehaglichste in unserer gegenwärtigen Wissenschaftsrichtung, deshalb, weil man eigentlich überall nur die Äußerlichkeiten vergleicht. ... Es kommt also auf das vielfach durchaus gar nicht an, was heute die vergleichende Religionswissenschaft mit ihren ganz äußerlichen Methoden auf diesem Gebiete zutage fördern kann. Es kommt vielmehr darauf an, dass man kennen lernt, gewissermaßen aus der Differentiation der Volksgeister heraus, die Art und Weise wie dieses oder jenes Volk, sei es zu seiner Mythologie, sei es zu seiner sonstigen Götterlehre, sei es selbst zu seiner Philosophie, gekommen ist. Wir können daher den Grundcharakter der germanisch-nordischen Mythologie kaum anders verstehen, als wenn wir noch einmal einen Streif zug machen durch die aufeinanderfolgenden fünf Kulturperioden der nachatlantischen Zeit. Diese fünf Kulturperioden wurden dadurch hervorgerufen, dass von Westen nach Osten Wanderzüge stattgefunden haben, dass sozusagen die allerreifsten, fortgeschrittensten Menschen nach Absolvierung dieser Wanderzüge in das indische Gebiet vorrückten und dann die heilige uralt-indische Kultur begründeten. Weiter herauf, gegen unsere Zeit, wird die persische Kultur begründet, dann die ägyptisch-chaldäisch-babylonische Kultur, dann die griechischlateinische Kultur, auf die endlich die unserige folgt. Diese fünf Kulturen sind in ihren Wesenskernen nur dadurch zu verstehen, dass man weiß, dass die Menschen, die an diesen Kulturen beteiligt sind, und auch die Engelwesen, die Volksseelen oder Erzengel und die Zeitgeister in den verflossenen Zeiten selber alle durchaus voneinander verschieden waren. Heute wollen wir mehr Rücksicht darauf nehmen, wie die Menschen verschieden waren, die an diesen Kulturen teilgenommen haben."Wanen, Asen, Wotan oder Odin, Hönir, Wili und We, Thor; «Nebelheim» oder «Niflheim», «Muspelheim»; Ginnungagap, «Riesenheim»: "Sie hatten eine Erinnerung an ein früheres Weben und Leben, als die Anschauung noch so war, dass man gleichsam alles wie in einem Nebelmeer sah, und sie schauten, wie dann aus diesem Nebelmeer für sie das herauskam, was wir als die göttlich-geistigen Gestalten, die unmittelbar über dem Menschen stehen, kennen gelernt haben. Die alten Götter aber, die gewirkt haben, bevor in das menschliche Seelenleben die Götter eingriffen, die man jetzt sah, mit denen man sich verbunden fühlte, diese göttlichen Wesenheiten, die in ferner, ferner Vergangenheit, in der Zeit der alten Atlantis, wirksam waren, nannte man die Wanen. Herausgetreten aus der alten atlantischen Zeit sind dann die Menschen und sahen auf das Weben der Engel und Erzengel; die nannte man die Äsen. Das waren diejenigen Wesen, die sich als Engel und Erzengel kümmerten um das Ich der Menschen, das jetzt auf der untersten Stufe erwachte. Vorgesetzt waren sie jenen Völkern. Das, was die anderen Völker des Ostens verschlafen haben, nämlich zu sehen, wie die Seele sich hinaufarbeitet durch die verschiedenen Kräfte, die von den normalen und abnormen Engel- und Erzengelwesen verliehen werden, das mußten die Völker Europas von unten auf beginnend durchmachen; sie mußten ganz dabei sein, damit sich diese Seelenkräfte nach und nach entwickelten. So waren also die Göttergestalten, welche sich sozusagen vor die Seele des germanisch-nordischen Menschen stellten, die Göttergestalten, die unmittelbar an seiner Seele arbeiteten und dasjenige, was er selbst als das Sichherausringen des Menschlich-Seelischen aus dem Kosmischen beobachtete, unmittelbare Anschauungen; das war etwas, was er unmittelbar erlebte. Er schaute nicht zurück in der Erinnerung auf die Art und Weise, wie die Seelen sich in die Leiber hineingebildet haben, er sieht vielmehr als gegenwärtig, was da geschieht. Es ist seine eigene Entwickelung, und er ist mit seinem Ich dabei. Er hat Verständnis dafür bis ins achte, neunte, zehnte Jahrhundert nach Christus. Er hat sich ein Verständnis dafür bewahrt, wie die Seelenkräfte nach und nach sich bilden, sich hineinkristallisieren in den Leib. Zuerst schaut er auf die Erzengelwesen, welche in seiner Seele arbeiteten, indem sie ihm das gaben, was seine Seelenkräfte werden sollten, und da findet er als den hervorragendsten dieser Erzengel Wotan oder Odin und sieht ihn an seiner Seele arbeiten, sieht, wie er in seine Seele hineinarbeitet. Was sieht er da? Wie nimmt er Wotan oder Odin wahr? Als was erkennt er ihn, und als was lernt er ihn lieben und, vor allen Dingen, als was verstehen? Er lernt ihn erkennen als einen derjenigen Erzengel, die dazu gekommen sind, einmal Verzicht zu leisten auf den Aufstieg zu höheren Stufen. Er lernt Odin als einen der abnormen Erzengel kennen, als einen der großen Verzichter der Vorzeit, die das Erzengeltum übernommen hatten, als sie die wichtige Mission auf sich nahmen, in die Seele des Menschen hineinzuarbeiten. Den Odin in seiner Tätigkeit erlebt der germanisch-nordische Mensch noch in der Zeit, in der er an das Werk herangeht, der Seele die Sprache einzuimpfen. In wunderbarer Weise hat sich erhalten, wie Odin selbst an seinen Völkern arbeitet, um ihnen die Sprache möglich zu machen. Das wird geschildert als eine Götter-Einweihung. Wie Odin dazu kam, sich die Macht zu verschaffen, den Seelen der germanisch-nordischen Völker die Sprache zu verleihen, das wird dadurch geschildert, daß Odin, bevor er diese Fähigkeit erlangt hatte, dasjenige durchmacht, was uns als die Einweihung durch den Göttertrank dargestellt wird, den Göttertrank, der einstmals in urferner Vergangenheit bei den Riesen war. Dieser Trank enthielt nicht bloß eine abstrakte Weisheit, sondern stellt uns die unmittelbar im Laut sich auslebende Weisheit dar. Über die im Laute sich auslebende Weisheit erringt Odin bei seiner Einweihung die Macht; er lernt sie handhaben, als er eine lange Einweihung, eine Einweihung von neun Tagen durchmacht, aus der er dann durch Mimir, den alten Träger der Weisheit, erlöst wird. So wird Odin der Herr der Sprachgewalt. Daher führt die spätere Sage die Sprache der Dichter, die Sprache der Skalden auf Odin zurück. Auf Odin wird auch zurückgeführt die Runenkunde, die in alten Zeiten mit der Sprache viel näher verwandt gedacht wurde als das spätere Schrifttum. Wie also die Seele auf dem Umwege durch den Ätherleib und hineinlebend in den physischen Leib durch den entsprechenden Erzengel die Sprache erwirbt, das drückt sich aus in den wunderbaren Geschichten, die über Odin erzählt werden. Ähnliche Erzengelwesen haben wir in den Genossen des Odin vor uns, in Hönir, welcher die Kraft des Vorstellens verleiht und in Lodur, welcher dasjenige verleiht, was der Rasse noch am nächsten liegt, also Hautfarbe und Blutcharakter. In diesen zwei Wesen haben wir also Erzengelwesen zu sehen, die sozusagen mehr nach der normalen Seite hin liegen. Die abnormen haben wir dann in den Wesen zu erkennen, die als Wili und We auftreten. Das sind Wesenheiten, die mehr noch im Innern, im Intimen der Seele wirken, wie ich es im vergangenen Vortrage klargelegt habe. Aber innig verwandt fühlt sich gerade mit einem abnormen Erzengel ein solches Ich, das selbst auf einer abnormen Entwickelungsstufe steht, wo es schon bei der Heranbildung der untergeordneten Seelenkräfte dabei ist. Ein solches Ich fühlt sich verwandt mit einem abnorm entwickelten Erzengelwesen. Daher wird auch Odin nicht als abnormer Erzengel empfunden, vielmehr als solcher, der in seinem Zurückbleiben verwandt ist mit dem Zurückbleiben der westindischen Seelen, die in mehr bewußter Weise das in ihrem Ich erleben, was beim Durchgang durch jene Gebiete zurückgeblieben ist, wogegen die östlichen Seelen an gewissen Stadien des Seelenlebens vorübergingen, bis sie sich entschlossen, zu erwachen. Daher lebt vor allen Dingen in der Seele der germanisch-nordischen Menschen alles dasjenige, was mit diesen in den elementaren Tiefen des Seelenlebens wühlenden und arbeitenden Erzengelkräften des Odin verbunden ist. Wenn wir gesagt haben, dass die Engel es sind, welche dasjenige, was die Erzengel bewirken, in die einzelnen Menschen heruntertragen, so hat ein Ich, das auf einer so frühen Elementarstufe des Seelenlebens erwacht, vor allen Dingen ein Interesse daran, dass in jenes Ich gleichsam die Angelegenheiten der Erzengel hineingetragen werden. Daher hat der germanisch-nordische Mensch ein Interesse an einer solchen Engelgestalt, welche von besonderer Macht ist, aber zu gleicher Zeit innig verwandt ist mit dem einzelnen Menschen und seiner Individualität. Das ist Thor. Thor wird nur dadurch erkannt, dass man weiß, dass in ihm gesehen werden muß eine Wesenheit, die zwar sehr vorgerückt sein könnte, wenn sie normal sich weiter entwickelt hätte, die aber verhältnismäßig früh verzichtet hat und auf der Stufe der Engel zurückgeblieben ist, damit sie in der Zeit, da das Ich in der Seelenentwikkelung erwachte, Führer in der Seelenwelt der germanisch-nordischen Gebiete sein konnte. Dass dasjenige, was aus der geistigen Welt in jedes einzelne Ich hineingetragen werden sollte, auch hineingetragen werden konnte, das ist es, was in Thor als verwandt mit dem einzelnen menschlichen Ich so unmittelbar empfunden wird. Wenn wir dies ins Auge fassen, dann werden wir das, was an Einzelheiten überliefert ist, auch besser verstehen. Bei uns handelt es sich ja darum, diese Götterindividualitäten in entsprechender Weise verstehen zu können. Nun aber hat der germanisch-nordische Mensch empfunden, miterlebt dieses Einprägen der Seele in die Leiblichkeit. Er war dabei, als das Ich sich in die Leiblichkeit hineingliederte und von jedem einzelnen Menschen Besitz ergriff. Nun wissen wir, daß das Ich im Blute des physischen Leibes pulsiert, und es entspricht jedem Inneren ein Äußeres, jedem Mikrokosmischen ein Makrokosmisches. Der Arbeit des Sprachen- und Runenweisheit gebenden Odin, der auf einem weiten Umweg durch das Atmen wirkte, entspricht draußen im Makrokosmos die Windesbewegung. Dem regelmäßigen Eindringen der Luft durch unsere Atmungsorgane, welche die Umformung der Luft zu dem Wort, der Sprache bewirken, dem entsprechen draußen im Makrokosmos die Bewegungen, die Strömungen im Winde. Ebenso wahr, wie wir das Walten des Odin in der Umgestaltung der Luft zu den Worten in uns selber empfinden, ebenso wahr müssen wir ihn draußen im Winde walten und wirken sehen. Das aber hat derjenige, der noch die alten germanisch-nordischen Fähigkeiten besaß, zu denen besonders ein gewisser Grad von Hellsichtigkeit gehörte, wirklich gesehen. Der hat überall Odin im Welten wind walten gesehen, hat ihn gesehen, wie er durch seinen Atem die Sprache formte. Das sah der nordische Mensch als eine Einheit. So wie das, was in uns lebt und die Sprache organisiert - das heißt so, wie bei der nordischen Organisation die Sprache war -, hindurchdringt in das Ich und die Pulsation des Blutes bewirkt, so entspricht dem, was sich da als Sprache hineinorganisiert, draußen im Makrokosmos der Blitz und der Donner. Die Sprache ist eher da, als das Ich geboren ist. Daher wird das Ich überall als der Sohn derjenigen Wesenheit empfunden, welche die Sprache gibt. An der Einprägung in das einzelne Ich ist insbesondere Thor beteiligt, und was dem Vorgange im Makrokosmos entspricht, ist im Mikrokosmos die Pulsation des Blutes. Was also draußen im Makrokosmos der Pulsation des Blutes im Menschen entspricht, das ist dasjenige, was als Blitz und Donner durch die wehenden Winde und webenden Wolken geht. Das aber sieht wiederum der germanisch-nordische Mensch in seinem Hellsehen als eine Einheit, und er sieht das Wehen des Windes, das Zucken des Blitzes draußen in innigem Zusammenhang mit dem Weben der von ihm eingeatmeten Luft. Er sieht, wie sie ins Blut übergeht und da das Ich pulsieren macht. Das wird heute als ein materieller Vorgang angesehen, war aber noch ein astralischer Vorgang bei den germanisch-nordischen Menschen. Der sah die innige Verwandtschaft des Feuers, des Blitzes mit dem, was durch das Blut geht. Er fühlte den Pulsschlag in seinem Blute und wußte: Das ist der Schlag des Ich; wußte: Das, was da schlägt, spüre ich und spüre ich nach einiger Zeit wieder. Aber den äußeren, materiellen Vorgang beachtete er nicht. Das alles war in hellseherische Empfindung gekleidet. Er empfand das, was den Pulsschlag bewirkt und ihn immer wieder an dieselbe Stelle zurückgehen lässt, als Thors Tat. Als das Immer-wieder- Zurückkehren des Hammers des Thor in die Hand des Thor fühlte er in seinem Ich die Thor-Kraft, die Kraft eines der mächtigsten Engel, die überhaupt jemals verehrt worden sind, weil er eine mächtige Wesenheit war, die angesehen wurde als stehengeblieben auf der Stufe des Engeltums. Wie die geistige Kraft den physischen Leib zusammenhält, das drückt sich in der germanisch-nordischen Mythologie dadurch aus, dass das Ich dasjenige ist, was bei dem Gesponnenwerden des seelisch-leiblichen Wesens dieses zusammenhält. Von innen heraus sieht der germanischnordische Mensch das Weben des leiblich-seelischen Menschen, und er hat in späterer Zeit noch Verständnis dafür, wie aus dem Astralischen sich sein Inneres hineingliedert, wie sozusagen das Innere dem Äußeren antwortet. Er hatte noch Verständnis dafür, wenn ihm von Eingeweihten gesagt wurde, wie die Welt zum Menschen sich formt. Da hatte er Verständnis dafür, zurückzugehen zu den früheren Stadien, zu dem, was ihm erzählt worden ist von den Geschehnissen, die das Verhältnis der Engel und Erzengel darstellen, zu den früheren Stadien, wo der Mensch aus dem Makrokosmos in physisch-geistiger Art herausgeboren worden ist. Er vermochte zu sehen, wie aus dem Makrokosmos der einzelne Mensch herausgebaut wird, wie er im Makrokosmos ruht. Er suchte sich im Makrokosmos diejenigen Vorgänge auf, die sich mikrokosmisch so abspielen, dass von dem menschlichen Norden aus, aus dem kühlen Geistgebiet, die menschlichen Gedanken gewoben werden, und dass von dort aus die menschliche Leiblichkeit mit den zwölf Gehirnnerven des Kopfes versorgt wird. Diesen Vorgang, der mikrokosmisch zu den zwölf Gehirnnerven geworden ist, sieht er. Er sieht den webenden Geist in dem, was er «Nebelheim» oder «Niflheim» nennt; er sieht die zwölf Ströme, die sich zusammenziehen und materiell werden in den zwölf Gehirnnerven des Menschen; er sieht, wie entgegengewirkt dem, was von oben herunterkommt, dasjenige, was aus dem Herzen, aus dem menschlichen Süden kommt; er sucht es im Makrokosmos draußen und versteht es, wenn es ihm als «Muspelheim» genannt wird. So hat er noch in christlichen Jahrhunderten ein Verständnis für das Begreifen des Mikrokosmos aus dem ganzen Makrokosmos heraus, und man kann für ihn noch weiter zurückgehen, indem man den Menschen nach und nach aus dem Makrokosmos, als Extrakt der ganzen Welt, entstehen lässt. Er ist imstande, zurückzublicken in diese Zeit, und kann verstehen, dass diese Vorgänge eine Vergangenheit haben, welche er selber noch sieht als ein Hineinarbeiten der Engel und Erzengel in seine Seele. Er kann einsehen, dass diese Vorgänge eine Vergangenheit haben, und was er sich da als Vorstellungen erwirbt, das ist das, was uns entgegentritt, was erkannt wird als die altgermanisch-nordische Genesis, als die Entstehung der Menschheit aus dem gesamten Makrokosmos heraus. Da, wo angefangen wird bei dem germanisch-nordischen Chaos, bei dem Ginnungagap, mit dem stehen wir ungefähr da, wo die Erde sich wieder von neuem bildet, nachdem sie die drei früheren Zustände, Saturn-, Sonnen- und Mondzustand, durchgemacht hat, wo die Erde sich also aus dem Pralaya wieder heraushebt, wo die Reiche der Natur sich noch nicht differenziert haben, wo die Menschen noch ganz geistige Wesen sind. Da versteht der nordische Mensch dann, wie sich herausbilden die späteren Zustände. Und nun ist es interessant zu sehen, wie in der nordisch-germanischen Mythologie in Bildern imaginativer Form die Vorgänge geschildert werden, die sich in jenen Zeiten abgespielt haben, und für die wir in den geisteswissenschaftlichen Lehren nur reifere Ausdrücke, Begriffe statt der früheren Bilder gebrauchen. Es werden geschildert die Vorgänge, die stattfanden, als noch Sonne und Mond verbunden waren. Es wird uns das Hinausgehen des Mondes geschildert und wie dann die Entwickelung übergeht in dasjenige, was später zum «Riesenheim» wird. Es wird uns geschildert alles das, was während der atlantischen Zeit gewesen ist, als Fortsetzung von dem, was früher geschehen war und was eigene Angelegenheiten des germanisch-nordischen Volkes darstellte." Mission Europas, Freiheit, Loki-Figur; Ahuras oder Asuras, dunkle Asuras und Licht-Asuras in Persien: "Wenn Sie dies ins Auge fassen, so begreifen Sie, dass der europäische Boden dazu bestimmt war, in der verschiedensten Weise dieses Ich auch zu der Welt, die als sinnenfällige Welt vor den Menschensinn trat, in Beziehung zu setzen, und dass das Ich, der eigentliche Wesenskern des Menschen, die verschiedensten Verhältnisse zur Außenwelt eingehen kann. Früher, bevor der Mensch sein Ich schaute, bevor er es wahrnahm, waren dem Menschen diese Verhältnisse durch die höheren Wesen angewiesen, und er selbst konnte dazu nichts tun. Es war ein instinktives Verhältnis, in das er zur Außenwelt gesetzt war. Das ist das Wesentliche in der Entwickelung des Ich, dass es immer mehr und mehr selbst in die Hand nimmt, die Verhältnisse des Ich zur Außenwelt zu gestalten. Im wesentlichen war es die Aufgabe der europäischen Nationen, dieses Verhältnis des Ich zur ganzen Welt in irgendeiner Weise zu gestalten, und die führende Volksseele hatte und hat die Aufgabe, den europäischen Menschen anzuweisen, sein Ich in Beziehung zur Außenwelt und zu den anderen Menschen und zu der Welt der göttlich-geistigen Wesenheiten zu setzen, so dass man im Grunde genommen erst innerhalb der europäischen Kultur anfing, von dem Verhältnisse des Ich-Menschen zum gesamten Universum zu sprechen. Daher der ganz andere Grundton, wenn innerhalb der altindischen Kultur kosmologisch gesprochen wird und wenn innerhalb der europäisch- mythologischen Kultur kosmologisch gesprochen wird. ... Hier in Europa wird überall mitten hineingestellt in das Menschenleben gerade dieses menschliche Ich, wie es veranlagt ist von Anfang an, und wie es sich nach und nach in der Evolution ausgestaltet. Daher hat man gerade hier in Europa ein ganz besonderes Interesse daran, alles das wirklich im Verhältnis zum Ich zu betrachten, sich alles hellseherisch klarzumachen im Verhältnis zum Ich, was an dieser Entwicklung des Ich im Erdendasein einen Anteil hatte. Nun wissen Sie alle, dass an der Entwickelung des Erdenmenschen, der dazu berufen war, nach und nach zu seinem Ich zu kommen, zwei Kräfte von verschiedenen Seiten her Anteil genommen haben. Seit der lemurischen Zeit prägten sich ein dem Innern des Menschen, in seinen Astralleib, diejenigen Kräfte, die wir die luziferischen Kräfte nennen. Von diesen Kräften wissen Sie, dass sie vor allen Dingen ihren Angriffspunkt innerhalb des Menschen dadurch gesucht haben, dass sie sich einschlichen in die menschlichen Begierden, Triebe und Leidenschaften. Dadurch hat sich der Mensch zweierlei errungen: Erstens hat er die Fähigkeit errungen, ein selbständiges, freies Wesen zu werden, in Enthusiasmus zu erglühen für das, was er denkt, fühlt und will, während er sonst für seine eigenen Angelegenheiten von göttlich-geistigen Mächten geführt worden ist. Aber auf der anderen Seite musste der Mensch gerade durch die luziferischen Mächte in Kauf nehmen, durch Triebe, Begierden und Leidenschaften in das Böse zu verfallen. Luzifer sitzt also in unserem Erdendasein so, dass er seinen Angriffspunkt im menschlichen Innern hat, da, wo das menschliche Astrale spielt. Da ist auch das Ich, wo sich das Astralische eingegliedert hat, von der luziferischen Macht durchsetzt worden. Sprechen wir also von Luzifer, so sprechen wir von dem, was den Menschen tiefer hinuntergesenkt hat in das materielle, sinnliche Dasein, als er ohne diesen Einfluss gekommen wäre. So ist ein Bestes im Menschen: die Freiheit, und ein Verfängliches für die Menschennatur: die Möglichkeit des Bösen, den luziferischen Mächten zu verdanken. Nun wissen wir aber ferner, dass dadurch, dass diese luziferischen Mächte eingegriffen haben in das ganze Gefüge der Menschennatur, später andere Mächte in die Menschennatur hereinkommen konnten, die nicht gekommen wären, wenn Luzifer sich nicht in des Menschen Organisation hineingesetzt hätte. Der Mensch würde die Welt anders sehen, wenn er nicht unterworfen worden wäre dem Einfluss von Luzifer und anderen Wesen, die in dessen Gefolgschaft waren, wenn er nicht noch eine andere Macht an sich hätte herankommen lassen müssen, nachdem er der luzif erischen Macht den Zugang möglich gemacht hatte. Ahriman kam von außen heran und schlich sich ein in den großen Umkreis der den Menschen umgebenden Sinnenwelt, so dass also der ahrimanische Einfluss eine Folge des luziferischen Einflusses ist. Der Mensch wird gleichsam von innen ergriffen von Luzifer, und infolge davon wird er ergriffen durch das, was von außen auf ihn wirkt, von Ahriman. ... Nun werden Sie es höchst merkwürdig finden, dass in den Anschauungen der verschiedenen Völker, da wo sich diese Anschauungen mythologisch ausleben, nicht immer in gleicher Weise ein deutliches Bewußtsein vorhanden ist von Luzifer auf der einen Seite und Ahriman auf der anderen Seite. Ein deutliches Bewußtsein davon ist zum Beispiel überall da nicht vorhanden, wo über das Alte Testament herauf, aus der ganzen semitischen Tradition heraus, sich eine religiöse Anschauung bildete. Da hat man nur ein gewisses Bewußtsein von dem luziferischen Einfluss. Das können Sie schon aus der Erzählung des Alten Testamentes von der Schlange entnehmen, die nichts anderes ist als ein Bild für Luzifer. Daraus können Sie entnehmen, dass ein deutliches Bewußtsein vorhanden ist davon, dass Luzifer teilgenommen hat an der Entwickelung. Dieses Bewußtsein ist in allen Traditionen, die verwandt sind mit der Bibel, deutlich vorhanden. Aber das Bewußtsein des ahrimanischen Einflusses ist da nicht in gleicher Weise vorhanden. Nur da ist es vorhanden, wo man geisteswissenschaftlich unterrichtete. Deshalb haben diejenigen, welche die Evangelien geschrieben haben, dies auch berücksichtigt. Sie finden daher, weil zur Zeit der Evangelienschreiber das Wort «Dämon» aus dem Griechischen hergenommen ist, dass im Markus-Evangelium da, wo nicht von der Versuchung des Jesus die Rede ist, von einem «Dämon» gesprochen wird. Da aber, wo von Ahriman die Rede ist, ist das Wort «Satan» gebraucht. Aber wer beachtet den wichtigen Unterschied dieser Bezeichnungen im Markus- und im Matthäus-Evangelium? Im Exoterischen beachtet man solche Feinheiten gar nicht. Bei den äußeren Traditionen ist dieser Unterschied nicht vorhanden. Bemerkenswert tritt dieser Unterschied hervor in dem Gegensatz zwischen Indertum und Persertum. Da kommt er in einer gewissen Zeit in ganz auffälliger Weise zum Ausdruck. Das Persertum kennt weniger den luziferischen Einfluss; man sah da mehr den ahrimanischen. Da ist insbesondere der Kampf gegen die Mächte, die uns ein äußeres, falsches Weltbild geben und die uns in Dunkelheit und Finsternis hineinbringen, also dasjenige, was das Verhältnis des Menschen zur Außenwelt angeht. Vorzugsweise als ein Gegner des Guten und Lichtvollen wird Ahriman genannt. Woher kommt das? Weil in der zweiten nachatlantischen Kulturperiode das menschliche Anschauungsvermögen sich entwickelte mit Bezug auf die Anschauung der Außenwelt. Bedenken Sie, daß Zoroaster darauf ausgeht, den Sonnengeist, den Geist des Lichtes erkenntlich zu machen. Er also muss zuerst darauf hinweisen, daß in diese Welt hineingemischt ist neben dem Geiste des Lichtes der Geist der Finsternis, der unsere Erkenntnis der äußeren Welt trübt. Der Perser richtet sein Hauptaugenmerk darauf, Ahriman zu besiegen und sich mit den Geistern zu verbinden, welche auf diesem Gebiete die großen Mächte, die Lichtvollen sind. Er ist darauf organisiert, sich auf dem Felde, das nach außen liegt, zu betätigen. Daher hat er seine Ahuras oder Asuras. Dagegen ist es für den Angehörigen der persischen Religion eine gefährliche Sache, in die Welt hineinzusteigen, die der Mensch durch das Untertauchen in das eigene Innere erreichen kann; da, wo die luziferischen Mächte verborgen sind, da lässt er sich auch nicht auf die guten Mächte ein. Da hat er eine Gefahr gesehen. Er wendet den Blick nach außen und stellt sich den dunklen Asuras gegenüber die Licht-Asuras vor. Gerade umgekehrt machen es in dieser Zeit die Inder. Die sind in einer Periode, wo sie versuchen, durch Versenkung in das eigene Innere sich zu erheben, um in die höheren Gebiete zu kommen. Sie sehen darin das Heil, sich mit den Kräften zu verbinden, die gefunden werden auf dem Gebiete des inneren Schauens. Daher betrachten sie es als gefährlich, in die äußere Welt hineinzuschauen, wo sie mit Ahriman zu kämpfen hätten. Die äußere Welt fürchten sie, die betrachten sie als gefährlich. Während die Devas dasjenige waren, was der Perser meidet, werden sie für den Inder dasjenige, was er sucht, dasjenige, auf dessen Feld er sich zu betätigen sucht. Der Perser aber geht von diesem Felde hinweg und meidet das Gebiet, wo vor allen Dingen der Kampf gegen Luzifer ausgefochten wird. Sie können an die verschiedensten Mythologien und Weltanschauungen herangehen, und Sie werden nirgends eine so klare und tiefgehende Anschauung davon finden, daß zweierlei Einflüsse an den Menschen herantreten, wie in der germanisch-nordischen Mythologie. Da der germanisch-nordische Mensch hellseherisch noch schauen konnte, so sah er diese zwei Mächte wirklich und stellte sich zwischen beide hinein. Er sagte sich: Der Mensch, wie er sich entwickelt hat, hat herankommen sehen gewisse Mächte, die in sein Inneres, in seinen Astralleib hereinfahren. Die wirkten aus der Welt, aber auf den Astralleib ein, und er fühlte, weil er berufen war, das Ich, die Selbständigkeit des Menschen auszubilden, nicht bloß die Möglichkeit des Bösen, er fühlte vor allen Dingen in diesen Mächten, die an den Astralleib herankamen, um ihn zur Freiheit und Selbständigkeit zu bringen, das Freiheitliche; man möchte sagen, das empörerische Element fühlte er in diesen Kräften sich offenbaren. Das luziferische Element wurde in derjenigen Macht gefühlt, die sogar noch in den germanisch-nordischen Gebieten an der Herstellung der Rassen beteiligt war, insofern sie dem Menschen äußere Gestalt und Farbe gab und ihn zum selbständigen, in der Welt wirkenden Wesen machte. Zunächst fühlte in seiner hellseherischen Anschauung der germanisch-nordische Mensch den Luzifer als das, was den Menschen zu einem freien Menschen macht, der sich nicht bloß an irgendwelche äußeren Mächte hingeben will, sondern der in sich selber den festen Wesenskern hat und aus sich heraus handeln will. Diesen luziferischen Einfluss empfand der germanisch-nordische Mensch als einen wohltätigen Einfluss. Nun aber wird er gewahr, dass auch noch anderes von diesem Einfluss herkommt. Luzifer verbirgt sich hinter der Loki-Figur, die eine merkwürdig schillernde Gestalt hat. Weil man die Wirklichkeit sah, so sah man, dass man auf Loki zurückführen kann die Gedanken der Freiheit und Selbständigkeit des Menschen. Man wußte aber auch durch das alte Hellsehen, dass dasjenige, was den Menschen immer wieder in seinen Begierden und Handlungen dazu bringt, in seiner ganzen Wesenheit niedriger zu stehen, als wenn er nur an Odin und an die Äsen hingegeben wäre, dass das auf den Einfluss des Loki zurückzuführen war. Und nun fühle man vor allen Dingen das Schauerlich-Großartige dieser germanisch-nordischen Mythologie." Wie wirkt der luziferische
Einfluss und wie drückt die germanisch-nordische Mythologie es aus?
Loki hat drei Sprößlinge, die Midgardschlange, der Fenriswolf,
die Hel; Baidur-, Hödur- und Loki-Mythos; Götterdämmerung:
"Er schließt sich in den astralischen Leib ein, wirkt aber dadurch
auf alle drei Glieder des Menschen, sowohl auf den Astralleib als auch
auf den Äther- und den physischen Leib. Nur Andeutungen kann man heute
außerhalb unserer Gesellschaft über diesen Luzifer-Einfluss
machen. Was Sie immer mehr verstehen werden, ist, dass der Luzifer-Einfluss
sich dreifach geltend macht: im Astralleibe, im ätherischen und im
physischen Leibe des Menschen. Im Ätherleibe wird hervorgerufen das,
was im Menschen als Trieb zur Unwahrhaftigkeit, zur Lüge wird. Lüge
und Unwahrhaftigkeit sind etwas, was über das Innere des Menschen
hinausgeht. Im Astralleibe, dem reinen Innern des Menschen, wird das Selbst
durchdrungen von dem luziferischen Einfluss, und dieser erscheint dann
als Selbstsucht im Menschen. Der Ätherleib wird von innen heraus mit
dem Triebe, unwahrhaftig zu sein, durchsetzt und dadurch zur Möglichkeit
der Lüge bestimmt. Im physischen Leib wird hervorgerufen Krankheit
und Tod. Für diejenigen, die an meinem letzten Kursus teilgenommen
haben, wird das leicht verständlich sein. Aber hier will ich doch
noch einmal darauf hinweisen, dass alles, was im menschlichen physischen
Leibe als Krankheit und Tod auftritt, karmisch mit dem verknüpft ist,
was wir luziferischen Einfluss nennen. Wenn wir alles das noch einmal kurz
zusammenfassen, so bewirkt Luzifer im Astralleibe: Selbstsucht, im Ätherleibe:
Lüge und Unwahrhaftigkeit, im physischen Leibe: Krankheit und Tod.
Natürlich werden sich alle materialistisch denkenden Menschen der
Gegenwart ungeheuer verwundern, dass in der Geisteswissenschaft Krankheit
und Tod auf einen luziferischen Einfluss zurückgeführt werden.
Auch das hängt nämlich mit Karma zusammen. An den Menschen träte
niemals Krankheit und Tod heran, wenn nicht der luziferische Einfluss stattgefunden
hätte. Das ist eben die karmische Auswirkung des luziferischen Einflusses,
dass der Mensch tiefer hinuntersteigt in das Physische, und das wird
auf der anderen Seite ausgeglichen durch Krankheit und Tod. ... Was müsste
nun die germanisch-nordische Mythologie gesagt haben, wenn sie dem Loki,
dem Luzifer, zugeschrieben hatte, dass dieses dreifache Wirken von ihm
herkommen kann? Sie musste sagen: Loki hat drei Sprößlinge.
Der erste ist der, welcher Selbstsucht bewirkt. Das ist die Midgardschlange,
dasjenige, womit der Einfluss des luziferischen Geistes auf den Astralleib
ausgedrückt ist. Das zweite ist das, was in das menschliche Erkennen
sich hineinmischt als das Unrichtige. Beim Menschen auf dem physischen
Plane sind es die Dinge, die in seinem Geiste leben und mit der Außenwelt
nicht übereinstimmen. Da ist es das, was nicht wahr ist. Bei den nordischen
Menschen, die noch mehr auf dem Astralplane lebten, lebte sich das, was
bei uns abstrakte Lüge ist, gleich als astralische Wesenheit aus und
lebte als solche auf dem astralischen Plan. Der Ausdruck für alles,
was Verfinsterung, nicht richtiges Sehen ist, ist irgendein tierisches
Wesen, hier im Norden hauptsächlich der Fenriswolf. Das ist das zweite,
der Einfluss auf den Ätherleib von selten des Loki, der bewirkt, dass
der Mensch von innen heraus den Trieb hat, sich zu täuschen, unwahrhaft
über die Dinge zu denken, das heißt, es erscheinen ihm die Dinge
in der Außenwelt nicht in der richtigen Weise. Das bezeichnet also
im Grunde genommen die alte germanisch-nordische Mythologie irgendwie mit
einer Wolfsgestalt. Das ist die astrale Figur für die Lüge und
alles das, was Unwahrhaftigkeit aus innerem Triebe ist. Aber hier, wo der
Mensch in Beziehung zur äußeren Welt tritt, begegnet sich schon
Luzifer mit Ahriman, so dass aller Irrtum, der sich in die Erkenntnis einschleicht
- auch in die hellseherische Erkenntnis - alle Illusion und alle Maja,
die Folge des Hanges zur Unwahrhaftigkeit ist, der da hineinspielt. In
dem Fenriswolf haben wir also die Gestaltung zu sehen, welche der Mensch
um sich herum hat dadurch, dass er die Dinge nicht in der wahren Gestalt
sieht. Da, wo sich den alten nordischen Menschen irgend etwas von äußerem
Licht, von der Wahrheit, verdunkelt, da spricht er von einem Wolfe. Das
geht durch das ganze nordische Bewußtsein, und Sie werden finden,
dass das Bild bis auf die äußeren Tatsachen überall in
diesem Sinne gebraucht wird. ... Nun kommen wir zum Einfluss von Loki auf
den physischen Leib. In dem bewirkt er Krankheit und Tod. Der dritte Sprössling
ist also das, was Krankheit und Tod bewirkt. Das ist die Hel. So haben
Sie in der Tat in wunderbarer Weise in den Gestalten Hei, Fenriswolf und
Midgardschlange den Einfluss des Loki oder Luzifer dargestellt, in der
Form, wie ihn das alte Hellsehen, das wir in gewisser Beziehung als
traumhaftes Hellsehen bezeichnen können, wahrgenommen hat. Wenn wir
die ganze Geschichte von Loki durchgingen, überall würden wir
finden, dass diese Dinge bis in die Einzelheiten hinein die Sache vollständig
beleuchten. ... Es war der Mensch veranlagt für Baldurs Einfluss,
und im Sinne dieses Einflusses wäre der Mensch geworden, wenn er nicht
den Loki-Einfluss aufgenommen hätte. Der aber hat bewirkt, dass Hödurs
Natur den Sieg über die Baidurnatur davongetragen hat. Das wird ausgedrückt
dadurch, dass Loki die Mistel herbeischafft, mit der der blinde Hödur
den sehenden Baidur tötet. Loki ist also die tötende Macht, wie
Luzifer, der den Menschen zu Ahriman getrieben hat. Indem der Mensch hingegeben
ist an den blinden Hödur, verlöscht das alte hellsichtige Anschauen.
Das ist die Tötung des Baidur. Das empfindet der nordische Mensch,
dass nach und nach wirklich verloren gegangen ist das Baldurhafte, das
Hineinschauen in die geistige Welt. Es hat der nordische Mensch das Hinschwinden
des Hellsehens so empfunden, dass ihm Loki in Baidur die Hellsichtigkeit
getötet hat, und was ihm geblieben, ist die Ohnmacht gegenüber
dieser Hellsichtigkeit. So ist ein größtes welthistorisches
Ereignis, das allmähliche Hinschwinden der alten ungetrübten
Erkenntnis, ausgedrückt in dem Baidur-, Hödur- und Loki-Mythos.
Auf der einen Seite haben wir also den Loki mit seiner Sippe, den drei
Wesenheiten, und auf der anderen Seite den tragischen Akt von der Tötung
des Baidur. ... Diese Zukunftsvision, wie sie die Eingeweihten geschaut
haben, malten sie ihm aus, wo in der Tat dasjenige, was von Luzifer kommt,
in gewisser Weise in Kampf getreten sein wird mit dem, was von den Göttern
kommt, und sich auch ausleben wird. Diese Zukunftsvision malten die Eingeweihten
den Menschen in dem Bilde von der Götterdämmerung aus. Die Götterdämmerung,
Ragnarok, ist also das Bild, das die Eingeweihten dem germanisch-nordischen
Menschen als Zukunftsbild vor Augen stellten. Und wieder werden wir finden,
dass alle Vorgänge, die da als Zukunftsvorgänge dargestellt werden,
bis in die Einzelheiten hinein nicht besser, nicht terminologisch richtiger
und nicht treffender dargestellt werden könnten, als sie dargestellt
worden sind in dem wunderbaren Bilde der Götterdämmerung." [24]
9. Die Mission einzelner Volksseelen II; Volksgeist der Kelten; alte Kulturen wie die Indische mit den Veden und der Vedanta-Philosophie; Mission des griechischen und römischen Volkes; die chinesische Kultur hat etwas Ungeschichtliches behalten, etwas aus der Atlantis Stammendes; Völker Westasiens und die vorgeschobenen slawischen Völker Osteuropas; den fortgeschrittensten Christus-Begriff hat der russische Philosoph Solowjow; Widar; Christus war in allen Zeiten wirksam; Zukunfts-Christus; die Christus-Wesenheit darf nicht gedrückt und beengt werden aus den konfessionellen oder orientalischen Traditionen heraus, ebensowenig eine Färbung erhalten durch die Dogmen des orientalischen DogmatismusVolksgeist der Kelten; alte Kulturen wie die Indische mit den Veden und der Vedanta-Philosophie; Mission des griechischen und römischen Volkes: "Der Volksgeist der Kelten, von dem wir aus den vorangegangenen Darstellungen wissen, dass er später ganz andere Aufgaben bekommen hat, hatte die Aufgabe, das noch junge Ich der europäischen Bevölkerung heranzuziehen. Dazu aber musste noch eine Erziehung, ein Unterricht der Kelten selbst vorhanden sein, der unmittelbar aus der höheren Welt vermittelt war. Daher ist es durchaus richtig, dass die Kelten durch ihre Eingeweihten, die Druiden-Priester, einen Unterricht aus höheren Welten erhielten, den sie aus eigener Kraft nicht hatten empfangen können, und den sie an die übrigen Völker dann weiterzugeben hatten. Die gesamte europäische Kultur ist eine Gabe der europäischen Mysterien. Die fortschreitenden Volksseelen sind immer die Lenker der Gesamtkultur der Menschheit in ihrem Fortschritt. Aber in der Zeit, in welcher diese Volksgeister Europas die Menschen dazu anleiten sollten, aus sich selber heraus zu arbeiten, aus sich selber heraus wirksam zu sein, war es notwendig, dass sich die Mysterien mehr zurückzogen. Daher trat mit dem Zurückziehen des keltischen Elementes auch eine Art Zurückziehung der Mysterien in viel geheimere Untergründe ein. Ein viel direkterer, unmittelbarer Verkehr der Geistwesen mit dem Volke durch die Mysterien war zur Zeit der alten Kelten vorhanden, weil das Ich noch gebunden war an die Gruppenhaftigkeit, und doch sollte das keltische Element der Verleiher des Ich für die übrige Bevölkerung sein. Wir können also sagen: In der Zeit, die vor der eigentlichen germanisch-nordischen Entwickelung liegt, konnte nur durch die alten keltischen Mysterien der europäischen Kultur die Mysterien-Erziehung gegeben werden. Diese Mysterien- Erziehung hat gerade so viel an die Oberfläche kommen lassen, als notwendig war, um eine Grundlage für die gesamte Kultur Europas zu geben. Aus dieser alten Kultur haben sich nun durch Vermischung mit den verschiedensten Rassensplittern, Volksbestandteilen und Rassengemeinschaften die verschiedensten Volksseelen und Volksgeister befruchten können und haben immer das Ich in andere Lagen gebracht, um es zu erziehen, das Ich, das sich herauswühlte aus dem Untergrunde dessen, was unter dem Ich des Menschen liegt. ... Das ist das Wesentliche der alten indischen Kultur, dass mit fertig ausgebildeten Seelenkräften, mit Seelenkräften, die im höchsten Grade verfeinert waren, der Inder wiederum hineingeht in den Ätherleib, zurückgeht bis zum Ätherleib und in demselben jene wunderbar feinen Kräfte ausbildet, deren späteren Reflex wir in den Veden und in noch verfeinerterem Zustande in der Vedanta-Philosophie sehen. Das war alles nur möglich dadurch, dass sich die indische Volksseele bis zu einem hohen Grade entwickelt hatte, bevor das Ich angeschaut, wahrgenommen worden ist, und schon wieder zu einer Zeit, als der Mensch mit den Kräften des Ätherleibes selber sehen konnte. Die persische Volksseele war nicht so weit gekommen. Die war nur so weit gekommen, in dem Empfindungsleibe oder Astralleibe wahrzunehmen. Noch anders war es in der babylonisch-chaldäisch- ägyptischen Kultur. Da war es so, dass der Teil, den wir als die Empfindungsseele bezeichnen, wahrnehmen konnte. Wir müssen also diese ägyptisch-chaldäische Kultur als eine solche bezeichnen, welche in der Empfindungsseele arbeitet. Beim griechisch-lateinischen Volksgeiste war das so, dass er geleitet worden ist bis zur Verstandes- oder Gemütsseele; in dieser Verstandes- oder Gemütsseele arbeitete er. An der Verstandes- oder Gemütsseele konnte er selbst nur dadurch arbeiten, dass diese Verstandes- oder Gemütsseele wiederum im Ätherleibe eine Art Ausprägung ihres Wesens hatte. Aber es ist dies gleichsam eine weniger reale, weniger anschauliche und der Wirklichkeit eingeprägte Form des Weltbildes, wie es jetzt im Griechentum herauskam. Während ein unmittelbares Arbeiten im Ätherleibe bei der alten indischen Kultur da war, ist jetzt ein verwischtes, ein abgeschattetes, ein matteres Abbild der Wirklichkeit vorhanden, wie ich es charakterisiert habe dadurch, dass ich sagte: Es ist wie eine Erinnerung an das, was diese Völker einst erlebt hatten, wie eine Erinnerung, die zurückstrahlt auf ihren Ätherleib. Bei den anderen Völkern, die jetzt auf das griechische Volk folgten, haben wir es zu tun mit dem vorzugsweisen Gebrauche des physischen Leibes zur stufenweisen Ausbildung der Bewußtseinsseele. Daher war die griechische Kultur eine solche, die wir nur begreifen können, wenn wir sie aus dem Innern heraus zu begreifen vermögen; wenn wir uns klar sind, dass bei ihr als äußere Erfahrung wichtig ist, was aus dem Innern des Griechen heraussprudelt. Dagegen haben die Völker, die mehr nach Westen und Norden gelegen sind, die Aufgabe, unter Leitung ihrer Volksseelen den Blick in die Welt hinauszurichten und das in der Welt zu sehen, was auf dem physischen Plane zu sehen ist, auszubilden das, was auf dem physischen Plane eine Rolle spielen soll. Die germanisch-nordischen Völker hatten noch die besondere Aufgabe, dass sie das alles so ausbilden sollten, wie sie es ausbilden konnten, da sie noch die Gnade, die welthistorische Gnade genossen, im alten Hellsehen hineinzusehen in die geistige Welt und hineinzutragen die uralten Erfahrungen, die sie wie lebendig empfanden, in das, was auf dem physischen Plane eingerichtet werden sollte. Ein Volk gab es, das in seiner späteren Zeit diese Gnade nicht mehr hatte, ein Volk, das keine solche Vorentwicklung zunächst durchgemacht hatte, das daher gleichsam wie mit einem Sprung vor die Geburt des menschlichen Ich auf dem physischen Plane gestellt wurde und daher nur unter Anleitung seiner Volksseele, seines Erzengels für alles das sorgen konnte, was dieses menschliche Ich auf dem physischen Plane förderte, was zur Wohlfahrt dieses menschlichen Ich auf dem physischen Plane notwendig war. Dies war das römische Volk. Alles, was das römische Volk unter Anleitung seines Volksgeistes für die gesamte Mission Europas zu leisten hatte, war dazu bestimmt, dem Ich des Menschen als solchem Geltung zu verschaffen. Daher konnte das römische Volk dasjenige ausbilden, was das Ich zwischen die anderen Iche hineinstellt. Es konnte die ganze Summe der Privatrechte begründen. Daher wurde es der Schöpfer der Jurisprudenz, die rein auf das Ich gebaut ist. Wie das Ich dem Ich gegenübersteht, das war die große Frage in der Mission des römischen Volkes. Die anderen Völker, die aus der Kultur des römischen Volkes herausgewachsen sind, hatten schon mehr von dem, was sozusagen aus der Empfindungsseele, aus der Verstandes- oder Gemütsseele und aus der Bewußtseinsseele selbst heraus dieses Ich in irgendeiner Weise befruchtet, dieses Ich in die Welt hineintreibt. Dazu waren notwendig alle von der äußeren Geschichte aufgezählten Rassenvermischungen, die auf der italischen und pyrenäischen Halbinsel, im heutigen Frankreich und im heutigen Großbritannien zustande gekommen sind, um das Ich nach den verschiedenen Nuancen, nach der Empfindungsseele, nach der Verstandes- oder Gemütsseele und nach der Bewußtseinsseele auszubilden auf dem physischen Plan. Das war die große Mission der Völker, die sich nach und nach im Westen Europas in der verschiedensten Weise ausgebildet haben. Alle einzelnen Kulturnuancen und Missionen im Westen Europas finden zuletzt ihre Erklärung darin, dass in der Richtung nach der italischen und pyrenäischen Halbinsel hin dasjenige auszubilden war, was durch die Impulse der Empfindungsseele in das Ich hinein ausgebildet werden konnte. Studieren Sie die einzelnen Volkscharaktere nach ihren Licht- und Schattenseiten, da werden Sie finden, dass Sie bei den Völkern der italischen und pyrenäischen Halbinsel die eigentümliche Mischung des Ich mit der Empfindungsseele haben. Bei den Völkern aber, die auf Frankreichs Boden bis in die neueste Zeit herauf gelebt haben, werden Sie ihre Eigenart begreiflich finden, wenn Sie das Werden und die Vermischungen der Verstandes- oder Gemütsseele mit dem Ich betrachten. Die großen, welthistorischen Erfolge aber, als deren Repräsentant wir Großbritannien betrachten können, sind darauf zurückzuführen, dass der Impuls der Bewußtseinsseele in das menschliche Ich hineingedrängt worden ist. Mit dem, was als welthistorische Mission aus den britischen Ländern hervorging, ist auch zusammenhängend das, was aus der Begründung der äußeren, staatsrechtlichen Form hervorging. Die Verbindung der Bewußtseinsseele mit dem Ich war noch nicht innerlich vorhanden. Wenn Sie aber durchschauen, wie diese Verbindung der Bewußtseinsseele mit dem nach außen getriebenen Ich zustande kam, so werden Sie finden, dass die großen welthistorischen Eroberungen der Bevölkerung jener Insel von diesem Impulse herrühren. Sie finden aber auch, dass das, was da geschieht an Begründungen der parlamentarischen Regierungsformen, sofort verständlich wird, wenn man weiß, daß damit ein Impuls der Bewußtseinsseele auf den Plan der Weltgeschichte hingestellt werden sollte. Es waren also viele Nuancen notwendig, denn durch viele Stufen des Ich waren die einzelnen Völker zu führen. Wir würden wahre Geschichtsbilder finden, wenn wir Zeit genug hätten, diese Dinge weiter zu verfolgen, die uns zeigen, wie die Grundkräfte sich verzweigen und sich in der verschiedensten Weise auswirken. So wirkte die Seelenkonstitution bei den westlichen Völkern, die für sich selbst nicht die unmittelbare, elementare Erinnerung hatten an die hellseherisch erlebten Dinge der geistigen Welt von früher. Ganz anders musste in der späteren Zeit im germanisch-nordischen Gebiet sich ausbilden dasjenige, was unmittelbar aus einer nach und nach erfolgten Entwickelung des schon in die Empfindungsseele hineingegossenen, ursprünglichen Hellsehens hervorging. Daher jener Zug der Innerlichkeit, der ja nur die Nachwirkung innerlicher, in der Vorzeit erfolgter hellseherischer Erfahrung ist. Die südlich-germanischen Völker hatten zunächst ihre Aufgabe auf dem Gebiet der Bewußtseinsseele. Die griechisch- lateinische Zeit hatte auszubilden die Verstandes- oder Gemütsseele. Sie hatte aber nicht bloß den Impuls zu geben mit der Verstandes- oder Gemütsseele, sie hatte hineinzuwirken mit einer wunderbaren, mit hellseherischer Erfahrung ausgestatteten vorzeitlichen Entwickelung. Das alles ergoss sich in die Bewußtseinsseelen der mitteleuropäisch- nordisch-germanischen Völker. Das wirkte bei diesen als Seelenanlage nach, und die südlicheren Teile der germanischen Menschheit hatten zunächst auszubilden das, was dazu gehört, um die Bewußtseinsseele innerlich vorzubereiten, innerlich mit dem auf den physischen Plan umgesetzten Bewußtseinsinhalt des alten Hellsehens zu erfüllen."Die chinesische Kultur hat etwas Ungeschichtliches behalten, etwas aus der Atlantis Stammendes; Entstehung des Golfstroms und anderer Meeresströmungen: "Nun müssen wir uns fragen, da alle Entwickelung einen Fortgang zu nehmen hat: Wie schreitet diese Evolution vorwärts? Wir können da Merkwürdiges sehen, wenn wir in ältere Zeiten zurückschauen. Wir haben gesagt: Im alten Indertum fand die erste Kultur im Ätherleibe statt, nachdem die entsprechende Ausbildung der geistigen Kräfte da war. Es gibt aber auch noch Kulturen, die sich die alte, atlantische Kultur bewahrt und sie hineingetragen haben in die Menschen der nachatlantischen Zeit. Während der Inder von dieser Seite aus an seinen Ätherleib herankommt und aus diesem heraus, mit den Kräften desselben, seine gewaltig große Kultur und sein großartiges Geistesleben schafft, haben wir von der anderen Seite eine Kultur, welche im Atlantiertum wurzelt und hineinarbeitet in die nachatlantische Zeit eine Kultur, welche gleichsam zu ihrer Begründung und Ausbildung die andere Seite des Ätherleib-Bewußtseins herausarbeitet. Das ist die chinesische Kultur. Die Einzelheiten der chinesischen Kultur werden Sie begreifen, wenn Sie diesen Zusammenhang ins Auge fassen und sich erinnern, dass die atlantische Kultur ein unmittelbares Verhältnis hatte zu dem, was wir in unseren früheren Darstellungen den «Großen Geist» nannten, so dass also diese Kultur ein unmittelbares Verhältnis hatte zu den höchsten Stufen der Weltentwickelung. Aber diese Kultur wirkt noch hinein in moderne Menschenkörper, und zwar von einer ganz anderen Seite. Daher wird auch begreiflich erscheinen, dass gerade in diesen beiden Kulturen einmal zusammenstoßen werden die zwei großen Gegensätze der nachatlantischen Zeit: das Indertum, das in gewissen Grenzen entwickelungsfähig ist, und das Chinesentum, das sich abschließt und starr bleibt, das wiederholt, was in der alten atlantischen Zeit da war. Man bekommt förmlich den Eindruck von einer okkult-wissenschaftlich-poetischen Art, wenn man das Chinesenreich in seiner Entwickelung beobachtet, wenn man an die chinesische Mauer denkt, die nach allen Seiten hin dasjenige abschließen sollte, was aus den uralten Zeiten stammte und in der nachatlantischen Zeit sich entwickelt hatte. Ich sage jetzt, es beschleicht einen etwas wie eine poetisch-okkulte Empfindung, wenn man die chinesische Mauer vergleicht mit dem, was es einmal in früheren Zeiten gegeben hat. Ich kann diese Dinge nur andeuten. Sie werden finden, wenn Sie dies mit den heute schon vorhandenen wissenschaftlichen Ergebnissen vergleichen, wie außerordentlich aufschlussgebend diese Dinge sind. Betrachten wir hellseherisch den alten Kontinent der atlantischen Welt, den wir zu suchen haben da, wo jetzt der Atlantische Ozean ist, zwischen Afrika und Europa einerseits und Amerika anderseits. Dieser Kontinent war umschlossen von einer Art von warmem Strom, von einem Strom, bezüglich dessen das hellseherische Bewußtsein ergibt, dass er, so sonderbar es klingen mag, von Süden heraufging, durch die Baffins-Bai gegen das nördliche Grönland verlaufend und es umfassend, dann herüberfloss nach Osten, sich allmählich abkühlte, dann in der Zeit, in welcher Sibirien und Russland noch lange nicht zur Erdoberfläche gehoben waren, in der Gegend des Ural hinunterfloß, sich umkehrte, die östlichen Karpathen berührte, in die Gegend hineinfloss, wo die heutige Sahara ist, und endlich beim Meerbusen von Biskaya dem Atlantischen Ozean zuging, so dass er ein ganz geschlossenes Stromgebiet hatte. Sie werden begreifen, dass dieser Strom nur noch in den allerletzten Resten vorhanden sein kann. Dieser Strom ist der Golfstrom, der einst den atlantischen Kontinent umflossen hat. - Und jetzt werden Sie auch begreifen, dass bei den Griechen das Seelenleben Erinnerung ist. Es tauchte in ihnen auf das Bild des Okeanos, der eine Erinnerung ist an jene atlantische Zeit. Ihr Weltbild ist nicht so unrichtig, weil es aus der alten atlantischen Zeit geschöpft ist. - Den Strom, der über Spitzbergen als warmer Strom herunterkam und nach und nach sich abkühlte usw., dieses geschlossene Stromgebiet haben sich die Chinesen förmlich wiedererschaffen in ihrer von der Mauer umschlossenen, aus der atlantischen Zeit herübergeretteten Kultur. Das Geschichtliche war in der atlantischen Kultur noch nicht vorhanden. Daher hat auch die chinesische Kultur etwas Ungeschichtliches behalten. Daher haben wir da etwas Vorindisches, etwas aus der Atlantis Stammendes." Völker Westasiens und die vorgeschobenen slawischen Völker Osteuropas: "Wenden wir uns jetzt zu der Schilderung im Weitergange des germanisch-nordischen Volksgeistes zu dem, was auf ihn folgt. Was wird das nächste sein, wenn ein Volksgeist sein Volk so leitet, dass das Geistselbst sich besonders entwickeln kann? Erinnern wir uns daran, dass der Ätherleib in der indischen Kultur, der Empfindungsleib in der persischen Kultur, die Empfindungsseele in der ägyptisch-chaldäischen Kultur, die Verstandes- oder Gemütsseele in der griechischlateinischen Kultur, die Bewußtseinsseele in unserer, noch nicht abgeschlossenen Kultur zur Entwickelung kommt. Nun folgt aber das Ergreifen des Geistselbst durch die Bewußtseinsseele, so dass hineinleuchtet das Geistselbst in die Bewußtseinsseele, was als Aufgabe der sechsten Kulturstufe nach und nach vorbereitet werden muss. Diese Kultur, die im eminentesten Sinne eine empfängliche Kultur sein muss, denn sie muss hingebungsvoll das Hereindringen des Geistselbst in die Bewußtseinsseele abwarten, wird vorbereitet durch die Völker Westasiens und die vorgeschobenen slawischen Völker Osteuropas. Die letzteren sind aus gutem Grunde mit ihren Volksseelen vorgeschoben, aus dem Grunde, weil alles, was in Zukunft kommen wird, in einer gewissen Weise seine Vorbereitung vorher erfahren muss, sich schon hineinschieben muss, um die Elemente für das Spätere abzugeben. Im höchsten Grade interessant ist es, diese vorgeschobenen Posten einer für die späteren Epochen sich vorbereitenden Volksseele zu studieren. Daher das Eigenartige der für uns zunächst östlich wohnenden slawischen Völker. Ihre ganze Kultur mutet den Westeuropäer an als sich im Vorbereitungsstadium befindend, und in sonderbarer Weise schieben sie vor, durch die Medien ihrer vorgeschobenen Posten, dasjenige, was dem Geiste nach etwas ganz anderes ist, als irgendeine Mythologie. Es würde verkennen heißen dasjenige, was von Osten herüber vorgeschoben wird als zu erwartende Kultur, es würde diese Kultur verkennen heißen, wenn man sie vergleichen wollte mit dem, was die westeuropäischen Völker in sich haben, die einen geradlinig fortlaufenden Impuls, der noch im alten Hellsehen seine Wurzel und Quelle hat, besitzen. Das Eigenartige, wodurch sich die Seele dieser osteuropäischen Völker darlebt, das drückt sich in dem ganzen Verhältnis aus, das diese Völker immer offenbarten, wenn ihre Beziehungen zu den höheren Welten in Betracht kamen. Diese Beziehung ist, wenn wir sie mit dem vergleichen, was sich in unseren Mythologien, in Westeuropa, zeigt, mit den sonderbaren, bis ins Individuelle ausgearbeiteten Götterfiguren, etwas ganz anderes. Sie tritt uns so entgegen, dass wir das, was sie uns gibt als unmittelbaren Ausfluss des Volkswesens vergleichen können mit unsern verschiedenen Planen oder Welten, durch die wir uns vorbereiten zum Begreifen einer geistigen, höheren Kultur. Da finden wir zum Beispiel im Osten folgende Vorstellung: Empfangen hat der Westen aufeinanderfolgende, nebeneinanderliegende Welten. Wir haben da zunächst ein deutliches Bewußtsein von einer Welt des kosmischen Vaters. Alles dasjenige, was in Luft und Feuer, was überhaupt in den Elementen, die in und über der Erde sich finden, schöpferisch tätig ist, das tritt uns wie in einem großen, umfassenden Gesamtbegriffe, der zugleich Gesamtempfindung ist, entgegen als der Begriff des Himmelsvaters. So wie wir uns etwa die Welt des Devachan unsere Erde befruchtend denken, so tritt uns diese Himmelswelt, diese väterliche Welt, von Osten her entgegen, und sie befruchtet dasjenige, was als Mütterliches empfunden wird, den Geist der Erde. Wir haben keinen anderen Ausdruck und kein anderes Mittel, als den gesamten Geist der Erde unter dem Bilde des Befruchtetwerdens des mütterlichen Erdenwesens uns zu denken. Da stehen sich dann zwei Welten gegenüber, nicht einzelne, individuelle Götterfiguren. Und als eine dritte Welt steht jenen zwei Welten dasjenige gegenüber, was man als das Segenskind der beiden empfindet. Das ist nicht ein individuelles Wesen, nicht eine Empfindung der Seele, sondern etwas, was das Erzeugnis des Himmelsvaters und der Erdenmutter ist. So wird, aus der geistigen Welt heraus, das Verhältnis von Devachan zur Erde empfunden. Was da entsteht als der Segner, als der Frühling und als das, was da sprießt und sproßt im materiellen Leibe, das wird durchaus als Geistiges empfunden, und was da sprosst und sprießt in der Seele, das wird empfunden als die Welt, die zugleich empfunden wird als Segenskind vom Himmelsvater und der irdischen Mutter. So universell diese Vorstellungen auch sind, wir finden sie bei den vorgeschobenen slawischen Völkern, die nach Westen vorgedrungen sind." Den fortgeschrittensten Christus-Begriff hat der russische Philosoph Solowjow: "Er hat einen solchen Christus-Begriff, dass er nur von Schülern der Geist-Erkenntnis verstanden werden kann, weil er ihn immer weiter hinaufentwickelt und in unendlicher Perspektive zeigt, so dass von ihm gezeigt wird, dass das, was heute die Menschen davon erkennen, nur der Anfang ist, weil der Christus-Impuls erst wenig der Menschheit offenbaren konnte von dem, was er in sich enthält. Aber wenn wir in bezug auf den Christus-Begriff hinschauen, wie er zum Beispiel bei Hegel gefasst ist, so werden wir finden, dass man sagen kann: Hegel fasst ihn so, wie die feinste, die sublimierteste Bewußtseinsseele ihn fassen kann. Ganz anders aber tritt uns der Christus-Begriff bei Solowjow entgegen. Da wird die Zweigliedrigkeit im Christus-Begriffe klar, und es wird alles dasjenige abgelehnt, was in den verschiedensten theologischen Streitigkeiten zum Ausdruck gekommen ist und was im Grunde genommen auf tiefen Mißverständnissen beruht, weil gewöhnliche Begriffe nicht ausreichen, um den Christus-Begriff in seiner zweifachen Wesenheit verständlich zu machen, nicht ausreichen, um zu verstehen, dass das Menschliche und das Geistige darin genau unterschieden werden müssen. Gerade darauf beruht der Christus- Begriff, dass genau gefasst wird, was geschah, als in den Menschen Jesus von Nazareth, der ausgebildet hatte alle erforderlichen Eigenschaften, der Christus hineinkam. Da hat man dann zwei Naturen darinnen, die zunächst erfasst werden müssen, obwohl sie sich auf einer höheren Stufe wieder in eine Einheit zusammenfassen. So lange hat man den Christus nicht in seiner vollen Gestalt erfasst, als man diese Zweigliedrigkeit nicht erfasst hat. Dies kann aber nur dasjenige philosophische Erfassen, das vorausahnt, dass der Mensch selber in eine Kultur hineinkommen wird, wo seine Bewußtseinsseele in dem Zustand sein wird, dass das Geistselbst ihm zukommen kann, so dass der Mensch sich in dieser sechsten Kulturperiode als eine Zweiheit fühlen wird, bei der die höhere Natur die niedere in Zaum und Zügel halten wird. Diese Zweigliedrigkeit trägt Solowjow in seinen Christus-Begriff hinein und macht ausdrücklich geltend, dass der Christus-Begriff nur dann einen Sinn haben kann, wenn man eine göttliche und eine menschliche Natur annimmt, die nur dadurch, dass sie real zusammenwirken, dass sie nicht eine abstrakte, sondern eine organische Einheit sind, begriffen werden können. Solowjow erkennt bereits, dass in diesem Wesen zwei Willenszentren vorgestellt werden müssen. Wenn Sie die Solowjowschen Theorien von der wahren Bedeutung der Christus- Wesenheit nehmen, wie sie durch das Vorhandensein des nicht bloß gedachten, sondern spirituell wirklichen indischen Einflusses entstanden, dann haben Sie da den Christus so, dass in ihm ausgebildet ist in den drei Leibern das Moment des Fühlens, das Moment des Denkens und das Moment des Wollens. Sie haben da ein menschliches Fühlen, Denken und Wollen, in das sich hineinsenkt das göttliche Fühlen, Denken und Wollen. Das wird die europäische Menschheit erst ganz verarbeiten, wenn sie zur sechsten Kulturstufe hinaufgestiegen sein wird. Prophetisch ist das in wunderbarer Weise zum Ausdruck gekommen in dem, was bei Solowjow als Christus-Begriff wie die Morgenröte einer späteren Kultur voranleuchtet. Daher geht diese Philosophie des östlichen Europa mit solchen Riesenschritten über das Hegeltum und den Kantianismus hinaus, und man fühlt, wenn man in die Atmosphäre dieser Philosophie kommt, plötzlich etwas wie einen Keim einer späteren Entfaltung. Das geht deshalb so weit, weil dieser Christus-Begriff als ein prophetisches Voranleuchten, als die Morgenröte der sechsten nachatlantischen Kultur empfunden wird. Dadurch wird das ganze Christus-Wesen und die ganze Bedeutung des Christus-Wesens für die Philosophie in den Mittelpunkt gerückt, und es wird dadurch zu etwas ganz anderem als dem, was die westeuropäischen Begriffe davon zu geben vermögen. ... Wenn man auf der einen Seite sagen muss, dass Hegel auf philosophischem Gebiete eine reifste Frucht darstellt, etwas, was als reifste philosophische Frucht aus der Bewußtseinsseele herausgeboren ist, so ist auf der anderen Seite diese Philosophie Solowjows der Keim in der Bewußtseinsseele für die Philosophie des Geistselbst, das in der sechsten Kulturperiode eingegliedert wird. Es gibt vielleicht keinen größeren Gegensatz, als den im eminentesten Sinne christlichen Staatsbegriff, der als hohes Ideal dem Solowjow wie ein Traum der Zukunft vorschwebt, diesen christlichen Staats- und Volksbegriff, der alles, was da ist, nimmt, um es darzu bringen dem herabströmenden Geistselbst, um es der Zukunft entgegenzuhalten, um es von den Gewalten der Zukunft durch Christen zu lassen - es gibt also keinen größeren Gegensatz, als diesen Begriff der im Solowjowschen Sinne gehaltenen christlichen Gemeinschaft, wobei der Christus-Begriff ein ganz zukünftiger ist, und den Begriff des Gottesstaates des heiligen Augustinus, der den Christus-Begriff zwar aufnimmt, aber den Staat so konstruiert, dass er der römische Staat ist, der den Christus aufnimmt in die Vorstellung vom Staate, die ihm der römische Staat gegeben hat. Das, worauf es ankommt, ist dasjenige, was das Wissen abgibt für das in die Zukunft hineinwachsende Christentum. Im Solowjowschen Staate ist der Christus das Blut, das alles soziale Zusammenleben durchrinnt. Und das Wesentliche ist, dass der Staat gedacht wird mit aller Konkretheit der Persönlichkeit, so dass er zwar als geistiges Wesen wirken, aber auch mit allen Charaktereigentümlichkeiten der Persönlichkeit seine Mission erfüllen wird. So sehr durchdrungen von dem Christus-Begriff, der uns vorleuchtet in der Geisteswissenschaft auf höheren Höhen, und dabei so sehr im Keime geblieben ist keine andere Philosophie. Alles, was wir im Osten finden, vom Volksgemüt angefangen bis hinauf zur Philosophie, das erscheint uns als etwas, das erst den Keim einer zukünftigen Entwickelung in sich trägt, und das deshalb auch die besondere Erziehung jenes Zeitgeistes sich hat angedeihen lassen müssen, den wir schon kennen, nachdem wir gesagt haben, dass der Zeitgeist des alten griechischen Volkes, als Impuls dem Christentum gegeben, mit der Mission versehen worden ist, der wirkende Zeitgeist für das spätere Europa zu werden. Demjenigen Volksgemüt, das die Keime für den sechsten Kulturzeitraum auszubilden haben wird, hat dieser Zeitgeist nicht allein Erzieher, sondern Pfleger sein müssen von der ersten Stufe des Daseins an. So können wir förmlich sagen - wobei Vater- und Mutterbegriff ihren getrennten Sinn verlieren -, dass das, was russisches Volksgemüt ist und sich allmählich zur Volksseele entwickeln soll, nicht nur erzogen, sondern ernährt, gesäugt worden ist von demjenigen, wovon wir gesehen haben, dass es aus dem alten griechischen Zeitgeist heraus gebildet worden ist und dann einen anderen Rang nach außen angenommen hat. So verteilen sich die Missionen zwischen West-, Mittel- und Nord- Europa und dem Osten Europas." Die Nachteile alter Hellseherkraft; Widar, der sich schweigend verhalten hat während der ganzen Zeit, der wird den Fenriswolf überwinden: "Mit furchtbarer Gewalt würden sich rächen solche Überbleibsel alten Hellsehens, die mit allerlei chaotischen Bildern die Anschauungen der Menschen verwirren könnten. Einem solchen Hellsehen könnte nicht mit demjenigen begegnet werden, was selber aus alter Hellseherkraft entstand, sondern nur mit dem, was während des Kali Yuga als gesunde Kraft zu einem neuen Hellsehen herangebildet worden ist. Nicht dasjenige, was an Kraft der alte Erzengel Odin gegeben hat, nicht die alten hellseherischen Kräfte können retten; da muss etwas weit anderes kommen. Dieses andere aber kennt die germanischnordische Mythologie. Von dem weiß sie, dass es vorhanden ist. Sie weiß, dass die Äthergestalt lebt, in der sich inkarnieren soll dasjenige, was wir wiedersehen sollen als ätherische Christusgestalt. Und dieser erst wird es gelingen, auszutreiben, was an ungeklärter hellseherischer Kraft die Menschheit verwirren wird, wenn Odin nicht vernichtet den Fenriswolf, der nichts anderes repräsentiert als die zurückgebliebene Hellseherkraft. Widar, der sich schweigend verhalten hat während der ganzen Zeit, der wird den Fenriswolf überwinden. Das sagt uns auch die Götterdämmerung. Wer Widar in seiner Bedeutung erkennt und ihn in seiner Seele fühlt, der wird finden, dass im zwanzigsten Jahrhundert den Menschen wieder die Fähigkeit gegeben werden kann, den Christus zu schauen. Der Widar wird wieder vor ihm stehen, der uns allen gemeinschaftlich ist in Nord- und Mittel-Europa. Er wurde geheim gehalten in den Mysterien und Geheimschulen als ein Gott, der erst in Zukunft seine Mission erhalten wird. Selbst von seinem Bilde wird nur unbestimmt gesprochen. Das mag hervorgehen daraus, dass ein Bild in der Nähe von Köln gefunden worden ist, von dem man nicht weiß, wen es darstellt, das aber nichts anderes bedeutet als ein Bildnis von Widar. Durch das Kali Yuga hindurch wurden die Kräfte erworben, die die neuen Menschen befähigen sollen, die neue Christus-Offenbarung zu schauen. Diejenigen, welche berufen sind, aus den Zeichen der Zeit heraus zu deuten das, was da kommen muss, wissen, dass die neue Geistesforschung wieder aufrichten wird die Kraft Widars, der alles dasjenige aus den Gemütern der Menschen vertreiben wird, was als Überbleibsel chaotischer alter Hellseherkräfte verwirrend wirken könnte, und der das neu sich heranentwickelnde Hellsehen in der menschlichen Brust, in der menschlichen Seele wachrufen wird. So sehen wir, indem uns aus der Götterdämmerung herausglänzt die wundersame Gestalt des Widar, dass uns sozusagen eine Hoffnung für die Zukunft aus der germanisch-nordischen Mythologie entgegenleuchtet. Indem wir uns verwandt fühlen gerade mit der Gestalt des Widar, den wir nun in seiner tieferen Wesenheit erfassen wollen, hoffen wir, dass dasjenige, was der Grundnerv und die lebendige Essenz alles geisteswissenschaftlichen Wesens sein muss, sich aus jenen Kräften, welche der Erzengel der germanisch-nordischen Welt zu der modernen Zeitentwickelung hinzubringen kann, wird ergeben können. Ein Teil erst von einem größeren Ganzen ist für den fünften nachatlantischen Kulturzeitraum an Menschheits- und Geistesentwickelung geleistet worden, ein anderer Teil muss noch geleistet werden. Am meisten werden zu dieser Leistung beizutragen haben diejenigen aus der Summe der nordisch-germanischen Völker heraus, die in sich fühlen, dass sie elementare, frische Völkerkraft in sich haben. Aber es wird das gewissermaßen in die Seelen der Menschen gelegt werden. Sie werden sich selbst entschließen müssen, zu arbeiten. Im zwanzigsten Jahrhundert kann man irren, weil es in gewisser Weise in die Freiheit der Menschen gestellt sein muss, was erreicht werden soll, weil es nicht unter Zwang gesetzt sein darf. Daher handelt es sich darum, ein richtiges Verständnis dessen zu haben, was kommen soll. So sehen Sie, dass, wenn aus unserer heutigen Geisteswissenschaft herausspricht die Erkenntnis des Christus-Wesens, und wenn wir anknüpfen an die wahre Erkenntnis dieses Christus-Wesens, das wir aus europäischen Volkssubstanzen selber heraussuchen, wenn wir daran knüpfen unsere Zukunftshoffnungen, so beruht das wirklich nicht auf irgendeiner Vorliebe oder irgendeiner Temperamentsanlage." Christus war in allen Zeiten wirksam; Zukunfts-Christus; die Christus-Wesenheit darf nicht gedrückt und beengt werden aus den konfessionellen oder orientalischen Traditionen heraus, ebensowenig eine Färbung erhalten durch die Dogmen des orientalischen Dogmatismus: "Nachdem das Christentum die Kinderkrankheiten durchgemacht hat, wird es sich weiter entwickeln. Es ist auch in fremde Länder gegangen und wollte die Menschen zu dem bekehren, was man in den einzelnen christlichen Dogmen eines Zeitalters gehabt hat. Vor unserer Seele steht aber ein Christentum, von dem wir wissen, dass Christus in allen Zeiten wirksam war, und dass wir Christus finden werden an allen Orten, wohin wir kommen, dass das Christus-Prinzip das allergeisteswissenschaftlichste Prinzip ist. Und wenn der Buddhismus nur als Buddhisten gelten lässt diejenigen, welche auf Buddha schwören, dann wird das Christentum dasjenige sein, das auf keinen Propheten schwört, weil es nicht unter dem Eindruck eines völkischen Religionsstifters steht, sondern den Menschheitsgott anerkennt. Derjenige, der das Christentum kennt, weiß, dass es sich dabei um ein Mysterium handelt, das auf Golgatha auf dem physischen Plane zur Anschauung gekommen ist. Die Anschauung dieses Mysteriums ist es, die uns in der Richtung führt, die ich geschildert habe. Man kann auch wissen, dass das geistige Leben zur Zeit des Mysteriums von Golgatha ein solches war, dass dieses Mysterium gerade so in jener Zeit erlebt werden musste, wie es erlebt worden ist von der Menschheit. Wir lassen uns keine Dogmen aufdrängen, auch nicht die Dogmen der christlichen Vergangenheit, und wenn uns aufgedrängt werden sollte ein Dogma von der einen oder anderen Seite, dann würden wir es im Sinne des wahrhaft verstandenen Christus- Prinzipes zurückweisen. Mögen noch so viele Menschen kommen und den geschichtlichen Christus in ein konfessionelles Bekenntnis zwängen, oder mögen sie falsch nennen das, was wir als Zukunfts-Christus schauen, wir lassen uns nicht beirren dadurch, wenn uns von ihnen gesagt wird: So oder so muss der Christus sein, - auch wenn es von denen gesagt wird, die verstehen sollten, wer der Christus ist. Ebensowenig darf die Christus-Wesenheit gedrückt und beengt werden aus den orientalischen Traditionen heraus, ebensowenig eine Färbung erhalten durch die Dogmen des orientalischen Dogmatismus." [25] 10. Wege und Ziele des geistigen Menschen; Hegels «Enzyklopädie» und «Phänomenologie des Geistes»; Schellings «Philosophie der Mythologie» und «Philosophie der Offenbarung»; Leibniz; Größe und Schwäche der Hegelschen Philosophie; eine Unsumme von Irrtümern, von unrichtigen Überzeugungen kommt einfach dadurch zustande, dass unser Denken es nicht bis zur kristallenen Klarheit einer denkerischen Disziplin bringen kann, wie man durch das Hegeische System sie lernen kannSchelling und Hegel; Hegels «Enzyklopädie» und «Phänomenologie des Geistes»: "Hegel ist geboren am 27. August 1770 in Stuttgart. Er trat als Zögling ein in das für die Entwickelung des deutschen Geisteslebens in dieser Zeit so besonders wichtige Tübinger Stift (1788-1793), wo er ein Mitschüler war des ihn lange, lange Zeit weit überragenden, überleuchtenden Schelling und des tief veranlagten und bald - wenn auch nicht gerade durch seine tiefe Veranlagung veranlasst - in geistige Umnachtung sinkenden Hölderlin. Sie bildeten gewissermaßen ein Kleeblatt: der tief veranlagte, in mystischem Helldunkel suchende Hölderlin, der mit einer scharfen denkerischen Energie und einer übersprudelnden Phantasie begabte Schelling und der etwas schwerfällige, seine Gedanken schwer aus der Seele bohrende Hegel. Schelling und Hegel wirkten später wieder zusammen an der Universität in Jena, die gerade damals eine Blütestätte geistigen Lebens war. Schelling riss seine Zuhörer hin durch den gewaltigen geistigen Schwung, mit dem er die denkerischen Probleme behandelte, er riss auch die hin, die nicht aus Gefühl und Gemüt heraus einzudringen suchten in die Fragen des Daseins. Schelling wies hin auf etwas, was in der menschlichen Erkenntnis über alles Denken hinausgeht, auf die, wie er sagte, intellektuelle Anschauung, die ein ursprüngliches Vermögen sein sollte, in die Untergründe des Daseins hineinzuschauen. Hegel war sein Genosse als Dozent (1801—1806). Auch damals noch war sein Denken schwerfällig, weil jeder Gedanke von ihm so geprägt sein sollte, dass er nie mehr umschloss, als er bedeuten sollte. Und wegen dieser langsam bohrenden Schwerfälligkeit des Denkens wird Hegel anfangs gar nicht leicht verstanden. Es kam nun die traurige Zeit von 1806. In dieser Zeit unternahm Hegel, wie er sich selbst ausdrückte, die eigentlichen großen Entdekkungsreisen seines Geistes. Unter dem Kanonendonner von Jena hat er dann sein erstes aus einer eingehenden ungeheuer tiefen Sammlung des Geistes hervorgehendes Werk, die «Phänomenologie des Geistes», abgeschlossen. Es ist dies ein Werk, wie es die gesamte Weltliteratur sonst nicht aufzuweisen hat. Hegel wollte dadurch sich vor allem selbst klarmachen, welche Erlebnisse die Seele haben kann, wenn sie von den sozusagen untergeordneten Gesichtspunkten hinaufsteigt zu dem Höchsten, zu dem, was Hegel die Selbsterfassung des Geistes in sich nennt. Man lebt zunächst in einer dumpfesten Verbindung mit der Außenwelt, wo einem jedes Dieses oder Jenes, jeder Baum und jedes Haus etwas ist, mit dem man zusammenlebt, jede Meinung etwas ist, in dem man lebt. Erst wenn man nachdenkt über das Dieses und Jenes, dann entsteht die Wahrnehmung. Von der Wahrnehmung kommen wir dann durch das Denken zu einem Selbstgefühl zunächst, zu einer dunkeln Ahnung des Selbst. Dann erst kommen wir zum ersten Aufleuchten eines wirklichen Bewußtseins. Aber das Ich ist hier sozusagen noch verzaubert mit seiner Umgebung. Es arbeitet sich heraus aus dieser Verzauberung durch den Inhalt, den es nur aus sich haben soll, dadurch dass es immer mehr das weglässt, was mit der Außenwelt zu tun hat, was mit ihr zusammenhängt. So kommt dann das Selbstbewußtsein zustande und damit die Durchwirkung, die Durchwebung des Selbstbewußtseins mit dem Geiste. Es wird selbst Geist, der sich in sich erfasst, wird in sich selbst bewußtwerdender Geist. Und wenn der Mensch nun zurückblickt, so erkennt er, was sich da als Geist in sich erfasst, er erkennt die Idee, die er gleichsam aus der Verzauberung der Außenwelt herausgeholt hat. Er erkennt, dass er früher in dem Widerspruch von Subjekt und Objekt steckte, dass er aber jetzt in der Überwindung von Subjekt und Objekt in der sich selbst erfassenden Idee, die nicht nur Subjekt ist und nicht nur Objekt ist, das erfasst, was Hegel die absolute Idee nennt. So war Hegel durch eine ungeheure Anstrengung des Denkens zur Begründung des sogenannten absoluten Idealismus gekommen. Mannigfach waren nun Hegels Lebensschicksale nach seiner Jenaer Dozentur. Er wirkte eine Zeitlang als politischer Redakteur in Bamberg (1807-1808), dann als Gymnasiallehrer und Gymnasialdirektor in Nürnberg (1808-1816) und wurde so durch mannigfache äußere Erfahrungen der realistisch denkende Geist, als der er uns später entgegentritt. Von Nürnberg wurde Hegel für kurze Zeit an die Universität Heidelberg berufen, wo er 1817 seine «Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften» herausgab. Über die Aufnahme des Werkes hätte Hegel wohl das sagen können, was ihm die Legende als Ausspruch, den er kurz vor seinem Tode getan haben soll, zugeschrieben hat: Von allen meinen Schülern hat mich nur ein einziger verstanden, und der hat mich missverstanden. ... Man gewinnt also, bevor man sich auf die Bedeutung von Geist und Natur einlässt, einen Standpunkt über beiden und sieht dann in der Natur eine Manifestation der Idee und sieht ebenso ein Ausleben der Idee im Geistigen. Wir müssen also einen Standpunkt gewinnen, auf dem die Idee so entwickelt wird, als ob der Mensch gar nicht dabei wäre. Der Mensch überlässt sich dann dem ureigenen Prozess der sich in sich selbst und aus sich selbst entwickelnden Ideenwelt. Dieser Standpunkt ergibt das, was man in Hegels Sinne die Wissenschaft der Logik nennen kann. Da hat man es dann nicht mit einem Subjekt und Objekt zu tun, wie die aristotelische Logik, sondern mit einer Selbstbewegung der über Subjekt und Objekt stehenden Idee. Für jedes Denken, das sich nur den Dingen der äußeren Welt überlassen will, ist es schwer, sich in die streng geschlossenen Kolonnen der Hegeischen Begriffe einzuleben. Man fühlt dann etwas wie Gewalt, die einem angetan wird, man fühlt sich hineingesteckt in ein Ideensystem, das so ganz und gar nichts mit dem sonstigen alltäglichen Vernunftraisonnement gemein hat. Die Idee soll denken, nicht ich: das ist das Gefühl, welches man hat. Darum lassen sich die Menschen auch meist gar nicht ein auf die Hegeische Ideenwelt. Tut man es aber doch, nun, so mag man Hegel vielleicht da und dort korrigieren - das ist gerade bei Hegel besonders leicht - , aber darauf kommt es nicht an, sondern es kommt darauf an, dass der Mensch durch das Studium Hegels eine ganz ungeheure Selbstzucht des Denkens durchmacht, weil man an nichts so sehr wie gerade an der Hegeischen Logik lernen kann, wo ein System menschlicher Begriffe, überhaupt ein Begriff auftreten darf. Ein Begriff kann in seiner ganzen Tragweite nur erkannt werden, wenn man ihn nur denken kann an einer bestimmten Stelle eines ganzen Begriffsgewebes. Um sich das nun klar zu machen, beginnt Hegel mit dem leersten Begriff, dem Begriff des Seins, der gewöhnlich hingestellt wird, ohne dass man sich eigentlich bewußt wird, wo man ihn eigentlich hinstellt. Nun soll dieser Begriff bei Hegel ganz leer sein. Wir müssen also schon hier gleich beim Eintritt in Hegels Logik absehen von allen späteren Inhalten, welche dieser Begriff bekommen hat, also schon hier eine große Selbstzucht des Denkens anwenden. So wird also der Begriff des Seins eigentlich nicht vom Menschen aufgestellt, er stellt sich vielmehr vor den Menschen hin, nachdem der Mensch alle anderen Begriffe aus ihm herausgeworfen hat. Nun will Hegel die Methode der Begriffsentwickelung finden, das heißt, der eine Begriff muss sich aus einem anderen entwickeln. So muss der Begriff des Seins, wenn wir ihn recht betrachten, sich sofort über sich erheben. Wenn wir den abstrakten Begriff des Seins auf ein Ding anwenden, so ist er schon nicht mehr rein. Er bezieht sich dann schon auf ein Dieses oder Jenes. So kommen wir dazu, zu erkennen, dass das Sein ein Nichts ist, wohlgemerkt nur innerhalb des Begriffs. Durch die in sich selbst lebende Dialektik hat man so aus dem Sein herausgezogen den Begriff des Nichts. Hat man sich nun selbst diszipliniert im Denken, so erzieht man sich schon an dieser Stelle der Hegeischen Logik ein Denken an, das in Hegels weiteren Erörterungen über Sein und Nichts nur stets so angewandt wird, wie es sich eben jetzt ergeben hat. Sein und Nichts bringen nun ein drittes hervor: das ist das Werden. Damit wir aber das Werden erfassen können, muss es zum Stillstand gebracht werden. So sprießt an vierter Stelle aus dem Begriffe des Werdens der Begriff des Daseins hervor. Nur so darf in der weiteren Hegeischen Logik der Begriff des Daseins gebraucht werden, als ein Sein, das sich in ein Nichts umgekehrt hat, das mit diesem zusammen das Werden hervorgebracht hat, welches, zum Stillstand gebracht, das Dasein erzeugt hat. Und in dieser Methode geht Hegel weiter. Er kommt zum Begriff des Einen und Vielen, er kommt zum Begriff der Quantität und Qualität, des Maßes und so weiter. So haben wir im ersten Teil der Hegeischen «Enzyklopädie» einen Organismus der Idee. Nur wenn wir alles andere vorher erfaßt haben, können wir dann zum Begriff des Zweckes kommen, der am Ende der Hegeischen Logik steht. Durch eine solche absolute Logik wird in der Tat eine ungeheure Selbstzucht des Geistes erreicht, die wenigstens als Ideal einmal vor unsere Zeit hingestellt werden muß. Dadurch lernt man, nur dann einen Begriff auszusprechen, wenn man seinen Inhalt vollständig im Bewußtsein hat. Man darf dann in seinen Begriffen nichts haben, als was man sich irgendeinmal im Leben als Entwickelung des Begriffes klargemacht hat. Innerhalb der Hegeischen Logik tauchen dann wieder als spätere Begriffe auf Subjekt und Objekt, Erkennen, Wesen, Kausalität, die man nun eben klar bewußt hat. Nachdem Hegel so das vollständige System der Begriffe aufgestellt hatte, konnte er darstellen, wie sich die Begriffe sozusagen in der Verzauberung zeigen. Der Begriff kann nicht nur im Subjekt sein, denn dann hätte alles Reden über die Natur keinen Sinn. Unsere Begriffe liegen vielmehr den Naturerscheinungen zugrunde, sie haben diese gemacht. So ist es beim Begriff unwesentlich, ob er außen oder innen auftritt. Uns verbirgt er sich draußen. Die Natur ist der Begriff oder die Idee in ihrem Anderssein, wie Hegel sagt. Wer von der Natur etwas anderes aussagt, überschreitet das, was er sicher weiß. Es ergibt sich also eine solche Naturphilosophie, eine solche Naturwissenschaft, die die Entwickelung der Idee draußen sucht, nachdem sie zuerst an sich selbst, in ihrem reineren Dasein, in der Logik gesucht worden ist. Die Idee lebt sich zunächst in den untergeordneten Erscheinungen aus, da wo der Begriff sich am meisten verbirgt, so daß wir versucht sein könnten, überhaupt von ideenlosen Naturerscheinungen zu sprechen. So etwas geschieht in der Mechanik. Aber auch schon innerhalb der mechanischen Erscheinungen bringt Hegels Denkdisziplin ein Doppeltes zur Unterscheidung. Er unterscheidet die gewöhnliche Mechanik, wie sie den Erscheinungen von Stoß, Kraft, Materie zugrunde liegt, die, wie er sagt, relative Mechanik, von der absoluten Mechanik; das heißt, er hält es für unzulässig, die gewöhnlichen Begriffe der relativen Mechanik auf die Himmelskörper anzuwenden. Erst wenn man den Begriff der absoluten Mechanik ausbildet, findet man die Idee, welche in der Himmelsmechanik liegt. Von dieser Unterscheidung aber findet man in der heutigen Wissenschaft nichts. Daher die Polemik Hegels gegen Newton, der gerade am meisten die Begriffe der relativen Mechanik ohne weiteres auf die Begriffe der absoluten Mechanik übertragen hat. Vom Begriff der absoluten Mechanik geht Hegel fort zum Begriff des wirklichen Organismus. Drei Glieder des Organismus erkennt er: Erstens den geologischen Organismus. Damit darf in seinem Sinne das ganze Erdengebilde nicht so begriffen werden, daß die Gesetze eines kleinen Gebietes auf den ganzen Erdkreis ausgedehnt werden, wie das die heutige Geologie tut. Hegel sieht in jedem Gebirge, in jeder geologischen Form gleichsam einen starr gewordenen Organismus. Zweitens den pflanzlichen Organismus, an dem der Begriff gleichsam in Gleichgültigkeit für die Idee, in Gleichmäßigkeit für die Idee sich zeigt. Drittens den tierischen Organismus, der schon in gewissem Sinne das Dasein der Idee in der Außenwelt darstellt. Damit ist das Scheinen der Idee, gleichsam die verzauberte Idee, im Erdendasein erschöpft. Aus diesen verzauberten Ideen wächst nun der Mensch heraus. Er muss zunächst aus seinen natürlichen Merkmalen begriffen werden. Damit beschäftigt sich die Anthropologie. In seiner Wahrnehmung findet sich der Mensch gleichsam dumpf im äußeren Dasein, aber wenn er zum Bewußtsein kommt, von da zum Selbstbewußtsein, so entreißt er sich in einer gewissen Beziehung dem äußeren Dasein. Hier tritt nun nach der Anthropologie die «Phänomenologie des Geistes» ein. Innerhalb dieser Phänomenologie erfasst sich der Mensch endlich selbst als Geist. Damit erkennt er sich als subjektiven Geist, indem er sich zunächst aus der Naturverzauberung losringt. Nach und nach erscheint ihm wieder die Idee selbst. Das, was sie war im ersten, allerersten Begriff des Seins, springt jetzt hervor. Nachdem so der Mensch die Idee in ihrem An-sich-Sein in der Logik, in diesem Außer-sich-Sein in der Natur erkannt hat, begreift er sie jetzt da, wo sie an und für sich ist. Nun macht dieser zunächst subjektive Geist sich zum objektiven Geist. Die Idee stellt heraus, was sie an sich ist, in dem, was die geistigen Einrichtungen sind: Ehe, Familie, Recht, Sitte. Das alles schließt sich zusammen im Staat. Was sich im Staate als objektiver Geist herausstellt, als Realisierung der Idee, was sich im Wechselspiel von Staat zu Staat findet, das ist Weltgeschichte. So ist die Weltgeschichte das Dasein der Idee nach ihrem Durchgang durch den subjektiven Geist. Und es erhebt sich die Frage: Können wir am Ende den Kreis schließen wie eine sich in den Schwanz beißende Schlange, das heißt, können wir wieder zur absoluten Idee kommen, zu einer Realisierung der Idee, wo sie subjektiv und objektiv wieder überwindet? Die absolute Idee kann in ihrer absoluten Realität zunächst vorbereitend erscheinen, so dass sie nicht verzaubert, verborgen ist wie in der Natur, sondern so, dass sie durch die Erscheinung hindurchleuchtet. Das ist der Fall in der Kunst. Jenseits der Weltgeschichte schafft sich also Hegel in der Kunst die erste Realisierung der absoluten Idee. Aber hier hat sie noch etwas von objektiver, von äußerer Nuance an sich. Sie kann aber auch so wirken, dass sie nicht mehr eine Nuance des Äußerlichen, aber eine Nuance des Innerlichen hat. Das ist der Fall in der Religion. Sie ist also die Realisierung der absoluten Idee auf der zweiten Stufe."Hegel, Leibniz, Schellings «Philosophie der Mythologie» und «Philosophie der Offenbarung»: "Wenn wir uns so Hegels Philosophie skizzenhaft vor die Seele stellen, haben wir den Grundnerv seiner Philosophie in dem ganz ungeheuer disziplinierten Denken erkannt. Hegel lehrte dann diese Philosophie von 1818 bis 1831 in Berlin, wo er am 14. November 1831 starb, dem Todestage von Leibniz, der einmal die gerade entgegengesetzte Philosophie hingestellt hatte. Bei Hegel steht im Mittelpunkt der Philosophie die Idee, die ganz bei sich selbst bleibt. Bei Leibniz zerstreut sich die Idee in die ungeheure Summe der Monaden. Nur eine einzige Monade aber, welche die prästabilierte Harmonie enthält, müsste, wenn sie sich entwickelt, den Weg der Hegeischen absoluten Idee nehmen. So liegt Hegels System in der Entwickelung einer einzelnen Monade. Hegel hat das strengste monistische, Leibniz das strengste monadologische System aufgestellt. Solange wir nun in Hegels Gedankenkolonnen bleiben, sind wir in einem streng geschlossenen Kreislauf des Geistes. Wir kommen über ihn hinaus, wenn wir Hegels System an der Monadologie messen. Es ist in der Tat einem Denker so gegangen, dass bei ihm Leibnizens Monadologie den Monismus Hegels sprengte. So ging es Schelling. Nachdem er seit 1814 verstummt war, wurde er 1841 nach Berlin berufen, zehn Jahre nach Hegels Tod, und versuchte nun über Hegel hinauszugehen, mit dem er früher zusammengearbeitet und 1802 bis 1803 das «Kritische Journal der Philosophie» herausgegeben hatte. Es waren eigentümliche Vorlesungen, welche er nun in Berlin hielt. Nur auf eine Weise ist es möglich, über Hegel hinauszukommen, nur, indem man da von außen ein Loch bohrt, wo bei Hegel sich das Ich erfasst in der «Phänomenologie des Geistes». Aber auch in Leibnizens Monade bleibt man stecken, wenn man da nicht auch an der selben Stelle das Loch bohrt. Wenn man hier einsetzt, dann kommt man hinaus über das Ich, das nur sich selbst erfaaat, dann kommt man zu übersinnlichen Erfahrungen, die wirklich über das hinausgehen, was Hegel in seinem System begreift. Und so machte es in der Tat Schelling. Er begann Theosophie zu lehren, wirkliche Theosophie, allerdings in abstrakter Form, und er hatte denselben Erfolg, den heute ein Mensch haben würde, welcher Theosophie an einer Universität lehren wollte. Eine Triplizität des Weltgrundes, eine dreifache Potenz, lehrte Schelling: erstens das Sein-Können; zweitens das reine Sein; drittens die Zusammenfassung. So bildete er das vor, was heute im dreifachen Logos gesucht wird. Und nun suchte Schelling die Geheimnisse der alten Mysterien zu erkennen in seiner «Philosophie der Mythologie». Er suchte das zu lehren, was wir heute - bereichert durch seither mögliche übersinnliche Erfahrungen - erforschen, etwa das, was in meinem Buche «Das Christentum als mystische Tatsache» über die antiken Mysterien gesagt ist. Dann erstrebte Schelling eine Würdigung der christlichen Mysterien in seiner «Philosophie der Offenbarung», welche das Christentum in theosophischem Sinne zu erhellen sucht. Diese Vorlesungen konnte Schelling überhaupt nur deshalb halten, weil er früher mit anderen Anschauungen schon einmal auf einem Katheder gestanden hatte. Um so mehr wurde jetzt gegen Schelling gewütet. Mit großem Horror wird heute in allen Lehrbüchern und sonstigen Geschichten der Philosophie diese letzte «theosophische Periode» Schellings dargestellt, wo er, nachdem er schon früher die Verrücktheit seiner «intellektuellen Anschauung» aufgestellt hatte, nun ganz und gar verrückt wurde - wie sie meinen." Theosophischen Wahrheiten
von Schelling oder Steiner, Naturschauspiele bewirken eine Veränderung
der Aura: "Der Mensch lebt in seiner Aura, und wenn die theosophischen
Wahrheiten vom geistigen Menschen aufgenommen werden, kommt die Aura in
starke Bewegung. Das Ich ist der Motor dieser Bewegung. Wie stellt sich
dieser Vorgang dem hellseherischen Auge dar? Wenn die Liebe und der Enthusiasmus
für die großen geistigen Gedanken den Menschen ergreifen,
wird in der Aura alles lebendig, und das Resultat dieses höheren Gedankenlebens
ist so, dass es reinigend auf die Aura wirkt. Alles materielle Wünschen
und Sinnen, das in der menschlichen Aura zum Ausdruck kommt, ballt sich
zu Kugeln zusammen, und die Kugeln verdichten sich bei zunehmender geistiger
Arbeit mehr und mehr, werden kleiner und kleiner, bis das reinigende Licht
des geistigen Denkens sie aufgelöst und vertrieben hat. Wenn das hellseherische
Auge einen Menschen beobachtet, welcher einem Sonnenaufgang zusieht, können
ähnliche Erscheinungen beobachtet werden. Da geht bei der andächtigen
Freude, welche der Mensch an dem Naturschauspiel fühlen kann, in der
Aura des Schauenden ein Ähnliches vor. Solange ein solcher Mensch
das Schöne auf sein Inneres wirken lässt, so lange ist die Wirkung
dieses Vorganges eine auflösende in der Aura, und viel Schlechtes
wird in Gutes verwandelt. Das Sich-
Größe
und Schwäche der Hegeischen Philosophie; eine Unsumme von Irrtümern,
von unrichtigen Überzeugungen kommt einfach dadurch zustande, dass
unser Denken es nicht bis zur kristallenen Klarheit einer denkerischen
Disziplin bringen kann, wie man durch das Hegeische System sie lernen kann;
innere Verworrenheit der neueren Philosophen: "Hegel steht durchaus auf
dem Standpunkt, dass der Gedanke selbst, der innerlich lebendige Gedanke,
der regsame und produktive Gedanke es ist, der aus sich heraus den Welteninhalt
holt, und dass wir mit unserem Erkenntnissubjekt nichts anderes sind als
der Schauplatz, auf dem der Gedanke arbeitet. Wenn wir die Sache so, wie
sie sich tatsächlich im Verlauf des geistigen Lebens darstellt, nehmen,
so müssen wir sagen: In dieser Tendenz Hegels liegt seine ganze monumentale
Größe. Aber auch: es liegt die ganze Schwäche der Hegeischen
Philosophie darin. Die Größe darin, dass Hegel für jeden,
der sich wirklich mit ihm durchdringen will, in einer vorher schier ungeahnten
Weise der Lehrer für eine Disziplin des Denkens werden kann, wie wir
sie uns auf keinem anderen Weg erwerben können. Gerade der Theosoph
sollte sich diese starke Disziplin des Denkens aneignen. Kommt doch eine
Unsumme von Irrtümern, von unrichtigen Überzeugungen einfach
dadurch zustande, dass unser Denken es nicht bis zur kristallenen Klarheit
einer denkerischen Disziplin bringen kann, wie man durch das Hegeische
System sie lernen kann. Man kann sich durch das Hegeische System erziehen.
Man sollte sozusagen in jedem Vortrag, wo man die Verantwortung gegenüber
Erkenntnis und Wahrheit fühlt, von den Ergebnissen solcher denkerischen
Disziplin durchdrungen sein. Man sollte sich angewöhnen, an keiner
Stelle ein Wort zu gebrauchen, das nicht seinem vollen Umfang und Inhalt
nach von uns zuerst empfunden und erlebt worden ist. Wenn man, vordringend
durch das, was manchem so abstrakt, so trocken und nüchtern erscheint,
vordringend durch die Hegeische Logik, sich diese Disziplin des Denkens
einimpft, dann kommt man dazu, niemals zu sprechen von dem Wort Sein, Werden,
Dasein als an solchen Stellen, wo in dem gesamten Gefüge des Vortrags
diese Worte eingefügt werden dürfen, weil man zuerst den ganzen
Werdegang des Inhaltes solcher Begriffe, von den einfachsten, leersten
Begriffen bis zu den inhaltsvollsten verfolgt hat. Von dieser inneren
Disziplin des Gedankens ist im Grunde genommen auch der philosophisch Vortragende
von heute und die ganze heutige Literatur ungeheuer weit entfernt. Ich
könnte Ihnen leicht den Nachweis führen, dass in weltberühmten
philosophischen Büchern der Gegenwart die Autoren nicht einmal in
der Lage sind, über drei Zeilen hin prägnant und genau den Inhalt
eines Begriffes festzuhalten und nach drei Zeilen bereits einen Begriff,
den sie vorher gebraucht haben, in ganz anderer Art wieder gebrauchen.
Dass dann eine innere Verworrenheit des ganzen Gebäudes eintreten
muss, welches unsere Gedanken darstellen, erscheint ganz selbstverständlich.
Es wäre, wie gesagt, ein leichtes, Ihnen das an weltberühmten
philosophischen Büchern der Gegenwart nachzuweisen. Nun haben die
Gegner Hegels geglaubt, ihn in leichter Art aus dem Felde schlagen zu können
dadurch, dass sie dieses Weben und Wesen des Gedankens auf dem Schauplatz
unseres Erkenntnissubjektes nicht verstanden haben, sondern dass sie geglaubt
haben - was Hegel nie eingefallen ist - , er wolle den Welteninhalt sozusagen
aus dem unmittelbaren Gedankeninhalt des Erkenntnissubjektes herausspinnen.
Dass das nicht sein kann, dass man niemals irgendeinen substantiellen Erkenntnisinhalt
aus dem jeweiligen Erkenntnissubjekt, wenn dieses nur in Begriffen
11. Die Mission der neuen Geistesoffenbarung; Verfallsströmung und Autoritätsherrschaft materialistischen Medizin; Johann Gottlieb Fichte; Benvenuto Cellini, über den Hector Berlioz eine so vortreffliche Oper komponiert hat; Goethes Satz: «Eine falsche Lehre lässt sich nicht leicht widerlegen; denn sie beruht ja auf der Überzeugung, dass das Falsche wahr sei»; Neid, Tadelsucht in Kaffeegesellschaften; Lüge; Massensuggestion; Holzköpfe; wirkliche Wissenschaft; materialistisch denkende Ärzte, Nervenschwäche, Burn-out, Erschöpfung; Lachen, Komiker, seelische Heilmittel; Lügen und Widersetzlichkeit gegen den ChristusVerfallsströmung und Autoritätsherrschaft materialistischen Medizin: "Hier haben wir es in der Verfallsströmung; und wir haben es in der Strömung des aufsteigenden Lebens da, wo wir dasjenige suchen, was die einzelne tüchtige Persönlichkeit geleistet hat, wo wir suchen, durch Inspiration die Hilfe jener Mächte zu erringen, die aus der geistigen Welt uns die Inspirationen wieder geben werden. Auch da gehen wir hinauf von dem Persönlichen zu dem Uberpersönlichen. So gibt es sowohl in bezug auf die Verfalls- wie auch in bezug auf die aufsteigenden Strömungen für die Zeitalter gemeinsame Charakteristiken. Besonders muss man sich aber hüten, in irgendeinem Zeitalter darauf Rücksicht zu nehmen, was in dem Zeitalter gerade als Autorität auftritt. Solange man nicht spirituelle Einsicht hat, wird man da sehr fehlgehen können. Das ist insbesondere auf einem Gebiete der Menschheitskultur der Fall, auf dem Gebiete der materialistischen Medizin, wo wir sehen, wie eben das maßgebend ist, was die Autorität in der Hand hat und immer mehr und mehr darauf Anspruch macht, wo das auf etwas hinauslaufen will, was viel, viel furchtbarer, schrecklicher ist als jemals irgendeine Autoritätsherrschaft des so viel angeklagten Mittelalters. Wir stehen schon heute darinnen, und das wird noch immer stärker und stärker werden. Wenn die Leute so furchtbar spotten über die Gespenster des mittelalterlichen Aberglaubens, dann möchte man wohl sagen: Ja, hat sich denn in bezug darauf etwas besonders geändert? Ist denn diese Gespensterfurcht etwa abgekommen? Fürchten die Leute nicht heute viel mehr Gespenster als dazumal? - Es ist viel schrecklicher, als man allgemein meint, was da vorgeht in der menschlichen Seele, wenn ihr vorgerechnet wird: Da auf der Handfläche sind 60000 Bazillenherde. In Amerika ist ausgerechnet worden, wie viele solcher Bazillen in einem einzigen männlichen Schnurrbart sind. Müsste man sich also nicht doch entschließen zu sagen: Diese mittelalterlichen Gespenster waren wenigstens anständige Gespenster, aber die heutigen Bazillengespenster sind zu knirpshaft, zu unanständige Gespenster, als dass sie die Furcht begründen sollten, die zudem erst im Anfange ist, und die da macht, dass die Menschen gerade hier, auf gesundheitlichem Gebiet, in einen Autoritätsglauben geraten werden, der furchtbar ist." [27]Johann Gottlieh Fichte: "Erinnern Sie sich, wie ein Geist gesprochen hat, der vieles von dem geahnt hat, was als Theosophie heute aufgeht. Johann Gottlieh Fichte hat einmal gesprochen von seinen hohen Ideen in den Vorlesungen «Über die Bestimmung des Gelehrten». Als er eine Vorrede zu diesen Vorlesungen schreiben wollte, fiel ihm ein, jetzt wird das hinausgehen zu den Menschen, die aber doch nur sagen werden: Ja, recht schöne Ideen, aber unpraktisch. Wie kann man einführen ins Leben dasjenige, was da gesagt wird? - Doch Fichte war sich durchaus dessen bewußt, dass das Leben fortwährend von Ideen geleitet wird. Es sei hier auf ein Beispiel hingewiesen. Wer hat den Simplontunnel gebaut? Kein Ingenieur kann heute arbeiten ohne Differential- und Integralrechnung. Leibniz, der die Differential- und Integralrechnung erfunden hat, baut im Grunde alle Tunnels und Brücken in unserer Zeit. Das Geistige ist überall das Leitende in allem im Leben, und wir können lernen aus dem, was Fichte geschrieben hat, lernen, uns zu kräftigen in unserem theosophischen Bewußtsein, wenn die Leute sagen: Ach, das sind so verschrobene Ideen, nichts Praktisches. - Fichte sagt dazu: Dass Ideen nicht sich so unmittelbar ins Leben umsetzen lassen, das wissen wir anderen auch, ebenso wie diejenigen, die uns das entgegenhalten. Vielleicht wissen wir das sogar besser. Dass aber deshalb die anderen überhaupt nichts wissen wollen von Ideen, das beweist bloß, dass die weise Weltenlenkung, die göttliche Weltregierung nicht wird auf sie zählen können. Möge ihnen daher eine gütige Natur, an die sie glauben, zur rechten Zeit Regen und Sonnenschein, eine gute Verdauung und, wenn möglich, auch einige gute Gedanken verleihen. ... Ich habe schon öfter erwähnt, dass Fichte, der an der Pforte der Theosophie stand, etwas von diesen Zusammenhängen wußte. In ihm lebte eine solche Lebenssicherheit, dass er sagen konnte, als er über das Wesen des Menschen sprach: «Ich hebe mein Haupt kühn empor zu dem drohenden Felsengebirge und zu dem tobenden Wassersturz und zu den krachenden, in einem Feuermeer schwimmenden Wolken und sage: Ich bin ewig und trotze eurer Macht! Brecht alle herab auf mich, und du Erde und du Himmel vermischt euch im wilden Tumulte, und ihr Elemente alle schäumet und tobet und zerreibet im wilden Kampfe das letzte Sonnenstäubchen des Körpers, den ich mein nenne - mein Wille allein mit seinem festen Plane soll kühn und kalt über den Trümmern des Weltalls schweben. Denn ich habe meine Bestimmung ergriffen, und sie ist dauernder als ihr; sie ist ewig und ich bin ewig wie sie.» - Lebenssicherheit quillt aus dem Bewußtsein, dass der Mensch im Ewigen des Geistes wandelt. Kann ein Mensch schwach werden, der so im Ewigen des Geistes wurzelt? Geist-Erkenntnis ist es, die immer mehr von solcher Kraft in uns hineingießt. Was erwächst uns aus dieser Kraft? Weisheit gibt dem Astralleib das, wodurch wir immer mehr über die hemmenden Kräfte hinwegkommen. Frömmigkeit regelt die Kräfte und die richtige Gliederung des Ätherleibes. Was aber so in unseren Leib hineinströmt dadurch, dass wir von unserem Zusammenhang mit dem Ewigen wissen, das ist Lebenssicherheit, und sie teilt sich bis in die Kräfte des physischen Leibes uns selber mit. Wenn wir diese besitzen, dann weichen von uns Maja, Illusion und Täuschung. Illusion ist es, wenn jemand sagt: Unser physischer Leib zerfällt bei unserem Tode nur in Erdenstaub. - Nein. Wie der physische Leib einmal zusammengefügt war, wie der Mensch ihn geformt hat, ist nicht gleichgültig. Wenn eine solche Sicherheit im Ewigen diesen physischen Leib durchzieht, dann geben wir der Erde das zurück, was wir als Sicherheit des Lebens uns angeeignet haben. Wir befestigen unseren Erdenplaneten mit dem, was wir uns während unseres Lebens erwarben. Unsere Lebenssicherheit geben wir durch den physischen Leib der Welt. In dem zerfallenden physischen Leib ist das Zerfallende nur Maja. Wer den physischen Leib durch den Tod verfolgt, sieht, dass der Grad von Lebenssicherheit, den der Mensch während des Lebens erworben hat, in unsere Erde hineinfließt." [28] Benvenuto Cellini, über den Hector Berlioz eine so vortreffliche Oper komponiert hat; Goethes satz: «Eine falsche Lehre lässt sich nicht leicht widerlegen; denn sie beruht ja auf der Überzeugung, dass das Falsche wahr sei.»; Neid, Tadelsucht in Kaffeegesellschaften; Lüge; Im Astralleib und Ätherleib tätig sind bekanntlich besondere Mächte, im Astralleib die luziferischen Mächte, im Ätherleib die ahrimanischen Mächte, die Gegner der menschlichen Entwicklung sind. "Alles, was mit dem Astralleib zu tun hat, wie Neid, kommt von den Versuchungen des Luzifer. Alles, was mit dem Ätherleib zu tun hat, wie Lügenhaftigkeit, sind Versuchungen des Ahriman. Bei einem neidischen Kinde ist der Astralleib von Luzifer in einer gewissen Weise erfasst, da haben die luziferischen Wesenheiten ihre Angriffspunkte. Für Neid und Lüge gilt etwas sehr Bezeichnendes: Von den primitivsten Menschen an bis zu den entwickeltsten Führern der Menschheit gelten Neid und Lügenhaftigkeit für sehr verwerfliche Eigenschaften. Sobald der Mensch einsieht, er sei neidisch oder lügenhaft, dann taucht in der Seele auf ein Empfinden von dem Verwerflichen dieser Eigenschaften. Man will sie sich mit aller Macht abgewöhnen. Gerade Neid und Lügenhaftigkeit werden ganz instinktiv als verwerflich erscheinen. Goethe sagt, er müsse sich vieler Fehler zeihen, aber Neid finde er nicht auf dem Boden seiner Seele. Dasselbe sagt Benvenuto Cellini von der Lügenhaftigkeit. - Merkt jemand: Ich bin ein neidischer Mensch, so arbeitet er ganz instinktiv daran, sich diese Eigenschaft abzugewöhnen. Aber sie kann sehr tief sitzen, so tief, dass er wohl streben kann, sich den Neid abzugewöhnen, aber er ist nicht stark genug, moralisch nicht stark genug. Da tritt etwas sehr Eigentümliches ein. Neid ist eine luziferische Eigenschaft. Wenn der Mensch merkt, er hat Anlagen zum Neid und daran arbeitet, sich ihn abzugewöhnen, so sagt sich Luzifer: Da ist Gefahr vorhanden, dass dieser Mensch mir entgeht. Luzifer und Ahriman sind dem Menschen gleich feindlich, aber untereinander sind sie gute Freunde. Da ruft Luzifer den Ahriman zu Hilfe, und der wandelt den Neid um in eine andere Eigenschaft. Der Neid erlebt eine Metamorphose, die so hervortritt in der menschlichen Seele, dass der Mensch, während er früher bei einem anderen Menschen das nicht wollte, jetzt zum Kritikaster wird, der alles mögliche aufsucht bei seinen Mitmenschen, um tadeln zu können. Diese Sucht, zu tadeln, ist nichts anderes als der umgewandelte Neid. Ist dies der Fall, dann hat einen Ahriman in den Klauen. Dieser verwandelte Neid ist sehr weit verbreitet. Wäre er nicht vorhanden in der Form der Kritikasterei und der Sucht, allerlei Übles über die Menschen zu sagen, so hätten manche Morgen- und Abendschoppen, manche Kaffeegesellschaften gar keinen Stoff. ... Lügenhaftigkeit ist eine Eigenschaft des Ätherleibes und rührt von Ahriman her. Wenn der Mensch in einem gewissen Alter gewohnheitsmäßig Lügenhaftigkeit an sich hat, oder wenn er durch schlechte Erziehung überhaupt viel lügt, so zeigt sich immer im späteren Lebensalter eine gewisse Scheuheit, eine Unmöglichkeit, die Augen aufzuschlagen vor den Leuten. Gewisse sprichwörtliche Regeln auf moralischem Gebiete treffen hier sehr gut das Rechte. Wenn man sagt: Dieser Mensch kann mir nicht in die Augen schauen - , so wirkt sich da Lügenhaftigkeit aus. Scheu und Unselbständigkeit treten als seelische Eigenschaften in demselben Leben auf. Wenn man das Leben ebenso beobachten will, wie der Physiker den äußeren Verlauf der Welt betrachtet, so kann man solche Sachen beobachten. Das Leben wird dadurch lichtvoll." [29] Wie leicht die Menschen zu beeinflussen sind in bezug auf den Glauben, ist zu sehen an der Massensuggestion, wodurch sich unvermerkt in das, was wir sprechen, das Unwahre hineinmischt, die Lüge, die Versuchung Ahrimans, zum Beispiel durch gleichgeschaltete Medien wie neuerdings im nationalistischen Russland: "Massensuggestion ist etwas, worüber die wunderbarsten Entdeckungen erst in der Zukunft gemacht werden können. In früheren Zeiten war das etwas ganz anderes, weil die Bewußtseinsseele noch nicht so frei war. Heute steht der Mensch in der Befreiung der Bewußtseinsseele, steckt aber in der Unfreiheit der Verstandesseele noch ganz drinnen. Wodurch wird suggeriert? Nicht nur durch das, was sympathisch oder unsympathisch ist an einer Persönlichkeit; auch dadurch, dass zum Beispiel jemand in ein Amt getreten ist, dass er für fünf Kinder zu sorgen hat und nun sich gezwungen glaubt, im Amt bleiben zu müssen. Es ist dem Menschen heute oft lieber zu hören auf alles das, was auf scharlatanhafte Weise aus der übersinnlichen Welt herausgeholt wird, als auf das, was auf gediegener Forschung beruht. Denn das erstere hat zweierlei Eigenschaften. Zunächst ist es ungeheuer trivial. Das zum Beispiel, was Schreibmedien niederschreiben, ist meistens so, dass man sich das Betreffende ebensogut selber denken könnte, nur wird es dem Menschen glaubhaft gemacht durch die Art, wie es ihm beigebracht wird. Der Mensch glaubt dann, es spiele etwas hinein aus der geistigen Welt. Gerade durch ihre Trivialität werden diese Dinge dem Menschen angenehm. Oder sie haben die andere Eigenschaft, dass sie so unverständlich sind, dass überhaupt niemand etwas davon verstehen kann. Die Dinge, die besonders unverständlich sind, gelten dann oft als besonders mystisch. An den Grenzgebieten von Übersinnlichem und Sinnlichem kann das Scharlatanhafte verquickt werden mit dem, was auf ernster Forschung beruht. Das muss betont werden, dass nur derjenige seine Pflicht erfüllt, der wachsam ist in bezug auf die eigene Seele, der namentlich achtgibt auf alles das, was die Instinkte trüben kann, so dass wir die Angelegenheiten der Menschheit zu fördern glauben, während wir nur die eigenen fördern, oder, dass sich unvermerkt in das, was wir sprechen, das Unwahre hineinmischt, die Lüge, die Versuchung Ahrimans." [30] Wie kommt es, dass viele Persönlichkeiten in unseren gebildeten und gelehrten Kreisen heute das, was sie eingeprägt haben dem Gehirn, in späteren Lebensaltern nicht mehr ändern können und steif und unelastisch sind in bezug auf ihre Begriffe, sozusagen Holzköpfe geworden sind? "Nun hängt mit einer solchen Tatsache manches zusammen, was in unserer Zeit dem aufmerksamen Lebensbeobachter sehr greifbar entgegentreten kann, zum Beispiel die Unmöglichkeit gewisser Menschen, irgendwie nur noch den Tatsachen der Welt angemessene Begriffe zu fassen. Es gibt heute schon zahlreiche Menschen, welche die Begriffe, die ihnen eingedrillt worden sind, so fest haben, dass es ihnen rein unmöglich ist, später noch einen neuen Begriff aufzunehmen. Woher kommt das? Ein Ätherleib, welcher wenig stark verknüpft ist mit dem physischen Leib, kann immer mehr neue Begriffe aufnehmen, weil er elastisch ist. Ein Ätherleib, der fest mit dem physischen Leib verbunden ist, lernt eine gewisse Summe von Begriffen, dann hat der physische Leib eine bestimmte Form erhalten, die zwingt er dem Ätherleib auf. Und so kommt es, dass viele Persönlichkeiten in unseren gebildeten und gelehrten Kreisen heute das, was sie eingeprägt haben dem Gehirn, in späteren Lebensaltern nicht mehr ändern können und steif und unelastisch sind in bezug auf ihre Begriffe. Ihr Ätherleib kann nicht mehr heraus, wird nicht mehr losgelassen vom physischen Leib. Es ist dann nur die Stärke und Gewalt und Eindringlichkeit der spirituellen Begriffe und Ideen, die es möglich machen, dass der Mensch diese Tendenz überwindet. Denn der Mensch muss durch sich hier eine kosmische Tendenz überwinden. Das ist gerade die Mission des Menschen, dass er durch sich eine kosmische Tendenz überwindet. Man kann im wesentlichen durch einen Vergleich die Sache klarmachen. Stellen Sie sich einfach eine Pflanze vor, die durchzogen ist von Flüssigkeit und dadurch frisch und grün ist. Stellen Sie sich unter der Feuchtigkeit den Ätherleib vor und unter dem anderen den physischen Leib des Menschen. Dieser physische Leib des Menschen wird mächtig, sagte ich, dadurch dass er den Ätherleib an sich zieht und auch den Astralleib an sich zieht; er bekommt Übermacht. Dadurch werden Äther- und Astralleib ohnmächtig, wie wenn der Pflanze Feuchtigkeit entzogen wird und sie trocken wird, verholzt. Der physische Leib des Menschen beginnt nach und nach zu verholzen, weil die Kräfte des Ätherleibes und Astralleibes verarmen. Ein Gehirn, welches also verholzt, kann nur wenig Begriffe aufnehmen, weil es bei seinen Begriffen bleiben will. Wir müssen uns unseren Astralleib und Ätherleib beleben durch Aufnahme von spirituellen Ideen und Begriffen. So sehen wir, dass es sich bei der spirituellen Bewegung der Gegenwart um eine in der Mission des Menschen liegende Notwendigkeit für die Zukunft handelt, etwas, das ebenso notwendig ist wie irgendwelche Ereignisse, die ohne menschliches Zutun über das Menschengeschlecht gekommen sind. Man wird sich gegen solche Wahrheiten allerdings noch lange heftig sträuben, aber all dieses Sträuben wird nichts helfen. Die Menschen werden an der Art und Weise des Kulturganges, wie er immer mehr hervortreten wird in den nächsten Zeiten, wahrnehmen, dass die Sachen so sind. Tatsachen werden es den Menschen beweisen." Man sollten also unterscheiden lernen zwischen dem, was wirkliche Wissenschaft ist, und alledem, was sich heute durch unzählige populäre Kanäle als Wissenschaft gebärdet wie Biotech-Medizin, und -Landwirtschaft, aber nichts ist als eine Summe von Vorurteilen und dergleichen mehr. "Wenn man zu den wirklichen Quellen der einzelnen Wissenschaften geht, erlangt man die Einsicht, dass spirituelle Erkenntnis in vollem Einklang mit der Wissenschaft steht. ... Das hat die äußere Wissenschaft anerkannt. Aber noch andere Dinge wird sie gezwungen werden anzuerkennen. Schon macht sich geltend, dass Tatsachen zutage gefördert werden, welche die Menschen zwingen werden, geisteswissenschaftlich zu denken. Die Wissenschaft ist im allgemeinen nicht geneigt, sehr rasch etwas Neues aufzunehmen. Sie befolgt da eine eigentümliche Gewohnheit. Man kann große Deklamationen darüber vernehmen, dass es im «finsteren Mittelalter» Menschen gab, welche sich den Entdeckungen des Kopernikus entgegenstemmten. Seine Lehre musste sich mit aller Mühe gegen die Finsterlinge der damaligen Zeit durchsetzen. Und die am meisten davon reden, verhalten sich geradeso nicht nur gegenüber der Geisteswissenschaft, sondern auch gegenüber solchen Tatsachen der Wissenschaft, die unsere Zeit zwingen, geistige Gesetze zu suchen." [31] Vertrocknete Gelehrte; weniger greisenhaft, besondere Gabe der Heilung, Notwendigkeit der Durchchristung: "Die besten Kräfte sind in diesen ersten drei bis dreieinhalb Jahren enthalten; wir zehren das ganze Leben davon. Sie werden verdunkelt, aber sie sind in den späteren Jahren doch in der verschiedensten Art vorhanden. Es ist so, wie wenn wir von diesen Kräften durchsetzt würden und sie nur nicht unmittelbar ausleben lassen könnten. Wenn wir durch die Geisteswissenschaft Begriffe von den höheren Welten aufnehmen wollen, so können wir dies um so besser, je mehr wir von dem in uns haben, was in den ersten drei Jahren in uns war, wo das Ich selbstlos in uns war. Je frischer, je biegsamer diese Kräfte sind, je weniger greisenhaft sie bis ins hohe Alter geworden sind, desto mehr eignen wir uns dazu, uns durch diese Kräfte des Geistes umzugestalten. Es ist der Menschheit bestes Teil, was wir in diesen drei Jahren um uns haben. Nur der dichte physische Leib hindert uns leider, diese Kräfte voll zu gebrauchen. Wenn sie jemand in späteren Jahren besonders entwickeln kann, so kann er dadurch nicht mehr seinen physischen Körper umändern, er ist nicht mehr so weich wie Wachs. Aber wenn er sie voll gebrauchen kann durch esoterische Weisheit, dann fließt diese Kraft aus durch die Fingerspitzen, und er bekommt die besondere Gabe der Heilung, der Gesundung durch Handauflegen - wenn sie noch wirksam sind, jene geistigen Kräfte, die nicht mehr den eigenen Körper umgestalten, die aber, wenn sie ausfließen, segensreich wirken. ... Es ist also denkbar, dass das, was der Mensch durch alle Inkarnationen bis ans Ziel der Erdenentwickelung erlangt, durch ein Vorbild in die Welt gebracht wird, indem ein Mensch in die Welt gestellt würde, der durch seine Leiblichkeit es möglich macht, dass sein Ich entfernt und ein anderes Wesen ihm eingepflanzt wird, welches seinen Inkarnationen nach den Weg hierzu offen hat. Dann würde der menschliche Leib nicht länger dieses Wesen in sich dulden als drei Jahre. Es würde dann der menschliche Leib zerbrechen seinem Karma nach. Das ist geschehen. Wir sehen bei der Johannestaufe im Jordan diesen Menschenleib, der geeignet war, daß sein Ich, das Zarathustra-Ich, heraustrat. Dann senkte sich ein Wesen in diesen Leib. Die Christus-Wesenheit füllte ihn aus, konnte aber nur drei Jahre darin bleiben. Nach drei Jahren zerbrach es diesen Leib im Mysterium von Golgatha. Was damals drei Jahre im menschlichen Leib leben konnte, das muss der Mensch hegen und pflegen und nach und nach durch Inkarnationen wesenhaft in seiner Seele lebendig machen, damit es am Ende der Inkarnationen voll und ganz in der menschlichen Wesenheit gegenwärtig sein kann. Wir sehen da einen merkwürdigen Zusammenhang zwischen dem Gottessohn im Menschen und dem Christus-Ereignis. ... Wenn wir nicht dazu kommen, Sympathie und Enthusiasmus für so etwas zu haben wie den Vergleich des Christus mit der Tätigkeit des menschlichen Ich in den ersten Lebensjahren, wenn wir fähig sind, so etwas für kindisch zu halten, dann haben wir keine Begabung dafür, die ersten Kindheitskräfte wachzurufen. All die vertrockneten Gelehrten haben so wenig Kraft, die ersten Kindheitskräfte wachzurufen und dadurch zur spirituellen Welt zu kommen! Wenn wir dafür Enthusiasmus haben, uns mit so etwas zu beschäftigen, dann wirkt das in unserer Seele so, daß wir uns durchdringen mit diesen Kräften der ersten Kindheit. ... Denken Sie, Sie wären auf einer einsamen Insel, wo gar keine Urkunde über das Mysterium von Golgatha je hingekommen ist: wenn Menschen da so arbeiten, dass sie durch ihr spirituelles Leben vollbewußt die Kraft des ersten Kindheitsalters aufnehmen bis ins höchste Alter hinauf, waren sie Christen im wahren Sinne des Wortes. Dann brauchen sie nicht in den Evangelien zu suchen, denn das Christentum ist etwas Lebendiges, und es wird sich weiter und weiter fortentwickeln. Das ist etwas, was wir im Unterschied streng festhalten müssen. Dann werden wir immer klarer werden können darüber, wie innig eigentlich zusammenhängt die Christus-Mission mit dem ganzen Erdenwesen. Wir werden uns dann sagen können, diese Christus-Mission ist etwas, was wir am heutigen Menschen selber erkennen können. Die Notwendigkeit der Durchchristung, des Auslebens des Paulinischen Spruches «Christus in mir» ergibt sich dadurch, dass wir sagen: Wir müssen uns mit der Umwandlung dessen, was in der ersten Kindheit in uns lebt, das ganze Leben durchdringen, dann ist der Christus in uns. Dies gibt durchaus die Möglichkeit, das Christentum im weitherzigsten Sinne zu erfassen, und die Perspektive, dass das Christentum ganz andere Formen annimmt. Es werden Zeiten kommen, wo man den Christus ganz anders nennen wird, wo ganz andere Urkunden da sein werden, wo man gar nicht auf die äußere Geschichte hinweisen wird, dass einmal ein solches Wesen da war, sondern wo man aus dem Menschheitsbewußtsein heraus diese Tatsache erkennen wird." Öfter Hände waschen statt duschen; materialistisch denkende Ärzte, Neurasthenie (Nervenschwäche, Burn-out, Erschöpfung): "Es gibt Menschen, die sich oft die Hände waschen, und es gibt solche, die waschen sich selten die Hände. Nun, in gewisser Beziehung ist ein gewaltiger Unterschied zwischen den einen und den anderen. Der Mensch ist hinsichtlich seiner verschiedenen Körperteile tatsächlich ganz unterschiedlich vom Übersinnlichen durchdrungen. So sind zum Beispiel nicht Brust und Oberschenkel in gleicher Weise vom Ätherleib durchdrungen wie die Hände. Gerade von den Fingern aus gehen mächtige Strahlen des Ätherleibes. Weil das bei den Händen so ist, können wir gerade in den Händen ein wunderbar intimes Verhältnis zum äußeren Leben entwickeln. Die Menschen, die sich oft die Hände waschen, stehen in feinerer Beziehung zu ihrer Umgebung, sind in feinerer Weise empfänglich für ihre Umgebung, weil durch den im Blut materialisierten Geist die Wirkung ausgeübt wird, dass der Mensch in seinen Händen sensitiver wird. Dickhäuter in bezug auf die äußere Welt waschen sich nicht oft die Hände. Sehen Sie, wie wenig solche robusten Leute zugänglich sind für die Eigentümlichkeiten ihrer Mitmenschen, während die, welche sich öfter die Hände waschen, geistig in ein intimeres Verhältnis zur Umwelt treten. Würde ein Mensch versuchen, an einer anderen Stelle dasselbe bewirken zu wollen, zum Beispiel an den Schultern, so würde sich zeigen, dass er, wenn er diese auch so viel waschen würde, neurasthenisch werden würde. Was den Händen gesund ist, ist den Schultern nicht gesund. Der Mensch ist so organisiert, dass er dieses intime Verhältnis zur Umwelt durch die Hände einzugehen vermag. Es würde auch abträglich wirken, wenn der Mensch geneigt wäre, sich genau so oft das Gesicht zu waschen. Das Gesicht so behandeln, würde auf die Gesundheit nicht fördernd wirken. Bei anderen Teilen des menschlichen Leibes liegt die Sache ganz anders. Menschen, die nicht durch die Geisteswissenschaft ordentlich geschult sind, materialistisch denkende Ärzte beispielsweise, merken den Unterschied nicht und empfehlen den Kindern kalte Abwaschungen; fanatisch werden solche Dinge betrieben. Man dürfte wissen, dass mit nichts mehr Unfug getrieben wird! Das ist die Grundlage zu sehr viel Neurasthenie, dass man in solch abstruser Weise seine Gesundheit beeinträchtigt. Die Hände vertragen das, der übrige Körper wird dadurch für das Materielle empfänglich. Da sehen Sie die Wirkung des Materialismus. Ich spreche hier von der Regel. Da, wo es sich um eine vorübergehende Kur handelt, liegt die Sache anders." Schilddrüse und Interesse, medizinische Bücher: "Wenn Sie heute medizinische Bücher lesen, wird das so geschildert, als wenn der Mensch seinen Verstand verliert durch die Krankheit oder das Fehlen der Schilddrüse. Nein, er verliert nur die Anteilnahme, das Interesse, er wird stumpf und wendet seinen Verstand nicht an. Man wird nicht dadurch dumm, dass man nicht denken kann. Wenn man kein Interesse hat, bleibt der Verstand doch intakt. Was verlorengeht, ist der lebendige Anteil, den der Mensch nimmt an den Dingen, das Interesse, die Aufmerksamkeit auf die Dinge zu lenken. Derjenige, der kein Interesse hat, lenkt auf nichts seine Aufmerksamkeit, weil ihm das Werkzeug fehlt. Wir geben ihm nicht Verstand mit der Schilddrüse, sondern wir geben ihm ein Werkzeug, um lebendigen Anteil zu nehmen an den Dingen der Welt. Man beurteilt den Menschen ganz falsch, wenn man gar nichts weiß von der übersinnlichen Welt, und ein großer Teil von dem, was gelehrt wird in unseren wissenschaftlichen und populären Büchern, steht auf diesem Niveau. Wenn Sie lesen, dass der Mensch durch Verlust der Thyreoiden ein Tor und durch Aufessen von Thyreoidin gescheiter werde, so ist das nicht wahr. Wahr ist, dass seine Aufmerksamkeit geweckt wird. Überall kann an den Folgen eingesehen werden: das, was aus hellseherischer Forschung gesagt wird, ist nicht phantastisch. Wenn auch nicht ein jeder es sehen kann, belegen kann man, dass das da ist, was die Hellseher sehen. Es ist überall da. Ich empfehle Ihnen immer wiederum und wiederum an den Satz zu denken: Wenn man an sich nicht einsehen kann, was an hellseherischer Forschung ergründet wird, in der Welt kann man es erleben. - So kann man sich in mittelbarer Weise Beweise verschaffen für das, was geisteswissenschaftlich mitgeteilt wird." Lachen, Komiker, seelische Heilmittel: "Was im Lachen, Lustigkeit, Freudehaben, vielleicht sogar im Witze sich ausdrückt - , in dem Anteil an dem Komischen ist die Sache umgekehrt. Über einen Toren in Wirklichkeit zu lachen ist unmenschlich, über das vorgestellte Törichte zu lachen, ist eigentlich unendlich befreiend. Die Torheit soll man erleben, weil sie gesundend wirkt - selbst im Zirkus kann man dieses gute seelische Heilmittel erleben - , denn es ist wiederum ein Finden des eigenen Ich. Wenn wir imstande sind zu lachen, so erheben wir uns über die Situation. Da werden wir gewahr unseres eigenen inneren Wertes, dadurch erheben wir uns. Etwas ungeheuer Gesundendes liegt in den burlesken Scherzen des Kasperletheaters bis zu den Komikern, die alle möglichen Torheiten begehen, in alle möglichen Widersprüche sich verwickeln, während Lachen über Torheit, wenn sie wirklich ist, den Unmenschen verrät." [32] Bei einem Vortrag
in Bielefeld musste eine etwas drastische Wort- und Bildsprache gewählt
werden. Die Rede ist von Verfallsstoffen, Zersetzungsstoffen der Materialisten
und Antichristen bzw. derjenigen die sich durch Lügen und Widersetzlichkeit
gegen den Christus kennzeichnen und eine Art "Eiterbeule" am gesamten Erdenorganismus
darstellen, wie es im Türkentum und Islam üblich ist; schlimmer
als heute in den "No-go-Areas" der Großstädte wie Tower Hamlets
in London, werden sie verpestend wirken in der Umgebung, denn - so der
Vortrag - Lüge macht schleimig, macht verpestende Atemluft für
die Zukunft. Zu diesem Vortrag stellt Marie Steiner folgendes Geleitwort
voran, das sinngemäß auch für die anderen Vorträge
des Bandes Gültigkeit hat: "Bielefeld gehörte 1911 zu den kleineren
Zweigen, die, im Vergleich mit den früher begründeten,
nur selten das Glück hatten, Dr. Steiner zu intimeren Vortragsveranstaltungen
in ihrer Mitte haben zu können. Doch war es oft so, dass die selten
besuchten Zweige wie einen Extrakt alles dessen erhielten, was Dr. Steiner
in den größeren Zentren in vielen Vorträgen auseinanderlegte.
Es konnte dann das an einem solchen Abend Vorgetragene eine besondere Intensität
haben; etwas wie ein starkes geistiges Fluidum konnte entstehen, das lange
nachwirkte, auch inmitten der sich überstürzenden Fülle
nachfolgender Ereignisse und neu erhaltener geistiger Gaben. So besonders
bei den Vorträgen über das Christus-Ereignis." Doch zurück
zu seinem Vortrag und zu gesundem Denken und moralischen Handlungen oder
Gesinnungen: "Ein tieferes Eindringen in das, was uns die Theosophie sagt,
kann lehren, dass der Mensch so hineingestellt ist in die Gesamtmenschheit,
dass er mit einer nicht moralischen Handlung nicht nur etwas vollbringt,
was ihm vielleicht Strafe einträgt, sondern dass er mit einem nicht
moralischen Gedanken, einer nicht moralischen Handlung oder Gesinnung,
etwas im wahren Sinne Widersinniges vollbringt, etwas, was sich nicht vereinigen
lässt mit einem wirklich gesunden Denken. Damit ist viel gesagt. Eine
unsittliche Handlung stellt nicht nur eine darauffolgende karmische Strafe
in Aussicht, sondern ist im tiefsten Grunde eine Handlung, die man gar
nicht begehen dürfte. Nehmen wir an, ein Mensch begeht einen Diebstahl.
Der Mensch zieht sich dadurch eine karmische Strafe zu. Wenn man diese
vermeiden will, dann stiehlt man eben nicht. Aber die Sache ist noch komplizierter.
Fragen wir uns: Was will derjenige, der lügt oder stiehlt? Der Lügner
oder der Dieb wollen sich einen Vorteil verschaffen, der Lügner sich
vielleicht über eine unangenehme Situation hinweghelfen. Einen Sinn
hat eine solche Handlung nur dann, wenn man das erreicht, dass man sich
wirklich einen Vorteil verschafft durch Lügen oder Stehlen. Würde
der Mensch nun erkennen, dass er das gar nicht haben kann, dass er sich
irrt, dass er im Gegenteil einen Nachteil herbeiführt, dann würde
er sich sagen: Es ist ein Unsinn, an eine solche Handlung auch nur zu denken.
... Und immer mehr wird man erkennen, dass eigentlich im Sinne einer wahren
Weltanschauung der Finger gescheiter ist als der ganze Mensch, denn er
bildet sich nicht ein, etwas zu sein ohne den ganzen Menschenorganismus,
zu dem er gehört. In seinem dumpfen Bewußtsein weiß er,
dass er nicht existieren kann ohne den ganzen Organismus. Die Menschen
geben sich aber fortwährend Illusionen hin. Sie glauben etwas Abgesondertes
zu sein durch das, was in der Haut eingeschlossen ist. Das sind sie ebensowenig,
wie der Finger etwas ist ohne den ganzen Organismus. Der Grund der Illusion
ist der, dass der Mensch herumwandern kann und der Finger nicht. Wir sind
auf der Erde in derselben Lage, wie der Finger an unserem Organismus. Diejenige
Wissenschaft, die glaubt, dass unsere Erde eine glutflüssige Kugel
sei, von einer harten Schale umgeben, auf der wir Menschen herumwandeln,
die da glaubt, damit sei die Erde erklärt, diese Wissenschaft steht
auf derselben Höhe wie eine Wissenschaft, die glauben würde,
der Mensch sei seiner Wesenheit nach nichts weiter als sein Knochenbau,
er bestände aus nichts anderem als aus seinem Knochenbau. Denn was
da angeschaut wird von der Erde, ist dasselbe wie der Knochenbau beim Menschen.
Das andere, das zur Erde gehört, ist übersinnlicher Natur. Die
Erde ist ein richtiger Organismus, ein richtiges Lebewesen. Wenn man sich
den Menschen als Lebewesen vorstellt, kann man sich sein Blut denken mit
den roten und weißen Blutkörperchen; diese können sich
nur im ganzen menschlichen Organismus entwickeln und so dasjenige sein,
was sie sind. Was diese roten und weißen Blutkörperchen für
den Menschen sind, das sind wir Menschen für den Erdenorganismus.
Wir gehören unbedingt zu diesem Erdenorganismus dazu, wir bilden einen
Teil des ganzen Erde-Lebewesens, und wir betrachten uns nur richtig, wenn
wir sagen: Als einzelner Mensch sind wir nichts, wir sind erst vollständig,
wenn wir uns hineindenken in den Erdenleib, von dem wir nur das Knochengerüst,
die mineralische Schale betrachten, solange wir nicht die geistigen Glieder
dieses Erdenorganismus anerkennen. Wenn nun im menschlichen Organismus
sich ein Entzündungsprozess bildet, wird der ganze Organismus von
Fieber ergriffen, der ganze Organismus wird von Krankheit ergriffen. Übertragen
wir dies auf den Erdenorganismus, dann können wir sagen, dass es wahr
ist, was der Okkultismus zu behaupten hat: dass, wenn irgendwo auf der
Erde eine unsittliche Handlung begangen wird, das für den ganzen Erdenorganismus
dasselbe ist, wie für den Menschen eine kleine Eiterbeule am menschlichen
Körper, der den ganzen Organismus krank macht. So dass, wenn ein Diebstahl
auf der Erde begangen wird, die Wirkung davon ist, dass die ganze Erde
eine Art von Fieber bekommt. Das ist nicht bloß vergleichsweise gesagt,
sondern es ist tief begründet. Unter allem Nichtmoralischen leidet
der ganze Erdenorganismus, und wir können als einzelne Menschen nichts
tun an Nichtmoralischem, ohne dass der ganze Erdenorganismus in Mitleidenschaft
gezogen wird. Das ist ein im Grunde genommen sehr einfacher Gedanke, doch
wird er schwer von den Menschen erfasst. Aber die Menschen, die es nicht
glauben wollen, sollen es nur abwarten. Man versuche es, solche Gedanken
unserer Kultur einzuprägen, man versuche, mit solchen Gedanken zu
appellieren an das menschliche Herz, das menschliche Gewissen: Wenn irgendwo
unsittliche Handlungen begangen werden, dann sind sie für die ganze
Erde eine Art Eiterbeule und machen den Erdenorganismus krank -, und die
Erfahrung würde zeigen, dass in solchen Erkenntnissen ungeheure moralische
Antriebe liegen. Wenn man noch so viel Moral predigt, das wird den Menschen
nichts helfen. Aber solche Erkenntnisse würden den Menschen nicht
nur als Erkenntnisse ergreifen, sondern würden, wenn sie sich der
Kulturentwickelung einprägen, wenn sie schon in das kindliche Gemüt
gegossen würden, einen ungeheuren sittlichen Impuls geben. Denn alle
Moralpredigten haben für das menschliche Gemüt doch nichts ganz
Überwältigendes, Überzeugendes. Es ist schon so, wie Schopenhauer
sagt, dass Moral predigen leicht sei, Moral begründen aber schwer.
Die Menschen haben gegen Moralpredigten eine gewisse Antipathie. Sie sagen:
Was mir da gepredigt wird, das will ein anderer, und ich soll mich dem
bloß fügen! - Dieser Glaube wird immer mehr überhandnehmen,
je nachdem das materialistische Bewußtsein überhandnimmt. Man
sagt heute: es gibt Klassenmoral, Standesmoral, und was eine solche Klassenmoral
für recht hält, das wird dann der anderen Klasse aufgedrückt.
Solche Meinung ist in die Gemüter der Menschen hineingeflossen, und
in der Zukunft wird das immer ärger und ärger werden. Das Empfinden
wird bei den Menschen immer stärker werden, dass sie alles, was auf
diesem Gebiet als richtig anerkannt werden soll, selber finden wollen,
dass dies aus ihrem Hang nach objektiver Erkenntnis entspringen solle.
Die menschliche Individualität will immer mehr Geltung haben. - In
dem Augenblick aber, wo zum Beispiel das Herz einsehen würde, dass
es mit krank wird, wenn der Gesamtorganismus krank wird, würde der
Mensch das tun, was nötig ist, um nicht krank zu werden. Und in dem
Augenblicke, wo der Mensch einsieht, er ist in dem gesamten Erdenorganismus
eingebettet, er darf keine Eiterbeule sein an dem Erdenleibe, dann ist
ein objektiver Grund da für das Gutsein. Und der Mensch wird sagen:
Wenn ich stehle, will ich mir einen Vorteil verschaffen. Ich tue es nicht,
weil ich dadurch den ganzen Organismus, ohne den ich nicht leben kann,
krank mache. Ich tue das Gegenteil, und ich verschaffe dadurch nicht nur
dem Organismus, sondern auch mir einen Vorteil. ... Der Mensch muss allerdings
ein höheres Bewußtsein entwickeln, um in Harmonie mit dem ganzen
Erdenorganismus zu kommen. Im heutigen moralischen Bewußtsein weiß
das der Mensch noch nicht. Er könnte sich sagen: Die Luft atme ich
ein; eben war sie draußen, dann ist sie drinnen im Menschenleibe:
ein Äußeres wird ein Inneres. - Und wenn ich die Atemluft wieder
ausatme, dann wird ein Inneres wieder ein Äußeres, und so ist
es mit dem ganzen Menschen. Schon das weiß der Mensch nicht, dass
er, abgesondert von der ihn umgebenden Luft, nichts ist. Er muss danach
trachten, ein Bewußtsein darüber zu entwickeln, wie er in den
ganzen Erdenorganismus eingesperrt ist. Wodurch kann der Mensch wissen:
du bist ein Glied des ganzen Erdenorganismus? Die Theosophie bringt den
Menschen dazu. Sie zeigt dem Menschen: erst war ein Saturnzustand da, dann
ein Sonnenzustand, dann ein Mondenzustand, überall war schon der Mensch
dabei, wenn auch in ganz anderer Weise, als er heute ist. Dann ist die
Erde aus dem alten Mondenzustand hervorgegangen. Langsam ist der Mensch
als Erdenmensch entstanden. Er hat eine lange Entwickelung hinter sich,
und er soll in Zukunft zu anderen Entwickelungsstufen vorschreiten. Mit
der Erde in ihrer heutigen Form ist der Mensch in seiner heutigen Form
entstanden. - Wenn man durch das Studium der Theosophie verfolgt, wie Mensch
und Erde entstanden sind, dann zeigt sich, wie der Mensch ein Glied ist
des ganzen Erdenorganismus. Dann zeigt es sich, wie Erde und Mensch aus
einem geistigen Leben nach und nach aufgetaucht sind, wie die Wesenheiten
der Hierarchien Erde und Mensch aufgebaut haben, wie der Mensch zu den
Hierarchien dazugehört, wenn er auch auf der untersten Stufe steht.
Und dann zeigt die Theosophie hin auf das Mittelpunktwesen der gesamten
Erdenentwikkelung, auf den Christus als auf das große Menschenurbild.
Und aus all diesen Lehren der Theosophie soll dem Menschen das Bewußtsein
ersprießen: So sollst du handeln! Geisteswissenschaft zeigt uns,
wie wir uns fühlen können als ein Glied des gesamten Erdenlebens,
Geisteswissenschaft zeigt uns, dass der Christus der Erdengeist ist! Unsere
Finger, unsere Zehen, unsere Nase, alle unsere Glieder träumen, dass
sie vom Herzen mit Blut versorgt werden, dass sie ohne Zentralorgan nichts
wären, denn ohne Herz sind sie nicht möglich. Und Theosophie
zeigt dem Menschen, dass in der Zukunft der Erdenentwickelung es eine Torheit
wäre, nicht die Idee vom Christus aufzunehmen, denn was das Herz für
den Organismus ist, ist der Christus für den Erdenleib. Und so wie
das Blut durch das Herz den ganzen Organismus mit Leben und mit Kraft versorgt,
so muss dasjenige, was die Wesenheit des Christus ist, sich durch alle
einzelnen Erdenseelen gezogen haben und es muss für sie Wahrheit werden
das Pauluswort: Nicht ich, sondern der Christus in mir! - Hineingeflossen
sein muss der Christus in alle menschlichen Herzen. Und wer sagen wollte:
Man kann ohne den Christus bestehen - der würde so töricht sein,
wie Augen und Ohren, wenn sie sagen wollten, sie könnten ohne Herz
bestehen. Beim einzelnen Menschenleibe muss allerdings das Herz von Anfang
an da sein, in den Erdenorganismus ist dieses Herz erst mit dem Christus
eingezogen. Für die folgenden Zeiten muss aber dieses Christus-Herzensblut
in alle Menschenherzen eingezogen sein, und wer sich nicht in seiner Seele
mit ihm vereinigt, wird verdorren. Die Erde wartet nicht mit ihrer Entwickelung,
sie kommt zu dem Standpunkt, zu dem sie kommen muss. Nur die Menschen können
zurückbleiben, das heißt: sie würden sich strauben gegen
die Aufnahme des Christus in der Seele. Eine Anzahl von Menschen würden
in ihrer letzten Erdeninkarnation dastehen und hätten das Ziel nicht
erreicht: sie haben den Christus nicht erkannt, haben nicht Christus-Fühlen,
nicht Christus-Wissen in die Seelen aufgenommen. Sie sind nicht reif, gliedern
sich nicht der Höherentwickelung an, sie sondern sich ab. Nicht gleich
ist für solche Menschen die Möglichkeit da, ganz zu verfallen,
wie Nase oder Ohren es tun müssten, wenn sie sich abtrennen würden
vom ganzen Menschenorganismus. Aber das zeigt die okkulte Forschung: Diejenigen,
die nicht sich durchdringen wollen mit dem Christus-Element, dem Christus-Leben,
so wie es nur durch die Theosophie erreicht werden kann, sie würden,
statt mit der Erde zu neuen Daseinsstufen hinaufzuleben, Verfallsstoffe,
Zersetzungsstoffe in sich aufgenommen haben, sie würden zunächst
andere Wege einschlagen müssen. Wenn die Menschenseelen in den aufeinanderfolgenden
Inkarnationen den Christus in ihre Erkenntnis, in ihr Empfinden, in ihre
ganze Seele aufnehmen, wird die Erde von diesen Menschenseelen abfallen,
so wie ein Leichnam beim Tode eines Menschen abfällt. Der Erdenleichnam
wird abfallen, und dasjenige, was Christus-durchdrungen geistig-seelisch
da ist, bildet sich zu neuem Dasein fort und reinkarniert sich auf dem
Jupiter. Und was geschieht nun mit denjenigen Menschen, die nicht den Christus
in sich aufgenommen haben? Es wird reichlich Gelegenheit für sie da
sein durch die Theosophie, dass sie den Christus erkennen können,
dass sie den Christus in sich aufnehmen können. Die Menschen sträuben
sich heute noch dagegen, sie werden sich immer weniger dagegen sträuben.
Aber nehmen wir an, am Ende der Entwickelung gäbe es solche Menschen,
die sich noch immer dagegen sträuben. Da würde eine Anzahl von
Menschen da sein, die nicht mit hinaufgehen könnten zum nächsten
Planeten, die nicht das eigentliche Erdenziel erreicht hätten. Diese
Menschen würden ein rechtes Kreuz sein auf dem Planeten, auf dem sich
die Menschen dann weiterentwickeln werden, denn sie werden zwar nicht mitleben
können mit dem eigentlichen richtigen Jupiterzustand, sie werden
nicht miterleben können, was sich dort entwickelt, aber sie werden
doch da sein auf dem Jupiter. Alles, was später materiell ist, ist
zuerst geistig da. Dasjenige, was also Menschen jetzt während der
Erdenzeit geistig entwickeln an Unmoral, an Widersetzlichkeit, den Christus
in sich aufzunehmen, das ist zunächst seelischgeistig da. Das wird
aber materiell werden, das wird den Jupiter wie ein benachbartes Element
umgeben und durchdringen. Und dies werden die Nachkommen solcher Menschen
sein, die nicht den Christus in sich aufgenommen haben während des
Erdenzustandes. Dasjenige, was sich jetzt seelisch als Unmoralität,
als Widersetzlichkeit gegen den Christus entwickelt, wird dann materiell,
richtig physisch da sein. Und während das Physische derjenigen Menschen,
die den Christus aufgenommen haben, verfeinert sein wird auf dem Jupiter,
wird das Physische dieser anderen Menschen wesentlich vergröbert sein.
Das malt uns die okkulte Forschung vor das Seelenauge, wie diese Zukunft
der die Erdenreife nicht erreicht habenden Menschen sein wird. Jetzt atmen
wir Luft. Auf dem Jupiter wird es im wesentlichen nicht Luft geben, sondern
der Jupiter wird umgeben sein von einer Substanz, die gegenüber unserer
Luft etwas Verfeinertes, Ätherisches sein wird. Darin werden die Menschen
leben, welche das Ziel der Erde erreicht haben. Jene anderen, zurückgebliebenen
Menschen aber werden zu atmen haben etwas wie eine widrig warme, kochende
Feuerluft, die wie von Schwüle durchzogen ist, die widrige Dünste
in sich trägt. So dass die Menschen, die nicht die Erdenreife erlangten,
ein Kreuz sein werden für die anderen Jupitermenschen, denn sie werden
verpestend wirken in der Umgebung, in den Sümpfen und dem sonstigen
Boden des Jupiter. Die flüssig-physischen Bestandteile der Leiber
dieser Menschen werden etwas sein, was man mit einem Flüssigen vergleichen
kann, das fortwährend fest werden will, in sich gefriert, in sich
stockt, also dass diese Wesen nicht nur diese fatale Atmungsluft haben
werden, sondern auch einen Leibeszustand, so als ob das Blut fortwährend
stockte, nicht flüssig bliebe. Der physische Leib selber dieser Wesenheiten
wird aus einer Art schleimiger Substanz bestehen, widriger als die Leibessubstanz
unserer heutigen Schnecken, vollbegabt damit, abzusondern etwas wie eine
Art Kruste, die sie umgeben wird. Diese Kruste wird weicher sein als die
Haut unserer heutigen Schlangen, wie eine Art weichen Schuppenpanzers.
So werden diese Wesen leben in wenig ansprechender Weise in den Elementen
des Jupiter. Solch ein Bild, wie es der okkulte Forscher voraussehend schaut,
nimmt sich schauerlich aus. Aber wehe den Menschen, die wie der Vogel Strauß
nicht hinschauen wollen auf die Gefahr und die Augen zumachen möchten
vor der Wahrheit! Denn gerade dies wiegt uns in Irrtum und Täuschung,
während ein kühnes Anschauen der Wahrheit die größten
moralischen Impulse gibt. Hören die Menschen hin auf das, was ihnen
die Wahrheit sagt, dann werden sie fühlen: du lügst - und da
wird in ihnen auftauchen das Bild von der Wirkung dieser Lüge auf
die Menschennatur im Jupiterzustand, das Bild: die Lüge macht schleimig,
macht verpestende Atemluft für die Zukunft. Und dies immer wieder
auftauchende Bild wird ein Grund sein, die Impulse der Seele zum Heil hinzulenken.
Denn niemand, der die Folgen der Unmoral wirklich kennt, kann in Wahrheit
unmoralisch sein. Die wahren Wirkungen der Ursachen soll man lehren. Schon
die Kinder sollen darauf hingewiesen werden. Es gibt nur Unmoralisches
deshalb, weil die Menschen keine Erkenntnis haben. Nur die Finsternis der
Unwahrheit macht Unmoralisches möglich. Allerdings soll das, was so
gesagt werden kann über den Zusammenhang zwischen Unmoralitat und
Unwissenheit, kein Verstandeswissen sein, sondern Weisheit. Das Wissen
allein macht mit Unmoral, kann sogar, wenn es zur raffinierten Klugheit
wird, Schurkerei sein. Während Weisheit so wirken wird auf des Menschen
Seele, dass von ihr Wahrheit ausstrahlt, innerste Moralität. Meine
Heben Freunde, wahr ist es: Moral begründen ist schwer, Moral predigen
ist leicht! - Moral begründen heißt, sie aus der Weisheit begründen,
und die muss man erst haben. Da sehen wir, dass es doch ein recht kluger
Ausspruch war von Schopenhauer, als er sagte: Moral begründen ist
schwer!" [33]
12. Geschichte; Jungfrau von Orleans; materialistische Gelehrsamkeit; wir müssen alle physikalischen, chemischen, biologischen, physiologischen, psychologischen Gesetze so betrachten, dass wir sie auf etwas Geistiges beziehen, so ist es in bezug auf die Wissenschaften unserer Zeit, und so ist es mit der Kunst, z.B. bei Richard Wagner; seine Gegner verteigten die rein formale Musik; der Anführer unter den Kritikern und Ablehnern Wagners war Eduard Hanslick, ein Nachzügler, ein Reaktionär der vierten Kulturepoche, eine Art Muslim, der sagte Musik sei eine «Arabeske in Tönen»; Atlantis; Kampf der Scholastik gegen den Materialismus der Muslime, Kreuzzüge, Tod des Sultans SolimanJungfrau von Orleans; wenn wir Wissenschaft treiben und machen es so wie die materialistische Gelehrsamkeit, dann tun wir nicht unsere Schuldigkeit; wir müssen alle physikalischen, chemischen, biologischen, physiologischen, psychologischen Gesetze so betrachten, dass wir sie auf etwas Geistiges beziehen, so ist es in bezug auf die Wissenschaften unserer Zeit, und so ist es mit der Kunst, z.B. bei Richard Wagner; seine Gegner verteigten die rein formale Musik: "So also stellt uns die Jungfrau von Orleans gleichsam eine historische Persönlichkeit dar, die schon ganz in dem Sinne unserer Epoche wirkt, wo ja zum Geistigen hinaufgerichtet sein muss alles das, was wir sozusagen produzieren können auf Grundlage unserer äußeren Eindrücke. Was heißt das aber, wenn wir es anwenden auf unsere Kultur? Das heißt: Wir mögen den Blick hinauswenden zunächst naiv auf unsere Umgebung. Wenn wir aber dabei bleiben, das Auge bloß auf die äußeren Eindrücke zu richten, dann tun wir nicht unsere Schuldigkeit. Wir tun sie nur dann, wenn wir uns bewußt sind, dass wir die äußeren Eindrücke beziehen müssen auf hinter ihnen stehende geistige Mächte. Wenn wir Wissenschaft treiben und machen es so wie die Gelehrsamkeit, dann tun wir nicht unsere Schuldigkeit. Wir müssen alles das, was wir erfahren können über die Gesetze der Naturerscheinungen, über die Gesetze der Seelenerscheinungen so betrachten, dass wir es wie eine Sprache anschauen, die uns hinaufführen soll in eine göttlich-geistige Offenbarung. Wenn wir das Bewußtsein haben, dass wir alle physikalischen, chemischen, biologischen, physiologischen, psychologischen Gesetze so betrachten sollen, dass wir sie auf etwas Geistiges beziehen, was sich uns offenbart, dann tun wir unsere Schuldigkeit. So ist es in bezug auf die Wissenschaften unserer Zeit, und so ist es mit der Kunst. Diejenige Kunst, die wir charakterisieren als die griechische Kunst, die sozusagen einfacher auf den Menschen reflektierte, die ganz und gar darstellte das bloß Menschliche, das Arbeiten des Ich mit dem Ich, insoweit sich das Ich im sinnlich-physischen Material ausdrückt, diese Kunst hat ihre Epochen gehabt. In unserer Zeit ist bei den wirklich großen künstlerischen Persönlichkeiten wie instinktiv der Drang entstanden, die Kunst zu einer Art von Opferdienst für die göttlich-geistigen Welten zu gestalten, das heißt das, was zum Beispiel in Töne gekleidet wird, anzusehen als eine Interpretation geistiger Mysterien. ... So wird man gerade ihn anzusehen haben als einen repräsentativen Menschen unseres, des fünften Kulturzeitraumes, der den Drang immer gefühlt hat, auszudrücken in dem, was in ihm in Tönen lebte, den Zug nach der spirituellen Welt, der das Kunstwerk als eine äußere Sprache der spirituellen Welt betrachtete. Und da stehen im Grunde genommen die Überbleibsel der alten Kultur und die Morgenröte einer neuen Kultur scharf, schroff selbst, in unserer Zeit sich gegenüber. Haben wir doch gesehen, wie sozusagen das rein menschliche Weben in den Tönen, die rein formale Musik, die Richard Wagner überwinden wollte, in heftiger Weise von den Gegnern Richard Wagners verteidigt wurde, weil sie nicht imstande waren, zu fühlen, dass gerade bei Richard Wagner ein neuer Impuls instinktiv wie eine Morgenröte aufging."Der Anführer unter den Kritikern und Ablehnern Wagners war Eduard Hanslick, ein Nachzügler, ein Reaktionär der vierten Kulturepoche, eine Art Muslim, der sagte Musik sei eine «Arabeske in Tönen»: Ich weiß nicht, ob die meisten von Ihnen wissen, dass Richard Wagner lange Zeit hindurch die herbsten, die furchtbarsten Kritiker und Ablehner gefunden hat. Diese Kritiker und Ablehner haben eine gewisse Art von Anführung gehabt in dem außerordentlich geistvollen musikalischen Schaffen Eduard Hanslicks in Wien, der das interessante Büchelchen «Vom musikalisch Schönen» geschrieben hat. Ich weiß nicht, ob Sie wissen, daß damit dem Neuaufgehen einer historischen Morgenröte das Alte sozusagen entgegengestellt war. Dieses Buch «Vom musikalisch Schönen» kann ein historisches Denkmal für die spätesten Zeiten werden. Denn was wollte Hanslick? Er sagt: Man kann nicht in dieser Weise Musik machen wie Richard Wagner; das ist gar keine Musik, denn da nimmt die Musik sozusagen den Anlauf, auf etwas hinweisen zu wollen, was außerhalb des Musikalischen steht, auf etwas Übersinnliches. Musik sei aber «Arabeske in Tönen» - das war ein Lieblingswort des Hanslick. Das heißt, eine arabeskenartige Aneinanderfügung von Tönen, und der musikalisch-ästhetische Genuss kann darin bestehen, sich rein menschlich zu erfreuen an der Art und Weise, wie die Töne ineinander und nacheinander erklingen. Hanslick sagte, Richard Wagner sei überhaupt kein Musiker, er verstehe gar nicht das Wesen des Musikalischen. Das Wesen der Musik müsse liegen in einer bloßen Architektonik des Tonmaterials. - Was kann man über eine solche Erscheinung sagen? Nichts anderes, als daß Hanslick im eminentesten Sinne ein Nachzügler, ein Reaktionär der vierten Kulturepoche war. Da hatte er recht - für diese Kulturepoche; aber was für eine Kulturepoche richtig ist, gilt nicht mehr für die nächste. Man kann von seinem Standpunkt aus sagen, Richard Wagner sei kein Musiker. Dann aber müsste man weiter sagen: Es ist diese Epoche jetzt vorbei, wir müssen uns nun mit dem zufriedengeben, was aus dieser Epoche stammt, wir müssen uns versöhnen damit, dass sich das im Hanslickschen Sinne Musikalische erweitert über sich selbst hinaus zu einem Neuen. Und so könnten wir auf mancherlei Gebieten diesen Zusammenstoß des Alten und des Neuen gerade in unserer Kulturepoche studieren. Außerordentlich interessant ist das insbesondere in den einzelnen Zweigen der Wissenschaft. Es würde viel zu weit führen, wenn wir zeigen wollten, wie es da überall Reaktionäre gibt und solche, die herausarbeiten aus den einzelnen Wissenschaften, was die Wissenschaft werden soll: der Ausdruck eines hinter den Erscheinungen stehenden Göttlich-Geistigen." In der nicht islamisierten Welt wird in der Kunst auf das Geistige Bezug genommen. Für den Materialismus und den Islam gilt das allerdings nicht; leider dominiert in den Kunstausstellungen und Akademien heutzutage beides, Materialismus und verkappter islamischer Antisemitismus wie er zum Beispiel auf der Dokumenta 15 zu finden war, auf der Bienale in Venedig, in der Pinakothek der Moderne in München oder dem Kunstforum mit angeschlossener Hochschule in Bielefeld und der Arabesken-Künstlerin Ursula Pulsfort, die verzierte Koran-Suren als Kunst verkauft. Damit Niemand auf die Idee kommt, hier könnte islamischer Antisemitismus oder Koran-Suren als Kunst auftauchen, spricht man allgemein von "written art collection" oder "die Schrift ist weiblich"; gerne wird auch Werbung für islamische Kleidung wie Tschadors, Niqabs oder Burkas, Trennwände in Moscheen gemacht wie in Bielefeld oder Frankfurt, in amerikanischen Museen wie Cleveland Museum of Art oder Met. Museum of Art in New York. Dann werden Museen zu Propagandaeinrichtungen für den Islam, wie seinerzeit in San Francisco oder in Frankfurt. Denn vor allem darum geht es: wie sich muslimische Frauen mit Tschadors, Niqabs oder Burkas, den Zwangsbekleidungen für Frauen in islamischen Ländern, kleiden und in der Öffentlichkeit auftreten. Es geht darum, mit dem Zeigen von „modest fashion“ – so die Selbstbezeichnung dieser Moderichtung – die Scharia und Kleidervorschriften, deren Nichtbeachtung in Teilen Indonesiens und in Iran oder Saudi-Arabien zum Beispiel drakonische Strafen nach sich ziehen, salonfähig zu machen. Es geht leider auch darum, der öffentlichen Zwangsverhüllung unter Strafandrohung das Wort zu reden. Also nichts anderes als geistlose „Kopftuch-" oder "Koran-Ausstellungen“? Von einer Verherrlichung des Islams, der Arabeske kann in diesen Ausstellungen durchaus die Rede sein. [34] Atlantis, ganz andere Verteilung von Hitze und Kälte auf unserer Erde vorhanden ist als sonst; das ganze Antlitz der Erde war vor der atlantischen Katastrophe anders als es sich die Menschen jetzt träumen lassen; Scholastik, Agrippa von Nettesheim: "Nun können Sie sich denken, dass damals in noch höherem Maße geistige Hierarchien auf die Erde hereingewirkt haben. Wir haben gleichsam eine Grenze zwischen den alten Einwirkungen in der atlantischen Zeit und denen in der nachatlantischen Zeit, eine Grenze, die ausgefüllt ist von der atlantischen Katastrophe, von jenen Vorgängen, die das Antlitz unserer Erde in bezug auf Verteilung von Wasser und Land total verändert haben. Solche Zeiten und ihre Veränderungen hängen zusammen mit großen Vorgängen in der Konstellation, in der Lage und Bewegung der mit der Sonne zusammenhängenden Weltenkörper. Und in der Tat wird aus dem Makrokosmosraum hereindirigiert das, was sich als solche Perioden in der Erde abspielt. Es würde heute zu weit führen, wenn ich Ihnen auseinandersetzen wollte, wie diese aufeinanderfolgenden Perioden dirigiert werden, eingeteilt werden von dem, was man heute in der Astronomie nennt das Vorrücken der Tagundnachtgleiche. Das hängt zusammen mit der Stellung der Erdachse zur Achse der Ekliptik, das hängt mit großen Vorgängen in der Konstellation unserer benachbarten Weltenkörper zusammen, und da gibt es in der Tat ganz bestimmte Zeiten, in denen durch die eigentümliche Stellung der Erde in ihrer Achse zu den anderen Körpern ihres Systems eine ganz andere Verteilung von Hitze und Kälte auf unserer Erde vorhanden ist als sonst. Es ändern sich die klimatischen Verhältnisse durch diese Stellung der Erdachse zu den Nachbarsternen. Und in der Tat: Im Laufe von etwas über 25 000 Jahren beschreibt unsere Erdachse eine Art von Kegel oder Kreisbewegung, so dass unsere Erde Zustände, die sie in einer gewissen Zeit erlebt, in einer anderen Form nach 25 000 bis 26 000 Jahren wieder erlebt, gerade auf höherer Stufe. Immer aber zwischen diesen großen Zeitabschnitten liegen kleinere Abschnitte. Und die Sache geht auch nicht durchaus kontinuierlich fort, sondern so, dass gewisse Jahre Knotenpunkte, tiefe Einschnitte sind, in denen Wichtiges geschieht. Und da dürfen wir insbesondere darauf hinweisen, weil es für die ganze geschichtliche Entwickelung unserer Erdenmenschheit wesentlich bedeutsam ist, dass im 7. Jahrtausend vor Christo ein ganz besonders wichtiger astronomischer Zeitpunkt war - wichtig, weil er sich durch die Konstellation der Erdachse zu den Nachbarsternen in einer solchen Verteilung der klimatischen Verhältnisse auf Erden ausdrückte, dass eben dazumal die atlantische Katastrophe wirkte, sechsbis sieben- bis achttausend Jahre vor unserer Zeitrechnung - sie wirkte ja durch lange Zeiten hindurch. Wir können hier nur das betonen, was richtig ist und nicht die phantastischen Zeiträume, die angegeben werden, denn es liegt viel weniger weit hinter uns, als gewöhnlich geglaubt wird. In diesem Zeitraum wirkten allerdings die makrokosmischen Verhältnisse so ins Physische hinein, dass sich die Wirkung ausprägte in diesen gewaltigen physischen Revolutionen unserer Erde, die uns als die atlantische Katastrophe entgegentreten und das Antlitz der Erde vollständig veränderten. Das war die stärkste physische Umänderung, das war die stärkste Einwirkung vom Makrokosmos auf die Erde. Dafür war damals der Einfluss von dieser Seite her auf den Geist der Menschen am geringsten; deshalb konnten in diesem Zeitraum die weniger starken Mächte der Hierarchien beginnen, einen starken Einfluss auf den Menschen auszuüben, der dann allmählich wieder abflutete. Also da, wo die Geister der Form mächtig revoltierend hereinwirkten auf das Physische, da haben sie nicht so viel Zeit gehabt, auch noch auf den Geist der Menschen zu wirken, so dass das Physische dem Menschen sozusagen unter den Füßen entschwunden ist. Dafür aber war der Mensch gerade während der atlantischen Katastrophe am meisten geistentrückt und kam erst allmählich wiederum in die physische Welt herein in der nachatlantischen Zeit. Nun wird es Ihnen nicht schwer werden, sich vorzustellen - wenn Sie sich also denken, daß der geringste Einfluss auf den menschlichen Geist ausgeübt worden ist in dieser Zeit, also etwa sechs- bis sieben- bis achttausend Jahre vor unserer christlichen Zeitrechnung, und der größte Einfluss auf die physischen Verhältnisse der Erde - , dass es einen anderen Zeitpunkt geben kann, wo das Gegenteil der Fall ist: wo diejenigen, die eine solche Sache wissen können, in umgekehrter Art den geringsten Einfluss auf das Physische, dafür aber gerade von den Geistern der Form den größten Einfluss auf den menschlichen Geist verspüren. Sie können sich zunächst einmal hypothetisch in der Seele konstruieren, dass es einen Punkt geben kann in der Geschichte, wo das Umgekehrte von der großen atlantischen Katastrophe der Fall ist. Das wird natürlich nicht so leicht zu bemerken sein, denn dem in unserer nachatlantischen Zeit ja sehr auf das Physische veranlagten Menschen, dem wird die atlantische Katastrophe, in der Erdenteile zugrunde gehen, sehr stark auffallen. Weniger wird ihm auffallen, wenn die Geister der Form einen starken Einfluss auf die menschliche Persönlichkeit haben und einen geringen Einfluss nur auf das, was äußerlich sich abspielt. Dieser Zeitpunkt, wo das eingetreten ist, was also naturgemäß die Menschen weniger bemerken, das ist das Jahr 1250 der nachchristlichen Ära. Und dieses Jahr 1250 ist in der Tat ein außerordentliches, historisch wichtiges Jahr. Das fiel in einen Zeitraum hinein, den man etwa so charakterisieren kann: Die Geister fühlten sich sozusagen gedrängt, auf das genaueste die Art und Weise zum Ausdruck zu bringen, wie man zu den über den anderen Hierarchien stehenden höheren göttlichen Wesenheiten hinaufblickt, wie man zu diesen Wesenheiten, die man zunächst als Einheit, erst durch Jahve, dann durch Christus empfindet, ein Verhältnis zu gewinnen sucht und alles menschliche Wissen dazu anwendet, um die Mysterien von dem Christus Jesus zu enthüllen. Das war ein Zeitpunkt, der insbesondere geeignet war, der Menschheit die Mysterien zu überbringen, die sich unmittelbar im Zusammenhang des Geistigen mit dem Naturwirken ausprägen. Daher sehen wir, dass dieses Jahr der Ausgangspunkt ist für große präzise Verarbeitungen dessen, was früher nur geglaubt, nur geahnt wurde: der Ausgangspunkt der heute viel zu wenig gewürdigten Scholastik. Dann aber war es auch der Ausgangspunkt jener Offenbarung, die in Geistern wie zum Beispiel Agrippa von Nettesheim zum Ausdruck kam." Kampf der Scholastik
gegen den Materialismus der Muslime, Kreuzzüge, Tod des Sultans Soliman:
"Dies weist uns also darauf hin, dass, wenn man die tieferen Kräfte
der geschichtlichen Entwickelung suchen will, man doch noch auf ganz andere
Verhältnisse eingehen muss als die äußerlich zutage liegenden.
Ja, hinter dem, was ich jetzt gesagt habe, verbergen sich zum Beispiel
auch diejenigen Kräfte, die in den schon bestehenden und abflutenden
Kreuzzügen wirksam sind. Die ganze europäische Geschichte, namentlich
das, was sich abspielt zwischen Orient und Okzident, ist nur dadurch ermöglicht,
dass Kräfte so dahinterstehen, wie ich sie jetzt beschrieben habe.
Wir können also sagen: Es gibt zwei Zeitpunkte, von denen der eine
bezeichnet werden kann als eine große Umwälzung auf dem äußeren
physischen Plan, der andere als der Übergangspunkt von all dem, was
in den Mysterien rumoren musste. Aber wir müssen daran festhalten,
daß in der Tat für alle solche Dinge wiederum andere Gesetze
bestehen, welche die Hauptgesetze durchkreuzen. Und so begreifen wir, dass
in diese Zeit hinein der Ausgangspunkt für große Offenbarungen
fällt, dass diese Zeit so recht geeignet ist für das Auftreten
eines Menschen, der wie Julianus Apostata einmal inspiriert worden ist
in den eleusinischen Mysterien. Er hat dann auf seine Seele wirken lassen,
was da herausgekommen ist als die Offenbarungen der Geister der Form. Aber
ungefähr vierhundert Jahre sind es auch immer, in denen der erste
Ansturm irgendeines gewaltigen Einflusses wirkt; dann beginnt ein Abfluten,
dann beginnen sozusagen die Ströme sich zu trennen. Daher wirkte das,
was damals geschaut wurde als ein Spirituelles hinter den Naturerscheinungen
so, dass man das Spirituelle vergaß und nur die Naturerscheinung
behielt. Das ist das Moderne. Und Tycho Brahe ist zu gleicher Zeit einer
der letzten, die noch das Spirituelle hinter demjenigen, was äußere
Naturwissenschaft ist, erfassen. Und gerade Tycho Brahe ist deshalb eine
so wunderbare Persönlichkeit, weil er die äußere Astronomie
in so hohem Grade beherrscht, dass er Tausende von Sternen und anderes
entdeckt und dabei das spirituelle Walten der großen Mächte
doch wiederum so in der Seele trägt, dass er ganz Europa in Erstaunen
versetzte, als er kühn und keck den Tod des Sultans Soliman voraussagte.
Wir sehen: Aus dem spirituellen Naturwissen, das 1250 anfängt und
das uns äußerlich entgegentritt bei solchen Geistern wie Agrippa
von Nettesheim, schält sich allmählich heraus dasjenige, was
später nur äußeres Naturwirken ist." [35]
13. Das esoterische Christentum; Leibniz, Schelling, Wladimir Solovjeff; Atomkraft, je mehr wir von dieser Kraft anwenden, desto eher wird die Erde zu einem Leichnam werden; Willensschwäche, Ungeduld; Fehler in der Kindererziehung; Ursache von zahlreichen Krankheitsformen, deren Ursache gesucht und nicht gefunden wird; Stumpfheit, Interesselosigkeit, Eigensinn, Starrsinn; falsche Askese
Zerstörungsprodukte wie die Atomkraft, je mehr wir von dieser Kraft anwenden, desto eher wird die Erde zu einem Leichnam werden: "Der Christus bringt aufbauende Kräfte in die Menschheitskultur. Ja, wenn wir die ersten nachatlantischen Zeiten nehmen würden, so würden wir sehen, dass die Menschen da ihre Wohnungen auf andere Weise gebaut haben als heute. Da haben sie allerlei benützt, was gewachsen ist, dem sie nur nachhalfen. Selbst Paläste haben sie so gebaut, indem sie nachgeholfen haben der Natur, die Zweige und die Pflanzen miteinander verschlungen haben und so weiter. Heute müssen die Menschen aus den Trümmern bauen. Wir machen alle Kultur der Außenwelt aus den Zertrümmerungsprodukten. Und im Laufe der nächsten Jahre werden Sie noch besser verstehen, wie verschiedenes anderes in unserer Kultur Zerstörungsprodukt ist. Das Licht zerstört sich innerhalb unseres nachatlantischen Erdenprozesses. Bis in die Atlantis hinein war der Erdenprozess ein fortschreitender, seither ist er ein zerfallender. Was ist das Licht? Es zerfällt, und das zerfallende Licht ist Elektrizität. Was wir als Elektrizität kennen, das ist Licht, das sich selber zerstört innerhalb der Materie. Und die chemische Kraft, die innerhalb der Erdenentwickelung eine Umwandlung erfährt, ist Magnetismus. Und noch eine dritte Kraft wird auftreten. Und wenn den Menschen heute schon Wunder wirkend die Elektrizität erscheint, so wird diese dritte Kraft in noch viel wunderbarerer Weise die Kultur beeinflussen. Und je mehr wir von dieser Kraft anwenden, desto eher wird die Erde zu einem Leichnam werden, damit das, was das Geistige der Erde ist, sich hinüberwirken kann zum Jupiter. Die Kräfte müssen angewandt werden, um die Erde zu zerstören, damit der Mensch frei wird von der Erde und damit der Erdenleib abfallen kann. Solange die Erde im fortschreitenden Prozess war, hat man dies nicht gemacht, weil nur die zerfallende Erde die große Kulturerrungenschaft der Elektrizität gebrauchen kann. So sonderbar dies gegenwärtig auch klingt, aber es muss nach und nach ausgesprochen werden. Wir müssen den Entwicklungsprozess verstehen, die Menschen werden dadurch lernen, unsere Kultur in richtiger Weise zu bewerten. Wir werden dadurch lernen, dass es notwendig ist, die Erde zu zerstören, sonst wird der Geist nicht frei. Aber man wird auch lernen, das Positive zu schätzen: das Hereindringen der geistigen Kräfte in unser Erdendasein. ... Wenn man nun einen Körper noch weiter hinunterdrückt als zur physischen Welt, dann kommt man in die unterphysische Welt, in die unterastralische Welt, das untere oder schlechte Unterdevachan und das untere oder schlechte Oberdevachan. Die schlechte Astralwelt ist das Gebiet des Luzifer, das schlechte untere Devachan ist das Gebiet des Ahriman und das schlechte obere Devachan ist das Gebiet der Asuras. Wenn man den Chemismus noch weiter hinunterstößt als unter den physischen Plan, in die schlechte untere devachanische Welt, entsteht Magnetismus, und wenn man das Licht ins Untermaterielle stößt, also um eine Stufe tiefer als die materielle Welt, entsteht die Elektrizität. Wenn wir das, was lebt in der Sphärenharmonie, noch weiter hinabstoßen bis zu den Asuras, dann gibt es eine noch furchtbarere Kraft, die nicht mehr lange wird geheim gehalten werden können. Man muss nur wünschen, dass wenn diese Kraft kommt, die wir uns viel, viel stärker vorstellen müssen als die stärksten elektrischen Entladungen, und die jedenfalls kommen wird - dann muss man wünschen, dass, bevor diese Kraft der Menschheit durch einen Erfinder gegeben wird, die Menschen nichts Unmoralisches mehr an sich haben werden!" [37] Weiter oben hatten wir schon gesehen, was mit Materialisten und Antichristen bzw. Muslimen passiert, die zwar ihre Intelligenz fördern aber den Anschluss an die Weltentwicklung verlieren: "Wer aber jetzt Intelligenz entwickelt haben wird und sich die folgenden Entwickelungsmöglichkeiten entgehen lässt, der wird durch seine Intelligenz sich selber vernichten. Sie wird dann wirken wie ein innerliches Feuer, das ihn verbrennt, verzehrt, klein und so schwach macht, dass er dumm wird und nichts anfangen kann, ein Feuer, das ihn vernichten wird in der Epoche, wo die moralischen Impulse ihren Höhepunkt erreicht haben werden. Während heute ein Mensch mit seiner unmoralischen Klugheit noch sehr gefährlich werden kann, wird er dann unschädlich sein. Dafür wird aber die Seele immer mehr und mehr moralische Kräfte haben, und zwar moralische Kraft, wie sie sich der Mensch heute noch gar nicht vorstellen kann. Die höchste Kraft und Moralität gehört dazu, um den Christus-Impuls aufzunehmen, so dass er Kraft und Leben wird in uns." Willensschwäche, Ungeduld; Fehler in der Kindererziehung; Ursache von zahlreichen Krankheitsformen, deren Ursache gesucht und nicht gefunden wird; Stumpfheit, Interesselosigkeit, Eigensinn, Starrsinn: "Wenn wir eine solche Betrachtungsweise entwickeln, so stärkt uns Gelassenheit, Ergebenheit in unser Schicksal in allen Fällen den Willen. Wir werden stärker dem Leben gegenüber durch Gelassenheit, niemals schwächer. Durch Zorn und Ungeduld werden wir schwach. Jedem Ereignis gegenüber sind wir stark, wenn wir gelassen sind. Dagegen durch Murren und unnatürliches Ankämpfen gegen das Schicksal werden wir immer willensschwächer und willensschwächer. Da müssen wir allerdings dasjenige, was wir als Schicksal betrachten, in einem weiten Umfang betrachten. Wir müssen dieses unser Schicksal so denken, dass wir zum Beispiel uns sagen, es gehört auch in das Schicksal des Menschen hinein, dass er in einem gewissen Lebensalter gerade diese oder jene Kräfte entwickelt. Und hier werden auch in der Kindererziehung oft Fehler gemacht. Damit stößt Karma auch an die Erziehungsfrage, denn die Erziehung ist Schicksal, Karma des Menschen in der Jugend. Wir schwächen den Willen eines Menschen, wenn wir ihm etwa zumuten, etwas zu lernen, etwas zu verrichten, was seinen Fähigkeiten noch nicht angemessen ist. Für die Erziehung muss man sich klar gemacht haben, was für das allgemeine Menschheitskarma jedem Lebensalter entspricht, so dass das Richtige getan werden kann. Ein unrichtiges Tun ist ein Anstürmen gegen das Schicksal, gegen diese Gesetze, und mit gewaltiger Schwächung des Willens verbunden. Es ist hier nicht möglich zu erörtern, wie mit einer Schwächung des Willens alles zu frühe Erwachen der Leidenschaften und sinnlichen Triebe verbunden ist. Im besonderen sind es alle zu früh erweckten Triebe, Begierden und Leidenschaften, die unter diesem Gesetze stehen. Denn solche Einrichtungen, wie die körperlichen Organe es sind, zu früh in Anspruch nehmen, ist gegen das Schicksal. Alles, was sich gegen das Menschheitskarma richtet, alle Taten, die gegen bestehende Natureinrichtungen ankämpfen, sind verbunden mit Willensschwächung. Weil man schon seit langer Zeit keine richtigen Erziehungsgrundsätze mehr hat, sind in der heutigen Bevölkerung viele, die nicht in richtiger Weise ihre Jugend zugebracht haben. Wenn sich die Menschheit nicht entschließt, das, was am wichtigsten ist, die Erziehung der Jugend nach den Grundsätzen der Geisteswissenschaft einzurichten, wird ein immer willensschwacheres Geschlecht entstehen, nicht bloß äußerlich genommen. Es greift dies weit hinein in das Leben des Menschen. Fragen Sie eine ganze Anzahl Menschen, wie sie zu ihrem Beruf gekommen sind. Seien Sie überzeugt, dass Sie meist die Antwort bekommen: Ja, das wissen wir nicht, wir sind so hineingeschoben worden. Dieses Sich-hineingeschoben-Fühlen, dieses Sich-getrieben-Fühlen, dieses Nicht-sich-befriedigt-Fühlen ist auch ein Anzeichen von Willensschwäche. ... Und je nachdem unser Wille gesund oder ungesund ist, je nachdem arbeitet er während der Nacht an unserem Lebenszustand bis in den physischen Leib hinein. Es ist ein großer Unterschied, ob der Mensch bei Tag Gelassenheit entwickelt, Ergebenheit in sein Schicksal und dadurch seinen Willen zubereitet, dass man sagen kann, dieser Wille entwickelt eine angenehme Wärme, ein Gefühl des Wohlseins - oder ob er Zorn entwickelt. Diese Ungesundheit des Willens ergießt sich in den Leib im nachtschlafenden Zustand und ist die Ursache von zahlreichen Krankheitsformen, deren Ursache gesucht und nicht gefunden wird, weil die wirklichen Folgen, die als physische Krankheiten auftreten, erst nach Jahren oder Jahrzehnten auftreten. Nur der, der große Zeiträume überblickt, kann den Zusammenhang zwischen seelischen und leiblichen Zuständen in der angedeuteten Weise sehen. Also auch im Sinne leiblicher Gesundung muss der Wille geschult werden. Ebenso können wir auch unsere Gemütsbewegungen durch Gelassenheit und Ergebenheit in unser Karma beeinflussen, dass sie in wohltuender Weise bis in unsere Leibes Organisation wirken. Dagegen schaden wir ihr durch nichts mehr als durch Stumpfheit, Interesselosigkeit gegenüber dem, was um uns herum vorgeht. Diese Stumpfheit ist etwas, was sich immer mehr und mehr ausbreitet, sie ist eine Eigenschaft, die den letzten Grund bildet dafür, dass sich so wenige Menschen für geistige Dinge interessieren. Man kann glauben, dass objektive Gründe zur Annahme einer materialistischen Weltanschauung führen. Objektive Gründe sind gar nicht so viel vorhanden für eine materialistische Lebensauffassung. Nein, Stumpfsinn ist es, keiner kann Materialist sein, ohne stumpf zu sein. Unaufmerksamkeit ist es gegenüber unserer Umgebung. Wer mit regem Interesse seine Umgebung betrachtet, für den springt überall das hervor, was sich nur mit der Geisteserkenntnis vereinbaren lässt. Stumpfheit aber unterdrückt die Gemütsbewegungen und führt zur Willensschwachheit. Von besonderer Bedeutung ist ferner die Eigenschaft, die man Eigensinn nennt, ein Sinn, der starr besteht auf diesem oder jenem. Ungesunde Gemütsbewegungen können auch den Eigensinn bewirken. Diese Dinge sind oft so, wie die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Alles das vorher Gesagte kann auch der Eigensinn bewirken. Selbst Menschen, die sehr unaufmerksam durchs Leben gehen, können sehr eigensinnig sein. Menschen, die ganz willensschwach sind, sieht man manchmal dieses eine gerade durchsetzen, wo man es nicht erwartet hat, und die Willensschwäche wird immer größer, wenn wir nicht den Eigensinn zu bekämpfen suchen. Gerade bei willensschwachen Personen findet man diesen Starrsinn. Wenn wir uns dagegen bemühen, den Eigensinn nicht auszubilden, da werden wir bemerken, dass wir mit jedem Male die Gemütsbewegungen gebessert und den Willen gestärkt haben. Jedesmal, wenn einen der Eigensinn so recht sticht, und wir geben ihm nicht nach, dann werden wir jedesmal stärker dem Leben gegenüberstehen. Wir werden die Früchte bemerken, wenn wir systematisch gegen diesen Fehler vorgehen, wir werden durch Bekämpfen des Eigensinns zufriedene Menschen. Namentlich ist es die Kultur der Gemütsbewegungen, die davon abhängt, dass wir Eigensinn, Stumpfheit, Interesselosigkeit in jeder Weise bekämpfen. Also Interesse und Aufmerksamkeit für die Umgebung fördert Gemüt und Willen. Stumpfsinn und Eigensinn bewirken das Gegenteil. Für gesunde Gemütsbewegung haben wir das gute Wort « Sinnigkeit ». Sinnigkeit ist, dass einem etwas Sinnvolles einfällt. Kinder sollen so spielen, dass ihre Phantasie bewegt wird, dass die Selbsttätigkeit ihrer Seele geweckt wird, so dass sie nachdenken müssen über ihr Spiel. Sie sollen nicht nach Vorlagen Bausteine ordnen, dadurch wird nur Pedanterie geweckt, aber nicht Sinnigkeit. Sinnig ist es, wenn wir sie im Sande allerlei ausführen lassen, wenn wir sie in den Wald führen und aus Kletten Körbchen formen lassen und dann den Anstoß geben, auch andere Gegenstände aus aneinandergeketteten Kletten zu machen. Dinge, die eine gewisse Erfindungsgabe großziehen, pflegen die Sinnigkeit. So wenig man es glaubt, durch solche Pflege der Sinnigkeit kommt Seelenruhe, Seelenharmonie, Befriedigung in das menschliche Leben. Ferner tun wir gut, wenn wir mit einem Kinde spazieren gehen, das Kind gewähren zu lassen, zu tun was es will, wenn es nicht gar zu ungezogen wird. Und wenn das Kind irgend etwas tut, dann soll man seine Freude, seine Zustimmung, sein Interesse kundgeben, nicht unwillig werden oder interesselos sein gegenüber demjenigen, was das Kind aus seiner Seele heraus schafft. Auch wenn man das Kind belehrt, soll man anknüpfen an die Formen und Vorgänge in der Natur. Sind die Kinder dann größer, ist es zu vermeiden, sie aus Zeitungen mit den Rätseln oder Rösselsprüngen zu beschäftigen, was nur Pedanterie erzeugt. Dagegen bietet die Betrachtung der Natur das Gegenteil von dem, was uns heute das Zeitungswesen bietet zu einer Pflege der Gemütsbewegung. Von einem in sich beruhigten Gemüt, von einem harmonischen Gemüt hängt nicht nur die seelische, sondern auch die leibliche Gesundheit ab, wenn manchmal auch große Zwischenräume zwischen Ursache und Wirkung liegen. Nun kommen wir zur dritten Seite des übersinnlichen Lebens, zum Denken, Was dies betrifft, so pflegen wir es, machen es scharfsinnig insbesondere dadurch, dass wir Eigenschaften entwickeln, die scheinbar gar nicht mit dem Denken, den Vorstellungen zusammenhängen. Durch nichts pflegen wir mehr ein gutes Denken als durch Hingabe und Einsicht, nicht so sehr durch logische Übungen, sondern wenn wir dieses und jenes beobachten, Vorgänge in der Natur dazu benutzen, um einzudringen in die verborgenen Geheimnisse. Durch Hingabe an Natur- und Menschheitsfragen, durch den Versuch, komplizierte Menschen zu verstehen, durch eine Steigerung der Aufmerksamkeit machen wir unser Denken scharfsinnig. Hingabe heißt: versuchen zu enträtseln mit dem Denken, mit dem Vorstellen. In dieser Beziehung können wir sehen, dass in der außerordentlich günstigsten Weise solche Hingabe mit dem Verstände in das spätere Leben hineinwirkt." Falsche Askese: "Wer
aber sagen würde: Lust und Freude haben etwas Lähmendes und Auslöschendes,
deshalb fliehe ich die Lust, die Freude - das Ideal der falschen Askese,
der Selbstpeinigung - , der würde fliehen vor der Gnade, die ihm geschenkt
wird von den Göttern. Und im Grunde genommen sind fortwährende
Auflehnungen gegen die Götter die Selbstpeinigungen der Asketen, Mönche
und Nonnen. Es geziemt uns, dass wir die Schmerzen als etwas fühlen,
was uns durch unser Karma zukommt, und dass wir die Freude als Gnade fühlen,
dass das Göttliche sich zu uns herablassen kann. Als Zeichen, wie
nahe uns der Gott zu sich hingezogen hat, sei uns Lust und Freude, und
als Zeichen, wie weit wir von dem entfernt sind, was wir als vernünftige
Menschen erreichen müssen, sei uns Leid und Schmerz. Das gibt die
Grundstimmung gegenüber Karma, und ohne diese Grundstimmung können
wir im Leben nicht wahrhaft vorwärtsschreiten. Wir müssen empfinden
an dem, was uns die Welt als Gutes, Schönes zukommen lässt, dass
hinter dieser Welt die Mächte stehen, von denen in der Bibel gesagt
ist: und sie sahen, dass sie schön und gut war, die Welt. - Insoweit
wir aber Leid und Schmerz empfinden können, müssen wir anerkennen
dasjenige, was der Mensch im Laufe der Inkarnationen aus der Welt, die
anfänglich gut war, gemacht hat und was er verbessern muss, indem
er sich zum energischen Ertragen dieser Schmerzen erzieht." [38]
14. Das Leben zwischen Tod und neuer Geburt; Mars-Sphäre, Sphärenmusik, Tönen der Weltenharmonie; Menschen, die sich heute abschließen von dem Spirituellen, geraten trotz des Moralischen, trotz des religiösen Lebens auch nicht in die spirituelle Welt; Buddha; Die Sphärenmusik verändert sich beim Durchgang vom Mars zum Jupiter so, man kann nur sagen, wie das Orchestrale in die gesangliche Musik; Weltorchester; Dantes «Divina Commedia», Beethoven, Wagner, Bruckner; der eigentliche Sinn des Lebens in der physischen Welt; Schopenhauer; Heer des Ahriman; Gewissenlosigkeit, Bequemlichkeit; Seelen, die versäumt haben, den Christus-Impuls aufzunehmen; Bewohner des PlanetensystemsMars-Sphäre, Sphärenmusik, Tönen der Weltenharmonie; Menschen, die sich heute abschließen von dem Spirituellen, geraten trotz des Moralischen, trotz des religiösen Lebens auch nicht in die spirituelle Welt; Buddha; Die Sphärenmusik verändert sich beim Durchgang vom Mars zum Jupiter so, man kann nur sagen, wie das Orchestrale in die gesangliche Musik; Weltorchester: "Solange wir unter der Sonne waren, blickten wir hinaus in die Sonne; jetzt ist die Sonne unter uns und wir blicken in den weiten Weltenraum hinaus. Und diesen weiten Weltenraum empfinden wir durch das, was immer genannt und so wenig verstanden wird, im eigentlichen Sinne durch die Sphärenmusik, durch eine Art von geistiger Musik. Immer weniger und weniger Bedeutung haben dann die Visionen, in die wir getaucht sind, immer größere und größere Bedeutung gewinnt, was wir geistig hören und vernehmen. Da erscheinen uns die Weltenkörper nicht so, dass wir wie die irdischen Astronomen messen, ob der eine schnell oder langsam geht - das schnelle oder langsame Zusammenstimmen ergibt das Tönen der Weltenharmonie. Und dasjenige, was der Mensch dabei innerlich erlebt, ist das, dass er immer mehr und mehr fühlt: das einzige, was ihm bleibt in diese Region hinein, ist das, was er als Spirituelles auf Erden aufgenommen hat. Dadurch entwickelt er seine Bekanntschaft mit den Wesenheiten dieser Sphäre, bleibt er ein geselliger Geist. Die Menschen, die sich heute abschließen von dem Spirituellen, geraten trotz des Moralischen, trotz des religiösen Lebens auch nicht in die spirituelle Welt. Da ist nichts zu machen. Es ist ja natürlich durchaus möglich, dass solche Menschen in der nächsten Inkarnation dazukommen. Alle materialistisch Gesinnten werden, wenn sie über die Sonne hinaus in die Mars-Sphäre kommen, Einsiedler; das ist nicht anders. So töricht es vielleicht manchem erscheinen könnte, es ist doch wirklich; der ganze Monistenbund wird nicht fortbestehen können, wenn seine Anhänger einmal in die Sonnensphäre gelangt sind, weil seine Anhänger nicht zusammenkommen können, weil jeder ein Einsiedler ist. Auf dem Mars wird der Mensch, der sich hier auf der Erde spirituelles Verständnis erworben hat, noch eine andere Erfahrung machen. Und da wir heute schon intimer sprechen, darf auch das ausgesprochen werden. Es kann ja gefragt werden gerade innerhalb unserer Weltanschauung, wie wir sie als Geisteswissenschaft im Abendlande entwickeln: Was ist mit einem solchen Geiste geschehen wie dem Buddha nach seiner letzten Inkarnation auf der Erde? Ich habe schon darauf hingewiesen, nicht wahr: Der Buddha hat als Gautama die letzte Inkarnation durchgemacht sechshundert Jahre vor Christus. Wenn Sie meine Vorträge gut verfolgt haben, werden Sie wissen, er hat sozusagen noch einmal gewirkt - er brauchte sich nicht mehr als Buddha zu inkarnieren -, er hat nur geistig gewirkt bei der Geburt des Lukas-Jesusknaben. Geistig hat er aus höheren Sphären herabgewirkt auf die Erde; aber wo ist er selber? Ich habe in Schweden, in Norrköping, auf ein noch späteres Hereinwirken des Buddha auf die Erde hingedeutet. So war im achten Jahrhundert eine Initiationsstätte in Europa, am Schwarzen Meer, da lebte Buddha geistig in einem Schüler, nämlich in einem Schüler, der später Franz von Assist geworden ist. Franz von Assisi war in der früheren Inkarnation im achten Jahrhundert also ein Schüler des Buddha und hat alle Eigenschaften aufgenommen, um in dieser sonderbaren Weise zu wirken, wie er als Franz von Assisi gewirkt hat. In vielem kann man seine Gemeinde nicht von Anhängern Buddhas unterscheiden, außer durch das, dass die einen Anhänger Buddhas, die anderen Christen waren. Das ist eine Folge davon gewesen, dass er in seinem vorhergehenden Leben ein Schüler Buddhas war, des geistigen Buddha. - Wo ist aber der Buddha selbst, wo ist er, der als Gautama gelebt hat? Er ist für den Mars dasselbe geworden, was Christus für die Erde geworden ist; er hat für den Mars eine Art von Mysterium von Golgatha durchgeführt und die eigentümliche Erlösung der Marsleute hat Buddha zustande gebracht; er lebt dort unter ihnen. Und für ihn selbst war gerade sein Erdenleben die richtige Vorbereitung, um die Marsleute zu erlösen, doch war diese seine Erlösung nicht so wie das Mysterium von Golgatha, sondern etwas anders. Geistig aber lebt der Mensch in der Mars-Sphäre in der angedeuteten Zeit, dann lebt er wieder weiter, dann lebt er sich in die Jupitersphäre hinein. In der Jupitersphäre wird sozusagen der Zusammenhang mit der Erde, der vorher noch ein bißchen bestanden hat, schon ganz bedeutungslos für den Menschen; von der Sonne wirkt noch ein wenig auf den Menschen, dagegen wirkt mächtig der Kosmos auf ihn ein. So stellt es sich dar: Alles wirkt von außen herein und der Mensch nimmt Kosmisches auf. Der ganze Kosmos wirkt eben durch die Sphärenharmonie, die immer andere Formen annimmt, je weiter wir das Leben durchforschen zwischen dem Tode und einer neuen Geburt. Es ist schwer zu charakterisieren dieses Leben, diese Veränderung der Sphärenharmonie; man könnte, weil man diese Dinge nicht mit irdischen Worten ausdrücken kann, vergleichsweise sagen: Die Sphärenmusik verändert sich beim Durchgang vom Mars zum Jupiter so, man kann nur sagen, wie das Orchestrale in die gesangliche Musik. Es wird immer mehr zum Tone, zu dem, was den Ton zugleich durchsetzt als das Bedeutungsvolle, als das Sein-Wesen-Ausdrückende. Inhalt bekommt die Sphärenmusik, wenn wir uns in die Sphäre des Jupiter hineinbegeben, und sie wird dann in der Sphäre des Saturn zum völligen Inhalt, zum Ausdruck des Weltenwortes, aus dem alle Dinge geschaffen sind, und das gemeint ist im Johannes-Evangelium: «Im Urbeginne war das Wort...» Dieses Wort ist das Hineintönen der kosmischen Gesetzmäßigkeit und Weisheit. Dann geht der Mensch, wenn er vorbereitet ist - der geistige Mensch weiter, der nicht geistige weniger weit -, in noch weitere Sphären, aber er geht auch über in einen ganz anderen Zustand als der ist, in dem er vorher war. Und wenn man diesen späteren Zustand charakterisieren will, müsste man sagen: Von da ab, wo der Mensch über den Saturn hinausgeschritten ist, beginnt ein geistiges Schlafen, während das Vorhergehende ein geistiges Wachen war. Das Bewußtsein dämpft sich herab von jetzt an, es tritt ein Benommensein ein, und dieses Benommensein wieder gestattet gerade dem Menschen andere Dinge durchzumachen, als er früher durchgemacht hat. Geradeso, wie wir im Schlafe die Ermüdung wegschaffen und uns neue Kräfte zuführen, so tritt dann durch das Herabdämpfen des Bewußtseins ein Einströmen geistiger Kräfte des Kosmos ein, wenn wir sozusagen eine weit, weit ausgedehnte spirituelle Raumkugel geworden sind. Erst haben wir es geahnt, dann haben wir es als Weltorchester gehört, dann hat es gesungen, dann haben wir es als Wort vernommen, dann schlafen wir ein und es durchdringt uns, und während dieser Zeit gehen wir wieder zurück durch alle diese Sphären unter Herabdämpfung des Bewußtseins; immer dumpfer und dumpfer wird unser Bewußtsein, wir ziehen uns zusammen, je nach unserem Karma langsam oder schnell, und während dieses Zusammenziehens treten wieder auf die Kräfte, die aus dem Sonnensystem kommen. Von Sphäre zu Sphäre gehen wir zurück. Für die Mondensphäre sind wir nicht empfänglich, wenn wir aus dem Kosmos zurückkommen; wir gehen sozusagen unberührt und ungehemmt durch sie hindurch, und dann sind wir so, dass wir uns zusammenziehen und zusammenziehen, so dass wir uns vereinigen können mit dem kleinen Menschenkeime, der dann seine Entwickelung durchmacht vor der Geburt. Und in aller Physiologie und Embryologie wird gar nichts Wahres enthalten sein, wenn ihr dies nicht ... aus diesen Tatsachen zukommt; denn der Menschenkeim ist ein Abbild des großen Kosmos. Er trägt den ganzen Kosmos in sich; was zwischen Empfängnis und Geburt materiell geschieht und als Mensch sich bildet, aber auch was der Mensch im Weltenschlafe durchgemacht hat, trägt er als Kraft im Keimzustande in sich."Dantes «Divina Commedia», Beethoven, Wagner, Bruckner: "Dante sagt in seiner «Divina Commedia», dass man in einem gewissen Teile der geistigen Welt Gott als Mensch sieht. Diese Stelle ist real gemeint, sie ist anders gar nicht verständlich. Man kann sie als eine schöne Sache hinnehmen, wie es die Ästheten tun, aber im inneren Gehalt kann man sie nicht verstehen. Das ist wieder solch ein Fall, wo wir die geistige Welt gespiegelt sehen in den Werken der Künstler; so auch namentlich in den Werken der großen Tonkünstler der letzten Zeit, bei Beethoven, Wagner, Bruckner." [39] Der eigentliche Sinn des Lebens in der physischen Welt; Schopenhauer hat gesagt, dass die arme Wahrheit dulden müsse, dass sie paradox ist: "Gewiss, man kann ja zugeben, dass solche Wahrheiten unangenehm sind zu hören, unsympathisch für manchen Menschen der Gegenwart. Aber bei der Wahrheit handelt es sich darum, dass sie wahr ist, nicht dass sie angenehm klingt. In den alten Zeiten der Menschheitsentwickelung bekamen die Menschenseelen so viel mit, weil sie noch in ihrer Kindheit waren und in einer kindlichen Art die religiösen Traditionen und Vorstellungen von den geistigen Welten übernahmen. Dadurch hatten sie eine Sprache für das geistige Leben und konnten in einer Gemeinschaft mit den geistigen Wesen sein. Jetzt soll der Mensch, gerade von unserem Zeitalter an, immer freier sein in bezug auf das geistige Leben. Daher kommt Geisteswissenschaft nicht willkürlich in die physische Welt, nicht wie etwas, das man willkürlich verbreiten kann, so wie etwa Vereine dies oder jenes verbreiten wollen. Diejenigen, die sich heute berufen fühlen, spirituelle Gedanken hereinzutragen in unser Geistesleben, die haben solche Erfahrungen gehabt wie die eben charakterisierten, die kennen solche Seelen, die heute schon leben in jenem Lande jenseits des Todes mit ihrem qualvollen Schrei nach den Seelen, die sie hier verlassen haben und die sie nicht finden können, weil jene Seelen geistig in sich leer sind. Die Schreie der Toten sind die Rufe, aus denen das geisteswissenschaftliche Ideal quillt. Wer heute eintritt in diese geistige Welt und die Qualen, die Sehnsucht, die Entbehrung, aber auch die Hoffnungslosigkeit der durch die Pforte des Todes gegangenen Seelen zu prüfen vermag, der weiß, warum wir uns hier zusammenschließen; der weiß auch, dass er nicht anders kann, als dieses spirituelle Leben zu vertreten. Das ist eine ernste, tiefe Sache, die aus den tiefsten Sehnsuchten der Menschheit hervorgehen wird. Heute gibt es Seelen, welche empfinden - wenn auch nur aus dem Dunkel des Instinktes: Ich will etwas erfahren von den geistigen Welten! Das sind die Pioniere jener Menschenzukunft, die da kommen muss, jene Seelen, welche eine wichtige Angelegenheit sehen werden in der Pflege des spirituellen Lebens, das aus der Erkenntnis der Grundbedingungen des geistigen Lebens selber geholt ist. Weil die Erdenmenschheit sonst immer mehr und mehr die Möglichkeit verlieren würde, anders als geistig stumm, ohne die Fähigkeit, sich geistig zu offenbaren, in die andere Welt hinüberzutreten: deshalb muss hier auf Erden geistiges Leben im Sinne der neueren Geisteswissenschaft gepflogen werden. Ganz unrecht haben auch diejenigen, welche etwa glauben, Zeit zu haben, bis sie durch die Pforte des Todes gegangen sind, bis sie drüben sind in der anderen Welt, um über die geistigen Angelegenheiten dies oder jenes zu erfahren. Um überhaupt etwas zu erfahren von diesen Dingen, muss man die Organe haben, sie wahrzunehmen; man muss die Fähigkeit haben, diese Dinge wahrzunehmen, und man kann diese Fähigkeit nicht haben nach dem Durchgang durch die Pforte des Todes, wenn man sie nicht hier erworben hat. Denn wir leben nicht umsonst in der physischen Welt! Unsere Seelen kommen nicht umsonst in die physische Welt herunter; sie kommen herunter, weil tatsächlich in dieser Welt erworben werden muss, was nur in ihr erworben werden kann: spirituelle Erkenntnis. Wir können nicht die Erde einfach als ein Jammertal ansehen, in das sozusagen unsere Seele hineinversetzt wird, sondern wir haben die Erde anzusehen als etwas, durch das wir uns eine Möglichkeit erwerben können, Spiritualität zu erringen, und dies ergibt sich uns als eine Wahrheit. ... Hier gehen wir durch die Welt, da sehen wir, es breitet sich aus das Himmelsgewölbe, die Sonne scheint. Wir blicken hinaus zu den Bergen, den Meeren, zu den Wesen der anderen Naturreiche. Wir selbst gehen durch diese Welt, haben unsere Gedanken, Empfindungen, Leidenschaften, Begierden in unserem Innern. Wir schreiten dann durch die Pforte des Todes, da ist die Sache anders: Für denjenigen, der nicht gewohnt ist, geisteswissenschaftliche Betrachtungen anzustellen, erscheint die Sache ganz paradox, und es ist wahr, was Schopenhauer einst gesagt hat, dass die arme Wahrheit dulden müsse, dass sie paradox ist. Dasjenige, was wir hier als Gedanken, als Vorstellungen ansehen, wovon wir glauben, dass wir es in uns tragen, das erscheint nach dem Tode als Außenwelt. Wie ein großes mächtiges Weltentableau erscheint dasjenige, was Gedanken, Vorstellungen, was Innenleben hier ist, nach dem Tode. Diejenigen Menschen, die hier gedankenlos durch die Welt schreiten, die schreiten durch die Welt zwischen dem Tode und einer neuen Geburt so hindurch, dass sie das, was erlebt werden sollte mit Gedanken-, mit Weisheitsinhalt, leer und öde finden. Diejenigen allein finden zwischen Tod und einer neuen Geburt die Welt erfüllt mit einem Inhalte, die sich die Möglichkeit erworben haben, die ausgebreiteten Gedanken in den Gestirnen zu sehen. Diese Fähigkeit erwirbt man sich dadurch, dass man zwischen Geburt und Tod einen Gedankeninhalt von der Seele aus erarbeitet. Wie wenn wir keine Ohren hätten und deshalb niemals einen Ton hören könnten, wie wenn wir keine Augen hätten und deshalb niemals eine Farbe wahrnehmen könnten, so schreiten wir den Weg vom Tode zur neuen Geburt, wenn wir unsere Seele nicht hier erfüllt haben mit dem, was ihr die physischen Organe geben können. Und wie die Sonne jetzt am Himmelsgewölbe steht und alles beleuchtet, und dies alles unserem Auge verschwindet, wenn sie untergeht, so erscheint das Leben, das hier in vieler Beziehung äußerlich ist, nach dem Tode als Innenleben." [40] Ähnlich wie beim Vortrag in Bielefeld mussten auch in Linz, Tübingen, Frankfurt und München drastische Worte gewählt werden; Es gibt Seelen, die da drüben dem Reiche des Ahriman zugesellt sind, die müssen dem Ahriman dienen. Warum? Und zwar sind es nicht nur die Muslime, sie dazu verurteilt sind, dem Ahriman zu dienen und in das Heer des Ahriman eingereiht zu werden um z.B. epidemische Pestkrankheiten etc. zu verbreiten: "Man kommt zurück in das Leben, das sie geführt haben zwischen der Geburt und dem Tode, man forscht nach den hervorragendsten Eigenschaften dieser Seelen, und man findet, dass sie an einem Übel gelitten haben und diesem Übel unterworfen waren, und dieses Übel ist - die Bequemlichkeit. Die Bequemlichkeit gehört zu den allerverbreitetsten Eigenschaften unserer gegenwärtigen Menschheit. Fragen wir: Woher kommt es, dass die meisten Menschen dies oder jenes unterlassen? Bequemlichkeit ist es! Wir mögen zu den wichtigsten Dingen des menschlichen Lebens oder zu den unwichtigsten gehen: Bequemlichkeit ist dasjenige, was das ganze Menschenleben durchdringt. Hang am alten und Nicht- Herauskommen aus dem alten ist Hängen an der Bequemlichkeit. Die Menschen sind nicht so schlecht, wie man annimmt; nicht aus Schlechtigkeit haben sie Giordano Bruno, Savonarola verbrannt, Galilei so behandelt, wie es geschehen ist. Auch lassen sie sich nicht aus Schlechtigkeit darauf ein, große Geister während ihres Lebens nicht zu würdigen, aber aus Bequemlichkeit! Bis solche Menschen über etwas umdenken, umempfinden lernen, dauert es lange, und zwar nur wegen der Bequemlichkeit. Bequemlichkeit ist eine allgemeine, recht verbreitete Eigenschaft. Diese Bequemlichkeit macht uns tauglich, nach dem Tode in das Heer des Ahriman eingereiht zu werden; denn Ahriman ist neben seinen anderen Ämtern der Geist der Hindernisse. Überall, wo Hindernisse auftreten, ist Ahriman der Herr; er bremst das Leben und die Menschen. Die hier der Bequemlichkeit unterworfen sind, die werden zu Bremsern in der Welt in bezug auf alles, was aus den übersinnlichen Welten hierher geleitet wird. Bequemlichkeit kettet also den Menschen im Leben zwischen Tod und neuer Geburt an die Geister, die unter Ahriman den Widerständen, den Hindernissen dienen müssen. Bei vielen Menschen finden wir hier im Leben eine Eigenschaft ausgebildet, die wir hier schon zu den unmoralischen Eigenschaften zählen: die Gewissenlosigkeit. In der Stimme des Gewissens haben wir ja etwas unser Seelenleben wunderbar Regelndes. Gewissenlosigkeit, geringe Fähigkeit, hinhorchen zu können auf die warnende Stimme des Gewissens, liefert uns wieder andern Mächten aus für die Zeit zwischen dem Tode und der neuen Geburt. Da findet der Seher gewisse Seelen, die, nachdem sie durch die Pforte des Todes gegangen sind, Diener geworden sind sehr böser Geister. Hier im Leben treten Krankheiten auf, sie treten in der einen oder anderen Weise auf. Wir wissen, dass zum Beispiel in früheren Zeiten epidemische Pestkrankheiten, Cholerakrankheiten auch durch Europa gegangen sind. Die äußeren Ursachen wird die materialistische Wissenschaft aufweisen können, nicht aber die inneren geistigen Ursachen. Und alles, was geschieht, hat seine geistigen Gründe. Wenn jemand kommt und Euch sagt, die Wissenschaft habe eben die Aufgabe, die physischen Ursachen zu suchen für das, was geschieht, so kann man immer wieder sagen: Geisteswissenschaft schließt die Wahrheit der äußeren Ursachen nicht aus, wenn sie berechtigt sind; aber sie fügt hinzu die geistigen Ursachen. ... Wenn wir auf die Toten hinsehen, die eintreten in dieses Land, während das Leben im natürlichen Verlaufe noch nicht ganz abgelaufen ist, die vielleicht nicht nur im besten Alter, in der Jugendzeit, durch Krankheit dahinstarben, sondern auch noch durch Unglück und Ungemach verfolgt wurden in ihrem Leben, so steht der Seher, wenn er diese Schicksale, die ja wahrhaft zahlreich sind, hellseherisch beobachtet, vor einer erschütternden Tatsache: Er hat ein Feld von Krankheit und Tod vor sich, das ganz beherrscht ist von gewissen bösen Geistern, die Krankheit und Tod auf die Erde hereintragen. Und wenn man versucht, den Lebenslauf dieser Seelen, die gewissenlose Menschen auf Erden waren, zu verfolgen, so findet man, dass sie nun die Diener dieser bösen Geister von Krankheit, Tod und Ungemach werden mussten, um solche frühzeitigen Tode und schweren Schicksale herbeizuführen. Das ist der Zusammenhang! Das Leben wird erst verständlich, wenn man es in seiner Gesamtheit betrachtet, nicht nur einen kurzen Zeitabschnitt herausschneidet, der zwischen Geburt und Tod verläuft. Denn dieser Zeitraum ist wieder innig abhängig von dem, was vorangegangen ist in der Ungeborenheit, in der vorgeburtlichen, der rein geistigen Welt. Mit unserem ganzen Wesen sind wir abhängig von dem, was in der geistigen Welt vorangegangen ist. So etwas versteht man am besten, wenn man mit dem Blicke des Sehers eine solche Erscheinung zu studieren vermag, von der viele glauben möchten, dass sie ein Einwand sei gegen die Tatsachen der geistigen Forschung. Manche Menschen sagen zum Beispiel: Ja, ihr wollt zurückführen Befähigungen und Schicksale der Menschen auf frühere Erdenleben, seht euch aber einmal eine Familie Bernoulli an, die durch acht Mathematiker vertreten ist! Da kann man doch ganz klar sehen, dass bestimmte Eigenschaften von Generation zu Generation vererbt sind! - Wenn man aber eine solche Erscheinung wirklich studiert mit dem Blick des Sehers, da stellt sich heraus: Alles dasjenige, was in der einen oder anderen Kunstform in der Welt auftritt und was schon die Menschen mit einer Ahnung der übersinnlichen Welt erfüllen kann - und das tut die Kunst schon immer -, ist das Ergebnis des Daseins in der übersinnlichen Welt. Und wer hereintritt in diese Welt mit künstlerischen Fähigkeiten, der bringt diese künstlerischen Fähigkeiten deshalb mit, weil er durch frühere Erdenleben oder durch eine besondere Gnade in der Zeit vor der Geburt, vor der Empfängnis, schon in ganz besonderer Weise lebte in der Welt der Sphärenharmonie; und weil er nun zeigt, wie er eine gewisse Hinneigung hat gerade zu einem solchen physischen Menschenleibe, der ihm die Fähigkeit geben kann, das, was er wahrgenommen hat, auch in der physischen Welt zum Ausdruck zu bringen. ... Und nun betrachten wir mit dem Blicke des Sehers die Seele eines Menschen, der ein Diener der bösen Geister von Krankheit und Tod geworden ist. An einer solchen Seele können wir sehen, wie die Weisheit, deren der Mensch fähig ist, wie ausgelöscht ist dadurch, dass er sich erniedrigt hat. Einen furchtbaren Anblick bietet eine solche Seele dar: einst bestimmt, die höchste Weisheit entfaltet zu haben, und jetzt so tief erniedrigt zu sein, dass sie ein Diener wird der ahrimanischen Mächte! Wenn dann der Mensch in die physische Verkörperung hineingetreten ist, wenn er den physischen Leib um sich geschlossen hat, dann kann er dadurch, dass er am spirituellen Leben teilnimmt, dass er die spirituelle Welt in sich hereinnimmt, seine Seele beleben und fähig machen, beim Durchgehen durch das Leben zwischen Tod und neuer Geburt um sich zu haben eine geistige Welt - oder er kann sich stumpf machen. Stumpf hat sich eine solche Seele gemacht, wenn sie nichts hat aufnehmen wollen hier zwischen Geburt und Tod, was sie befähigt, eine geistige Welt um sich zu sehen." [41] Erkenntnis der übersinnlichen Welten: "Der Seher, der dies durchschaut, der einmal eine solche Seele erkennt, die sich sehnt, wahrzunehmen das, was sie zurückgelassen hat auf der Erde, es aber nicht wahrnehmen kann, weil die betreffende Familie noch nicht in die Geisteswissenschaft hineingekommen ist, der Seher, der das geschaut hat, was die Seelen unter solchen Entbehrungen leiden können, der weiß, dass er gar nicht anders kann, als seinen Mitmenschen von der spirituellen Weisheit zu sprechen und die Zeit für gekommen zu erachten, in welcher die spirituelle Weisheit eintreten muss in die Menschenherzen. Das dürfen wir sagen, dass diejenigen, welche aus der Erkenntnis der übersinnlichen Welten selbst die Mission herleiten, zu sprechen über diese übersinnlichen Welten, dies als eine dringende Notwendigkeit fühlen, gegen die sie nie handeln können; das wäre die schwerste Sünde. So fühlen sie die Notwendigkeit, spirituelle Verkündigungen, Offenbarungen über die übersinnlichen Welten zu geben." Gewissenlosigkeit, Bequemlichkeit; gewissenlose Verbrecher, Materialisten und Muslime, also die Feinde des Christus, die z.B. seine wichtigste Kirche, die Hagia Sophia, in eine Moschee umgewandelt haben, werden unter das Joch ahrimanischer Geister gespannt; man muss nicht nur den Islam mit seinen gewissenlosen Islamisten ansehen um zu begreifen wie unendlich viele Rekruten es gibt für das "Sklavenjoch" des Ahriman: "Der Seher, der seinen Blick hinwendet auf das Leben zwischen Tod und einer neuen Geburt, kann Seelen entdecken, die eine bestimmte Verrichtung machen müssen: sie müssen in gewissen Zeiträumen Diener sein jener Mächte, die wir kennen als die Geister des Todes und der Krankheit. Wir sprechen da von jenem Tode, der nicht regelmäßig als eine Erscheinung des Lebens eintritt, sondern von dem Tode, der an die Menschen außer der Zeit herantritt, wenn Menschen hinsterben in der Blüte ihres Lebens. Wenn Krankheiten eintreten, sind es physische Ereignisse; sie werden aber bewirkt von Kräften, die von der übersinnlichen Welt hereinspielen. Den sich verbreitenden Krankheiten liegen zugrunde die Taten übersinnlicher Wesenheiten. Gewisse Geister haben die Aufgabe, unzeitigen Tod zu bringen. Dass das doch auch in der Weisheit begründet ist, können wir jetzt nicht berühren; aber das ist wichtig zu beachten, dass wir nun Seelen finden, die unter das Joch von solchen Wesenheiten gespannt sind. Und es ist für den Seher, trotzdem er sich gewöhnt haben muss an eine gewisse Gelassenheit, doch schmerzlich und erschütternd, zuzusehen, wie solche, die in das Joch gespannt sind, dienen müssen, um an die Menschen Krankheit und Tod heranzutragen. Und wenn der Seher versucht zu verfolgen solche Seelen bis zu der Zeit ihres vorhergehenden Lebens, dann findet er die Ursache, warum diese Seelen verurteilt sind, Diener zu sein der Geister der Krankheiten und des Todes: diese Ursachen liegen in der Gewissenlosigkeit, welche diese Seelen im physischen Leben entwickelt haben. In dem Maße, wie sie gewissenlos waren, in dem Maße verurteilen sie sich dazu, Diener zu sein dieser bösen Wesenheiten. So wahr, wie Ursache und Wirkung zusammenhängen bei aufeinanderstoßenden Kugeln, so wahr müssen gewissenlose Menschen Diener sein dieser bösen Wesenheiten. Das ist erschütternd! Eine andere Tatsache, die der Seher sieht: Solche Seelen sind unter das Joch ahrimanischer Geister gespannt, sie müssen bereiten die spirituellen Ursachen von all dem, was hier geschieht als Widerstand, als Hindernis unseres Tuns. Ahriman hat ja auch diese Aufgabe. All die Widerstände, die sich hier ergeben, werden aus der geistigen Welt herein dirigiert. Es sind Diener des Ahriman. Wodurch verurteilten sich solche Seelen zu diesem Dienste? Dadurch, dass sie in ihrem Leben zwischen Geburt und Tod der Bequemlichkeit gehuldigt haben. Und wenn Sie betrachten, wie die Bequemlichkeit weit verbreitet ist, so werden Sie finden, dass es unendlich viele Rekruten gibt für Ahriman. Die Bequemlichkeit ist es, die das Leben in reichstem Maße regiert. - Dazu sind auch die neueren Nationalökonomen gekommen, mit der Bequemlichkeit der Menschen zu rechnen, nicht nur mit dem Egoismus und der Konkurrenz. Die Bequemlichkeit ist ein Faktor." [42] Christus-Impuls als Gegengewicht zum LuziferImpuls; Franz von Assisi, Giotto: "Wir brauchen auch Luzifer, denn er führt uns jetzt in der richtigen Weise durch die anderen Weltensphären hindurch, zunächst bis zur Mars-Sphäre hin. Das ist die nächste Sphäre, zu der wir uns erweitern zwischen Tod und neuer Geburt. Damit uns Luzifer in solcher Weise führen kann, wie es für uns Menschen angemessen ist, müssen wir den Christus-Impuls als Gegengewicht haben; dann ist der LuziferImpuls für uns heilsam; sonst ist er ein Schlechtes für uns. Noch etwas anderes ist notwendig geworden: In der Mars-Sphäre müssen wir die Möglichkeit haben, mit unserm ganzen Wesen Rechnung zu tragen gewissen Veränderungen, die auf dem Mars im Laufe der letzten Jahrhunderte sich zugetragen haben. Diese Veränderungen sind etwa in folgender Weise zu schildern. Durch gewisse Kräfte stehen alle einzelnen Weltenkörper in Verbindung miteinander; mit der Erde stehen in Verbindung die anderen Weltenkörper. Von ihnen strahlen die Kräfte aus. Von dem Mars und seiner Sphäre strahlt in der Tat nicht nur die Lichtwirkung aus, die auf die Erde kommt, sondern es strahlen auch geistige Kräfte aus. Wenn wir in ältere Jahrhunderte zurückgehen, finden wir, dass vom Mars ausgestrahlt sind diejenigen Kräfte, welche die Menschen enthusiasmiert haben zu dem, was die Menschen in älteren Zeiten brauchten: physische Kräfte, um die Menschheitsevolution zu fördern. Es ist nicht bloß ein Mythus, sondern eine okkulte Wahrheit, dass dasjenige, was als kriegerische Kraft und kriegerische Verwicklung sich in der Welt entwickelt hat, was die Menschen tatkräftig, mutig gemacht hat durch Jahrhunderte und Jahrtausende, von der Einströmung der Marskräfte herrührt. Aber es ist im Leben eines Planeten so, dass seine Kräfte eine aufsteigende und eine absteigende Entwickelung durchmachen. Und der Mars hat in den letzten Jahrhunderten seine Aufgabe in gewisser Weise geändert. Was jetzt noch an kriegerischen Kräften entwickelt wird, das ist abflutendes kriegerisches Leben der früheren Jahrhunderte; neues strömt nicht mehr an befeuernden Kräften des Mars ein. Denn an der Wende des sechzehnten zum siebzehnten Jahrhundert, da war der Mars an einem entscheidenden Punkt angelangt, an einem Punkte, der sich im Mars-Sein nur vergleichen lässt mit der Zeit, da die Erde an einem entscheidenden Punkte angekommen ist zur Zeit des Mysteriums von Golgatha. Es ist etwas ungeheuer Bedeutsames, was wir hier berühren. Mars ging durch einen entscheidenden Punkt. Das wußte man innerhalb der Erdenmysterien, da wo für die großen geistigen Angelegenheiten des Erdenseins die Entscheidung getroffen wird. Nämlich seit dem zwölften Jahrhundert sind die entscheidenden Vorbereitungen getroffen worden innerhalb der Mysterienentwickelung der Erde, um der Veränderung der Mars-Sphäre Rechnung zu tragen. Die Kräfte, die der Mars aussenden sollte, um Mut und Tatkraft auf die Erde zu bringen, waren vorbei für den Mars: sie sollten nicht mehr auf die Erde hereindringen. Damit aber, dass der Mars eine solche Krisis durchgemacht hat, verändert sich auch für die Seelen, die da leben zwischen Tod und neuer Geburt, dasjenige, was sie durchzumachen hätten in der Mars-Sphäre nach dem Tode. Wenn der Mensch nämlich über die Sonnensphäre hinauskommt, strahlen in sein Seelensein Kräfte ein, die schon für die nächste Inkarnation Bedeutung haben. Die Seele, die in den alten Zeiten, vor dem siebzehnten Jahrhundert durch die Mars-Sphäre durchgegangen war, die kam mit jenen Kräften in Berührung, die sie mit Mut und Tatkraft durchdrangen. Luzifer war der Führer zu den Quellen für Mut und Tatkraft. Aber die Seelen, die in späterer Zeit ankamen, konnten das Charakteristische nicht mehr finden: Mars ging da durch seine Krisis. Da wo innerhalb der Mysterien die großen spirituellen Entscheidungen getroffen werden, da rechnet man nicht bloß mit dem Menschenleben zwischen Geburt und Tod, sondern auch mit seinem Heil und Unheil zwischen Tod und neuer Geburt; das heißt, man sieht in den Mysterien darauf, dass der geistigen Kultur der Menschheit diejenigen Dinge eingefügt werden, die bewirken, dass die Seelen nach dem Tode die verschiedenen Sphären richtig durchmachen können. ... Das materialistische Zeitalter musste kommen; nur war es immer die Anstrengung höherer geistiger Wesenheiten, ein Gegengewicht zu schaffen gegen dieses materialistische Zeitalter. Wenn wir alles das betrachten, was in der Erdentwickelung als ein Gegengewicht zutage getreten ist gegen den Materialismus, haben wir die letzte, bedeutsamste Erscheinung in Franz von Assisi; jenem Franz von Assisi, der sich in seinem Franz-von-Assisi-Sein abwandte von allem äußeren Leben, der jenes Ihnen ja bekannte Dasein führte in Assisi, das so wunderbar von Giotto an die Wände der Kirche von Assisi gemalt ist, so dass heute, wo diese Gemälde schon so vielfach übermalt sind, uns das Leben doch noch so ergreifend von den Wänden herunterstrahlt. Und obzwar auch er eine Entwickelung nach dem Materialismus hin durchgemacht hat, so muss man doch sagen: es ist noch verbreitet in der Gegend um den Ort von Assisi herum die spirituelle Atmosphäre des Franziskus, jene Atmosphäre, die in sich aufgenommen hat die Elemente eines zwar weltfremden, aber seelenvertrauten Lebens nicht nur der Menschenseele, sondern vertraut der Seele der Natur." Vorurteil, dass man glaubt, dass die Seelen gleich ganz weise sind, wenn sie durch die Pforte des Todes durchgegangen sind: "Das ist ein vollständiges Vorurteil, dass man glaubt, dass die Seelen gleich ganz weise sind, wenn sie durch die Pforte des Todes durchgegangen sind. Im Gegenteil, wir können nach dem Tod nicht ohne weiteres Verhältnisse anknüpfen zu Wesenheiten, wenn wir sie nicht hier vor dem Tode angeknüpft haben. Diese Verhältnisse, die hier angeknüpft werden, wirken lange fort. Das gibt es nicht ohne weiteres, dass eine Seele sich von jenseitigen Seelen sofort unterrichten lassen kann: weil sie keine Beziehungen zu ihnen haben kann. Beziehungen aber hat der Mensch zu Wesen diesseits, und die können ihm die Labe bringen, wonach er lechzt, die können ihm die spirituelle Weisheit bringen, indem sie den Toten vorlesen, und können ungeheuer verdienstvoll wirken dadurch. Ihnen äußere, materialistische Wissenschaft vorlesen, etwa Chemie oder Physik, das hilft nichts, das ist eine Sprache, die sie nicht verstehen, weil diese Wissenschaften nur für das Erdenleben Wert haben. Aber dasjenige, was über die spirituellen Welten als eine Sprache gesprochen wird in der Geisteswissenschaft, das bleibt den Toten verständlich. In den ersten Zeiten nach dem Tode ist allerdings eines zu berücksichtigen: da bleibt den Seelen dasjenige verständlich, was in den Sprachen, die sie gewöhnlich gesprochen haben hier auf Erden, erklingt. Und erst nach einiger Zeit werden die Toten von der Sprache unabhängig; dann kann man ihnen in jeder beliebigen Sprache vorlesen; sie vernehmen den Gedankeninhalt. In der ersten Zeit nach dem Tode ist der Mensch auch mit der Sprache verbunden, die er zuletzt gesprochen hat, wenn er ausgesprochenermaßen eine Sprache gesprochen hat. Das sollte man schon berücksichtigen, dass man den Toten in der ersten Zeit wirklich vordenkt - denn man denkt ihnen vor, ein Vordenken ist gemeint - in der Sprache, die ihre gewohnte Sprache ist." Gewissenlose Seelen, die versäumt haben, den Christus-Impuls aufzunehmen wie die Muslime und Islamisten aus den islamischen Kulturvereinen bzw. Moscheegemeinden, arbeiten an der Herbeiführung solcher schwerer Schicksale; schlimmes Schicksal, in das diese Seelen verstrickt sind, die nach dem Tode gebannt sind in solches Sklavenjoch; Titanic-Katastrophe; den ganz materialistischen Seelen, die alle Gesinnung für die übersinnliche Welt verlieren, denen droht eigentlich schon in diesem unserem Zeitalter eine Art von Untergang, eine Art von Abschnürung aus der fortgehenden Entwickelung, wivon nicht nur die Vertreter der materialistischen Biotech-Medizin betroffen sind: "Ein Kind wird geboren; die Mutter stirbt während der Geburt des Kindes; das Kind wird schon bei der Geburt Waise gegenüber der Mutter. Der Vater hört am Tage der Geburt des Kindes, dass sein ganzes Vermögen, das auf ein Schiff gesetzt war, welches über das Meer fuhr, verlorengegangen ist; er hört, dass das Schiff Schiffbruch gelitten hat, er wird darüber melancholisch, stirbt auch, das Kind ist ganz verwaist. Das kleine Mädchen wird angenommen von einer wohlhabenden Dame. Sie hat das Kind sehr gern, vermacht ihm ihr großes Vermögen. Die Dame stirbt, als das Kind noch verhältnismäßig jung ist. Man prüft das Testament, es findet sich ein Formfehler: keinen Pfennig bekommt das Kind von dem, was ihm vermacht worden ist. Es ist zum zweiten Mal völlig mittellos in die Welt hinausgestoßen und muss sich als Magd verdingen, muss niedrige Dienste tun. Es verliebt sich in sie ein Mann, aber es ist den beiden unmöglich, zusammenzukommen wegen der Vorurteile, die in der Gemeinschaft herrschen: sie sind verschiedenen Glaubens. Aber der Mann hat das Mädchen sehr gern, so dass er verspricht, sobald sein Vater stirbt, der schon sehr alt ist, werde er zu ihrem Glauben übertreten. Er geht in die Fremde; da hört er, dass sein Vater krank geworden ist. Sein Vater stirbt; er tritt zum Glauben des Mädchens über, und während er hineilt zu dem Mädchen, ist das Mädchen krank geworden und gestorben. Wie er zurückkommt, ist sie tot. Er empfindet tiefsten Schmerz und kann nicht anders, als das Grab öffnen zu lassen, um sie noch einmal zu sehen. Und aus der Lage des Leichnams findet man, dass das Mädchen scheintot begraben worden ist. - Es ist das eine Sage - Hamerling hat sie wiedererzählt in seinen Werken -, es ist eine Sage, die nicht wahr ist, aber es kann hundertfältig so sein. Wir sehen, daß eine Menschenseele nicht nur hinstirbt in der Blüte der Jahre, sondern wir sehen sie von Unglück verfolgt von Anfang an, in gewisser Weise. Bei der Herausarbeitung solcher Verhältnisse arbeiten diejenigen Seelen mit, die durch Gewissenlosigkeit die Diener werden der bösen Geister von Krankheit, Tod und Ungemach. So müssen solche gewissenlose Seelen an der Herbeiführung solcher schwerer Schicksale arbeiten: das ist ein Zusammenhang! Dem Seher zeigt sich das ganz besonders bei einer solchen Sache wie zum Beispiel der Titanic-Katastrophe. Untersuchen wir da, wie da gewirkt haben die Seelen, die durch Gewissenlosigkeit die Diener geworden sind dieser Geister von Krankheit und Ungemach. Karma muss sich ja vollziehen, die Dinge sind notwendig, aber es ist doch ein schlimmes Schicksal, in das diese Seelen verstrickt sind, die nach dem Tode gebannt sind in solches Sklavenjoch. - Aber fragen wir uns weiter: Was ist es mit den Seelen, die hier auf Erden ein solches Schicksal erfahren, die hier auf Erden in der Blüte ihrer Jahre hinsterben, die frühzeitig von Seuchen hinweggerafft werden? Wenn diese durch die Pforte des Todes in die geistige Welt zur Unzeit gehen, was ist es mit diesen Seelen? Das Schicksal dieser Seelen erfahren wir, wenn wir mit dem Seherauge eindringen sozusagen in die Beschäftigung der Geister, welche die Erdentwickelung oder überhaupt die Entwickelung vorwärts geleiten. Diese Wesenheiten der höheren Hierarchien haben gewisse Kräfte, gewisse Mächte, um die Entwickelung vorwärtszurücken; aber sie sind in diesen Kräften und Mächten in einer gewissen Weise beschränkt. So ergibt sich zum Beispiel das Folgende. Den ganz materialistischen Seelen, die alle Gesinnung für die übersinnliche Welt verlieren, denen droht eigentlich schon in diesem unserem Zeitalter eine Art von Untergang, eine Art von Abschnürung aus der fortgehenden Entwickelung. Und es ist in gewisser Weise schon in unserem Zeitalter für einen großen Teil der Menschen die Gefahr vorhanden, dass sie nicht mitkommen können, weil sie sozusagen durch ihre eigene Seelenschwere, indem sie ganz materialistische Seelen sind, festgehalten werden auf Erden und nicht mitgenommen werden zur nächsten Verkörperung. Aber diese Gefahr soll nach dem Ratschluss von höheren Hierarchien abgelenkt werden. In Wahrheit verhält es sich so, dass eigentlich erst im sechsten Zeitraum und zuletzt eigentlich gar erst während der Venus-Entwickelung die Entscheidungsstunde schlägt für die Seelen, die, sich ganz abschnürend, von der Entwickelung nicht mitgenommen werden. Es sollen im Grunde genommen die Seelen jetzt noch nicht soweit in die Schwere verfallen, dass sie zurückbleiben müssen. Das ist ja wohl so nach dem Ratschluss der höheren Hierarchien, dass dies nicht geschehen soll. Aber diese Wesenheiten der höheren Hierarchien sind in gewisser Weise beschränkt in ihren Kräften und Fähigkeiten. Unbeschränkt ist nichts, auch nicht unter den Wesenheiten der höheren Hierarchien. Und wenn es nur ankäme auf die Kräfte dieser höheren Hierarchien, so müssten ganz materialistische Seelen jetzt schon durch sich selbst in gewisser Weise von der fortlaufenden Entwickelung abgeschnürt werden. Durch sich selber können diese Wesenheiten der höheren Hierarchien eigentlich diese Seelen nicht retten; da wird ein Auskunftsmittel genommen. Die Seelen nämlich, die hier eines frühzeitigen Todes sterben, haben ja als Seelen eine Möglichkeit vor sich. Sagen wir, sie sterben durch irgendeine Katastrophe, zum Beispiel ein Schnellzug überfährt sie: dann wird ja einer solchen Seele die Hülle genommen; sie ist jetzt leibfrei, leib-entblößt, aber sie hat durchaus noch all die Kräfte in sich, die hier auf Erden im Leibe wirken könnten. Indem solche Seelen in die geistige Welt hinauf gehen, bringen sie noch ganz besondere Kräfte mit hinauf, die eigentlich noch hier auf Erden wirksam sein könnten, die hier aber vorzeitig abgelenkt worden sind. Das sind besonders verwendbare Kräfte, welche diese Frühverstorbenen hinaufbringen. Und diese Kräfte benutzen nun die Wesenheiten der höheren Hierarchien, um diejenigen Seelen zu retten, die sie durch eigene Kraft nicht retten könnten. Materialistisch gestimmte Seelen werden dadurch in bessere Zeiten hinweggeführt und gerettet, da ihre Kräfte nur für den regelmäßigen Gang der Menschheitsentwickelung ausgerüstet sind. Rettung geschieht dadurch, dass diesen Wesenheiten der höheren Hierarchien Zuwachs geschieht an Kraft von solchen unverwendeten Kräften, die von der Erde herkommen, die noch in sich Energiespannungen haben, welche unverwendet blieben. Diese Kräfte wachsen den Wesenheiten der höheren Hierarchien zu. So helfen die Seelen, die frühzeitig zugrunde gehen, ihren Mitmenschen, die sonst im Morast des Materialismus versinken würden. Da haben wir dasjenige, was Seelen zu tun haben, die in frühzeitiger Weise dahinsinken. Merkwürdige Zusammenhänge, nicht wahr, in den komplizierten Wegen der Weltenweisheit! Da wird von der Weltenweisheit zugelassen auf einer Seite, dass Menschenseelen durch Gewissenlosigkeit verurteilt werden, mitzuarbeiten, dass Krankheit, frühzeitiger Tod in die Welt hereinkomme - die Seelen, die davon betroffen werden, werden von guten Wesenheiten der höheren Hierarchien verwendet, um anderen Menschen zu helfen. So wird also, was äußerlich in der Maja als Böses erscheint, oftmals ins Gute geleitet, aber auf komplizierten Wegen. Die Weisheitswege sind sehr kompliziert, die da eingeschlagen werden in der Welt. Man lernt nur allmählich sich hindurchzufinden durch diese Weisheitswege. Man möchte sagen: Da halten Rat oben die Geister der höheren Hierarchien. Weil die Menschen frei sein müssen, lassen sie ihnen die Möglichkeit, in den Materialismus, in das Böse zu versinken. Sie geben ihnen so viel Freiheit, dass sie ihnen gleichsam entschlüpfen, diese Menschenseelen, die sich so durch ihre eigene Kraft nicht bis zu einem gewissen Zeitpunkt hinbringen könnten. Sie brauchen Seelen, die auf Erden Kräfte entwickeln, die dann durch den frühzeitigen Abfall vom Leib in Spannung bleiben, wenn sie in die geistige Welt zurückgehen müssen durch frühzeitigen Tod und Unglück. Dass diese eintreten können, dazu müssen wiederum die Dienste geleistet werden von den Menschenseelen, die infolge ihrer Freiheit in Gewissenlosigkeit versunken sind. Ein wunderbarer zyklischer Weg eröffnet sich da; man darf sagen, auch ein zyklischer Weg der Weltenweisheit. Man darf durchaus nicht glauben, dass das sogenannte Einfache das Universelle ist. Die Welt ist kompliziert geworden. Es war immerhin ein bedeutsames Wort Nietzsches, das sich ihm ergeben hat wie durch Inspiration, als er sagte: «Die Welt ist tief, und tiefer als der Tag gedacht.» - Diejenigen Menschen, die da glauben, dass alles durch die Tagesweisheit des Verstandes begriffen werden könne, die irren sich ganz gewaltig. Denn das höhere geistige Licht ist nicht dasjenige, das in die Tagesweisheit hineinscheint, sondern dasjenige, das in die Finsternis hineinscheint. Wir müssen dieses Licht suchen, damit wir in den Finsternissen, in denen doch die Weltenweisheit waltet, uns zurechtfinden können." [43] Die innerlich feigen, äußerlich eitlen Seelen; Drogen, dämonischen Wesen: "Warum ist der Mensch ehrgeizig, eitel? Was heißt ehrgeizig, eitel sein? Ehrgeizig, eitel sein heißt: durch das Urteil seiner Umgebung etwas gelten wollen und sich gefallen darin, durch dieses Urteil etwas zu gelten, Wollust zu haben durch dieses Urteil. Warum will man denn das? Man kann es aus verschiedenen Gründen wollen. Heute aber ist die Zeit, wo sich die Menschen, wenn man in die tieferen Seelentiefen hinunterschaut bei ihnen, als ganz besondere Hasenfüße entpuppen. Menschen, die in ihrem äußern Bewußtsein sich manchmal ganz robust ausnehmen - in den Tiefen ihrer Seele sind sie Hasenfüße. Und sie suchen mancherlei Betäubungsmittel, wenn sie so rechte Furcht haben gegenüber den übersinnlichen Welten. Das heißt, weil mancher den Boden unter den Füßen zu verlieren glaubt, wenn er in die geistigen Welten eindringt, deshalb überkommt ihn Furcht. Aber diese Furcht will er übertäuben - manchmal aus Angst vor der ernsten und würdigen Kraft, die er anwenden muss, um hineinzukommen in die geistigen Welten. Man hat schon manchen gesehen, der geglaubt hat, in vier Wochen in der geistigen Welt zu sein, aber da ergibt es sich, o schrecklichster der Schrecken, dass man in dieser Inkarnation auf Grundlage der Geisterkenntnis nicht mehr das werden kann, was man so gern möchte, nämlich ein berühmter Mann! Da verliert mancher die Freude, davor hat mancher Furcht, und über diese Furcht will er sich hinwegbetäuben, und da ersinnt er die von Hass und Eitelkeit durchdrungene Antipathie gegen diese Geisteswissenschaft. Diese Stimmung wird sich immer weiter verbreiten in der Gegenwart, denn die innerlich feigen, äußerlich eitlen Seelen werden heute immer verbreiteter in der Welt. Und da kann es sich in der nächsten Zeit sehr wohl ergeben, dass noch viel mehr Hass, noch viel mehr Angriffe gegen die Geisteswissenschaft geschleudert werden, als dies schon geschehen ist. ... In mancherlei muss man klar sehen, und zum Klarsehen wird uns die spirituelle Weltanschauung Anleitung geben. Die allermannigfaltigsten Betäubungsmittel werden gesucht und auch gefunden, und sie werden gefunden aus dem Grunde, weil immer mehr und mehr recht dämonische Naturen in den verborgenen Tiefen der Menschenseelen wirken. Diese dämonischen Wesen werden schon nach und nach losgelassen werden gerade gegen dasjenige, was die Menschheit von der spirituellen Seite her befruchten soll." [44] Auch in Frankfurt mussten schärfere Töne angeschlagen werden, denn die Frankfurter sind heutzutage zwar klug und verständig, aber die meisten führen ein stumpfsinniges Leben und "Tappen in Finsternis", so wird in Frankfurt z.B. mehr die Finsternis des Islam verbreitet als anderswo, denn dort lässt man die geistlose „Steinzeit-Ideologie“ mit islamistischen Machtdemonstrationen wie Muezzinruf, öffentliche Gebete oder das Fastenbrechen auf der Straße und Ramadan-Beleuchtung in der Frankfurter Innenstadt gewähren: "Und woher kommt das Licht, wodurch wir uns die Finsternis zwischen Tod und Geburt erleuchten können? Woher nehmen wir dieses Licht? Zwischen Tod und neuer Geburt gibt uns niemand Licht. Die Wesenheiten sind da, und es handelt sich darum, dass wir mit ihnen zusammenkommen, dadurch dass wir uns im letzten Erdenleben das Licht selbst angezündet haben durch unsere Beschäftigung mit der spirituellen Welt. Wir können nach dem Tode nicht mehr die Finsternis durchleuchten, wenn wir uns das Licht nicht mitgenommen haben, da wir durch die Pforte des Todes geschritten sind. Wir sehen also daraus, wie unrichtig der Ausspruch ist, dass man sich hier nicht zu kümmern brauche um das spirituelle Leben, sondern abwarten könne, was da kommt. Ja, wenn man abwartet, was da kommt, dann kommt eben die Finsternis. Das Erdenleben ist also nicht etwa bloß ein Durchgangspunkt, sondern es hat eine Mission, es ist eine Notwendigkeit für das Jenseits wie das Jenseits für das Erdenleben. Die Leuchten für das jenseitige Leben müssen von der Erde aus hineingetragen werden. So also kann es vorkommen, dass der Mensch hier stumpf bleibt gegenüber der übersinnlichen Welt, dass er vorbeitappt an der Möglichkeit, an den Fähigkeiten, sich Instrumente zu schaffen für sein nächstes Leben. Nun schreitet aber dann der Mensch neuerdings durch die Pforte des Todes nach einem Leben, innerhalb dessen er unzulänglich war in dieser oder jener Beziehung. Sie sehen, es bietet sich fast ein trostloser Überblick. Würde gar nichts anderes eintreten, so müsste ja der Mensch immer unzulänglicher und unzulänglicher werden. Denn wenn der Mensch zuerst in einem Erdenleben durch ein willkürliches Stumpfsein sich gegen die übersinnliche Welt verschlossen hat, so ist er im nächsten Leben noch weniger fähig, sich Organe zu bereiten. Und wenn nichts anderes käme, so müsste er sich so fortentwickeln. Also seine Entwickelung würde immer weiter abwärts gehen. Nun tritt aber dann etwas anderes ein. Wenn der Mensch durch ein willkürliches Stumpfsein über die Erde geht, dann tritt in dem Leben nach dem zweiten Erdenleben an ihn heran Luzifer mit seiner Macht. Der Mensch würde dann in einem nächsten Leben zwischen Tod und neuer Geburt, wenn Luzifer nicht an ihn herantreten würde, erst recht in Finsternis tappen. Aber weil er durchgegangen ist durch ein Leben wie das eben geschilderte, so kann Luzifer an ihn herantreten, und er beleuchtet ihm jetzt diejenigen Kräfte und Wesenheiten, welche er für das nächste Leben braucht. Die Folge davon ist, dass sie alle von dem Lichte des Luzifer gefärbt sind. Er tritt dann nach dem stumpfsinnigen Dasein und nachdem er von Luzifer geführt wurde durch das Leben zwischen Tod und neuer Geburt in ein neues Erdenleben ein: dann ist er ganz und gar mit Fähigkeiten begabt, die seine Organe so zubereiten, dass sie ihn überall den Versuchungen des Luzifer auf der Erde aussetzen. Solch ein Mensch kann dann klug und verständig sein, aber sein Verstand wird kalt sein und berechnend, vor allen Dingen durchdrungen sein von Selbstsucht, von Egoismus. Dem Seher zeigt sich bei so vielen Menschen in der Welt, die eigentlich klug und verständig sind, aber kalt und selbstsüchtig in ihrer Betätigung, so dass sie, wenn man mit ihnen zusammenkommt, einen übervorteilen, damit sie selbst möglichst vorwärtskommen und sich in Szene setzen können, - es zeigt sich ihm bei der Betrachtung solcher Menschen, dass sie in ihrem früheren Leben in der geistigen Welt von Luzifer geführt waren und dass sie ein stumpfsinniges Leben in der vorhergehenden Erdeninkarnation geführt haben: ein Tappen in Finsternis in dem weiter zurückliegenden Leben, vorher ein willkürliches Sichverschließen gegen die spirituelle Welt. ... Der Mensch muss das Licht, das ihm die Erlebnisse zwischen dem Tod und einer neuen Geburt beleuchten kann, von hier mitnehmen, sonst tappt er im Finstern. Und so ist es auch in diesem besonderen Falle. Der Mensch, der hier von der Erde weggeht durch die Pforte des Todes und hier keinen Christus-Impuls aufgenommen hat, der davon nichts wissen wollte, der kann dann in dem darauffolgenden Leben in der geistigen Welt durch die Mars-Sphäre durchgehen, ohne etwas zu ahnen von den Einflüssen des Buddha. Der Buddha ist für ihn wie nicht da. Denn das müssen wir festhalten: Wir gehen zwar an den Wesenheiten der höheren Hierarchien vorbei; dass wir sie aber bemerken und dass wir das Notwendige mit ihnen zu tun bekommen können, das hängt davon ab, wie wir uns im letzten Erdenleben selbst das Licht angezündet haben, damit wir nicht an ihnen vorbeigehen, sondern von ihnen etwas empfangen können. - So hat der ganz unrecht, der da sagt: Es ist unnötig, sich im Erdenleben mit dem Jenseits zu befassen. ... Nun, derjenige, der sich allerlei Theorien macht, könnte leicht glauben: Geisteswissenschaft ist etwas, was durch alle Welten hindurch gelehrt und gelernt werden kann. So ist es aber nicht eingerichtet im Weltenall. Ein jedes Gebiet der Welt hat seine besondere Aufgabe - und nicht wiederholt sich dies in der gleichen Weise im Weltenall. Geisteswissenschaft ist nur auf der Erde möglich, nicht auf einem anderen Planeten oder einem anderen Gebiet. Deshalb ist ja von den schöpferischen Mächten die Erde gemacht worden, damit hier entstehe, was nur auf der Erde entstehen kann. Geisteswissenschaft kann nur auf der Erde entstehen, man kann sie nirgends anders lernen; sie ist eine Offenbarung über die übersinnliche Welt, aber so, wie sie auftritt, kann sie nur hier auftreten. Nun kann man sagen: Ja, das mag ja alles so sein, aber der Mensch könnte ja über die übersinnliche Welt sich in einer anderen Form unterrichten in der übersinnlichen Welt als in der Form der Geisteswissenschaft! - Ja, denken kann man es, aber wahr ist es nicht. Denn der Mensch ist so veranlagt, dass er einmal, wenn er überhaupt in der für ihn richtigen Weise ein Verhältnis zur höheren Welt gewinnen will, er dies nur durch Geisteswissenschaft gewinnen kann. Wenn der Mensch es versäumt auf der Erde, sich der Geisteswissenschaft oder Anthroposophie zu nähern, dann hilft ihm kein anderes Leben, um sie kennenzulernen. Aber auch hilft ihm kein anderes Leben, um die übersinnliche Welt in richtiger menschlicher Weise kennenzulernen." [45] In München wird besonders auf die Religiösität eingegangen, da viele Christen kaum noch einen Unterschied ausmachen zwischen Islam und Christentum, auf die fanatische Engherzigkeit bei religiös-egoistischen Seelen wie z.B. bei guten Evangelischen oder guten Katholiken, die auch ebenso gute "Durchschnittstürken" sein könnten, die in einer gewissen Weise borniert bleiben, auf sie hat besonders alles Ahrimanische einen tiefen Einfluss: "Noch in einer anderen Weise kann das Leben in drei aufeinanderfolgenden Inkarnationen verlaufen. Da kann sich zum Beispiel das Folgende zeigen: Wir beobachten eine Seele, welche im wesentlichen, sagen wir, so ist, dass sie mit einem gewissen Fanatismus, mit einer gewissen Engherzigkeit ihre seelischen Bedürfnisse befriedigt an dem, was sich zunächst ergibt. Eine, man möchte sagen, religiös-egoistische Seele beobachtet man. Wir finden heute solche Seelen. Es hat sie immer gegeben im Entwickelungslauf der Menschheit auf der Erde, Seelen, die sozusagen gläubig sind, instinktiv gläubig aus dem Grunde, weil sie aus einem gewissen seelischen Egoismus heraus eine Art Belohnung oder Ausgleich für das physische Erdenleben erwarten wollen in einem Jenseits. Diese Erwartung kann ja durchaus egoistisch sein und kann verknüpft sein mit einer fanatischen Engherzigkeit gegenüber dem, was, sagen wir als Geisteswissenschaft oder aus den Mysterien heraus, über die höheren Welten an die Menschen herantritt. Wie viele Menschen sehen wir heute, welche zwar durchaus an dem Ausblick in eine geistige Welt festhalten, aber fanatisch engherzig alles ablehnen, was ihnen nicht die Richtung des Bekenntnisses gerade gibt, in das sie hineingeboren sind, in dem sie heranerzogen sind. Solche Seelen sind oftmals nur zu bequem, überhaupt irgend etwas kennenzulernen über die geistigen Welten. Ein tieferer Egoismus kann in diesen Seelen wurzeln, trotzdem sie jenseitsgläubige Seelen sind. Alles, was mit dem Jenseitsglauben in solcher Art zusammenhängt, weist wiederum in einer gewissen Weise darauf hin, dass der Mensch nicht in der richtigen Art den Weg findet zwischen dem Tod und einer neuen Geburt, dass er die Gaben der Wesenheiten höherer Hierarchien nicht in der richtigen Weise entgegennehmen kann, dass diese Gaben so an ihn herantreten, dass, wenn er durch eine nächste Geburt wieder ins Erdenleben tritt, er zwar an seiner Leiblichkeit arbeiten kann, er in gewisser Weise auch arbeitet an dem Zusammenzimmern seines Karma, aber alles in einer unrichtigen Weise ausgestaltet und zusammenzimmert, seine Leiblichkeit so bearbeitet, dass aus ihm zum Beispiel ein Hypochonder, ein überempfindlicher Mensch wird, der schon durch seine leiblichen Anlagen dazu bestimmt ist, von der Außenwelt so berührt zu werden, dass er mürrisch, unzufrieden und unbefriedigt durch das Dasein schreitet, und von diesem Dasein immer so angefasst wird, dass er sich immer verletzt glaubt durch dieses Dasein. Ein gewisses hypochondrisches, krankhaft melancholisches Wesen, das kann vorbereitet, vorbedingt durch die Leiblichkeit, aus den Ursachen hervorgehen, die eben geschildert worden sind. Also ein in egoistischem Sinne fanatisches Festhalten an gewissen Formen eines Jenseitsbekenntnisses kann ebenso den Menschen dazu führen, in unrichtiger Weise durchzugehen durch das Feld zwischen dem Tode und einer neuen Geburt und seine Leiblichkeit dann in falscher Weise empfindlich zu machen in einem nächsten Erdenleben. Tritt er dann wiederum durch die Pforte des Todes ein in das geistige Leben, dann hat, wie sich dem hellseherischen Blick zeigt, auf eine solche Seele besonders alles Ahrimanische einen tiefen Einfluss. Und dieses Ahrimanische gibt all den Kräften, die der Mensch dann sammelt zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, eine solche Färbung, eine solche Ausgestaltung, dass der Mensch sich diese Kräfte durch die nächste Geburt so ins Dasein bringt, dass er dann, ohne dass er etwas dazu vermag, durch seine bloße Veranlagung in einer gewissen Weise in seinem Vorstellen und Empfinden engherzig wird, dass er unfähig wird, die Welt unbefangen zu überschauen. Zahlreiche Geister, die wir unter uns finden, die eine gewisse Engherzigkeit haben, die nicht imstande sind mit ihren Gedanken aus gewissen Schranken herauszugehen, die mit Scheuledern in gewisser Weise behaftet sind, die, selbst wenn sie sich anstrengen, doch in einer gewissen Weise borniert bleiben, verdanken dieses Karma den geschilderten Verhältnissen. Um noch deutlicher zu machen das, was gemeint ist, sehen wir einmal auf folgendes Beispiel hin: Da ist ein sehr, sehr gutgläubiger, wahrscheinlich auch durchaus von der Wahrheit dessen, was er behauptet, absolut durchdrungener Mensch, der über die religiöse Erziehung der Kinder geschrieben hat in dem ersten, im Vorjahre erschienenen Freidenkerkalender. Er hat da folgende Logik entwickelt. Er sagt: Man solle die Kinder nicht religiös erziehen, denn es sei unnatürlich. Wenn man nämlich die Kinder aufwachsen lässt, ohne dass man an sie religiöse Begriffe und Ideen heranbringt, ohne dass man ihnen religiöse Empfindungen einimpft, dann sieht man, dass sie von selber nicht dazu kommen; daraus würde sich ergeben, dass es unnatürlich sei, der Menschenseele solche Begriffe und Ideen aufzunötigen, da sie nur von außen eingeprägt sind. - Es ist ganz gewiss, dass diejenigen, die sich heute Freidenker nennen, mit Enthusiasmus solch einen Gedanken aufnehmen und ihn sogar tiefsinnig finden; aber man braucht ja nur folgendes zu bedenken: Es ist ganz allbekannt, dass ein Menschenkind, das, bevor es sprechen gelernt hat, versetzt werden würde auf eine einsame Insel, wenn es dort aufwachsen muss, ohne dass ein menschlicher Laut an es herandringt, niemals sprechen lernen würde! Daraus geht hervor, dass der Mensch von selber sich das Sprechen nicht heranbildet, wenn es nicht von außen an ihn herankommt. Der gute, freireligiöse Prediger müsste auch seinen Bekennern verbieten, die Menschenkinder das Sprechen zu lehren, da sie ihre Sprache nicht von selbst entwickeln. Wir sehen also, dass etwas, was sehr logisch ausschaut und was unter Umständen eine ganz weite Gemeinde als tiefsinnig auffasst, nichts anderes ist als ein logischer Unsinn; denn in dem Augenblick, wo man darüber hinausdenkt, erweist es sich gleich als logisch ganz brüchig. Da haben wir einen Menschen, der mit Scheuledern behaftet ist. Solche Beispiele finden wir auf Schritt und Tritt im heutigen Leben. Gerade heute finden sich die Menschen ungeheuer häufig, die mit solchen Scheuledern behaftet sind, die scheinbar alle ihre seelischen Tätigkeiten außerordentlich entwickeln, aber in dem Augenblick, wo sie heraustreten sollen aus einem gewissen Kreis, den sie sich gezogen haben, versagt alles; sie sehen einfach nicht, was außerhalb dieses Kreises liegt. Wenn wir solche Menschen zurückverfolgen, finden wir bei ihnen die zwei vorhergehenden Inkarnationen so gestaltet, wie es erwähnt worden ist. Daraus wiederum kann sich uns ergeben, was einer Menschenseele in der Zukunft bevorsteht, welche heute, wie es bei so zahlreichen Seelen der Fall ist, aus Bequemlichkeit, aus Egoismus sich einschließt in ein positives Bekenntnis, um dessen Grund sie nicht weiter fragt. Ist es denn nicht so, dass viele Menschen heute unter uns leben, welche einfach zu dem Bekenntnis sich zählen, weil sie hineingeboren sind und weil sie später zu bequem sind, aus ihm herauszugehen, aber mit egoistischem Fanatismus an diesem Bekenntnis festhalten? Sie sind - wenn es vielleicht auch ein unmöglicher Gedanke ist - ebenso gute Evangelische oder gute Katholiken aus dem Grunde, aus dem sie gute Durchschnittstürken wären, wenn sie durch Verordnung ihres Karma just mitten in den Islam hineingeboren wären. Aber es ist einmal heute die Zeit der Menschheitsentwickelung gekommen, in der die Seelen in einer gewissen Weise zurückbleiben und unzulänglich werden in folgenden Inkarnationen, wenn sie die Augen nicht aufmachen wollen gegenüber dem, was aus den geistigen Welten in vielfältiger Art heute an die Menschenseelen herantreten kann." [46] Bewohner des Planetensystems; ebenso wenig, wie die ganze Erde heute etwa schon verchristet ist, ebenso wenig ist der ganze Mars zu einem Friedensplaneten geworden: "Wir sind in einer gewissen Weise, wenn wir die Sphäre des Mars zum Beispiel durchgehen, für die Marsbewohner Gespenster; wir gehen da durch als ihrer Sphäre fremde Wesenheiten. So sind aber auch die Wesen des Mars in einem gewissen Stadium ihres Daseins durchaus verurteilt, durch unsere Erdensphäre durchzugehen; sie kommen da durch, und der mit einer gewissen Initiation Ausgestattete trifft sie sozusagen durch die geeigneten Zustände bei ihrem Durchzug durch die Erdensphäre. Es ist ein fortwährendes Aneinandervorbeigehen der Wesenheiten unseres Planetensystems. Während wir auf der Erde leben zwischen der Geburt und dem Tode und oftmals meinen, daß wir von nichts umgeben sind als nur von den Wesenheiten der verschiedenen Naturreiche, sind in unserer Umgebung die Durchzügler da von allen anderen Planeten unseres Planetensystems. Ebenso sind wir Durchzügler zu einer gewissen Zeit zwischen dem Tode und einer neuen Geburt bei den anderen planetarischen Menschen, wenn wir so sagen dürfen. - Es ist nur so, dass wir Menschen auf der Erde gerade das Wesentlichste von dem zu entwickeln haben, was innerhalb des gegenwärtigen Weltenzyklus unsere Mission ist. So sind den anderen planetarischen Welten andere Wesenheiten zugeteilt. Aber berühren müssen wir auch die anderen planetarischen Welten zwischen dem Tode und einer neuen Geburt. Spricht man also im allgemeinen von dem devachanischen Leben, so muss durchaus gesagt werden, dass, wenn wir so allgemein das oder jenes Gebiet im devachanischen Leben schildern, damit immer eigentlich unausgesprochen bleibt, aber wahr ist, dass das in irgendeiner Sphäre unseres Planetensystems geschieht. Das gehört wesentlich noch dazu. So also gehen wir durch die Mars-Sphäre durch in einer gewissen Zeit unseres Lebens zwischen dem Tod und einer neuen Geburt. ... Es ist ein wunderbarer Moment und es hat etwas Eindrucksvolles, wenn man danebenstellt den Moment, wie im Beginn des siebzehnten Jahrhunderts der Buddha auf dem Mars ankommt mit all der Summe von Friedens- und Liebeskräften, um in jenem aggressiven Elemente drinnen seinen Frieden, seine Liebe auszuströmen und dadurch allmählich die aufsteigende Entwickelung des Mars zu inaugurieren. So dass also, wenn eine Seele vor dem Zeitpunkt des Buddha-Mysteriums durch den Mars durchgegangen ist, sie vorzugsweise ausgestattet worden ist mit den aggressiven Eigenschaften, jetzt aber etwas eigentlich wesentlich anderes durchmacht, wenn sie wirklich Anlage hat, von den Kräften des Mars etwas zu empfangen. Es muss, damit kein Missverständnis entsteht auf diesem Gebiet, aufmerksam gemacht werden, dass ebenso wenig, wie die ganze Erde heute etwa schon verchristet ist, der ganze Mars zu einem Friedensplaneten geworden wäre. Das wird noch lange dauern, so daß also, wenn die Seele Veranlassung hat, aggressive Elemente aufzunehmen, noch genügend Gelegenheit ist, auch solche Elemente in sich aufzunehmen; aber das Ereignis, von dem gesprochen worden ist, muss eben ins geistige Auge gefasst werden. Je mehr die Erde einer Art materiellen Entwickelung entgegengeht, desto weniger würde man, wenn man wirklich die Erdenentwickelung versteht, zugeben können, dass es naturgemäß wäre, im menschlichen Erdenleben zwischen der Geburt und dem Tode ein Buddha- Bekenner zu sein in dem Sinne, wie der Buddha seine Bekenner gehabt hat in der vorchristlichen Zeit." Seelen, in denen spirituelle Empfindungen leben: "Für die Toten ist es wichtig, dass diejenigen, mit denen sie auf Erden in Verbindung gestanden haben, allabendlich in die Welt des Schlafes hinein mitnehmen Gedanken an die spirituelle Welt. Je mehr wir Gedanken an die spirituelle Welt hineinnehmen in den Schlaf, desto Besseres leisten wir für diejenigen, die uns hier im Leben persönlich bekannt waren oder mit uns in irgendwelchen Beziehungen gestanden haben und vor uns hinweggestorben sind. Es ist ja schwierig, über diese Verhältnisse zu sprechen, denn unsere Worte sind genommen von dem physischen Plan. Dasjenige, was wir in den Schlaf hinein mitbringen an spirituellen Gedanken, das ist die Welt, von der in einer gewissen Weise die Toten leben müssen, und ein Toter, welcher niemand hier auf Erden hat, der in den Schlaf hinein spirituelle Gedanken hinüberträgt, der hungert gewissermaßen, der ist wie einer, der auf Erden auf eine Felseninsel versetzt ist. So fühlt der Tote, wenn er keine Seelen findet, in denen spirituelle Empfindungen leben, wie wenn er in einer Öde wäre, wie wenn nichts da wäre, was er zum Leben braucht. Daher kann man gar nicht sagen, wie ernst wiederum die Gedanken geisteswissenschaftlicher Weltanschauung zu nehmen sind, wenn man in unserer Zeit immer mehr die Weltanschauung überhandnehmen sieht, die nichts wissen will von geistigen Welten. Früher, wo man mit einem andächtigen Abendgebet zur Ruhe ging und mitnahm die Nachwirkungen dieses Abendgebetes, war das anders als heute, wo die Menschen vielleicht nach einem Mahle oder andern Genüssen, ohne an etwas Übersinnliches zu denken, gedankenlos in den Schlaf sinken. So entzieht man den Toten ihre geistige Nahrung. Diese Erkenntnisse müssen immer mehr und mehr zu dem führen, was da, wo es von unsern Freunden geleistet wird, schon recht gute Früchte getragen hat: das ist dasjenige, was ich nennen möchte das Vorlesen den Toten. Dieses Vorlesen den Toten hat eine ungeheure Bedeutung." Das richtig verstandene
Christentum ist ja nicht anzutreffen in anderen religiösen Bekenntnissen,
es ist daher nicht richtig, das Christentum auf eine Stufe zustellen neben
andere religiöse Bekenntnisse: "Denn das, was das Wesen des Christentums
ausmacht, das ist ja nicht anzutreffen in anderen religiösen Bekenntnissen.
Es ist nicht richtig, das Christentum hinzustellen neben andere religiöse
Bekenntnisse. Gewiss, einzelne christliche Bekenntnisse stehen vielleicht
engherziger da. Aber das richtig verstandene Christentum hat schon den
Impuls in sich zum Verständnis einer jeden religiösen Richtung.
Denn wie hat der Abendländer das Christentum aufgenommen? Nehmen Sie
den Hinduismus. Dazu kann sich nur die Hindu-Rasse bekennen. Würden
wir hier in Europa eine Rassenreligion entwickelt haben, so hätten
wir heute noch den Wotandienst; das wäre die abendländische Rassenreligion.
Das Abendland hat ein Bekenntnis angenommen, das nicht aus seiner eigenen
Volkssubstanz hervorgeht, sondern das gekommen ist aus dem Orient. Etwas
wurde angenommen, was nur durch seinen geistigen Inhalt wirken konnte.
Denn keine Rassen- oder Volksreligion konnte den Christus-Impuls aufsaugen.
Das Volk, das den Christus zwischen sich sah, hat sich nicht dazu bekannt.
Das ist das Eigentümliche im Christentum: Der Keim liegt in ihm, Universalreligion
zu sein. Man braucht nicht intolerant zu sein gegen andere Religionen,
und man kann doch sagen: Die christliche Mission besteht nicht darin, Dogmen
beizubringen den Leuten. Natürlich lacht der Buddhist über ein
Bekenntnis, das nicht einmal die Reinkarnationslehre hat. Er sieht ein
solches Bekenntnis als nichts Rechtes an. Aber das recht verstandene Christentum
setzt voraus, dass jeder Mensch ein Christ ist in seinem inneren Wesen.
Wenn Sie zu einem Hindu gehen und sagen: Du bist ein Hindu und ich bin
ein Christ - so hat man das Christentum nicht verstanden. Erst wenn man
von dem Hindu sagen kann: In seinem innersten Wesen ist dieser Hindu ein
so guter Christ wie ich selbst; er hat nur keine andere Gelegenheit gehabt
zunächst, als sich mit einem vorbereitenden Bekenntnis bekanntzumachen,
daraus ist er noch nicht herausgekommen; ich muss ihm klarmachen, wo seine
Religion mit der meinigen zusammenstimmt -, dann hat man das Christentum
verstanden. Das beste wäre, die Christen lehrten den Hindu Hinduismus
und versuchten dann, den Hinduismus weiterzubringen, damit der Hindu den
Anschluss fände an die allgemeine Evolution. Dann erst verstehen wir
das Christentum, wenn wir jeden Menschen für einen Christen halten
im innersten Herzen; dann ist das Christentum erst die Religion, die hinübergeht
über alle Rassen, alle Farben, alle Stände. Das ist das Christentum."
[47]
15. Der Mensch und seine Hüllen; unverarbeitete pflanzliche Nahrung besser als Fleisch; Milchprodukte und Pflanzennahrung, fanatische Veganer; Fettsubstanz und Eiweißsubstanz; Stärkesubstanz oder Zuckersubstanz; Alkohol; Kaffee, Tee, Schokolade als Getränk; Organe als Dekadenzprodukt einer einstmals bestehenden Herrlichkeit, die Paradieseslegende und die GralslegendeUnverarbeitete pflanzliche Nahrung besser als Fleisch, denn man verurteilt dadurch eine gewisse Summe von Kräften in sich zur Untätigkeit und es bilden sich Fremdkörper; es ist das beste, wenn man Pflanzenorgane so nimmt, wie sie sich draußen darbieten, und von da aus in sich selber weiterorganisiert. Das würde eine gerade Linie der Organisation geben, die nirgends irgendwie durchbrochen wäre, weder durch die Lebensmittelindustrie noch die Biotech-Landwirtschaft: "Man versteht das Verhältnis des Menschen zu seinen Nahrungsmitteln dann recht, wenn man das Verhältnis des Menschen zu den übrigen Naturreichen, zunächst zum Pflanzenreich ins Auge fasst. Das Pflanzenreich, als ein Reich des Lebens, führt die anorganischen Stoffe, die leblosen Stoffe bis zu einer gewissen Organisation herauf. Dass die lebendige Pflanze werde, das setzt voraus, dass die leblosen Stoffe in einer gewissen Weise - wie eben in einem lebendigen Laboratorium - verarbeitet werden bis zu einer gewissen Stufe der Organisation herauf. So dass wir in der Pflanze ein Lebewesen vor uns haben, welches die leblosen Naturprodukte bis zu einer gewissen Stufe der Organisation bringt. Der Mensch ist nun so organisiert als physischer Organismus, dass er in der Lage ist, den Organisationsprozess da aufzunehmen, bis wohin die Pflanze ihn gebracht hat, und dann ihn von dem Punkte an weiterzuführen, so dass der höhere Menschenorganismus entsteht, wenn der Mensch das, was die Pflanze bis zu einem gewissen Grade organisiert hat, weiterorganisiert. Es verhalten sich die Dinge ganz genau so, dass dann eigentlich eine vollständige Kontinuation da ist, wenn der Mensch einen Apfel oder ein Baumblatt abpflückt und isst. Das ist die vollständigste Kontinuation. Würden alle Dinge so vorliegen, dass immer das Allernatürlichste könnte getan werden, so würde man sagen können: Das Natürlichste wäre, dass der Mensch einfach den Organisationsprozess da fortsetzt, wo ihn die Pflanze stehengelassen hat, das heißt die Pflanzenorgane so nimmt, wie sie sich draußen darbieten, und von da aus in sich selber weiterorganisiert. Das würde eine gerade Linie der Organisation geben, die nirgends irgendwie durchbrochen wäre: von der leblosen Substanz bis zur Pflanze, bis zu einem gewissen Punkt der Organisation, und von diesem Punkt bis zum menschlichen Organismus hindurch. Nehmen wir nun gleich das Gröbste: der Mensch genießt das Tier. Im Tier haben wir ein Lebewesen vor uns, welches den Organisationsprozess auch schon weiterführt als die Pflanze, bis zu einem gewissen Punkte über die Pflanzenorganisation hinausführt. So dass wir von dem Tiere sagen können, es setzt den Organisationsprozess der Pflanze fort. Nehmen wir nun an, der Mensch isst das Tier. Da tritt in einer gewissen Weise das Folgende ein: der Mensch hat jetzt nicht nötig, das an inneren Kräften anzuwenden, was er hätte anwenden müssen bei der Pflanze. Hätte er da angefangen, die Nahrungsmittel organisieren zu müssen, wo die Pflanze aufgehört hat, dann hätte er eine gewisse Summe von Kräften anwenden müssen. Die bleibt nun ungenützt, wenn er das Tier isst; denn das Tier hat die Organisation der Pflanze schon bis zu einem gewissen höheren Punkte heraufgeführt; erst da braucht der Mensch jetzt anzufangen. Wir können also sagen: Der Mensch setzt nicht die Organisation da fort, wo er sie fortsetzen könnte, sondern er lässt Kräfte, die in ihm sind, ungenützt und setzt später die Organisation fort; er lässt sich von dem Tiere einen Teil der Arbeit abnehmen, den er leisten müsste, wenn er die Pflanze genießen würde. Nun besteht das Wohlsein eines Organismus nicht darin, dass er möglichst wenig leistet, sondern darin, dass er alle seine Kräfte wirklich in Tätigkeit bringt. Wenn der Mensch tierische Nahrung zu sich nimmt, so macht er mit denjenigen Kräften, welche organische Tätigkeiten entwickeln würden, wenn er nur Pflanzen äße, etwas ähnliches, wie wenn er auf seinen linken Arm verzichten würde, ihn anbinden würde, so dass er nicht benützt werden kann. So bindet der Mensch, wenn er Tiere isst, innere Kräfte an, die er sonst aufrufen würde, wenn er nur Pflanzen äße. Er verurteilt also eine gewisse Summe von Kräften in sich zur Untätigkeit. Alles, was so zur Untätigkeit im menschlichen Organismus verurteilt wird, bewirkt zugleich, dass die betreffenden Organisationen, welche sonst tätig waren, brachgelegt werden, gelähmt, verhärtet werden. So dass der Mensch einen Teil seines Organismus tötet oder wenigstens lähmt, wenn er das Tier genießt. Diesen Teil seines Organismus, den der Mensch so in sich verhärtet, den trägt er dann mit durch das Leben wie einen Fremdkörper. ... das gesund fortschreitende Instinktleben wehrt sich nach und nach gegen die tierische Nahrung und mag sie auch nicht mehr; und das ist auch viel besser, als wenn der Mensch aus irgendeinem abstrakten Grundsatz heraus Vegetarier wird. Das beste ist, wenn die Anthroposophie den Menschen dazu bringt, eine Art Ekel und Abscheu vor der Fleischnahrung zu haben, und es hat nicht viel Wert in bezug auf das, was man seine höhere Entwicklung nennen kann, wenn der Mensch auf andere Weise sich die Fleischnahrung abgewöhnt. So dass man sagen kann: Die tierische Nahrung bewirkt in dem Menschen etwas, was für den physischen Leib des Menschen eine Last wird, und diese Last wird empfunden.... Wenn ihm nun tierische Nahrung zugeführt wird, so zeigt sich diese tierische Nahrung, wie gestern charakterisiert worden ist, auch noch dadurch, dass sie erlebt wird wie etwas, was sich als ein starker Fremdstoff in den menschlichen Organismus eingliedert, was man fühlen lernt, wenn ein radikaler Ausdruck gebraucht werden darf, wie einen Pfahl, den man sich ins Fleisch hineingefügt hat. In dieser Beziehung erlebt man bei einer esoterischen Entwicklung sozusagen die Erdenschwere der tierischen Nahrung mehr, als man sie sonst erlebt, und man erlebt vor allen Dingen die Tatsache, dass die tierische Nahrung das instinktive Willensleben anfeuert. Das Willensleben, das mehr unbewußt verläuft, das mehr in Affekten und Leidenschaften verläuft, das feuert die tierische Nahrung an. Es ist daher eine durchaus richtige äußere Beobachtung, wenn gesagt wird, dass kriegerische Völkerschaften mehr der tierischen Nahrung zuneigen als friedfertige Völkerschaften. Das aber braucht durchaus nicht etwa zu dem Glauben zu verleiten, als ob die vegetabilische Nahrung allen Mut und alle Tatkraft aus dem Menschen heraustreiben müsse." [48]Alkohol: "Der Alkohol nämlich ist ja etwas noch ganz Besonderes sozusagen in den Reichen der Natur. Er erweist sich nicht nur als eine Last-Erzeugung im menschlichen Organismus, sondern er erweist sich direkt als oppositionelle Gewalt im menschlichen Organismus erzeugend. Denn wenn wir die Pflanze betrachten, so bringt sie es in ihrer Organisation bis zu einem gewissen Punkt - mit Ausnahme der Weinrebe, die es über diesen Punkt hinausbringt. Was die übrigen Pflanzen sich einzig und allein aufsparen für den jungen Keim, alle die Triebkraft, die sonst nur für den jungen Keim aufgespart wird und nicht in das übrige der Pflanze sich ergießt, das ergießt sich bei der Weintraube auch in einer gewissen Weise in das Fruchtfleisch; so dass durch die sogenannte Gärung, durch die Verwandlung dessen, was sich da in die Weintraube hineinergießt, was in der Traube selbst zur höchsten Spannung gebracht worden ist, etwas erzeugt wird, was in der Tat innerhalb der Pflanze eine Gewalt hat, welche nur verglichen werden kann okkultistisch mit der Gewalt, die das Ich des Menschen über das Blut hat. Was also bei der Weinerzeugung entsteht, was bei der Alkoholerzeugung sich immer bildet, ist, dass in einem anderen Naturreich dasjenige erzeugt wird, was der Mensch erzeugen muss, wenn er von seinem Ich aus auf das Blut wirkt. Wir wissen ja, daß eine innige Beziehung besteht zwischen dem Ich und dem Blut. Sie kann schon äußerlich charakterisiert werden dadurch, dass wenn im Ich Scham empfunden wird, die Schamröte dem Menschen ins Gesicht steigt, wenn in dem Ich Furcht, Angst empfunden wird, der Mensch erblasst. Diese Wirkung von dem Ich auf das Blut, die aber auch sonst vorhanden ist, die ist okkultistisch ganz ähnlich derjenigen Wirkung, welche entsteht, wenn der Pflanzenprozess zurückgebildet wird, so dass das, was in dem Fruchtfleisch der Weintraube ist oder was überhaupt aus dem Pflanzlichen kommt, zum Alkohol umgebildet wird. Das Ich muss, wie gesagt, normal einen ganz ähnlichen Prozess im Blut erzeugen - okkultistisch gesprochen, nicht chemisch -, wie erzeugt wird durch das gleichsam Rückgängigmachen des Organisationsprozesses, durch das bloße Chemischmachen des Organisationsprozesses, wenn Alkohol erzeugt wird. Die Folge davon ist, dass wir durch den Alkohol etwas in unseren Organismus einführen, was von der anderen Seite her so wirkt, wie das Ich auf das Blut wirkt. Das heißt, wir haben ein Gegen-Ich in dem Alkohol in uns aufgenommen, ein Ich, das direkt ein Kämpfer ist gegen die Taten unseres geistigen Ich. Von der anderen Seite her wird auf das Blut gerade so gewirkt durch den Alkohol, wie von dem Ich auf das Blut gewirkt wird. So dass wir also einen inneren Krieg entfesseln und im Grunde alles das, was von dem Ich ausgeht, zur Machtlosigkeit verdammen, wenn wir ihm einen Gegenkämpfer entgegenstellen im Alkohol." [49] Milchprodukte und Pflanzennahrung, fanatische Veganer: "Und man kann sagen: Alles das, was durch die Milchnahrung dem menschlichen Organismus zugeführt wird, das bereitet ihn dazu, ein menschliches Erdengeschöpf zu sein, bringt ihn zusammen mit den Verhältnissen der Erde, aber es fesselt ihn nicht eigentlich an die Erde. Es macht ihn zum Erdenbürger und hindert ihn nicht, ein Bürger des ganzen Sonnensystems zu sein. Anders ist es bei der Fleischnahrung. Die Fleischnahrung, die entnommen ist dem Reich, das spezifisch irdisch ist, und die entnommen ist nicht so wie die Milch dem unmittelbaren Lebensprozess des menschlichen oder tierischen Lebewesens, sondern die entnommen ist demjenigen Teil der tierischen Substanz, die schon zubereitet ist für das Tier, diese Fleischnahrung fesselt den Menschen speziell an die Erde, macht ihn zum Erdengeschöpf so, dass man sagen muss: So viel der Mensch seinen eigenen Organismus durchdringt mit den Wirkungen der Fleischnahrung, so viel entzieht er sich an Kräften, um überhaupt von der Erde loszukommen. Er verbindet sich durch die Fleischnahrung im eminentesten Sinn mit dem Erdenplaneten. Während ihn die Milchnahrung fähig macht, sozusagen der Erde anzugehören wie einem Durchgangsorte seiner Entwicklung, verurteilt den Menschen die Fleischnahrung dazu, wenn er nicht durch anderes erhoben wird, den Erdenaufenthalt wie zu einem dauernden zu gestalten, zu einem solchen, an den er sich völlig anpasst. Und der Entschluss, Milchnahrung zu sich zu nehmen, bedeutet gleichsam: Ich will mich auf der Erde aufhalten, auf der Erde meine Mission erfüllen können, aber nicht ausschließlich für die Erde da sein. Der Wille zur Fleischnahrung bedeutet: Mir sagt das Erdendasein so zu, dass ich auf alle Himmel verzichte und am liebsten ganz und gar aufgehen würde in den Verhältnissen des Erdendaseins. Die Pflanzennahrung ist eine solche, daß sie in dem Organismus jene Kräfte rege macht, welche den Menschen in eine Art kosmische Verbindung bringen mit dem ganzen planetarischen System. Das, was der Mensch zu vollbringen hat, wenn er die Pflanzennahrung in seinem eigenen Organismus weiterverarbeitet, das regt Kräfte an, die im ganzen Sonnensystem enthalten sind, so dass der Mensch in seiner physischen Hülle ein Anteilnehmer an den Kräften des ganzen Sonnensystems wird, also sich ihnen nicht fremd macht, sich aus ihnen nicht herausreißt. Das ist etwas, was in gewisser Beziehung wirklich nach und nach die Seele, die sich anthroposophisch oder esoterisch entwickelt, an sich erleben kann, daß sie in gewisser Beziehung mit der Pilanzennahrung etwas nicht Erdenschweres, sondern etwas der Sonne, das heißt dem Zentralkörper des ganzen Planetensystems Eigenes in sich aufnimmt. Die Leichtigkeit des Organismus, die er erhält durch die Pflanzennahrung, die hebt über die Erdenschwere hinweg, die macht eine gewisse innere - man möchte sagen - nach und nach wie zur Geschmacksempfindung sich ausbildende Erlebnisfähigkeit im menschlichen Organismus möglich: dass es ihm ist, diesem Organismus, wie wenn er mit den Pflanzen in der Tat in einer gewissen Weise das Sonnenlicht, das in den Pflanzen ja so viel Arbeit leistet, wirklich mitgenießen würde. ... Eine wirkliche Erleichterung also der ganzen Entwicklung des Menschenlebens wird es bedeuten, wenn der Mensch sich von dem Fleischgenuss enthalten kann. Dagegen beginnen schon gewisse Bedenklichkeiten, wenn der Mensch fanatischer Vegetarier in dem Sinn sein wollte, dass er alle Milch und alle Milchprodukte meiden wollte. Gerade bei der Entwicklung der Seele nach dem Geistigen hin kann das gewisse Gefahren einschließen, und zwar aus dem Grunde, weil der Mensch sehr leicht dadurch, dass er allen Milchgenuss und allen Genuss dessen, was damit zusammenhängt, meidet, leicht zu einem gewissen bloßen Lieben des von der Erde Wegstrebenden kommt und die Fäden leicht verliert, die ihn mit dem verbinden, was auf der Erde an Menschlichem getrieben wird. ... Damit wir nicht gar zu sehr seelische Entwicklung anstrebende Sonderlinge werden, damit wir nicht entfremdet werden menschlichem Fühlen, menschlichem Treiben auf der Erde, ist es gut, wenn wir uns als Wanderer auf der Erde in einer gewissen Weise beschweren lassen durch den Milchgenuss und durch den Genuss von Milchprodukten. Und es kann sogar eine ganz systematische Trainierung sein iür einen Menschen, nicht nur immer sozusagen in den spirituellen Welten zu leben und dadurch erdenfremd zu werden, sondern daneben Aufgaben auf der Erde zu erfüllen, es kann eine systematische Trainierung sein, nicht bloßer Vegetarier zu sein, sondern Milch und Milchprodukte daneben zu genießen. Dadurch wird er seinen Organismus, seine physische Hülle erdenverwandt, menschheitsverwandt machen, aber nicht so an die Erde fesseln, mit Erdensein beschweren, wie das der Fall ist durch den Fleischgenuss." Fettsubstanz und Eiweißsubstanz: "Anders zum Beispiel ist es wiederum mit dem, was wir als Fettsubstanz kennen, was wir als irdische Fettsubstanz der Lebewesen kennen, die ja auch einen Teil der Nahrung bildet, namentlich bei denjenigen Menschen, welche tierische Nahrung genießen. Es sei also die Rede von diesen tierischen Fetten. Dasjenige, was wir Fettsubstanz nennen, gleichgültig ob es der Mensch von außen genießt oder in seinem eigenen Organismus selber bildet, ist nach ganz anderen kosmischen Gesetzen aufgebaut als die Eiweißsubstanz. Während an dieser beteiligt sind jene kosmischen Kräfte, welche ausgehen von Wesenheiten der Hierarchien der Form, sind beteiligt an dem Aufbau der Fettsubstanz vorzugsweise jene Wesenheiten, die wir nennen die Geister der Bewegung. Sehen Sie, es ist wichtig, solche Dinge zu erwähnen, weil man dadurch erst den Begriff bekommt, wie kompliziert eigentlich so etwas ist, was sich die äußere Wissenschaft so unendlich einfach vorstellt. Kein Lebewesen könnte auf der einen Seite mit Eiweißsubstanz, auf der anderen mit Fettsubstanz durchdrungen sein, wenn nicht zusammenwirkten aus dem Kosmos herein - wenn auch indirekt - der Geist der Form und der Geist der Bewegung. Also wir können die geistigen Wirkungen, die wir kennen als ausgehend von den Wesen der verschiedenen Hierarchien, verfolgen bis in die Substanz herein, die unsere physische Hülle zusammensetzt. ... Es ist das ein zweifaches Empfinden. Was bei dem im äußeren normalen Dasein lebenden Menschen in ein einziges Empfinden zusammenrinnt, das empfindet man durcheinander: das, was im Organismus die Fette machen und was die Eiweißsubstanzen machen. Indem der ganze physische Organismus beweglicher wird, lernt die sich entwickelnde Seele unterscheiden zweierlei Empfindungen am eigenen Leib. Eine Empfindung, welche gleichsam uns innerlich so durchdringt, dass wir fühlen: das setzt uns zusammen, gibt uns die Statur, - da empfinden wir die Eiweißsubstanzen in uns. Wenn wir empfinden: das macht uns gleichgültig gegen unsere innere Abgeschlossenheit, das hebt uns gleichsam hinaus über unsere Form, das macht uns gegenüber unserem inneren menschlichen Fühlen phlegmatischer, wenn sich also zu der eigenen Empfindung etwas Phlegma zusetzt gegenüber dieser eigenen Empfindung - diese Empfindungen differenzieren sich sehr stark bei einer anthroposophischen Entwicklung - , so rührt diese letzte Empfindung her von dem Erleben der Fettsubstanz in der physischen Hülle. Es wird also das innere Erleben auch in bezug auf die physische Hülle komplizierter." Stärkesubstanz oder Zuckersubstanz: "Zucker ist besonders charakteristisch. Zucker differenziert sich ja zunächst im Geschmacksurteil sehr stark von anderen Substanzen. Diese Differenzierung kann man im gewöhnlichen Leben sehr gut bemerken, nicht nur an den Kindern, sondern auch manchmal an älteren Leuten an der Vorliebe, die da für Zuckersubstanz vorhanden ist; aber es geht gewöhnlich die Differenzierung nicht weiter als eben bis zu dem Geschmack. Wenn die Seele eine Entwicklung durchmacht, dann erlebt sie alles das, was sie an Zuckersubstanz aufnimmt oder in sich hat wie etwas, was ihr innerliche Festigkeit gibt, was sie innerlich stützt, was sie gewissermaßen mit einer Art natürlicher Egoität durchzieht. Und in dieser Beziehung darf sogar dem Zucker in einer gewissen Beziehung eine Art Lobrede gehalten werden. Gerade derjenige, der eine Seelenentwicklung durchmacht, kann oftmals bemerken, dass er es sogar oft nötig hat, etwas Zucker aufzunehmen, weil ja die seelische Entwicklung dahin gehen muss, immer selbstloser und selbstloser zu werden. Die Seele wird von selber selbstloser durch eine ordentliche anthroposophische Entwicklung. Damit nun der Mensch, der ja vermöge seiner physischen Hülle schon einmal eine Erdenmission hat, nicht sozusagen den Zusammenhang seines Ich-Organismus mit der Erde verliere, ist es geradezu gut, ein Gegengewicht im Physischen zu schaffen, wo ja die Egoität nicht eine so große Bedeutung hat wie im Moralischen. Durch den Zuckergenuss wird - man möchte sagen - eine Art unschuldiger Egoität geschaffen, die ein Gegengewicht bilden kann gegen die notwendige Selbstlosigkeit auf moralisch-geistigem Gebiete. Es würde sonst doch zu leicht die Versuchung da sein, dass der Mensch nicht nur selbstlos würde, sondern dass er auch träumerisch würde, phantastisch würde, den Zusammenhang verlieren würde mit einer gesunden Beurteilungsfähigkeit der irdischen Verhältnisse. Dazu trägt ein gewisser Zusatz von Zucker zu der Nahrung bei, einem die Möglichkeit zu geben, trotz allen Hinaufsteigens in die geistigen Welten mit beiden Beinen auf der Erde stehenzubleiben, eine gewisse gesunde Erdenansicht sich mit heranzukultivieren. Sie sehen, die Dinge sind kompliziert; aber es wird alles kompliziert, wenn man in die wirklichen Geheimnisse des Lebens eindringen will. So fühlt zuweilen gerade der, welcher anthroposophisch in seiner Seele weiterkommt, dass ihm, damit er nicht einer falschen Selbstlosigkeit, nämlich einem Verlieren seiner Persönlichkeit ausgesetzt ist, ein Zuckergenuss zuweilen nottut. Und er erlebt dann den Zuckergenuss so, dass er sagt: Nun, so füge ich mir etwas bei, was mir, ohne dass ich mich moralisch herabstimme, wie unwillkürlich, wie in einem höheren Instinkte eine gewisse Festigkeit, eine gewisse Egoität gibt. Im ganzen kann man sagen, dass der Zuckergenuss physisch den Persönlichkeitscharakter des Menschen erhöht. Man kann das so stark behaupten, dass man wird sagen können, dass die Menschen - selbstverständlich darf das alles nur in gesunden Grenzen gehalten werden , dass die Menschen, welche in einer gewissen Weise dem Zuckergenuss huldigen, es leichter haben, schon in ihrem physischen Leib ihren Persönlichkeitscharakter auszuprägen, als diejenigen, die es nicht tun. Diese Dinge können sogar zum Verständnis dessen führen, was man auch äußerlich beobachten kann. In Ländern, wo nach der Statistik wenig Zucker genossen wird, sind die Menschen weniger mit Persönlichkeitscharakter ausgestattet als in Ländern, wo mehr Zucker genossen wird. Gehen Sie in die Länder, wo die Menschen mehr persönlich auftreten, wo jeder sozusagen sich in sich fühlt, und dann von da in Länder, wo die Menschen, man möchte sagen, mehr den allgemeinen Volkstypus haben, unpersönlicher sind schon in der äußeren physischen Natur, so werden Sie finden, dass in ersteren Ländern viel und in den letzteren wenig Zucker konsumiert wird." Kaffee, Tee, Schokolade als Getränk: "Das, was schon der normale Mensch erlebt an Kaffee und Tee, das erlebt derjenige, der eine anthroposophische Entwicklung durchmacht, in einem viel höheren Maße. Wie gesagt, das alles ist weder ein agitatives Für oder Gegen den Kaffee, sondern eine Darstellung der Dinge, wie sie sind, und ich bitte, das auch nur in diesem Sinne hinzunehmen. Der Kaffee wirkt ja schon im ganz normalen menschlichen Leben erregend auf die menschliche Natur, ebenso der Tee; nur dass diese Erregungen, die ausgeübt werden durch Kaffee und Tee auf den Organismus, von der Seele, die eine anthroposophische Entwicklung durchmacht, lebendiger empfunden werden. Vom Kaffee kann zum Beispiel gesagt werden, dass er so auf den menschlichen Organismus wirkt, dass dieser menschliche Organismus dadurch in einer gewissen Weise seinen Ätherleib von dem physischen Leib heraushebt, aber so, dass der physische Leib gefühlt wird wie eine solide Grundlage des Ätherleibes. Das ist die spezifische Wirkung des Kaffees. Also, es wird etwas differenziert physischer Leib und Ätherleib beim Kaffeegenuss, aber so, dass der physische Leib namentlich in seinen Formeigenschaften gerade unter dem Einfluss des Kaffees wie hineinstrahlend in den Ätherleib gefühlt wird, wie eine Art solider Grundlage für das, was dann durch den Ätherleib erlebt wird. Das soll wahrhaftig nicht eine Agitation für den Kaffeegenuss sein; denn das bewegt sich ja alles auf physischer Grundlage, und der Mensch würde sich zu einem ganz unselbständigen Wesen machen, wenn er sich herrichten wollte durch den Genuss dieser Nahrungs- oder Genussmittel; es soll nur der Einfluss dieser Nahrungs- und Genussmittel charakterisiert werden. Aber weil namentlich das logische, das folgerichtige Denken sehr abhängt von der Struktur, von der Form des physischen Leibes, so wird durch die eigentümliche Wirkung des Kaffees, der gleichsam schärfer herausschattiert die physische Struktur des physischen Leibes, physisch die logische Folgerichtigkeit befördert, - es wird durch den Kaffeegenuss der Mensch sozusagen auf physischem Wege in seiner logischen Folgerichtigkeit gefördert, in einem folgerichtig den Tatsachen sich anschließenden Denken. Und man kann sagen, wenn es auch gesundheitliche Bedenken haben mag, viel Kaffee zu trinken, dass es gerade für Menschen, welche in höhere Regionen des geistigen Lebens hinaufsteigen wollen, gar nicht so uneben ist, dass es ganz gut sein kann, die logische Folgerichtigkeit aus der Anregung durch den Kaffee zuweilen zu ziehen. Man möchte sagen, es erschiene einem ganz natürlich, dass der, der berufsmäßig zum Beispiel zu schreiben hat und nicht recht die logische Folge von einem Satz zum anderen findet und so alles aus der Feder herauskauen möchte, dass der sich anregt durch den Kaffeegenuss. ... Anders stehen die Dinge beim Tee. Der Tee bringt eine ähnliche Wirkung hervor, eine Art Differenzierung physischer Natur und ätherischer Natur. Aber es wird in einer gewissen Weise ausgeschaltet die Struktur des physischen Leibes. Der Ätherleib tritt mehr in seine fluktuierenden Rechte. Daher werden die Gedanken durch den Teegenuss auseinanderflatternd gemacht, werden in einer gewissen Weise weniger dazu geeignet gemacht, sich an die Tatsachen anzuschließen. Es wird zwar die Phantasie, manchmal nicht in sehr sympathischem Sinn, durch den Teegenuss angeregt, nicht aber die Anpassung an die Wahrheit und die Anpassung an die Solidität der Verhältnisse. Daher kann man sagen, dass es begreiflich ist, wenn in Gesellschaften, wo viel darauf ankommt, dass man Gedankenblitze loslässt, dass man sprühende Geistigkeit entwickelt, wenn da die Anregung gerne gegeben wird durch Tee; und es ist auch auf der anderen Seite begreiflich, dass, wenn der Teegenuss überhand nimmt, er in einer gewissen Weise eine Gleichgültigkeit erzeugt gegen die Anforderungen, die in den Menschen durch die gesunde Struktur seines physischen Erdenleibes kommen können. So dass träumerische Phantastik und ein gewisses unbekümmertes nonchalantes Wesen, ein Wesen, das gerne hinwegsieht über die Anforderungen des äußeren soliden Lebens, leicht gefördert werden durch den Teegenuss. ... so zum Beispiel die Schokolade am meisten fördert die Philistrosität. Schokolade ist als das eigentliche Philistergetränk zu verspüren im unmittelbaren Erlebnis, wenn die physische Hülle in sich beweglicher wird. Die Schokolade kann daher gut empfohlen werden gerade bei Philisterfestlichkeiten, und man kann es dann - verzeihen Sie diese Einlage -, man kann es ganz gut begreifen, dass man bei Familienfesten, bei Geburtsfesten, Namensfesten, namentlich in gewissen Kreisen, zu gewissen Festlichkeiten eben Schokolade trinkt." Organe als Dekadenzprodukt
einer einstmals bestehenden Herrlichkeit; die Paradieseslegende und die
Gralslegende: "Sie sagen uns: das alles, was wir da sehen, das ist das
letzte Dekadenzprodukt einer einstmals bestehenden Herrlichkeit. Und wir
bekommen durch das, was uns diese Gedanken sagen, den Eindruck: Was wir
da als unseren physischen Leib vor uns haben, das ist wie etwas, was einstmals
gewaltig und herrlich war und verdorrt und zusammengeschrumpft ist und
jetzt in ein kleines Gebilde zusammengeschrumpft eine einstmalige ausgebreitete
Herrlichkeit uns zeigt. Wie eine letzte ins Physische verhärtete Erinnerung
urferner Herrlichkeit erscheint uns das, was da eingebettet ist in unseren
Ätherleib. Da erscheinen uns unsere einzelnen physischen Organe, die
heute sozusagen zu unserem Ernährungs-, zu unserem Blutzirkulations-,
zu unserem Atmungssystem gehören; wir blicken sie von außen
an, sie geistig anschauend, und siehe da, sie erscheinen uns so, dass wir
uns sagen: Das alles, was wir da im physischen Leibe vor uns haben, das
sind Schrumpfprodukte, verdorrte Produkte von einstmals existierenden Lebewesen;
von Lebewesen, die in einer herrlichen Umgebung gelebt haben und die jetzt
zusammengeschrumpft und verdorrt sind. Und in dem Leben, das sie heute
in sich haben, diese Lunge, dieses Herz, diese Leber und die anderen Organe,
in dem ist nur das letzte Dekadenzleben eines ursprünglichen gewaltigen
innerlichen Lebens. Und es formen sich uns in diesem hellseherischen Anschauen
allmählich diese Organe zu dem, was sie einstmals waren. So wie ein
Gedanke, an den wir uns nur ganz von ferne erinnern, wenn wir uns Mühe
geben, ihn aus dem Gedächtnis heraufzuholen, sich auswächst zu
dem, was er einst war, so wächst an dasjenige, was wir zum Beispiel
als Lunge in uns tragen und das zunächst sich darstellt wie die letzte
Erinnerung an eine urferne Pracht und Herrlichkeit, - so wächst das
an. Aber wir fühlen: es geht zurück wie ein jetziger Gedanke
an eine ferne Erinnerung, der sich dann ausbildet zu dem, was er einstmals
war. Es wächst sich in unserer Anschauung die Lunge aus zu der Imagination
dessen, was einstmals als ein ständiges Symbolum der Okkultist gekannt
hat und auch heute noch als Symbolum der Menschengestalt kennt: zur Imagination
des Adlers. Und wir bekommen das Gefühl: Diese Lunge war einstmals
eine Wesenheit, - nicht zu vergleichen mit einer heutigen tierischen Adlerwesenheit,
denn die stellt auch nur anderseits ein Dekadenzprodukt eines einstmaligen
gewaltigen Wesens dar, das man im Okkultismus als Adler bezeichnet; der
Okkultist wird wie in einer kosmischen Erinnerung geführt zum Adler,
der einstmals dagewesen ist. - Und wenn wir uns rückblickend an unser
Herz wenden, dann fühlen wir, wie das sich ebenfalls ausnimmt wie
das Schrumpfprodukt, das verdorrte, zusammengezogene Produkt, wie eine
Erinnerung an eine alte Herrlichkeit -: dann fühlen wir, wie wir zurückgeführt
werden in uralte Zeiten, in urferne Vergangenheiten zu einem Wesen, das
der Okkultist als den Löwen bezeichnet. - Und dann, die unteren Leibesorgane,
sie stellen sich uns dar wie eine Erinnerung an das, was im Okkultismus
Stier genannt wird, ein uraltes Lebewesen, welches in herrlicher Umgebung
lebendig einstmals da war, das verdorrt ist in der Evolution, zusammengeschrumpft,
und das sich heute als die unteren Leibesorgane darstellt. ... Wenn wir
nun den Bück nochmals zurückwenden auf diesen in unseren Ätherleib
eingebetteten physischen Leib und auf das blicken, was man in der Anatomie
das Nervensystem nennt, ja, dann erscheint dieses Nervensystem auch wie
ein Schrumpfprodukt, wie verdorrte Produkte. Aber das, was heute als Nervensystem
da in unserem physischen Leib eingebettet ist, das erscheint in unserem
Ätherleib eingebettet für den rückschauenden hellseherischen
Blick wie die Summe von wunderbaren pflanzlichen Wesenheiten, die sich
in der mannigfaltigsten Weise hindurchschlängeln durch diese tierisch
zu nennenden Wesenheiten, so dass wir Anordnungen von pflanzlichen Wesenheiten
sehen, die durchgehen nach allen Seiten. Das ganze Nervensystem löst
sich auf in eine Summe von uralten pflanzlichen Wesenheiten, so dass sich
uns wirklich etwas darstellt wie eine mächtig sich ausbreitende Pflanzenwesenheit,
darin wohnend die tierischen Wesenheiten, von denen wir eben gesprochen
haben. Wie gesagt, ich schildere das, was sich dem hellseherischen Blick
ergibt, der eben charakterisiert worden ist als zustandekommend wie im
Schlaf, das heißt den im Ätherleib eingebetteten physischen
Leib von außen ansehend. ... Hat man nun die Selbstbesinnung genügend
weit gebracht, bis zu diesem Grad der Entwicklung, dann wird man gewahr,
dass man in diesem astralischen Leib, den man jetzt außer dem physischen
und Ätherleibe hat, gar nicht anders kann als - bitte, missverstehen
Sie das nicht, ich schildere Tatsachen und Sie werden schon sehen, wie
sich diese Tatsachen auflösen; immerhin - wenn man so sagen wollte
zur Ehre der weisheitsvollen Weltenlenker - man muss eben die Tatsachen
erst kennenlernen, und es wird sich schon in den nächsten Tagen aufklären,
um was es sich da handelt -, man kann also gar nicht anders, als sich,
wie man da ist in seinem astralischen Leib, als einen absoluten Egoisten
erkennen, als ein Wesen, das nichts anderes kennt als nur sich selber,
und man lernt erkennen, dass man Gründe genug hat, traurig zu sein.
Denn es drängt jetzt das Gefühl, zu wissen, warum das geschehen
ist, warum das alles zusammengeschrumpft ist. Und nun handelt es sich darum:
Ja, wer hat die Schuld an diesem Zusammenschrumpfen? Wer hat die Gestalt,
die du hellseherisch vor dir hast, dieses wunderbare Pflanzenwesen mit
den tierischen, vollkommenen Gebilden innerhalb seines Selbst, wer hat
das zu dem heutigen Schrumpfprodukt des physischen Leibes gemacht? - Jetzt
ertönt es wie eine innere Inspiration aus einem selbst heraus: Du
selbst hast das dazu gemacht, du selbst. Und dass du überhaupt das
geworden bist, was du heute bist, das verdankst du dem Umstand, dass du
die Kraft gehabt hast, diese ganze Herrlichkeit zu durchtränken mit
deinem Wesen. Dass dein Wesen wie Gift hineingeträufelt ist in diese
alte Herrlichkeit, das hat diese alte Herrlichkeit so zum Schrumpfen gebracht,
wie sie jetzt ist! ... Jetzt habe ich Ihnen eine Vorstellung gegeben, wie
der Mensch durch hellseherische Betrachtung zu dem kommt, was man das Paradies
nennt. So wurde in der Tat geleitet in den Mysterienschulen die menschliche
Vorstellung hin zum Paradiese. Wo war das Paradies? fragen die Menschen.
Das Paradies war in einer Welt, die allerdings heute in der Sinneswelt
nicht mehr vorhanden ist. Das Paradies hat sich zusammengeschrumpft, hat
sich nur vervielfältigt; das Paradies hat als seinen letzten Erinnerungsrest
zurückgelassen das physische Innere des Menschenleibes, nur ist der
Mensch herausgejagt worden, er lebt nicht in seinem Inneren. Dieses Innere
kann er erst auf die Art durch hellseherische Weise kennenlernen, wie wir
es gesehen haben. Der Mensch weiß von den Dingen außerhalb,
er weiß von dem, was vor seinen Augen steht, um seine Ohren herum
ist; sonst wusste er, was drinnen ist, aber dieses Drinnen war groß,
war das Paradies. ... Wie unser Gehirn innerhalb der Schädeldecke
wie ein Sinnbild liegt, so erscheint uns unser Menschenwesen auf Erden
wie eine verzauberte Wesenheit, in einer Burg lebend. Wir treten unserer
Menschenwesenheit entgegen wie einer Wesenheit, die wie gefangen, umschlossen
von Felsenmauern ist. Das Sinnbild, das gleichsam wiederum zusammengezogene
Sinnbild davon ist unsere Schädeldecke. Von außen erscheint
uns das als die kleine Schädeldecke. Wenn wir aber auf die ätherischen
Kräfte blicken, die zugrunde liegen, so erscheint uns in der Tat das,
was Erdenmensch ist, wie da drinnen in der Schädeldecke sich befindend
und eingefangen in dieser Burg. Und dann strömen herauf aus dem anderen
Organismus die Kräfte, die diesen Menschen unterhalten, der eigentlich
in der Schädeldecke drinnen ist wie in einem mächtigen Schlosse.
Da strömen die Kräfte herauf. Zunächst strömt diejenige
Kraft herauf, die da kommt aus dem im Organismus verbreiteten Werkzeug
des astralischen Menschenleibes; es strömt herauf alles das, was erglüht
und mächtig den Menschen macht durch die Nervenstränge; das alles
strömt zusammen in den irdischen Gehirnmenschen: das erscheint einem
als das «mächtige Schwert», das der Mensch sich auf der
Erde geschmiedet hat. - Dann dringen herauf die Kräfte des Blutes;
diese Kräfte des Blutes - man fühlt allmählich, man lernt
erkennen - erscheinen einem als das, was eigentlich den bloß in dem
Zauberschloss der Schädeldecke liegenden Gehirnmenschen verwundet:
wie die «blutige Lanze» sind die Kräfte, die im Ätherleibe
nach dem irdischen Menschen heraufströmen, der in dem Zauberschloss
des Gehirns liegt. - Und dann gewinnt man eine Erkenntnis. Diese eine Erkenntnis
ist, dass man beobachten kann, was da alles heraufströmen darf nach
den edelsten Teilen des Gehirns. Davon hat man ja vorher gar keine Ahnung.
Ja, sehen Sie, da komme ich von einem anderen Gesichtspunkt aus auf das
zurück, was ich schon in diesen Tagen berührt habe. Der Mensch
kann nämlich noch so viel aus dem Tierreich essen: für einen
gewissen Teil seines Gehirns ist das alles nicht brauchbar, ist das alles
nur Ballast. Andere Organe mögen dadurch ernährt werden, aber
im Gehirn gibt es etwas, wovon der ätherische Leib sogleich alles
zurückstößt, was vom tierischen Reiche kommt. Ja, sogar
alles das stößt der ätherische Leib zurück von einem
Teil des Gehirnes, von einem kleinen edlen Teil des Gehirnes, was vom pflanzlichen
Reiche kommt, und nur den mineralischen Extrakt lässt er gelten in
einem kleinen edlen Teil des Gehirns; und da bringt er zusammen diesen
mineralischen Extrakt mit den edelsten Einstrahlungen durch die Sinnesorgane.
Das Edelste des Lichtes, das Edelste des Tones, das Edelste der Wärme
berührt sich hier mit den edelsten Produkten des mineralischen Reiches;
denn von der Verbindung der edelsten Sinneseindrücke mit den edelsten
mineralischen Produkten nährt sich der edelste Teil des menschlichen
Gehirns. Von diesem edelsten Teile des menschlichen Gehirns sondert der
Ätherleib alles aus, was aus dem Pflanzen- oder Tierreich kommt. Dann
dringen ja auch alle die Dinge, die der Mensch als seine Nahrung bekommen
hat, herauf. Das Gehirn hat auch unedlere Teile, die halten Mahlzeit von
alledem, was da heraufströmt und wovon sich eben der Organismus ernährt.
Nur der edelste Teil des Gehirns muss von dem schönsten Zusammenfluss
von Sinnesempfindungen und dem edelsten, gereinigten mineralischen Extrakt
genährt werden. Da lernt man erkennen einen wunderbaren kosmischen
Zusammenhang des Menschen mit dem ganzen übrigen Kosmos. Da blickt
man sozusagen an eine Stelle des Menschen, wo sich vor einem abspielt,
wie das Denken des Menschen durch das Instrument des dem Astralleibe dienenden
Nervensystems das Schwert bereitet für die menschliche Stärke
auf Erden; da macht man Bekanntschaft mit dem, was alles dem Blut beigemischt
ist und was gewissermaßen zur Tötung gerade des Edelsten im
Gehirn beiträgt. Und immerdar hält aufrecht dieses Edelste im
Gehirn der Zusammenfluss der feinsten Sinnesempfindungen mit den edelsten
Produkten des mineralischen Reiches. Und dann strömen nach dem Gehirne
zur schlafenden Zeit, wo sich das Denken nicht mit dem Gehirne beschäftigt,
die Produkte, die sich weiter abwärts im Innern gebildet haben aus
dem Pflanzen- und dem Tierreich. So ist es, wenn man in seinen eigenen
Äther leib hineindringt, wie wenn man an einem Abgrunde ankommen würde
und über diesen Abgrund hinweg in seinem Ätherleibe sehen würde,
was der da macht; und das erscheint alles in mächtigen Bildern, die
Vorgänge des geistigen Menschen während des Schlafes darstellen.
Dieses Ich und der astralische Leib, dieser geistige Mensch, der untertaucht
in die Burg, die gebildet wird aus dem, was eben sich nur symbolisch in
der Schädeldecke darstellt, wo schlafend, verwundet vom Blut, der
Mensch liegt, dem man es ansieht, wie Gedanken seine Stärke sind -
das, was sich da ernähren lassen muss von alledem, was aus den Reichen
der Natur heraufdringt, was in seinem edelsten Teile von jenem Feinsten
bedient werden muss, das da gekennzeichnet worden ist -, dieses alles in
Bilder gebracht, gab die Gralssage. Und die Sage von dem Heiligen Gral
kündet uns von jener Wunderspeise, die zubereitet ist aus den feinsten
Wirkungen der Sinneseindrücke und aus den feinsten Wirkungen der mineralischen
Extrakte, die dazu berufen sind, den edelsten Teil des Menschen zu ernähren
sein Leben hindurch, wie er es physisch zubringt auf der Erde; denn durch
alles andere würde er getötet. Diese Himmelsspeise ist das, was
in dem Heiligen Gral drinnen ist. ... Gestern versuchte ich, auf zwei Legenden,
auf die Paradieseslegende und die Gralslegende hinzuweisen, versuchte ich
darauf aufmerksam zu machen, wie diese beiden Legenden eigentlich okkulte
Imaginationen darstellen, welche wirklich erlebt werden können, wenn
ein entsprechender Augenblick eintritt. Wenn der Mensch unabhängig
von seinem physischen und ätherischen Leibe - wie er unbewußt
im Schlafe ist - bewußt hellseherisch wahrnimmt und sich für
die Wahrnehmungen anregt von seinem physischen Leib, dann ergibt sich die
Paradieseslegende; wenn er sich anregt von seinem ätherischen Leibe,
dann ergibt sich die Grals legende. Nun muss darauf aufmerksam gemacht
werden, dass ja solche Legenden gewissermaßen wie Dichtungen oder
wie religiöse Legenden gegeben werden und in einer gewissen Art in
einem bestimmten Zeitalter der Menschheit zugänglich gemacht werden.
Der erste Ursprung solcher Legenden, die uns da in Form von Dichtungen
oder in Form von religiösen Schriften entgegentreten in der physischen
Entwicklungsgeschichte der Menschheit, geht eben von den Mysterien aus,
in denen ihr Inhalt erst durch hellseherische Beobachtungen festgestellt
worden ist. Und bei der Abfassung solcher Legenden ist besonders notwendig,
dass die allergrößte Sorgfalt darauf verwendet werde, gerade
jenen Inhalt und jenen Ton zu treffen, welcher dem Zeitalter und dem Volk,
dem solche Legenden gegeben werden, besonders angemessen ist. ... Allgemeine
Menschenliebe sollte ja ohnedies in der Menschheitsentwicklung etwas werden,
was die Seelen völlig beherrscht, in den Seelen lebt wie etwas Selbstverständliches
und demgegenüber man das Gefühl hat: Du sollst es nicht so oft
eitel nennen, du sollst es nicht überflüssigerweise zu oft im
Munde führen. Gerade so wie ein ja überall bekanntes Gebot davon
spricht: Du sollst den Namen des Gottes nicht eitel aussprechen, - so könnte
es ein Gebot werden echter, wahrer Menschlichkeit und Humanität: Du
sollst die Forderung der allgemeinen Menschenliebe, die den Grundlebenszug
deiner Seele ausmachen soll, nicht zu oft eitel aussprechen. Denn wenn
das Schweigen über manche Dinge ein viel besseres Erziehungsmittel
ist als das Sprechen, so gilt es insbesondere bei solchen Dingen, dass
das Schweigen und Still-im-Herzen-Kultivieren ein viel, viel besseres Mittel
ist, die betreffende Eigenschaft zu entwickeln, als das oftmalige Aussprechen.
... Er hat sich dazu erzogen, die Interessen der Erde als seine Interessen
betrachten zu dürfen. Versuchen Sie, meine lieben Freunde, in vollem
Ernst und in voller Würde zu betrachten, was eigentlich in einer solchen
Legende für eine universelle pädagogische Kraft liegt, was für
ein spiritueller Impuls in einer solchen Legende liegt. Ähnlich ist
es mit der Gralslegende. Während die Paradieseslegende sozusagen gegeben
ist für die Menschheit der Erde, insofern sich diese Menschheit zurückwendet
zum Ursprung, zum Ausgangspunkt der Erdenentwicklung, während die
Paradieseslegende also dafür gegeben ist, auf den Horizont der ganzen
Menschheitsentwicklung sich hinaufzuheben, ist die Gralslegende dazu gegeben,
ins tiefste Innere des astralischen Leibes sich zu versenken, in die ureigensten
Interessen dieses astralischen Leibes; weil dieser eben, wenn er nur sich
selbst überlassen wird, ein Egoist wird, der nur seine ureigensten
Interessen betrachtet. Man kann eigentlich, wenn es sich um die Interessen
des Astralleibes handelt, nur nach zwei Richtungen hin abirren. Diese zwei
Richtungen sind die Richtung nach dem Amfortas und, bevor Amfortas zur
völligen Erlösung kommt, nach dem Parzival. Mitten drinnen liegt
die richtige Entwicklung des Menschen, insofern sein astralischer Leib
in Betracht kommt. Dieser astralische Leib strebt also danach, in sich
die Kräfte des Egoismus zu entwickeln. Wenn er aber in diesen Egoismus
persönliche Interessen hineinbringt, dann wird er angefressen; er
wird gleichsam, während er sich über die ganze Erde ausdehnen
sollte, zusammengeschrumpft auf die einzelne Persönlichkeit. Das darf
nicht sein! Denn wenn es geschieht, wird durch die Wirkung der Persönlichkeit,
die ihren Ich- Ausdruck im Blute findet, die ganze menschliche Persönlichkeit
verwundet: man irrt nach der Amfortasseite ab. Des Amfortas Grundfehler
besteht darin, dass er in die Sphäre, wo der Astralleib sich die Berechtigung
erworben haben sollte, Egoist zu sein, dass er in diese hinaufträgt
dasjenige, was noch an persönlichen Begierden und Wünschen im
Menschen sein kann. In dem Augenblick ist es heillos, wenn man in die Sphäre,
wo der astralische Leib von den persönlichen Interessen sich lösen
sollte, persönliche Interessen mitnimmt; dann ist man der verwundete
Amfortas. Aber auch die andere Abirrung kann zum Unheil führen und
führt nur dann nicht zu Unheil, wenn die Wesenheit, die diesem Unheil
ausgesetzt ist, in solche Unschuld getaucht ist wie Parzival. Parzival
sieht den Heiligen Gral wiederholt vorübergetragen werden. Er begeht
gewissermaßen ein Unrecht. Jedesmal wenn der Heilige Gral vorübergetragen
wird, hat er die Frage auf den Lippen, für wen eigentlich diese Speise
sei; er fragt aber nicht, und zuletzt ist das Mahl fertig, ohne dass er
gefragt hat. Daher muss er abziehen nach diesem Mahle, ohne dass er die
Möglichkeit hat, etwas Zurückgelassenes noch zu holen. Es ist
wirklich so, wie wenn der noch nicht völlig reife Mensch einen Augenblick
das Hellsehen hätte in der Nacht, wie wenn er wie durch einen Abgrund
getrennt wäre von dem, was in der Burg seiner Leiblichkeit enthalten
ist, und er einen Blick hineintun würde, dann aber, ohne dass er die
entsprechende Erkenntnis gewonnen hätte, das heißt ohne dass
er die Frage getan hat, würde alles sich ihm wiederum schließen.
Er würde, auch wenn er dann erwachte, nicht wieder in diese Burg hineinkommen
können. - Was versäumt eigentlich Parzival? Wir haben gehört,
was der Heilige Gral enthält. Er enthält das, wovon sich das
physische Instrument des Menschen auf der Erde nähren muss als dem
Extrakt, dem rein mineralischen Extrakt, der aus allen Nahrungsmitteln
gewonnen wird und der sich verbindet im edelsten Teil des menschlichen
Gehirns mit den edelsten Sinneseindrücken, Eindrücken, die durch
die Sinne in uns hineinkommen. Ja, wem soll diese Speise gereicht werden?
Eigentlich soll sie gereicht werden - das zeigt sich uns, wenn wir aus
der exoterischen Dichterdarstellung in die esoterische Mysteriendarstellung
eintreten -, eigentlich soll sie gereicht werden demjenigen Menschen, der
ein Verständnis gewonnen hat für das, was den Menschen reif macht,
wirklich nach und nach bewußt sich zu dem zu erheben, was dieser
Heilige Gral ist. Wodurch erlangt man denn die Fähigkeit, sich bewußt
zu erheben zu dem, was der Heilige Gral ist? Es wird in der Dichtung gleichsam
mit Fingern darauf hingedeutet, für wen eigentlich der Heilige Gral
ist. Wenn man eingeht auf die Mysteriendarstellung der Gralslegende, dann
sogar noch ganz besonders. In der ursprünglichen Gralslegende ist
der Beherrscher der Burg ein Fischerkönig, ein König über
ein Fischervolk. Ein anderer war auch mit einem Fischervolk zusammen, der
nur nicht König dieser Fischer sein wollte, sondern etwas anderes
unter diesen Fischern; der es verschmäht hat, wie ein König über
sie zu herrschen, der ihnen etwas anderes gebracht hat als der herrschende
König: der Christus Jesus. Hingedeutet wird also darauf, dass die
Abirrung beim Fischerkönig - denn das ist eigentlich Amfortas in der
ursprünglichen Legende -, dass diese Abirrung beim Fischerkönig
diejenige ist, welche nach der einen Seite geht. Er ist sozusagen doch
nicht ganz würdig, durch den Gral wirklich das Heil zu empfangen.
Er ist es aus dem Grunde nicht, weil er mit Machtmitteln beherrschen will
sein Fischervolk; er lässt nicht nur den Geist unter diesem Fischervolke
walten. ... Und es wird in zarter Weise so angedeutet gerade an der entscheidenden
Stelle der Legende, dass auf der einen Seite der Fischerkönig zuviel
Persönlichkeit bis in die Sphären des astralischen Leibes mitgenommen
hat und auf der anderen Seite Parzival steht, der noch zu wenig allgemeines
Welteninteresse dort hinaufgetragen hat, der noch zu naiv, zu wenig fühlend
ist mit dem allgemeinen Welteninteresse. Das ist gerade auch das ungeheuer
Pädagogische der Gralslegende, dass sie so in die Seelen hereinwirken
konnte bei den Schülern des Heiligen Gral, dass man etwas vor sich
hatte wie eine Waage: auf der einen Seite das, was bei Amfortas war, und
auf der anderen das, was bei Parzifal war; dass man dann wußte, das
Gleichgewicht ist herzustellen. Wenn der astralische Leib seinem ureigensten
Interesse folgt, wird er sich hinaufheben zu jenem Horizont allgemeinster
Menschlichkeit, der dann erreicht wird, wenn zur Wahrheit das Wort gemacht
wird: Wo zwei in meinem Namen vereinigt sind, bin ich mitten unter ihnen,
gleichgültig, wo in der Erdenentwicklung diese zwei sich finden. Ich
bitte Sie, gerade in diesem Punkte ja nicht einen Teil für das Ganze
zu nehmen, sondern die heutige und morgige Betrachtung durchaus zusammenzunehmen,
denn der einzelne Teil kann Missverständnisse hervorrufen; aber es
ist durchaus notwendig, dass an diesem Punkte der menschliche Astral leib
in seiner Entwicklung zum Horizont der Menschheit hinaufgehoben werde in
einer ganz besonderen Weise, so dass allgemeinste Menschheitsinteressen
seine Interessen werden, dass er sich beleidigt, verletzt, trauernd fühlt
in sich selber, wenn irgendwo die Menschheit verletzt wird. Dazu ist notwendig,
dass der Mensch, wenn er allmählich dazu gelangt, dass sein astralischer
Leib frei, unabhängig wird von den übrigen Gliedern der Menschennatur
durch die esoterische Entwicklung, dass er dann sich wappnet und schützt
zunächst, namentlich gegen die beliebigen Einflüsse anderer astralischer
Leiber; denn wenn der astralische Leib frei wird, so ist er nicht mehr
geschützt durch den physischen und Ätherleib, die gleichsam eine
feste Burg sind für den astralischen Leib. Er ist frei, er wird durchlässig
und es können sehr leicht die Kräfte, die in anderen Astralleibern
sind, in ihn hereinwirken. Stärkere Astralleiber als der eigene können
da Einfluss gewinnen auf ihn, wenn er sich nicht wappnen kann durch seine
eigenen Kräfte. Es wäre verhängnisvoll, wenn jemand ganz
bis zur freien Handhabung seines astralischen Leibes hinaufkäme und
so unschuldig bliebe mit Bezug auf das Verhältnis des astralischen
Leibes, wie Parzival im Anfang ist. Das geht nicht; denn dann würden
alle möglichen, von Astralleibern ausgehende Einflüsse auf seinen
Astralleib die entsprechende Wirkung haben können." [50]
16. Inneres Wesen des Menschen; Strafe der Materialisten, ertrinken im Geist; medizinischer Instinkt; Erkenntnisfragen, Erkenntniskraft umwandeln in Lebenskraft; das Ende der Götterwege ist geformte Wirklichkeit; Gott der Philosophen, in hohlköpfiger materialistischer Weise alles Göttliche ableugnen; Freiheit nur durch Christus; darin vollendet sich die höchste Würde für Solowjew, dass er sagt: Die höhere Wahrheit, die den Christus anerkennt, das ist die Wahrheit, die als freie Tat schafft, die sich nicht zwingen lässt; Kulturkrebs, wenn der Geist nicht in die Kultur eintritt; Ohne Christus und Hl. Geist verliert der Mensch sein Ich an AhrimanStrafe der Materialisten, ertrinken im Geist: "Wenn man einen rechten Materialisten, der dem Geiste gar keine Realität zuerkennt auf dem physischen Plane, nach dem Tode wieder auffindet, einen solchen Materialisten, der während seines Lebens gesagt hat: Das ist ja alles Torheit, was ihr da über den Geist sprecht, eure Weisheit ist die reinste Phantasterei, die weise ich ganz von mir, ich lasse gar nichts anderes gelten als die Beschreibung dessen, was äußere Natur ist - , bei einem solchen Menschen, wenn er nach dem Tode getroffen wird, sieht man so reichlich Weisheit zuströmen, dass er sich gar nicht retten kann. Von überallher strömt ihm der Geist zu. In demselben Maße, als er hier nicht geglaubt hat an den Geist, in demselben Maße ist er dort überall von Geist umflutet. Jetzt tritt an ihn die Aufgabe heran, diese Weisheit in Lebenskräfte umzuwandeln, so dass er eine physische Realität scharren kann in der nächsten Inkarnation. Er soll das, was er Realität genannt hat, heraus erzeugen aus dieser Weisheit, er soll diese Weisheit vermindern. Sie will sich aber von ihm nicht vermindern lassen, sie bleibt wie sie ist. Er bekommt es nicht fertig, Realität daraus zu machen. Die ungeheure Strafe des Geistes steht vor ihm, dass er, während er hier auf dem physischen Plan nur auf Realität gebaut hat in seinem letzten Leben, während er den Geist ganz geleugnet hat, er sich sozusagen vor dem Geist nicht retten kann und er nichts von diesem Geiste realisieren kann. Er steht immer vor der Gefahr, dass er gar nicht in die physische Welt wiederum hereinkommen kann durch Kräfte, die er selbst erzeugt. Er lebt fortwährend in der Furcht: Der Geist wird mich hereindrängen in die physische Welt, und ich werde dann ein physisches Dasein haben, das alles das verleugnet, was ich im vorhergehenden Leben als das Richtige anerkannt habe. Ich werde mich hereinstoßen lassen müssen von dem Geist in die physische Realität, ich werde es nicht selbst zu einer Realität bringen. Das ist allerdings etwas Frappierendes, aber die Sache ist so. Um sozusagen in dem Geiste zu ersticken nach dem Tode und keine Realität, wie man sie allein verehrt hat vor dem Tode, in ihm zu finden, dazu ist der Weg der, vor dem Tode ein rechter Materialist zu sein und den Geist abzuleugnen. Dann erstickt man oder ertrinkt man im Geiste."Medizinischer Instinkt, aus sich selbst heraus der Krankheit und ihren Schwächen das entsprechende Stärkende oder Richtige entgegenzusetzen; Erkenntnisfragen, Erkenntniskraft umwandeln in Lebenskraft; das Ende der Götterwege ist geformte Wirklichkeit: "Es kann natürlich im Karma liegen, dass die Krankheit nicht geheilt werden kann. Aber Karma spricht niemals, wenn wir eine Krankheit vor uns haben, so, dass unter allen Umständen im fatalistischen Sinn die Krankheit irgendeinen Verlauf nehmen müsste, sie kann geheilt werden oder kann nicht geheilt werden. Derjenige, der sich nun durchdrungen hat mit Geisteswissenschaft, der bekommt in seine Seele eingepflanzt einen Instinkt, welcher ihm verhilft, aus sich selbst heraus der Krankheit und ihren Schwächen das entsprechende Stärkende oder Richtige entgegenzusetzen. Was man sonst erlebt als Folgen der Krankheit in der geistigen Welt, das wirkt noch in die Seelen zurück, insofern man noch im physischen Leibe ist, wirkt als Instinkt. Man beugt entweder der Krankheit vor oder aber findet in sich die Wege zu den Heilkräften. Wenn das hellseherische Bewußtsein richtige Heilfaktoren findet für diese oder jene Krankheit, so geschieht dies auf folgendem Wege: Ein solcher Hellsehender hat die Möglichkeit, das Bild der Krankheit vor sich zu haben. Also nehmen wir an, er habe das Bild vor sich: das ist die Krankheit; so und so tritt sie schwächend an den Menschen heran. Dadurch, dass der Betreffende hellseherisches Bewußtsein hat, tritt ihm als Gegenbild das andere entgegen: die entsprechende Gesundungsstimmung und die Kräftigung, die aus der Stimmung herausquillt. Was über den Menschen, der krank war in der physischen Welt, dann als Ausgleich kommt in der geistigen Welt, das tritt dem Hellseher entgegen. Aus diesem kann er seine Ratschläge geben. Man braucht gar nicht einmal voll entwickelter Hellseher zu sein, sondern es kann das aus der Beobachtung des Krankheitsbildes instinktiv auftreten. Dasjenige aber, was in dem hellseherischen Bewußtsein das bewirkt, was als Ausgleich eben in der geistigen Welt wirklich kommt, das ist etwas, was zu dem Krankheitsbilde gehört, wie der Hinaufgang des Pendels auf der einen Seite zu dem Hinaufgang auf der anderen Seite. Gerade aus diesem Beispiel sehen Sie, wie das Verhältnis des physischen Planes zur geistigen Welt ist, und wie fruchtbar für die Lebensführung auf dem physischen Plan das Wissen, das Erkennen der geistigen Welt sein kann. Gehen wir noch einmal zu dem zurück, was heute als ein konkreter Fall angeführt worden ist: dass, wie die Natur auf dem physischen Plan, so das Geistige, das weisheitsvoll Geistige uns umgibt in der geistigen Welt, das immer da ist. Nun, gerade wenn Sie dies in einer besonderen Weise noch verstehen, dann wird sich Ihnen auf die Vorgänge der geistigen Welt ein Licht werfen, das außerordentlich wichtig ist. In der physischen Welt können wir so an den Dingen vorbeigehen, dass wir, indem wir die Dinge betrachten, sagen: Wie ist es mit dem Wesen dieses Dinges? Wie verhält es sich denn? Was ist das Gesetz dieses Wesens, dieses Vorgangs? Oder aber, wir gehen stumpf vorbei und fragen überhaupt nicht. Wir werden niemals auf dem physischen Plan etwas Vernünftiges lernen, wenn wir nicht sozusagen von den Dingen veranlasst werden, Erkenntnisfragen zu stellen, wenn uns nicht die Dinge Rätsel aufgeben, so dass diese Rätsel in uns entstehen. Beim bloßen Anschauen der Dinge und Vorgänge werden wir auf dem physischen Plane niemals zu einer sich selbst führenden Seele kommen können. Auf dem geistigen Plan ist das wieder anders. Auf dem physischen Plan stellen wir die Fragen an die Dinge und Vorgänge, und wir müssen uns bemühen, die Dinge zu untersuchen, herauszubekommen, wie wir die Antwort auf die Frage, die wir uns stellen, aus den Dingen heraus bilden können. Wir müssen die Dinge untersuchen. Auf dem geistigen Plane ist es so, dass die Dinge und Wesenheiten um uns herum geistig sind; und die Dinge, die fragen uns, nicht wir fragen die Dinge. Die Dinge fragen uns, sie stehen da, die Vorgänge und Wesenheiten, und wir stehen ihnen gegenüber und werden fortwährend von ihnen gefragt. Wir müssen jetzt die Möglichkeit haben aus dem unendlichen Meer von Weisheit das herauszugreifen, was auf die Fragen antworten kann, die uns da gestellt werden. Wir müssen nicht aus den Dingen und Vorgängen heraus die Antworten suchen, sondern aus uns heraus, denn fragen tun uns die Dinge, überall um uns herum sind die fragenden Dinge. ... Wir sehen also, wenn wir uns gerade die charakteristischen aufgezählten Fälle vor Augen stellen, dass es auf etwas ganz Bestimmtes ankommt in dem Verhalten in der geistigen Welt. Erkenntnisse zu sammeln in der geistigen Welt, wie hier auf dem physischen Plane, darauf kommt es nicht an. Es kommt darauf an, sogar diese Erkenntnisse zu vermindern, nämlich die Erkenntniskraft umzuwandeln in Lebenskraft. Forscher kann man nicht sein in der geistigen Welt in dem Sinn, wie man es in der physischen Welt sein kann; das wäre dort sehr deplaciert. Denn wissen kann man dort alles, es ist alles um einen herum. Das, worauf es ankommt, ist, dass man den Willen und die Empfindung gegenüber dem Wissen, gegenüber der Erkenntnis entwickeln kann, so dass man im Einzelfalle aus dem ganzen Schatze seines Wollens das gerade herausbringt, wodurch man die Weisheit anwenden kann, sonst erstickt oder ertrinkt man in der Weisheit. Also während es hier in der physischen Welt auf das Denken ankommt, kommt es dort in der geistigen Welt an auf das entsprechende Ausbilden des Willens, des empfindenden Willens, des Willens, der aus der Weisheit heraus die Realität bereitet, formt, des Willens, der zur kreativen Kraft wird, zu einer Art schöpferischen Kraft. Den Geist haben wir dort, wie wir hier die Natur haben; aber den Geist zur Natur zu führen, das ist unsere Aufgabe. Ein schöner Satz ist erhalten aus der theosophischen Literatur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Ötinger, der in Murrhardt in Württemberg gelebt hat, und der in seiner eigenen spirituellen Entwickelung so weit war, dass er ganz bewußt in gewissen Zeiten geistigen Wesenheiten, also Seelen, die nicht auf dem physischen Plane sind, hat Helfer sein können. Er hat den merkwürdigen Satz geprägt, der sehr schön und sehr richtig ist: Natur und Naturgestalt ist das Ende der geistigen Schöpferkraft. - Das, was ich jetzt aus der geistigen Welt selber herausentwickelt habe, liegt in diesem Satz. Es strebt in der geistigen Welt die Schöpferkraft dahin, das, was in Weisheit zunächst wallt und wogt, hinauf zur Realität zu bringen. Wie man hier aus der physischen Realität die Weisheit herausbringt, macht man das dort umgekehrt. Aus der Weisheit heraus hat man die Aufgabe, Realitäten zu schaffen, in Realitäten auszuleben das, was dort in Weisheit ist. Das Ende der Götterwege ist geformte Wirklichkeit." Der Gott der Philosophen ist der monotheistische Vatergott, in hohlköpfiger materialistischer Weise alles Göttliche ableugnen; zu Christus kommt man z.B. mit Hegel oder Solowjew; Freiheit nur durch Christus; darin vollendet sich die höchste Würde für Solowjew, dass er sagt: Die höhere Wahrheit, die den Christus anerkennt, das ist die Wahrheit, die als freie Tat schafft, die sich nicht zwingen lässt: "Dazu kann die Philosophie kommen. Sie kann die Natur betrachten und tief genug sein, um nicht in hohlköpfiger materialistischer Weise alles Göttliche abzuleugnen, sie kann zu dem Göttlichen kommen, kommt aber dann zu dem Vatergott. Man kann ganz genau, wenn man die Philosophen verfolgt, zeigen, dass zu etwas anderem die bloße Philosophie als denkende Philosophie überhaupt nicht führen kann, als zu einem monotheistischen Vatergott. Wenn bei einzelnen Philosophen, bei Hegel zum Beispiel und anderen, der Christus auftritt, so ist er nicht aus der Philosophie heraus - das lässt sich nachweisen -, er ist aus der positiven Religion herübergenommen. Die Leute haben gewußt, dass die positive Religion den Christus hat, dann konnten sie ihn besprechen. Der Unterschied ist der, dass man den Vatergott in der Philosophie finden kann; Christus kann man mit keiner Philosophie durch denkende Betrachtung finden. Das ist ganz unmöglich. Das ist ein Satz, von dem ich Ihnen raten möchte, ihn wohl zu erwägen und viel darüber nachzudenken. Wenn man ihn richtig versteht, führt er in sehr bedeutsame Tiefen menschlichen Forschens und Seelenstrebens hinein. Aber er hängt allerdings zusammen mit etwas, was in der christlichen Religion sogar sehr schön symbolisch, bildhaft, zum Ausdruck gebracht ist: nämlich damit, dass man das Verhältnis dieses anderen Gottes, des Christus, zu dem Vatergott als das Verhältnis des Sohnes zum Vater auffasst. Das ist sehr bedeutsam, obwohl es nur ein Symbol ist. Es ist interessant, dass damit zum Beispiel Lotze gar nichts anfangen kann. ... Daher muss man sagen: So wie man aus der Anordnung der Naturvorgänge beweist, dass es einen Gott überhaupt gibt, so kann man niemals äußerlich an der Kette von Ursachen und Wirkungen beweisen, dass es einen Christus gibt. Der Christus ist dagewesen und kann an den Menschenseelen vorbeigehen, wenn sie nicht aus sich selber heraus die Kraft empfinden, zu sagen: Ja, das ist der Christus. Es gehört ein aktives Sich-Aufraffen zum Wahrheitsimpuls dazu, um in dem, der da war als der Christus, den Christus zu erkennen. Zu den anderen Wahrheiten, die im Bereich des Vatergottes liegen, können wir gezwungen werden, wenn wir uns überhaupt nur in das Denken begeben und es konsequent anwenden, denn Materialist sein und zu gleicher Zeit Gott leugnen, heißt unlogisch sein. Religionsphilosophie im Sinne Lotzes, und wie überhaupt Religionsphilosophie sein kann, entsteht so, dass wir durch das Denken zu diesem Göttlichen der Religionsphilosophie gezwungen werden können. Niemals aber können wir in der gleichen Art durch bloße Philosophie dahin gebracht werden, den Christus anzuerkennen. Das muss unsere freie Tat sein. Da ist dann nur zweierlei möglich: entweder man zieht die letzte Konsequenz des Glaubens, oder man macht den Anfang mit der Erforschung der geistigen Welt mit Geisteswissenschaft. Die letzte Konsequenz des Glaubens zieht man, wenn man sagt, wie der russische Philosoph Solowjew: Ja, in bezug auf all die philosophischen Wahrheiten, die der Mensch über die Welt gewinnt, so dass er sich durch seine Logik zwingen lässt, steht der Mensch in keiner freien Wahrheit. Das ist eben gerade die höhere Wahrheit, die uns nicht zwingt, die unsere freie Tat ist: die höchste Glaubenswahrheit. Darin vollendet sich die höchste Würde für Solowjew, dass er sagt: Die höhere Wahrheit, die den Christus anerkennt, das ist die Wahrheit, die als freie Tat schafft, die sich nicht zwingen lässt. - Für den Geistesforscher und für den, der die Geisteswissenschaft versteht, entsteht wiederum das Wissen. Aber das ist ein aktives Wissen, das sich vom Denken zur Imagination, Inspiration, Intuition erhebt, das innerlich schöpferisch wird, das im Schaffen sich einlebt in die geistigen Welten und dadurch dem, was wir entwickeln müssen, ähnlich wird, sei es, dass wir durch Initiation oder durch den Tod in die geistige Welt hineinkommen. Die Weisheit, die sich uns auf Erden aufzwingt, die haben wir in der geistigen Welt in Hülle und Fülle, wie wir hier auf dem physischen Plane die Naturerscheinungen haben. Das, worauf es in der geistigen Welt ankommt, ist, dass wir den Impuls, die Kraft haben, aus dieser Weisheit heraus etwas zu machen, durch sie Realität zu schaffen. Freies Schaffen aus der Weisheit heraus, geistiges Wirken als Tat, das ist es, was in uns als Impuls leben muss. Das können wir nur haben, wenn wir das richtige Verhältnis zu dem Christus finden. Der Christus ist diejenige Wesenheit, die sich nicht durch die äußere Logik des Verstandes, der an das Gehirn gebunden ist, beweisen lässt, die sich aber erweist, die sich realisiert in uns, indem wir uns geistiges Wissen erwerben." Durch Genüsse nach und nach geistig degenerieren, ersticken, Schuldner werden des Weltendaseins: "Wenn wir eine Befriedigung, einen Genuss gehabt haben, so fühlen wir in uns - wir erleben es unmittelbar in unserem Seelensein bei diesem Zurückschauen - : Das muss eine Kraft in dir werden, eine Kraft deiner Seele, und diese Kraft deiner Seele, die kannst du in zweierlei Weise in dir wirken lassen. Jetzt in diesem geistigen Dasein nach der Weltenmitternacht, in dem du stehst, hast du diese zweifache Möglichkeit. Die geistige Welt gibt dir einfach Fähigkeiten, eine von diesen Möglichkeiten zur Wirklichkeit zu machen. Du kannst diesen vergangenen Genuss, diese vergangene Befriedigung in dir umwandeln in eine Fähigkeit, so dass du eine gewisse Kraft in deiner Seele entwickelst durch den verflossenen Genuss, die dich zu diesem oder jenem befähigt, wodurch du irgend etwas in der Welt, sei es das Kleinste, sei es das Größte, schaffst, das einen Wert für die Welt hat. Das ist das eine. Das andere ist, dass wir uns sagen können: Nun, den Genuss habe ich gehabt, ich will mit dem Genuss zufrieden sein, ich will den Genuss in meine Seele hereinnehmen und will mich laben daran, dass ich in der Vergangenheit diesen Genuss gehabt habe. Wenn wir mit vielem, was wir genossen haben, was uns befriedigt hat, eine solche Möglichkeit herbeiführen, dann kommt es dazu, dass wir in unserem Inneren eine Kraft schaffen, an der wir nach und nach geistig degenerieren, ersticken. Und das gehört zu dem Wichtigsten, was wir lernen können in der geistigen Welt, dass wir auch durch den Genuss, durch das, wodurch wir befriedigt werden, Schuldner werden des Weltendaseins. Die Aussicht tritt vor unser geistiges Auge, zu ersticken in den Nachwirkungen der Befriedigungen, der Genüsse, wenn wir uns nicht im rechten Zeitpunkt entschließen, aus verflossenen Befriedigungen, aus verflossenen Genüssen Fähigkeiten zu schaffen, die Wertvolles im Leben hervorbringen können. Sie sehen daraus wiederum, wie das Geistige und das, was auf dem physischen Plan geschieht, in Wechselwirkung stehen.". Kulturkrebs, wenn
der Geist nicht in die Kultur eintritt; Ohne Christus und Hl. Geist verliert
der Mensch sein Ich an Ahriman: "Es entsteht dadurch, dass diese Art von
Produktion im sozialen Leben eintritt, im sozialen Zusammenhang der Menschen
auf der Erde genau dasselbe, was im Organismus entsteht, wenn so ein Karzinom
entsteht. Ganz genau dasselbe, eine Krebsbildung, eine Karzinombildung,
Kulturkrebs, Kulturkarzinom! So eine Krebsbildung schaut derjenige, der
das soziale Leben geistig durchblickt; er schaut, wie überall furchtbare
Anlagen zu sozialen Geschwürbildungen aufsprossen. Das ist die große
Kultursorge, die auftritt für den, der das Dasein durchschaut. Das
ist das Furchtbare, was so bedrückend wirkt, und was selbst dann,
wenn man sonst allen Enthusiasmus für Geisteswissenschaft unterdrücken
könnte, wenn man unterdrücken könnte das, was den Mund öffnen
kann für die Geisteswissenschaft, einen dahin bringt, das Heilmittel
der Welt gleichsam entgegenzuschreien für das, was so stark schon
im Anzug ist und was immer stärker und stärker werden wird. Was
auf seinem Felde in dem Verbreiten geistiger Wahrheiten in einer Sphäre
sein muss, die wie die Natur schafft, das wird zur Krebsbildung, wenn es
in der geschilderten Weise in die Kultur eintritt. ... Eines aber ist von
ganz besonderer Wichtigkeit. Ich habe es gestern dargestellt: Da wo unsere
Sehnsucht am größten sein muss nach Außenwelt, weil wir
am meisten in die Einsamkeit eingetreten sind, in der Mitternachtsstunde
des geistigen Daseins, da ist es dasjenige, was eigentlich nur in den geistigen
Welten wallt und wogt und lebt, da ist es der Geist, der an uns herantritt
und unsere Sehnsucht in eine Art von Seelenlicht verwandelt. Bis zu diesem
Zeitpunkt müssen wir den Zusammenhang mit unserem Ich bewahren. Wir
müssen gleichsam die eine Erinnerung bewahren: Du warst auf Erden
dieses Ich. Dieses Ich muss einem als Erinnerung bleiben. Dass man das
kann in unserem Zeitenzyklus, hängt davon ab, dass der Christus die
Kraft in die Erdenaura hineingebracht hat, welche sonst nicht aus dem irdischen
Leben mitgebracht würde, die Kraft, die uns befähigt, die Erinnerung
bis zur Mitternachtsstunde zu bewahren. Es würde zerreißend,
sozusagen eine Kluft sein, die unser Dasein zu einem unharmonischen in
der Mitte zwischen dem Tod und einer neuen Geburt machen würde, wenn
der Christus-Impuls nicht durch die Erdenwelt flösse. Lange bevor
die Mitternachts stunde eintritt, würden wir vergessen, dass wir ein
Ich gewesen sind im letzten Leben. Wir würden den Zusammenhang mit
der geistigen Welt fühlen, würden aber uns vergessen. Und das
ist dadurch bewirkt, dass wir auf Erden eben wirklich unser Ich so stark
entwickeln. Dass wir immer mehr und mehr zu diesem Ich-Bewußtsein
kommen, das ist notwendig geworden seit dem Mysterium von Golgatha. Aber
indem wir auf Erden immer mehr und mehr zu unserem Ich-Bewußtsein
kommen, verbrauchen wir die Kräfte, die wir nötig haben nach
dem Tode, damit wir wirklich bis zur Mitternachtsstunde des Daseins uns
nicht vergessen. Dass wir diese Erinnerung bewahren können, dazu müssen
wir in den Christus hinein sterben. So musste der Christus-Impuls da sein:
Er erhält uns bis zur Mitternachtsstunde des Daseins die Möglichkeit,
unser Ich nicht zu vergessen. ... Jetzt schon ist es notwendig, dass der
Mensch gewissermaßen während seines Erdenlebens nicht nur das
Allernotwendigste über den Christus erfährt, sondern dass der
Christus-Impuls als mächtiger Impuls in seine Seele sich setzt, so
dass er ihn noch hinüberschnellt über die Mitternachtsstunde
des Daseins. Denn dadurch verstärkt sich der Impuls des Geistes durch
den Impuls des Christus, und wir tragen den Impuls des Geistes stärker
durch die zweite Hälfte des Lebens zwischen dem Tod und einer neuen
Geburt hindurch, als wir ihn sonst hindurchtragen würden, wenn der
Christus-Impuls nicht wäre. ... Würden wir als Menschen, indem
wir uns der Zukunft entgegen entwickeln, nicht nach und nach einen Überschuss
an Geist, der auf die geschilderte Weise entsteht, mitbringen, dann würde
die Menschheit auf der Erde immer mehr dazu kommen, während des irdischen
Lebens nichts mehr davon zu ahnen, daß es einen Geist gibt. Dann
würde während des irdischen Lebens nur der ungeistige Geist,
Ahriman, herrschen, und die Menschen würden nur wissen können
von der sinnlich- physischen Welt, die man mit den Sinnen wahrnimmt, und
von dem, was man mit dem Verstände begreifen kann, der an das Gehirn
gebunden ist. Alle solche Dinge erleben in einer gewissen Weise doch in
der Fortentwickelung der Menschen eine Ausbildung gerade jetzt, wo die
Menschheit vor der Gefahr steht, den Heiligen Geist zu verlieren."
[51]
17. Die Verbindung zwischen Lebenden und Toten; Menschenkunde, praktische Menschenkenntnis statt nationale Gefühle; Veröden des religiösen Lebens durch falsches Verständnis der Religionen wie ideologischer Islamunterricht in der Schule; die Dogmenreligionen, die einzelnen festen Dogmen, Konfessionen, die werden das religiöse Leben in Wahrheit ertöten; Gedankenfreiheit statt Autoritätsglauben, Jesuitismus im Arzttum, medizinische Dogmatik, der materialistische Betrieb der Medizin strebt an, monopolisiert zu werden als eine Macht von den entsprechenden Behörden und RegierungenMenschenkunde, praktische Menschenkenntnis statt nationale Gefühle; Veröden des religiösen Lebens durch falsches Verständnis der Religionen wie ideologischer Islamunterricht in der Schule; die Dogmenreligionen, die einzelnen festen Dogmen, Konfessionen, die werden das religiöse Leben in Wahrheit ertöten: "Dasjenige, um was es sich handelt, ist ja zunächst gar nicht, Gesellschaften oder Sekten zu gründen mit bestimmten Programmen, sondern Menschenkunde, praktische Menschenkenntnis zu verbreiten, namentlich auch solche Menschenkenntnis, die uns möglich macht, den werdenden, den aufwachsenden Menschen richtig zu verstehen, das Kind richtig zu verstehen, wie sich jedes Kind mit einer eigenen Individualität entwickelt. Dadurch lernen wir uns ins Leben so hineinzustellen, dass wir die richtigen karmischen Wirkungen, die in uns sind, wenn wir dann durch das Karma einem Menschen gegenübergestellt werden, mit dem wir ein näheres solches oder solches Verhältnis bekommen sollen, dass wir die richtigen, die Dauerbeziehungen entwickeln, diejenigen Beziehungen, die wirklich am fruchtbarsten für das Leben werden können. Praktische Menschenkunde, praktisch wirkendes Menschheitsinteresse, das ist es, worauf es ankommt. Heute ist die Menschheit auf diesem Gebiete noch gar nicht besonders weit, noch sehr wenig weit gediehen. Wie urteilen wir denn heute, wenn wir einem Menschen gegenübertreten? Er ist uns sympathisch oder antipathisch. Gehen Sie durch die Welt und sehen Sie, wie in den meisten Fällen dies das einzige Urteil ist, oder, wenn mehrere Urteile auftreten, wie sie doch ganz beherrscht sind von diesem einzigen Gesichtspunkte: der ist mir sympathisch, der ist mir antipathisch, oder: das an ihm ist mir sympathisch, das an ihm ist mir antipathisch. Vorgefaßte Meinungen! Man stellt sich vor: so und so sollte der Mensch eigentlich sein; wenn man dann sieht, er ist in dem oder jenem anders, dann fällt man über ihn ein Urteil. Ehe nicht diese Art des Sympathisch- oder Antipathischfindens aus Vorurteilen, aus besonderen Liebhabereien heraus, die man über diesen oder jenen Menschencharakter hat, aufhört, und ehe sich nicht verbreitet die Gesinnung, den Menschen zu nehmen, wie er ist, kann nicht vorwärtsgeschritten werden in wirklicher praktischer Menschenkenntnis. ... Das ist dasjenige, was im fünften nachatlantischen Zeitraum ganz besonders auftreten muss, damit die Menschheit die Bewußtseinsseele voll entwickeln kann. Die Menschen müssen die Dinge alle durch Prüfungen durchmachen, indem sich ihnen gewissermaßen die Gegenkräfte in den Weg stellen. So werden die Sympathie- und Antipathiegefühle wirklich sich ausbreiten, und nur im Bekämpfen, im bewußten Bekämpfen der oberflächlichen Sympathie- und Antipathiegefühle wird die Bewußtseinsseele richtig geboren werden können. Ebenso werden entgegentreten sozialem Verständnis zwischen Mensch und Mensch immer mehr und mehr die nationalen Gefühle und Empfindungen, die im Grunde genommen erst im 19. Jahrhundert in der Form, wie sie jetzt vorhanden sind, überhandgenommen haben und die in eminentester Weise entgegenwirken dem sozialen Verständnisse, dem wirklichen Interesse von Mensch zu Mensch. Und so, wie heute diese nationalen Gegensätze, nationalen Sympathie- und Antipathiegefühle auftreten, so sind sie eine starke, eine furchtbare Prüfung für die Menschheit, weil ein Heil nur darinnen liegen kann, dass sie überwunden werden. Würden die Sympathie- und Antipathiegefühle, die aus dem nationalen Empfinden hervorgehen, weiter überhandnehmen, wie sie sich angelassen haben, dann würde die Menschheit verträumen die Entwicklung der Bewußtseinsseele. Denn die nationalen Gefühle gehen nach der entgegengesetzten Richtung hin; die gehen darauf hin, den Menschen nicht selbständig werden zu lassen, sondern ihn so zu machen, dass er nur wie ein Abklatsch, wie ein Abbild erscheint dieser oder jener Gruppenhaftigkeit, Nationalität. Das ist das erste, was wir ins Auge fassen müssen, wenn wir praktisch den sonst abstrakten Satz vor unsere Seele hinführen, dass in diesem fünften nachatlantischen Zeitraum die Bewußtseinsseele besonders zur Entwickelung kommen müsse. Ein Weiteres muss eintreten in diesem fünften nachatlantischen Zeitraum, wenn die Bewußtseinsseele sich wirklich entfalten soll. Das ist, dass in den Menschen, insofern sie individueller und immer individueller werden, ein gewisses Veröden, ein richtiges Veröden des religiösen Lebens eintreten muss, wenn dieses religiöse Leben sich nicht anpassen will dem fünften nachatlantischen Zeitraum, sondern so bleiben will, wie es richtig war für den vierten nachatlantischen Zeitraum. Für den vierten nachatlantischen Zeitraum mussten, weil die Menschen noch mehr auf die Gruppenhaftigkeit angelegt waren, Gruppenreligionen entstehen. Es musste gleichsam über Menschengruppen ausgegossen werden durch Macht Gemeinsames in Dogmen, Gemeinsames in religiösen Grundsätzen, in religiösen Gedanken. Weil aber der Drang nach Individualität durch die Bewußtseinsseele immer stärker und stärker werden wird im fünften nachatlantischen Zeitraum, wird es so sein, dass dasjenige, was so spricht aus den Gruppenreligionen heraus, nicht mehr zum Herzen, nicht mehr zur Individualität der einzelnen Seelen dringen wird. Und die Menschen werden einfach nicht verstehen dasjenige, was aus den Gruppenreligionen heraus kommt. Im vierten nachatlantischen Zeitraum konnte man noch die Menschen gruppenhaft über den Christus unterrichten, im fünften nachatlantischen Zeitraum zieht in Wirklichkeit der Christus in die einzelnen Seelen schon hinein. Wir tragen im Unbewußten oder Unterbewußten alle den Christus schon in uns. Aber er muss erst in uns selber wiederum zum Verständnis gebracht werden. Das geschieht nicht dadurch, dass den Menschen festgestellte, starre, erstarrte Dogmen aufgedrängt werden, sondern das geschieht dadurch, dass versucht wird, alles dasjenige, was beitragen kann, den Christus allseitig den Menschen verständlich zu machen, oder überhaupt das religiöse Erkennen allseitig, vielseitig zu fördern, dass alles, was dies fördern kann, auch wirklich versucht wird. Daher muss in diesem fünften nachatlantischen Zeitraum immer mehr und mehr Toleranz gerade in bezug auf die Gedanken des religiösen Lebens eintreten. Und während im vierten nachatlantischen Zeitraum die Sache noch so war, dass derjenige, der für die Religion gewirkt hat, so gewirkt hat, dass er seinen Mitmenschen eine gewisse Anzahl Dogmen, fester Sätze vermittelt hat, muss das im fünften nachatlantischen Zeitraum ganz, ganz anders werden. Da handelt es sich um etwas ganz anderes. Da handelt es sich darum, dass eben, weil die Menschen immer individueller und individueller werden, versucht wird, vom Dogma ganz freizukommen und dogmenfrei dasjenige, was man mehr aus persönlichem innerem Erleben dem anderen Menschen erzählen, beschreiben kann, wirklich so vor ihn hinzubringen, dass sein eigenes, freies religiöses Gedankenleben individuell in ihm entwickelt werden kann. Die Dogmenreligionen, die einzelnen festen Dogmen, Konfessionen, die werden im fünften nachatlantischen Zeitraum das religiöse Leben in Wahrheit ertöten. Daher beginnt man richtig für den fünften nachatlantischen Zeitraum, wenn man den Menschen immer mehr und mehr begreiflich macht: In den ersten Jahrhunderten des Christentums war dieses ganz besonders für die Menschen geeignet, wirkte das, in den folgenden Jahrhunderten ein anderes. Aber es gibt andere Religionen. Man versucht, das Wesen anderer Religionen verständlich zu machen; man versucht, verschiedene Seiten der Christus-Auffassung verständlich zu machen. Dadurch bringt man vor jede Seele dasjenige, was diese Seele vertiefen kann. Aber man formt die Seele selber nicht, man lässt ihr, namentlich auf religiösem Gebiet, ihre Gedankenfreiheit, um diese Gedankenfreiheit zur Entfaltung zu bringen." [52]Gedankenfreiheit statt Autoritätsglauben; Jesuitismus im Arzttum; vor allen Dingen muss verstanden werden, wie wir immer mehr und mehr dem Autoritätsglauben entgegengehen und wie ganze Theorien sich bilden, die wiederum die Unterlage von Gesinnungen sind, um den Autoritätsglauben geradezu zu befestigen. Auf dem Gebiete der Medizin, auf dem Gebiete der Jurisprudenz, aber auch auf allen sonstigen Gebieten erklären sich die Menschen von vornherein für unzuständig, ein Verständnis zu erwerben, und nehmen dasjenige nun, was die Wissenschaft sagt, hin; wir sehen, wie gestrebt wird aus einer gewissen medizinischen Dogmatik heraus nach einer Erhöhung der Macht des Arztestandes: "Vom religiösen Leben ausstrahlend, muss sich die Gedankenfreiheit immer mehr und mehr auf allen Lebensgebieten entfalten. Aber da sie selbständig erworben werden muss, so ist die Menschheit gewissermaßen in eine Prüfung hineingestellt, und es erwachsen überall die größten Schwierigkeiten. Und diese Schwierigkeiten werden um so größer, als die Menschheit der fünften nachatlantischen Zeitepoche sich eben gerade zur Bewußtseinsklarheit entwickeln soll, aber dies als ein Unbequemes zunächst empfindet und daher sich in vieler Beziehung betäubt. So sehen wir, dass ein scharfer Kampf besteht zwischen dem Aufkeimen der Gedankenfreiheit und der aus alten Zeiten hereinwirkenden, in unsere Zeit hereinwirkenden Autorität. Und die betäubende Sucht, sich über den Autoritätsglauben Täuschungen hinzugeben, ist vorhanden! In unserer Zeit ist der Autoritätsglaube ungeheuer gewachsen, ungeheuer intensiv geworden, und unter seinem Einfluss entwickelt sich eine gewisse Hilflosigkeit der Menschen in bezug auf das Urteilen. Im vierten nachatlantischen Zeitraum war dem Menschen als natürliche Gabe ein gesunder Verstand mitgegeben; jetzt muss er sich ihn erwerben, ihn entwickeln. Autoritätsglaube hält ihn zurück. Aber wir werden ganz eingespannt in Autoritätsglauben. Denken Sie doch, wie da die Menschen sich hilflos ausnehmen gegenüber den vernunftlosen Tiergeschöpfen! Wieviel hat das Tier in sich von Instinkten, die es in für es heilsamer Weise leiten, selbst aus der Krankheit heraus wiederum zur Gesundheit in heilsamer Weise leiten, und wie sehr arbeitet die heutige Menschheit entgegen dem Urteil auf solchen Gebieten. Da unterwirft sich die moderne Menschheit ganz und gar der Autorität. Ein Urteil über die heilsamen Lebensbedingungen will die moderne Menschheit nicht leicht erwerben. Gewiss, es bestehen löbliche Bestrebungen in allerlei Vereinen und dergleichen. Aber diese Bestrebungen müssen alle viel, viel intensiver werden, und vor allen Dingen muss verstanden werden, wie wir immer mehr und mehr dem Autoritätsglauben entgegengehen und wie ganze Theorien sich bilden, die wiederum die Unterlage von Gesinnungen sind, um den Autoritätsglauben geradezu zu befestigen. Auf dem Gebiete der Medizin, auf dem Gebiete der Jurisprudenz, aber auch auf allen sonstigen Gebieten erklären sich die Menschen von vornherein für unzuständig, ein Verständnis zu erwerben, und nehmen dasjenige nun, was die Wissenschaft sagt, hin. Bei der Kompliziertheit des modernen Lebens ist das ja auch schließlich begreiflich. Aber die Menschen werden unter dem Einflüsse einer solchen Autoritätskraft immer hilfloser und hilfloser, und systematisch diese Autoritätskraft, diese Autoritätsgesinnung auszubilden, das ist eigentlich das Prinzip des Jesuitismus. Und der Jesuitismus in der katholischen Religion ist nur eine Spezialisierung von Leistungen, die auf anderen Gebieten ebenso auftreten, wo man es nur nicht so merkt. Jesuitismus hat zunächst begonnen mit dem Jesuitismus auf kirchlichdogmatischem Gebiete, mit der Tendenz, die Macht des Papsttums, die aus der vierten nachatlantischen Periode herüberragte in die fünfte nachatlantische Periode, für diese fünfte nachatlantische Periode, für die sie nicht mehr taugt, aufrechtzuerhalten. Aber dasselbe jesuitische Prinzip wird sich nach und nach übertragen auf andere Gebiete des Lebens. Heute sehen wir bereits im Arzttum einen Jesuitismus heraufragen, der kaum anders ist als der Jesuitismus auf dem Gebiete der dogmatischen Religion. Wir sehen, wie gestrebt wird aus einer gewissen medizinischen Dogmatik heraus nach einer Erhöhung der Macht des Arztestandes. Und das ist das Wesentliche des jesuitischen Strebens auch auf verschiedenen anderen Gebieten. Dies wird immer stärker und stärker werden. Die Menschen werden immer mehr und mehr eingeschnürt werden in das, was die Autorität über sie verhängt. Und das Heil des fünften nachatlantischen Zeitraums wird darin bestehen, gegen diese ahrimanischen Widerstände - denn solche sind es - geltend zu machen das Recht der Bewußtseinsseele, die sich entwickeln will. Das kann aber nur dadurch geschehen, dass die Menschen, da sie jetzt natürlichen Verstand nicht wie ihre beiden Arme mitbekommen, wie es vergleichsweise noch der Fall war in der vierten nachatlantischen Periode, wirklich auch Verstand, gesunde Urteilskraft entwickeln wollen. Die Entwickelung der Bewußtseinsseele fordert Gedankenfreiheit, aber diese Gedankenfreiheit kann nur in einer ganz bestimmten Aura, in einer ganz bestimmten Atmosphäre gedeihen. Ich habe Sie hingewiesen auf die Schwierigkeiten, welche bestehen im fünften nachatlantischen Zeitraum. Denn der fünfte nachatlantische Zeitraum drängt nach einer ganz bestimmten Entwickelungsrichtung: nach der Entwickelung der Bewußtseinsseele. Aber diese Bewußtseinsseele, eben weil sie sich gerade als Bewußtseinsseele entwikkeln soll, muss Widerstände haben, muss durch Prüfungen hindurchgehen. So sehen wir, dass sowohl dem sozialen Verständnisse wie der Gedankenfreiheit die heftigsten Widerstände erwachsen. Und man versteht heute nicht einmal, dass diese Widerstände da sind; denn in den weitesten Kreisen werden diese Widerstände gerade als das Richtige betrachtet, dem nicht entgegengewirkt werden soll, sondern das gerade ganz besonders ausgebildet werden soll." [53] In einem Professor, der an der Universität statt Medizin die moderne Dogmatik der Biotech-Medizin lehrt und die Politiker berät und der nachweislich nicht einmal denken kann, "da sehen wir einen Menschen, der eine hohe Berühmtheit auf seinem Gebiete ist, als eine der ersten Autoritäten gilt, und der in seinem Gedankensysteme, wenn man es prüft, der Menschheit solches Zeug aufbindet, was von Tausenden und aber Tausenden nicht bemerkt wird, weil man gar nicht in der richtigen Weise hinschaut auf die Dinge." Karma der Gedankenlosigkeit: "Die Gedankenlosigkeit ist viel, viel umfassender in unserer Gegenwart, als man glaubt. Und die Aufgabe der Geisteswissenschaft empfindungsgemäß in der richtigen Weise aufzufassen, das wird davon abhängen, dass man mit offenem Auge in die Welt hineinsieht, und dass man sich wirklich Mühe gibt, ein gesundes Urteil sich über die Welt zu bilden. Daher war es heute notwendig geworden, dass ich Ihnen nicht nur in der ersten Stunde meiner Darlegungen etwas gesagt habe direkt aus dem Inhalte der Geisteswissenschaft heraus, das Aufklärung bringen kann über wichtige Lebenszusammenhänge, sondern ich musste schon auch das Gegenbild beleuchten, das sich ergibt, wenn man das ansieht, in was die Geisteswissenschaft hineingetragen werden soll. Denn Sie werden noch viele, viele solche Stimmen wie die gestern charakterisierte heraushören aus den Lagern aller Schattierungen, seien es religiöse, seien es gelehrte oder sonstige Leute, die die Geisteswissenschaft für ein Unding halten, für eine Phantasterei und die, trotzdem sie zu den berühmten Leuten der Gegenwart gehören, nachweislich nicht einmal denken können, und dieses Nichtdenkenkönnen zum Schaden und Unheil der Menschheitsentwickelung der Welt mitteilen. ... Sehen Sie, Geisteswissenschaft könnte ungeheuer segensreich wirken, wenn sich die Menschen zu der Einsicht herbeiließen, ein wenig die medizinischen Fakultäten, die Medizin, die Arzneikunde von dieser Geisteswissenschaft beeinflussen zu lassen. Denn immer mehr und mehr hat es die moderne naturwissenschaftliche Entwickelung dazu gebracht, dass die Medizin selber einen materialistischen Charakter angenommen hat. Gewiss, durch diesen materialistischen Charakter hat sie auch sehr Segensreiches bewirkt, und man braucht nur hinzuweisen auf die außerordentlich großen Fortschritte, die auf dem Gebiete der Chirurgie gemacht worden sind, um immerhin manche Berechtigung zu finden, wenn das immer wieder und wiederum gesagt wird, was ich auch sage: dass man die neueren Fortschritte der Naturwissenschaft bewundern muss. Aber es gibt andere, nicht minder wichtige Seiten des medizinischen Erkennens und der medizinischen Kunst, welche unter der materialistischen Richtung ungeheuer leiden, und welche nur dadurch einer segensreichen Zukunft werden entgegengehen können, dass man geisteswissenschaftliches Erkennen in die betreffenden Untersuchungen einführt." [54] Der materialistische
Betrieb der Medizin strebt an, monopolisiert zu werden als eine Macht von
den entsprechenden Behörden und Regierungen: "Würde nicht eine
solche phantastische Ablehnung alles Geisteswissenschaftlichen gerade auf
medizinischem Gebiete herrschen, und würde die Medizin nicht danach
streben, monopolisiert zu werden als eine Macht von den entsprechenden
Behörden und Regierungen, so würde zum Heile der Menschheit aus
der Geisteswissenschaft heraus gerade auf medizinischem Gebiete Ungeheures
geleistet werden können. Da können Sie sagen: Nun, nichts hindert
ja einen Geistesforscher, diese Fortschritte herbeizuführen! - Da
maskieren sich eben die Dinge, denn das ist eben nicht wahr. Der materialistische
Betrieb, wie er heute herrscht, hindert in der Tat die Geistesforschung,
einzugreifen. Denn das ist ein ganz falscher Glaube, dass der Geistesforscher,
der die Dinge heute durchschaut, einem einzelnen Menschen helfen kann in
allen Fällen. Er wird daran gehindert durch den äußeren
materialistischen Betrieb der Medizin, und wird immer mehr und mehr gehindert
werden, wenn der materialistische Betrieb der Medizin noch längere
Zeit fortdauert." [55]
18. Die Geheimnisse der Schwelle I; ahrimanisches Reich, falsche Askese; Kunst statt bloße porträtartige Nachbildung der physisch-sinnlichen Welt; Geschichte der philosophischen Entwickelung der Menschheit; heutige wissenschaftliche, insbesondere der medizinische Literatur und Anschauung; Philosophiererei; philosophierende Sonderlinge sehr verbreitet in der Welt; sie verlieben sich in ihre Meinungen, Verworrenheiten der eigensinnigen Meinungen; die Natur lässt mit sich keine Vogel-Strauß-Politik treiben; Perversitäten der sinnlichen Triebe; Halluzinationen; alles Böse entsteht dadurch, dass etwas, was in irgendeiner Weise gut ist, in einer anderen Weise in der Welt verwendet wird; dadurch wird es in das Böse verkehrtRichtiges Verhältnis zur Sinneswelt; am meisten sind diejenigen Menschen besessen von Ahriman, die an keine geistige Welt glauben wollen, denn Ahriman ist es, der ihr Denken verlockt, verführt, in der Sinneswelt zu bleiben; ahrimanisches Reich; falsche Askese: "Der Tod innerhalb der Sinneswelt gehört zu den notwendigen Einrichtungen, da die Wesenheiten die Sinneswelt überwuchern würden, wenn innerhalb der Sinneswelt nicht Vernichtung und Tod vorhanden wären. Die Aufgabe, diesen Tod in der entsprechenden Weise aus der geistigen Welt heraus gesetzmäßig zu regeln, fiel Ahriman zu; er ist der Herr der Regulierung des Todes. Sein ihm im eminentesten Sinn zukommendes Reich ist die mineralische Welt. Die mineralische Welt ist immer tot; der Tod ist sozusagen ausgegossen über die ganze mineralische Welt. Aber so, wie unsere Erdenwelt ist, ist das mineralische Reich, die mineralische Gesetzmäßigkeit auch in alle anderen Naturreiche hineinergossen. Die Pflanzen, die Tiere, die Menschen, insofern sie den Naturreichen angehören, sind alle durchsetzt von dem Mineralischen, nehmen die mineralischen Stoffe, damit auch die mineralischen Kräfte und Gesetzmäßigkeiten auf, und unterliegen den Gesetzen des Mineralreiches, insofern dieses dem Erdenwesen angehört. Damit erstreckt sich das, was zum berechtigten Tod gehört, auch in diese höheren Reiche der rechtmäßigen Herrschaft des Ahriman. In dem, was als äußere Natur uns umgibt, ist Ahriman der rechtmäßige Herr des Todes, und insoferne er dieses ist, ist er nicht als eine böse, sondern als eine durchaus in der allgemeinen Weltenordnung begründete Macht anzuerkennen. Wir kommen nur in ein richtiges Verhältnis zur Sinneswelt, wenn wir dieser Sinneswelt entsprechendes Interesse entgegenbringen, wenn dieses Interesse zur Sinneswelt so geregelt ist, dass wir die Dinge dieser Sinneswelt heraufkommen sehen, dass wir ihrer nicht so weit begehren, dass wir ein ewiges Dasein für die sinnlichen Formen fordern, sondern dass wir sie entbehren können, wenn sie ihrem natürlichen Tode entgegengehen. Sich in der entsprechenden Weise freuen können an den Dingen der Sinneswelt, aber nicht so an ihnen hängen, dass dies den Gesetzen von Vergehen und Tod widersprechen würde: das ist ein rechtmäßiges Verhältnis des Menschen zur Sinneswelt. Und dass das alles so sein kann, dass der Mensch ein richtiges Verhältnis zur Sinneswelt haben kann, zu Entstehen und Vergehen, dazu ist er von den ahrimanischen Mächten durchpulst, dazu sind die ahrimanischen Impulse in ihm. Aber Ahriman kann sein Gebiet überschreiten; er kann es vor allen Dingen zunächst so überschreiten, dass er sich an das menschliche Denken heranmacht. Der Mensch, der nicht in die geistige Welt hineinblickt und kein Verständnis für sie hat, wird ja nicht glauben, dass Ahriman in ganz realer Weise sich an das menschliche Denken heranmacht. Er macht sich heran! Insoferne dieses menschliche Denken in der Sinneswelt lebt, ist es an das Gehirn gebunden, das der Vernichtung verfallen muss nach der allgemeinen Weltenordnung. Da hat Ahriman zu regulieren diesen Gang des menschlichen Gehirns nach der Vernichtung hin. Wenn er nun sein Gebiet überschreitet, dann bekommt er die Tendenz, die Intention, das Denken abzulösen von seinem sterblichen Instrument, dem Gehirn, es zu verselbständigen; loszureißen das physische Denken, das Denken, das auf die Sinneswelt gerichtet ist, von dem physischen Gehirn, in dessen Vernichtungsstrom dieses Denken sich hineinergießen sollte, wenn der Mensch durch die Pforte des Todes geht. Ahriman hat die Tendenz, wenn er den Menschen hineinlässt als physisches Wesen in die Strömung des Todes, loszulösen von dieser Vernichtungsströmung das Denken. Das macht er das ganze menschliche Leben hindurch, dass er immer in dieses Denken fasst mit seinen Krallen und den Menschen so bearbeitet, dass das Denken sich losreißen will von der Vernichtung. Weil Ahriman so im menschlichen Denken wirksam ist, und die Menschen, die an die Sinneswelt gebunden sind, natürlich nur die Wirkungen der geistigen Wesenheiten verspüren, fühlen die Menschen, die Ahriman in dieser Weise am Kragen hat, den Drang, das Denken loszureißen von seinem Eingefügtsein in die große Weltenordnung. Und das macht die materialistische Stimmung, das macht es, dadd die Menschen das Denken nur auf die Sinneswelt anwenden wollen. Am meisten sind diejenigen Menschen besessen von Ahriman, die an keine geistige Welt glauben wollen, denn Ahriman ist es, der ihr Denken verlockt, verführt, in der Sinneswelt zu bleiben. Für die menschliche Seelenstimmung hat das zunächst, wenn der Mensch nicht praktischer Okkultist geworden ist, nur die Folge, dass er ein grobklotziger Materialist wird und nichts von der geistigen Welt wissen will. Er ist dazu gerade verlockt von Ahriman, den er nur nicht merkt. Für Ahriman steht die Sache aber so, indem es ihm gelingt, dieses Denken loszureißen von seiner als physisches Denken an das Gehirn gebundenen Grundlage, dass Ahriman mit diesem Denken herausschafft in die physische Welt Schatten und Schemen, und diese dann die physische Welt durchsetzen. Mit diesen Schatten und Schemen will sich Ahriman fortwährend ein besonderes ahrimanisches Reich begründen. Immer steht er auf der Lauer, vom menschlichen Denken, wenn dieses Denken hineingehen will in den Strom, in den der Mensch geht, wenn er die Pforte des Todes durchschreitet, so viel loszureißen, als nur irgend geht - zurückzuhalten das Denken und zu bevölkern die physische Welt mit Schatten und Schemen, die gebildet sind aus dem von seinem Mutterboden losgerissenen physischen menschlichen Denken. Okkult betrachtet, huschen, schädigend die Weltenordnung, diese Schatten und Schemen herum in der physischen Welt. Es sind die Produkte, die Ahriman auf diese Weise, wie geschildert worden ist, zustande bringt. Wir haben die richtige Stimmung Ahriman gegenüber, wenn wir ihn so schätzen, dass, wenn er seine gesetzmäßigen Impulse in unsere Seelen hereinkommen lässt, wir ein rechtmäßiges Verhältnis zur Sinneswelt haben. Wir müssen aber Wache halten, dass er uns nicht in dieser Weise verlockt, wie es nun angedeutet worden ist. Bequemer ist allerdings die Auskunft, welche die Menschen wählen, die da sagen: Nun, dann tilgen wir alle ahrimanischen Impulse aus unserer Seele. - Mit einem solchen Austilgen wird aber nichts anderes gewonnen, als dass man die andere Waagschale erst recht zum Sinken bringt. Und wem es wirklich gelingen würde, durch falsche Theorie die ahrimanischen Impulse aus der Seele auszutilgen, der würde dem luziferischen Impuls verfallen. Dies zeigt sich ganz besonders dann, wenn die Menschen aus einer gewissen Scheu vor einem richtigen Verhältnis zu den ahrimanischen Gewalten die Sinneswelt verachten, die Freude und das richtige Verhältnis zur Sinneswelt in sich austilgen und, um nicht an der Sinneswelt zu hängen, alles Interesse an der Sinneswelt vertilgen. Dann kommt die falsche Askese. Und diese falsche Askese bietet die stärkste Handhabe zum Eingreifen wiederum der unrichtigen luziferischen Impulse. Man könnte geradezu die Geschichte der Askese so schreiben, dass man sie als fortwährende Verlockung von Seiten Luzifers darstellen würde. Da setzt sich der Mensch in der falschen Askese den Verlockungen Luzifers aus, weil er, statt die Waagschale ins Gleichgewicht zu versetzen, die Kräfte als polarisch zu verwenden, die eine Seite ganz austilgt. So hat Ahriman seine volle Berechtigung für alle richtige Schätzung des Menschen gegenüber der physisch-sinnlichen Welt. Das mineralische Reich ist das sozusagen ureigen dem Ahriman zugehörige Reich, das Reich, über das der Tod fortwährend ausgegossen ist, in den höheren Naturreichen ist Ahriman der Regulierer des Todes, insofern er gesetzmäßig in den Gang der Vorgänge und Wesenheiten eingreift. Dasjenige, was wir als Übersinnliches mehr in der Außenwelt verfolgen können, bezeichnen wir aus gewissen Gründen als geistig; das, was mehr seelisch in dem Menschen wirkt, was mehr innerlich im Menschen wirkt, bezeichnen wir als seelisch.Ahriman ist ein mehr geistiges Wesen, Luzifer ein mehr seelisches Wesen. Ahriman ist der Herr sozusagen desjenigen, was abläuft in der äußeren Natur; Luzifer dringt mit seinen Impulsen an das Innere des Menschen heran." Kunst statt bloße
porträtartige Nachbildung der physisch-sinnlichen Welt; Geschichte
der philosophischen Entwickelung der Menschheit; heutige wissenschaftliche,
insbesondere der medizinische Literatur und Anschauung; wie viele Menschen
philosophieren sozusagen aus dem Handgelenk heraus, ohne sich darum zu
kümmern, ob sich die Philosophiererei einfügt in den allgemeinen
notwendigen Gang der Weltenordnung; philosophierende Sonderlinge sind sehr
verbreitet in der Welt; sie verlieben sich in ihre Meinungen, Verworrenheiten
der eigensinnigen Meinungen; die Natur lässt mit sich keine Vogel-Strauß-Politik
treiben; Perversitäten der sinnlichen Triebe; Halluzinationen; alles
Böse entsteht dadurch, dass etwas, was in irgendeiner Weise gut ist,
in einer anderen Weise in der Welt verwendet wird; dadurch wird es in das
Böse verkehrt: "Nun gibt es wiederum eine rechtmäßige,
eine ganz im Sinne der allgemeinen Weltenordnung liegende Aufgabe des Luzifer.
Diese Aufgabe des Luzifer ist, den Menschen und alles Seelische in der
Welt überhaupt in einer gewissen Beziehung loszureißen von dem
bloßen Leben und Aufgehen im Sinnlich-Physischen. Denken Sie sich,
wenn es gar keine luziferische Gewalt in der Welt gäbe, dann würde
der Mensch hinträumen in dem, was von der Außenwelt als Wahrnehmungen
einströmt, in dem, was von der Außenwelt kommt durch den Verstand.
Das wäre eine Art Verträumen des menschlichen und seelischen
Daseins innerhalb dieser Sinneswelt. Impulse sind aber da, welche zwar
diese Seelen nicht losreißen wollen von der Sinneswelt, insoferne
sie zeitlich an diese Sinneswelt gebunden sind, die aber die Seelen erheben
wollen, so dass die Seelen anderes erleben und erfühlen und sich erfreuen
können als nur an dem, was diese Sinneswelt bieten kann. Wir brauchen
nur zu denken an das, was die Menschheit gesucht hat in der künstlerischen
Entwickelung. Überall da, wo der Mensch etwas erschafft in seinem
Vorstellungs-, Gefühls- und Seelenleben, was nicht grob hängt
an der Sinneswelt, sondern sich erhebt über diese, da ist Luzifer
die Macht, die ihn losreißt von der Sinneswelt. Ein großer
Teil dessen, was an Erhebendem, an Befreiendem in der künstlerischen
Entwickelung der Menschen lebt, sind Eingebungen Luzifers. Noch etwas anderes
können wir als Eingebungen Luzifers bezeichnen. Der Mensch ist in
der Lage, dadurch, dass es luziferische Mächte gibt, mit seinem Denken
nicht hängen zu bleiben an der bloßen porträtartigen Nachbildung
der physisch-sinnlichen Welt; er kann im freien Denken sich über diese
erheben. Das tut er zum Beispiel in seinem Philosophieren. Alles Philosophieren
ist von diesem Gesichtspunkt aus eine Eingebung Luzifers. Man könnte
geradezu eine Geschichte der philosophischen Entwickelung der Menschheit
schreiben, insofern diese nicht reiner Positivismus ist, das heißt,
sich nicht hält an das äußerlich Materielle, und man könnte
sagen: Die Entwickelungsgeschichte der Philosophie ist ein fortwährendes
Aufzeigen der Inspirationen Luzifers. Denn alles über die Sinnes weit
sich erhebende Schaffen wird verdankt den berechtigten Kräften und
Tätigkeiten des Luzifer. Aber nun kann wiederum Luzifer dieses sein
Gebiet überschreiten. Darauf beruht immer das Auflehnen gegen die
Weltenordnung, dass diese Wesenheiten ihr Gebiet überschreiten. Er
überschreitet es und hat fortwährend die Tendenz, es zu überschreiten,
indem er verseucht das Seelisch-Fühlende. Während es Ahriman
mehr mit dem Denken zu tun hat, hat es Luzifer mehr mit dem Fühlen,
mit dem Affekt-, Leidenschafts-, Trieb-, Begierdeleben zu tun. Alles das,
was seelisch fühlsam ist in der physisch-sinnlichen Welt, ist das,
worüber Luzifer Herr ist. Und er hat die Tendenz, dieses Seelisch-Fühlsame
herauszulösen, herauszuschälen aus der physisch-sinnlichen Welt,
es zu vergeistigen, und auf einer besonderen, man möchte sagen, isolierten
Insel des geistigen Daseins ein luziferisches Reich sich einzurichten mit
all dem, was er erhaschen, erbeuten kann an Seelisch-Fühlsamem in
der Sinneswelt. Während Ahriman das Denken zurückhalten will
in der physisch-sinnlichen Welt und es als Schatten und Schemen hereinschafft
in die Sinneswelt, so dass es für das elementarische Hellsehen als
herumhuschende Schatten sichtbar ist, macht Luzifer das andere: er nimmt
das Seelisch-Fühlsame in der physisch-sinnlichen Welt, reißt
es heraus und steckt es in ein besonderes luziferisches Reich, das er im
Gegensatz zur allgemeinen Weltenordnung einrichtet wie ein isoliertes Reich,
das seiner eigenen Natur ähnlich ist. Wie Luzifer da an den Menschen
herankommen kann, davon kann man sich insbesondere eine Vorstellung machen,
wenn man eine Erscheinung des Menschenlebens, über die wir auch noch
genauer sprechen werden, ins Seelenauge fasst, diejenige Erscheinung, die
man als die Liebe im weitesten Sinne bezeichnet und die doch im Grunde
genommen die Grundlage des eigentlich sittlich-moralischen Lebens in der
menschlichen Weltenordnung ist. Über diese Liebe im weitesten Sinne
muss man das Folgende sagen: Wenn diese Liebe in der physisch-sinnlichen
Welt auftritt und wirkt innerhalb des menschlichen Lebens, dann ist
sie absolut geschützt vor jedem unberechtigten luziferischen Eingriff,
wenn sie so auftritt, dass der Mensch das Wesen, das er liebt, um dieses
Wesens willen liebt. - Nicht wahr, wenn uns irgendein Wesen, ein anderer
Mensch oder ein Wesen anderer Naturreiche in der physisch-sinnlichen Welt
entgegentritt, so tritt es uns mit bestimmten Eigenschaften entgegen. Wenn
wir eine freie Empfänglichkeit, eine Eindrucksfähigkeit für
diese Eigenschaften haben, dann nötigen uns diese die Liebe ab, dann
können wir nicht anders, als dieses Wesen lieben. Wir werden durch
das Wesen veranlasst, es zu lieben. Diese Liebe, wo die Ursache der Liebe
nicht in dem Liebenden liegt, sondern im geliebten Wesen, das ist diejenige
Art, diejenige Form von Liebe in der Sinnes weit, die absolut gefeit ist
vor jedem luziferischen Einfluss. Aber nun können Sie, wenn Sie das
menschliche Leben betrachten, bald ersehen, dass auch eine andere Art von
Liebe hereinspielt in das menschliche Leben, diejenige Liebe, wo man liebt,
weil man selber gewisse Eigenschaften hat, die sich befriedigt, entzückt,
erfreut fühlen, wenn man dieses oder jenes Wesen lieben kann. Man
liebt dann um seinetwillen; man liebt, weil man so oder so geartet ist,
und diese besondere Artung ihre Befriedigung fühlt dadurch, dass man
das andere Wesen liebt. Sehen Sie, diese Liebe, die man eine egoistische
Liebe nennen könnte, muss auch da sein. Sie darf nicht etwa fehlen
in der Menschheit. Denn alles, was wir in der geistigen Welt lieben können,
die geistigen Tatsachen, alles das, was in uns durch Liebe als Sehnsucht,
als Drang hinauf in die geistige Welt leben kann, zu umfassen die Wesenheiten
der geistigen Welt, die geistige Welt zu erkennen: es entspringt natürlich
auch der sinnlichen Liebe zur geistigen Welt. Aber diese Liebe zum Geistigen,
die muss, nicht etwa darf, sondern muss notwendigerweise um unseretwillen
geschehen. Wir sind Wesen, die ihre Wurzeln in der geistigen Welt haben.
Es ist unsere Pflicht, uns so vollkommen als möglich zu gestalten.
Um unseretwillen müssen wir die geistige Welt lieben, dass wir so
viel Kräfte als möglich in unsere eigene Wesenheit aus der geistigen
Welt hereinbringen. In der geistigen Liebe ist dieses persönliche,
individuelle Element, man möchte sagen dieses egoistische Liebeselement,
voll berechtigt, denn es entreißt den Menschen der Sinneswelt, es
führt ihn hinauf in die geistige Welt, es leitet ihn an, die notwendige
Pflicht zu erfüllen, sich immer vollkommener und vollkommener zu machen.
Nun hat Luzifer die Tendenz, diese beiden Welten miteinander zu vermischen.
Überall in der Menschenliebe, wo der Mensch in der physisch-sinnlichen
Welt liebt mit einem egoistischen Anflug, um seinetwillen, da geschieht
es deshalb, weil Luzifet die sinnliche Liebe der geistigen ähnlich
machen will. Dann kann er sie herausreißen aus der Sinneswelt und
kann sie in sein besonderes Reich führen. So dass alle Liebe, die
eine egoistische Liebe genannt werden kann, die nicht da ist um des Geliebten,
sondern um des Liebenden willen, den luziferischen Impulsen ausgesetzt
ist. Wenn man das, was eben gesagt worden ist, recht ins Auge fasst, dann
kommt man schon darauf, dass insbesondere in der Gegenwart, in der materialistischen
Kultur der Gegenwart alle Veranlassung vorliegt, auf diese luziferischen
Verlockungen gegenüber dem Leben in der Liebe hinzuweisen. Denn ein
großer Teil unserer heutigen wissenschaftlichen, insbesondere der
medizinischen Literatur und Anschauung, ist durchsetzt von dieser luziferischen
Auffassung der Liebe. Man müsste da gewissermaßen etwas heikle
Gebiete berühren, wenn man genauer sprechen wollte. Aber das luziferische
Element in der Liebe wird geradezu gehätschelt von einer großen
Partie unserer medizinischen Wissenschaft, wenn den Männern - insbesondere
wird da die Männerwelt bevorzugt - immer wieder und wiederum gesagt
wird, dass sie ein gewisses Gebiet der Liebe pflegen müssen, wie das
zu ihrer Gesundheit, also um ihrer selbst willen notwendig ist. Viele Ratschläge
werden nach solcher Richtung gegeben, wo gewisse Erlebnisse in der Liebe
den Männern anempfohlen werden nicht um der geliebten Wesen willen,
sondern weil man im Auge hat: das ist notwendig für das männliche
Leben. Wenn wir solchen Ausführungen begegnen, und wenn sie noch so
sehr in dem Gewand der Wissenschaftlichkeit auftreten, so sind sie nichts
anderes als Inspirationen des luziferischen Elementes in der Welt. Und
ein großer Teil der Wissenschaft ist einfach von luziferischen Anschauungen
durchsetzt. Und Luzifer findet die besten Rekruten für sein Reich
unter den Menschen, die sich solche Ratschläge geben lassen, die glauben
können, dass es für die Förderung der eigenen Person notwendig
sei, gewisse Formen des Liebeslebens zu pflegen. Derlei Dinge zu wissen,
ist durchaus notwendig. Denn immer wieder muss es betont werden, was ich
schon gestern sagte: Den Teufel, sowohl in der luziferischen wie in der
ahrimanischen Form, spürt das Völkchen nie, und wenn er sie am
Kragen hätte! - Dass den Menschen, die als materialistische Wissenschafter
Ratschläge geben, wie die angedeuteten, der Luzifer dahinten im Nacken
sitzt, das merken die Leute nicht. Sie leugnen ihn ja, weil sie alle geistigen
Welten leugnen. So sehen wir, wie auf der einen Seite Großes und
Erhabenes, was die Menschheitsentwickelung trägt und hebt, von Luzifer
abhängt. Die Menschheit muss verstehen, die Impulse, die von Luzifer
kommen, in den entsprechenden Gebieten zu halten. Überall da, wo Luzifer
auftritt als der Pfleger des schönen Scheines, als der Pfleger der
künstlerischen Impulse, da entsteht aus der luziferischen Tätigkeit
Großes und Erhabenes, Gewaltiges in der Menschheit. Aber es gibt
auch eine Schattenseite der luziferischen Tätigkeit. Luzifer hat überall
das Bestreben, das Seelisch-Fühlsame loszureißen von dem Sinnlichen,
es zu verselbständigen, es mit Egoismus und Egoität zu durchsetzen.
So treten im Seelisch-Fühlsamen das Element des Eigensinnes und ähnliche
Momente auf, so dass der Mensch sich im freien Schaffen allerlei Ideen
bildet über die Welt - man möchte sagen auf freie Hand. Wie viele
Menschen philosophieren sozusagen aus dem Handgelenk heraus, ohne sich
darum zu kümmern, ob sich die Philosophiererei einfügt in den
allgemeinen notwendigen Gang der Weltenordnung. Die philosophierenden Sonderlinge
sind wirklich sehr verbreitet in der Welt; sie verlieben sich in ihre Meinungen,
sie gleichen das luziferische Element nicht durch das ahrimanische aus,
das überall fragen muss, ob das, was man innerhalb der physischsinnlichen
Welt denkend erwirbt, auch in die Gesetze der physischsinnlichen Welt hineinpasst.
Und so sieht man diese Leute mit ihren Meinungen, die nichts anderes sind
als eine Schwärmerei, die sich nicht der allgemeinen Weltenordnung
fügt, durch die Welt laufen. Alle Schwärmereien, alle Verworrenheiten
der eigensinnigen Meinungen, alle Sonderlingsmeinungen, alle falschen,
schwärmerischen Idealismen, sie stammen von den Schattenseiten der
luziferischen Impulse. Ganz besonders aber tritt uns in der Bedeutung für
das Grenzland oder für die Schwelle zwischen dem Sinnlichen und Übersinnlichen
das luziferische und ahrimanische Element entgegen, wenn man das hellsichtige
Bewußtsein ins Auge fasst. Wenn die Menschenseele das mit sich vorgenommen
hat, was sie fähig macht, in die geistige Welt zu schauen, in die
geistige Welt Einblicke zu gewinnen, dann muss sie ganz besonders die Aufgabe
selbst übernehmen, die sonst von den unterbewußten Regulatoren
des Seelenlebens geleistet wird. Dass der Mensch im gewöhnlichen Leben
nicht allzusehr die Gepflogenheiten und Gesetzmäßigkeiten des
einen Reiches in das andere hineinträgt, dafür sorgt die allgemeine
Naturordnung, denn diese allgemeine Naturordnung käme ganz außer
Rand und Band, wenn die Welten durcheinander geworfen würden. Wir
haben eben betont, dass für die geistige Welt die Liebe sich so entwickeln
muss, dass der Mensch vor allen Dingen auf die Durchdringung mit innerer
Stärke in bezug auf sein Selbst sich entfalten muss, dass der Mensch
den Drang entwickeln muss, sich zu vervollkommnen. Er muss sich selbst
im Auge haben, wenn er die Liebe zur geistigen Welt entwickelt. Wenn er
diese selbe Art von Antrieben, die ihn in der geistigen Welt zum Erhabensten
führen können, ins Sinnliche überträgt, können
sie zum Abscheulichsten führen. Es gibt Menschen, die sich im äußeren
physischen Erleben, in dem, was sie den ganzen Tag über tun, gar nicht
besonders interessieren für die geistige Welt. In unserer Zeit, so
sagt man, sollen diese Menschen gar nicht so selten sein. Aber die Natur
lässt mit sich keine Vogel-Strauß-Politik treiben. Nicht wahr,
diese VogelStrauß- Politik besteht darin, daß der Vogel den
Kopf in den Sand steckt und dann glaubt, die Dinge, die er nicht sieht,
seien nicht da. Die materialistisch gesinnten Menschen glauben, die geistige
Welt sei nicht da, weil sie sie nicht sehen. Sie sind richtige Vogel-Strauße.
Aber in der eigenen Seele, in den Tiefen der eigenen Seele ist deshalb
der Drang zur geistigen Welt nicht etwa nicht da, weil die Menschen ihn
leugnen, weil sie sich darüber betäuben. Er ist da. In jeder
Menschenseele ist ein lebendiger Trieb, eine lebendige Liebe zur geistigen
Welt vorhanden, auch in den materialistischen Seelen. Die Menschen machen
sich nur seelisch ohnmächtig gegenüber diesem Drang. Nun gibt
es ein Gesetz, dass, wenn etwas auf der einen Seite durch Betäubung
zurückgedrängt wird, es auf der entgegengesetzten Seite herauskommt.
Die Folge davon ist, dass der egoistische Trieb sich in die sinnlichen
Triebe hereinschlägt. Es schlägt aus der geistigen Welt die Art
von Liebe, die nur für sie berechtigt ist, in die sinnlichen Triebe,
Leidenschaften, Begierden und so weiter hinein, und da werden diese sinnlichen
Triebe pervers. Die Perversitäten der sinnlichen Triebe, alle abscheulichen
Abnormitäten der sinnlichen Triebe sind das Gegenbild von dem, was
hohe Tugenden in der geistigen Welt wären, wenn man die Kräfte,
die dann in die physische Welt gegossen werden, in der geistigen Welt verwenden
würde. Darüber muss man nachdenken, dass dasjenige, was in
verabscheuungswürdigen Trieben in der Sinneswelt zum Ausdruck kommt,
wenn es in der geistigen Welt verwendet würde, das Erhabenste in der
geistigen Welt leisten könnte. Das ist ungeheuer bedeutsam. So sehen
Sie auch schon auf diesem Gebiete, wie das Erhabene in das Abscheuliche
umschlägt, wenn die Grenze zwischen der physisch- sinnlichen und der
übersinnlichen Welt nicht in der entsprechenden Weise beachtet und
geschätzt wird. Das hellsichtige Bewußtsein muss sich nun so
entwickeln, dass die hellsichtige Seele in den übersinnlichen Welten
gemäß den Gesetzen dieser übersinnlichen Welten leben kann,
dass sie wiederum imstande sein muss, zurückzugehen in das Leben im
Leibe, ohne sich in der normal-physisch-sinnlichen Welt von den Gesetzen
der übersinnlichen Welten beirren zu lassen. Nehmen wir an, eine Seele
könne das nicht, dann kann das Folgende eintreten. Wir werden noch
sehen, dass die Seele beim Übergang über das Grenzgebiet von
der einen Welt in die andere insbesondere lernt durch die Begegnung mit
dem Hüter der Schwelle, sich richtig zu verhalten. Aber nehmen wir
an, es hätte eine Seele - es kann das durchaus auch eintreten - sich
hellsichtig gemacht, wäre hellsichtig geworden durch irgendwelche
Verhältnisse und hätte nicht in ordentlicher Weise die Begegnung
mit dem Hüter der Schwelle durchgemacht. Dann kann eine solche Seele
hellsichtig in die übersinnlichen Welten hineinsehen, auch Wahrnehmungen
machen, aber es kann ihr passieren, wenn sie dann zurückgeht in die
physisch-sinnliche Welt, nachdem sie eigentlich nicht in rechtmäßiger
Weise in der geistigen Welt war, dass sie «genascht» hat in
der geistigen Welt. Solche Näscher der geistigen Welt gibt es zahlreiche,
und man darf wahrhaftig sagen, das Naschen in der übersinnlichen Welt
ist viel bedenklicher als das Naschen in der physisch-sinnlichen Welt.
Man kann also naschen in der geistigen Welt; dann tritt sehr häufig
ein, dass man dasjenige, was man dort erlebt hat, herübernimmt in
die Sinnes weit; aber dann verdichtet es sich, dann wird es zusammengezogen.
So dass ein solcher nicht nach den Gesetzen der allgemeinen Weltenordnung
sich verhaltender Hellseher in die physischsinnliche Welt zurückkommt
und die verdichteten Bilder und Eindrücke der übersinnlichen
Welten mitbringt, aber nicht bloß in der physisch-sinnlichen Welt
schaut und denkt, sondern vor sich hat, indem er in seinem physischen Leibe
lebt, die Nachwirkungen der geistigen Welt in Bildern, die ganz ähnlich
den sinnlichen aussehen, nur dass sie keiner Realität entsprechen,
dass sie Illusionen, Halluzinationen, Träumereien sind. ... Und was
man so an Näscherei aus der geistigen Welt in sich trägt, das
ist ganz besonders eine Beute, über die sich Ahriman hermachen kann.
Aus dem, was er dem gewöhnlichen Menschendenken entnimmt, bekommt
er nur luftige Schatten, aber er bekommt, trivial gesprochen, recht fette
Schatten und Schemen, wenn er aus den menschlichen Leibesindividualitäten
herauspresst, so gut er es kann, die falschen Wahnesbilder, die durch das
Naschen in der geistigen Welt entstanden sind. Und damit wird auf ahrimanische
Weise die physisch-sinnliche Welt mit geistigen Schatten und Schemen, die
sehr schlimm der allgemeinen Weltenordnung widerstreben, durchsetzt. Da
sehen wir also, wie das ahrimanische Prinzip ganz besonders eingreifen
kann, wenn es seine Grenzen überschreitet und der allgemeinen Weltenordnung
entgegenwirkt, wie da ganz besonders dieses ahrimanische Prinzip aus der
Verkehrung seiner regelrechten Tätigkeit zum Bösen werden kann.
Es gibt kein absolutes Böses. Alles Böse entsteht dadurch, dass
etwas, was in irgendeiner Weise gut ist, in einer anderen Weise in der
Welt verwendet wird; dadurch wird es in das Böse verkehrt. In einer
ähnlichen Weise kann das luziferische Prinzip, das zu so Erhabenem,
Großartigem den Anlass geben kann, gerade für die hellsichtig
gewordene Seele gefährlich, bedeutsam gefährlich werden. Und
das geschieht im umgekehrten Falle. Jetzt haben wir den Fall betrachtet,
wenn eine Seele in der geistigen Welt nascht, also darinnen wahrnimmt,
und, wenn sie zurückkommt in die physisch-sinnliche Welt, nicht sich
sagt: Jetzt darfst du dich nicht dieses Vorstellungslebens bedienen, das
für die geistige Welt passt, - dann ist sie in der physisch-sinnlichen
Welt dem ahrimanischen Einfluss ausgesetzt. Aber es kann das Umgekehrte
stattfinden; es kann die Menschenseele hineintragen in die geistige Welt
das, was nur der physisch-sinnlichen Welt angehören soll, und das
ist
19. Die Geheimnisse der Schwelle II; Sinneswelt und elementarische Welt; Einbildung, Schizophrenie, Sklave seiner Gedanken; Schlaf und Wachen in der elementarischen Welt; Gedanken der physisch-sinnlichen Welt; sie lassen sich von der Seele alles gefallen; in der physisch-sinnlichen Welt kann man etwas recht Dummes denken; das tut in der Regel nicht weh, in der elementarischen Welt kann es einem Schmerzen bereitenSinneswelt und elementarische Welt; Einbildung, man sei der Kaiser von China, Schizophrenie; Schlaf und Wachen in der elementarischen Welt; das sind geduldige Dinger, diese Gedanken der physisch-sinnlichen Welt; sie lassen sich von der Seele alles gefallen; in der physisch-sinnlichen Welt kann man etwas recht Dummes denken; das tut in der Regel nicht weh, in der elementarischen Welt kann es sehr gut vorkommen, wenn man mit seinem Denken Dummheiten dort macht, dass das, was da als selbständige Wesen herumkriecht, einem Schmerzen bereitet: "Nehmen wir einmal an, ein hellsichtig gewordenes Bewußtsein würde jene Verwandlungsfähigkeit, die es haben muss, damit für dieses die geistige Welt überhaupt da ist, herübernehmen in die Sinneswelt, wenn es die Schwelle wiederum überschreitet zurück in diese Sinneswelt. Diese Verwandlungsfähigkeit, von der ich gesprochen habe, ist eine Eigentümlichkeit des menschlichen Ätherleibes, der vorzugsweise in der elementarischen Welt lebt. Nehmen wir also an, ein Mensch kehre zurück von der geistigen in die sinnliche Welt und er würde seinen Ätherleib so verwandlungsfähig lassen, wie er ihn haben muss in der elementarischen Welt. Was würde dann eintreten? Jede Welt hat ihre besondere Gesetzmäßigkeit. Die Sinneswelt ist die Welt der abgeschlossenen Formen; die Geister der Form regieren in der Sinneswelt. Die elementarische Welt ist die Welt der Beweglichkeit, die Welt der Metamorphose, der Verwandlung. Wie man sich selber, wenn man sich in der elementarischen Welt erfühlen will, fortwährend verwandeln muss, so verwandeln sich alle Wesen fortwährend in der elementarischen Welt. Es gibt keine geschlossene, keine abgegrenzte Form in der elementarischen Welt; alles ist in fortwährender Metamorphose. Und dieses sich metamorphosierende Dasein muss man mitmachen als Seele außerhalb des physischen Leibes, wenn man sich in der elementarischen Welt erleben will. In der physischsinnlichen Welt muss man seinen Ätherleib, der als Ätherleib ein Wesen der elementarischen Welt ist und die Verwandlungsfähigkeit hat, untertauchen lassen in den physischen Leib. Durch dieses Physische ist man eine bestimmte Persönlichkeit in der physisch-sinnlichen Welt; man ist diese oder jene bestimmte Persönlichkeit. Der physische Leib prägt einem die Persönlichkeit auf, der physische Leib und die Verhältnisse in der physisch-sinnlichen Welt, in die man gestellt ist, machen einen zur Persönlichkeit. In der elementarischen Welt ist man nicht eine solche Persönlichkeit, denn Persönlichkeit erfordert Formgeschlossenheit. Aber hier kommt es in Betracht, dass das, was das hellsichtige Bewußtsein erkennt in der menschlichen Seele, immer vorhanden ist. Durch die Kräfte des physischen Leibes wird jene Beweglichkeit des Ätherleibes nur zusammengehalten. Sobald der Ätherleib untertaucht in den physischen Leib, werden seine beweglichen Kräfte zusammengehalten, in die Form hineingepasst. Und der Ätherleib, wenn er nicht im physischen Leib gleichsam wie in seiner Tüte stecken würde, hätte immer den Trieb zu fortwährender Verwandlung. Nehmen wir nun an, eine hellsichtig gewordene Seele trüge in ihrem Ätherleib diesen Trieb zur Verwandlungsfähigkeit in die physisch-sinnliche Welt herüber. Dann ist dieser Ätherleib mit seiner Tendenz zur Beweglichkeit gleichsam locker im physischen Leib darinnen, und man gerät dadurch als Menschenseele durch die Kräfte seines Ätherleibes in einen Widerspruch mit den Anforderungen der physischen Welt, die einen zu einer bestimmten Persönlichkeit prägen will, weil der Ätherleib, der sich frei bewegen will, dann, wenn er die Schwelle von der geistigen Welt zur physisch-sinnlichen Welt in unrichtiger Weise zurücküberschreitet, alle Augenblicke etwas anderes sein will, etwas, was in Widerspruch stehen kann mit der festen Prägung des physischen Leibes. Um es etwas exakter auszudrücken, man kann vermöge des physischen Leibes, sagen wir, ein europäischer Bankbeamter sein, aber weil der Ätherleib den Trieb zur Befreiung vom physischen Leib herübergetragen hat in die physische Welt, kann man sich einbilden, man sei der Kaiser von China. Oder, um ein anderes Beispiel zu gebrauchen, kann man, sagen wir, Präsident in der Theosophischen Gesellschaft sein, und, wenn der Ätherleib locker geworden ist, sich einbilden, man sei vor dem Direktor des Globus gestanden. Da sehen wir, wie in der entschiedensten Weise beachtet werden muss die Schwelle, die sich zwischen der sinnlichen und übersinnlichen Welt genau ergibt; wie man die Anforderungen einer jeglichen Welt ins Seelenauge fassen muss und wie man sich anpassen muss diesen Anforderungen; wie die Seele anders sich verhalten muss, je nachdem sie jenseits oder diesseits der Schwelle steht. Das hängt also damit zusammen, dass man immer und immer wiederum betont, es dürfen nicht in unrechtmäßiger Weise zurückgetragen werden die Gepflogenheiten der übersinnlichen Welten in die sinnliche Welt, wenn man zurückschreitet über die Schwelle. Wenn ich mich flach auszudrücken mir erlauben darf, so kann ich sagen: Man muss sich in der richtigen Weise in beiden Welten zu benehmen verstehen, man darf nicht das Beobachten, das in der einen Welt richtig ist, in die andere hinübertragen. ... Dadurch, dass der physisch-sinnliche Leib das Nötige dazu tut, sofern der Mensch wacht, fühlt er sich als ein Selbst, als ein Ich. Es sind die Kräfte des physisch-sinnlichen Leibes so, dass dieser ihm die Kräfte liefert, wenn der Mensch in den physisch-sinnlichen Leib untertaucht, die ihn sich empfinden lassen als ein Selbst, als ein Ich. So ist es nicht in der elementarischen Welt. Da muss der Mensch das, was in der physisch-sinnlichen Welt der physische Leib leistet, selber leisten bis zu einem gewissen Grade. Man kann kein Selbstgefühl entwickeln in der elementarischen Welt, wenn man sein Wollen nicht anstrengt, wenn man sich nicht selber will. Das erfordert allerdings eine Überwindung der menschlichen Bequemlichkeit, einer Bequemlichkeit, die ungeheuer tief eingewurzelt ist. Das Sich-selber-Wollen ist notwendig für die elementarische Welt; und ebenso wie Schlafen und Wachen abwechseln in der physisch-sinnlichen Welt, so muss der eine Zustand des Sich-in-die-Wesen-Hineinverwandelns in der elementarischen Welt mit diesem im Wollen erstarkten Selbstgefühle abwechseln. Wie man in der physisch-sinnlichen Welt durch die Tagesarbeit müde wird, wie einem da schließlich die Augen zufallen, kurz, wie die Übermannung durch den Schlaf eintritt, so kommen Momente in der elementarischen Welt für den Ätherleib, wo dieser fühlt: ich kann mich jetzt nicht fortwährend verwandeln, ich muss jetzt alles ausschließen, was an anderen Wesen und Vorgängen da ist. Ich muss das alles aus meinem Blickekreis heraustreiben, ich muss absehen von allen anderen Wesenheiten und Vorgängen und mich, mein Selbst, wollen, einmal ganz, ganz in mir leben und nichts wissen von den anderen Wesenheiten und Vorgängen der elementarischen Welt. Das würde entsprechen dem Schlaf der physischen Welt: dieses Wollen seiner selbst mit Ausschluss der anderen Wesenheiten und Vorgänge. Nun würde man sich unrichtig vorstellen, wenn man dächte, dass in solcher Weise, gleichsam naturgesetzlich geregelt, die Abwechslung von Verwandlungsfähigkeit und erstarktem Ich-Gefühl in der elementarischen Welt vorhanden wäre wie Wachen und Schlafen in der physisch-sinnlichen Welt. Es ist alles für das hellsichtige Bewußtsein - und für dieses ist es nur wahrnehmbar - willkürlich; nicht dass es von selbst übergeht wie das Wachen in den Schlaf, sondern nachdem man eine mehr oder weniger lange Zeit in der Verwandlung gelebt hat, empfindet man das Bedürfnis in sich, nun wieder zu erleben, zu entfalten gleichsam den anderen Pendelschlag des elementarischen Lebens. So wechselt in einer viel willkürlicheren Weise als Wachen und Schlafen in der physisch-sinnlichen Welt Verwandlungsfähigkeit und In-sich-Leben mit erstarktem Selbstgefühl in der elementarischen Welt. Ja, das Bewußtsein kann es dazu bringen, dass gleichsam durch eine Elastizität dieses Bewußtseins beide Zustände unter gewissen Voraussetzungen gleichzeitig vorhanden sind, dass man sich gewissermaßen auf der einen Seite verwandelt und dennoch gewisse Teile seiner Seele zusammenhält und in sich ruht. Man kann, was man in der sinnlich-physischen Welt nicht gerade zum Vorteil des Seelenlebens unternehmen soll, in der elementarischen Welt zugleich wachen und schlafen. So sehen wir, dass auch in dieser elementarischen Welt ein solcher Pendelschlag des Seelenlebens notwendig ist, wie in der physischen Welt Wachen und Schlafen notwendig ist. ... Nun, wahrhaftig, man braucht eine stärkere Kraft der Seele, um mit seinem Bewußtsein lebendigen Gedankenwesen gegenüberzustehen, als den passiven Gedanken der physischen Welt, die mit sich machen lassen, was man will, die sich sogar gefallen lassen, dass sie sich nicht nur gescheit verbinden und trennen lassen, sondern auch manchmal recht töricht. Das sind geduldige Dinger, diese Gedanken der physisch-sinnlichen Welt; sie lassen sich von der Seele alles gefallen. Das wird ganz anders, wenn man sozusagen die Seele hineinsteckt in die elementarische Welt. Da leben die Gedanken ihr selbständiges Leben. Da muss man sich aufrecht erhalten und behaupten mit seinem Seelenleben - nicht passiven Gedanken gegenüber, sondern einem aktiven, in sich selber regsamen Gedankenleben. Es ist durchaus so, dass man in der physisch-sinnlichen Welt etwas recht Dummes denken kann; das tut in der Regel nicht weh. In der elementarischen Welt kann es sehr gut vorkommen, wenn man mit seinem Denken Dummheiten dort macht, dass das, was da als selbständige Wesen herumkriecht, einem recht weh tut, einem recht Schmerzen macht. So sehen wir, wie durchaus die Gepflogenheiten des Seelenlebens anders werden müssen, wenn man die Schwelle von der physischsinnlichen in die übersinnliche Welt überschreitet. Würde man mit den Gepflogenheiten, die man den lebendigen Gedankenwesen der elementarischen Welt entgegenbringt, herüberkommen in die physisch- sinnliche Welt, die Schwelle überschreiten und zurückgehen und würde dann nicht das gesunde Denken mit den passiven Gedanken entfalten, sondern festhalten wollen das Verhalten für die elementarische Welt, dann gingen einem die Gedanken fortwährend durch, dann liefe man den Gedanken nach; dann würde man der Sklave seiner Gedanken werden."Erstarkung und Erkraftung
des Seelenlebens, moralische Seelenkräfte, Charakterfestigkeit, innere
Sicherheit und Ruhe, innerer Mut; falscher Eintritt in die geistig-elementare
Welt hat zur Folge, dass ein Grad von Egoismus und ein Grad von Liebe zur
Täuschung eintritt: "Erstarkung, Erkraftung des Seelenlebens gehört
daher zu den auch von uns schon oft erwähnten Vorbereitungen für
das Erleben der übersinnlichen Welten. Erstarkung und Erkraftung des
Seelenlebens. Und vor allen Dingen müssen stark und kraftvoll werden
diejenigen Erlebnisse der Seele, die man bezeichnen könnte als die
höheren moralischen Erlebnisse, Erlebnisse, die sich ausdrücken
in der Seelenstimmung der Charakterfestigkeit, der inneren Sicherheit und
Ruhe. Innerer Mut und Charakterfestigkeit müssen vor allen Dingen
in der Seele ausgebildet werden, denn durch Charakterschwäche schwächt
man das ganze Seelenleben, und man kommt mit einem schwachen Seelenleben
in die elementarische Welt hinein. Das darf man aber nicht, wenn man richtig
und wahr in der elementarischen Welt erleben will. Daher wird niemand,
der es wahrhaftig ernst nimmt mit dem Erleben in den höheren Welten,
jemals außer acht lassen, zu betonen, dass zu jenen Kräften,
welche das Seelenleben verstärken müssen, damit es richtig eintritt
in die höheren Welten, die Stärkung der moralischen Seelenkräfte
gehört. Und es gehört zu den traurigsten Verirrungen, die der
Menschheit vorgemacht werden, wenn man es unternimmt zu sagen, dass Hellsichtigkeit
angeeignet werden solle mit Außerachtlassung der Verstärkung
des moralischen Lebens. Es muss durchaus betont werden, dass dasjenige,
was ich charakterisiert habe in der Schrift «Wie erlangt man Erkenntnisse
der höheren Welten?» als die Ausbildung der Lotusblumen, die
bei dem sich heranbildenden Hellseher gleichsam in dem Geistleib des Menschen
sich kristallisieren, dass dieses Heranbilden der Lotusblumen auch geschehen
kann - aber eben nicht geschehen sollte - mit Außerachtlassung der
moralischen Stärkungsmittel. Diese Lotusblumen müssen da sein,
wenn der Mensch die Verwandlungsfähigkeit haben will; denn letztere
besteht darin, dass die Lotusblumen ihre Blätter in Bewegung von dem
Menschen hinweg entfalten und die geistige Welt umfassen, sich an sie anschmiegen.
Was man als Verwandlungsfähigkeit entwickelt, drückt sich für
das hellseherische Anschauen in der Entfaltung der Lotusblumen aus. Was
man als verstärktes Ich-Gefühl heranbildet, ist innere Festigkeit,
die man nennen könnte ein elementarisches Rückgrat. Beides muss
man entsprechend entwickelt haben: Lotusblumen, dass man sich verwandeln
kann, und etwas Ähnliches wie ein Rückgrat in der physischen
Welt, ein elementarisches Rückgrat, damit man sein verstärktes
Ich in der elementarischen Welt entwickeln kann. So wie gestern erwähnt
worden ist, dass dasjenige, was - in geistiger Art entwickelt - zu hohen
Tugenden in der geistigen Welt führen kann, wenn man es in die Sinneswelt
hinunterströmen lässt, zu den stärksten Lastern führen
kann, so ist es auch in bezug auf die Lotusblumen und das elementarische
Rückgrat. Es ist auch möglich, dass man durch gewisse Verrichtungen
die Lotusblumen und auch das elementarische Rückgrat erweckt, ohne
dass man moralische Festigkeit sucht, aber kein gewissenhafter Hellseher
wird das anempfehlen. Denn es handelt sich nicht bloß darum, dass
man für die höheren Welten dieses oder jenes erreicht, sondern
darum, dass man alles beachtet, was in Betracht kommt. In dem Augenblick,
wo man die Schwelle zur geistigen Welt überschreitet, kommt man in
ganz anderer Weise, als man ihnen in der physisch-sinnlichen Welt gegenübertritt,
in die Nähe der luziferischen und ahrimanischen Wesenheiten, von denen
wir schon gesprochen haben. Und man erlebt das Eigentümliche, sobald
man die Schwelle überschritten hat, das heißt, sobald man Lotusblumen
und ein Rückgrat hat, dass man sogleich die luziferischen Mächte
herankommen sieht. Diese haben das Bestreben, die Blätter der Lotusblüten
zu ergreifen. Sie strecken die Fangarme aus nach unseren Lotusblüten,
und man muss in der richtigen Weise sich entwickelt haben, damit man diese
Lotusblüten zur Erfassung der geistigen Vorgänge verwendet, und
dass sie einem nicht erfasst werden von luziferischen Mächten. Dass
sie nicht erfasst werden von luziferischen Mächten, ist aber nur möglich,
wenn man mit Befestigung der moralischen Kräfte in die geistige Welt
hinaufsteigt. Ich habe schon angedeutet, dass in der physisch-sinnlichen
Welt die ahrimanischen Kräfte mehr von außen, die luziferischen
mehr von innen in der Seele an den Menschen herankommen. In der geistigen
Welt ist es umgekehrt: da kommen die luziferischen Wesenheiten von außen
und wollen die Lotusblumen ergreifen, und die ahrimanischen Wesenheiten
kommen von innen und setzen sich fest in dem elementarischen Rückgrat.
Und jetzt schließen, wenn man nicht in Moralität hinaufgestiegen
ist in die geistige Welt, einen merkwürdigen Bund miteinander die
ahrimanischen und die luziferischen Mächte. Wenn man mit Ehrgeiz,
Eitelkeit, mit Machtgelüsten, mit Stolz hinaufgestiegen ist, dann
gelingt es Ahriman und Luzifer miteinander einen Bund zu schließen.
Ich werde zwar ein Bild gebrauchen für das, was dann Ahriman und Luzifer
tun, aber dieses Bild entspricht der Wirklichkeit, und Sie werden mich
verstehen. Es geschieht wirklich, was ich durch dieses Bild andeute: Ahriman
und Luzifer schließen einen Bund, und Luzifer mit Ahriman zusammen
knüpfen die Blätter der Lotusblumen an das elementarische Rückgrat
an. Alle Blätter der Lotusblumen werden mit dem elementarischen Rückgrat
zusammengebunden, der Mensch wird in sich selber zusammengeschnürt,
in sich selber gefesselt durch seine entwickelten Lotusblumen und durch
sein elementarisches Rückgrat. Und das hat zur Folge, dass ein Grad
von Egoismus und ein Grad von Liebe zur Täuschung eintritt, die ganz
undenkbar sind, wenn der Mensch in der physischen Welt nur stehenbleibt.
Das ist es also, was passieren kann, wenn hellsichtiges Bewußtsein
nicht in der gehörigen Weise herangebildet wird: Ahriman und Luzifer
schließen den Bund, durch den die Blätter der Lotusblumen an
das elementarische Rückgrat angebunden werden. Und so wird man in
sich selber gefesselt durch seine eigenen elementarischen oder ätherischen
Fähigkeiten. Das sind alles Dinge, die man wissen muss, wenn man versuchen
will, in die wirkliche geistige Welt erkennend einzudringen." [57]
19. Die Welt des Geistes I; törichte Pädagogik von heute; trockene Gelehrte, dürre Professorenmännlein, Parkinson; Vampire, Krankheit und frühzeitiger Tod, Unglücksfälle, die wie Zufälle aussehen; Spirituelle Gedanken, geistige Naturprodukte; Brocasches Sprachorgan, Meditation, goldenes Schweigen, Überwindung der Zeit; Überwindung des Raumes durch das Ergreifen der Denkkraft; Willensmeditation
Trockene Gelehrte,
dürre Professorenmännlein; bei einem materialistischen Denken
greifen seine Gedanken in das Hirn so ein, dass dieses Hirn Stoffe ausscheidet,
die womöglich zu Krankheiten wie Parkinson führen: "Wenn wir
wachen, ist Winterzeit, richtig Winterzeit der Seele, und wenn wir Frühling
der Seele haben wollen, so müssen wir einschlafen. Es ist so. Und
von diesem Standpunkt aus ist es eigentlich leicht begreiflich, warum Menschen,
die nicht wenigstens etwas aus der Seelensommerzeit hineinmischen in ihr
tagwachendes Leben, so leicht vertrocknen. Trockene Gelehrte, dürre
Professorenmännlein, das sind solche, die nicht gern das aufnehmen,
was nicht ganz vollbewußt ist, die nicht gern aufnehmen etwas von
der Seelensommerzeit. Dann vertrocknen sie, dann werden sie ganz ausgesprochene
Wintermenschen. Und dem Seher stellt sich die ganze Entwickelung
des menschlichen Tageslebens damit schon dar als ganz ähnlich dem,
was ich Ihnen eben für die Natur gesagt habe. Wenn nämlich der
Mensch seine gewöhnlichen, auf das Äußere bezüglichen
Gedanken bildet, wenn er so recht materialistisch dasjenige nur denkt,
was äußerlich geschieht, dann greifen seine Gedanken in das
Hirn so ein, dass dieses Hirn Stoffe ausscheidet, die Ahriman gut gebrauchen
kann, so dass eigentlich Ahriman das wache Tagesleben fortwährend
begleitet. Und je materialistischer wir gesinnt sind, desto besessener
Vampire, Krankheit und frühzeitiger Tod, Unglücksfälle, die wie Zufälle aussehen: "Immer mehr und mehr kommt die Zeit heran, wo die Menschen nur so das Leben nach dem Tode mit Luzifer durchschreiten können, wenn sie hier im Leben schon ordentlich die luziferischen Impulse in der Menschenseele haben ahnen- und kennengelernt. Die Menschen - und solche wird es ja auch gegen die Zukunft immer mehr und mehr geben - , die nichts wissen wollen von Luzifer, und das ist ja wohl gut die Mehrzahl, die werden um so mehr wissen von Luzifer nach dem Tode. Denn nicht nur, dass er an ihrer Seite stehen wird, sondern er wird an ihrer Seite fortwährend von ihren Seelenkräften abzapfen, er wird die Menschen vampirisieren. Das ist es, wozu man sich durch Unkenntnis vorbereitet, zum Vampirisiertwerden durch Luzifer. Dadurch entzieht man sich Kräfte für das nächste Leben, denn die gibt man an Luzifer in einer gewissen Weise ab. In einer ganz ähnlichen Weise ist es mit Bezug auf Ahriman. Mit Bezug auf ihn steht die Sache so. Die beiden Geister sind ja immer da zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, aber das eine Mal ist der eine mehr und der andere weniger da, das andere Mal ist es umgekehrt. Wir gehen hin, und dann wiederum zurück im Leben zwischen Tod und neuer Geburt. Bei dem Hingang ist besonders Luzifer, beim Zurückgehen gegen die neue Geburt zu besonders Ahriman an unserer Seite. Denn der führt uns wiederum zur Erde zurück, der ist bei der Rückwanderung in der zweiten Hälfte eine wichtige Persönlichkeit. Und auch er kann denjenigen Menschen, die nicht an ihn glauben wollen in ihrem Leben zwischen der Geburt und dem Tode, gewissermaßen Schlimmes zufügen. Er gibt ihnen nämlich dann zuviel von seinen Kräften. Er verleiht ihnen das, was er immer übrig hat, diejenigen Kräfte, die mit der irdischen Schwere zusammenhängen, die über die Menschen Krankheit und frühzeitigen Tod verhängen, die allerlei Unglücksfälle, die wie Zufälle aussehen, in das Erdendasein hineinbringen und so weiter. Das alles hängt zusammen mit diesen ahrimanischen Gewalten." Die modernen Materialisten und die Muslime, die den Teufel in Mekka steinigen, beschwören den Teufel am meisten; durch materialistische Versammlungen, islamische Kulturzentren, Kritzeleien an den Wänden der Moscheen und entweihten Kirchen wie der Hagia Sophia wird "der Teufel mit allen Machtmitteln, die die Menschen haben, in die Menschenkultur hereingerufen": Woher kommt denn der Materialismus in der physischen Welt, "jener Materialismus, der sagt: Es gibt ja gar keinen Ahriman, gibt ja gar keinen Teufel! Wer schreit am lautesten: Es gibt keinen Teufel? - Der am meisten von ihm besessen ist. Denn der Geist, den wir Ahriman nennen, hat das allergrößte Interesse daran, dass sein Dasein am allermeisten verleugnet wird von demjenigen, der am meisten von ihm besessen ist. «Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie am Kragen hätte!» Das ist also eine arge Maja, nicht an Ahriman zu glauben, denn da hat er einen am allermeisten am Kragen, wenn man nicht an ihn glaubt, da gibt man ihm die allergrößte Macht über einen. So dass man falsch urteilt, wenn da Monisten auftreten und gegen den Teufel wettern, und man sagt: Die bekämpfen den Teufel. - Nein, eine materialistisch-monistische Versammlung, die gegen den Teufel wettert, ist dazu eingerichtet, den Teufel zu beschwören. Und viel mehr, als es die alten Hexen getan haben sollen, beschwören die modernen Materialisten den Teufel, viel, viel mehr! Das ist die Wahrheit und das andere ist die Maja. So müssen wir uns angewöhnen, anders urteilen zu lernen. Und derjenige, der in eine monistische Versammlung hineingeht, die materialistisch nuanciert ist, sagt die Unwahrheit, wenn er sagt: Die Leute befreien die Menschen vom Teufel. - Er müsste sagen: Jetzt gehe ich in eine Versammlung, wo der Teufel mit allen Machtmitteln, die die Menschen haben, in die Menschenkultur hereingerufen wird. - Das ist das, was wirklich uns zum Bewußtsein kommen sollte, dass wir sozusagen hineinwachsend in das geistige Leben, nicht nur Begriffe und Ideen aufnehmen lernen, sondern dass wir lernen umdenken, umfühlen und doch, wenn wir der äußeren Welt gegenüberstehen, vernünftig genug bleiben, nicht diese äußere Welt immerzu in schwärmerischer Weise zu vermischen mit dem, was für die übersinnlichen Welten die Wahrheit ist." [60] Spirituelle Gedanken, geistige Naturprodukte: "Wir können dadurch, dass wir hier auf der Erde spirituelle Gedanken pflegen, den Toten Nahrung verschaffen. Wir können sie hungern lassen, wenn wir ihnen keine spirituellen Gedanken bringen. - Wenn die Fluren veröden, so bringen sie keine Früchte für die Nahrung der Menschen und die Menschen können verhungern. Die Toten können nun freilich nicht verhungern, sie können nur leiden, wenn das geistige Leben auf der Erde verödet." Das Brocasche Sprachorgan
(Sprachzentrum in der dritten linken Gehirnwindung des Großhirns.
So genannt nach seinem Entdecker Paul Broca, 1824 bis 1880, französischer
Anthropologe und Chirurg), Meditation, goldenes Schweigen, Überwindung
der Zeit; Überwindung des Raumes durch das Ergreifen der Denkkraft;
Willensmeditation: "Die materialistische Wissenschaft sagt, die motorischen
Sprachorgane hätten ihr Zentrum im sogenannten Brocaschen Sprachorgan.
Aber nicht das Brocasche Organ hat die Sprache gebildet, sondern diese
hat jenes gebildet. Die Denkkraft wirkt zerstörend, die Sprache, die
aus der sozialen Umgebung kommt, wirkt aufbauend. Nun können wir diese
Kraft, die das Brocasche Organ aufbaut, loslösen. Das erreichen wir
dadurch, dass wir unsere Meditation durchtränken mit Gefühlswerten.
Wenn ich meditiere: Im Lichte strahlet Weisheit - , so spiegelt auch das
keine äußere Wahrheit, aber einen tiefen Sinn hat es, eine tiefe
Bedeutung. Wenn wir unser Gefühl damit durchdringen: Wir wollen leben
mit dem ganzen Lichte, das Weisheit strahlt - , dann fühlen wir, wie
wir die Kraft ergreifen, die sonst im Worte zum Ausdruck kommt, und die
nun in unserer Seele lebt. Wenn man vom goldenen Schweigen spricht, so
bezieht sich das darauf: Wir haben in unserer Seele eine Kraft, die das
Wort schafft. - Wir können sie ergreifen wie die Denkkraft. Dann überwinden
wir die Zeit, wie wir durch das Ergreifen der Denkkraft den Raum überwinden.
Was für das alltägliche Leben ein Erinnern ist bis zur Kindheit,
das dehnt sich dann aus über das vorgeburtliche Leben. Das ist der
Weg, um Erfahrungen zu bekommen über das Leben vom letzten Tode bis
zu unserer jetzigen Geburt, und zugleich der Weg, die Entwickelung der
Menschheit zu durchschauen. Wir durchschauen die Kräfte, die die Evolution
der Menschengeschichte leiten. Und das Leben von der Geburt bis zum Tode
erkennen wir. Wenn wir die Kraft des stummen Wortes ausbilden, erkennen
wir die spirituelle Grundlage des Erdenlebens. Hier ist es wieder so, dass
wir auf eine historische Stelle treffen, auf das Mysterium von Golgatha.
Denn dies ist der Weg, auf dem wir die auf- und absteigende Entwickelung
der Menschheit finden und den Punkt, wo Christus sich inkarniert. Wie er
in seiner ureigenen Kraft ist, so wird er erkannt. Wie wir durch die Befreiung
des Denkens uns verbinden mit dem Christus, wie er auf Erden war, so verbinden
wir uns durch die Befreiung des Wortes mit dem Mysterium von Golgatha.
Ein besonderes Licht fällt damit auf die erste Zeile des Johannes-Evangeliums.
Dann wird noch eine dritte Kraft durch die Meditation selbständig.
Nicht nur das Gehirn und den Kehlkopf, sondern auch die Blutzirkulation
und das Herz ergreift sie. In schwacher Form wirkend, fühlen wir sie
beim Erröten und Erblassen. Da greift ein Seelisches in die Pulsation
des Blutes ein und geht bis zum Herzen. Diese Seelenkraft kann herausgezogen
werden aus der Pulsation des Blutes und eine selbständige Seelenkraft
werden. Dieses geschieht durch Meditation, da wo der Wille sich mit der
Meditation verbindet. Wir meditieren: Im Lichte erstrahlet Weisheit. -
Aber wir fassen den Entschluss, unser Wollen so damit zu verbinden, dass
wir mitgehen wollen mit dieser strahlenden Weisheit in der Evolution der
Menschheit. Wenn wir zu solcher Willensmeditation kommen, dann erreichen
wir, dass die Willenskräfte in die Seele einströmen. Diese Kräfte
kann man erfassen und herausziehen aus dem Blute - man kann sie zwar nicht
ganz herausziehen -, dann bilden sie eine hellseherische Kraft, durch die
wir hinauskommen über unsere Erde. Wir lernen unsere Erde erkennen
als einen wiederverkörperten Planeten, der sich neu verkörpern
wird und wir Menschen mit ihm. So wachsen wir durch die geistig-seelische
Welt hinein in den Makrokosmos. In gewisser Weise erfahren wir, wie das
Leben zwischen Tod und Geburt entgegengesetzt sein muss dem Leben in einer
Inkarnation. Denn was der Mensch da nach dem Tode erlebt, befreit vom Körper,
das erfährt ja der Initiierte. Nehmen wir das Hauptcharakteristikum
dessen, was sich uns dargeboten hat im leibfreien Zustande. Es ist dasselbe
Erlebnis wie im Leben nach dem Tode. Im Mikrokosmos lebend, nehmen wir
wahr durch das physische Organ der Sinne. Nach dem Tode sehen wir auf den
Körper wie der Initiierte. Nicht wahrnehmen kann man da, was die Sinnesorgane
wahrnehmen. Der Initiierte kann das Leben zwischen Tod und neuer Geburt
erkennen, weil er schon hier den Übergang vom Mikrokosmos zum Makrokosmos
gefunden hat." [61]
20. Die Welt des Geistes II; materialistisch-naturalistische Anschauung der heutigen Physiologie, Anatomie, Botanik, Geologie, Astronomie als reines Phantasieprodukt im Gegensatz zu Natur und Geist bei Kepler, Bruno, Goethe; der äußere Leib der Erde ist nur denkbar mit der Seele und dem Geist der Erde; in den ersten Kindheitsjahren hat man nicht weniger Geist in uns als in den späteren Jahren, schwaches Sehvermögen; das Ganze, das als Ganzes zu betrachten ist, nicht in der Zeit, nur nach seinen Teilen betrachten; wenn wir von Natur reden ohne den Geist, dann reden wir von einem bloßen Phantasieprodukt; ein ganz besonders kleines MännergehirnNatur und Geist: "Aber man kann über die Worte «Natur und Geist» auch noch anders denken, nämlich hinweisen auf die Goetheschen Worte: «Natur ist Sünde, Geist ist Teufel, sie hegen zwischen sich den Zweifel, ihr missgestaltet Zwitterkind.» Und so können wir manches vor Augen führen, was Natur und Geist in Gegensatz bringt, und können darin manches finden, was die menschlichen Herzen in Disharmonie gebracht hat, was Stürme von Kampf und Streit in der Welt hervorgerufen hat. Auf der anderen Seite klingt uns noch ein Wort der neueren Zeit entgegen, auch von Goethe, das da sagt, daß der Geist niemals ohne Materie und die Materie niemals ohne Geist seiend und wirksam sein konnte."Materialistisch-naturalistische
Anschauung der heutigen Physiologie, Anatomie, Botanik, Geologie, Astronomie
als reines Phantasieprodukt im Gegensatz zu Natur und Geist bei Kepler,
Bruno, Goethe; der äußere Leib der Erde ist nur denkbar mit
der Seele und dem Geist der Erde; in den ersten Kindheitsjahren hat man
nicht weniger Geist in uns als in den späteren Jahren, schwaches Sehvermögen;
das Ganze, das als Ganzes zu betrachten ist, nicht in der Zeit, nur nach
seinen Teilen betrachten; wenn wir von Natur reden ohne den Geist, dann
reden wir von einem bloßen Phantasieprodukt; ein ganz besonders kleines
Männergehirn: "So wie wir den Menschen als ein belebtes und beseeltes
Wesen betrachten, so müssen wir auch die Erde betrachten. Nur weil
wir als so kleine Wesen über die Erde gehen, sehen wir nicht, dass
sie zugleich Leib und Seele hat. Aber das rührt auch von der materialistischen
Zeit her. Kepler zum Beispiel, der doch auch zu denken wußte, sagt
noch, dass er die Erde als einen großen Organismus betrachtet. Nur
hatte er keine okkulte Anschauung über die Erde, daher wußte
er nicht, dass der Winter Wachen und der Sommer Schlafen bedeutet für
die Erde, und er stellte sich die Erde vor als einen großen Walfisch,
anstatt sie sich als ein beseeltes Wesen zu denken, das höher ist
als der Mensch. Er schob die Verhältnisse etwas herab, sah die Erde
als einen Walfisch an, und in der Luftbewegung sah er das Ein- und Ausatmen
des Tieres. Das war auch die Anschauung Giordano Brunos. Für ihn war
die Erde ein großer, beseelter Organismus, der in Ebbe und Flut seinen
Atmungsprozess hat. So auch Goethe: Die Erde ist ein großes, belebtes
Individuum, das in der Ebbe und Flut, in den Luftströmungen und im
Meere seinen Ein- und Ausatmungsprozess bekundigt. - Ja, die Geister der
älteren, mehr spirituellen Zeit wußten noch, dass man die Erde
nicht so abstrakt theoretisch betrachten kann, wie man das heute tut in
einer Weise, als ob man ein Haar oder einen Nagel für sich beschreiben
könnte, während man wissen sollte, dass diese nicht ohne den
ganzen Organismus bestehen können, dass sie begründet sind im
ganzen Organismus. Die naturalistische Anschauung weiß nicht, worauf
es ankommt. Bei der Weltbetrachtung kommt es darauf an, dass man bei allem
in der Welt sich muss fragen können: Ist das ein Teil eines Ganzen
oder ist es selber ein Ganzes? - Wenn jemand einen menschlichen Zahn findet,
dann darf er diesen nicht als Einzelwesen betrachten, sondern der Zahn
ist nur begründet, wenn er betrachtet wird als ein Teil des Menschen.
So ist es auch ein Unding, eine einzelne Pflanze zu beschreiben, denn sie
ist nur denkbar als ein Teil des ganzen Erdenwesens. So ist nur denkbar
der äußere Leib der Erde mit der Seele und dem Geist der Erde.
Und wenn man nichts weiß von dem Geist der Erde, wenn man nicht weiß,
dass diese Erde der Leib ist eines Geistes, wie es unser eigner Leib ist,
dann betrachtet man eben die Erde, wie die Mineralogie, die Geologie, die
Botanik sie betrachten. Diese haben nicht das Bewußtsein, dass hinter
allem, was sie beschreiben, der dirigierende Erdgeist ist. Wenn ich ein
Stück aus einem Felsen schlage, ist es leicht zu sagen: Da ist kein
Geist darin! - In einem Stück Zahn ist auch kein Geist darin, aber
das Stück Zahn ist nicht denkbar ohne den ganzen Menschen und das
Seelisch-Geistige, zu dem es gehört. Das müssen wir im Auge behalten,
wenn wir von Natur und Geist sprechen. Wenn wir von der Erde also als von
einem natürlichen Planeten reden, ohne von dessen Seele und Geist
zu sprechen, so rührt diese Beschreibung nur davon her, dass wir vom
Geiste absehen, nichts von ihm wissen wollen. Wo besteht denn die Erde
als bloß natürlicher Planet? Die Botanik, die Geologie, die
Astronomie würden sagen: Sie bewegt sich in dem Weltenraum! - Wenn
jene Behauptung wahr wäre, dann würde sie bald aufhören
sich zu bewegen, dann würde sie zusammenbrechen, wie der menschliche
Leib nach dem Tode, wenn der Geist ihn verlassen hat. Diese Art der Weltbetrachtung
hat abgefärbt. Auch die Glieder des Menschen und der ganze Mensch
werden heute so beschrieben, als ob sie nur Natur wären, das heißt,
man betrachtet den Leichnam. Denn wäre der Mensch so, wie der Physiologe,
der Anatom und so weiter ihn beschreibt, so müsste er sogleich sterben.
Die Physiologie beschreibt nur ihre eigene Phantasie, desgleichen die Astronomie,
die Geologie mit ihrer Erdbeschreibung. Diese ist ein reines Phantasieprodukt.
Das gibt es gar nicht, diese bloß natürliche Erde. Denn dass
die Erde so ist, wie sie ist, ist bis in das kleinste Felsenstückchen
hinein dadurch begründet, dass die Erde von dem Erdgeist durchdrungen
ist. Da sehen wir, worauf es ankommt. Bei der Menschenbetrachtung kommt
es darauf an, dass man den Ausgangspunkt findet von dem Teil zum Ganzen
hin, dass man nicht abbröckelt den Teil vom Ganzen. Der Mensch ist
als solcher ein Ganzes. Handelt es sich aber um die Erde, so ist die ganze
Erde als ein Ganzes zu betrachten. Wenn wir die Natur und ihre Wirkungen
absondern von der Erde, was ist dann diese Natur? Dann ist sie unser Phantasieprodukt,
das in Wirklichkeit gar nicht besteht, das sich uns nur so vorspiegelt,
weil wir einen Teil aus einem Ganzen herausschneiden. Daher sieht man,
dass es gar nicht darauf ankommt, dass einer etwas getreu beschreibt, sondern
dass er weiß, wie ein Teil sich in das Ganze eingliedert oder vielmehr
aus dem Ganzen herauswächst. So muss die Erde als Ganzes betrachtet
werden, nicht etwa als physisches Ganzes, sondern als ein leibliches Wesen,
das zu seinem Geist gehört. Man könnte aber jetzt noch in einer
anderen Weise über Natur und Geist sprechen. Man braucht nur den Menschen
selber zu betrachten. Beim Menschen tritt uns in gewisser Weise etwas entgegen,
was die Begriffe «Natur und Geist» als Gegensätze zu rechtfertigen
scheint. Das Kind wird geboren, alle Lebensäußerungen des Kindes
in der ersten Zeit erscheinen wie etwas aus dem Physischen, aus der ganzen
physischen Natur Her ausgebildetes. Daher sagt man oft: Das Kind handle
noch ganz nach seiner Natur. Erst später werde das Geistige, das Seelische
aus dem Leibe geboren. Im Anfang seines Lebens ist der Mensch mehr Natur,
später entwickelt er mehr den Geist. - Das ist aber wiederum nichts
als eine nachlässige Betrachtungsweise. Denn in den ersten Zeiten
unseres Lebens ist viel Geist in uns, er ist nur in mehr verborgener Weise
in uns als später. Alles, was unserem Leibe seine Formen gibt, ist
wirkender Geist, nur ist es nicht so, dass wir uns innerlich im Geiste
betätigen und ihn mit dem Erinnerungsvermögen durchleuchten.
Wir haben wahrhaftig in den ersten Kindheitsjahren nicht weniger Geist
in uns als in den späteren Jahren. Man könnte wirklich unter
Umständen noch radikaler sprechen. Jemand fragte in diesen Tagen:
Was bedeutet es, wenn ein Kind nur ein paar Tage lebt und dann stirbt?
- Es zeigt uns nun die okkulte Wissenschaft, dass ein so kurzes Leben doch
einen Sinn hat. Oft hat das Wesen, das in diesem Kinderleibe ist, vieles
ausbilden können, aber bisweilen hat es eines nicht ausbilden können,
zum Beispiel ganz gesundes Sehen. Nehmen wir an, jemand ist in einer Inkarnation
ein vorzüglicher Mensch gewesen, hatte aber ein schwaches Sehvermögen.
Dann wird es geschehen, dass ein solcher später in einer Inkarnation
nur wenige Tage lebt, nur um das, was ausgeblieben ist in dem vorigen Leben
wegen seiner schwachen Augen, auszugleichen. In diesem Falle muss man diese
Inkarnation zu der vorigen mitrechnen. Man unterschätzt im allgemeinen
sehr die Bedeutung des Lernvermögens von dem Kinde in den ersten Tagen.
Wenn das Kind lernt ins Licht zu sehen, so ist dazu mehr Kapazität
notwendig, als zu alledem, was man lernt im ersten akademischen Semester.
Gegen solche Dinge kann man manches einwenden, aber man denke nur einmal
über den Inhalt einer solchen Sache nach, und man wird schon sehen,
dass es richtig ist. Wir betrachten das Kindheitsalter erst in der richtigen
Weise, wenn wir wissen, dass der Geist dann nicht weniger in dem Leibe
ist, wenn wir unser Gehirn aufbauen, unsere Physiognomie herausarbeiten
und so weiter, als später, wenn wir etwas Scharfsinnigeres verrichten
können. Im späteren Alter hat der Geist sich etwas mehr aus dem
Leibe herausgezogen und wirkt als der mehr abstrakte Geist, der aber dann
nicht mehr das Gehirn organisieren kann. Dieses ist dann schon wieder fest
geworden. Der Geist, den man später im Menschenleben so gerne «Geist»
nennt, war schon im ersten Teil des Menschenlebens vorhanden, hatte da
aber etwas anderes zu tun, war mehr mit den Naturprozessen verknüpft.
Das sieht man nur nicht, deshalb nennt man das, was da geschieht, nur Natur,
und das, was später bewußt geschieht, nur Geist. Deshalb nimmt
der Mensch einen Gegensatz an zwischen den «natürlichen»
Prozessen der ersten Kindheit und der Geistigkeit des Denkens, Fühlens
und Wollens im späteren Leben. Der Gegensatz ist aber ein ganz anderer.
Im ersten Kindheitsalter ist ein inniger Zusammenhang zwischen Natur und
Geist, sie durchdringen einander, stehen einander noch freundschaftlich
gegenüber. Später sondern sie sich, und der Geist und die Naturprozesse
gehen mehr abgesondert vor sich. Dafür werden die Naturprozesse auch
mehr geistlos, indem der Geist aus ihnen herausdifferenziert ist und zu
der besonderen Seele geworden ist, auf die der Mensch so stolz ist. Diese
erkauft sich der Mensch damit, dass sein Leib mehr geistlos wird. Der Mensch
hat erst Geist aus seinem Leibe gesogen, damit er ihn mehr abgesondert
für sich gebrauchen kann. In der ganzen Erdenentwickelung gibt es
ein Ähnliches. In sehr frühen Zeiten der Erde war überall
der Geist mit der Natur der Erde innig verbunden, daher war dazumal ein
inniges Zusammenwirken zwischen Erdgeist und Erdennatur. Heute ist in gewisser
Weise die Erdennatur so abgesondert von ihrem Geist wie beim Menschen die
Natur von dem Seelischen. Und wie beim Menschen der Geist es ist, der Denken,
Fühlen und Wollen dirigiert, so läuft in der Erdenentwickelung
auch der Erdgeist als Geschichtsverlauf neben dem Naturprozess einher.
Diese waren in der lemurischen Zeit noch mehr miteinander verwoben, wie
die geistigen und die Naturprozesse beim Kinde auch enger verwandt sind
als beim späteren Menschen. Worauf kommt es denn hier an? Kommt es
darauf an, zu sagen: Der Geist entwickelt sich im späteren Lebenszeitalter
oder Erdzeitalter? - Nein, er war schon da, aber er hat dazumal seine Tätigkeit
verwendet auf das, was dann abgesondert ist. Und das verhärtet, es
verholzt, es stirbt. Aus dem Grunde müssen wir auch das Ganze, das
als Ganzes zu betrachten ist, nicht in der Zeit, nur nach seinen Teilen
betrachten. Der Mensch, so wie er als Kind ist, ist kein physisches Ganzes
auf Erden. Der Mensch mit Jugend, mittlerem Alter, Alter und so weiter
ist erst ein Ganzes, und wir können nicht sagen: Der Mensch macht
eine Entwickelung durch von dem Natürlichen zum Geistigen -, sondern
wir müssen sagen: In seiner ersten Kindheit waren Natur und Geist
innig verbunden. Später sondern sie sich mehr voneinander. Dadurch
wird das Natürliche etwas toter, etwas weniger innerlich lebendig,
und der Geist wird selbständiger. Es ist also eine Differenzierung
eingetreten in dem ganzen Menschenwesen. - Das ist der richtige Eindruck.
Nicht aber entwickelt sich das Geistige ohne weiteres aus dem Natürlichen.
Differenzierung gibt es. Wenn wir von Natur reden ohne den Geist, dann
reden wir von einem bloßen Phantasieprodukt. Niemals könnte
ein Mensch unter den heutigen physischen Erdverhältnissen später
ein denkendes, fühlendes und wollendes Wesen sein, das so stolz ist
auf seine Geistigkeit, wenn er seinen Geist nicht erst losgelöst hätte
von dem natürlichen Dasein. Man muss lernen, über Natur und Geist
ganz umzudenken. Das geht noch weiter. Betrachten wir das äußere
Wesen von Mann und Weib. Wer das ganz oberflächlich macht, wird zu
dem Urteil kommen: Die Frau steht näher zur Natur, urteilt mehr unmittelbar
aus den Gründen der Natur heraus. Der Mann hat sich mehr von der Natur
entfernt, in ihm lebt mehr das selbständige Denken, der selbständige
Geist. - Das materialistische Zeitalter, das den Geist sich materialistisch
denkt, hat noch aridere Gründe für diesen Unterschied beigebracht,
wie zum Beispiel das Gewicht des Gehirns. Als man aber das Gehirn gewogen
hat von demjenigen, der diese Theorie erdacht hat, stellte es sich heraus,
dass er ein ganz besonders kleines Männergehirn gehabt hat! Wenn wir
also Natur und Geist so betrachten, dann zeigt schon ein oberflächlicher
Anblick, wie wenig das zutrifft. Wer hier auf die Tiefen eingeht, wird
wiederum zu einer ganz anderen Art der Betrachtung kommen. Das Äußere
der Frau ist in einer gewissen Hinsicht allerdings
Mann und Frau; bei
der Frau bleibt im ganzen Leben mehr verbunden Natur und Geist, daher bleibt
ihre Natur mehr beweglich: "Der Mensch ist in einer Inkarnation entweder
Mann oder Frau. Beim Manne sind mehr ausgebildet die verholzten Teile,
und etwas mehr destilliert aus seiner Gesamtnatur heraus ist der Geist,
der zeitliche, vorübergehende Geist. Bei der Frau bleibt im ganzen
Leben mehr verbunden Natur und Geist, daher bleibt ihre Natur mehr beweglich.
Aber die spirituellen Wahrheiten sprechen zu etwas im Menschen, was nichts
zu tun hat mit dem Unterschied zwischen Mann und Frau. Denn das Wesen,
das von Inkarnation zu Inkarnation geht, kann abwechselnd Mann und Frau
sein, wenn das auch eine Wahrheit ist, über die die Männer oft
böse werden." [62]
21. Die Welt des Geistes III; naturwissenschaftliches Verständnis der Welt auch in populär-wissenschaftlichen Schriften niedergelegt, offizielle Wissenschaft mit den allermerkwürdigsten Symptomen; materialistische Naturwissenschaft und Teleologie; bei der Naturwissenschaft merkte man die Torheiten nicht, was auch für die Torheiten der Biotech-Medizin und -Landwirtschaft gilt; Pisa, mittelalterliche Geheimnisse in den Malereien an den Wänden des Camposanto, «Der Triumph des Todes», «Fegefeuer», «Purgatorium»; Jeder Teufel hat in seinen Klauen eine Seele, die er wegführt, entweder Sarazenen oder vom Glauben abgefallene materialistische Christen, deren Seelen wie alt gewordene Menschen aussehen, GiottoNaturwissenschaftliches Verständnis der Welt auch in populär-wissenschaftlichen Schriften niedergelegt; offizielle Wissenschaft mit den allermerkwürdigsten Symptomen; materialistische Naturwissenschaft und Teleologie; bei der Naturwissenschaft merkte man die Torheiten nicht, was auch für die Torheiten der Biotech-Medizin und -Landwirtschaft gilt: "Es ist ganz natürlich, dass heute ein Mensch draußen in der Welt, der nicht spirituelle Erkenntnisse sucht, der sich jedoch unterrichten will über die Gesetze der Welt und des menschlichen Seelenlebens, seine Zuflucht nimmt zu der offiziellen Wissenschaft, die wiederum beherrscht wird von der Naturwissenschaft. Wie kommen die Menschen denn zu einer Welterkenntnis? Sie wenden sich an die Menschen, die gelernt haben, sich ein naturwissenschaftliches Verständnis der Welt zu erringen und die dann vielleicht auch in populär-wissenschaftlichen Schriften niedergelegt haben, wie man über die menschliche Seele, über Natur und Freiheit und so weiter zu denken hat. Wie würde so jemand zu einer anderen Idee kommen können, als dass er bei solchen Menschen anfragt? Nun hat aber die offizielle Wissenschaft, da wo sie Weltanschauung werden will, im 19. Jahrhundert etwas sehr Merkwürdiges durchgemacht, das symptomatisch ist. Aber gerade solche allermerkwürdigsten Symptome bemerken die Menschen ganz und gar nicht. Wenn man eine Größe der Wissenschaft fragt, ob es so etwas wie eine Idee der Freiheit gibt, so wird diese antworten: Das gibt es nicht in dem Sinne, wie die alten Weltanschauungen diese Idee auffassten, denn heute wissen wir, dass, wenn ein Mensch zum Beispiel etwas von dieser oder jener Substanz genießt, dass dieser Stoff sogleich auf sein Gehirn wirkt, und dann kann er sich seines Gehirns nicht mehr richtig bedienen. Man sieht, dass der Mensch abhängig ist von seinem Gehirn, wie kann er dann frei sein? - Oder man sagt: Wir zeigen in der rationalistischen Psychologie, dass ein Mensch, der mit einer seelischen Krankheit behaftet ist, der nicht sprechen oder sich der Sprachlaute nicht erinnern kann, Abnormitäten in seinem Gehirn zeigt. Wie kann man da, wenn der Mensch von seinem Gehirn abhängig ist, von Freiheit reden? - So sagt die gewöhnliche Psychiatrie. Für das gewöhnliche triviale Denken haben alle diese Gründe sehr viel Gewicht. Es klingen solche Dinge sehr plausibel und ergreifen allmählich das Denken der Menschen, und wenn nicht eine spirituelle Weltanschauung die Köpfe wieder in Ordnung bringen wird, werden die Menschen einer Weltanschauung verfallen, welche die Idee der Freiheit ganz leugnet. In dieser Hinsicht hat die Wissenschaft einen merkwürdigen Weg zurückgelegt. Im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts hat man immer gesucht nach Zweckmäßigkeit in der Natur. Man fragte sich: Warum hat der Stier Hörner, warum wachsen Äpfel am Apfelbaume? - Eine weise Weltenlenkung, so sagte man, hat das getan. Sie hat dem Stier Hörner gegeben, um damit stoßen zu können, und sie hat Äpfel wachsen lassen, damit der Mensch sie essen kann und so weiter. Aufgeklärte Geister des 18. und 19. Jahrhunderts haben viel über diese Nützlichkeitsgründe gespottet. Sie haben - ironisch - gesagt: Warum hat das Weltendasein diesen oder jenen Baum wachsen lassen? - Weil der Mensch Wein trinken will und für seine Weinflaschen Korkstöpsel braucht! Solche Einwände gegenüber der leichtsinnigen Art, welche sich die Natur dachte wie den Menschen, sind ganz berechtigt. Bei einem Menschen kann man immer fragen: Was für einen Zweck verfolgt er mit dem, was er tut? - Nun hatte man die Natur vermenschlicht oder veranthropomorphisiert, man hatte eine anthropomorphe Weltanschauung geschaffen, die bei der Natur ebenso nach Zielen fragte, wie man bei einem Menschen nach seinem Ziele fragen kann. Es war vollberechtigt, dass das 19. Jahrhundert sich widersetzte diesem Anthropomorphismus, der nichts in der Natur selbst sah, sondern nur den Menschen in die Natur hineingetragen hatte. Die Geister des 19. Jahrhunderts wollten die Natur unmittelbar betrachten, sie selbst fragen. Sie wollten nicht solche Zwecke, wie der Mensch sie hat, in die Natur hineinphantasieren. Dieses Streben war ganz berechtigt, denn die alte Betrachtungsweise trug menschliches Seelenleben in die Natur hinein. Und berechtigt ist es zu sagen, man wolle die Natur betrachten, wie sie, abgesehen vom Menschen, ist. Man sagte: Wir wollen alles, was zum Menschen gehört, herauswerfen aus der Natur. - Das führte dann im 19. Jahrhundert zu einem Bilde der Natur, in dem nichts mehr vom Menschen darinnen war. Dadurch entstand eine materialistische Naturwissenschaft. Die menschlichen Begriffe wurden aus der Natur herausgedrängt. Es war in gewissem Sinne eine richtige Reaktion gegen die alte Nützlichkeitslehre oder Teleologie. So entstand eine materialistische Naturwissenschaft unter der Voraussetzung, dass in dieser Naturwissenschaft nichts von dem Menschen zu finden ist. Das war damals eine ganz berechtigte Forderung. Aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam dann heraus, dass man sich sagte: Wir müssen aber den Menschen auch als Naturprodukt betrachten, wir müssen den Menschen auch so betrachten wie die Natur. - Durch diese zweite Forderung, den Menschen nach den materiellen Verhältnissen der Natur zu betrachten, wurde die Sache ganz anders, denn man hatte den Menschen herausgeworfen aus der Natur. Da war es ganz klar, daß der Mensch gar nicht mehr zu finden war in dieser so hergerichteten Naturwissenschaft. Das hat sich herausgebildet im Laufe des 19. Jahrhunderts. Da hat sich vollzogen, daß man herausdestilliert hat aus der Naturwissenschaft alles, was der Menschenseele angehört, was zu vergleichen ist damit, dass man etwa sagt: Ich habe eine Flasche, da ist Wasser darin. Ich will aber eine leere Flasche haben, also schütte ich das Wasser aus der Flasche. - Und man wundert sich dann, dass kein Wasser mehr in der Flasche ist. Bei der Flasche merkt ein jeder sogleich, dass die Flasche dann leer ist. Bei der Naturwissenschaft merkte man die Torheit nicht, aus der von dem Menschen entleerten Natur heraus den Menschen verstehen zu wollen. Ich bin überzeugt, dass eine materialistische Versammlung über diese einfachen Betrachtungen nur lachen würde, denn man ist sich dieses kapitalen Fehlers nicht bewußt. Unter diesen Missauffassungen hatte die Idee der Freiheit, der Unsterblichkeit und dergleichen am meisten zu leiden. Denn wer die Sache so ansieht, wie sie eben geschildert wurde, findet es ganzselbstverständlich, dass in der Naturwissenschaft über diese Begriffe kein Aufschluss zu bekommen ist." [63] Pascal, Maeterlinck: "Nun ist es die alleinberechtigtste Anschauung, die zum Beispiel Pascal, der berühmte christliche Forscher, einmal geäußert hat und in der ihm zum Beispiel Maeterlinck heute wiederum so ganz recht gibt, dass er sagt, Pascal habe das ein für allemal gewollt. - Pascal sagt: Wir haben von dem irdischen Dasein eigentlich nichts anderes, als dass es uns die Ewigkeit, die Unendlichkeit verbirgt. - Man muss sagen, dieser Glaube ist sehr verbreitet. Wo man hinhört, überall findet man eine berechtigte Sehnsucht nach dem Geistigen, dem Ewigen, die so zum Ausdruck gebracht wird, dass man sagt: Das irdische Dasein ist doch recht unbefriedigend. Erst in der Anschauung des Ewigen kann der Mensch wirklich Befriedigung finden. - Wenn man aber wirklich eindringt in die ewigen Welten, dann kommt noch etwas anderes zu dem Ausspruch Pascals hinzu. Wenn man nämlich in die Ewigkeit eindringt, dann hat man das Erleben, dass sie einem keineswegs das irdische Dasein verbirgt, sondern dass sie einem sogar noch zeigt, dass alles dort darauf angelegt ist, wieder zum irdischen Dasein hinzuführen." Es muss heute gelehrt werden, dass die Anerkennung des Christus-Wesens in solcher Weise geschehen wird, dass es dem Menschen freisteht, den Christus anzuerkennen oder nicht, wie es dem Menschen freisteht, nicht moralisch zu sein: "Eine freie Wahrheit soll der Christus für die Menschenseele sein. Alle anderen Wahrheiten, welche der ganzen Menschheit angehören, zwingen uns. Es ruhen aber noch Wahrheiten im Weltenschoße, die gerade mit dem Mysterium von Golgatha zusammenhängen, deren Anerkennung freie Taten des Menschenwesens sein müssen und die diese Menschenwesenheit adeln und veredeln dadurch, dass sie aus freiem Willen von dem Menschenwesen anerkannt werden. So tief greift freie Wahrheit, die freie konkrete Wahrheit, in das sich auf der Erde entwickelnde Wesen des Menschen ein. Es zeigt sich uns, wie die Wahrheit, die in Freiheit gewonnen wird, zu den Grundgesetzen der menschlichen Entwickelung gehört." [64] Das große Weihnachtsfest der Erde, das das Osterfest von Golgatha vorbereitete: "Daher jenes wunderbare Ereignis, das uns die Akasha-Chronik enthüllt, dass dieses Kind, der nathanische Jesusknabe, unmittelbar nach seiner Geburt nur seiner Mutter verständliche Laute hervorbrachte, Laute, die nicht ähnlich waren einer der gesprochenen Sprachen der damaligen Zeit oder irgendeiner Zeit, aus denen aber herausklang für die Mutter etwas wie eine Botschaft aus Welten, die nicht die Erdenwelten sind, eine Botschaft aus höheren Welten. Dass dieses Jesuskind sprechen konnte, bei seiner Geburt alsbald sprechen konnte, das ist das Wunderbare! Dann wuchs es heran so, als ob es konzentriert in seiner eigenen Wesenheit all dasjenige enthalten sollte, was an Liebe und Liebefähigkeit gewissermaßen alle Menschenseelen zusammen aufbringen konnten. Und die große Genialität der Liebe, das war es ja, was in dem Kinde lebte. Nicht lernen konnte es viel von dem, was Menschenkultur errungen hat im Erdenleben. Was im Lauf von Jahrtausenden errungen worden war von den Menschen, das konnte der nathanische Jesusknabe bis zu seinem zwölften Jahre wenig erleben. Weil er es nicht konnte, ging dann das andere Ich in ihn über in seinem zwölften Jahre. Aber alles dasjenige, was er berührte von frühester, zartester Kindheit an, war von der vervollkommneten Liebe berührt. Alle Eigenschaften des Gemütes, alle Eigenschaften des Gefühls, sie wirkten so, wie wenn der Himmel die Liebe auf die Erde gesendet hätte, damit in die Winterzeit der Erde hineingetragen werden könne ein Licht, das in die Dunkelheit der menschlichen Seele leuchtet, wenn die Sonne während dieser Winterzeit ihre volle äußere Kraft nicht entfaltet. Wenn später der Christus einzog in dieses Menschen Hülle, so müssen wir eingedenk sein, dass diese Christus-Wesenheit sich auf Erden nur verständlich machen konnte dadurch, dass sie zu wirken hatte durch diese Hüllen hindurch. Die Christus-Wesenheit ist kein Mensch. Die Christus-Wesenheit ist eine Wesenheit der höheren Hierarchien. Auf Erden musste sie drei Jahre als Mensch unter Menschen leben. Dazu musste ihr ein Mensch entgegengeboren werden von der Art, wie es von mir öfter geschildert worden ist für den nathanischen Jesusknaben. Und weil dieses Menschenkind nicht hätte aufnehmen können - da es ja vorher nicht betreten hatte die Erde, nicht hatte die Vorbildung früherer Inkarnationen -, weil es nicht hätte aufnehmen können, was äußere Kultur erarbeitet hat auf Erden, so ging in dieses Kind ein eine Seele, die in höchstem Sinne sich das erarbeitet hatte, was äußere Kultur bringen kann: die Zarathustra-Seele. Und so sehen wir den wunderbarsten Zusammenhang, als dann der Christus Jesus vor uns steht. Wir sehen das Zusammenwirken von diesem Menschenkinde, das des Menschen beste Erdenanwartschaft, die Liebe, herübergerettet hatte aus den Zeiten, in welchen der Mensch noch nicht der luziferischen Versuchung verfallen war, bis zum Beginn unserer Zeitrechnung, wo es zum erstenmal verkörpert auf Erden erschien, mit dem entwickeltsten Menschheitspropheten, mit Zarathustra, und mit jener geistigen Wesenheit, die ihre eigentliche Heimat bis zum Mysterium von Golgatha innerhalb der Reiche der höheren Hierarchien hatte, und die dann ihren Schauplatz auf Erden zu nehmen hatte, indem sie durch das Tor der Leiber des Jesus von Nazareth einzog in ihr Erdendasein. Dasjenige, was auf Erden das Höchste ist, und was wir nur in der Anlage in seiner Reinheit erschauen können in dem noch unschuldigen Blicke des Menschenwesens, aus dem Auge des Kindes, das brachte im allerhöchsten Maße das Menschenkind mit. Dasjenige, was auf Erden als Höchstes erreicht werden kann, das trug Zarathustra zu diesem Menschenkind bei. Und dasjenige, was die Himmel geben konnten der Erde, damit die Erde geistig empfange, was sie in jedem Sommer neu empfängt durch die verstärkte Kraft der Sonne, das empfing die Erde durch die Christus-Wesenheit. ... Wahr ist es, was auf der einen Seite uns durch alle menschliche Erdengeschichte tönt: dass einmal kommen musste das große Weihnachtsfest der Erde, das das Osterfest von Golgatha vorbereitete. Wahr ist es, dass dieses einmalige Ereignis auftreten musste als der Sieg des Sonnengeistes über die wetterwendischen Erdengeister. Wahr ist es auf der anderen Seite, was Angelds Silesius sagte: «Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren, und nicht in dir, du bleibst noch ewiglich verloren.» Wahr ist es, dass wir in uns finden müssen in jenen Tiefen unserer Seele, das, wodurch wir den Christus Jesus verstehen." Pisa, mittelalterlichen
Geheimnisse in den Malereien an den Wänden des Camposanto, «Der
Triumph des Todes», «Fegefeuer», «Purgatorium»;
Jeder Teufel hat in seinen Klauen eine Seele, die er wegführt, entweder
Sarazenen oder vom Glauben abgefallene materialistische Christen, deren
Seelen wie alt gewordene Menschen aussehen; Giotto: "In Pisa, der westitalienischen
Stadt, ist der berühmte Dom, in dem Galilei, wie wir es öfter
erwähnt haben, jene schwingende Kirchenlampe beobachtete, an der er
durch seine Genialität die Gesetze entdeckt hat, ohne welche heute
die moderne Physik nicht zu denken wäre. An diese Kirche anstoßend
finden wir den berühmten Gottesacker, den Camposanto, eingeschlossen
von hohen Wänden, an denen die mittelalterliche Kunst verkörpert
hat, was gedacht wurde über die göttlichen Geheimnisse und den
Zusammenhang des Menschen mit diesen göttlichen Geheimnissen, mit
dem im Menschenwesen gedachten urewigen seelischen Prinzip. Manche von
diesen mittelalterlichen Geheimnissen sind malerisch dargestellt an den
Wänden des Camposanto von Pisa. Bedeckt wurde ja dieser Gottesacker
mit Erde, welche die Kreuzfahrer vom Grabe Jesu Christi mitgebracht haben.
Und wer heute noch diesen Gottesacker besucht und eine Handvoll Erde aufhebt,
kann das Gefühl bekommen, dass unter dieser Erde etwas ist von dem,
was einst die Kreuzfahrer aus Palästina mitbrachten, um es auf diesem
Gottesacker auszubreiten, der als besonders heilig gelten sollte. Unter
den Malereien an den Wänden des Camposanto ist ein Gemälde, «Der
Triumph des Todes». So wird es aber erst seit dem Jahre 1705 genannt.
Vorher hieß es bei allen, die es besahen und kannten und davon sprachen,
das «Fegefeuer», «Purgatorium». Und ganz gewiss
waren an den Wänden des Camposanto auch ein «Himmel» und
eine «Hölle». Dieses Purgatorium enthält nun aber
am tiefsten ausgesprochen die Art, wie sich die mittelalterliche Seele
zu dem Geheimnis der Menschenseele und ihrem Zusammenhange mit dem Urewigen
im Menschenwesen stellte. Heute ist ja manches von diesem Bilde schon korrumpiert.
Aber man kann durch das Korrumpierte noch auf das hindurchsehen, was der
heute für die Geschichte unbekannte Maler auf die Wand hat hinzaubern
wollen von den großen Geheimnissen des Menschenwerdens. Da sehen
wir zunächst, wie aus einer Erdhöhlung eines Berges herauskommend
und mächtig sich entwickelnd, einen Zug von Königen und Königinnen,
voller Selbstbewußtsein und Hochmut und erfüllt von dem Gefühl:
Wir wissen, was man ist auf der Erde, wenn man einem solchen Stande angehört!
- Aus der Höhlung eines Berges kommt der Zug heraus, und er trifft,
indem er aus der Höhle heraustritt, auf drei von einem Einsiedler
bewachte Särge. Plötzlich also steht diese Jagdgesellschaft vor
diesen drei Särgen. Charakteristisch unterschieden ist das, was in
diesen Särgen sich findet: In dem einen ein Skelett, in dem zweiten
ein Leichnam, der schon soweit in Verwesung übergegangen ist, dass
die Würmer an ihm nagen, und in dem dritten ein kürzlich erst
Verstorbener, der eben erst in Verwesung übergegangen ist. Halt macht
der Zug vor diesen drei Särgen. Ein Einsiedler sitzt vor diesen Särgen,
gleichsam durch seine Gebärde andeutend: Haltet ein! Schaut, was ihr
als Menschen wirklich seid an diesem Memento mori. - Weiter oben, über
dem Berge, auf einer zweiten hinaufsteigenden Anhöhe, sehen wir drei
Eremiten sitzen, solche, die Nahrung herbeischaffen, solche aber auch,
die tief über ihre Bücher gebeugt den Geheimnissen des Menschenwerdens
nachsinnen, das Ganze so angeordnet, dass der eine Berg gleichsam oben
die Decke bildet. Dort, wo der Jagdzug auf die Särge auftrifft, sitzen
oben die drei Einsiedler, die den Frieden darstellen und die vermögend
sind, in das Innere der Menschenseele einzugehen, um den Zusammenhang dieser
Menschenseele mit den Gefilden des Ewigen zu finden. Und wenn wir weiter
hinschauen, sehen wir allerlei durcheinandergeworfene bresthafte Menschen
unmittelbar sich anschließen an den Jagdzug, der vor dem Memento
mori steht. Weiter sehen wir Leute, die den Tönen einer Harfe lauschen,
hinter der Harfe steht eine Gestalt, die den Finger an den Mund hält.
Über dem ganzen sehen wir sich ausbreiten lauter engelartige Wesen
auf der einen Seite, teufelartige Wesen in abscheulichen Bildern - der
Maler hat seine ganze Phantasie angewendet, um die Teufel auszuprägen
- auf der anderen Seite. So dass ganz rechts auf dem Bilde die Engel zu
sehen sind, die sich herniederneigen zu den Menschen, die den Harfentönen
lauschen. Zwischen diesen und dem Berge, aus dessen Krater Feuer herauskommt,
sehen wir die Teufel sich entwickeln. Das alles aber ist für den,
der die Sache betrachtet, eigentlich da, um den Blick auf etwas hinzulenken,
was man vielleicht bei oberflächlicher Betrachtung nicht bemerken
möchte, was aber nach und nach zu einem Einblick in die tiefsten Menschengeheimnisse
hinführt. Was soll denn eigentlich dargestellt werden? Oh, es ist
charakteristisch für die Anschauung jener mittelalterlichen Wissenschaft,
wenn wir sehen, wie der Jagdzug vor den drei Leichen hält: zunächst
ein Skelett, dann die zweite, eine Leiche, schon von den Würmern zerfressen,
dann die dritte, ein aufgedunsener Körper, einer, der erst kurz verstorben
ist-, ein Motiv, wie wir es oft finden im Mittelalter. Wir verstehen es
erst, wenn wir fragen: Warum kommen die Leute aus dem Berge heraus? Was
sind die, welche dort in dem Jagdzuge sind? - und wenn wir wissen: Das
sind keine Lebenden, das sind Verstorbene, die im Kamaloka sich befinden!
- Solche Leiber habt ihr an euch - will das Bild sagen -: das Skelett als
den physischen Leib, den von den Würmern angefressenen Leichnam als
den Ätherleib, und den, der dem eben Verstorbenen angehört als
den astralischen Leib. Erinnert euch, ihr Lebenden, was ihr schauen sollt
von den Geheimnissen des Daseins nach dem Tode! - So sehen wir in mittelalterlicher
Weise ausgedrückt das Geheimnis von den drei menschlichen Hüllen.
Eigenartig, wunderbar möchte man sagen. Der Eremit, der unmittelbar
vor den drei Särgen etwas erhöht sitzt, deutet uns durch die
ganze Gebärde an, daß der Mensch wohl nötig hat in die
Geheimnisse des Daseins einzudringen, um zu erkennen, wie er für sein
vorübergehendes Dasein mit den urewigen Quellen verknüpft ist.
Das Bild setzt sich dann so fort, dass sich über dem ganzen der Berg
oben selber wölbt, und oben die Eremiten sitzen, in stiller Beschaulichkeit
und in einem friedsamen Naturleben, indem sie uns gleichsam zeigen, wie
man sich durch das In-sich-Gehen mit dem Inneren der Menschennatur verbinden
kann. Das wollte der Maler darstellen, und nicht einen «Triumph des
Todes», wie man das Bild später genannt hat, als man seinen
Sinn nicht mehr verstanden hat. An dem Bilde selbst können wir sehen,
wie recht diejenigen hatten, welche von dem Purgatorium sprachen, das heißt
von dem, was wir das Kamaloka nennen. Was der Maler beabsichtigte, war,
dass er zeigen wollte, dass wir so, wie wir im Leben sind, nicht immer
zu denen gehören, die die Bedeutung des Lebens nach dem Tode erkennen
und sich in richtiger Weise zu dem Urewigen in der Menschennatur verhalten,
wie der Maler uns dies an denen zeigt, die nicht mehr im Leben stehen,
sondern im Leben nach dem Tode; denn wir haben es ja bei denen, die im
Jagdzug sind, mit Menschen zu tun, die im Kamaloka sind, die bereits gestorben
sind. Sie sehen, was nach dem Tode aus dem Leibe wird. Und wenn wir auf
die Kranken, auf die bresthaften Menschen schauen, so sehen wir einerseits
das, was das Leibliche ist, und anderseits sehen wir, wie die Teufel und
die Engel mit den Menschenseelen abziehen. Und wir sehen das Tiefe, das
da vor uns sich zeigt: Jeder Teufel hat in seinen Klauen eine Seele, die
er wegführt, und jeder Engel führt unter seinen Flügeln
eine Seele mit sich, aber verschieden sind diese Seelen. Und das ist es,
worauf ich hinweisen möchte in dieser Weihnachtsstunde. Die Seelen,
die von den mit Recht missgestalteten, aber mit rechtem Verständnis
gestalteten Teufeln geholt werden, das sind Seelen, die die Gestalt älter
gewordener Menschen haben. Und die, welche von den Engeln geholt werden
zu den Seligkeiten der Himmel, das sind Seelen, die vom Maler als Kinder
gestaltet wurden. Darin spüren wir die Anschauung, die durch das ganze
Mittelalter geht: dass etwas im Menschen durch das ganze Erdendasein hindurch
kindlich bleiben muss, dass sich die Menschen etwas bewahren können,
selbst wenn sie noch so alt und äußerlich greisenhaft werden,
an Kindlichkeit, an Unschuld des Fühlens durch das ganze Leben hindurch;
dass es dagegen Menschen gibt, die nicht nur äußerlich physisch,
sondern auch seelisch alt werden dadurch, dass sie das Seelisch-Irdische
annehmen. Denn nur auf Erden wird man alt. Die, welche alt werden, können
es nur werden durch Schuld, durch das, was ablenkt von dem Urewig-Himmlischen.
Daher schauen ihre Seelen aus wie alt gewordene Menschen, wogegen die Seelen
derer, die verbunden bleiben mit dem, was den Zusammenhang bewahrt mit
dem Urewigen in der geistigen Welt, die kindliche Gestalt behalten. Das
ist es, was so ungeheuer groß, so gewaltig aus diesem Bilde des Camposanto
in Pisa zu dem Beschauer spricht: dass es etwas in der Menschennatur gibt,
was wir als solches anzusprechen haben als ausdrückend des Menschen
Ewiges in den ersten drei Kindheitsjahren ... dass der Mensch in den ersten
Kindheitsjähren in der Tat anders ist als später. Dieses in der
Kindheit auftretende Verwachsensein mit den göttlich-geistigen Höhen,
das empfand man im Mittelalter. Das drückte man selbst in einem so
grandiosen Kunstwerke aus, wie auf diesem Bilde des Camposanto zu Pisa,
dem vielleicht in dieser Beziehung in seiner Komposition interessantesten
Bilde der früheren Zeit des Mittelalters, das als Bild so großartig
war, dass es ja - was aber unmöglich ist, weil es in der Zeit nach
Giotto gemalt worden ist - dem Giotto und manchem anderen großen
Zeitgenossen zugeschrieben wurde. Wie der mittelalterliche Mensch zu dem
Kinde stand, das drückt am großartigsten dieses Bild aus. Dieses
Empfinden, wir treffen es ja überall. Wir finden es so wunderbar in
diesen einfachen Weihnachtskindspielen, wir finden es in der Tatsache,
wie gerade die Legende von dem Jesuskinde in allen Herzen sich einbürgerte
in unsäglicher Wärme, und wie gerade diese Kindeslegende den
Menschen wissend machte, wie er mit dem Christus-Impuls verbunden ist.
Die Menschen brauchten die Gewissheit, dass in dem Kinde hereingekommen
ist das die Ewigkeit der Menschenseele rettende Prinzip. Wie der Mensch,
der sich sein Ewiges bewahrt hat, auf dem Bilde des Malers als Menschenwesen
in Kindesform von den Engeln in die Gefilde der Seligen geholt wird, so
muss man sich auch vorstellen, dass in der Gestalt des unschuldigen Kindes
hineinzog in die Welt dasjenige, wovon wir wissen, dass es sich dann in
seinem dreißigsten Lebensjahre mit dem christlichen Gottesimpuls,
mit dem christlichen Gotteswesen verbunden hat. So ist, möchte ich
sagen, die Verbindung von den Höhen des geistigen Lebens im Mittelalter,
wie sie sich uns in einem solchen Bilde im Camposanto zu Pisa darstellen,
zu den einfachen Spielen, die allerdings in der Art, wie eines hier vorgeführt
wurde, erst später entstanden sind, die aber alle die Impulse enthalten,
welche das zum Ausdruck brachten, was wir im Ton und in der Art unserer
Zeit wiederum suchen. So war es auch nicht «einfach» bloß
- was man heute so gerne den Leuten vorschwatzen mochte - , wie die Seelen
der Menschen in früheren Jahrhunderten zu dem Jesuskinde standen.
Wie wir jetzt die Lehre von dem nathanischen Jesuskinde in uns aufzunehmen
haben, das in seinem zwölften Lebensjahre das Ich des Zarathustra
in sich aufnahm und in seinem dreißigsten Jahre die Christus-Wesenheit,
wie wir das verstehen müssen, um uns zu vergegenwärtigen, was
im Menschenwerden zu geschehen hatte, damit der Mensch das Ewige in seiner
Wesenheit rettet, so brauchte der mittelalterliche Mensch alle jene Wissenschaft
nicht, die in Begriffen und Theorien gegeben wird, sondern das, was an
solchen grandiosen Anschauungen über das Wesen der Menschenseele gegeben
wurde, wie sie in dem eben charakterisierten Bilde zum Ausdruck gebracht
worden sind. Andere Zeiten fordern andere Arten der Darstellung der ewigen
Geheimnisse, und die verschiedenen Zeiten haben ihre verschiedenen Arten
der Darstellung der ewigen Geheimnisse gehabt. Immer und immer wieder ist
es die Manifestation dessen, dass der Mensch eine große Hoffnung
haben darf für seine Seele. In der Zeit vor dem Mysterium von Golgatha
war es die Hoffnung, dass da kommen werde, was im Menschen geistig dem
entspricht, was die Sonne in unserem Planetensystem in physischer Beziehung
ist. Was wir heute wissen können, man fühlte es tief zu allen
Zeiten. ... Was in Bethlehem geboren ist, soll tief und immer tiefer in
unserer eigenen Seele geboren werden, damit wir an dieser eigenen Seele
erfüllt sehen, was das mittelalterliche Empfinden erfüllt sehen
wollte, indem es das Schicksal der von dem Christus-Impuls durchzogenen
Seelen in jenen kindlichen Gestalten sah, die von den Engeln heraufgetragen
werden in die Gefilde der Seligen und nicht den Klauen des Ahriman verfallen,
dem nur diejenigen Seelen bleiben, die sich mit dem Erdenleben so weit
verbunden haben, daß sie alt erscheinen, während das Seelenschicksal
nicht ist, auf Erden alt zu werden, sondern jung zu bleiben. Und nur des
Leibes Schicksal auf Erden ist es, alt zu werden. Des Menschen höheres
Schicksal ist es, in diesem altwerdenden Leibe die geistige Jugend zu erhalten
im Zusammenhange mit dem Mysterium von Golgatha, um so in sich immer mehr
und mehr die Hoffnung zu fühlen, dass, wie auch die Winterstürme
in der Seele walten mögen und die Anfechtungen in der Seele leben
mögen, niemals die lebendige Zuversicht ersterben kann, dass aus den
Tiefen der Seele heraufkommen kann, was in die Erdenaura eingeflossen ist
durch das Mysterium von Golgatha, und was wir erinnernd in unseren Seelen
durch solche Feste beleben wollen." [65]
22. Verständnis für die geistige Welt I; Halluzinationen, Träume, Äthersubstanz; Hellsehen statt Halluzination oder Traum; schwache Denkkraft; Phantasy-Filme; Gesinnungsmaterialisten, Materialist zu sein ist nicht besonders gescheitHalluzinationen, Träume, Äthersubstanz; Hellsehen statt Halluzination oder Traum; alle Vorstellungen, die man entwickelt und die sich auf physische Dinge beziehen, entstammen einer solchen schwachen Denkkraft, welche uns nach dem Tode nicht nützen würde; wenn man statt starker Denkkraft alles mögliche zusammendenken, zusammenphantasieren wollte, wie man es heute in Phantasy-Filmen dargestellt findet, würde nur lauter Falsches, nur Zerrbilder, also in der ätherischen Welt immer das groteskeste Zeug wahrnehmen, aber nicht das, was wahrhaft in der Ätherwelt wurzelt: "Solche Halluzinationen sind in der Regel auch dadurch hervorgerufen, dass der Mensch mit seinem Ich und seinem astralischen Leibe, die dann im physischen Leibe drinnenstecken, dennoch gewissermaßen ein herausgerissenes Stück seines Ätherleibes sehen kann. Das kommt auf folgende Weise zustande. Denken Sie sich, irgend etwas in Ihrem physischen Leib ist krank, zum Beispiel etwas am Nervensystem oder dergleichen. Dann kann der Ätherleib an der Stelle, wo das Nervensystem krank ist, nicht eingreifen; er ist gleichsam herausgeworfen. Der Ätherleib selbst ist gar nicht krank, aber er ist herausgespannt aus dem physischen Leibe an einer bestimmten Stelle. Würde er eingespannt sein, dann würde sich alles so abspielen wie im normalen Bewußtsein. Es käme uns nicht zum Bewußtsein, dass der physische Leib krank ist. Wenn der Ätherleib an dieser Stelle nicht eingreifen kann, und wenn das, was da ist und worin der Ätherleib nicht eingreifen kann, dem Ätherleibe entgegenleuchtet, dann kommt das als Halluzination zum Bewußtsein. Genau dieselbe Substanz, aus welcher uns der Traum oder die Halluzination erscheinen, umgibt uns allüberall in der Welt. Es ist die Äthersubstanz. Und aus der Äthersubstanz, die uns umgibt, ist gleichsam unser eigener Ätherleib wie ein Stück herausgeschnitten. Wenn wir nun durch die Pforte des Todes gegangen sind, den physischen Leib abgelegt haben, so machen wir den Weg durch die Äthersubstanz durch. Im Grunde genommen kommen wir gar nicht auf dem ganzen Wege zwischen Tod und neuer Geburt aus der Äthersubstanz heraus. Denn diese Äthersubstanz ist überall und wir müssen durch sie durch, wir sind in derselben. Wir haben ja einige Zeit nach dem Tode auch unseren eigenen Ätherleib abgelegt. Der löst sich gerade in diese äußere Äthersubstanz auf. Die Fähigkeit, in dieser äußeren Äthersubstanz nun auch wahrzunehmen, hat der Mensch im gewöhnlichen Leben zunächst nicht. Daher tritt dasjenige nicht auf, was ein Wahrnehmen sein würde - jetzt nicht in der physischen Welt, sondern in der Ätherwelt. Durch das Träumen wird der Mensch gleichsam bekanntgemacht mit einer auf ihn selbst angewiesenen Wahrnehmung des Ätherischen. Nun hängt das wirkliche Wahrnehmen in der uns umgebenden Ätherwelt von etwas ganz Bestimmtem ab. Wenn der Mensch nach dem Tode wirklich wahrnimmt in der ihn umgebenden Ätherwelt, oder wenn er sich so entwickelt, dass bei ihm hellseherisch die Imaginationen auftreten - denn das heißt auch: er nimmt wahr in der ihn umgebenden Ätherwelt - , so muss er eine stärkere Kraft haben, als er im gewöhnlichen Leben zwischen Geburt und Tod hat, eine stärkere innere Seelenkraft. Deshalb nehmen wir nicht wahr in der uns umgebenden Ätherwelt, weil unsere Seelenkraft zu gering ist, um darin wahrzunehmen. Wir müssen uns viel aktiver, tätiger machen, als wir es für das gewöhnliche Leben brauchen, um in der Ätherwelt wahrzunehmen. Wir müssen auch in unserer Seele eine viel tätigere Kraft nach dem Tode haben, als wir im gewöhnlichen Leben haben, damit wir eine Umgebung nach dem Tode um uns haben können. Sonst ist der Äther um uns herum und wir nehmen ihn nicht wahr. Es wäre das so, wie wenn wir im gewöhnlichen Leben keinen einzigen Sinn hätten. So muss der Mensch also eine tätigere, aktivere Seelenkraft haben, damit er sich nach dem Tode behelfen kann, damit er nach dem Tode nicht, bildlich gesprochen, taub und blind ist für die Welt, in die er eintritt. Aber wenn man sich eine Vorstellung machen will von der Art, wie nun die Seele nach dem Tode wahrnimmt, oder nachdem sie die Fähigkeit erlangt hat, die Kräfte der Imagination zu entfalten, so kann man sich vorstellen, wie diese Fähigkeit der Seele sein muss, wenn man zunächst einen Vergleich wählt. Dieser Vergleich kann vom Schreiben genommen werden. Wenn Sie etwas aufschreiben, dann bedeutet das doch etwas, was Sie aufschreiben. Das drückt etwas aus. Es ist etwas dahinter hinter dem, was Sie aufschreiben. Und dennoch, Sie haben selber erst die Zeichen dafür gemacht. Und wenn das wahr sein soll, wenn es einer objektiven Sache entsprechen soll, was Sie aufgeschrieben haben, so können Sie das natürlich bewirken. Wenn Sie durch einen Brief einem Freunde diese oder jene Tatsache mitteilen wollen und Sie schreiben das auf, damit der Freund in der Ferne es lesen kann, so haben Sie die Zeichen erst hingesetzt, wodurch der Freund, wenn er die Zeichen entziffert, die Tatsache kennenlernt. Wenn nun jemand kommen würde und sagte: Das kann doch unter allen Umständen nicht wahr sein! Denn das steht nicht auf eine objektive Weise in die Welt hineingezeichnet. Das hat jemand erst aufgezeichnet und das kann keiner objektiven Tatsache entsprechen - , so redet ein solcher Unsinn. Geradeso wie Sie eine objektive Tatsache bezeichnen, wenn Sie schreiben, indem Sie dabei die Zeichen erst hinsetzen, so ist es beim imaginativen Sehen in der imaginativen Welt. Sie müssen tätig sein. Sie müssen das erst hinsetzen, was Ihnen Zeichen ist für die objektiven Vorgänge der geistigen Welt, und Sie müssen ein Bewußtsein haben, dass Sie das hinsetzen. Dass Sie es hinsetzen, hängt davon ab, dass Sie die nötige Kraft haben, lebendig in der geistigen Wirklichkeit drinnenzustecken, so dass diese Sie anregt, Wahres und nicht Falsches hinzusetzen. Aber die Tatsache ist, dass man weiß: man setzt das hin. Ich will das noch auf eine andere Weise zu charakterisieren versuchen. Gehen wir zum Traum zurück. Wenn man im gewöhnlichen Leben träumt, so hat man die Empfindung, die Traumbilder «weben», spielen sich so ab. Denken Sie, was Sie vorstellen müssen von diesen Träumen: Die Traumbilder schweben so vor meiner Seele vorbei. - Das ist die Vorstellung, die Sie haben müssen. Denken Sie nun, Sie hätten nicht diese Vorstellung, sondern die andere: Sie setzten selber die Traumbilder in den Raum und in die Zeit hinein, wie Sie die Buchstaben auf das Papier setzen. Diese Vorstellung hat man beim gewöhnlichen Träumen und auch bei Halluzinationen nicht. Man muss aber dieses Bewußtsein beim imaginativen Vorstellen haben. Da muss man das Bewußtsein haben: Du bist die waltende Macht in deinen Träumen. Du setzt das eine hin und fügst das andere dazu, wie man auf ein Papier etwas aufschreibt. Du bist die waltende Macht, du machst es selbst. Nur die Kraft, die hinter dir ist, wie beim Schreiben, ist die, welche macht, dass es wahr ist, was du aufschreibst. - Das muss man sich klarmachen, dass der große Unterschied zwischen Träumen, Halluzinationen und wirklicher Hellsichtigkeit darin besteht, dass man bei letzterer überall das Bewußtsein hat, man ist sozusagen der okkulte Schreiber. Was man sieht, das wird aufgezeichnet als eine okkulte Schrift. Man schreibt das hin in die Welt, was einem ein Ausdruck, eine Offenbarung der Welt ist. Sie könnten natürlich sagen: Dann brauchte man das nicht aufschreiben, denn das weiß man ja vorher. Warum soll man es aufschreiben? - Das ist aber nicht wahr. Denn der, der dann schreibt, ist man nicht selber, sondern das ist die Wesenheit der nächststehenden höheren Hierarchie. Man gibt sich der Wesenheit der nächststehenden höheren Hierarchie hin, und das ist die Kraft, die in einem waltet. Man schreibt ganz in einem inneren Seelenvorgange das auf, was durch einen waltet. Und indem man es dann anschaut, dieses Geschriebene in der okkulten Schrift, offenbart sich einem das, was zum Ausdruck kommen soll. ... Wenn so viele Menschen immer wieder und wieder damit kommen, dass sie sagen: Nun bemühe ich mich ja mit allem möglichen Meditieren. Ich komme aber gar nicht dahin, hellseherisch zu werden - , so beruht das auf der einfachen Tatsache, dass die Menschen das gar nicht wollen, was ich jetzt auseinandergesetzt habe, dass sie froh sind, wenn sie es nicht brauchen. Sie wollen nicht innerlich aktive Seelenkraft entwickeln, sondern sie wollen Hellseher werden, ohne dass sie sich eine stärkere Seelenkraft aneignen müssen. Sie wollen, dass das Tableau, das durch ihre Hellsichtigkeit vor ihnen auftritt, sich ganz von selber vor ihnen aufrichtet. Dann aber ist es gar nichts weiter als Halluzination oder Traum. Ein Stück Ätherwelt - wenn ich mich jetzt drastisch ausdrücken will ~, das man sich nehmen kann von einem Orte, mit den ätherischen Fühlhörnern ergreifen und an eine andere Stelle setzen kann, ein solches Stück Ätherwelt ist nun der Traum. Das gehört gar nicht in das wirkliche Hellsehen hinein. In dem Erleben des wirklichen Hellsehens fühlt man sich gerade so darinnen, wie man sich fühlt, wenn man in der physischen Welt auf dem Papier schreibt, nur dass man, wenn man in der physischen Welt auf dem Papier schreiben will, erst wissen muss, was man aufschreiben will - jedenfalls ist es in den meisten Fällen gut, wenn man es weiß - , währenddem man beim geistigen Wahrnehmen die Wesenheiten der geistigen Hierarchien schreiben lässt, und einem erst, indem man es tätig hinschreibt, das erscheint, was wahrgenommen werden soll. Aber ohne an jedem Atom dessen, was man schaut, selber tätigen Anteil zu haben, selber tätig dabei zu sein, kommt kein wirkliches Hellsehen zustande. Und solche Kraft, um wirklich in die Ätherwelt hineinschreiben zu können, brauchen wir auch, wenn wir durch die Pforte des Todes gegangen sind. All das Denken, das wir in der gewöhnlichen physischen Welt haben und das uns in derselben dient, taugt nichts zu solchem Wahrnehmen nach dem Tode. Es kann einer ein noch so gescheiter Mensch sein und scharfsinnig über die Dinge der physischen Welt denken können, das hilft ihm gar nichts nach dem Tode. Denn diese Kraft des Denkens ist viel zu schwach, als dass man damit würde in die Ätherwelt hineinschreiben können. Alle Vorstellungen, die man entwickelt und die sich auf physische Dinge beziehen, entstammen einer solchen schwachen Denkkraft, welche uns nach dem Tode nicht nützen würde. Wir müssen eine stärkere Denkkraft haben, eine Denkkraft, die sich im Inneren selber betätigt, eine Denkkraft, die sich, mit anderen Worten, Gedanken macht, ohne dass diese Gedanken etwas Äußeres, in der Sinneswelt Befindliches, abbilden. Würden wir nicht im Inneren etwas haben, was uns dazu führt, uns Gedanken zu machen, die nichts Äußeres abbilden, sondern die innerlich sich gleichsam aus den Untergründen unserer Seele heraufheben, würden wir nicht die Fähigkeit haben, solche Gedanken uns zu machen, so würden wir nach dem Tode keine entsprechende Fähigkeit haben können. Nun könnte jemand sagen: Also könnte man alles mögliche zusammendenken, zusammenphantasieren. Man könnte seine Phantasiekraft möglichst anspannen, um sich recht viele Phantasiegedanken zu machen, die gar nichts Äußeres abbilden. Dann würde man ja eine gute Vorbereitung haben, um die nötige Denkkraft nach dem Tode zu entwickeln. - Es könnte also sein, dass jemand sagen würde: Ich will viel Denkkraft nach dem Tode haben. Also stelle ich mir vor geflügelte Drachen, die es gar nicht gibt, schauderhafte Tiere und so weiter. Alles dieses stelle ich mir vor, denn ich will nicht am Gängelbande der äußeren Vorstellungen sein, sondern stelle mir die buntesten Dinge zusammen. Dadurch entwickele ich eine innere Denkkraft und bereite mich dadurch vor, ein erstarktes Denken nach dem Tode zu haben. - Es ist gar nicht zu leugnen: Wenn jemand das täte, so würde er mehr Fähigkeiten haben in der Welt nach dem Tode, als jemand, der es nicht tut. Aber er würde lauter Falsches, nur Zerrbilder wahrnehmen, wie jemand, der ein krankes Auge hat, die physische Welt falsch wahrnehmen muss, oder wie jemand, der ein krankes Ohr hat, die Töne der physischen Welt falsch wahrnehmen muss. Wer also so etwas täte, würde sich nur dazu verurteilen, in der ätherischen Welt immer das groteskeste Zeug wahrzunehmen, aber nicht das, was wahrhaft in der Ätherwelt wurzelt."Gesinnungsmaterialisten,
Materialist zu sein ist nicht besonders gescheit: "Nur eine Sorte von Menschen
hat es schwer, nach dem Tode sich auszukennen; und bei dieser einen Sorte
gilt sogar das vielfach nicht, was man beschreibt als das Leben nach dem
Tode, weil es vielfach getrübt und verdunkelt ist. Diese Sorte von
Menschen sind die Gesinnungsmaterialisten, die nur an den Dingen haften
möchten, die Abbilder der gewöhnlichen physischen Welt sind,
die sich keine Kraft aneignen wollen, um in der Welt wahrzunehmen, in die
wir nach dem Tode eintreten. Materialist sein, heißt in bezug auf
sein Geistig-Seelisches wirklich nichts anderes, als wenn man beschließen
würde, sich in der gewöhnlichen physischen Welt die Augen zu
zerstören, die Ohren zu zerstören, die Sinne nach und nach abzutöten,
und dann weiterzuleben. Es wäre so, wie wenn jemand sagte: Diese Augen
- man kann ja ohnedies nichts auf sie geben, denn sie geben nur Lichteindrücke.
Also weg mit ihnen! Diese Ohren - man kann ja durch sie nur Lufterschütterungen
wahrnehmen, nicht die eine einzige Wahrheit. Also weg damit! Weg mit den
Sinnen, einem nach dem anderen! - So gescheit, wie dies für die Sinneswelt
wäre, so gescheit ist es in bezug auf die geistige Welt, Materialist
zu sein. Es ist ganz dasselbe. Und dies ist sogar gar nicht so schwierig
einzusehen, wenn man auf die Gründe eingeht, die von der Geisteswissenschaft
geltend gemacht werden." [66]
23. Verständnis für die geistige Welt II; Furcht vor den Bazillen, Infektionskrankheiten; Viren und Bakterien, parasitäre Wesenheiten, die Geschöpfe Ahrimans, werden am intensivsten gepflegt, wenn der Mensch in den Schlafzustand hineinnimmt nichts anderes als materialistische Gesinnung oder rein egoistische Furchtzustände; diejenigen, die den Christus mit den alten Religionsstiftern auch nur vergleichen, die verstehen gar nichts von dem Christus; Vernunft und Wissenschaft für geistige statt nur für irdische Dinge, Johann Gottlieb Fichte
Auf Schritt und Tritt in der geistigen Welt Verwirrung stiften: "Nehmen wir an, ein Mensch würde ablehnen irgend etwas zu denken, wozu er nicht aufgefordert wird durch die Sinneswahrnehmungen. Und sobald irgend etwas an ihn herankommt und irgendwelche Gedanken in ihm keimen, sagt er: Ich will dich nicht, ich gehe von dem aus, was die Augen sehen, was die Ohren hören, darüber will ich denken. Mit dem anderen bleibt mir vom Leibe, ich selber bleibe mir damit vom Leibe. - Ein solcher Mensch nimmt keine Kraft auf, die er nach dem Tode gebrauchen könnte. Er kommt blind hinein in die Zeit zwischen Tod und neuer Geburt. Nehmen wir nun weiter an, ein Mensch hätte eine lebhafte Phantasie und fände es unbequem, heranzukommen an die Geisteswissenschaft, allerlei zu lernen, so nach und nach erst etwas zu lernen. Er fände es viel bequemer, sich alle möglichen Vorstellungen zu machen aus der Phantasie heraus über die geistige Welt, er dachte sehr viel aus bloßer Phantasie heraus über die geistige Welt, so dass er auf einer Seite hätte alles dasjenige im Vorstellungsleben, was von der Sinnenwelt handelt und dann auf der anderen Seite noch alle möglichen Phantasievorstellungen über die geistige Welt. Ein solcher Mensch unterschiede sich allerdings von dem, der sagt: Bleibt mir vom Leibe mit den Vorstellungen von der geistigen Welt -, denn derjenige, der nichts wissen will von der geistigen Welt, der geht wie ein Blinder in die geistige Welt. Derjenige, der sich wenigstens Phantasievorstellungen macht, hat solche Seelenkräfte, dass er allerdings als ein Sehender in die geistige Welt hineinkommt, aber er wird ein solcher Sehender, wie in der physischen Welt einer ein Sehender ist, der lauter Fehler in seinem Auge hat, so dass er überall falsch sieht. Und das bedeutet in der geistigen Welt noch viel Schlimmeres als in der physischen Welt, denn wenn einer in der geistigen Welt alles falsch sieht, so heißt das, auf Schritt und Tritt in der geistigen Welt Verwirrung stiften. Aber wir können eines sehen aus dem, was gesagt worden ist, wenn auch in grotesker Weise, wir können sehen, dass der Mensch Vorstellungen braucht, die über das sinnliche Leben hinausgehen, wenn er wirklich ein Bürger der geistigen Welt sein will, und das muss er sein. Er kann es entweder in verkrüppeltem Zustande sein - so ist der, der nur sinnliche Vorstellungen aufnehmen will, oder der seiner Phantasie die Zügel schießen lässt - ; sonst braucht er Orientierung, die über die sinnliche Welt hinausgeht." Diejenigen, die den Christus mit den alten Religionsstiftern auch nur vergleichen, die verstehen gar nichts von dem Christus: "Der Angehörige eines Volkes der verflossenen Zeit sagte sich: Nicht ich, insofern ich sinnlich wahrnehme, insofern ich in meiner Phantasie arbeite, sondern die Religionsstifter, Zarathustra, Buddha, Krishna, sie sind es, die Vorstellungen in mir anregen, durch die ich den Einlass in die geistige Welt finde. - Ob das Ich Verwirrung stiftet oder blind wird, der Mensch dieses Zeitalters muss mündig sein. Dass er als Mündiger den Weg finden kann in die geistige Welt, dazu hat sich vollzogen das Mysterium von Golgatha. Nicht mehr erscheint der Religionsstifter als solcher vor der äußeren Menschheit, wie er früher erschienen ist. Denn diejenigen, die den Christus mit den alten Religionsstiftern auch nur vergleichen, die verstehen gar nichts von dem Christus. Denn der Christus hat zunächst gewirkt durch eine Tatsache, die anderen Religionsstifter durch die Lehren. In dem Augenblick, wo man den Christus einen Weltenlehrer nennt, bezeugt man, dass man gar nicht weiß, wer der Christus ist. Dasjenige, worauf es bei dem Christus ankommt, ist die Tat, die er vollbracht hat, die sich vollzogen hat von dem Ereignis an, welches wir sehen in der Johannestaufe bis zu der Kreuzigung auf Golgatha. Was da für die Menschheit geschieht, ist im Geistigen dasjenige, worauf es ankommt. Was da geschehen ist, das ist das, was die Menschenseelen beseligen kann seit jener Zeit, das Wort, das Paulus ausgesprochen hat: «Nicht ich, der Christus in mir.» Denn der Christus ist der Weg in die geistige Welt geworden, weil er in diese Welt hereingebracht hat die geistige Welt, die der Mensch braucht, wenn er nicht ein Krüppel oder ein Blinder in der geistigen Welt sein soll. Man kann ja heute den Christus ableugnen, man kann herumgehen in der Welt und kann sagen: Es ist kein Beweis dafür da, dass der Christus in der Außenwelt gelebt hat im Leibe des Jesus von Nazareth. - Gewiss, man hat es sogar bewiesen, dass kein historischer Christus da war. Man beweist aber damit nur, dass man nicht weiß, worauf es ankommt. Hätte der Christus irgendwo an einen Felsen eingekratzt, für alle späteren Geschlechter: Ich bin da gewesen - , so hätten alle späteren Geschlechter aus der Sinnenwelt heraus die Tatsache gewusst, dann hätten sie es nicht zu glauben brauchen. Dass eben dieses nicht der Fall war, dass man ihn nicht erkennen kann mit sinnlichen Mitteln, sondern dass man ihn erkennen mus mit der Kraft des Geistes, das ist das Erlösende, das ist die tiefe Bedeutung, die in ihm liegt. So muss man es auffassen, dann findet man ihn in unmittelbarer Verbindung mit demjenigen, was den Menschen schon hier auf Erden heraushebt aus der sinnlich-physischen Welt und ihn in die geistige Welt hinein erhebt. Denn für den, der sich nicht in die geistige Welt erheben kann, ist alles das gar nicht da, regt immer wiederum den Zweifel an." Vernunft und Wissenschaft für geistige statt nur für irdische Dinge: "Oh, diese äußere Welt! Auf welchem Wege ist sie heute! Ich habe einiges schon letzthin im Vortrag, den ich öffentlich halten durfte, angedeutet. Hier kann man noch genauer darüber sprechen. Gewiss, man muss sie bewundern, diese materielle Kultur und alles dasjenige, wozu Technik, Industrie und so weiter es gebracht haben. Unendliche Geisteskraft ist hineingeflossen in dieses materielle Leben, und es beansprucht viele menschliche Geisteskräfte. Aber diese menschlichen Geisteskräfte, wem dienen sie denn? Sofern sie die materiellen Bedürfnisse der modernen Menschheit befriedigen, dienen sie dem Ahriman. Was der Christus Jesus einmal durchlebt hat - die Versuchung durch Ahriman - , wahrhaftig, die gewöhnlichen Menschenseelen, sie können nicht auf einmal diese Erschütterung durchleben. Es muss sich für die Menschen verteilen diese Versuchung. Aber es gehört zu dieser Verteilung der Versuchung, dass der Mensch zugerufen erhält von Ahriman: Ja, denke nur mit der Kraft deiner Wissenschaft, mit alldem, was du herausfinden kannst durch die auf Technik, Industrie und so weiter angewandte Wissenschaft. Denke nur mit alldem, und wende das auf nichts anderes an als auf das äußere Erdenleben. Mir kann es schon recht sein. Wenn du mich nicht siehst, finde ich es allerdings - so meint Ahriman - angemessen meinen Zwecken. Verachte nur Vernunft und Wissenschaft, des Menschen allerhöchste Kraft: da habe ich dich schon unbedingt, wenigstens so lange du mich nicht siehst. Da flöße ich dir ein den Trieb, Vernunft und Wissenschaft nur für irdische Dinge zu verwenden!" Johann Gottlieb Fichte:
"Es war, als der deutsche Philosoph Johann Gottlieb Fichte aufmerksam machen
wollte auf sein Bewußtsein vom Drinnenleben in der geistigen Welt,
auf seine Überzeugung, dass die geistige Welt überall um uns
herum ist, dass er aus dieser Überzeugung heraus sagte: «Nicht
erst, nachdem ich aus dem Zusammenhange der irdischen Welt gerissen sein
werde, werde ich den Eintritt in die überirdische erhalten; ich bin
und lebe schon jetzt in ihr, weit wahrer, als in der irdischen; schon jetzt
ist sie mein einziger fester Standpunkt, und das ewige Leben, das ich schon
längst in Besitz genommen, ist der einige Grund, warum ich das irdische
noch fortführen mag. Das, was sie Himmel nennen, liegt nicht jenseits
des Grabes; es ist schon hier um unsere Natur verbreitet, und sein Licht
geht in jedem reinen Herzen auf.» Es ist gut, manchmal auf einen
solchen Ausspruch aufmerksam zu machen. Denn in der Gegenwart gibt es viele
Stimmen, welche den Menschen den Glauben beibringen möchten, dass
von der geistigen Welt zu sprechen und der geistigen Welt gegenüber
Ansichten zu haben, eigentlich doch ein Charakteristikon der törichten
und abergläubischen, höchstens vielleicht der phantastischen
Leute sei. Wir erleben es ja immer wieder und wieder, dass die Menschen,
auch diejenigen, die eben den Glauben erheben wollen, als ob es sozusagen
eine Torheit wäre, von der geistigen Welt zu sprechen, Fichte und
ähnliche Geister immer im Munde führen. ... Und auch noch aus
einem anderen Grunde ist es gut, sich an eine solche Tatsache, wie die
eben erwähnte, manchmal zu erinnern. Als Johann Gottlieb Fichte vor
einem engeren Kreise von Zuhörern jene Vorlesungen unter dem Titel
«Die Anweisungen zum seligen Leben » gehalten hat, die, man
möchte sagen, seine geistige Lebenslehre enthalten, da bat ihn dieser
engere Kreis von Zuhörern, diese Vorträge auch im Druck erscheinen
zu lassen. Die Vorträge hatten auf diesen engeren Kreis, vor dem er
sie gehalten hatte, einen großen Eindruck gemacht. Und da hat ihn
denn dieser engere Kreis ersucht, sie drucken zu lassen, weil er glaubte,
dass auch weitere Kreise teilnehmen sollten an der Lebensaufmunterung,
an dem schönen, edlen Erkenntnisstreben zum wahren Leben hin, die
aus diesen Vorlesungen sprachen. Und eine merkwürdige Bemerkung macht
der kraftvolle, energische, für seine Sache im allerhöchsten
Maße enthusiasmierte Fichte in der Vorrede zum Druck dieser seiner
Vorlesungen, die da heißen «Anweisungen zum seligen Leben».
Er sagt: «Zu dem Abdruck derselben haben Freunde unter meinen Zuhörern,
die nicht ungünstig von ihnen dachten, mich, ich dürfte fast
sagen, überredet; und für diesen Abdruck sie nochmals umzuarbeiten,
wäre, nach meiner Weise zu arbeiten, das sichere Mittel gewesen, sie
niemals zu vollenden. Diese mögen es nun verantworten, wenn der Erfolg
gegen ihre Erwartung ausfällt. Denn ich für meine Person bin
durch den Anblick der unendlichen Verwirrungen, welche jede kräftigere
Anregung nach sich zieht, auch des Dankes, der jedem, der das Rechte will,
unausbleiblich zu Teil wird, an dem größern Publikum also irre
geworden, dass ich mir in Dingen dieser Art nicht selber zu raten vermag,
und nicht mehr weiß, wie man mit diesem Publikum reden solle, noch,
ob es überhaupt der Mühe wert sei, dass man durch die Druckerpresse
mit ihm rede.» [68]
24. Verständnis für die geistige Welt III; Glauben und Wissen; Glaubensvorstellungen der Religionsstifter wie Hermes, Zarathustra, Moses, Buddha, Krishna; Schlaf; Ich glaube, was ich weiß; Mythen und Märchen; Lebensfroheit, Lebenssinn; viele Philosophien, die sich nur stützen wollen auf den physischen Plan, sind Sterbemittel für die Seele; der Ätherleib als Träger der Gedanken; durch das Denken, das nur auf dem physischen Plan sich erschöpft, bleibt der Mensch innerlich tot; KrankheitsursachenGlauben und Wissen; Glaubensvorstellungen der Religionsstifter wie Hermes, Zarathustra, Moses, Buddha, Krishna; würde der Mensch den Schlaf willkürlich verlängern, wie es mancher Rentner tun kann, würde er zuviel schlafen, zuviel Schlaf gibt zuviel neue Lebenskraft, die dann wuchert, solche überwuchernde Lebenskraft führt zu Krankheit; Ich glaube, was ich weiß; Mythen und Märchen, in einem Lebensüberdruss zeigt es sich später, wenn nicht Märchen gegeben wurden, in einer Langeweile; Lebensfroheit, Lebenssinn; wer nicht vermag mit Vorstellungen zu leben, die für den physischen Plan keine Wirklichkeit haben, der stirbt für die geistige Welt; viele Philosophien, die sich nur stützen wollen auf den physischen Plan, sind Sterbemittel für die Seele: "Es gibt heute noch viele Menschen, die an dem alten Gegensatz von Glauben und Wissen, Glauben und Erkennen festhalten. Sie sagen: Die Wissenschaft kann uns unterrichten über die Dinge der äußeren Welt, darüber kann man etwas Sicheres wissen. Mit den Dingen der geistigen Welt muss der Glaube uns in Zusammenhang bringen. - Dies ist, wie es scheint, im Widerspruch mit der Geisteswissenschaft, die ein wirkliches Wissen, ein Erkennen der geistigen Welt geben will. Gerade in dieser Form des Erkennens, des Wissens, muss sie hereindringen in die Seelen unserer Gegenwart. Unsere eigenen Seelen waren in einer früheren Inkarnation in einer ganz anderen Lage, als wir jetzt sind. Sie waren mehr primitiv, aber es gab damals große Individualitäten, und solche, die mit ihnen in Beziehung gestanden haben. Sie gaben Vorstellungen über die übersinnliche Welt. Wir finden das bei den einzelnen Stämmen und Völkern, was von diesen Individualitäten, wie Hermes, Zarathustra, Moses, Buddha, Krishna herrührt. Geistige Vorstellungen mussten den Seelen eingeflößt werden. Wir leben auf dem physischen Plan. Das Leben auf dem physischen Plan ist nicht nur Mühe und Arbeit, sondern Abmühen und Abarbeiten. Und das meiste Mühen und Arbeiten ist durchaus nicht im Sinne des «nach des Tages Müh' und Arbeit», sondern im Sinne desjenigen, was unbewußt vor sich geht und das eigentlich bewirkt wird durch unser Denken, unser ganzes Seelenleben, wie es auf dem physischen Plan sich vollzieht. Bei dem Kinde wirken die Kräfte unbewußt. Das Geistige ergreift den Organismus. Dieser wird durchorganisiert. Wenn wir geboren werden, sind wir einander viel gleicher, als wir unmittelbar meinen. Die Menschen gleichen sich nicht äußerlich, aber in der Struktur. Dann erst beginnt das Ausmeißeln, das Ausziselieren unserer Nerven. Das geht ohne unseren Verstand vor sich, geht vor sich, wenn wir diesen Verstand noch gar nicht handhaben können. Dann kommt die Zeit, wo wir beginnen, uns als ein Ich zu fühlen. Da hört die andere Weisheit auf, die wir von den Göttern, aus der geistigen Welt, mitbringen. In dieser ersten Zeit haben wir sozusagen nur Lebenskräfte; es ist nur ein Fortsetzen der geistigen Welt. Ein Kind, das da stirbt, stirbt nur durch äußere Gründe des Leibes. Es ist nicht mit der Seele daran beteiligt. Dann beginnt die Zeit, wo der Mensch anfängt, mit jedem Gedanken, mit jeder Empfindung zu zehren an der äußeren Organisation. Deshalb muss er in Schlaf versinken, als Ausgleich für das, was wir verzehren während des Taglebens. Würden wir nicht verzehren, würden wir ein sprossendes Leben haben. Der Ätherleib hat immer das Bedürfnis, zu sprossen und zu fruchten, aber der Astralleib hat das Bedürfnis, abzuzehren das, was der Ätherleib aufbaut. Er unterdrückt den Ätherleib. Während wir unbewußt im Schlafe sind, strömt ein aus den geistigen Welten das, was Ersatz schaffen kann für das, was abgezehrt wurde, was ertötet worden ist, damit es immer wiederum ausgeglichen werde. Der normale Schlaf gleicht immer nur soviel aus, als gerade weggezehrt worden ist. Würde der Mensch den Schlaf willkürlich verlängern, wie es mancher Rentner tun kann, würde er zuviel schlafen. Das ist kein Einwand gegen viel Schlaf. Gerade weil die geistige Arbeit viel zehrt an der physischen Organisation, braucht der geistige Arbeiter viel Schlaf. Aber zuviel Schlaf gibt zuviel neue Lebenskraft, die dann wuchert, richtig wuchert, so dass der Mensch strotzt von Lebenskraft. Solche überwuchernde Lebenskraft ist zugleich Krankheit, führt zu Krankheit selbstverständlich. Das, was der einzelne Mensch sich nun zuführen soll, damit er nicht nur ausgleicht die Arbeit des Tages, sondern geistig weiterkommt, das muss er bewußt aus der geistigen Welt herausholen. Die Religionsstifter konnten sich sagen: Mir ist auferlegt, zu führen, Lebenskraft aufzuzehren, das wird ausgeglichen. Was aber im Menschen sich entwickeln soll, damit die Menschheit weiterkommt, damit dasselbe nicht erstirbt im physischen Erdendasein, das muss bewußt aus der geistigen Welt herausgeholt werden. - Daher haben die Religionsstifter Vorstellungen gegeben, die sie aus der geistigen Welt herausholten. Diese wirklich geistigen Vorstellungen sind die Nahrung der Seele. Sie sind es allein, welche das wirklich Seelische im Menschen aufrechterhalten. Es bedeutete für die Seelen den Tod, wenn sie nicht leben könnten in solchen Vorstellungen, die nicht aus der physischen Welt entnommen wurden. Das waren in früherer Zeit die Glaubensvorstellungen. Dieser Zyklus ist bei der Menschheit abgelaufen, und wir leben jetzt in der Zeit, in welcher die Menschen auf dem physischen Plan immer weniger die Fähigkeit haben werden, aufzunehmen, was nur zu ihrem Gemüt, ihrem Glauben spricht. Man kann diesen Glauben noch für einige Zeit konservieren, sozusagen galvanisieren, aber nicht mehr für die Zukunft festhalten. Anstelle des Grundsatzes: Ich glaube - , muss kommen: Ich glaube, was ich weiß. - Das werden die Menschen schon fühlen, dass dieser Grundsatz gelten muss. Sonst verliert man alle Möglichkeit, noch etwas zu wissen von dem Leben zwischen dem Tod und einer neuen Geburt. Die Menschen würden in jammervolle Zustände in der nächsten Inkarnation zurückkommen. Alle Begeisterung für sonstige Ideale, die noch so sehr berechtigt sein können, ist gewiss sehr schön, sie muss da sein. Verglichen mit dem, was der Geisteswissenschaft zugrunde liegt, lassen sie sich aber nicht unmittelbar realisieren. Sie können nur Vorläufer der Geisteswissenschaft sein, aber ohne ihr Wissen. In dem Geistesforscher bildet sich immer, wenn er vorrückt, das Bedürfnis heraus, nicht zu reden, sondern zu schweigen. Wenn er trotzdem spricht, ist es aus der Erkenntnis der Bedingungen, die der Zeit notwendig sind. Erkenntnis allein macht den Menschen frei, und Freiheit der Menschenseele zu erringen, ist gewiß die Aufgabe der Menschen in die Zukunft hinein. Innerliche Vorstellungen, die große geistige Spannkraft gaben, kamen von den Religionsstiftern. Es waren Glaubensvorstellungen, die in wunderbarer Weise das Gebiet nach dem Tode erhellen konnten. Sie wandelten sich in echtes, wahres Geisteslicht, das den Menschen ihre Umgebung post mortem zeigte. Aber Zeiten kommen, wo die Menschen in Freiheit werden leben müssen. Und wenn auch Religionsstifter kommen würden, die im Sinne der alten Glaubenslehren mit Götterstimme und mit Götterkraft reden könnten, die Menschen würden sie nicht mehr verstehen können. Wir haben es ja schon erlebt. Die äußere Wissenschaft ist gekommen, musste kommen. Ein großer Wissenschafter unserer Zeit, Max Müller, sagte: Und wenn ein Engel heruntersteigen würde und würde den Menschen die Dinge von der geistigen Welt verkündigen, die Menschen würden ihn nicht verstehen können und niemals daran glauben. - Diese Entwickelung nimmt die Menschheit. Dann bliebe eigentlich nur das übrig, dass die Menschen verlören die Möglichkeit, überhaupt mit Vorstellungen sich zu durchdringen, die auf die geistigen Welten gehen. Das bedeutet aber, weniger Licht haben nach dem Tode, um die geistige Umwelt von sich aus zu beleuchten. Keine äußere Sonne beleuchtet uns dann die Außenwelt, das Licht muss von uns kommen. Wir stehen in der Sonne und beleuchten unsere Umgebung nach dem Tode. Menschen, die nicht leuchten, müssen nochmals herunterkommen und das Leben wiederholen, um Vorstellungen, die fruchtbar sind für das Leben nach dem Tode, aufzunehmen. Wenn man das durchschaut, wirkt nicht bloß die gewöhnliche Begeisterung für die Verbreitung der Geisteswissenschaft, die die Worte von der Zunge löst. Glauben, was man weiß - , das wird das Bedürfnis der kommenden Menschheit sein. In alten Zeiten waren die religiösen Vorstellungen, auch Mythen und Märchendichtungen das, was den Seelen Licht gab für die Geisteswelt. Es ist leicht zu sagen, die Mythen und Märchen sind Vorstellungen, die den Kindheitsstufen der Menschheit entsprungen sind. Gewiss haben die Menschen den Engeln nicht physisch gegenübergestanden, von denen die Mythen und Märchen gesprochen haben. Aber mit dem Nachdenken durch Philosophie ist in der geistigen Welt nichts anzufangen. Dieses Wissen hat keine Bedeutung in den geistigen Welten. Es ist leicht zu sagen, Märchen beruhen auf keiner Wahrheit. So gescheit ist der Geistesforscher auch immer gewesen, dass er gewußt hat, dass feurige Drachen nicht durch die physische Luft fliegen, aber gewußt hat er immer, dass die Imagination des feurigen Drachen zu bilden notwendig ist. Denn indem diese Vorstellung in der Seele ist, wirft sie Geisteslicht auf die geistige Welt. Kraftvorstellungen sind das. So sind alle Mythen beschaffen, weniger um äußerlich abzubilden, sondern um in der geistigen Welt wirklich leben zu können. Die Materialisten sagen: Mythen und Märchen entspringen der Kindheitsstufe der Menschheit. - Aber die Menschen wurden eben in ihrer Kindheit von Göttern unterrichtet. Die Mythen und Märchen gehen so in dieser Weise der Menschheitsevolution verloren, aber die Kinder sollte man nicht so aufwachsen lassen. Es ist ein großer Unterschied, ob man das Kind mit oder ohne Märchen aufwachsen lässt. Die die Seele beschwingende Kraft der Märchenbilder tritt erst später hervor. In einem Lebensüberdruss zeigt es sich später, wenn nicht Märchen gegeben wurden, in einer Langeweile. Ja sogar physisch kommt es zum Ausdruck, auch gegen Krankheiten können Märchen helfen. Was durch die Märchen hineingeträufelt wird, das kommt als Lebensfroheit, Lebenssinn später heraus, kommt als Möglichkeit, mit dem Leben fertigzuwerden, noch im spätesten Alter zum Vorschein. Es müssen die Kinder in ihrer Jugend, wo sie sie noch erleben können, erleben die Kraft des Märcheninhaltes. Wer nicht vermag mit Vorstellungen zu leben, die für den physischen Plan keine Wirklichkeit haben, der stirbt für die geistige Welt. Und viele Philosophien, die sich nur stützen wollen auf den physischen Plan, sind Sterbemittel für die Seele. Aus der äußeren Evolution werden die Sterbemittel für die geistige Welt. Die Menschheit muss kommen zu einem Urteil, das nicht gestützt ist auf Äußeres, sondern in sich selbst sich stützt. Immer mehr muss sie kommen zu dem: Ich glaube, was ich weiß." [69]Der Ätherleib
ist der Träger der Gedanken; durch das Denken, das nur auf dem physischen
Plan sich erschöpft, bleibt der Mensch innerlich tot; schon in der
Kindheit werden die Menschen später mineralische Einschlüsse
haben, werden sie als Krankheitsursachen mitschleppen, wenn sie nicht Vorstellungen
entwickeln werden, die den astralischen Leib innerlich regsam erhalten:
"Unser Wissen und unsere Erkenntnis eignen wir uns an auf dem physischen
Plan durch den physischen Leib und den Ätherleib. Bedenken wir überhaupt
einmal so recht gründlich, wieviel von dem, was in unserer Seele ist,
von dem physischen Plan herkommt. Das Licht zum Beispiel kommt durch das
Auge, der Prozess, der sich da vollzieht, beginnt schon im Auge ein Zersetzungsprozess
zu sein. An der Hinterwand des Auges beginnt schon die Auflösung.
Der Prozess löst sich aus dem Leben heraus. Am Morgen, nach dem Schlaf,
ist das Auge so hergestellt, dass es innen lauteres Leben ist. Durch das
Wahrnehmen bildet sich aus dem lebendigen Gewebe etwas heraus, was nicht
mehr lebt, sondern bloß noch mineralisch ist. Und dadurch, dass sich
das fortsetzt durch das Nervengewebe, dadurch nehmen wir wahr, spiegelt
sich, was von der äußeren Welt auf uns wirkt. So dass der physische
Leib dadurch, als Träger dieser Prozesse, nichts Lebendiges ist. Der
Ätherleib ist der Träger der Gedanken, die auch Spiegelungen
sind. Die Menschen würden leicht darauf kommen können, dass Gedanken
Spiegelungen eines Übersinnlichen sind. Unter einem Mikroskop werden
niemals Gedanken sich präparieren lassen. Gedanken leben in Wahrheit
im Ätherleib. Es prägt sie das Denken aus, und das wird im physischen
Leib gespiegelt. Daraus kann man ersehen, dass Erkenntnis, Wissen abhängt
vom physischen Leib und Ätherleib. Zum physischen und Ätherieib
sprechen nur die Eindrücke vom physischen Plan. Andere Vorstellungen
aber müssen in der Menschenseele Platz greifen. Sie müssen auch
den astralischen Leib ergreifen, das ganze Fühlen und Wollen und das
Denken, das nicht nur auf dem physischen Plan sich erschöpft. Der
Mensch bleibt sonst innerlich tot. Alle Vorstellungen, die etwas abbilden,
haben nur Bedeutung für den physischen Plan. Schon die Frage: Ist
eine Vorstellung berechtigt, die nicht etwas abbildet? - besagt das. Allein
die Vorstellungen, die frei im Geiste leben, die frei leben im astralischen
Leib und im Ich, mit denen erkennt man nicht nur, sondern man lebt mit
ihnen. Das sind Vorstellungen, die nicht nur etwas abbilden, sondern die
innerlich regsam, lebendig sind, die etwas aus sich und aus uns machen.
In der Kunst herrscht heute der Naturalismus. Es ist sehr notwendig, sich
einmal mit alten Zeiten bekanntzumachen, wie Seelenvorstellungen da waren,
die die Vorstellungen des astralischen Leibes in Aktion brachten. Was nur
Äußeres abbildet, hat keine Bedeutung für die geistige
Welt. Wir müssen uns wieder durchdringen mit neuen Vorstellungen,
die wieder bedeutungsvoll die Seele durchdringen können. Oft glaubt
man etwas zu haben, was nur in der Phantasie lebt, von dem man meint, dass
es wirklich Phantasie ist. Es ist aber oft nur eine Reminiszenz von dem,
was vom physischen Plan herkommt. Nur indem wir die Vorstellungen beleben
mit dem, was nicht vom physischen Plan herkommt, was nicht durch solche
Phantasie gegeben werden kann, beleben wir wieder, was sonst erstirbt in
der Seele. Es wird immer mehr Missbrauch getrieben mit dem Spruch: In einem
schönen Leib wohnt eine schöne Seele, in einem gesunden Leib
eine gesunde Seele. - Das war ein Ausspruch für die Erkenntnis früherer
Zeiten, heute wird er als ein Kausalausspruch betrachtet: Jemand hat einen
gesunden Leib, also kann ich daraus schließen, daß darin eine
gesunde Seele wohnt. Was diesen Leib gesund macht, macht es auch die Seele.
Schon in der Kindheit werden die Menschen später mineralische Einschlüsse
haben, werden sie als Krankheitsursachen mitschleppen, wenn sie nicht Vorstellungen
entwickeln werden, die den astralischen Leib innerlich regsam erhalten.
Sonst würde der Mensch nach dem Tode eintreten in eine geistige Welt,
die ihm unklar bleibt, weil er selber kein Licht ausstrahlt. Die Sonne
fällt auf eine Fläche, und davon hangt es ab, dass wir die Dinge
sehen. In der geistigen Welt aber erstrahlt das Licht von uns aus, wir
beleuchten das Feld, das wir sehen sollen. Die Seele, die Geisteswissenschaft
zu pflegen den Trieb hat, ist sich vielleicht nicht dieser Verhältnisse
bewußt, aber in den Untergründen der Seele lebt es. So wie in
der physischen Welt das Sonnenlicht von außen kommt, so muss in der
geistigen Welt der Mensch sich selbst sonnenhaft machen. Das geistige Brennmaterial,
die innere Flamme, die die geistige Welt beleuchtet, müssen wir in
uns entzünden, um die Welt zu beleuchten." [70]
Anmerkungen [1] Wissenschaftsbriefe
/ Science Review Letters 2024 ,
23, Nr. 1516, Nr. 1543; Paracelsus,
1493-1541, «Denn es ist ein großer Irrsal», «Opus
paramirum», 3. Buch, Traktat 2.; Agrippa von Nettesheim, 1486-1535,
Arzt, Philosoph, Astrologe. Werke: «De occulta philosophia»,
«De incertitudine et vanitate scientiuvium». Seine Magischen
Werke, deutsch, 5 Bände 1925; Albertus
Magnus, 1193-1280, Hauptvertreter des Aristotelismus unter den Scholastikern
des 13. Jahrhunderts, genannt Doctor universalis, Werke z.B. «De
vegetabilibus».; Thomas von Aquin, 1226 - 1274, In seiner Lehre hat
die philosophisch-theologische Lehrentwicklung der Hochscholastik ihre
vollendetste Ausprägung erfahren. Er war der «doctor angelicus»,
Werke z.B. ScG,
Sth
I, Kommentar des Thomas zur Schrift des Aristoteles «Über
Himmel und Welt», siehe Roman Boos «Thomas von Aquino, Übersetzungen,
Aufsätze, Vorträge» Schaffhausen 1959.; Dionysius Areopagita:
Mitglied des Areopags in Athen, von Paulus bekehrt (Apostelgeschichte 17,34).
Unter seinem Namen erschienen Ende des 5.Jahrhunderts die Schriften «Von
der himmlischen Hierarchie» und «Von der kirchlichen Hierarchie».
Sie wurden im 9, Jahrhundert von Scotus Erigena ins Lateinische übersetzt.
Deutsche Ausgabe «Des heiligen Dionysius Areopagita angebliche Schriften»,
übersetzt von Josef Stiglmayr, Kempten 1911; Johannes
Scotus Eriugena, um 800 bis um 877, Übersetzer der Schriften des
Dionysius Areopagita. Verfasser von «De divina praedestione»,
«De divisione naturae» (Die Einteilung der Natur). 1225 wurde
vom Vatikan die Verbrennung all seiner Schriften angeordnet, sein Hauptwerk
«De Divisione naturae» wurde 1225 durch Papst Honorius in Paris
auf dem Scheiterhaufen verbrannt.; Dante
Alighieri, 1265-1321: «Divina Commedia», Erstausgabe Foligno
1472, Dante schildert die Matelda in der «Göttlichen Komödie»
II. Teil, Gesang 28 und 29; Brunetto Latini, 1210-1294, Freund und Lehrer
Dantes. Er schildert uns sein entscheidendes Erlebnis in der Dichtung «II
Tesoretto», deutsche Übertragung von Dora Baker, Stuttgart 1979,
«Göttliche Komödie», Inferno 1,94 f., Publius Vergilius
Maro, 70-19 v. Chr., genoss im Mittelalter hohes Ansehen, Virgils Äneide:
Epos in 12 Büchern von Äneas' Irrfahrten nach der Zerstörung
von Troja und seiner Ansiedlung in Italien, Schilderung der Geizigen und
Verschwender: Inferno, VII, In der Stadt Dis sind Epikur und die Materialisten:
Inferno, X., Mohammed und die Muslime: Inferno, XXVIII; die Vorstellung
von Jerusalem als Mittelpunkt der Welt wird angedeutet in den ersten Versen
des zweiten Gesanges im Purgatorium; Giotto,
1266-1337, italienischer Maler; Irenäus
von Lyon war 177/78 Bischof von Lyon, als Knabe hatte er in Smyrna
noch selbst den Predigten des Bischofs und Märtyrers Polykarp gelauscht,
der seinerseits, ebenso wie Papias, als Schüler der Apostel galt;
Franz von Assisi, 1182-1226; Papias, geboren um 70 n. Chr., Bischof von
Hierapolis in Phrygien, wahrscheinlich Hörer des Apostels Johannes,
Gefährte des; Polykarp; Franz von Assist, 1182-1226; Elisabeth von
Thüringen, 1207-1231-32; Meister
Eckhart, um 1260-1327, Dominikaner und deutscher Mystiker, er lehrte
in Paris und Köln. 1329 Verurteilung von 26 Sätzen seiner Lehrweise;
«Denn wäre ich ein König, wüßte es aber selber
nicht, so wäre ich kein König»; Meister Eckhart, «Deutsche
Predigten und Traktate», hg. u. übers, von Josef Quint, München
1963, Zürich 1979, Predigt 36 «Scitote, quia prope est regnum
dei (Luc. 21,31)»; Johannes
Tauler, 1300-1361, Dominikaner und deutscher Mystiker; Michail Lomonossow,
1712-1765. Bahnbrechend für Literatur und Wissenschaft in Russland;
Alphonse de Lamartine, 1790-1869, «Der Mensch ist ein gefallener
Gott»: Vgl. A. de Lamartine, «La chute d'un ange», 2
Bde., 1838; Arthur Schopenhauer,
1788 - 1860, "Moral predigen ist leicht, Moral begründen schwer",
Motto zu der «Preisschrift über die Grundlage der Moral, nicht
gekrönt von der königlich dänischen Societät der Wissenschaften
zu Kopenhagen, am 30. Januar 1840»; «Die beiden Grundprobleme
der Ethik», § 22, wo es wörtlich heißt: «In
allen Jahrhunderten hat die arme Wahrheit darüber erröten müssen,
dass sie paradox war: und es ist doch nicht ihre Schuld.»; Friedrich
Hölderlin, 1770-1843, sein Brief-Roman «Hyperion oder der
Eremit in Griechenland» handelt von einem Griechen der Gegenwart,
der die alte, götternahe Lebensart der Vergangenheit erneuern möchte.
Er sieht, dass die Griechen seiner Gegenwart durch die lange türkische
Unterdrückung dazu nicht fähig sind und sucht in Deutschland
die Möglichkeit, seine Ideen zu verwirklichen. Da macht er die Erfahrung,
die in dem zitierten Wortlaut zum Ausdruck kommt; Friedrich
Wilhelm Joseph von Schelling, 1775-1854; Georg
Wilhelm Friedrich Hegel, 1770-1831; Johann
Gottlieb Fichte, 1782-1814, «Dass Ideale in der wirklichen Welt
sich nicht darstellen lassen, wissen wir anderen vielleicht so gut als
sie, vielleicht besser. Wir behaupten nur, dass nach ihnen die Wirklichkeit
beurteilt, und von denen, die dazu Kraft in sich fühlen, modifiziert
werden müsse. Gesetzt, sie könnten auch davon sich nicht überzeugen,
so verlieren sie dabei, nachdem sie einmal sind, sehr wenig; und die Menschheit
verliert nichts dabei. Es wird dadurch bloß das klar, dass nur auf
sie nicht im Plane der Veredelung der Menschheit gerechnet ist. Diese wird
ihren Weg ohne Zweifel fortsetzen; über jene wolle die gütige
Natur walten, und ihnen zur rechten Zeit Regen und Sonnenschein, zuträgliche
Nahrung und ungestörten Umlauf der Säfte und dabei - kluge Gedanken
verleihen!» Vorrede zu «Über die Bestimmung des Gelehrten»,
1794; «Ich hebe mein Haupt kühn empor zu dem drohenden Felsengebirge
und zu dem tobenden Wassersturz und zu den krachenden, in einem Feuermeer
schwimmenden Wolken und sage: Ich bin ewig und trotze eurer Macht! Brecht
alle herab auf mich, und du Erde und du Himmel vermischt euch im wilden
Tumulte, und ihr Elemente alle schäumet und tobet und zerreibet im
wilden Kampfe das letzte Sonnenstäubchen des Körpers, den ich
mein nenne - mein Wille allein mit seinem festen Plane soll kühn und
kalt über den Trümmern des Weltalls schweben. Denn ich habe meine
Bestimmung ergriffen, und sie ist dauernder als ihr; sie ist ewig und ich
bin ewig wie sie.» aus: «Einige Vorlesungen über die Bestimmung
des Gelehrten», 1794, Schluss der dritten Vorlesung «Nicht
erst, nachdem ich aus dem Zusammenhange der irdischen Welt gerissen sein
werde, werde ich den Eintritt in die überirdische erhalten; ich bin
und lebe schon jetzt in ihr, weit wahrer, als in der irdischen ...»:
Aus «Die Bestimmung des Menschen», Drittes Buch: Glaube, Abschnitt
III, Berlin 1800; «Reden an die deutsche Nation», Berlin 1808,
Vorlesungen in Berlin im Winter 1807-1808; «Die Anweisungen zum seligen
Leben», Berlin 1806. «Zu dem Abdruck derselben», aus
dem Vorwort dieser Vorlesungen in Berlin 1806; Gottfried
Wilhelm Leibniz, 1646-1716; Blaise Pascal, 1623-1662, französischer
Mathematiker und Philosoph, Fragment 72 in «Über die Religion
und über einige andere Gegenstände, Pensées», 7.
Aufl., Heidelberg 1972, S. 43; Maurice Maeterlinck, 1862-1949, belgischer
Dichter; Angelus Silesius (1624-1677)
«Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren, und nicht in dir,
du bleibst noch ewiglich verloren», in «Cherubinischer Wandersmann»,
1657. Erstes Buch, Spruch 61; über das Staunen, die Verwunderung haben
die alten griechischen Philosophen schon gesagt Aristoteles,
384-322 v. Chr., Metaph. I, 2; Plato,
427-347 v. Chr., Theaet. p. 155 D; in Plato's Timaios selbst heißt
es, Gott habe die Weltseele in zwei Hälften gespalten, «schlang
beide Teile in Gestalt des Buchstabens Chi (X) zusammen und wand aus jedem
einen Kreis, so dass beide mit ihren Enden der Mitte gegenüber miteinander,
wie auch jeder mit sich selbst zusammentrafen. Beiden Teilen gab er die
einförmige und in dem nämlichen Räume sich vollziehende
Bewegung des Kreisumschwunges und einen dieser Kreise aber machte er zum
äußeren, den anderen zum inneren» (zitiert nach der Übersetzung
von Otto Apelt «Der philosophischen Bibliothek Band 179» Leipzig
1919). Für die Anschauung der Alten waren im Weltganzen zwei Kreise
von der größten Bedeutung: der Äquator und die Ekliptik.
Der Übersetzer bemerkt daher zu dieser Timaiosstelle: «Und so
ist es denn in den Ausführungen Platons die Seele selbst, die zufolge
eines mysteriösen Vorgangs sich zu dem räumlichen Gebilde
der Ekliptik und des Äquators ausweitet. Wenn die Lage dieser beiden
größten Kreise zueinander durch die Form des griechischen Buchstabens
X (Chi, welchen Buchstaben man sich dabei indes nicht vertikal gerichtet,
sondern horizontal gelagert denken muss) veranschaulicht wird, so ist das
ein ganz treffender Vergleich. Denn diese beiden Kreise schneiden sich
unter einem Winkel von 23 1/2°. Der Umschwung des Äquators erfolgt
von Osten nach Westen (d. i. von rechts nach links, da die Alten vielfach
bei Bestimmung der Weltgegenden den Blick nach Norden gewendet dachten),
die Drehung in der Ekliptik von Westen nach Osten.» Ergänzend
sei noch angeführt, dass der Kirchenvater Justin der Märtyrer
in seiner ersten Apologie darauf hinweist, dass die Quelle für Piatons
Lehre von der Weltbildung das Alte Testament gewesen sei: «Auch was
Platon im Timäos zur Erklärung der Welt über den Sohn Gottes
gesagt hat, wo es heißt: 'Er bildet ihn im All wie ein Chi', hat
er in ähnlicher Weise dem Moses entlehnt. Denn in den Schriften des
Moses steht geschrieben, dass in der Zeit, als die Israeliten aus Ägypten
auszogen und in der Wüste waren, ihnen giftspritzende Tiere, Nattern,
Vipern und Schlangen aller Art entgegentraten, die dem Volke den Tod brachten;
da habe Moses auf Gottes Eingebung und Antrieb Erz genommen, daraus eine
Art Kreuz gemacht, dieses auf dem heiligen Zelte aufgestellt und zum Volke
gesprochen: 'Wenn ihr dieses Bild anblickt und euer Vertrauen darauf setzt,
werdet ihr Heilung finden'. Und darauf, so berichtet er, seien die Schlangen
umgekommen, das Volk aber, so berichtet er weiter, sei so dem Tode entronnen.
Das las Platon, und da er es nicht recht verstand und glaubte, es sei nicht
die Kreuzform, sondern die Chigestalt gemeint, so tat er den Ausspruch,
die dem ersten Gott zunächst stehende Kraft sei im All wie ein Chi
ausgebreitet.» (Zitiert nach «Bibliothek der Kirchenväter.
Frühchristliche Apologeten und Märtyrerakten», Bd. 1, Kempten-München
1913, Seite 73/74);Johannes Kepler, 1571-1630, Astronom; Giordano Bruno,
1548-1600, italienischer Philosoph, Mitbegründer der modernen Weltanschauung,
endete auf dem Scheiterhaufen der Inquisition; Nikolaus Kopernikus, 1473-1543,
Astronom, Begründer der modernen, heliozentrischen Anschauung des
Weltalls; Galileo Galilei, 1564-1642, italienischer Physiker. Begründer
der modernen Naturwissenschaft.; Aurelius
Augustinus, 354-430, Kirchenlehrer. Den Begriff des Gottesstaates entwickelte
er in seinem Werk «De civitate Dei» (22 Bücher), «Vom
Gottesstaat».; Wladimir
Sergejewitsch Solowjow, 1853 - 1900, bedeutendster russischer Philosoph,
«Drei Begegnungen Moskau/London/Ägypten 1862-75-76», enthalten
in der Ausgabe «Gedichte von Wladimir Solovjeff, übertragen
von Marie Steiner», Dornach 1969; «Kurze Erzählung vom
Antichrist» enthalten in «Sonntags- und Osterbriefe»,
Band VII, Gesamtausgabe, München;
Benvenuto
Cellini, 1500-1571, der in der Oper "Benvenuto Cellini, Opéra
comique en deux actes et quatre tableaux" von Hector Berlioz verewigt wurde,
war Goldschmied und Bildhauer; Selbstbiographie Neapel 1758. Übersetzung
aus dem Italienischen von Goethe, Tübingen 1803. Cellini betont darin
mehrfach seine Wahrheitsliebe, so im III. Buch, 8. Kapitel, und im IV.
Buch, 7. Kapitel, wo er von sich als einem «beständigen Freunde
der Wahrheit und Feind der Lüge» spricht; Goethe
sagt: Gedichte, Sprichwörtlich: Ich Egoist! - Wenn ich's nicht besser
wüßte! / Der Neid, das ist der Egoiste; / Und was ich auch für
Wege geloffen, / Aufm Neidpfad habt ihr mich nie getroffen"; bezüglich
der Wissenschaft meint Goethe, man könne die Menschen nicht von der
Unwahrheit ihrer Behauptungen überzeugen, wörtlich: «Eine
falsche Lehre lässt sich nicht leicht widerlegen; denn sie beruht
ja auf der Überzeugung, dass das Falsche wahr sei.» Sprüche
in Prosa in «Goethes Naturwissenschaftliche Schriften» Band
V, Seite 402; «Natur ist Sünde, Geist ist Teufel...»:
Goethe, «Faust» II, Rittersaal, Worte des Kanzlers; Goethe
in einem Briefe an Kanzler von Müller vom 24. Mai 1828. Wörtlich:
«Weil aber die Materie nie ohne Geist, der Geist nie ohne Materie
existiert und wirksam sein kann, so vermag auch die Materie sich zu steigern,
so wie sich's der Geist nicht nehmen läßt, anzuziehen und abzustoßen...»
Ph. Stein, «Goethe-Briefe», Berlin 1924, 8. Band, S. 251; Richard
Wagner, 1813-1883; Eduard Hanslick, 1825-1904. «Vom Musikalisch-Schönen.
Ein Beitrag zur Revision der Ästhetik der Tonkunst.» Leipzig
1854; Rudolf Steiner 1907/ 08: Natur- und Geistwesen - ihr Wirken in unserer
sichtbaren Welt, GA 98, achtzehn Vorträge, Dornach, 1996; Ders. 1908/09:
G. Menschenkunde, GA 107, neunzehn Vorträge, Ib., 1973, 1988; Ders.
1909: Die tieferen Geheimnisse des Menschheitswerdens im Lichte der Evangelien;
GA 117, zwölf Vorträge, Ib., 1966, 1986; Ders. 1910: Die Mission
einzelner Volksseelen im Zusammenhange mit der germanisch-nordischen Mythologie;
GA 121, elf Vorträge, Ib. , 1950, 1982; Ders. 1910, Wege und Ziele
des geistigen Menschen, GA 125; vierzehn Vorträge, Ib., 1973, 1992;
Ders. 1911: Die Mission der neuen Geistesoffenbarung. Das Christus-Ereignis
als Mittelpunktsgeschehen der Erdenevolution, GA 127, sechzehn Vorträge,
Ib., 1975, 1989; Ders. 1910/11: O. Geschichte, GA 126; sechs Vorträge,
Ib., 1992; Ders. 1911/12, Das esoterische Christentum und die geistige
Führung der Menschheit; GA 130, dreiundzwanzig Vorträge, Ib.,
1962, 1995; Ders. 1912/13, O. Untersuchungen über das Leben zwischen
Tod und neuer Geburt, GA 140, zwanzig Vorträge, Ib., 2003; Ders. 1913:
Welche Bedeutung hat die o. Entwicklung des Menschen für seine Hüllen,
GA 145, zehn Vorträge, Ib. , 1976, 1986; Ders. 1914: Inneres Wesen
des Menschen und Leben zwischen Tod und neuer Geburt, GA 153, sechs Vorträge,
Ib. 1997; Ders. 1916: Die Verbindung zwischen Lebenden und Toten, GA 168,
acht Vorträge, Ib. , 1995, 2005; Ders. 1913: Die Geheimnisse der Schwelle,
GA 147, acht Vorträge, Ib., 1997; Ders. 1913: Die Welt des Geistes
und ihr Hereinragen in das physische Dasein. Das Einwirken der Toten in
die Welt der Lebenden, GA 150, zehn Vortrage, Ib., 1973, 1980; Ders. 1914:
Wie erwirbt man sich Verständnis für die geistige Welt? Das Einfließen
geistiger Impulse aus der Welt der Verstorbenen; GA 154, sieben Vorträge,
Ib., 1973, 1985; vgl. Kurse
Nr.
161,
Nr. 533
Aristoteles, Nr.
551 G.W.F. Hegel I, Nr.
509 F.W.J. Schelling I, Nr.
510 F.W.J. Schelling II, Nr.
513 F.W.J. Schelling III,
Nr.
511 Johann Gottlieb Fichte, Nr.
658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr.
020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr.
673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr.
567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr.
659 Wissenschaftslehre I, Nr.
666 Wissenschaftslehre II, Nr.
681 Wissenschaftslehre III, Nr.
682 Wissenschaftslehre IV, Nr.
683 Wissenschaftslehre V, Nr.
684 Wissenschaftslehre VI, Nr.
667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr.
669 Romantische Kunst und Philosophie II, Akademie der Kunst und Philosophie
/ Académie des sciences
Philosophie
- Wissenschaftslehre
Allgemeine
Infos zur Akademie der Kunst und Philosophie und den Kursen
Zur Philosophie und Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres, der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik vgl. Kurse:Nr. 551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 513 F.W.J. Schelling III, Nr. 505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr. 663 Arthur Schopenhauer III, Nr. 531 Platon, Nr. 533 Aristoteles, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 675 Friedrich Schiller III, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck, Nr. 631 Adelbert von Chamisso, Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière, Nr. 622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 621 Lord Byron I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 561 Sir Walter Scott, Nr. 555 Angelus Silesius, Nr. 634 Hans Sachs, Nr. 619 Franz Werfel, Nr. 680 Nikos Kazantzakis, Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Nr. 550 Fjodor M. Dostojewskij I-II, Nr. 506 Wladimir Sergejewitsch Solowjow, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Nr. 661 Philosophie der Geschichte I, Nr. 686 Philosophie der Geschichte II, Nr. 687 Philosophie der Geschichte III, Nr. 687 Philosophie der Geschichte IV, Nr. 687 Philosophie der Geschichte V, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Nr. 681 Wissenschaftslehre III, Nr. 682 Wissenschaftslehre IV, Nr. 683 Wissenschaftslehre V, Nr. 684 Wissenschaftslehre VI, Nr. 685 Wissenschaftslehre VII, Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre I-II, Nr. 641 Staats- und Rechtslehre III, Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr. 655 Staats- und Rechtslehre V, Nr. 618 St. Ephraim der Syrer, Nr. 617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr. 616 St. Gregor von Nazianz, Nr. 613 St. Gregor von Nyssa, Nr. 612 St. Johannes Chrysostomos, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Nr. 627 St. Basilius der Große, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr. 653 St. Cyprianus, Nr. 609 St. Athanasius der Große, Nr. 605 St. Irenaeus von Lyon, Nr. 604 St. Hildegard von Bingen, Nr. 600 St. Johannes von Damaskus, Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Nr. 581 Bernhard von Chartres, Nr. 580 Wilhelm von Conches, Nr. 578 Pierre Abaelard, Nr. 574 Johannes von Salisbury, Nr. 577 Petrus Lombardus, Nr. 576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr. 565 Johannes Scotus Eriugena, Nr. 575 Thierry de Chartres, Nr. 571 Alanus ab Insulis, Nr. 572 Anselm von Canterbury, Nr. 570 St. Hilarius von Poitiers, Nr. 568 Nicolaus Cusanus I, Nr. 568 Nicolaus Cusanus II, Nr. 568 Nicolaus Cusanus III, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 564 St. Augustinus I, Nr. 601 St. Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus III, Nr. 579 St. Albertus Magnus, Nr. 500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr. 501 St.Thomas von Aquin II, Sth I., Nr. 502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr. 582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr. 583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr. 566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 672 Dante Alighieri III, Nr. 558 Calderón de la Barca, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 651 Calderón de la Barca IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 632 Ginés Pérez de Hita, Nr. 633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 557 Ludovico Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto III, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare I-II, Nr. 559 Wolfram von Eschenbach, Nr. 560 Walter von der Vogelweide, Nr. 662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences Nr. 320 Romanische Kunst und Architektur, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr. 325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr. 326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr. 586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese, Nr. 597 Correggio, Nr. 670 Annibale Carracci, Nr. 520 Rembrandt, Nr. 598 El Greco, Nr. 620 Giovanni Battista Tiepolo, Nr. 590 Giovanni Bellini, Nr. 656 Andrea Solari, Nr. 657 Bernadino Luini, Nr. 587 Andrea Mantegna, Nr. 595 Jan van Eyck, Nr. 635 Rogier van der Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner, Nr. 646 Michael Pacher, Nr. 647 Peter Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di Bondone, Nr. 626 Luca Signorelli, Nr. 610 Piero della Francesca, Nr. 596 Perugino, Nr. 522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr. 523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo Gozzoli,Nr. 606 Fra Angelico, Nr. 607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio,Nr. 593 Filippo Lippi, Nr. 594 Filippino Lippi, Nr. 589 Albrecht Dürer, Nr. 603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636 Eugène Delacroix, Nr. 639 Bartolomé Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences
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