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Kurs Nr. 679 Laurence Sterne


"Gütiger Himmel! schütze mich vor jenen Quälgeistern, welche keine Nachsicht mit solchen inneren Regungen haben. – Lass mich niemals – niemals in dem gleichen Zelte mit denen liegen, welche beständig den Bogen spannen, und kein Gefühl für die Macht der Erziehung und vorgefasster von den Vorfahren ererbter Meinungen haben!" Laurence Sterne, The Life and Opinions of Tristram Shandy

"Die Liebe erhält den Frieden auf der Welt." Laurence Sterne, The Life and Opinions of Tristram Shandy

"Ich bin fest überzeugt, ich habe eine Seele, und alle Bücher, womit die Materialisten die Welt verpestet haben, können mich niemals zur Annahme des Gegenteils bewegen." Laurence Sterne, Empfindsame Reise ("A Sentimental Journey Through France and Italy")

Laurence Sterne, Gemälde von Joshua Reynolds, 1760 

 

 
 
 

 

Aus dem Inhalt:
 

1. Leben und Werk

Laurence Sterne wurde am 24. November 1713 in Clonmel, Königreich Irland geboren und starb am 18. März 1768 in London. Er war ein englisch-irischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung. 1759 hatte Sterne – im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung in York – eine Satire im Stil Swifts geschrieben, die von empörten Klerikern verbrannt wurde. Seine Chancen, im geistlichen Amt weiter Karriere zu machen, waren damit zunichte, jedoch erkannte Sterne sein Talent als Schriftsteller. [1] 

Sein Hauptwerk ist der Roman "The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman" (Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman), dessen beide ersten Bände ihn bereits sehr populär machten. Die weiteren sieben Bände erschienen zwischen 1761 und 1767. Die Neuheit und Eigentümlichkeit seines Stils erregte allgemeines Aufsehen. Die erste deutsche Ausgabe des Tristram Shandy erschien in der Übersetzung und im Verlag von Johann Joachim Christoph Bode bereits 1774 in Hamburg und markiert den Beginn der Rezeption durch die maßgeblichen deutschsprachigen Autoren der Zeit; so gehörte unter anderen Johann Wolfgang von Goethe zu den Subskribenten dieser Ausgabe. Tristram Shandy ist ein Roman, der aus einer Reihe von Skizzen besteht und teils unter der Maske des Yorick, eines Geistlichen und Humoristen, teils unter derjenigen des fantastischen Tristram vorgetragen wird. Das Ganze ist, ähnlich wie bei Jean Paul, mit wunderlicher Gelehrsamkeit verquickt, mehr ein buntes Durcheinander als ein planvolles Kunstwerk. Zitat aus dem VI. Buch, 17. Kapitel: „Somit schreibe ich […] ein sorglos gemachtes, artiges, unsinnvolles, gutgelauntes Shandysches Buch, das allen Ihren Herzen guttun wird. – Und auch allen Ihren Köpfen – vorausgesetzt, Sie verstehen es.“ Das Lesen wird zu einem Akt des Entdeckens, Enträtselns und phantasievollen Ergänzens. Der Leser muss bei Sterne in die Rolle eines Mitverfassers schlüpfen. Tristram will die Geschichte seines Lebens erzählen und beginnt mit dem Bericht seiner Zeugung. Eine harmlose Bemerkung seiner Mutter stört seinen Vater, und der arme Tristram wird als Krüppel geboren. Um den Kausalzusammenhang zu erklären, muss erst John Lockes Theorie von der Assoziation der Gedanken dargelegt werden. Was wiederum zum Ehekontrakt seiner Eltern führt, weiter zu seinem Onkel Toby und dessen Steckenpferd, zur Hebamme und dem beschränkten Dr. Slop. So kann er von seiner eigenen Geburt erst im dritten Band berichten. Dem Erzähler dämmert, dass die Erzählung seines Lebens mehr Zeit in Anspruch nimmt als sein Leben selbst. Schließlich wendet er sich der heiteren Geschichte von Onkel Tobys Liebesabenteuern mit der Witwe Wadman zu. Sterne beschrieb liebevoll, wie die – von Missverständnissen ausgelöste – Distanz zwischen den Menschen mit Zuneigung überwunden werden kann. Der Roman ist aus heutiger Sicht ein kühnes Formexperiment, kombiniert mit subtiler Menschenkenntnis, wie man es später bei Jean Paul oder S. Rushdie finden kann.  [2] 

Nachdem Eliza Draper zu ihrem Gatten nach Bombay abgereist war, begann Sterne "A Sentimental Journey Through France and Italy", erlitt jedoch während der Arbeit an diesem Buch einen – letzten – Zusammenbruch. Der geistvolle, scharf beobachtende, tief empfindende Reisende, hinter dessen leicht hingeworfenen Liebesabenteuern man kaum einen Geistlichen vermutet, ist eines der frischesten und unvergänglichsten Charakterbilder des 18. Jahrhunderts. Außer den genannten Romanen erschienen von Sterne mehrere Bände Predigten (Sermons, 1760 ff.), die nicht weniger den Humoristen verraten, sowie nach seinem Tod Letters to his most intimate friends (1775, 3 Bände) und sein Briefwechsel mit Elisa  (1767). [3] 
 

2. "A Sentimental Journey Through France and Italy"

Seit der Renaissance, insbesondere seit Rabelais sind Mönche und überhaupt Kleriker etwas in die Kritik geraten, so dass auch Sterne ihnen "Müßiggang und Unwissenheit" vorwirft und einem Brahminen auf den Ebenen Hindostans mehr Ehre erweisen würde: "Wie ich aus den Resten seiner Tonsur urtheilte – denn alles, was davon übrig geblieben war, bestand in wenigen zerstreuten weißen Haaren oberhalb seiner Schläfe – mochte der Mönch so um die Siebenzig sein; doch nach seinen Augen zu schließen, und nach der Art von Feuer, das darin schimmerte, und welches mehr durch Höflichkeit als durch die Jahre gedämpft schien, konnte er nicht mehr als sechzig haben – die Wahrheit mochte wohl in der Mitte liegen. Gewiß war er fünfundsechzig; und das Aussehen seiner Gesichtszüge stimmte im Allgemeinen, ungeachtet Etwas vor der Zeit Furchen darein gezogen zu haben schien, mit dieser Rechnung überein. Es war einer von jenen Köpfen, welche Guido oft gemalt hat – sanft, blaß, eindringend, frei von allen Gemeinplatzgedanken fetter, selbstzufriedener, zur Erde niederblickender Unwissenheit. Er blickte gradaus, doch so, als ob er nach etwas jenseits dieser Welt schaute. Wie Einer seines Ordens zu diesem Kopfe kam, weiß der Himmel droben, der ihn auf eines Mönches Schultern gerathen ließ, am besten; aber er würde einem Brahminen gut gestanden haben, und wäre ich ihm auf den Ebenen Hindostans begegnet, ich hätte ihm Ehrerbietung bezeigen müssen... »Ich gestehe«, sagte ich: »ein rauhes Kleid, und nur dies eine während dreier Jahre, bei dürftiger Kost – will allerdings wenig genug sagen. Und der Hauptpunkt der Bemitleidung ist, dass Ihr Orden beides, das doch mit so geringem Aufwande von Fleiß in der Welt zu erlangen ist, sich dadurch zu verschaffen wünscht, dass er einem Kapital Abbruch tut, das dem Lahmen, dem Blinden, dem Altersschwachen und dem Kranken gehört – ja der Gefangene, welcher daliegt und die Tage seines düstern Daseins zählt, schmachtet auch nach seinem Anteile daran. Und wären Sie noch von dem Orden der barmherzigen Brüder, anstatt von dem des heiligen Franciscus: so arm ich auch bin«, – fuhr ich fort, indem ich auf meinen Mantelsack hinzeigte, – »mit Freuden würde ich Ihnen diesen geöffnet haben für die Loskaufung eines Unglücklichen« – Der Mönch machte hier eine Verbeugung –»Aber vor allen Andern«, setzte ich meine Rede weiter fort, »haben unzweifelhaft die Unglücklichen unseres eigenen Landes das erste Anrecht darauf – und ich habe Tausende im Elend an dem heimischen Strande zurückgelassen« – Der Mönch machte eine treuherzig zustimmende Bewegung mit dem Haupte, als wollte er sagen: »Leider gibt es Elend in jedem Winkel der Welt genug, so gut als in unserem Kloster.« – »Aber wir machen einen Unterschied«, sagte ich, indem ich meine Hand zur Beantwortung seiner Appellation auf den Aermel seines Gewandes legte –»wir machen einen Unterschied, mein guter Pater, zwischen denen, welche nur das Brot ihres eignen Schweißes zu essen verlangen, und denen, die anderer Leute Brot essen und keinen andern Zweck im Leben haben, als es in Müßiggang und Unwissenheit hinzubringen – um Gottes willen.« [4] 

Peripatetische Philosophen, das Reisen und wie manchen schmutzigen Weg der neugierige Reisende durchmessen muss, um unerhörte und neuentdeckte Dinge zu sehen die er alle, wie Sancho Panza zu Don Quixote sagte, trocknen Fußes hätte daheim sehen können: "Schon mancher peripatetische Philosoph muss die Bemerkung gemacht haben: dass die Natur, aus eigener, unbestreitbarer Macht und Gewalt, um das Missvergnügen des Menschen einzuschränken, gewisse Grenzen und Schranken errichtet hat. Sie hat ihren Zweck auf die ruhigste und bequeme Weise dadurch erreicht, dass sie ihm die fast unabweisliche Verpflichtung auferlegte, in der Heimat sowohl sein Behagen zu befördern, als seine Leiden zu erdulden. Nur da hat sie ihn mit den passendsten Umgebungen versehen, die Antheil an seinem Glücke nehmen und ihm einen Teil von jener Bürde tragen helfen, welche überall und zu allen Zeiten noch stets für Ein Paar Schultern zu schwer gewesen ist. Allerdings sind wir mit einem unvollkommenen Vermögen begabt, unser Glück bisweilen jenseits dieser Grenzen auszudehnen; doch ist es so angeordnet, dass wir aus Mangel an Sprachkenntnissen, Verbindungen und Bekanntschaften und in Folge der Verschiedenheit der Erziehung, der Sitten und Gewohnheiten auf so viele Hindernisse stoßen, wenn wir unsre Empfindungen außerhalb unsrer eignen Sphäre mittheilen wollen, dass unsere Absichten oftmals zur völligen Unmöglichkeit werden.

Das Reisen eurer müßigen Leute, die ihr Geburtsland verlassen und aus irgend einem oder mehreren Gründen auf Reisen gehen, lässt sich aus einer der folgenden allgemeinen Ursachen herleiten: Gebrechlichkeit des Körpers, Schwäche des Geistes, oder Unvermeidliche Nothwendigkeit. Unter die beiden ersten Klassen gehören alle diejenigen, welche zu Land oder zu Wasser reisen, weil sie an Hochmut, Neugier, Eitelkeit oder Milzsucht leiden, nebst ihren Unterabtheilungen und Verbindungen in infinitum. Die dritte Klasse umfasst das ganze Heer wandernder Märtyrer; genauer gesagt, jene Reisenden, welche vermittelst der Beneficien des Clerus ihre Wanderschaft antreten, entweder als Uebeltäter, unter der Leitung von Aufsehern, welche ihnen von der Obrigkeit empfohlen worden – oder junge Herren, die, von der Grausamkeit der Eltern oder Vormünder verbannt, unter der Leitung von Aufsehern reisen, welche ihnen die Universitäten Oxford, Aberdeen und Glasgow empfohlen haben. Es gibt noch eine vierte Klasse, aber deren Anzahl ist so gering, dass sie gar keine besondere Abteilung verdienen würde, wäre es bei einem Werke dieser Art nicht durchaus notwendig, die größte Bestimmtheit und Genauigkeit zu beobachten, um eine Verwirrung der Charaktere zu vermeiden. Und zwar sind die Menschen, von denen ich rede, solche, welche die Meere durchkreuzen und sich aus verschiedenen Gründen und unter mancherlei Vorwänden in fremden Ländern aufhalten: in der Absicht, Geld zu sparen. Allein da sie ebensowohl sich selbst als Andern einen großen Teil unnötiger Mühe ersparen könnten, wenn sie ihr Geld zu Hause zusammenhielten, und da ihre Gründe, zu reisen, gegen die der andern Gattungen von Auswanderern, am wenigsten verwickelt sind, so unterscheide ich diese Herren von jenen durch die Bezeichnung: Simple Reisende. Sonach lässt sich die ganze Gesellschaft der Reisenden unter folgende Titel bringen: Müßige Reisende, Neugierige Reisende, Lügende Reisende, Hochmüthige Reisende, Eitle Reisende, Milzsüchtige Reisende. Dann folgen die aus Nothwendigkeit Reisenden, Der reisende Uebeltäter und Verbrecher, Der unglückliche und unschuldige Reisende, Der simple Reisende, und als letzter von allen (wenn Sie es erlauben) Der empfindsame Reisende (worunter ich mich selbst verstehe), als welcher ich gereist bin und nun hier sitze, einen Bericht davon abzustatten – ebenso sehr aus Notwendigkeit und besoin de voyager als nur irgend Einer aus der Klasse. Da nun sowohl meine Reisen, als die Bemerkungen darüber von einem ganz andern Schlage als diejenigen aller meiner Vorgänger sein werden, so sehe ich recht wohl ein, dass ich auf eine besondere Nische für mich ganz allein hätte Anspruch machen können –; jedoch ich würde in den Bereich des eitlen Reisenden geraten, wenn ich die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen wünschte, so lange ich nicht bessere Gründe dazu habe, als die bloße Neuheit meines Vehikels. Es genügt für meinen Leser, wenn er nämlich selbst gereist ist, dass er durch Studium und Nachdenken über das Vorstehende fähig werden kann, sich seinen eignen Platz und Rang in diesem Verzeichnis anzuweisen – es wird ein Schritt weiter zu seiner Selbsterkenntnis sein; denn man kann wohl alles wetten, dass er bis auf diese Stunde von all dem, was er in der Fremde angenommen oder mit hinausgebracht hat, noch einen leisen Anstrich, eine kleine Aehnlichkeit an sich behalten hat. Der Mann, welcher zuerst die Burgunder Traube auf das Vorgebirge der guten Hoffnung verpflanzte (mau beachte wohl, dass es ein Holländer war), ließ es sich nicht im Traume beikommen, dass er denselben Wein auf dem Cap trinken würde, den die gleiche Traube auf den Bergen Frankreichs hervorbringt – dazu war er zu phlegmatisch; – aber unzweifelhaft erwartete er, irgend ein weinartiges Getränk zu genießen; ob indessen gut oder schlecht, oder mittelmäßig – er kannte genug von dieser Welt, um zu wissen, dass solches nicht von seiner Wahl abhing, sondern dass das, was man insgemein Glück zu nennen pflegt, den Ausschlag über den Erfolg geben würde. Gleichwohl hoffte er das Beste; und in dieser Hoffnung und voll übermäßigen Vertrauens auf die Stärke seines Kopfes und die Tiefe seiner Einsicht hätte Mynheer in seinem neuen Weingarten leicht beide zu Falle bringen, und durch Enthüllung seiner Blöße ein Gegenstand des Gelächters für seine Leute werden können. Grade so ergeht es dem armen Reisenden, der zu Schiffe und mit der Post die civilisirtern Länder der Erde besucht, um Kenntnisse und Erfahrungen zu sammeln. Kenntnisse und Erfahrungen sind allerdings zu gewinnen, wenn man sich zu diesem Zweck dem Schiff und der Post anvertraut; aber ob nützliche Kenntnisse und ersprießliche Erfahrungen, das ist nichts als eine Lotterie – und selbst dann, wenn der Spielende Glück hat, darf man von dem gewonnenen Schatze, wenn er Nutzen bringen soll, nur mit Behutsamkeit und Mäßigung Gebrauch machen. Da aber, sowohl in Hinsicht der Erlangung wie auch der Anwendung, die Glücksfälle oft wunderbar schief ausgehen: so bin ich der Meinung, dass ein Mann noch ebenso weise handeln würde, wenn er es über sich gewinnen könnte, ohne fremdländische Kenntnisse und ohne fremdländische Erfahrungen zufrieden zu leben, zumal wenn er in einem Lande zu Hause ist, wo es an beiden durchaus keinen Mangel hat. Und in der Tat hat es mir zu mancher Zeit großes Herzeleid verursacht, wenn ich wahrgenommen habe, wie manchen schmutzigen Weg der neugierige Reisende durchmessen musste, um unerhörte und neuentdeckte Dinge zu sehen, die er alle, wie Sancho Panza zu Don Quixote sagte, trocknen Fußes hätte daheim sehen können. Wir leben in einem Zeitalter, so voll von Aufklärung, dass es kaum ein Land oder einen Winkel in Europa gibt, dessen Strahlen nicht mit denen anderer Gegenden gekreuzt und ausgetauscht wären. – Die Wissenschaft gleicht in den meisten ihrer Zweige und in den meisten Lebensangelegenheiten der Musik in italienischen Straßen, an welcher auch diejenigen Teil nehmen, die nichts zahlen. – Nun gibt es aber keine Nation unter dem Himmel – und Gott (vor dessen Richterstuhl ich einst treten und von diesem Buche Rechenschaft ablegen muss) ist mein Zeuge, dass ich es nicht aus Prahlerei sage – es gibt keine Nation unter dem Himmel, die reichlicher und in größerer Mannigfaltigkeit mit Gelehrsamkeit versorgt wäre – wo man sich um die Wissenschaften füglicher bewerben oder wo man sie sicherer erlangen kann, als hier – hier, wo die Kunst aufgemuntert und bald hoch steigen wird – wo die Natur (in Bausch und Bogen genommen) so wenig zu verantworten hat – und wo, um dies Alles zu krönen, mehr Witz und Mannigfaltigkeit des Charakters herrscht, um den Geist zu nähren." [5] 

Sind Mönche und überhaupt Kleriker kürzlich in die Kritik geraten, so erregten Muslime und Türken, die damals Europa bedrängten und heute schleichend erobern, in der Tradition von Ariosto, Rabelais, Calderon, Lope de Vega, Cervantes, Missfallen, fluchte auf sie und wünschte sie zu allen Teufeln: "Es muss durchaus eine feindselige Art von Welt sein, in welcher der Käufer (und gelte es nur eine ärmliche Postchaise) mit dem Verkäufer nicht über die Straße gehen kann, um den Handelsstreitpunkt zwischen ihnen zu erledigen, ohne dass er augenblicklich in dieselbe Stimmung verfällt und seinen Handelsmann mit demselben Blick ansieht, als wenn er mit ihm auf dem Wege nach Hydepark wäre, um sich dort mit ihm zu schlagen. Was mich anbelangt, da ich nur schlecht meinen Degen führe und Monsieur Dessein keineswegs gewachsen bin – ich fühlte in mir ein Kreisen aller Gemütsbewegungen, welche in einer solchen Situation gewöhnlich sind. Ich sah Monsieur Dessein mit durchdringenden Blicken an – betrachtete ihn, wie er so hinschritt, bald im Profil – bald en face – bildete mir ein, er sähe aus "wie ein Türke – fand Missfallen an seiner Perrücke – fluchte auf ihn – wünschte ihn zu allen Teufeln." [6] 

Sterne begegnet den "Sklaven der Liebe", den "Sklaven des Unglaubens", den Materialisten und Türken sowie den "Sklaven der Kirche", die Rabelais seinerzeit ausgiebig portraitierte und die heute immer mehr an Bedeutung verlieren weil sie durch falsch verstandene Toleranz inzwischen zu Sklaven der Moschee geworden sind, hier müsste also etwas passieren, um den "Punkt der Religion genauer durchzusprechen". Dem Reisenden wird attestiert, dass er sich im Gegensatz zu den Materialisten und Muslimen für das wahre Christentum eingesetzt hat, dennoch bevorzugt er ein Kind der Natur zu sein: "dass ich in einer halben Stunde mehr zu Gunsten der geoffenbarten Religion gesprochen hätte, als ihre ganze Enzyklopädie dagegen vorgebracht hätte... – »Pardi! ce Monsieur Yorick a autant d'esprit que nous autres.« – »Il raisonne bien«, sagte ein Anderer. »C'est un bon enfant«, sagte ein Dritter. – Und um diesen Preis hätte ich all meine Lebtage in Paris essen und trinken und fröhlich sein können. Aber das war eine ehrlose Rechnung – ich fing an mich zu schämen:– es war der Gewinn eines Sklaven – jedes Gefühl von Ehre empörte sich dawider. Je höher ich stieg, desto mehr war ich von meinem Bettelsystem abhängig, – je besser die Coterie – desto mehr Kinder der Kunst – ich schmachtete nach denen der Natur. Und eines Abends, nachdem ich mich höchst schmählich einem halben Dutzend verschiedener Leute preis gegeben hatte, wurde mir unwohl – ich ging zu Bette und befahl La Fleur, mir für den Morgen Pferde zu bestellen, um nach Italien abzureisen."  [7] 

Die Reise geht weiter aufs Land, nach Moulins, wo natürlich Wein angebaut wird: "Noch hatte ich die Qual des Ueberflusses unter keinerlei Gestalt empfunden bis jetzt – – durch Bourbonnais, die lieblichste Landschaft von Frankreich, zu reisen – zur lustigen Zeit der Weinlese, wenn die Natur ihren Reichthum in Jedermanns Schoß schüttet und jedes Auge emporgerichtet ist – eine Fahrt, auf welcher bei jedem Schritte Musik den Takt zur Arbeit schlägt, und all ihre Kinder aufjubeln, indem sie ihre Trauben einbringen; – durch alles dies hindurch zu ziehen mit meinen überwallenden Gefühlen, die sich an jeder Gruppe vor mir entzünden – und jede derselben war reich an Abenteuern. Gerechter Himmel! – ich könnte zwanzig Bände damit anfüllen – und ach! es sind mir nur noch wenige kleine Seiten übrig geblieben, worauf ich all dies zusammendrängen muss;– und die Hälfte davon muss ich der armen Maria widmen, die mein Freund, Herr Shandy, nahe bei Moulins antraf." [8] 

Als Vorbild dient Don Qichote von Cervantes, auch hier wird für die Freiheit und gegen "alle Bücher, womit die Materialisten die Welt verpestet haben", gekämpft, heute vor allem gegen die Materialisten der Gentechnik: "Diese Fahrt, ich leugne es nicht, gleicht denen des »Ritters von der traurigen Gestalt«, um trübselige Abenteuer aufzusuchen; – allein ich weiß nicht, wie es kommt –: ich bin mir niemals des Daseins einer Seele in mir so vollkommen bewusst, als wenn ich mich mit dergleichen befasse... Ich setzte mich dicht neben sie, und Maria ließ sie mich, wie sie so herabträufelten, mit meinem Taschentuch abtrocknen. Dann drückte ich es auf meine eignen – dann auf die ihrigen – dann wieder auf die meinigen – und dann trocknete ich die ihrigen abermals – und als ich dies that, fühlte ich so unbeschreibliche Regungen in meinem Innern, wie man sie, deß bin ich sicher, aus irgend einer Verbindung von Materie und Bewegung nicht erklären kann. Ich bin fest überzeugt, ich habe eine Seele, und alle Bücher, womit die Materialisten die Welt verpestet haben, können mich niemals zur Annahme des Gegenteils bewegen." [9] 

Zudem geht es bei dieser Reise darum, das "Sensorium der Welt" zu erfahren, wozu auch die Weinlese zählt: "Es gab nichts, wovon ich mir ein so freudiges Schwelgen in Gefühlen ausgemalt hatte, als von der Reise durch diesen Teil Frankreichs zur Zeit der Weinlese. Nun aber, da ich durch diese Pforte des Kummers dahin eindrang, hatten mich meine Leiden ganz unfähig dafür gemacht. Bei jeder festlichen Scene sah ich Maria im Hintergrunde des Gemäldes, schwermüthig unter der Pappel sitzend, und ich hatte beinahe Lyon erreicht, ehe ich im Stande war, einen Schatten über sie zu werfen. Teure Empfindsamkeit! unerschöpfte Quelle von allem, was es Köstliches in unsern Freuden oder Erhebendes in unserem Kummer gibt! Du fesselst deinen Märtyrer an sein Lager von Stroh – und du bist es auch, die ihn empor zum Himmel erhebt. Ewige Quelle unserer Gefühle! – hier will ich dir nachspüren; und dies ist deine »Gottheit, die sich in mir regt«; – nicht dass in manchen trüben und krankhaften Augenblicken »meine Seele zurückschrickt in sich selbst und vor der Vernichtung schaudert« – ein bloßer Wortprunk! – sondern dass ich gewisse großherzige Freuden und großherzige Sorgen noch außer mir fühle – alles das kommt von dir, großes, großes Sensorium der Welt! – das schon in Schwingung versetzt wird, wenn nur ein Haar von unserem Haupte zur Erde fällt in der entlegensten Wüste deiner Schöpfung." [10] 

Ein Dankgebet.der etwas anderen Art oder wie ein heiteres und zufriedenes Gemüt die beste Art des Dankes wäre, den nicht nur ein ungelehrter Landmann dem Himmel darbringen könnte sondern auch gelehrte Prälaten und die Oberen der Kirche: "Der Anblick des Hauses und seiner Umgebung, als wir näher kamen, söhnte mich bald mit dem Unfall aus. – Es war eine kleine Meierei, von ungefähr zwanzig Acker Weinland und etwa ebenso viel an Kornfeldern umgeben, und dicht beim Hause befand sich an der einen Seite ein Gemüsegarten von anderthalb Acker, versehen mit allem, was Ueberfluß in das Haus eines französischen Landmanns bringen kann, und auf der andern Seite lag ein Wäldchen, welches das Holz zur Zubereitung der Gemüse lieferte. Es war etwa acht Uhr Abends, als ich bei dem Hause ankam – ich überließ dem Postillon, den Schaden so gut, als er konnte, zu verbessern, und ging meinerseits ohne Umstände ins Haus hinein. Die Familie bestand aus einem alten Manne mit greisem Haupte und seiner Frau, nebst fünf oder sechs Söhnen und Schwiegersöhnen und ihren verschiedenen Weibern, und einer lustigen Nachkommenschaft derselben. Sie saßen eben alle miteinander bei ihrer Linsensuppe; ein großes Weizenbrot lag mitten auf dem Tische; und ein Krug Wein an jedem Ende desselben versprach Fröhlichkeit in allen Zwischenpausen der Mahlzeit – es war ein Gastmahl der Liebe. Der alte Mann stand auf, um mir entgegenzugehen, und lud mich mit einer ehrerbietigen Herzlichkeit ein, mich mit an den Tisch zu setzen. Mein Herz hatte sich schon im Augenblick, als ich eintrat, bei ihnen niedergelassen, und so setzte ich mich denn, gleich einem Sohne der Familie, ohne Umstände zu ihnen hin; und um so schnell als möglich in diesen Charakter einzugehen, borgte ich augenblicklich von dem alten Manne sein Messer, ergriff den Brotlaib und schnitt mir ein tüchtiges Stück ab. Und als ich dies that, gewahrte ich in jedem Auge ein Zeugniß nicht nur von herzlichem Willkommen, sondern auch von einem Willkommen, das zugleich den Dank enthielt dafür, dass ich nicht daran gezweifelt zu haben schien. War es dies? oder sage mir, Natur, was es sonst war, was mir diesen Bissen so köstlich gemacht hat – und welcher Wunderkraft ich es zuzuschreiben habe, dass der Zug, den ich aus ihrem Kruge dazu that, so vortrefflich schmeckte, dass beides noch zu dieser Stunde meinen Gaumen labt? War schon das Abendessen ganz nach meinem Geschmacke – um wie viel mehr mußte es das Dankgebet sein, das darauf folgte!

Als die Abendmahlzeit zu Ende war, klopfte der alte Mann mit dem Hefte seines Messers auf den Tisch – es war das Zeichen, sich zum Tanze fertig zu machen. Und im Augenblick, als es gegeben ward, eilten die Frauen und Mädchen alle mit einander in ein hinteres Gemach, um sich die Haare aufzubinden – und die jungen Männer zur Tür, um sich die Gesichter zu waschen und ihre Holzschuhe mit andern zu vertauschen, und in drei Minuten stand jede Seele auf einem kleinen Rasenplatze vor dem Hause, bereit, den Tanz zu beginnen. Der alte Mann und seine Frau kamen zuletzt heraus und ließen sich, mich in ihre Mitte nehmend, auf einer Rasenbank neben der Türe nieder. Der alte Mann war vor einigen fünfzig Jahren nicht ungeschickt auf der Vielle (Ein musikalisches Instrument mit Claviatur, dessen Saiten durch ein Rad gestrichen und in Schwingung gesetzt werden) gewesen – und noch in seinem jetzigen Alter spielte er sie gut genug für den gegenwärtigen Zweck. Seine Frau stimmte dann und wann mit Gesang in die Weise ein – setzte dann wieder aus – und begleitete von Neuem ihren alten Mann, während ihre Kinder und Enkel vor ihnen ihre Tänze aufführten. Erst in der Mitte des zweiten Tanzes kam es mir, während einiger kleinen Pausen in der Bewegung, in denen sie alle gen Himmel zu blicken schienen, vor, als ob ich eine Erhebung der Seele darin entdeckte, verschieden von jener, welche die Ursache oder die Wirkung einfacher Heiterkeit ist. – Mit Einem Wort, ich glaubte zu sehen, dass sich Religion in den Tanz einmischte. Da ich diese aber noch niemals in solcher Verbindung gesehen hatte, so würde ich es als die Täuschung einer Einbildungskraft betrachtet haben, die mich ewig irre führt, hätte mir nicht der alte Mann, als der Tanz vorüber war, gesagt, dass dies ihre beständige Gewohnheit wäre, und dass er es sich sein ganzes Leben lang zur Regel gemacht hätte, nach dem Abendessen die Seinigen alle zum Tanz und zur Freude aufzufordern. Denn er glaube, sagte er, dass ein heiteres und zufriedenes Gemüt die beste Art des Dankes wäre, den ein ungelehrter Landmann dem Himmel darbringen könne – – »Oder auch ein gelehrter Prälat«, sagte ich." [11] 

Reise durch Savoyen: "Wenn man auf den Gipfel des Berges Taurira gelangt ist, so geht es gleich steil hinunter nach Lyon – Adieu dann, alle schnellen Bewegungen! Die Reise erfordert alle Behutsamkeit, und gereicht den Empfindungen zum Vorteil, weil man nicht so eilig mit ihnen zu sein braucht. Und so machte ich es mit dem Vetturin aus, sich mit seinem Paar Maultieren Zeit zu nehmen und mich in meiner eignen Kutsche wohlbehalten durch Savoyen nach Turin bringen. Armes, geduldiges, ruhiges, redliches Volk! Befürchte nichts: deine Armut, der Schatz deiner einfachen Tugenden, wird dir nicht von der Welt beneidet werden, noch wird sie darum feindlich in deine Täler einbrechen. – Natur! inmitten deiner Regellosigkeiten bist du doch noch immer gütig gegen das Unzulängliche, das du geschaffen hast; – mit allen deinen großen Werken um dich her, hast du für die Sense oder die Sichel nur wenig übrig gelassen – aber diesem Wenigen gewährest du Sicherheit und Schutz, und lieblich sind die Wohnungen, welche also beschirmt stehen. Lass den wegemüden Wanderer seine Klagen ergießen über die jähen Wendungen und Gefahren deiner Wege – deine Felsen – deine Abgründe – über die Schwierigkeiten beim Bergan-, und die Schrecken beim Bergabfahren – die unersteiglichen Gebirge – die Wasserstürze, welche große Felsenblöcke von ihren Gipfeln herabrollen und seinen Pfad versperren! – Die Bauern hatten den ganzen Tag über daran gearbeitet, um ein großes Felsenstück dieser Art zwischen St. Michael und Madane beiseit zu schaffen; und als mein Vetturin bei der Stelle ankam, brauchte man noch volle zwei Stunden, ehe nur zur Not eine Durchfahrt konnte zu Stande gebracht werden. Da half nichts, als geduldig zu warten, trotz des nassen und stürmischen Abends: so dass hierdurch und durch die Verzögerung der Vetturin sich genöthigt sah, fünf Meilen vor seiner Station in einem kleinen, anständig aussehenden Wirthshause an der Landstraße einzukehren." [12] 
 

3. "The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman"

Der bekannteste Auftritt für Homunculus ist zweifellos der in Goethe's Faust II. Doch auch in Sterne's Roman wird er erwähnt und aktuell ist das Thema sowieso, in einer Zeit, in der mit Genen experimentiert wird, künstliche CrisprCas-Pflanzen und -Tiere geschaffen, mit Hilfe der Biotech-Medizin gefährliche Medikamente und Impfstoffe hergestellt werden; der Politik nach zu urteilen sind womöglich schon einige Politiker derartig manipuliert: "In welch geringem und lächerlichem Lichte der Homunculus aber auch in dieser oberflächlichen Zeit im Auge der Torheit oder des Vorurteils erscheinen mag, so ist er im Auge des vernünftigen, wissenschaftlichen Forschers unzweifelhaft mit gewissen Rechten ausgestattet und umschrieben. Die tüftelichsten Philosophen, welche beiläufig gesagt, den weitesten Verstand haben, da ihre Seele im umgekehrten Verhältnis zu ihren Forschungen steht, haben uns unwiderleglich dargetan, dass der Homunculus durch die gleiche Hand geschaffen, auf demselben Wege der Natur gezeugt, mit denselben Bewegungskräften und Fähigkeiten ausgestattet ist wie wir; dass er wie wir aus Haut, Haar, Fett, Fleisch, Adern, Sehnen, Nerven, Knorpeln, Knochen, Mark, Gehirn, Drüsen, Zeugungstheilen, Säften und Gelenken besteht; dass es ein Wesen von gleicher Tätigkeit und in jedweder Bedeutung des Worts eben so gut und so wahrhaftig unser Mitgeschöpf ist wie der Lordkanzler von England. Man kann ihm wohltun, ihn verletzen und ihm wieder Genugtuung gewähren; mit einem Wort, er besitzt all die menschlichen Ansprüche und Rechte, welche Tullins, Puffendorf oder die besten ethischen Schriftsteller aus diesem Zustand und Verwandtschaftsverhältnis herleiten." [13] 

Quijote's Pferd und sein unvergleichlicher Ritter aus der Mancha, den Sterne mehr liebt als den größten Helden des Altertums: "Ich weiß sehr wohl, dass das Roß jenes Helden von keuscher Aufführung war, was einen Grund zu der gegenteiligen Vermutung hätte abgeben können; aber es ist zugleich ebenfalls sicher, dass Rosinante's Enthaltsamkeit – wie dies aus dem Abenteuer mit den Fuhrleuten hervorgeht – keineswegs einem körperlichen Gebrechen oder einer ähnlichen Ursache, sondern seinem Temperament und dem geordneten Laufe seines Blutes entsprang. – Und gestatten Sie mir hier die Bemerkung, Madame, dass es eine große Portion sehr guter Keuschheit auf der Welt gibt, zu deren Gunsten sich absolut nichts weiter anführen ließe. Sei dem wie dem sei, da es meine Absicht ist, einer jeden Persönlichkeit, die ich auf der Bühne dieses dramatischen Werkes erscheinen lasse, volle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, so durfte ich diesen Unterschied zu Gunsten von D. Quijote's Pferd nicht unterdrücken; in jeder anderen Beziehung aber war, wie gesagt, des Pfarrers Ross sein alter Ego, es war eine so dürre, so schmale, und so armselige Mähre, dass die Demut selbst es hätte besteigen können. Nach der Ansicht mancher Leute von schwachem Urteil wäre es großenteils bei dem Pfarrer gestanden, der Figur seines Rössleins etwas aufzuhelfen, denn er war im Besitz eines sehr schönen, halbaufgebauschten Sattels, der am Sitz mit grünem Plüsch abgenäht und mit einer doppelten Reihe von silbernen Stiften beschlagen war, wozu noch ein nobles Paar glänzender Messingbügel und eine sehr anständige Unterlagsdecke von superfeinem grauem Tuch mit einer Einfassung von schwarzer Stickerei kam, die in dicke, schwarze, seidene Franzen, mit Goldfäden durchwirkt, verlief. Dies Alles nebst einem mit erhabener Arbeit geschmücktem und in jeder Beziehung wohl verziertem Zaume hatte er sich auf der stolzen Höhe seines Lebens angeschafft. Da er aber nicht die Absicht hatte, sein Tier durch diesen Trödel lächerlich zu machen, hatte er ihn hinter der Türe seines Studirzimmers aufgehängt, und sich dafür einen solchen Zaum und Sattel angeschafft, wie er gerade zu der Figur und dem Werte eines solchen Gaules passte.

Man kann sich leicht vorstellen, dass der so ausgerüstete Pfarrer bei seinen verschiedenen Umritten in seinem Sprengel, und bei dem benachbarten Adel Allerlei zu hören und zu sehen bekam, was seine Philosophie rostfrei erhielt. Er konnte in der Tat in kein Dorf reiten, ohne sofort die Aufmerksamkeit von Alt und Jung zu erregen. Die Arbeit stand still wo er vorüber kam, der Eimer blieb mitten über dem Brunnen hängen, das Spinnrädchen vergaß sich zu drehen, sogar das Grübchen- und das Anwerfspiel der Kinder erlitt eine Unterbrechung, solange er in Sicht war; und da seine Vorwärtsbewegung keine der schnellsten war, so hatte er in der Regel vollauf Zeit, um seine Betrachtungen anzustellen, das Seufzen der ernsten Leute und das Lachen der Munteren anzuhören, was er in aller Seelenruhe hinnahm. Sein Charakter war von der Art, dass er einen Spaß von Herzen liebte, und da er wohl sah, welche lächerliche Figur er machte, so pflegte er zu sagen, er könne Anderen nicht böse sein, dass sie ihn in einem Licht erblickten, in welchem er sich selbst so sehr schaue. Gegenüber von seinen Freunden aber, welche wussten, dass Liebe zum Geld nicht seine Schwäche war, und die sich daher um so weniger ein Gewissen daraus machten, über diese sonderbare Laune sich lustig zu machen, zog er es vor, – statt ihnen den wahren Grund davon anzugeben, in das Gelächter über sich selbst mit einzustimmen, und da er selbst keine Unze Fleisch auf den Knochen hatte und eine ganz ebenso schmächtige Figur besaß wie sein Tier, so pflegte er bisweilen hervorzuheben, dass das Ross gerade so gut sei als der Reiter es verdiene; sie seien gewissermaßen wie die Centauren eigentlich aus einem einzigen Stücke. Ein ander Mal, wenn er in einer anderen Stimmung und nicht aufgelegt war einen schlechten Witz zu machen, pflegte er zu sagen, er laborire an der galoppirenden Schwindsucht, und setzte dann sehr ernst hinzu, er könne den Anblick eines fetten Pferdes nicht ohne Herzweh und ohne eine merkliche Herabstimmung seines Pulses ertragen; er habe deshalb das magere Pferd gewählt, nicht nur um seine Gemütsruhe nicht zu verlieren, sondern auch um stets guter Laune zu sein...

Dieser einzige Zug im Charakter des ehrwürdigen Herrn gibt mir die höchste Idee von seinen edeln und zarten Empfindungen; er kommt meiner Ansicht nach einer jeden jener ehrenwerthen Feinheiten des unvergleichlichen Ritters aus der Mancha gleich, den ich beiläufig gesagt, trotz aller seiner Narrheiten mehr liebe als den größten Helden des Altertums und dem ich weiter nachgegangen wäre, um ihm einen Besuch zu machen, als diesen." [14] 

Während der Corona-Krise konnte man sehen wie Mediziner und Politiker unter der "Maske des Ernstes", die ja nur eine "Bemäntelung der Unwissenheit oder Albernheit" darstellt, die unsinnigsten Empfehlungen gegeben, Gesetze erlassen und Strafen ausgedacht hatten. Einige, wie der Gesundheitsminister und regierungsnahe Institute traten sogar als "Erzspitzbuben" auf, und waren von der aller gefährlichsten Art, weil sie zugleich schlau waren, eine gefährliche Biotech-Medizin etablierten und alle unsinnigen Massnahmen und Betrügereien vom Steuerzahler bezahlen ließen, so dass man meinen musste, es würden "in einem Jahre mehr ehrliche wohlmeinende Leute um Hab und Gut geprellt, als durch Taschen- und Ladendiebe in sieben". Sogar Gerchte haben mitgespielt; teilweise sind die Spitzbuben von der Bildfläche verschwunden, teilweise haben sie ihre Weste rein gewaschen: "Indessen mochte jedem solchem Zusammenstoß auch eine Beimischung von schlechtem Witze mit zu Grunde liegen, denn offen gestanden, hatte Yorick einen unüberwindlichen Widerwillen gegen die Gravität, seine ganze Natur lehnte sich dawider auf; das heisst nicht gegen den Ernst an sich, denn wo der Ernst wirklich am Platze war, da war er gewiss Tage und Wochen lang der ernsthafteste, gesetzteste Mann von der Welt; aber er konnte es nicht leiden, wenn man nur die Maske des Ernstes vornahm und dieser Unsitte erklärte er offen den Krieg, da er in ihr nur eine Bemäntelung der Unwissenheit oder Albernheit erblickte; wenn diese ihm aber in den Weg kam, so gab er ihr selten Pardon, mochte sie nun noch so sehr verschanzt und gedeckt sein. In seiner extravaganten Art sich auszudrücken, pflegte er bisweilen zu sagen, die Gravität sei eine Erzspitzbübin und zwar, pflegte er hinzusetzen, von der aller gefährlichsten Art, weil sie zugleich schlau sei, und er glaube wirklich, es werden durch sie in einem Jahre mehr ehrliche wohlmeinende Leute um Hab und Gut geprellt, als durch Taschen- und Ladendiebe in sieben. In der offenen Laune eines heiteren Gemüts, pflegte er zu sagen, liege nichts Gefährliches, höchstens für dieses selbst; dagegen sei das eigentliche Wesen der Gravität Absichtlichkeit, und somit Betrug; es sei ein wohl überlegter Kunstgriff, um von der Welt für klüger und gebildeter angesehen zu werden, als man eigentlich sei. Bei all ihren Ansprüchen aber sei sie doch nicht mehr, wol aber oft weniger als wie sie ein französisches Witzwort schon vor langer Zeit bezeichnet habe, nämlich: ein geheimnisvolles Gehaben des Leibes, um die Mängel des Gemüts zu verdecken – welche Definition der Gravität, wie Yorick höchst unklug hinzuzusetzen pflegte, man in goldenen Lettern setzen sollte." [15] 

Ganz im Sinnes des Geistes des Cervantes könnte man mit Sancho Pansa sagen: "wenn ich je wieder gesund würde, und es würden Bischofsmützen vom Himmel fallen, so dicht wie Hagel, so würde mir keine mehr passen. – Als Yorick so sprach, hing ihm bereits der letzte Athemzug an den zitternden Lippen, – doch lag in seinem Tone noch etwas vom Geist des Cervantes, und während er so sprach, konnte Eugenius wohl bemerken, wie in seinen Augen für einen Moment ein Feuerstrahl aufflackerte; – ein schwacher Abglanz jener Geistesblitze, die (wie Shakespeare von seinem Ahnherrn sagte) die ganze Tafel in der Regel in ein lautes Gelächter versetzte!" [16] 

Zu den "Monarchien des Morgenlands" kann man sagen, dass sie in islamischen Ländern immer noch nach dem Muster des Patriarchats ohne Freiheit für die Untergebenen in diesen Ländern etabliert sind. Muslimische Migranten haben diese Strukturen mit nach Europa gebracht, so dass man diese nun in den Vorstädten wiederfindet, wo das Clan-Oberhaupt, in der Regel ein Zuhälter oder Drogen-Dealer, wie Klingsor im zweiten Akt des Parsifal über die Frauen wacht und aufpasst, dass sie nur mit Schleier herumlaufen und ansonsten gegen das Christentum ankämpfen: "In dieser Beziehung war er ganz der Ansicht des Sir Robert Filmer, dass die Grundzüge und Einrichtungen der größten Monarchien des Morgenlands ursprünglich alle dem wundervollen Muster und Urbild dieser väterlichen und häuslichen Gewalt entnommen seien. – Zwar seien dieselben, fuhr er fort, seit einem Jahrhundert und länger allmählich in eine gemischte Regierungsweise ausgeartet, aber diese letztere Form, möge dieselbe auch bei großen Vereinigungen des Menschengeschlechts wünschenswert sein, sei bei kleinen sehr lästig und bringe, so viel er bis jetzt gesehen habe, selten etwas Anderes als Verwirrung und Unheil zu Stande." [17] 

Sterne meint, er wolle es eher unternehmen, die schwierigsten Probleme der Geometrie aufzulösen, als zu erklären, wie ein Mann mit dem gesunden Menschenverstand seines Vaters – der in der Philosophie zu Hause und scharfsinnig – auch in seinem politischen Raisonnement klug – und in der Polemik keineswegs unkundig war – eine so außer dem gewöhnlichen Geleise liegende Idee in seinen Kopf hinein kriegen konnte, "Der Held des Cervantes hätte sich nicht ernster und eifriger für diese Idee ereifern – noch fester daran glauben können – noch mehr über die Macht der Necromantie, seine Taten herabzuwürdigen – oder die Macht von Dulcinea's Namen einen Glanz auf dieselben zu werfen, zu sagen gewusst, als mein Vater über die Namen Trismegistus und Archimedes einer- und Nyky und Simkin anderer Seits zu sagen wusste. Wie viele Cäsars und Pompejuse, pflegte er zu sagen, haben nur in diesen Namen die Begeisterung gefunden, sich ihrer würdig zu machen... 

Möglichst gut mit ihnen zu hantieren, war mein Vater jedoch beständig gezwungen; – denn er hatte tausend kleine skeptische Ansichten komischer Natur zu verteidigen, – die meisten derselben traten wie ich wirklich glaube, zuerst nur als Grillen, als vive la Bagatelle! auf; und als solche pflegte er sich mit ihnen eine halbe Stunde lang zu amüsiren; und wenn er seinen Witz an ihnen geschärft hatte, sie bis auf ein ander Mal zu entlassen." [18] 

Sein Humor war natürlich von der besonderen Sorte aber darüber hinaus hatte er etwas von jener inneren Reinheit des Gemüts und der Phantasie, das uns so große Ehrfurcht vor dem weiblichen Geschlecht einflösst: "Mein Onkel Toby Shandy, Madame, besaß neben den Tugenden, welche gewöhnlich den Charakter eines ehrenhaften und rechtschaffenen Mannes bezeichnen – noch eine andere und zwar in hohem Grade, welche sonst selten oder nie auf der Liste steht; und das war eine außerordentliche, beispiellose Züchtigkeit von Natur – doch ich streiche das Wort Natur wieder, weil ich einen Punkt nicht zum voraus entscheiden möchte, der bald näher untersucht werden muß: ob nämlich diese Züchtigkeit ihm von Natur anklebte oder ob sie erworben war? – Auf welchem Wege aber mein Onkel dazu gekommen sein mochte, Züchtigkeit im reinsten Sinne des Worts war es; und zwar, Madame, nicht in Beziehung auf seine Worte, denn er hatte leider über sehr wenige zu gebieten – sondern in sachlicher Beziehung – und diese Art Züchtigkeit hatte ihn so in Beschlag genommen, und eine solche Höhe in ihm erreicht, dass sie fast der Züchtigkeit eines Weibes gleich kam, wenn das möglich ist, jenem weiblichen Zartgefühl, Madame, jener inneren Reinheit des Gemüts und der Phantasie, das uns so große Ehrfurcht vor Ihrem Geschlechte einflösst." [19] 

Mord und Todschlag, Absurditäten in der Wissenschaft, vor allem der Biotech-Medizin und CrisprCas-Landwirtschaft, wo ständig Etwas behauptet wird, was höchst abgeschmackt ist, sind nicht neu: "Wie viel tausend Leben werden alljährlich für eine Hypothese weggeworfen (wenigstens in allen zivilisierten Ländern) – und als gewöhnliche Luft betrachtet. – Nach meiner einfachen Beurteilung der Dinge, erwiderte dann mein Onkel Toby – ist jeder Fall der Art reiner Mord, begehe ihn wer will. – Da irrst du dich, pflegte mein Vater zu erwidern; – denn in Foro Scientiae gibt es keinen Mord – sondern nur Todschlag, Bruder. Mein Onkel Toby pflegte diesem Ausspruch keinen andern Beweisgrund entgegen zu stellen, als dass er ein halb Dutzend Takte des Lillabullero pfiff. – Dies war nämlich der gewöhnliche Kanal, in welchem sich seine Leidenschaften Luft machten, wenn ihn irgend etwas alterirte oder in Staunen setzte; besonders aber wenn Etwas behauptet wurde, was er für höchst abgeschmackt hielt. Da nicht Einer unserer Schriftsteller über Logik, nicht Einer der Commentatoren derselben, so weit ich weiß, es für angezeigt gehalten hat, dieser besonderen Beweisart einen Namen zu geben – so nehme ich mir hier die Freiheit es selbst zu tun, und zwar aus zwei Gründen; erstens damit derselbe, um alle Verwirrung bei Wortgefechten zu vermeiden, ein für alle Mal von jeder anderen Beweisart so vollständig geschieden dastehe – wie das Argumentum ad Verecundiam, ex Absurdo, ex Fortiori, oder irgend ein anderes Argument; – und zweitens, damit wenn mein Haupt zur Ruhe gelegt ist, meine Kindeskinder sagen können, der Kopf ihres gelehrten Großvaters habe sich mit ebensoviel wichtigen Dingen beschäftigt als der anderer Leute; – er habe einen Namen erfunden, – und ihn in edelmüthiger Weise dem Schatz der Ars Logika überlassen, als einer der unwiderleglichsten Beweise der ganzen Wissenschaft; und wenn der Zweck eines Wortstreits eher darin besteht, den Gegner zum Schweigen zu bringen als ihn zu überzeugen – so können sie wenn sie wollen, noch hinzufügen – zugleich als einen der besten Beweise. Ich verordne und befehle daher hiemit aufs bündigste, dass dieser Beweis künftig unter dem Namen und Titel Argumentum Fistulatorium und unter keinem andern bekannt und bezeichnet sein solle; – dass er auf gleicher Rangstufe mit dem Argumentum Baculinum und dem Argumentum ad Crumenam stehen und künftig hin für ewige Zeiten in dem gleichen Kapitel abgehandelt werden solle." [20] 

Zu langen Abschweifungen und der Abschweifungskunst meint Sterne: "Denn in dieser langen Abschweifung, zu der ich ganz zufällig veranlasst wurde, wie in allen meinen Abschweifungen (eine einzige ausgenommen) liegt ein Meisterstück der Abschweifungskunst, dessen Wert, wie ich fürchte, die ganze Zeit über von meinem Leser übersehen wurde, – nicht weil es ihm an Scharfsinn gefehlt hätte – sondern weil es ein Vorzug ist, den man in einer Abschweifung selten findet, oder überhaupt erwartet – nämlich, dass, obschon meine Abschweifungen alle an sich sehr schön sind, wie Sie sehen – und ich von dem, woran ich gerade bin, so weit und so oft abschweife als irgend ein Schriftsteller in Großbritannien – ich doch beständig Sorge trage, die Sachen so einzurichten, dass mein Hauptgeschäft deshalb doch in meiner Abwesenheit nicht stille steht. So war ich zum Beispiel eben daran, Ihnen den höchst wunderlichen Charakter meines Onkels Toby in großen Umrissen zu schildern – als meine Tante Dinah und ihr Kutscher dazwischen kam und uns einige Millionen Meilen weit bis in das Herz des Planetensystems wandern ließ; trotz alle dem, werden Sie aber bemerken, dass die Schilderung von meines Onkels Toby Charakter die ganze Zeit über ruhig weiter ging; – nicht in den großen Umrissen – das war unmöglich – aber in einigen Familienzügen und leichten Andeutungen, die da und dort in unserem Weitergehen berührt wurden, so dass Sie jetzt mit meinem Onkel Toby weit besser bekannt sind, als Sie es vorher waren. Dieser Kunstgriff macht die Maschinerie meines Werks zu einer ganz eigentümlichen; sie erhält dadurch zwei entgegengesetzte Bewegungen, die sich doch wieder vereinigen. während man hätte glauben sollen, dass sie einander stören würden. Mit Einem Wort, mein Werk schweift ab und kommt doch vorwärts – und zwar zu gleicher Zeit... Abschweifungen sind unläugbar der Sonnenschein – das Leben, die Seele der Lektüre – man nehme sie zum Beispiel aus diesem Buche – so könnte man ebensogut das ganze Buch mitnehmen – auf jeder Seite desselben würde ein kalter ewiger Winter herrschen; man gebe sie dem Schriftsteller zurück – und er schreitet daher wie ein Bräutigam – bietet Allen seinen Gruß, bringt Mannichfaltigkeit herein und verhindert, dass der Appetit abhanden kommt. Die ganze Kunst besteht darin, dass diese Abschweifungen gut gekocht und so hergerichtet werden, dass sie nicht nur dem Leser, sondern auch dem Schriftsteller zu Gute kommen, dessen Not hierbei wirklich jammernswürdig ist; denn wenn er eine Abschweifung beginnt – im gleichen Augenblick werden Sie bemerken, dass sein ganzes Werk stille steht – und wenn er dann wieder in der Hauptsache fortfährt – ist es mit seiner Abschweifung aus. Das ist aber ein elendes Geschäft. – Und deshalb sehen Sie, habe ich gleich von Anfang an das Hauptwerk so konstruiert und die zufälligen Teile desselben mit solchen Einschnitten versehen und die abschweifenden und fortschreitenden Bewegungen so mit einander und in einander verbunden, ein Rad mit dem andern, dass die ganze Maschine im Gang bleibt; – und was noch mehr ist, sie soll ihre 40 Jahre lang so fortgehen, wenn es der Quelle aller Gesundheit gefällt mich solange am Leben und bei guter Laune zu erhalten." [21] 

Ein Anderer wieder ist ein Knauser, ein unbarmherziger Mensch, "ein engherziger, selbstsüchtiger Halunke, unfähig eines freundschaftlichen Gefühls oder eines solchen für das allgemeine Wohl. Er geht an Wittwen und Waisen in ihrer Noth vorbei und kann all das Elend, das ein Menschenleben treffen mag, ohne einen Seufzer, ohne ein Gebet mit ansehen... ich habe mir keine unzüchtige Handlung vorzuwerfen; – keine gebrochenen Gelübde oder Versprechungen gut zu machen – ich habe keines Menschen Weib oder Kind mißbraucht. Gott sei Dank! ich bin nicht wie andere Leute, ein Ehebrecher, ein Ungerechter oder gar wie der Freigeist, der da vor mir steht.

Der abscheulichste von allen, ein ränkesüchtiger Advokat: "Ein Dritter ist von Natur kniffig und hinterlistig. Ueberblickt einmal sein Leben! Es besteht aus nichts als aus einer Kette dunkler Künste, unredlicher Vorwände, um die wahre Absicht der Gesetze zu umgehen, jedes offene Handeln und den sicheren Genuss des Eigentums unmöglich zu machen. – Ein solcher Mensch spinnt ein Gewebe kleinlicher Kniffe, um die Unwissenheit, die Verlegenheit des Armen und Bedürftigen darin zu fangen; – er zieht Nutzen aus der Unerfahrenheit der Jugend, aus dem arglosen Tun seines Freundes, der ihm Leib und Seele anvertraut haben würde. Wenn dann das Alter kommt und die Reue ihn antreibt, auf sein schwarzes Register zurückzublicken und es mit seinem Gewissen durchzurechnen – dann sieht das Gewissen in das Gesetzbuch, und findet kein besonderes Gesetz durch sein Tun verletzt, – bemerkt keinerlei Strafverwirkung oder Geldbuße; – sieht keine Geißel über seinem Haupte, keine offene Kerkerthüre. – Wovor sollte denn sein Gewissen erschrecken? – Das Gewissen hat sich hinter den Buchstaben des Gesetzes trefflich verschanzt – sitzt dort unverwundbar, durch Fälle und Entscheidungen so gut nach allen Seiten hin gedeckt, – dass keinerlei Predigt es aus seiner Veste vertreiben kann. (Hier wechselten Corporal Trim und mein Onkel Toby einige bedeutungsvolle Blicke mit einander. – Ei, ei, Trim! sagte mein Onkel Toby und schüttelte den Kopf, das sind traurige Befestigungen, Trim. – O sehr armselige Werke, erwiderte Trim, gegen die, die Euer Gnaden und ich machen. – Der Charakter dieser letzten Figur, bemerkte Dr. Slop, ist der abscheulichste von allen, und scheint einem Ihrer ränkesüchtigen Advokaten nachgebildet." [22] 

Was haben Papsttum und Pfaffentum nicht Alles zu verantworten: "Ein Vierter hat nicht einmal diesen Hinterhalt; – er durchbricht die ganze Ceremonie langsamer Chikane – verschmäht die zweifelhafte Wirkung seiner Kabalen und vorsichtiger Fallen, um zu seinem Ziele zu gelangen – dieser freche Bursche lügt, betrügt, schwört Meineide, raubt, mordet mit offener Stirne! – Entsetzlich! – Aber in diesem Falle war nichts Besseres zu erwarten. – Der arme Mensch war eben im Dunkel! – sein Priester hatte die Leitung seines Gewissens übernommen, und alles was er ihn davon kennen lernen wollte, bestand darin, dass er an den Papst glauben – zur Messe gehen – sich bekreuzen – sein Paternoster hersagen – kurz ein guter Katholik sein müsse – und dass dies alles Ernstes genug sei, um ihn in den Himmel zu bringen. Wie? – auch wenn er einen Meineid schwört? – Nun er kann sich ja einen stillschweigenden Vorbehalt machen. – Wenn er aber ein so schlechter und verdorbener Mensch ist, wie Sie ihn schildern – wenn er raubt – wenn er mordet, wird da nicht das Gewissen bei jeder solchen Handlung selbst einen Stoß bekommen? – Das wohl – der Mensch hat die Sache aber gebeichtet, dadurch wird der Stoß gemildert, und in kürzester Zeit bringt die Absolution vollkommene Heilung. O Papsttum, o Pfaffentum! was hast du Alles zu verantworten! – Nicht zufrieden mit den vielen natürlichen schlimmen Wegen, auf denen das Herz des Menschen täglich sich selbst hinters Licht zu führen sucht, – hast du diesem unvorsichtigen Wanderer noch absichtlich das offene Thor des Betrugs vor die Nase gerückt – diesem Menschen, der leider Gottes nur zu sehr geneigt ist, von selbst schon in der Irre zu schweifen und sich vertrauensvoll in Frieden zu lullen, wo doch kein Frieden ist." [23] 

Man muss diese Leute, die "Frömmigkeit heucheln", also "Religiosität ohne Sittlichkeit" betreiben, nicht nur unter den religiösen Eiferern, den Mullah's und Ajatollah's suchen: "Da somit auf Sittlichkeit ohne Religiosität kein Verlass ist; – so ist andererseits auch von Religiosität ohne Sittlichkeit nichts Besseres zu erhoffen; gleichwol ist es nichts so Seltenes, dass man einen Mann sieht, dessen moralischer Charakter einen sehr niedern Standpunkt einnimmt und der doch in Sachen der Religiosität einen sehr hohen Begriff von sich hat. Er ist vielleicht nicht nur habsüchtig, rachsüchtig, unversöhnlich, – sondern es fehlt ihm sogar an der ganz gewöhnlichen Rechtschaffenheit; aber wenn er nur recht laut gegen den Unglauben der Zeit deklamirt, – in gewissen religiösen Dingen Eifer an den Tag legt."  [24] 

Man denke auch an die Inquisition mit ihren Folter- und Marterwerkzeugen: "Um uns hiervon zu überzeugen, treten wir einen Augenblick in die Kerker der Inquisition (Gott steh meinem armen Bruder Tom bei!). Hier sitzt die Religion mit der Barmherzigkeit und dem Recht in Ketten zu ihren Füßen auf einem schwarzen Richterstuhl, der auf Folter- und Marterwerkzeugen ruht. – Horch! – Horch dieses jämmerliche Stöhnen! – (Hier wurde Trims Gesicht aschgrau) – Seht hier den Unglückseligen, der den Schrei ausgestoßen hat (Tränen begannen ihm die Wange herabzuträufeln) – eben hat man ihn herangeschleppt, damit er die Nöten eines Scheinverhörs durchmache und all die Qualen leide, die ein wohl durchdachtes System der Grausamkeit ersonnen hat – (der Teufel hole sie Alle, rief Trim, der jetzt wieder blutrot im Gesicht wurde) – Seht nun, wie das hilflose Opfer seinen Peinigern überliefert wird – seht diesen von Kummer und Kerkerhaft verwüsteten Leib (O das ist mein Bruder, rief der arme Trim in höchster Leidenschaft, ließ die Predigt fallen und schlug die Hände zusammen – ja so geht's dem armen Tom! – Das Herz meines Vaters und meines Onkels Toby empfanden das größte Mitleid mit dem Schmerz des armen Menschen, Slop selbst zeigte einige Teilnahme. – Aber Trim, sagte mein Vater, das ist ja keine Geschichte – du liesest ja nur eine Predigt; komm, fang den Satz noch einmal an.) Seht nun wie das hilflose Opfer seinen Peinigern überliefert wird, seht diesen von Kummer und Kerkerhaft verwüsteten Leib, wie jeder Nerv, jede Muskel bebt. Seht, wie sich jetzt jene schreckliche Maschine bewegt (Lieber wollte ich in die Mündung einer Kanone schauen, sagte Trim stampfend) – wie ihn der Krampf des Schmerzes verdreht und verzerrt – in welch' gezwungener Lage er jetzt ausgestreckt ist – welche ausgesuchte Qualen er dadurch leidet! (Ich hoffe nur, dass hier nicht von Portugal die Rede ist.) – Es ist das Aeußerste was die Natur ertragen kann! Guter Gott! Seht, wie ihm die müde Seele an den zitternden Lippen hängt! (Ich möchte keine Zeile weiter lesen, sagte Trim, nicht um Alles in der Welt! ...) ... Seht in welch' gezwungener Lage er jetzt ausgestreckt ist – welche ausgesuchte Qualen er dadurch erleidet – es ist das Aeußerste was die Natur ertragen kann. Guter Gott! seht, wie ihm die müde Seele an den zitternden Lippen hängt – sie will dahin fahren – aber man lässt sie nicht fort! – Jetzt wird der Unglückliche in seinen Kerker zurückgeschleppt (Gott sei Dank! sagte Trim, so haben sie ihn doch wenigstens nicht umgebracht) – jetzt wird er von Neuem herausgerissen, um den Flammen und in seinem letzten Todeskampf noch den Schmähungen preis gegeben zu werden, welche dieses Prinzip – dieses Prinzip, dass es eine Religion auch ohne Barmherzigkeit geben könne, für ihn aufgespart hat."  [25] 

Oder den islamischen Kadi, der "je nach der Ebbe und Flut seiner eigenen Leidenschaft" urteilt, "Mit einem Wort – trauet einem Manne in keiner Sache, der nicht in jeder gewissenhaft ist. Und für euch selbst erinnert euch an diesen klaren Unterschied, dessen Missverstehen Tausende zu Grunde gerichtet hat, – dass euer Gewissen kein Gesetz ist. – Nein, das Gesetz wird von Gott und der Vernunft gemacht, sie haben das Gewissen in euch gesetzt, um zu entscheiden – nicht wie ein asiatischer Kadi je nach der Ebbe und Flut seiner eigenen Leidenschaft – sondern wie ein englischer Richter in diesem Land der Freiheit und des gesunden Menschenverstandes, der kein neues Gesetz macht, sondern getreu das Gesetz auslegt, das bereits geschrieben ist." [26] 

Es ist vorteilhaft, die Theorie oder Idee, die dieser Sache zu Grunde liegt, zu kennen, schließlich findet "in jedes gesunden Mannes Kopf eine regelmäßige Ideenfolge irgend einer Art statt", falls wir es nicht mit einem Erzmaterialisten zu tun haben: "Mein Vater, der wie alle Philosophen die Wut hatte, über Alles was ihm aufstieß zu raisonniren und es zu erklären zu suchen, – hatte sich bereits ein ungeheures Vergnügen davon versprochen, sich über die Ideenfolge auszusprechen. Es fiel ihm nicht im Schlafe ein, dass mein Onkel Toby ihm die Sache so aus der Hand winden würde, denn dieser Biedermann nahm alle Dinge in der Regel wie sie kamen, – und plagte sein Gehirn mit nichts weniger auf der Welt als mit dunkeln Ideen – mit den Gedanken von Zeit und Raum – oder mit der Frage wie wir zu diesen Gedanken kämen – oder aus welchem Stoffe sie bestünden – oder ob sie mit uns geboren seien – oder ob wir sie später unterwegs wo aufgeschnappt – ob wir es im Kinderröckchen getan – oder erst nach dem wir Hosen bekommen, – nebst noch tausend andern Fragen und Betrachtungen über Unendlichkeit, Vorherwissen, Freiheit, Notwendigkeit u. s. w., über welchen verzweifelten und nicht zu bewältigenden Ideen schon so manche feine Köpfe sich verdrehten und zerbrochen wurden – dem Allem tat mein Onkel Toby nie das Geringste; das wusste mein Vater – und war deshalb ebenso erstaunt als verblüfft über meines Onkels zufällige Lösung der Frage.

Kennst du die Theorie, die dieser Sache zu Grunde liegt? erwiderte mein Vater.
O nein, sagte mein Onkel.
Aber du hast doch eine gewisse Idee, von dem was du gesagt hast? fuhr mein Vater fort.
So wenig wie mein Pferd, erwiderte mein Onkel Toby.
Guter Gott! rief mein Vater, indem er nach Oben sah und die Hände zusammenschlug, – es liegt ein gewisser Wert in deiner ehrlichen Unwissenheit, Bruder Toby; – fast ist es Schade, sie gegen die Kenntnis umzutauschen. – Ich will dir aber sagen, wie die Sache ist.

Um zu verstehen, was Zeit eigentlich ist, ohne welchen Begriff wir die Unendlichkeit nie verstehen können, da jene ein Teil dieser ist – müssen wir ernstlich in Betracht ziehen, welchen Begriff wir von einer Dauer haben, um uns Rechenschaft darüber geben zu können, wie wir dazu gelangten. – Zu was soll denn das gut sein? fragte mein Onkel Toby.Siehe Locke. – Denn wenn du deinen Blick auf dein Inneres heftest, fuhr mein Vater fort, und es aufmerksam beobachtest, so wirst du finden, Bruder, dass während du und ich miteinander sprechen und denken und unsere Pfeifen rauchen, oder während wir nach und nach Ideen in uns aufnehmen, wir bewusst sind, dass wir existiren; und so betrachten wir unsere Existenz oder die Fortdauer derselben, oder von irgend etwas, nach dem Maßstab der Ideenfolge in unserem Innern, der Dauer unserer selbst oder irgend eines anderen Dings, das mit unserem Denken coexistirt; so folgt aus dem Vorgedachten – mir steht der Verstand still! rief mein Onkel Toby.... Nun findet aber, fuhr mein Vater fort, ob wir es nun beobachten oder nicht, in jedes gesunden Mannes Kopf eine regelmäßige Ideenfolge irgend einer Art statt, welche Ideen einander gerade so folgen wie ein Zug – wie ein Zug Artillerie? fragte mein Onkel Toby. – Ein Zug Unsinn! – sagte mein Vater, – welche einander in unserem Geist auf gewisse Entfernungen folgen, gerade wie die Bilder im Innern einer Laterne, welche durch die Wärme eines Lichts herum gedreht werden. – Da muss ich sagen, rief mein Onkel Toby aus, in meiner Laterne sind es lauter Rauchbilder. – Dann Bruder Toby, sagte mein Vater, habe ich dir nichts mehr über die Sache zu sagen." [27] 

Hier nennt Laurence Sterne seine Lieblingsschriftsteller: den Satiriker Lukian von Samosata, Rabelais und Cervantes: "Welch' eine herrliche Conjunctur ging auf diese Art verloren! – Mein Vater war in seiner besten Erklärerlaune – in eifrigster Verfolgung eines metaphysischen Ziels bis in die Regionen, wo es sich bald in Wolken und dichter Finsternis verloren hätte; – mein Onkel Toby in einer der schönsten Stimmungen von der Welt; – sein Kopf wie eine Rauchlaterne – der Rauchfang ungeputzt, die Ideen schwirrten darin umher, vollständig dunkel und mit Rußstoff geschwärzt! – Beim Grabmal Lucians – wenn er eines hat; – wo nicht, bei seiner Asche! bei der Asche meines teuern Rabelais, meines noch teureren Cervantes! – meines Vaters und meines Onkel Toby's Gespräch über Zeit und Ewigkeit – war ein Gespräch, das jedes frommen Wunsches würdig war! und der ungestüme Humor meines Vaters, der ihm so plötzlich ein Ende machte, war ein wahrer Juwelenraub aus der ontologischen Schatzkammer, und es sieht nicht darnach aus, als ob ein Zusammentreffen großer Gelegenheiten und großer Männer dasselbe jemals wieder bringen könnte." [28] 

Diese Satiriker inspirierten ihn auch eigene Bücher zu schreiben, natürlich im Rahmen dessen wie es Gott gefallen hat: "Alles was ich von der Sache weiß ist, dass als ich mich hinsetzte, ich die Absicht hatte, ein gutes Buch zu schreiben; und so weit die Armseligkeit meines Geistes es gestatten würde, – ein weises, ja, ein vernünftiges Buch – wobei ich nur Sorge trug, im Weiterschreiten all den Witz und Verstand (mochte es nun viel oder wenig sein) hineinzulegen, den der große Schöpfer und Verleiher desselben für passend erachtet hatte mir mit zu geben; – so dass, wie der geneigte Leser sieht, – dies gerade so geworden ist, wie es Gott gefallen hat." [29] 

Er schreibt zwar auch für seine Kritiker, für Doktoren und Politiker, die natürlich auch Objekt seiner Satiren sind: "Nun, meine lieben Anti-Shandianer und drei Mal trefflichen Kritiker und Collegen (denn für euch schreibe ich diese Vorrede) – und ihr höchst feine Staatsmänner und kluge Doctoren (kommt – nehmt eure Bärte herunter), die ihr wegen eurer Würde und Weisheit berühmt seid."

Grundsätzlich wünscht er sich genügend Witz und Verstand, Gedächtnis, Phantasie, Geist, Beredtsamkeit, schnelle Fassungsgabe um seine Aufgabe zu bewätigen: "Mein dringendster Wunsch, mein heißestes Gebet für euer Heil, und auch für meines, falls das nicht bereits für uns geordnet ist – besteht darin, dass die großen Gaben und Bescheerungen von Witz und Verstand, nebst Allem was sie gewöhnlich begleitet – als da sind Gedächtnis, Phantasie, Geist, Beredtsamkeit, schnelle Fassungsgabe und was es sonst noch gibt – in diesem köstlichen Augenblick ohne Maß und Ziel, ohne Hemmnis und Störung so warm als es ein Jeder von uns vertragen kann, – mit Schaum und Hefe und Allem (denn ich möchte nicht, dass ein Tropfen verloren ginge), eingegossen würden in die verschiedenen Behälter, Zellen und Zellchen, Wohnsitze, Schlafkammern, Refectorien und leeren Räume unseres Gehirns – so zwar dass dieselben fortwährend vollgeschüttet und aufgefüllt würden, gemäß dem wahren Inhalt und Sinn meines Wunsches, bis jedes dieser Gefäße, die großen wie die kleinen, so davon gefüllt, gesättigt und vollgestopft wäre, dass nichts mehr hinein oder herausginge, und wenn ein Menschenleben damit gerettet würde. Guter Gott! – was für ein treffliches Werk würden wir dann machen: wie würde ich es wegkritzeln! – wie gehoben würde ich mich fühlen, es für solche Leser niederzuschreiben! – und ihr – gerechter Himmel! – mit welchem Entzücken würdet ihr dasitzen und lesen! – aber ach! – das ist zu viel! – ich werde krank – schon beim Gedanken daran falle ich in eine süße Ohnmacht! – das ist mehr als die Natur ertragen kann! – haltet mich! – ich schwindle – es wird mir schwarz vor den Augen – ich sterbe – ich bin hinüber. – Zu Hilfe! zu Hilfe! zu Hilfe! – Doch halt, – es wird mir wieder etwas besser, denn ich beginne vorauszusehen, dass wir, wenn dies vorüber ist, und wir dann Alle große Geister sind, – keinen Tag mehr bis an das Lebensende einer Meinung sein würden; – da gäbe es soviel Satyre und Sarkasmus – soviel Spott und Hohn, Necken und Entgegnen – soviel Stöße und Abwehren in einem oder dem anderen Winkel – dass nichts als Unheil daraus entstünde. – Ihr keuschen Sterne! wie würden wir uns beißen und kratzen, was würden wir für ein Gelärm und Gepolter machen, was gäbe es für zerschlagene Köpfe, zerklopfte Knöchel und wunde Stellen – es wäre nicht mehr mit uns zu leben. Dagegen wieder, da wir dann auch Alle Leute von großem Verstand wären, würden wir die Dinge auch so schnell wieder herrichten, als sie übel gingen; und wenn wir einander auch zehen Mal schlimmer als ebensoviel Teufel oder Teufelinnen verabscheuten, würden wir gleichwol, meine lieben Geschöpfe, ganz nur Artigkeit und Freundlichkeit, Milch und Honig sein, – es wäre ein zweites Land der Verheißung – ein Paradies auf Erden, wenn überhaupt so etwas herzustellen wäre; – so dass wir im Ganzen nicht so übel fahren würden." [30] 

Er bedauert, dass die Welt so spärlich mit Witz und Verstand gesegnet ist, und hofft, dass er die Bedürfnisse und Nöte so vieler großer Staaten und volkreicher Länder befriedigen kann: "Worüber ich aber jetzt hauptsächlich mich ärgere und Wut schnaube, und was meine Erfindungsgabe am meisten quält, ist, wie ich die Sache selbst möglich machen soll; denn wie der geneigte Leser wohl weiß, von jenen himmlischen Ergüssen von Witz und Verstand, die ich dem Leser und mir selbst so reichlich gewünscht habe, – ist für uns Alle, zum Nutzen und Bedarf des ganzen Menschengeschlechts nur ein gewisses Quantum aufgespeichert; und nur kleine Portionen davon werden in die weite Welt hinauf gesandt, um da und dort in einem oder dem andern Winkel neben draußen zu verlaufen, – und noch dazu in so schmalen Rinnen und mit so gewaltigen Zwischenräumen von einander, dass man sich nur wundern muss, wie es für die Bedürfnisse und Nöten so vieler großer Staaten und volkreicher Länder ausreichen kann." [31] 

Eigentlich wurde von göttlicher Seite für genügend Licht gesorgt, dennoch fürchtet Sterne, dass es Verwirrung und Missgriffe geben könnte, denn es gibt "viele tausende in Nacht wandelnde Pilger (wenigstens in den gelehrten Wissenschaften)", die wie unsere Biotech-Wissenschaftler "in der langen Nacht ihres Lebens herumtappen und herumstolpern mussten", vollkommen hirnlos, weil sie es womöglich an der Universität verloren hatten und dass hier die eine Hälfte einer gelehrten Profession direkt gegen die andere anrannte, wobei sie dann "wie Schweine im Kot übereinander purzelten". Während der Corona-Krise sind die gelehrten Biotech-Professoren im Verein mit Gesundheitsministern, Ärztekammern und Journalisten sogar "wie eine Herde wilder Gänse alle in der gleichen Richtung und Reihe" dahin geflattert": "Es dürfen so viele Ausstrahlungen dieser beiden Lichtkörper von Zeit zu Zeit uns beglücken, als Er bei seiner unendlichen Weisheit, die Alles im rechten Maß und Gewichte verteilt, für gerade recht hält, um unsern Weg in dieser Nacht unserer Dunkelheit zu erleuchten. Jetzt wird der hochverehrte Leser auch heraus finden, und es ist auch keinen Augenblick länger in meiner Macht es ihm zu verhehlen, dass der warme Wunsch zu seinen Gunsten, womit ich begonnen habe, nichts weiter war als das erste gewinnende: Wie geht's? – eines schmeichlerischen Vorwortschreibers, womit er seinem Leser in einer heftigen Umarmung den Mund stopfen will, wie es ein Liebhaber oft bei einer spröden Geliebten probiert. Denn ach! könnte jener Lichterguss nur so leicht gewonnen werden, wie die Vorrede es wünschte! – Aber ich zittere bei dem Gedanken, wie viele tausende in Nacht wandelnde Pilger (wenigstens in den gelehrten Wissenschaften) deshalb in der langen Nacht ihres Lebens herumtappen und herumstolpern mussten! – wie sie ihre Köpfe gegen Pfosten schlugen und sich das Gehirn heraus fielen, ohne je an das Ende ihrer Wanderung zu gelangen; – wobei einige mit ihren Nasen senkrecht in Gruben stürzten; – andere mit den Schweifen horizontal in Gossen fielen; – hier die eine Hälfte einer gelehrten Profession direkt gegen die andere anrannte, wobei sie dann wie Schweine im Kot übereinander purzelten und rollten; – dort die Brüder eines anderen Berufs, die eigentlich einander feindlich hätten entgegentreten müssen, im Gegenteil wie eine Herde wilder Gänse alle in der gleichen Richtung und Reihe dahinflatterten! Welche Verwirrung! welche Missgriffe!" [32] 

Musiker und Maler könnten ein wunderbaren Bild malen, im Vordergrund dieses Gemäldes ein Staatsmann, der "das politische Rad wie ein unvernünftiges Tier falsch herumdreht"; wie ein Biotech-Arzt gerade in der Corona-Krise zwar zum Wohle der Pharmaindustrie Entscheidungen getroffen und falsche, manchmal tödliche Biotech-Medikamente verabreicht hat, die "verstümmelten Opfer" um Verzeihung bittet; – eine Entschädigung anbietet, statt eine zu fordern: "In dieser Ecke ein Sohn des göttlichen Aesculap, der ein Buch gegen die Vorausbestimmung schreibt; vielleicht noch schlimmer – der den Puls seines Patienten fühlt, statt den seines Apothekers; – ein Bruder der Fakultät im Hintergrund auf seinen Knieen und in Tränen – der die Decke von einem verstümmelten Opfer wegzieht und es um Verzeihung bittet; – eine Entschädigung anbietet, statt eine zu fordern." [33] 

Zu diesem Bild gehört natürlich auch eine Versammlung von Rechtsgelehrten von allen Gerichtshöfen, "die eine verfluchte, schmutzige, ärgerliche Sache mit aller Macht auf dem falschen Wege betreiben" mit ihren gewaltigeren Missgriffen: "In jener weiten Halle eine Versammlung von Rechtsgelehrten von allen Gerichtshöfen, die eine verfluchte, schmutzige, ärgerliche Sache mit aller Macht auf dem falschen Wege betreiben – indem sie sie aus dem großen Tor hinauswerfen, statt hereinreißen! – und zwar mit einer solchen Wut in den Blicken und einem solchen Grad von Hartnäckigkeit im Hinauswerfen, als ob die Gesetze eigentlich zur Herstellung des Friedens und der Erhaltung der Menschheit gemacht wären: – vielleicht dass sie sogar einen noch gewaltigeren Missgriff begehen – einen streitigen Punkt ehrlich abmachen: – zum Beispiel die Frage, ob John o' Nokes' Nase ohne Eigentumsverletzung in Tom o' Stiles Gesicht stehen könne – rasch in 25 Minuten entscheiden, was, wenn man die vorsichtigen Pro's und Contra's, die ein so verwickelter Fall erfordert, angewendet hätte, ebensoviel Monate in Anspruch genommen; – und auf das militärische Gebiet übergeführt (wie bekanntlich mit jeder Action geschehen sollte), und mit all den dabei anwendbaren Kriegskünsten versehen – nämlich Scheinangriffen – forcirten Märschen – Ueberfällen – Hinterhalten, maskirten Batterien und tausend andern Streichen der Taktik, die darin bestehen, dass beide Parteien alle Vorteile für sich zu erhaschen suchen – möglicherweise ebensoviel Jahre gedauert, und einem Centumvirat vom Handwerk ebenso lange Futter und Kleidung gegeben haben würde." [34] 

So wie Rabelais wolle er die Geistlichkeit lieber nicht kritisieren, sondern er konzentriere sich darauf, dass Leute von möglichst wenig Witz für solche von außerordentlich viel Verstand ausgegeben werden: "Was aber die Geistlichkeit anbelangt – Nein! – Wenn ich ein Wort gegen sie sage, soll man mich tot schießen. – Ich möchte nicht daran rühren; und wenn ich auch möchte – so würde ich mir's ums Leben nicht getrauen. Bei meinen schwachen Nerven und schwachem Kopf, und in der Lage, in der ich mich gegenwärtig befinde, hieße es wirklich fast das Leben riskiren, wenn ich mich durch eine so schlimme, traurige Schilderung vollends ganz herunterbringen und niederdrücken wollte; – es ist daher sicherer für mich, wenn ich einen Vorhang darüber fallen lasse, und so schnell als es mir möglich ist, zu dem Hauptpunkt übergehe, den ich aufzuklären unternommen habe; – und das ist die Frage: wie es komme, dass Leute von möglichst wenig Witz für solche von außerordentlich viel Verstand ausgegeben werden? – Doch merken Sie wohl! – ich sage, ausgegeben werden – denn, mein lieber Leser, es ist wirklich nicht mehr als eine Behauptung, die wie noch zwanzig andere, welche man täglich auf Treu und Glauben annimmt, eben nur eine niederträchtige und noch dazu boshafte Behauptung ist... Ich hasse die regelmäßigen Dissertationen; – und vor allem ist es eines der einfältigsten Dinge, wenn man seine Hypothese dadurch erschwert, dass man eine Anzahl großer, dunkler Worte eins vor das andere in gerader Linie zwischen das eigene Begriffsvermögen und das des Lesers stellt, – während wenn man sich recht umgesehen hätte, man höchst wahrscheinlich irgend etwas hätte herumstehen oder hängen sehen, was den betreffenden Punkt sofort aufgeklärt hätte." [35] 

Bei "niederträchtigen Betrügereien, welche Ernsthaftigkeit und ernsthafte Leute dereinst zu verantworten haben" und der "Magna Charta der Dummheit" könnte man geneigt sein, an Rundfunk und Fersehen zu denken, die durch ihr Geschwafel den Betrug um Gentechnik, die Biotech-Medizin und mRNA-Impfdosen als notwendig verkauft haben: "Seitdem wurde dies zur Magna Charta der Dummheit; aber der geneigte Leser sieht jetzt, dass dieselbe auf eine Weise erlangt wurde, dass der Rechtstitel keinen Groschen wert ist; – beiläufig eine der vielen, niederträchtigen Betrügereien, welche Ernsthaftigkeit und ernsthafte Leute dereinst zu verantworten haben... Ich verabscheue, hasse und verwerfe große Perrücken oder lange Bärte nur dann, wenn ich sehe, dass man sich auf sie beruft und sie wachsen lässt, einzig um – zu irgend einem Zweck – jene bezügliche Wirkung damit hervorzubringen. – Friede sei mit ihnen. Nur merke man sich: – ich schreibe nicht für sie." [36] 

Sterne hält sich natürlich an strengste Sittlichkeit und schärfste Logik in seinen Büchern: "In Büchern strengster Sittlichkeit und schärfster Logik wie dasjenige ist, an dem ich schreibe – ist eine Vernachlässigung dieser Art gar nicht zu entschuldigen; und der Himmel ist mein Zeuge, wie sich die Welt schon dafür an mir gerächt hat, dass ich soviele Gelegenheiten zu zweideutigen Auflösungen gegeben, – und mich immer so sehr auf die reine Einbildungskraft meiner Leser verlassen habe." [37] 

Nachsicht mit Erziehung und vorgefassten, von den Vorfahren ererbter Meinungen inklusive: "Gütiger Himmel! schütze mich vor jenen Quälgeistern, welche keine Nachsicht mit solchen inneren Regungen haben. – Lass mich niemals – niemals in dem gleichen Zelte mit denen liegen, welche beständig den Bogen spannen, und kein Gefühl für die Macht der Erziehung und vorgefasster von den Vorfahren ererbter Meinungen haben!"  [38] 

Der Standpunkt lässt sich wechseln, zum Spielball sollte man allerdings auch nicht werden: "In welch' einen Federball würde der größte Philosoph, der jemals gelebt, sofort verwandelt, wenn er nur solche Bücher lesen, solche Tatsachen beobachten und solche Gedanken denken würde, die ihn beharrlich veranlassen, seinen Standpunkt zu wechseln!"  [39] 

Wenn kostbare Zeit und Talente an schlechte Dinge vergeudet worden, die dann in vielen Millionen von Büchern in allen Sprachen auch noch die Zeit der Leser verplempern: "Das Ding ist unglaublich, und ich komme ganz außer mir, wenn ich bedenke, welch' ein Schatz kostbarer Zeit und Talente zusammen an viel schlechtere Dinge vergeudet worden ist – und wie viele Millionen von Büchern in allen Sprachen, in allen möglichen Druckweisen und Einbänden über Dinge fabrizirt worden sind, die nicht halbsoviel zur Einträchtigkeit und Friedlichkeit auf der Welt beitragen!"  [40] 

Sterne meint, "dass die Trefflichkeit der Nase in einem direkten arithmetischen Verhältnis zur Trefflichkeit der Phantasie ihres Inhabers steht". Wenn man sich das Profil der griechischen Nasen ansieht und die griechischen Dichter und Philosophen, kann man die "Trefflichkeit der Phantasie", die diesem Volk der Dichter und Denker eigen ist, vielleicht nachvollziehen; im Freiheitskampf der Griechen gegen die Türken, der schon im 18.Jahrhundert begann und Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgreich beendet wurde, sollte dieses kulturelle Erbe Europas verteidigt werden, denn bei den Türken sucht man dieses vergebens, weshalb angenommen wird, dass für Leute, die z.B. als Muslime "viele Jahre in der Türkei gelebt" haben, diese Regel nicht zutrifft, wie bei "Blödsinnigen" auch. [41] 

Die Gabe des Folgerns und Schließens bei niederen und höheren Klassen von Wesen wie bei Engeln und Geistern: "Die Gabe des Folgerns und Schließens, – ich meine beim Menschen, denn in den höheren Klassen von Wesen wie bei Engeln und Geistern, wird dies Alles, wie man mir sagt, mittelst der Intuition abgemacht, – und Wesen niederer Art folgern wie der geneigte Leser weiß, vermöge ihrer Nasen; doch gibt es eine (aber nicht sehr bequem) im Meere schwimmende Insel, deren Bewohner, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, so wundervoll organisirt sind, dass sie gleichfalls nach letzterer Weise folgern, und oft recht gut dabei auskommen; – aber dies gehört nicht hierher." [42] 

Beim Menschen funktioniert es in der Regel so: "Die Gabe des richtigen Folgerns bei uns oder der große und Hauptakt des Vernunftschlusses beim Menschen besteht, wie die Männer der Logik uns sagen, darin, die Uebereinstimmung oder Nichtübereinstimmung zweier Ideen miteinander mit Beihilfe einer dritten (die medius terminus heißt) zu finden." [43] 

Zufrieden wären die Philosophen auch schon, wenn einfach nur zu gehört würde: "sein Ziel bei all den Mühen, die er sich mit diesen philosophischen Vorlesungen machte, – ging dahin, meinen Onkel Toby in den Stand zu setzen, nicht dass er mitstreite – sondern nur dass er verstehe; – dass er die Grane und Scrupel der Gelehrsamkeit in sich aufnehme, – nicht dass er sie wäge. – Mein Onkel Toby that freilich, wie der geneigte Leser aus dem nächsten Kapitel ersehen wird, weder das Eine noch das Andere." [44] 

Hinzu kommt, dass sich die Wahrheit nur auf einer Seite befinden kann und in uneinnehmbare Festungen einschliesst, "dass die Wahrheit, Bruder Toby, sich in solche uneinnehmbare Festungen einschliesst und so hartnäckig ist, dass sie sich oft auch bei der engsten Belagerung nicht ergibt – Nun geschah es, wie allerdings schon oft vorher geschehen war, dass die Phantasie meines Onkels Toby während mein Vater ihm den Prignitz auslegte, – da sie hier keinen Haltpunkt fand, – einen kleinen Ausflug nach dem Rasen gemacht hatte: – sein Körper wäre recht gern auch dahin gegangen; – so dass mein Onkel Toby, so sehr er ein Gesicht machte, als ob er tief mit dem medius terminus beschäftigt sei – in Wahrheit ebenso wenig von der ganzen Vorlesung und all ihren Für und Wider gehört hatte, als ob mein Vater den Hafen Slawkenbergius vom Lateinischen in das Cherokesische übersetzt hätte. Aber das von meinem Vater als Gleichnis benützte Wort »Belagerung« wehte mit der Kraft eines Talismans die Phantasie meines Onkels Toby so schnell wieder zurück, wie ein Ton der Berührung einer Saite folgt, – er spitzte die Ohren; – und als mein Vater bemerkte, dass er die Pfeife aus dem Munde nahm, und den Stuhl näher an den Tisch rückte, als wollte er von der Rede profitieren, – begann dieser mit großem Vergnügen seinen Satz von Neuem, – wobei er nur den Plan änderte und das Gleichnis mit der Belagerung fallen ließ, um etwaigen Gefahren, welche mein Vater von daher witterte, auszuweichen." [45] 

Wenn die Wissenschaft mit der Einfalt zusammentrifft und zu steckenpferdlichen Sprüngen führt: "Es war nur gut, dass die Leidenschaften meines Vaters nicht lange dauerten; denn so lange sie dauerten, machten sie ihm viel zu schaffen; und es ist eines der unauflöslichsten Probleme, dem ich bei meinen Beobachtungen der menschlichen Natur begegnete, dass nichts meinen Vater so sehr in Hitze brachte, oder seine Leidenschaft wie Pulver aufflammen ließ, als wenn seine Wissenschaft von der eigenthümlichen Einfalt in den Fragen meines Onkels Toby einen Schlag ins Gesicht bekam. – Hätten ihn zehn Dutzend Hornisse alle zu gleicher Zeit an ebensoviel verschiedenen Stellen hinten gestochen, – er hätte nicht mehr mechanische Functionen in weniger Secunden ausführen, – oder auch nur halb so auffahren können, als er es bei dem einzigen Quaere dreier Worte tat, die so unzeitig in seine steckenpferdlichen Sprünge hineinfuhren." [46] 

Wie es eine kranke Wissenschaft (Biotech-Medizin und -Landwirtschaft, oder wenn zuviel Religion und Leichtgläubigkeit darin enthalten ist), so gibt es natürlich auch eine "gesunde Wissenschaft", die die kranke kritisiert: "Bei Allem was gut und groß ist, Bruder Toby, sagte mein Vater, käme Einem nicht die Philosophie so sehr zu Hilfe, – du könntest Einen ganz außer sich bringen. – Unter der Lösung der Nasen, von der ich dir sprach, verstand ich, wie du leicht hättest merken können, wenn du mir auch nur ein Gran Aufmerksamkeit geschenkt hättest, die verschiedenen Erklärungen, welche Gelehrte verschiedener Art der Welt über die Ursache der kurzen und langen Nasen gegeben haben. – Dafür gibt es nur eine Ursache, gab mein Onkel Toby zur Antwort, – wenn die Nase eines Menschen länger ist als die eines andern, so ist es, weil es Gott so gefallen hat. – Das ist die Lösung von Grangousier, sagte mein Vater. – Er ist es, fuhr mein Onkel Toby fort, indem er empor schaute und die Unterbrechung meines Vaters nicht beachtete, der uns Alle erschaffen, und uns solche Formen und Verhältnisse und zu solchen Zwecken gegeben hat, wie es seiner unendlichen Weisheit gefiel. – Das ist eine fromme Erklärung, aber keine philosophische, sagte mein Vater; – es ist mehr Religion darin als gesunde Wissenschaft. – Es war mit meines Onkels Toby Charakter nicht unvereinbar, dass er Gott fürchtete und die Religion hochachtete. – Sobald daher mein Vater seine Bemerkung schloss – begann mein Onkel Toby seinen Lillabullero eifriger (aber auch noch falscher) als gewöhnlich zu pfeifen." [47] 

Sterne, Cervantes (Sancho Pansa) und Montaigne über den Schlaf: Wenn er sich niedergelegt habe, "dass dann seine Seele in ihm so ruhe, dass, wohin sie immer die Augen wenden möge, der Himmel ruhig und klar sich über ihr wölbe, und kein Verlangen – keine Furcht – kein Zweifel die Luft trübe, noch irgend eine vergangene, gegenwärtige oder künftige Not, über welche die Phantasie in dieser süßen Abgeschiedenheit nicht ungestraft hinwegkommen könnte. Gott segne den Mann, sagte Sancho Pansa, der jenes treffliche Ding, das man den Schlaf nennt, erfunden hat: – es deckt den Menschen zu wie ein Mantel. – Hierin liegt für mich mehr und es spricht wärmer zu meinem Herzen und Gemüt, als all die Redensarten, die all den gelehrten Köpfen zusammen über diese Sache entflohen sind. Doch will ich, was Montaigne hierüber gesagt hat, keineswegs herabsetzen; – es ist in seiner Art herrlich: (Ich zitiere aus dem Gedächtnis) die Welt, sagt er, genießt auch andere Vergnügungen, gerade wie sie es mit dem Schlaf macht, sie schmeckt nicht und fühlt nicht, wie er dahin schlüpft. Wir sollten aber darüber nachdenken und studieren, um dann dem gehörig dafür zu danken, der ihn uns schenkte. Ich lasse mich deshalb absichtlich im Schlafe stören, um ihn besser zu genießen und tiefer zu empfinden: – und doch, fährt er fort, kenne ich wenige, die mit weniger Schlaf auskommen könnten, wenn es nötig wird; mein Körper erträgt eine nachhaltige Erregung, aber keine plötzliche und heftige, – ich vermeide seit einiger Zeit alle gewaltsamen Hebungen, – aber im Gehen werde ich nicht müde; – dagegen bin ich von Jugend auf nicht gerne auf Pflaster gefahren. Ich liege gerne hart und allein, und auch ohne meine Frau. – Dieser letztere Ausspruch mag der Welt Zweifel einflößen; – aber man denke an den Satz: La Vraisemblance (wie Bayle in der Sache des Licetus sagt) n'est pas toujours du côté de la Vérité. – Soviel über den Schlaf." [48] 

Die meisten schulmedizinische Arzneien taugen ohnehin nichts, weshalb auch keine neuen erfunden werden müssen: "Müssen wir denn immer neue Bücher machen, wie die Apotheker neue Arzeneien machen, – indem wir aus dem einen Gefäß in das andere schütten?" [49] 

Dennoch werden heute gerne, vor allem von Apothekern (Pharmafirmen) und Biotech-Medizinern, die "Reliquien der Gelehrsamkeit" gezeigt, nach Möglichkeit noch gewonnene Preise und Ehrendoktortitel, trotzdem verbessert sich die Schulmedizin nicht, nur die Kosten und Nebenwirkungen steigen: "Sind wir denn bis in alle Ewigkeit dazu bestimmt, Sonntags und Werktags die Reliquien der Gelehrsamkeit zu zeigen, wie die Mönche die Reliquien ihrer Heiligen, – ohne dass wir ein – auch nur ein einziges Wunder damit tun?" [50] 

Der Witz kann nicht umzingelt und wie eine Burg eingenommen oder wie Wissenschaften routinemäßig gelernt werden, sondern muss sich dem Komiker ergeben, denn, so Sterne, "Alles auf der Welt ... ist mit Spaß und Witz und sogar mit Belehrung geladen, – man muss sie nur herauszufinden wissen. Hier ist das Baugerüste der Belehrung, ihre wahre Spitze der Torheit, ohne den Bau selbst dahinter. Hier ist der Spiegel für Erzieher, Lehrer, Hofmeister, Gouverneure, Gerundiumkauer und Bärenführer, indem sie sich in ihrer wahren Größe beschauen können. O Yorick! mit der Gelehrsamkeit wächst eine Rinde und Schale, welche die Ungeschicklichkeit dieser Herren nicht abzuwerfen vermag. Wissenschaften kann man auf dem Weg der Routine erwerben, Weisheit aber nicht." [51] 

Ein "Hieb gegen den Fürsten der Aerzte", wird hier genauso unternommen wie in den Werken Jean Paul's, Rabelais', Moliere's. Sterne spricht es aus, warum die Schulmedizin (heute vor allem die Biotech-Medizin) den Menschen mehr schadet als nutzt: Es liegt an der "Unwissenheit der Quacksalber", den "Wagenlasten chemischer Arcana und peripathetischen Gerümpels, womit sie zu allen Zeiten der Welt geschmeichelt und zuletzt sie betrogen haben." [52] 

Leibniz lebte zu einer Zeit als die Türken vor Wien standen und Prinz Eugen sie zurückschlug. Der Sultan Mustafa II. (reg. 1695-1703) befand sich im Krieg mit den Russen, Polen, dem Reich und Venedig. Am 11. September 1695 erlitt er bei Zenta durch Prinz Eugen eine entscheidende Niederlage. Als Geschichtsforscher und politischer Schriftsteller nimmt Leibniz auch Stellung zu den Türkenkriegen seiner Zeit. Viele Granden des Militärs spornt es an, große Feldherrn zu werden. Dazu Leibniz 1688: "Man beginnt ernsthaft an Konstantinopel zu denken. ... Der Kaiser will nach Möglichkeit den Beschluss umsetzen, die Türken in die Enge zu treiben." Er denkt sogar als Militärstratege und meint, es käme darauf an, "den Übergang über die Save zu sichern und die Festung Ilok zu nehmen, welche die Donauschiffart bedroht und die Unseren gezwungen hat, Peterwalden aufzugeben. Den letzten Berichten zufolge hält man es für gewiss, dass die Türken in Belgrad und Umgebung noch nicht stärker sind als 10 000 Mann." Leibniz beschreibt eine türkische Gesandtschaft - sie könnte auch aus der heutigen Türkei stammen: "Vorgestern ist die türkische Gesandtschaft in Pottendorf, fünf Meilen von hier, eingetroffen, es heißt, sie gäben sich recht hochmütig." Die Raizen, griechisch-orthodoxe Serben, galten als gute Soldaten: "Man fängt an, allerlei Truppen auszuheben, darunter viele Ungarn, Raizen und Kroaten." Es geht um eine europäische Reconquista: "Gebe Gott, dass die Dinge immer gut zugunsten der Christenheit" ausgehen." Als Philosoph schreibt Leibniz auch über ausgefallene Themen wie "echte oder eingebildete Propheten", wobei er die israelischen Propheten zu den echten und den islamischen zu den unechten zählt. Ähnlich argumentiert Sterne, wenn seine Verwandtschaft es als große Ehre ansieht, an der Seite Prinz Eugens gegen die Türken zu kämpfenzu kämpfen: "Um diese Zeit entflammte die Nachricht, dass der Kaiser seine Armee durch Ungarn gegen die Türken schicke, einen Funken in seiner Brust; er verließ sein Griechisch und Latein ohne Erlaubnis, warf sich meinem Onkel Toby zu Füßen und bat um seines Vaters Degen und die Erlaubnis mit demselben sein Glück unter Prinz Eugenius versuchen zu dürfen. – Zwei Mal vergaß mein Onkel Toby seine Wunde und rief: Le Fever, ich will mit dir gehen, du sollst an meiner Seite fechten... Dann nahm mein Onkel Toby den Degen von dem Haken herab, wo er seit des Lieutenants Tode hing und gab ihn dem Corporal, um ihn zu putzen. Vierzehn Tage behielt er Le Fever noch bei sich, um ihn auszurüsten und seine Ueberfahrt nach Livorno zu vermitteln, worauf er ihm den Degen übergab. – Wenn du brav bist, Le Fever, sprach mein Onkel Toby, wird dieser dich nicht im Stiche lassen, – wohl aber, sprach er, indem er ein wenig nachsann, – wohl aber kann es das Glück; – und wenn dies geschieht, – setzte mein Onkel Toby hinzu und umarmte ihn, dann komm zu mir zurück, Le Fever, und wir wollen dir dann eine andere Laufbahn gestalten. Die größte Kränkung hätte das Herz Le Fevers nicht mehr bedrücken können als es die väterliche Güte meines Onkels Toby tat. Er schied von meinem Onkel wie der beste der Söhne von dem besten der Väter; – beide vergossen Tränen; – und als mein Onkel Toby ihm den letzten Kuss gab, steckte er ihm noch sechzig Guineen in einem alten Geldbeutel seines Vaters, in dem sich auch der Ring seiner Mutter befand, in die Hand – und flehte Gottes Segen auf ihn herab." [53] 

Trotzdem muss man natürlich über das Elend des Krieges nachdenken, vor allem wenn es vollkommen sinnlose Kriege sind und es nicht um "Grundsätze der Freiheit und der Ehre" und die Verteidigung des Christentums geht, wie beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine: "Ein Soldat, Bruder Shandy, kann sein Leben wagen, – zuerst in einen Laufgraben springen, wo er sicher sein darf, in Stücke gehauen zu werden: – er kann aus Vaterlandsliebe und Durst nach Ruhm, zuerst durch eine Bresche eindringen, – in der vordersten Reihe stehen, und mit Trommeln und Trompeten und fliegenden Fahnen tapfer vorrücken, – das kann er, sage ich, Bruder Shandy; – aber deshalb kann er doch auch über das Elend des Krieges nachdenken, die Verwüstung ganzer Länder beklagen, – und die unerträglichen Strapazen und Entbehrungen wohl einsehen, denen er selbst, das Instrument, das jene (für sechs Pence täglich, wenn er sie nämlich bekommt) ausführen muss, unterworfen ist." [54] 

Sterne meint, er "habe noch 40 Bände zu schreiben; und 40,000 Dinge zu sagen und zu tun, die Niemand auf der Welt für mich tun und sagen könnte". [55] 

Nach Auxerre ging es mit dem "heitersten Humor von der Welt" weiter zur Abtei Saint Germain: "Alls ist hier sehr schön, und sehr reich, und sehr herrlich und großartig, sagte mein Vater zu dem Sacristan, einem jüngeren Bruder aus dem Orden der Benediktiner, – wir sind aber eigentlich hergekommen, um die Leichname zu sehen, von denen Monsieur Sequier der Welt eine so genaue Beschreibung gemacht hat. – Der Sacristan machte eine Verbeugung, zündete eine Fackel an, die er zu dem Ende beständig in der Sacristei bereit hielt, und führte uns nach dem Grab des h. Heribald. – Dies, sagte der Sacristan und legte die Hand auf das Grab, war ein berühmter Fürst aus dem bayrischen Hause, der unter den Regierungen von Karl dem Großen, Ludwig dem Frommen und Karl dem Kahlen großen Einfluss hatte und sehr viel dazu beitrug Alles in Ordnung und Zucht zu erhalten... Mein Onkel Toby und Trim suchten gegenseitig Trost in dem Gesicht des Andern, – fanden ihn aber nicht. – Mein Vater schlug mit beiden Händen auf seinen Hosenlatz, was er immer zu tun pflegte, wenn ihn etwas ganz besonders angenehm erregte; denn obwohl er einen Mönch, ja den Geruch eines Mönchs mehr hasste als alle Teufel in der Hölle, – so war es für ihn doch ein relativer Triumph, dass jener Schuss meinen Onkel Toby und Trim noch härter betroffen hatte, als ihn selbst, und das brachte ihn in den heitersten Humor von der Welt. Und wie nennen Sie diesen Herrn? fragte mein Vater ziemlich mutwillig. – Dies Grab, sagte der junge Benedictiner, indem er zu Boden sah, enthält die Gebeine der h. Maxima. Sie war von Ravenna gekommen, um den Leichnam zu berühren des h. Maximus, sagte mein Vater, und platzte mit seinem Heiligen vor jenem herein, – es waren zwei der größten Heiligen in der Martyrologie, setzte mein Vater hinzu. – Entschuldigen Sie, sagte der Sacristan, – sie wollte die Gebeine des h. Germain, des Stifters dieser Abtei, berühren. – Und was gewann sie damit? fragte mein Onkel Toby. – Was gewinnen die Weiber in der Regel dabei? sagte mein Vater. – Das Märtyrertum, erwiderte der junge Benedictiner, wobei er sich bis auf den Boden verbeugte und dabei das Wort so demütig aber auch so bestimmt aussprach, dass es meinen Vater für einen Augenblick entwaffnete. Man glaubt, fuhr der Benedictiner fort, dass die h. Maxima seit 400 Jahren in diesem Grabe liegt, und 200 Jahre vor ihrer Heiligsprechung darin lag. – Dies ist eine langsame Beförderung in dieser Armee der Märtyrer, Bruder Toby, bemerkte mein Vater. – Eine ganz verzweifelt langsame, Euer Gnaden, sagte Trim, außer man könnte eine solche Beförderung kaufen. – Ich würde mich lieber ganz wegkaufen, sagte mein Onkel Toby. – Ich bin ganz deiner Ansicht, Bruder Toby, sagte mein Vater. Die arme h. Maxima, sagte mein Onkel leise bei sich selbst, als wir von ihrem Grabe wegtraten. – Sie war eine der schönsten, reizendsten Frauen Italiens und Frankreichs, fuhr der Sacristan fort. – Aber wer zum Henker liegt hier neben ihr? fragte mein Vater und deutete mit seinem Stock auf ein großes Grab, an das wir nun gekommen waren. – Das ist der h. Optat, mein Herr, antwortete der Sacristan. – Dieser h. Optat hat eine ganz passende Stelle, sagte mein Vater; aber wie ist seine Geschichte? fuhr er fort. – Der h. Optat, erwiderte der Sacristan, war ein Bischof. Das habe ich mir gedacht, wahrhaftig! rief mein Vater, ihn unterbrechend, – der h. Optat – das konnte gar nicht fehlen. – Er zog eilig sein Taschenbuch heraus und schrieb es, während der junge Benediktiner ihm mit der Fackel dazu leuchtete, als eine neue Stütze seines Systems von Vornamen nieder. Und ich darf wohl sagen: er war bei Erforschung der Wahrheit so wenig gewinnsüchtig, dass wenn er einen Schatz im Grabe des h. Optat gefunden hätte, dies ihn nicht halb so reich gemacht haben würde. Es war ein so erfolgreicher Besuch, als jemals bei einem Toten stattfand; und sein Gemüt war über Alles, was dabei vorgegangen – so erfreut, – dass er sofort beschloss noch einen Tag in Auxerre zuzubringen." [56] 

Von türkischen Seeräubern gefangen zu werden, war früher keine Seltenheit, wie schon die spanischen Dichter berichteten: "worauf dann Amandus von den Türken gefangen und an den Hof des Kaisers von Marocco geschleppt wird, wo sich die Prinzessin von Marocco in ihn verliebt und ihn zwanzig Jahre lang wegen seiner Liebe zu Amanda gefangen hält – während Sie (Amanda) während dieser ganzen Zeit barfuß und mit aufgelösten Haaren über Felsen und Gebirge wandert und immer nach Amandus fragt, – Amandus! – Amandus! und jeden Berg und jedes Tal zum Echo seines Namens macht – Amandus! Amandus! und in jeder Stadt und jedem Flecken trostlos am Tore sitzt und fragt: – Ist mein Amandus – mein Amandus nicht hierher gekommen? – bis sie beide rund und rund um die Welt gegangen sind, und der Zufall sie unerwartet in der gleichen Minute in der Nacht aber von entgegengesetzter Seite her an das Tor von Lyon, ihrer Vaterstadt, führt, wo sie mit wohlbekannter Stimme laut Ist Amandus,  Ist meine Amanda noch am Leben? rufen, sich in die Arme stürzen und tot vor Freude niedersinken." [57] 

Auf seiner Reise durch Südfrankreich: "Es war auf dem Wege zwischen Nimes und Lunel, wo der beste Muskatwein in Frankreich wächst und der beiläufig gesagt den ehrlichen Domherren von Montpellier gehört, – und schlimm möge es dem Mann ergehen, der ihn an ihrem Tische getrunken hat und ihnen einen Tropfen davon missgönnt.

Die Sonne war untergegangen, – es war Feierabend; die Mädchen hatten ihr Haar frisch aufgebunden, – und die jungen Burschen schickten sich zum Ringeltanze an – mein Maulthier spitzte die Ohren. – Es ist nur eine Pfeife und ein Tambourin, sagte ich. – Ich habe Todesangst, sagte das Vieh. – Sie machen einen Ringeltanz, sagte ich und gab ihm einen Spornstoß. – Beim h. Bogarius und allen Heiligen hinter der Türe des Fegfeuers, sagte jenes – (und gab dabei das gleiche Zeichen des festen Entschlusses von sich wie das Tier der Aebtissin von Andouillets) ich gehe keinen Schritt weiter. – Wie Sie wollen, Monsieur, sagte ich, solange ich lebe, streite ich mit keinem Ihrer werthen Familie. Ich sprang also herunter, warf einen Stiefel in diesen Graben und den andern in jenen. – Ich will einen Tanz machen, sagte ich; – bleib' du hier stehen. Eine sonnenverbrannte Tochter der Arbeit trat aus der Gruppe und lief mir entgegen, als ich darauf zuging; ihr dunkles kastanienbraunes, fast schwarzes Haar war bis auf eine Flechte in einen Knoten gebunden. Wir brauchen einen Kavalier, sagte sie und streckte mir beide Hände entgegen. – Und den sollen Sie haben, sagte ich und fasste sie an beiden.

O wärest du wie eine Herzogin angezogen gewesen, Nanette. Aber dieser verwünschte Schlitz in deinem Rock! Nanette kehrte sich nicht daran. – Wir hätten es nicht ohne Sie ausführen können, sagte sie, wobei sie in angeborener Artigkeit eine Hand fahren ließ und mich mit der andern hinführte. Ein lahmer Junge, den Apollo dafür mit einer Pfeife entschädigt hatte, wozu er noch aus eigenem Antrieb ein Tambourin that, saß auf der Bank und präludirte sanft. – Binden Sie mir doch diese Flechte herauf, sagte Nanette und gab mir ein Stück Bindfaden in die Hand. – Damit vergaß ich, dass ich ein Fremder war. – Der ganze Knoten fiel herunter. – Es war als ob wir uns seit sieben Jahren kennten. Der Junge schlug den Takt auf dem Tambourin – dann fiel die Pfeife ein, und wir gingen los, – der Henker hole den Schlitz! Die Schwester des Jungen, die ihre Stimme vom Himmel gestohlen hatte, sang abwechselnd mit dem Bruder, – es war ein Gascogne'scher Rundgesang: Viva la joia! fidon la tristessa! Die Mädchen sangen zusammen die erste Stimme und die Burschen eine Oktave tiefer.

Ich hätte eine Krone darum gegeben, wenn er zugenäht gewesen wäre, – Nanette nicht einen Sous! – Viva la joia! lag auf ihren Lippen: – viva la joia! in ihrem Auge. – Ein vorübergehender Funken von Freundschaft flog durch den Raum zwischen uns. – Sie sah so liebenswürdig aus! – Warum kann ich nicht hier leben und meine Tage beschließen! Du gerechter Spender unserer Freuden und Kümmernisse, rief ich, warum kann ich nicht hier im Schooße der Zufriedenheit sitzen, – und tanzen, und singen, und mein Gebet sprechen und schließlich in den Himmel fahren mit diesem nussbraunen Mädchen? – Sie bog den Kopf launisch auf eine Seite und tanzte so verschmitzt daher. – Nun ist es hohe Zeit weiter zu tanzen, sagte ich; so wechselte ich nur Mädchen und Tanzmusik und tanzte von Lunel nach Montpellier und von da nach Pézénas, nach Beziers, – tanzte weiter durch Narbonne, Carcassonne und Castel naudary, bis ich endlich in Pedrillo's Pavillon hineintanzte. Hier nahm ich ein schwarzlinirtes Papier als Unterlage, um die Liebesgeschichte meines Onkels Toby recht gerade ohne Abschweifung und Parenthese zu schreiben, – und begann folgendermaßen: " [58] 

Sterne befindet sich also gerade in "diesem fruchtbaren Lande des Rittertums und der Romantik", wie es von den Sängern im Mittelalter und später von den Komponisten der Romantik in Opern und Musikdramen gegossen wurde, man hatte  gekämpft gegen die muslimischen Invasoren, mit dem "Teufel und all seinen Sprösslingen, mit ihren Hämmern und Maschinen", um diesem Land die Freiheit zu sichern. "Ein schlimmeres Wort oder eine unfreundlichere Begrüßung" wird nur dem zuteil, der als der "ärgste Tartuffe in Wissenschaft, – Politik, – oder Religion" bezeichnet werden kann, der auch heute Wissenschaft, Politik und Religion bedrängt: "Doch nur stät! – in dieser lustigen Ebene, unter dieser heiteren Sonne, wo eben alles Fleisch in der Weinlese pfeift, und geigt und tanzt, wo bei jedem Schritt, den man tut, der Verstand durch die Einbildungskraft in Erstaunen gesetzt wird, da soll mir, trotz Allem was auf verschiedenen Seiten meines Buchs über gerade Linien gesagt wurde, – da soll mir der beste Kohlpflanzer, den es je gab, gleichviel ob er rückwärts oder vorwärts pflanzt (wofern er nicht in dem einen Fall mehr zu verantworten hat als im andern), – er soll mir einmal mit kaltem Blut, kritisch und canonisch, seine Kohlköpfe einen neben dem andern in geraden Linien, und mit stoischen Distanzen pflanzen, besonders wenn die Schlitze in den Unterröcken nicht zugenäht sind – ohne ein oder das andere Mal neben hinauszufahren oder sich in einer falschen Richtung zu bewegen. – In Frierland, Nebelland und einigen anderen mir bekannten Ländern, – mag das möglich sein; – Aber unter diesem klaren Himmel, wo Phantasie und Athem wieder aufleben, wo jeder vernünftige und unvernünftige Gedanke freien Lauf hat, – in diesem Land, mein lieber Eugenius, – in diesem fruchtbaren Lande des Rittertums und der Romantik, wo ich jetzt sitze und mein Tintenfass aufschraube, um die Liebschaft meines Onkels Toby zu beschreiben, und mit all den mäandrischen Pfaden, auf denen Julia ihrem Diego nachging, als Aussicht von meinem Studirzimmer aus, – wenn du da nicht kommst und mich bei der Hand nimmst, – was würde dann für ein Werk daraus werden! Wir wollen damit anfangen. Es ist mit der Liebe wie mit der Hahnreischaft: – nun spreche ich zwar davon ein Buch zu beginnen, habe aber schon seit langer Zeit etwas auf dem Herzen, was ich dem Leser mitteilen möchte, und das ich ihm, wenn ich es ihm jetzt nicht mitteile, in diesem Leben nicht mehr werde mitteilen können (während die oben berührte Vergleichung ihm zu jeder Stunde des Tags mitgeteilt werden kann) – ich will es daher jetzt loslassen und dann in allem Ernst anfangen. Dieses Etwas besteht in Folgendem: dass von all den verschiedenen Buchanfängen, die heut zu Tage in der bekannten Welt gang und gäbe sind, meine Art dies zu tun unstreitig die beste ist. – Vor Allem ist sie die religiöseste, – denn ich fange damit an den ersten Satz zu schreiben – und den zweiten dem Allmächtigen anheim zu geben. Es würde einen Schriftsteller für immer von dem törichten Gelärme heilen, womit er in der Regel seine Türe nach der Straße aufreißt. und seine Nachbarn und Freunde und Verwandte, nebst dem Teufel und all seinen Sprösslingen, mit ihren Hämmern und Maschinen u. s. w. hereinruft, wenn er sehen wollte, wie bei mir ein Satz auf den andern und der Entwurf nach dem Ganzen kommt." [59] 

Närrische Dinge: "Es war doch gar zu Schade – vielleicht aber sage ich da ein sehr närrisches Ding für einen Soldaten, Euer Gnaden – Ein Soldat, rief mein Onkel Toby, den Corporal unterbrechend, kann ebensogut närrische Dinge sagen, wie ein Gelehrter. Aber nicht so oft, Euer Gnaden, erwiderte der Corporal. Mein Onkel Toby nickte beistimmend." [60] 

Erfindung des Schießpulvers: "denn die grausame Zerstörung, die davon ausgeht, und Alles wie der Blitz vor sich niederwirft, ist für uns eine neue Aera der militärischen Entwickelung geworden und hat die Natur des Angriffs und der Verteidigung zur See und zu Land so sehr verändert, und so viel Kunst und Geschick dabei zu Tage gebracht, dass man in Bestimmung der Zeit seiner Entdeckung nicht genau genug, in Nachforschung nach dem großen Entdecker und der Veranlassung, bei der die Entdeckung gemacht wurde, nicht gründlich genug sein kann. Ich will durchaus nicht bestreiten, fuhr mein Onkel Toby fort, worin auch die Geschichtsschreiber einig sind, dass im Jahr unseres Herrn 1380 unter der Regierung Wenzels, eines Sohnes von Karl IV., ein gewisser Mönch Namens Schwartz den Venezianern in ihrem Krieg gegen die Genuesen den Gebrauch des Schießpulvers lehrte; aber es ist gewiss, dass er nicht der Erste war; denn wenn wir dem Bischof von Leon, Don Pedro, Glauben schenken dürfen – Euer Gnaden, wie kamen denn Mönche und Bischöfe dazu, sich so viel mit Schießpulver abzugeben? fragte Trim. – Das weiß Gott! erwiderte mein Onkel Toby, seine Vorsehung versteht aus Allem Gutes zu ziehen; Don Pedro also behauptet in seiner Chronik vom König Alphons, welcher Toledo einnahm, – dass schon im Jahre 1343, also volle 37 Jahre vor Schwartz das Geheimnis des Pulvers Mohren und Christen wohl bekannt gewesen und nicht nur bei ihren Seeschlachten, sondern auch bei den meisten ihrer denkwürdigen Belagerungen in Spanien und der Berberei angewendet worden sei; – auch weiß Jedermann, dass der Mönch Bacon schon 150 Jahre ehe Schwartz geboren wurde, darüber geschrieben und der Welt edelmütig ein Rezept zur Bereitung desselben hinterlassen hat; – und dass die Chinesen, fuhr mein Onkel Toby fort, uns und alle Berichte hierüber noch mehr in Verlegenheit setzen, insofern sie sich rühmen, dass sie diese Erfindung schon mehrere Hundert Jahre vor Bacon gemacht haben. Ich glaube das ist eine rechte Lügenbrut! rief Trim. Sie müssen sich hierüber irgend wie im Irrthum befinden, sagte mein Onkel Toby, das geht aus dem gegenwärtigen elenden Zustand ihrer Befestigung hervor; denn diese besteht nur aus einem Graben mit einem Backsteinwall ohne Flanken, – und das was sie an den Winkeln desselben für eine Bastion ausgeben, ist so barbarisch gebaut, dass man es ebensogut – für eines meiner sieben Schlösser halten könnte, Euer Gnaden, fiel Trim ein." [61] 

Der Unterschied zwischen Esel und Steckenpferd: "Wenn irgend etwas, was mein Vater sagte, meinen Onkel Toby in der Periode da er verliebt war aufbringen konnte, so war es die seltsame Anwendung, die mein Vater immer von einem Ausdruck des Einsiedlers Hilarion machte, der, wenn er von seiner Enthaltsamkeit, seinen Nachtwachen, seinen Geisselungen und andern handwerksmäßigen Teilen seiner Religion sprach, – übrigens mit mehr Mutwillen als sich für einen Einsiedler ziemte, – zu sagen pflegte, dies seien die Mittel, deren er sich bediene, um seinem Esel (damit meinte er seinen Körper) den Kitzel zu vertreiben. Das gefiel nun meinem Vater ausnehmend; es war nicht nur eine lakonische Art sich auszudrücken, – sondern zugleich ein Pasquill auf die Begierden und Gelüste des gemeineren Teils von uns; so dass es gar manche Jahre im Leben meines Vaters dessen beständige Ausdrucksweise war; – er bediente sich nie des Wortes Leidenschaften, – sondern sagte statt dessen immer Esel, – so dass man in Wahrheit sagen konnte, er habe sich während dieser ganzen Zeit auf den Beinen oder dem Rücken seines eigenen oder irgend eines andern Menschen Esels befunden. Ich muss Ihnen hierbei den Unterschied zwischen meines Vaters Esel und meinem Steckenpferd zu Gemüte führen, – damit wir diese Charaktere beim Weitergang in unserer Phantasie soweit als möglich auseinander halten. Was mein Steckenpferd betrifft, so ist es, wenn Sie ein wenig zurückdenken wollen, keineswegs ein böses Tier; es hat kaum ein Haar oder einen Zug vom Esel an sich. – Es ist das heitere kleine Narrheitsfüllen, das Sie gerade herumträgt – eine Grille, ein Schmetterling, ein Bild, ein Jux – eine Belagerung des Onkels Toby – oder irgend ein Ding, auf das man sich hinauf bemüht, um daraus den Sorgen und Drangsalen des Lebens aus dem Wege zu galopieren. – Es ist das nützlichste Vieh in der ganzen Schöpfung; – und ich sehe wahrhaftig nicht ein, wie die Welt ohne es bestehen könnte." [62] 

Zum Liebes- und Heiratssystem; soll man Kinder bekommen wie ein türkischer Sultan bzw. asiatischer Monarch? "Mein Onkel Toby streckte seine Hand unbemerkt hinter seinen Stuhl, um die meines Vaters zu drücken. Ja noch mehr, fuhr dieser fort, indem er meines Onkels Toby Hand fest hielt, – du hast so viel von der sanften Milch der menschlichen Natur und so wenig von ihren Herbigkeiten, mein lieber Toby, – dass es Schade ist, dass die Welt nicht mit Geschöpfen bevölkert ist, die dir gleichen! und wenn ich ein asiatischer Monarch wäre, setzte mein Vater hinzu, der sich sofort mit allem Feuer in dieses Project warf, – so würde ich dich zwingen, – wofern es deine Kraft nicht zu sehr mitnehmen, – oder deine Grundfeuchtigkeit zu rasch auftrocknen, – oder dein Gedächtnis oder deine Phantasie schwächen würde, Bruder Toby, was derartige gymnastische Uebungen, wenn sie übermäßig vorgenommen werden, leicht tun, – sonst lieber Toby, würde ich dir die schönsten Weiber in meinem Reiche zuführen und würde dich zwingen, nolens volens, mir jeden Monat einen Untertanen zu zeugen. Als mein Vater die Worte »jeden Monat« aussprach, – nahm meine Mutter eine Prise Tabak. Ich aber, erwiderte mein Onkel Toby, möchte kein Kind nolens volens zeugen, das heißt, ob ich möchte oder nicht, und wenn ich dadurch dem größten Fürsten der Welt einen Gefallen tun könnte. Es wäre auch grausam von mir, dich dazu zu zwingen, Bruder Toby, sagte mein Vater, – aber ich wollte dir damit eigentlich nur zeigen, dass es nicht deine Zeugung eines Kindes, – falls du dessen fähig sein solltest, – ist, worüber ich dich ins Klare setzen wollte, sondern das Liebes- und Heiratssystem, nach dem du zu Werke gehst." [63] 

Über weierlei Arten von Liebe, wie schon Plato gelehrt hatte und wie es in Richard Wagners "Tannhäuser" zum Ausdruck kommt mit der Liebe der Elisabeth im Gegensatz zu der Liebe, die im "Venusberg" praktiziert wird: "Ich wollte, Yorick, Sie hätten Plato gelesen. sagte mein Vater; daraus würden Sie erfahren haben, dass es zweierlei Arten von Liebe gibt.... Die letztere, fuhr er fort, entspricht ganz der Natur der Venus. Die erstere, welche die vom Himmel herabgelassene goldene Kette ist, erregt eine heroische Liebe. welche das Verlangen nach Philosophie und Wahrheit in sich begreift und dazu anreizt; – die zweite reizt einfach zum Verlangen." [64] 

Grundsätzlich ist die Zeugung von Kindern für die Welt natürlich wohltätig, zumindest wenn es sich um keine einseitige Massenproduktion handelt, wie in einem türkischen Harem, der damals mit geraubten und versklavten Frauen bestückt wurde; die Liebe erhält den Frieden auf der Welt: "Ich glaube, die Zeugung von Kindern ist für die Welt so wohltätig, wie das Auffinden der geographischen Länge, sagte Yorick. So viel ist gewiss, sagte meine Mutter, die Liebe erhält den Frieden auf der Welt." [65] 

Gegen die Diskriminierung der Afrikaner: "Als Tom in den Laden trat, Euer Gnaden, fand er dort Niemand als ein armes Negermädchen mit einem langen Stab in der Hand, an dessen Ende ein Büschel weißer Federn gebunden war, womit sie die Fliegen wegwedelte, – sie aber nicht tötete. – Das ist ein hübsches Bild, sagte mein Onkel Toby, – sie hatte wohl selbst Verfolgung erduldet, Trim, und dadurch gelernt barmherzig zu sein. Sie war ebensowol von Natur gutherzig, Euer Gnaden, wie in Folge dessen, was sie durchgemacht hatte – und es sind Umstände in der Geschichte dieser armen verlassenen Person, die ein Herz von Stein erweichen konnten, sagte Trim. Wenn einmal ein recht unfreundlicher Winterabend kommt und Euer Gnaden gerade in der rechten Stimmung sind, will ich's Ihnen erzählen, und auch die übrige Geschichte von Tom, denn es bildet einen Teil derselben. Vergiss das ja nicht, Trim, sagte mein Onkel Toby. Ein Neger hat doch wohl eine Seele – Euer Gnaden, sagte der Corporal (etwas zweifelnd). Ich bin in diesen Dingen nicht recht zu Hause, versetzte mein Onkel Toby; aber ich glaube, Gott wird ihm ebensowenig eine verweigert haben wie dir und mir. Sonst würde ja ein Mensch ganz traurigerweise über den andern gestellt, meinte der Corporal. Ja, das würde er, sagte mein Onkel Toby – Warum also dürfte man ein schwarzes Weibsbild schlechter behandeln als ein weißes, Euer Gnaden? Ich kann dir keinen Grund angeben, sagte mein Onkel Toby." [66] 
 

Anmerkungen

[1] Wissenschaftsbriefe / Science Review Letters 2023, 22, Nr. 1451; vgl. Kurse Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel II, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck, Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 673 Johann Wolfgang von Goethe III,  Akademie der Kunst und Philosophie 
[2] Ib.
[3] Ib.
[4] Laurence Sterne, Empfindsame Reise ("A Sentimental Journey Through France and Italy"). Aus dem Englischen von Karl Eitner. 1868; vgl. Kurse Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Ib.
[5] Ib. 
[6] Ib.; zu: Sind Mönche und überhaupt Kleriker kürzlich in die Kritik geraten, so erregten Muslime und Türken, die damals Europa bedrängten und heute schleichend erobern, in der Tradition von Ariosto, Rabelais, Calderon, Lope de Vega, Cervantes, Missfallen, fluchte auf sie und wünschte sie zu allen Teufeln, vgl. Kurse Nr. 558 Calderón de la Barca, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 651 Calderón de la Barca IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 632 Ginés Pérez de Hita, Nr. 633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 557 Ludovico Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto III, Ib.
[7] Ib.
[8] Ib.
[9] Ib.; zu: Als Vorbild dient Don Qichote von Cervantes, auch hier wird für die Freiheit und gegen "alle Bücher, womit die Materialisten die Welt verpestet haben", gekämpft, heute vor allem gegen die Materialisten der Gentechnik, vgl. Kurse Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Ib.
[10] Ib.
[11] Ib.; zu: Ein Dankgebet.der etwas anderen Art oder wie ein heiteres und zufriedenes Gemüt die beste Art des Dankes wäre, den nicht nur ein ungelehrter Landmann dem Himmel darbringen könnte sondern auch gelehrte Prälaten und die Oberen der Kirche, vgl. Kurse Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 677 Jean Paul, Ib.
[12] Ib.
[13] Laurence Sterne, Leben und Meinungen des Herrn Tristram Shandy 2 ("The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman"). Deutsch von A. Seubert
[14] 10-12
[15] Ib.; zu: Während der Corona-Krise konnte man sehen wie Mediziner und Politiker unter der "Maske des Ernstes", die ja nur eine "Bemäntelung der Unwissenheit oder Albernheit" darstellt, die unsinnigsten Empfehlungen gegeben, Gesetze erlassen und Strafen ausgedacht hatten. Einige, wie der Gesundheitsminister und regierungsnahe Institute traten sogar als "Erzspitzbuben" auf, und waren von der aller gefährlichsten Art, weil sie zugleich schlau waren, eine gefährliche Biotech-Medizin etablierten und alle unsinnigen Massnahmen und Betrügereien vom Steuerzahler bezahlen ließen, so dass man meinen musste, es würden "in einem Jahre mehr ehrliche wohlmeinende Leute um Hab und Gut geprellt, als durch Taschen- und Ladendiebe in sieben". Sogar Gerchte haben mitgespielt; teilweise sind die Spitzbuben von der Bildfläche verschwunden, teilweise haben sie ihre Weste rein gewaschen, vgl. Anm. 9 und Kurse Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 533 Aristoteles, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Ib. 
[16] Ib.
[17] 18-22; zu: Zu den "Monarchien des Morgenlands" kann man sagen, dass sie in islamischen Ländern immer noch nach dem Muster des Patriarchats ohne Freiheit für die Untergebenen in diesen Ländern etabliert sind. Muslimische Migranten haben diese Strukturen mit nach Europa gebracht, so dass man diese nun in den Vorstädten wiederfindet, wo das Clan-Oberhaupt, in der Regel ein Zuhälter oder Drogen-Dealer, wie Klingsor im zweiten Akt des Parsifal über die Frauen wacht und aufpasst, dass sie nur mit Schleier herumlaufen und ansonsten gegen das Christentum ankämpfen, vgl. Anm. 6 und Kurse Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr. 655 Staats- und Rechtslehre V , Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Ib.
[18] Ib.
[19] Ib.
[20] Ib.; zu: Mord und Todschlag, Absurditäten in der Wissenschaft, vor allem der Biotech-Medizin und CrisprCas-Landwirtschaft, wo ständig Etwas behauptet wird, was höchst abgeschmackt ist, vgl. Anm. 9, 15
[21] Ib.
[22] 42.; zu: Der abscheulichste von allen, ein ränkesüchtiger Advokat, vgl. Anm. 34 und Kurse Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 677 Jean Paul, Ib. 
[23] Ib.
[24] Ib.; zu: Man muss diese Leute, die "Frömmigkeit heucheln", also "Religiosität ohne Sittlichkeit" betreiben, nicht nur unter den religiösen Eiferern, den Mullah's und Ajatollah's suchen, vgl. Anm. 6 und Kurse Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Ib. 
[25] Ib.
[26] Ib.; zum  islamischen Kadi, der "je nach der Ebbe und Flut seiner eigenen Leidenschaft" urteilt, vgl. Anm. 6, 17, 24 
[27] 62-64.
[28] Ib.; zu: Hier nennt Laurence Sterne seine Lieblingsschriftsteller: den Satiriker Lukian von Samosata, Rabelais und Cervantes, vgl. Kurse Nr. 678 François Rabelais, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Ib.
[29] Ib.
[30] Ib.
[31] Ib.
[32] Ib.; zu: Eigentlich wurde von göttlicher Seite für genügend Licht gesorgt, dennoch fürchtet Sterne, dass es Verwirrung und Missgriffe geben könnte, denn es gibt "viele tausende in Nacht wandelnde Pilger (wenigstens in den gelehrten Wissenschaften)", die wie unsere Biotech-Wissenschaftler "in der langen Nacht ihres Lebens herumtappen und herumstolpern mussten", vollkommen hirnlos, weil sie es womöglich an der Universität verloren hatten und dass hier die eine Hälfte einer gelehrten Profession direkt gegen die andere anrannte, wobei sie dann "wie Schweine im Kot übereinander purzelten". Während der Corona-Krise sind die gelehrten Biotech-Professoren im Verein mit Gesundheitsministern, Ärztekammern und Journalisten sogar "wie eine Herde wilder Gänse alle in der gleichen Richtung und Reihe" dahin geflattert, vgl. Anm. 47, 36, 33, 20, 15, 9 und Kurse Kurse Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Ib.
[33] Ib.; zu: Musiker und Maler könnten ein wunderbaren Bild malen, im Vordergrund dieses Gemäldes ein Staatsmann, der "das politische Rad wie ein unvernünftiges Tier falsch herumdreht"; wie ein Biotech-Arzt gerade in der Corona-Krise zwar zum Wohle der Pharmaindustrie Entscheidungen getroffen und falsche, manchmal tödliche Biotech-Medikamente verabreicht hat, die "verstümmelten Opfer" um Verzeihung bittet, vgl. Anm. 32
[34] Ib.; zu: Zu diesem Bild gehört natürlich auch eine Versammlung von Rechtsgelehrten von allen Gerichtshöfen, "die eine verfluchte, schmutzige, ärgerliche Sache mit aller Macht auf dem falschen Wege betreiben" mit ihren gewaltigeren Missgriffen, vgl. Anm. 22
[35] Ib.
[36] Ib.; zu: Bei "niederträchtigen Betrügereien, welche Ernsthaftigkeit und ernsthafte Leute dereinst zu verantworten haben" und der "Magna Charta der Dummheit" könnte man geneigt sein, an Rundfunk und Fersehen zu denken, die durch ihr Geschwafel den Betrug um Gentechnik, die Biotech-Medizin und mRNA-Impfdosen als notwendig verkauft haben, vgl. Anm. 32
[37] 75-78
[38] Ib.
[39] Ib.
[40] Ib.
[41] 82-86; zu: Sterne meint, "dass die Trefflichkeit der Nase in einem direkten arithmetischen Verhältnis zur Trefflichkeit der Phantasie ihres Inhabers steht". Wenn man sich das Profil der griechischen Nasen ansieht und die griechischen Dichter und Philosophen, kann man die "Trefflichkeit der Phantasie", die diesem Volk der Dichter und Denker eigen ist, vielleicht nachvollziehen; im Freiheitskampf der Griechen gegen die Türken, der schon im 18.Jahrhundert begann und Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgreich beendet wurde, sollte dieses kulturelle Erbe Europas verteidigt werden, denn bei den Türken sucht man dieses vergebens, weshalb angenommen wird, dass für Leute, die z.B. als Muslime "viele Jahre in der Türkei gelebt" haben, diese Regel nicht zutrifft, wie bei "Blödsinnigen" auch, vgl. Kurse Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 675 Friedrich Schiller III, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 631 Adelbert von Chamisso, Nr. 622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor Hugo II, Nr. 621 Lord Byron I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur, Ib.
[42] Ib.
[43] Ib.
[44] Ib.
[45] Ib.
[46] Ib.
[47] Ib.; zu: Wie es eine kranke Wissenschaft (Biotech-Medizin und -Landwirtschaft, oder wenn zuviel Religion darin enthalten ist), so gibt es natürlich auch eine "gesunde Wissenschaft", die die kranke kritisiert, vgl. Anm. 36, 33, 20, 15, 9
[48] 101-119
[49] Ib.
[50] Ib.
[51] 150-152
[52] Ib.
[53] 173-174; zu: Leibniz lebte zu einer Zeit als die Türken vor Wien standen und Prinz Eugen sie zurückschlug. Der Sultan Mustafa II. (reg. 1695-1703) befand sich im Krieg mit den Russen, Polen, dem Reich und Venedig. Am 11. September 1695 erlitt er bei Zenta durch Prinz Eugen eine entscheidende Niederlage. Als Geschichtsforscher und politischer Schriftsteller nimmt Leibniz auch Stellung zu den Türkenkriegen seiner Zeit. Viele Granden des Militärs spornt es an, große Feldherrn zu werden. Dazu Leibniz 1688: "Man beginnt ernsthaft an Konstantinopel zu denken. ... Der Kaiser will nach Möglichkeit den Beschluss umsetzen, die Türken in die Enge zu treiben." Er denkt sogar als Militärstratege und meint, es käme darauf an, "den Übergang über die Save zu sichern und die Festung Ilok zu nehmen, welche die Donauschiffart bedroht und die Unseren gezwungen hat, Peterwalden aufzugeben. Den letzten Berichten zufolge hält man es für gewiss, dass die Türken in Belgrad und Umgebung noch nicht stärker sind als 10 000 Mann." Leibniz beschreibt eine türkische Gesandtschaft - sie könnte auch aus der heutigen Türkei stammen: "Vorgestern ist die türkische Gesandtschaft in Pottendorf, fünf Meilen von hier, eingetroffen, es heißt, sie gäben sich recht hochmütig." Die Raizen, griechisch-orthodoxe Serben, galten als gute Soldaten: "Man fängt an, allerlei Truppen auszuheben, darunter viele Ungarn, Raizen und Kroaten." Es geht um eine europäische Reconquista: "Gebe Gott, dass die Dinge immer gut zugunsten der Christenheit" ausgehen." Als Philosoph schreibt Leibniz auch über ausgefallene Themen wie "echte oder eingebildete Propheten", wobei er die israelischen Propheten zu den echten und den islamischen zu den unechten zählt. Ähnlich argumentiert Sterne, wenn seine Verwandtschaft es als große Ehre ansieht, an der Seite Prinz Eugens gegen die Türken zu kämpfenzu kämpfen, vgl. Anm. 6, 17 und Kurse Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 677 Jean Paul, Ib.
[54] 191-202
[55] Ib.
[56] 228-232
[57] Ib.
[58] 244-246
[59] Ib.; zu: Sterne befindet sich also gerade in "diesem fruchtbaren Lande des Rittertums und der Romantik", wie es von den Sängern im Mittelalter und später von den Komponisten der Romantik in Opern und Musikdramen gegossen wurde, man hatte  gekämpft gegen die muslimischen Invasoren, mit dem "Teufel und all seinen Sprösslingen, mit ihren Hämmern und Maschinen", um diesem Land die Freiheit zu sichern, vgl. Kurse Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Ib.
[60] 263
[61] Ib.
[62] 275-285
[63] Ib.; zu: Zum Liebes- und Heiratssystem; soll man Kinder bekommen wie ein türkischer Sultan bzw. asiatischer Monarch? Vgl. Anm. 6, 17, 41, 53, 65 
[64] Ib.; zu: Über weierlei Arten von Liebe, wie schon Plato gelehrt hatte und wie es in Richard Wagners "Tannhäuser" zum Ausdruck kommt mit der Liebe der Elisabeth im Gegensatz zu der Liebe, die im "Venusberg" praktiziert wird, vgl. Kurse Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr. 531 Platon, Ib.
[65] Ib.; zu: Grundsätzlich ist die Zeugung von Kindern für die Welt natürlich wohltätig, zumindest wenn es sich um keine einseitige Massenproduktion handelt, wie in einem türkischen Harem, der damals mit geraubten und versklavten Frauen bestückt wurde, vgl. Anm. 63 und Kurse Nr. 621 Lord Byron I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr. 622 Victor Hugo I, Ib.
[66] Ib.
 
 


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Zur Philosophie und Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres, der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik vgl. Kurse:Nr. 551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 513 F.W.J. Schelling III, Nr. 505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr. 663 Arthur Schopenhauer III, Nr. 531 Platon, Nr. 533 Aristoteles, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 675 Friedrich Schiller III, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck, Nr. 631 Adelbert von Chamisso, Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière, Nr. 622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 621 Lord Byron I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 561 Sir Walter Scott, Nr. 555 Angelus Silesius, Nr. 634 Hans Sachs, Nr. 619 Franz Werfel, Nr. 680 Nikos Kazantzakis, Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Nr. 550 Fjodor M. Dostojewskij I-II, Nr. 506 Wladimir Sergejewitsch Solowjow, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Nr. 661 Philosophie der Geschichte I, Nr. 686 Philosophie der Geschichte II, Nr. 687 Philosophie der Geschichte III, Nr. 687 Philosophie der Geschichte IV, Nr. 687 Philosophie der Geschichte V, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Nr. 681 Wissenschaftslehre III, Nr. 682 Wissenschaftslehre IV, Nr. 683 Wissenschaftslehre V, Nr. 684 Wissenschaftslehre VI, Nr. 685 Wissenschaftslehre VII, Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre I-II, Nr. 641 Staats- und Rechtslehre III, Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr. 655 Staats- und Rechtslehre V, Nr. 618 St. Ephraim der Syrer, Nr. 617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr. 616 St. Gregor von Nazianz, Nr. 613 St. Gregor von Nyssa, Nr. 612 St. Johannes Chrysostomos, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Nr. 627 St. Basilius der Große, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr. 653 St. Cyprianus, Nr. 609 St. Athanasius der Große, Nr. 605 St. Irenaeus von Lyon, Nr. 604 St. Hildegard von Bingen, Nr. 600 St. Johannes von Damaskus, Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Nr. 581 Bernhard von Chartres, Nr. 580 Wilhelm von Conches, Nr. 578 Pierre Abaelard, Nr. 574 Johannes von Salisbury, Nr. 577 Petrus Lombardus, Nr. 576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr. 565 Johannes Scotus Eriugena, Nr. 575 Thierry de Chartres, Nr. 571 Alanus ab Insulis, Nr. 572 Anselm von Canterbury, Nr. 570 St. Hilarius von Poitiers, Nr. 568 Nicolaus Cusanus I, Nr. 568 Nicolaus Cusanus II, Nr. 568 Nicolaus Cusanus III, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 564 St. Augustinus I, Nr. 601 St. Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus III, Nr. 579 St. Albertus Magnus, Nr. 500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr. 501 St.Thomas von Aquin II,  Sth I., Nr. 502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr. 582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr. 583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr. 566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 672 Dante Alighieri III, Nr. 558 Calderón de la Barca, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 651 Calderón de la Barca IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 632 Ginés Pérez de Hita, Nr. 633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 557 Ludovico Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto III, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare I-II, Nr. 559 Wolfram von Eschenbach, Nr. 560 Walter von der Vogelweide, Nr. 662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences

Nr. 320 Romanische Kunst und Architektur, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr. 325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr. 326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr. 586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese, Nr. 597 Correggio, Nr. 670 Annibale Carracci, Nr. 520 Rembrandt, Nr. 598 El Greco, Nr. 620 Giovanni Battista Tiepolo, Nr. 590 Giovanni Bellini, Nr. 656 Andrea Solari, Nr. 657 Bernadino Luini, Nr. 587 Andrea Mantegna, Nr. 595 Jan van Eyck, Nr. 635 Rogier van der Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner, Nr. 646 Michael Pacher, Nr. 647 Peter Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di Bondone, Nr. 626 Luca Signorelli, Nr. 610 Piero della Francesca, Nr. 596 Perugino, Nr. 522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr. 523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo Gozzoli, Nr. 606 Fra Angelico, Nr. 607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio, Nr. 593 Filippo Lippi, Nr. 594 Filippino Lippi, Nr. 589 Albrecht Dürer, Nr. 603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636 Eugène Delacroix, Nr. 639 Bartolomé Esteban Murillo, Nr. 690 Caspar David Friedrich, Akademie der Kunst und Philosophie



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Letzte Bearbeitung:01.09.2023