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Kurs Nr. 559 Wolfram von Eschenbach - Poet und Philosoph |
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1. Zur Geschichte der GralssageWolfram von Eschenbach lebte in derselben Zeit, in der Eike von Reprow den "Sachsenspiegel" mit den Worten begann: "Zwei Schwerter verlieh Gott dem Erdreiche, zu beschirmen die Christenheit, dem Papste das geistliche, dem Kaiser das weltliche." Das bedeutete die unter Karl dem Grossen entstandene Ordnung des Abendlandes. Christentum und Kirche standen über allem Zweifel; auf ihnen beruhte bei aller Verschiedenheit der Länder, Völker, Sprachen die Einheit des erneuerten römischen Kaiserreiches. Wolfram steht fest im christlichen Glauben an die Heilige Dreieinigkeit. Die Christlichkeit des Mittelalters führte zu der grossen kriegerischen Bewegung der Kreuzzüge. Jerusalem und Palästina, als die Landschaft Jesu Christi, sollten unter christlicher Herrschaft den christlichen Pilgern frei zugänglich werden. Dies führte zu Kämpfen mit den mohammedanischen Ländern, den sogenannten Heiden. Es entstanden Ritterorden, wie die Johanniter und Tempelritter. Nach dem ersten Kreuzzug taten sich mehrere Ritter unter der Führung des burgundischen Ritters Hugo von Payens zusammen zu einem Orden, der sich zur Aufgabe machte, die christlichen Pilger auf ihrem Weg durch Kleinasien zu schützen. Das Ordenshaus lag dort, wo einst der Tempel Salomos gestanden hatte. Daher nannten diese Ritter sich die Tempelritter oder Tempelherren. Danach hat Wolfram die Bezeichnung "Templeisen" für die Gralsritter in seinem Parzival gebildet. Wolframs Templeisen sind eigentlich Kontemplierende. Seine Dichtung will aber nicht den Templerorden darstellen. Dieser trug ein bestimmtes Kreuz als Symbol, die Templeisen der Dichtung jedoch tragen die Taube. Denn sie sind die Gemeinschaft des heiligen Geistes. Das alte Prinzip ex oriente lux wurde abgelöst durch das neue: ex occidente lux. Das Licht des Geistes, das von Westen nach Osten strahlt, war das Ziel der Kreise um den heiligen Gral. Der Legende nach soll Paulus den Titurel veranlasst haben in Spanien die Gralsburg zu erbauen. Während auf der Erde die Kirche den heiligen Geist immer mehr in der Tradition ersterben lässt, geht der Strom des wahren Christentums in einer anderen Welt weiter. Er rettet sich in das Reich der Toten hinein. Auf eine übersinnliche Ordensgemeinschaft ist hier hingedeutet. Der Tempel ist das Ergebnis gemeinsamer Kontemplation. Die Gralssage will auf diese Tatsache aufmerksam machen. Der Kampf gegen den Templerorden (von Innozenz III. begonnen, indem er den Kreuzzug gegen die Katharer befahl) und seine rücksichtslose Ausrottung durch Clemens V. muss als ein Vernichtungsschlag verstanden werden, der auch gegen das Gralstum gerichtet war. [1]Die Sage spielt in der Zeit der Entwicklung des abendländischen Christentums zur Zeit der Völkerwanderung. Junge Völker prallten damals mit dem niedergehenden römischen Imperium zusammen und gründeten in Westeuropa neue Reiche, die dann die Träger des abendländischen Christentums werden konnten. Die Geistesführung der Gralsritter hat besonders im achten Jahrhundert, als die mohammedanischen Eroberer von Nordafrika aus ihre Heere nach Spanien hinüberwarfen, das westgotische Reich zerschlugen und in kurzer Zeit die Pyrenäenpässe zu überschreiten vermochten, rettend eingreifen müssen. Karl Martell schlug die arabischen Heere in blutigen Kämpfen zurück. Die Taten Karls des Großen, wie sie sich etwa in der Rolandsage spiegeln, bedeuten die Abschirmung des christlich-abendländischen Kulturraums gegen des Arabismus. Die Sorge um den Fortgang der abendländischen Kultur und ihrer christlichen Sendung war unter den Wissenden, zu denen Wofram gehörte, weit verbreitet. [2] In der Vorgeschichte des Parzival geht es um Gachmuret, seinen Vater. Er fiel im Kampf gegen die Heiden des Kalifen. "Er trug die Taufe und die Christenordnung. Aber sein Tod war auch den Sarazenen ein aufrichtiger Schmerz. Seit den Jahren, da er sich seiner selbst bewusst wurde, rang sein Mut nach Ruhm, und mit ritterlichem Ruhme starb er. Er hat über alle Falschheit gesiegt." Es soll eine Urfassung des Parzival in heidnischer Schrift geben, die von einem arabischen Astrologen aufgeschrieben wurde. Kyot, "der wohlbekannte Meister" hat sie in Toledo gefunden und übersetzt. "Es half ihm, dass er getauft war. Sonst wäre die Geschichte noch heute unbekannt." Diese heidniche Schrift konnte nur von einem Christen gelesen und verstanden werden. Diese für den Ursprung der Gralsgeschichte so wichtigen Daten hat Kyot dem Wolfram anvertraut, so dass er sie weiter tradieren konnte. [3] "Doch hätt' er's ohne Taufe nieTrevrizent, der dem Parzival von seinen weltweiten Fahrten durch die europäischen Länder wie durch Afrika und Asien berichtet, erzählt ihm, er sei einmal von Sevilla nach Gandin (Stadt in der Drauebene bei Pettau) gekommen. Von dieser Stadt habe der Grossvater Parzivals seinen Namen Gandin. Das Geschlecht sollte nach diesem Hinweis also ursprünglich aus der Steiermark stammen. Steiermark hat einen Panther im Wappen. Parzivals Ahnen Gamuret und Gandin tragen nicht die Lilie des Hauses Anjou im Wappen, sondern den Panther. Die Kämpfe, die Titurel gemeinsam mit seinem Vater gegen die Heiden auszutragen hat, spiegeln die historischen Kämpfe der Goten wider, die die christliche Kultur in Spanien gegen den Andrang der heidnischen Bevölkerung zu verteidigen haben. Später, im achten Jahrhundert, ist es die Abwehr des hereinbrechenden Islams, der ganz Europa zu überrennen drohte und nur mit Hilfe der Karolinger in Schranken gehalten werden konnte. "Die Tempeleisen waren die, welche das innere, das wahre Christentum vertraten gegenüber dem Kirchenchristentum. Man kann überall im Parzival des Wolfram von Eschenbach sehen, wie er den Geist des inneren Christentums hinstellen wollte neben das Kirchenchristentum." [4] 2. TiturelTiturel zieht mit mit dem Vater "auf Heerfahrt gegen die Sarazenen von Auvergne und Navarra", wie Ludwig Uhland Titurel-Sage erzählt: "Wie dem Wächter nach langer, kalter Nacht der aufglänzende Morgenstern, wie allem Lebenden der wonnereiche Mai, wie nach kaltem Reif die Sonne, wie in Mittagsglut ein Brunnen und einer duftigen Linde breiter Schatten, wie dem Bedrängten der milde Freund, wie dem Beraubten, der Gericht begehrt, des Königs Gruß, wie dem Blinden, wenn er es wiederfände, das Augenlicht, wie dem Durstigen der süße, klare Wein, dem müden Gaste die Herberge, wie dem Liebenden das Geliebte, über all dieses herzerfreuend ist der Anblick des schönen Jünglings Titurel. Vielfach wird ihm der Frauen holder Gruß geboten, ein Klausner hätte sich daran entzündet. Doch Titurel ist eingedenk der Verkündigung des Engels bei seiner Geburt. Im Kampfe für das Christentum will er von Gott verdienen, daß ihm einst ein Kuß von rotem Munde werde. Mit dem Vater zieht er auf Heerfahrt gegen die Sarazenen von Auvergne und Navarra. Zween Falken gleich schweifen die beiden in rauschendem Flug umher, bis in allen Abendlanden der Heiden wenig sind. So wirbt er, in unverblühter Jugend, bis zum fünfzigsten Jahre; da bringt der Engel die Botschaft, daß Titurel um seiner Tugend willen zum Gral erwählt sei. Er scheidet von den Eltern, die in Tränen Gott loben. Vom Gesang der Engel geleitet, kommt er zu einem pfadlosen Walde, der nach allen Seiten sechzig Meilen sich erstreckt. Zypresse, Zeder, Ebenbaum, Gehölz aller Art ist hier wild verwachsen, fremde Vögel singen in den Zweigen. Mitten im Walde ragt ein Berg, den niemand finden kann, als wen die Engel führen, der bewahrte, behaltene Berg, Montsalvatsch. Mit vielen Gezelten liegt auf diesem Berge Titurels künftige Schar. Über ihr schwebt, in reichem Gehäuse, der Gral, von unsichtbaren Engeln gehalten; denn noch lange soll nicht geboren sein, wer ihn berühren darf. Was sie bedürfen, gibt der Gral, welch Gefäß man darunter hält, es ist der besten Labung voll. Reich an Gold und edeln Steinen ist das Land, Salvaterre, denen bekannt, die in Galicien fahren. Hier waltet Titurel, herrlich vor allen Königen. Er baut auf Montsalvatsch eine weite Burg, von ihr aus dient er Gott mit Speer und Schwert gegen die Heiden, die sich in der Wildnis ansiedeln wollen. Noch immer bleibt der Gral schwebend, da beschließt Titurel, ihm einen Tempel zu stiften, dessen Pracht niemand überbieten könne, ganz aus edlem Gestein, aus lautrem Gold und, wo man Holz zu dem Gestühle braucht, aus Aloe. Was man zum Werke bedarf, findet man von dem Grale bereit. Der Fels des Berges ist ein Onyx; eine Schichte desselben, mehr denn hundert Klafter im Umfang, säubert Titurel von Gras und Kräutern; er läßt sie schleifen, daß sie wie der Mond erglänzt. Auf ihr findet er eines Morgens den Grundriß des Werkes eingezeichnet. Rund, mit zweiundsiebenzig Chören, jeder von acht Ecken, erhebt sich der Bau. Innerhalb und außen glänzt aus rotem Golde jeder Edelstein nach seiner Farbe. Je auf zwei Chören ruht ein hohes Glockenhaus, allum zu einem Kranze stehen die Türme, achteckig, mit vielen Fenstern; inmitten hebt sich einer, zweimal so groß als die andern. Die Turmknöpfe brennende Rubine, darauf kristallene Kreuze, auf jedem Kreuz ein Aar, von Gold funkelnd; von fern scheint er im Fluge zu schweben; das Kreuz, darauf er ruht, verschwindet dem Auge. Des mitteln Turmes Knopf ein Karfunkel, der den Rittern des Grals, wenn sie im Walde sich verspätet, durch die Nacht zur Heimat leuchtet. Zwo Glocken mit goldnen Klöpfeln rufen zum Tempel und zum Konvent, zum Tisch und zum Streite. An den Außenwänden des Tempels ist ergraben und ergossen, wie seine Diener täglich gewappnet zum Schutze des Grales kämpfen. Drei sind der Pforten, von Mittag, Abend und Mitternacht, jede mit reichen Vorlauben geziert. Nach Morgen sind die meisten Chöre gerichtet; gen Mittag führt ein Kreuzgang zu der Wohnung der Brüderschaft. Im Innern des Tempels ist das Gewölb ein blauer Himmel von Saphiren, mit Karfunkeln gestirnt, die selbst in dunkler Nacht erglänzen. Dazwischen ziehen, durch verborgene Kunst, die goldne Sonne und der silberne Mond, die sieben Tageszeiten zum Gesang anzeigend. Der Estrich ein kristallnes Meer; wie unter dünnem Eise sieht man Fische und Meerwunder sich bekämpfen. Die Mauern von Smaragd, darauf goldne Bäume, mit Vögeln besetzt. Die Bogen mit Reben durchflochten, die über das Gestühl herabhängen. Dichtbelaubt, aus Gold, sind diese Reben, Rosen und Lilien dazwischen. Erhebt sich ein Wind, so erklingen die Blätter, als ob tausend Falken mit goldnen Glöcklein sich aufschwängen. Engelgestalten wiegen sich auf den Reben. An Wänden und Pfeilern Bilder der Evangelisten und Zwölfboten, der Propheten und der Heiligen. Nirgends spannenbreit im Tempel ungeschmückt. Nie Fenster, statt Glases, Berylle; auf ihnen, daß nicht der Glanz das Auge verletze, Bilder aus farbigem Gestein, nach welchem die Sonnenstrahlen sich färben. Entbehrlich ist zwar der Fenster Helle, Überfluß an Licht geben die edeln Steine, deren Glanz das lichte Gold entzündet. Goldne Kronen mit leuchtenden Kerzen hängen herab, darob je speereshoch ein Engel, als wollt' er die Krone in die Lüfte führen. Auch auf Kanzeln und Mauern tragen viel Engel Kerzen. Engel, mittels verhohlner Bälge, geben zum Gesang der Priester süß Getöne. Welche Stimme im Tempel ertönt, durch die edle Art der Steine, die Weite und Höhe des Raums wird der Widerhall in hellem Tone verlängert, wie wenn im Walde Orgelklang ertönte. Der größern Chöre einer ist dem heiligen Geiste geweiht, der Patron über all den Tempel ist; der nächste dabei der reinen Mutter Gottes, der dritte dem Johannes, die folgenden den übrigen Zwölfboten. Vor jedem Chor zwo goldne Gittertüren, innen herrlich gezierte Altäre, darauf Balsamfeuer brennt. In der Mitte des Tempels aber steht ein überreiches Werk, diesen im kleinen darstellend, jedoch nur mit einem Altar; hier soll der Gral bewahrt werden, wenn er sich niederlassen wird. In dreißig Jahren ist der Bau vollbracht. Ein Bischof weiht Tempel und Altäre; da führt der Engel den Gral in die köstliche Zelle, die ihm bereitet ist. An jedem Karfreitag schwingt sich fortan eine glänzend weiße Taube vom Himmel und legt auf den Gral eine kleine, weiße Oblate, davon der Stein seine Wunderkraft empfängt. Als Titurel das Werk vollendet, hat er vierhundert Jahre Gott gedient und ist nach der Gestalt, als wär' er noch nicht gegen vierzig. Jetzt ist am Gral die Schrift zu lesen, Titureln sei ein Weib erlaubt, Richoude, die reine Königstochter aus Spanien. Aus großer Demut ist er bis daher nicht Ritter worden, jetzt, an seiner Hochzeit, läßt der Jüngling, der vierhundertjährig Haupt trägt, sich zum Schwerte segnen. Er wählt sich aus Richoudens Gefolge zweihundert Schildgefährten, mit denen er ferner dem Gral gegen Feinde dienen will. Ein engelgleiches Geschlecht entsprießt aus dieser Ehe. Die Söhne der Könige werben, einen Ast des edeln Stammes zu gewinnen. Am Gral findet man stets die Namen derjenigen geschrieben, die er aus allen Landen zu seinem Dienste wählt, Mägdlein und Knaben. Arme und Reiche freuen sich, wenn ihr Kind dorthin gefordert wird, wo reines, seliges Leben und himmlischer Lohn seiner wartet. Die Jünglinge erwachsen dort zu der ritterlichen Brüderschaft der Templeisen. Mit dem Wappen des Grals, der weißen Taube, bezeichnet, reiten sie aus und bekämpfen jeden, der die heilige Wildnis zu betreten wagt. Die Jungfrauen aber treten in das Gefolge der reinen Urepanse, Titurels Enkelin, die zuerst und allein gewürdigt ist, den Gral zu berühren. Die goldne Krone im gelockten Haar, leuchtend wie der aufgehende Tag, tritt sie im Geleit ihrer Jungfrauen daher und trägt den heiligen Stein zum Königssaale, wo er die Fülle irdischer Gaben spendet. [5]3. Parzivals Atheismus-Phase und christliche MysterienAuch Parzivals Weg zum Gralsritter führte ihn durch eine atheistische Phase, heute würde man sagen "Nietzsche-Phase", in der er den Gral nicht erreichen konnte. Er sagt:"Weh, was ist Gott?Erst durch das "Höhlengespräch" mit einem Einsiedler kommt es zur Wiedergeburt Parzivals. "Nehmt alte Weisheit als neue an, sie möge Euch Treue im Parlieren lehren! Plato verkündet es zu seinen Zeiten." (Wolfram von Eschenbach, Parzival). Perceval - dringe durch das Tal! -, so wurden im Mittelalter solche Einzuweihende genannt. Man unterschied bei der Einführung in die Mysterien drei Stufen, durch die der Mensch hindurchgehen musste. Die erste Stufe war die Dumpfheit, die zweite Stufe war der "Zwîfel", die dritte Stufe war die "Saelde". Die erste Stufe war die, auf welcher der Mensch von allem Vorurteil der Welt hinweggeführt wurde, hingewiesen wurde auf die Kraft seiner eigenen Seele, seine eigene Liebeskraft, damit er das innere Licht leuchten sehen konnte. Die zweite Stufe war derZwîfel, Zweifel. Dieser Zweifel an allem kommt auf der zweiten der Einweihung, und er wird auf einer höheren Stufe hinaufgehoben in die innere Seeligkeit, die Saelde. [6] Wolfram ehrt das
Rittertum auch der Heiden. Aber Hilfe von Gott können die Heiden nicht
erwarten: "Ihr Frauen, die Ihr getauft seid, rufet alle Gott an um seinen
Segen!". Auch die edleren Frauen waren eher unter den Christen zu finden:
"Ausser Parzivals Weib und Orgeluse gibt es unter den Getauften auf dieser
Erde keine Edleren." (Wolfram von Eschenbach, Parzival)
4. Klingsor und KundryWolfram beschreibt die Seelenverfassung eines schwarzen Magiers. Klingschors Methode ist es - ähnlich wie damals Mohammed mit seinem Islam - Schrecken um sich zu verbreiten; dadurch lähmt er den Widerstandswillen. Er entwaffnet sie durch Angst. Deshalb sind Mutkräfte, die sich mit Erkenntnis der Situation paaren müssen, die einzige Rettung vor derartigem Zauber: "Klingschor übt immer die Kunst der Nigromantie, durch seine Zauberei vermag er Weib und Mann zu zwingen. Wo immer er ordentliche Leute sieht, tut er ihnen weh.... Er hat auch Gewalt über alle, die zwischen dem Firmament und der Erde wohnen, über die Gens du mal und die beaux Gens, soweit sie nicht unter Gottes Schutz stehn. ... Auch viele Heiden und Heidinnen müssen hier oben bei uns weilen." - Wolfram von Eschenbach, ParzivalPaulus warnt vor falscher Enthaltsamkeit und "verführerischen Geistern und Lehren böser Geister durch die Heuchelei der Lügenredner, die ein Brandmal in ihrem Gewissen haben" [7] Wenn Wolfram die
Festung Kalot-Embolot nennt, so weist er damit auf einen bestimmten Ort
im Südwesten Siziliens hin, Kalta-Bellota. Von 827 an drangen die
Sarazenen auf dieser Insel vor und gründeten dort ihre arabischen
Festungen. Von dort strahlte nun jahrhundertelang all das Seelentötende,
die Herzen gegen das Christliche Aufstachelnde über das Abendland
aus. "die Nachkömmlinge der schlimmsten geistigen Wesenheiten älterer
Zeiten, die sich herüberbewahrt hatten die schlimmsten Kräfte
orientalischer Zauberei", die dem Gral am feindlichsten gegenüber
stehen, fasst Wolfram von Eschenbach in "Chastelmarveille" zusammen. Alles,
was man unternommen hat als eine feindliche Herrschaft gegen den Gral,
und wodurch auch verwundet worden ist Amfortas, das ist zuletzt zurückzuführen
auf den Bund, den Klingsor geschlossen hat auf der Festung Iblis, Kalot
bobot. Auf der einen Seite haben wir das Reich des Gral, auf der anderen
Seite das "böse Reich Chastelmarveille". (Eblis heisst in der "mohammedanischen
Tradition die Gestalt, die wir mit Luzifer bezeichnen). Der Westen stellte
sich der seelenlähmenden Intelligenz entgegen, die vom Arabismus ausging,
der vom Süden her Europa zu umklammern drohte. Ohne die ständige
Zurückdrängung dieser arabisch-orientalischen Strömung wäre
die Entwicklung des Abendlandes in den Materialismus hinein noch mehr beschleunigt
worden. Darum geht es letztlich in Gawans Kämpfen um das Zauberschloss
des Klingschor. Durch seinen Sieg über Klingschor werden die "Wundergaben
des Orients" wieder frei. Klingschors Macht über jene Schätze
ist jetzt gebrochen. Gawan und Orgeluse dürfen sie als ihr Eigentum
empfangen. Der Reichtum des Morgenlandes fällt dem Sieger zu. Ein
Seelenbefreier ist in Gawan erstanden, der ein weites Reich der Schönheit
zu gründen vermag. Nicht ein Reich der kalten Formen, aus denen die
Seele gewichen ist, wie zum Beispiel arabische oder türkische Moscheen.
Orgeluse, solange sie im Banne Klingschors leben musste, erschien - wie
viele Musliminnen heute - nicht in ihrer wahren Schönheit. Ihre sich
hoch über die Menschenwelt hinaufwindende Burg und der gütelose
Glanz ihrer berückenden Schönheit drohten alle, die ihr huldigten,
in ein lebensfernes Reich hineinzuführen, in eine künstliche
Welt, in die Welt des Ästhetizismus. "Es bestanden im Mittelalter
noch überreste der alten profanierten Mysterien. Alles, was dazugehört,
das wird zusammengefasst unter dem Namen Klingsor. Er ist der schwarze
Magier gegenüber der weißen Magie des Heiligen Gral. Richard
Wagner hat ihn auch den Tempeleisen gegenüber gestellt. Kundry ist
die wiedererstandene Herodias. Sie symbolisiert diejenige Kraft, die die
Hervorbringungskraft der Natur ist, die beides, keusch und unkeusch sein
kann, aber ungeleitet." Kundry musste eine schwarze Zauberin bleiben, bis
Parsifal sie erlöste."Die ganze Gegenüberstellung des Parsifal
mit der Kundry atmet den Duft tiefster Weisheit. Richard Wagner hat mehr
als ein anderer dafür gesorgt, dass man das aufnehmen konnte, ohne
davon zu wissen. Richard Wagner war ein Missionar, der der Welt das Bedeutungsvolle
übermitteln sollte, ohne dass die Menschheit diese Wahrheit wusste...
Es handel sich bei Richard Wagners Schaffen um eine religiöse Vertiefung
der Kunst, zuletzt aber um ein tiefes Verständnis des Christentums."
[8]
5. Feirefis und Parzival auf dem Weg zum GralErfolg und Wohlstand allein machen noch lange nicht glücklich. Wie man zu echter Erfüllung findet, zeigen nicht nur die Beispiele des Parzival und Feirefiss aus der Gralssage sondern auch das Beispiel des Augustinus. Niemand dürfte damit gerechnet haben, dass aus dem smarten weltlichen Erfolgsredner später einmal ein Bischof, gar ein grosser Theologe werden würde. Erfolg hatte er auf seinem bisherigen Weg gehabt, sein Beruf war angesehen und erträglich, er besaß gute Freunde. Alles schien in Ornung. Und dennoch zufrieden war Augustinus nicht. Sein Beruf brachte ihn in innere Not. Augustinus wusste, dass er nicht den richtigen Weg verfolgte. Seinen Erfolg erlebte er als Scheitern auf der Suche nach Glück. Was Augustinus beschreibt, erinnert an moderne Befindlichkeiten. Man führt ein Leben des Erfolgs, des Wohlstands und hält es doch für ungenügend. Man ist sich bewusst, dass man auf dem falschen Weg ist, und vermag doch nichts zu ändern. Mitten in Erfolg und Wohlstand erlebt man sich als Gescheiterten, wenn es um das wirklich Wichtige geht. Nur wenige - eben Parzival und Feirefiss-Naturen - wagen einen Ausbruch aus dem bisherigen Leben. Der glanzvollen beruflichen Karriere sollte Augustinus bald entsagen. Er ging den Gralsweg, der ihm die Nichtigkeit seiner bisherigen Ambitionen vor Augen führte, beeinflusst durch Ambrosius und durch seine Mutter. Das ganze Scheitern seiner bisherigen Lebensplanung sah er in den Römerbriefen des Paulus in Worte gefasst. Er musste sein Leben ändern. Das Scheitern Augustinus mündete in eine Bekehrung zum christlichen Glauben. [9]Nicht nur ungetaufte und nicht nur früher schmückte man sich "um Weibes Lohn". Der "Heide, der nie das Zeichen der Taufe gewonnen hatte", hatte jedoch auch keine anderen Ziele. "Der ungetaufte Edle kämpfte um Weibes Lohn. Darum schmückte er sich so schön.... er führte fünfundzwanzig Heere, von denen keines die Sprache des anderen verstehen konnte. Das entsprach seiner Macht, denn ebenso viele einzelne Länder dienten ihm, Mohren und andere Sarazenen von verschiedenem Aussehen." (Wolfram von Eschenbach, Parzival) Edle Heiden wurden von den christlichen Rittern der Tafelrunde des Artus grundsätzlich ersteinmal willkommen geheissen: "Artus sagte: Ich preise Gott für diese Ehre, die er uns erwiesen hat, dass wir Dich hier gesehen haben. Nie kam ein Mann, dem ich lieber zu Dienst sein möchte - was für Dienste auch immer Dein Wille begehrt - , aus der Heidenschaft in unsere Länder, wo man die Leute zu taufen pflegt." (Wolfram von Eschenbach, Parzival) Wolfram vertritt in seinem Parzival eine Religion der umfassenden Toleranz. Der heidnische Halbbruder Feirefis findet ohne Christentum durch Parzival den Zugang zur Gralssphäre. Er nimmt mit grosser Unbefangenheit die Offenbarungen der Geisteswelt entgegen. Christuswirkungen nimmt er auf, zu christerleuchteten Menschenseelen fühlt er sich hingezogen. Aber der Quell dieser Ausstrahlungen bleibt ihm verborgen. Im Sinne der Gralsweisheit ist es wichtig, dass das christliche Bekenntnis nicht als Vorbedingung für den Weg zum Geiste gefordert wird. Im Weiterschreiten auf dem Geisteswege tritt jedoch eine Situation ein, in welcher der Erkennende Tatsachen gewahr wird, die ihn durch ihr eigenes Wesen über das bisher Errungene hinausführen. Er lernt verstehen, dass er sich selbst den Zugang zu den tiefsten Kräftequellen verbauen würde, wenn er an dieser Grenze im Trotz verharren wollte. Nicht die christliche Wahrheit als solche interessiert einen Feirefis oder ein einen Muslim, der christerfüllte Mensch ist es, der ihn überzeugt. Wer das Christentum und die Gralsgeschichte wirklich verstehen will, muss als "Heidnischer Mann" oder Muslim etwas mehr tun als "um Weibes Lohn" zu kämpfen und sich zu schmücken. Nur durch den völligen Verzicht auf das, was durch die Astrologie der Menschheit gegeben worden ist, kann in der Seele die Freiheitskraft geboren, kann das Ich gefestigt werden. Der Bekenner des Islams trug die Kunst des Horoskopstellens in das Abendland hinein. Er leugnete dadurch die menschliche Freiheit. Er sah den Menschen als determiniert an, sein Gott war der Allmachtsgott, das erstarrte Weltgesetz. Er kannte nur den Vatergott. Wer den Sohnesgott nicht findet, kann auch nicht in Freiheit den Geist ergreifen. Zieht der göttliche Sohn in die Menschenseele ein, so wird alles durch eine Verjüngung geführt, was aus alten Zeiten herübergekommen ist; es muss durch eine völlige Umschmelzung gehen. Dieses geschieht in den Gralsmysterien. "Du wirst die Heils- und SegenskroneDer Kampf um die Verjüngung des Geistes drückte sich in den dogmatischen Kämpfen zwischen der östlichen und westlichen Kirche aus. Die Konzilien rangen um die Formel im Glaubensbekenntnis, ob der heilige Geist nur vom Vater ausgehe oder auch vom Sohne ("filioque"). Das Abendland entschied sich für die letztere Formulierung; die Voraussetzung für diese Entscheidung liegt in der Geschichte des Abendlandes, zum Beispiel im Auftritt der Goten auf der Bühne Europas. Die Westgoten waren es, die, nach Aalarichs Tod ganz Italien durchziehend, sich zunächst im südlichen Gallien festsetzten und das tolosanische Reich mit der Hauptstadt Toulouse gründeten. Dieses blüht im Anfang des 5. Jahrhunderts schnell auf, erweitert sich über die Pyrenäen hinaus nach Spanien, wird 711 durch den Sieg der Araber bei Xeres de la Frontera zerschlagen. Theoderich I. fällt in der grossen Hunnenschlacht, sein Sohn besiegt Attila. Unter Theoderich II. (453-466) finden die Eroberungen im nördlichen Spanien statt. Die Goten, als arianische Christen, stiessen auf römisch-katholische Christen. Auf ihren Zügen vom Schwarzen Meer nach Bulgarien hatten sie durch kappadozische Gefangene das Christentum kennengelernt. Der grosse Missionar Ulfilas, der eine gotische Bibelübersetzung anfertigte, war Sohn eines Goten und einer gefangenen Christin gewesen. Später im 6. Jahrhundert breiteten sich die Franken unter dem Merowingerkönig Chlodwig, der das römische Bekanntnis angenommen hatte, aus. Auf einer Synode zu Toledo wird nun dem athanasianischen Bekenntnis die Formel "filioque" eingefügt. Darin bringt sich das Anliegen der gotischen Christen zur Geltung. Rom anerkannte dieses filioque lange Zeit nicht. Erst als Karl der Grosse es im Jahre 809 für seine fränkische Kirche zur Anerkennung gebracht hatte, folgte allmählich das ganze Abendland nach. Mit der Landung Tariks auf spanischem Boden (711) und seinem Einzug in Toledo (712) ist das Westgotenreich zerschlagen. Erst 732 gelingt es Karl Martell die Araber bei Tours zu schlagen. Auf der einen Seite haben wir die gotischen Mysterien wie das Gralstum und Katharertum, die Reste des tolosanischen Reiches, die unter fränkischer Hoheit standen, während auf der anderen Seite die christliche Kirche seit dem Konzil von Konstantinopel (869) immer mehr in eine Verleugnung des Geistes hineinsteuerte. Es war der gotische Adel, der in den Grafen von Toulouse und auf den hohen Schlössern der Provence den heroischen Widerstand leistete und für den freien Geist kämpfte. [11] "Eh' ihn der Taufe Naß umfloß,"Wenn es ein heidnischer Mann ist, so darf er nicht wollen, dass seine Augen ohne die Kraft der Taufe die Kameradschaft derer erlangen, die den Gral anschauen. ... Da sagte sowohl der Burgherr wie Amfortas, Feirefiss sollte achtgeben, wovon das ganze Volk hier lebte. Keinem Heiden sei es möglich, das zu sehen. Sie warben, dass er die Taufe nähme und damit endlosen Gewinn kaufe." (Wolfram von Eschenbach, Parzival) Kleine Missverständnisse bei der Taufe konnten auch früher die Menschen erheitern: "Wenn ich mich durch Euch zur Taufe bewegen lasse, wird mir die Taufe für die Minne nützlich sein? ... Wie nun - muss man die Taufe erkämpfen? Dann bringe mich sogleich auf den Kampfplatz und lass mich um ihren Lohn dienen. Ich habe immer gern jenen Ton gehört, wenn von der Tjoste die Splitter krachten und wenn die Schwerter auf den Helmen erklangen." Der Burherr lachte laut und Amfortas noch mehr: "Vermagst Du auf solche Weise die Taufe zu erhalten?" sagte der Burgherr. "Du musst Deinen Gott Jupiter ihretwegen verlieren ... Morgen früh werde ich Dir einen Rat geben, der zu Deinem Zwecke nützlich ist." (Wolfram von Eschenbach, Parzival) Da stand ein grauer
alter Priester, der schon manches Kindlein aus der Heidenschaft in die
Taufe getaucht hatte. Der sagte: "Ihr sollt glauben - und sollt damit Eure
Seele dem Teufel rauben - an den höchsten Gott alleine, dessen Dreifalt
ist allgemein und gleich geurbart. Gott ist Mensch und seines Vaters Wort.
Da er Vater sowohl wie Sohn ist, die gleicherweise verehrt werden, gleich
erhaben wie sein Geist, so wehrt Euch dieses Wasser mit der Fülle
und Kraft dieser Drei die Heidenschaft ab. Mit der Kraft der Trinität
ging einst zur Taufe der ins Wasser, von dem Adam sein Antlitz empfing.
Vom Wasser haben die Bäume ihren Saft. Wasser fruchtet all das Geschaffene,
das man Kreatur nennt. Mit dem Wasser blickt das Auge. Wasser gibt mancher
Seele einen Schein, dass die Engel nicht lichter sein können." (Wolfram
von Eschenbach, Parzival)
6. Feirefis"Feirefis liess zu India im ganzen Lande durch Schreiben das christliche Leben, wie man es kennen gelernt hatte, verbreiten. Vorher war es dort nicht so in Kraft. (wir nennen das Land hier India, dort nennt man es Tribalibot)." Wolfram von Eschenbach, ParzivalAuch wenn das östliche
Christentum manichäische Zuge trägt, dient es dem gleichen menschheitsumspannenden
Ideal eines Christentums des heiligen Geistes. Nicht nur Goethe, auch andere
deutsche Klassiker und Idealisten haben sich dafür eingesetzt. Angesichts
der dogmatischen Erstarrung der abendländischen Kirche, ihres drohenden
Machtanspruchs, der überall den freien Geist mit den Mitteln der Inquisition
aufspürte und auszurotten suchte, ist es wie ein hereinrufen der Gegenwart
des Grals in die Not unseres Zeitalters. Die sagenhaften Templeisen, konnte
mancher im Orden der Templer wiederbegrüssen. Allerdings wurden auch
sie später durch Clemenz V. verfolgt und ausgerottet. Finsternis breitete
sich mit diesem tragischen Geschehen über das Abendland aus. Hinter
den glanzvollen Stil der höfischen Kultur und der Gotik spielte sich
ein Geisteskampf ab, der um die Seele des Abendlandes entbrannt war. Die
islamische Wissenschaft, "gerade die Sternenkunde zeigte es, wußte
nichts von der Freiheit und dem unendlichen Wert der einzelnen Menschenseele.
Sie kannte wohl Allah, den allmächtigen Gott, aber nicht den göttlichen
Sohn, der sich am Kreuze geopfert und dadurch die Menschheit aus ihrer
Schuldverkettung gelöst, sie zur Freiheit berufen hatte." [12]
7. Sängerwettstreit auf der Wartburg; Richard Wagner's "Tannhäuser"Hinter der höfischen Kultur und der Gotik spielte sich ein Geisteskampf ab, der um die Seele des Abendlands entbrannt war. Der Islam hatte Spanien erobert, und schob sich über Sizilien und Süditalien, wo sich der Staufenkaiser Friedrich II. stark mit ihm verband, immer mächtiger in die europäische Welt hinein. In den Chroniken des 13. Jahrhunderts und in der Legende der heiligen Elisabeth von Thüringen wird der Sängerkrieg als ein historisches Ereignis behandelt und auf die Jahre 1206 und 1207 datiert. Auf dem Sängerwettstreit hat der Kampf gegen den Arabismus begonnen. Mit dem Erwachen der starken intellektuellen Kräfte geht Hand in Hand die Entfesselung der niederen Minne. Es ist besonders tiefsinnig, dass gerade aus dem gleichen Lande, aus dem der schwarze Magier Klingsor herbeigeholt wird, auch die grosse Heilige (Elisabeth) kommt. Als Magier hat Klingsor seinen Wettstreit zu führen gesucht. Er ist in die schwarze Kunst eingeweiht. "Zu Paris, so hören wir, fand er eine gute Schule; zu Konstantinopel lernte er, aber auch in Bagdad und Babylon war er drei Jahre in Mohammeds Diensten." Gerade der Minnegesang und die ritterliche Epik seiner Zeit waren vom Ungeist der niederen Minne bedroht. "Wie hätte er, neben allen Bewunderern, nicht Feindschaft finden sollen? Sogar ein Gottfried von Straßburg, der in seiner Tristandichtung wohl die Welt der "edlen Herzen" zu verherrlichen wusste, aber die Seelen nicht aus dem Minnezwang heraus zur Befreiung des Herzens hinzuleiten verstand, mischte sich unter die Gegner Wolframs. Er verhöhnte ihn als einen "Erfinder wilder Mären.... Wolfram entlarvt die Sternenweisheit, die arabischen Geistes ist und die Seelen in Unfreiheit bannt." Mit seinem "Lied an den Abendstern" verherrlicht er das Wunder der Venus Urania, der Himmelsliebe, deren Trägerin Elisabeth auf Erden gewesen ist. Verstrickt sich Heinrich von Ofterdingen (bei Wagner Tannhäuser genannt) in ein Gefühls- und Gedankenwirrwarr, kündet Wolfram den Gralsweg. Der Islam hatte damals eine Wissenschaft, aber sie, insbesondere die Sternenkunde, wusste nichts von der Freiheit und dem Wert der einzelnen Menschenseele. Sie kannte wohl Allah, einen Luzifer-Götzen, aber nicht den göttlichen Sohn, der die Menschheit zur Freiheit berufen hatte. Wolfram entlarvt die Sternenweisheit, die islamisch-arabischen Geistes ist und die Seelen in Unfreiheit bannt. [13]8. Richard Wagner's "Lohengrin"Richard Wagner hat in seiner Lohengrindichtung dem Grafen Telramund die Gestalt der Ortrud zugesellt als Trägerin des heidnischen Zauberwesens; sie ruft noch die alten Götter an, um - ähnlich wie der islamische Klingsor - den Kampf gegen die Gralskräfte aufzunehmen. Durch Wagners "Romantische Oper" ist die strahlende Gestalt des Gralsgesandten weithin bekannt geworden. Wagner schreibt an Liszt zur Figur der Gegenspielerin Ortrud: "Sie möchte die Welt und die Natur ausrotten, nur um ihren vermoderten Göttern wieder Leben zu schaffen." Sie ist damit auch die Antagonistin der Gralsritter, die das Christentum gegen den Islam bzw. heidnische Horden aus dem Osten verteidigen. Lohengrin weissagt dem König zum Schluss einen Sieg gegen die Horden aus dem Osten: "Nach Deutschland sollen noch in fernen Tagen / des Ostens Horden siegreich nimmer ziehn!". Auch Etzel, der grosse Hunnenkönig Attila, ist eine über die Jahrhunderte hinaus wirkende Sagengestalt. "Er, der den Bestand des christlichen Abendlandes mit seinen Heerzügen auf das äusserste bedroht hatte, wurde noch immer hinter all dem wirkend empfunden, was bis in spätere Zeiten hinein mit den Einfällen der Ungarn die mitteleuropäische Kultur beunruhigte. Parzival aber und seine über den Tod hinaus wirkende Gegenwart in der Sendung Lohengrins steht als der Garant für das Schicksal des christlichen Abendlandes da. Dieses darf aus dem Reiche der Toten Führung und Schutz erwarten. Die Hüter des Grals sind die mächtigen Beschirmer der christlichen Sendung Europas. Wenn um die Mitte des 13. Jahrhunderts die Lohengrin-Sage volkstümlich gemacht wird, so kann damit eine unmittelbare Parallele zwischen den Hunnen- und Ungarnzügen früherer Jahrhunderte und dem Tatarensturm der Gegenwart empfunden werden. 1241 hatte sich die christliche Ritterschaft Schlesiens dem Ansturm des großen Mongolenheeres entgegengestellt. Sie war dabei in der Schlacht von Liegnitz völlig aufgeopfert worden, aber das Mongolenheer zog sich zurück." Ein rätselhafter Vorgang, hinter dem man das Walten unsichtbarer Mächte zu spüren glaubte. Verdi has dies eindrucksvoll vertont in seiner Oper "Attila". Die Lohengrin-Dichtung mit ihren ausführlichen Schilderungen der Heldenkämpfe gegen die Ungarn und Sarazenen bzw. Muslime konnte ermutigend wirken für die Ritterschaft, "deren heilige Aufgabe es war, den Schild über die christliche Kultur des Abendlandes zu halten." [14]9. Von der mittelalterlichen Kunst und Philosophie zur NeuzeitDurch die Gralsdichtung wurde noch einmal die ganze Glorie einer verlorenen Mysterienwelt zum Ausdruck gebracht. Damals erhob sich mit der Scholastik, die sich den Aristoteles zum Meister gewählt hatte, um philosophisch die Fundamente für eine christliche Weltanschauung zu legen. In der Gothik entstanden zu gleicher Zeit in den Städten die einzigartigen Kathedralen. Die Grundsteinlegung des Kölner Doms fand um 1250 unter der Leitung des berühmten Philosophen und Theologen Albertus Magnus statt. Man kann das 13. Jahrhundert dadurch kennzeichnen, dass man die machtpolitische Entfaltung der römischen Kirche und die von ihr ausgehende Bedrohung des freien Geistes in aller Schärfe kritisiert. Man denke nur an die sinnlosen Kreuzzüge, die auf das Konto von Innozenz III. gehen: gegen die Katharer Südfrankreichs, welches man als Freveltaten bezeichnen kann gegen ein Christentum, das vom heiligen Geist inspiriert war; und gegen das christliche Konstantinopel. Man muss aber auch die andere Seite der Wahrheit sehen, um der Not des Zeitalters gerecht zu werden. "Es wurden im Rahmen der Kirche, besonders in den Ordensgründungen der Dominikaner und Franziskaner, Anstrengungen von außerordentlicher Intensität gemacht, um den Ansturm des Arabismus, der heraufziehenden Kultur eines christusfeindlichen Intellektualismus das Bollwerk wohlbegründeter Glaubenswahrheiten und christlich-sakramentaler Lebensformen, bis in den künstlerischen Stil hinein, entgegenzustellen." Es war die Tragik der abendländischen Entwicklung, dass ihre "edelsten Geistesfrüchte", die aus einer tausendjährigen Kultur heranzureifen begannen, in ihren Tendenzen abgebogen und einseitig zu den Impulsen einer materialistischen Zivilisation und Technik umgestaltet wurden. Im 18. Jahrhundert steigt langsam das Ideal der geistig-religiösen Toleranz herauf und bahnt den Weg zur Versöhnung der echten Naturerkenntnis mit dem Christentum. Goethe wurde der wirksamste Bannerträger dieser Geistesströmung. In vielen seiner Werke, wie dem Wilhelm Meister (die Gestalt der Makarie ist vergleichbar mit Repanse de Schoye, der Gralsträgerin und Herzeloyde) oder dem Gedicht "Im Grenzenlosen sich zu finden" spiegelt sich Goethes Gralstum. "Was ist das Gralskönigtum, zu dem Parzival berufen wird, anderes als ein Eintritt in den Orden jener hohen Meister, die für die Weltverwandlung unablässig tätig sind? Heute werden die echten Mysterien nicht mehr im Kreise geheimer Brunderschaften gehütet; sie sind überall als "offenbares Geheimnis" aufzufinden. Wenn natürlich Materialismus, Darwinismus, Fatalismus (Islam) das Denken weithin beherrscht, kann der Mensch nur Fortsetzung der Tierheit sein. Der naturwissenschaftliche Materialismus deckte jede Verständnismöglichkeit für das wahre Wesen des Menschen zu. Es verschüttete damit die Quellen einer echten Christuserkenntnis. [15]Im Zeichen des Grales
wurde das spirituelle Christentum gepflegt und verehrt. Auch in den Paulus-Briefen
wird die Grals-Theologie erkennbar, "wenn man den Mut fasst, die paulinischen
Grundbegriffe auch menschenkundlich zu verstehen." Friedrich Christoph
Oetinger, Prälat aus dem 18. Jahrhundert, hat eine Theologia ex idea
vitae, eine "Theologie aus der Idee des Lebens" geschrieben. "Eigentlich
war bereits die Verkündigung des Paulus eine derartige Lebenslehre
und könnte als solche in unserer Zeit zur Erneuerung nicht nur der
Theologie, sondern der Weltanschauung überhaupt neu entdeckt werden."
Paulus spricht von der lebenden Seele, dem lebenerzeugenden Geist, der
Zurechtbringung der Lebenskräfte (dikaiosis zoes); sein Schlüsselbegriff
ist Dikaiosyne, das zurechtgebrachte, wahre Sein. Wenn Paulus davon spricht,
"der Geist jedoch läßt ... in euch einen neuen Lebensquell entspringen,
der aus dem wahren Sein (dikaiosyne) hervorgeht", so wird das Wesen des
Christentums deutlich, nämlich "dass durch ein echtes, treu-gepflegtes,
christlich-religiöses Leben Durchgeitigungs- und Verwandlungswirkungen
nicht nur im Seelischen des Menschen, sondern gerade auch in seinen Lebenskräften
hervorgerufen werden." Allgemeine religiöse Stimmungen, wie sie auch
im Islam gepflegt werden, verbleiben im Seelischen und dringen nicht in
die eigentlich der Erlösung bedürftigen Regionen des Lebens vor.
[16]
10. Mittelalterliche LiteraturkritikWolfram wird nicht nur selbst kritisiert (s.o.) sondern er teilt auch selbst aus. Er wirft Christian von Troyes vor, er habe "der Märe Unrecht angetan". Er vermochte die kosmopolitischen Zusammenhänge, die Weltumfassung, die dem Gral gebührt, nicht zu erkennen. Dem Gral ist die Sorge um das Heil der ganzen Menschheit anvertraut, es hat die Angelegenheiten des heiligen Geistes zu verwalten:"Aus der Provence in deutsches LandVor dem Hintergrund der Zeitereignisse, nämlich der Vernichtung der Katharergemeinden in Südfrankreich, die von vielen Dichtern und Denkern wie Dante oder Montagne scharf kritisiert wurde, schreibt Wolfram von Eschenbach: "Ich lehrt' euch kennen wahr und echtAbmerkungen von Alexander v. Humboldt: "Freude an der Natur, dem beschaulichen Hang der germanischen Nationen eigenthümlich, spricht sich in einem hohen Grade in den frühesten Gedichten des Mittelalters aus. (...) Ein inniges, alles durchdringendes Naturgefühl leuchtet aus den germanischen Sitten und allen Einrichtungen des Lebens, ja aus dem Hange zur Freiheit hervor. Viel in höfischen Kreisen lebend, ja oft aus ihnen entsprossen, blieben die wandernden Minnesänger mit der Natur in beständigem Verkehr. Es erhielt sich frisch in ihnen eine idyllische, oft elegische Gemüthsstimmung. Um das zu würdigen, was eine solche Stimmung hervorgebracht, wende ich mich zu den Forschungen der tiefsten Kenner unseres deutschen Mittelalters, zu meinen edeln Freunden Jacob und Wilhelm Grimm. »Die vaterländischen Dichter jener Epoche«, sagt der Letztere, »haben sich nirgends einer abgesonderten Naturschilderung hingegeben: einer solchen, die kein anderes Ziel hat als, den Eindruck der Landschaft auf das Gemüth mit glänzenden Farben darzustellen. Der Sinn für die Natur fehlte den altdeutschen Meistern gewiß nicht; aber sie hinterließen uns keine andre Aeußerung dieses Sinnes als die, welche der Zusammenhang mit geschichtlichen Vorfällen oder mit den Empfindungen erlaubte, die in lyrische Gedichte ausströmten. Um mit dem Volks-Epos, den ältesten und werthvollsten Denkmälern, zu beginnen: so findet sich weder in den Nibelungen noch in der Gudrun die Schilderung einer Naturscene: selbst da, wo dazu Veranlassung war. Bei der sonst umständlichen Beschreibung der Jagd, auf welcher Siegfried ermordet wird, geschieht nur Erwähnung der blumenreichen Heide und des kühlen Brunnens unter der Linde. In der Gudrun, die eine gewisse feinere Ausbildung zeigt, bricht der Sinn für die Natur etwas mehr durch. Als die Königstochter mit ihren Gefährten, zu niedrigem Sklavendienst gezwungen, die Gewänder ihrer grausamen Gebieter an das Ufer des Meeres trägt, wird die Zeit bezeichnet, wo der Winter sich eben gelöst und der Wettgesang der Vögel beginnt. Noch fallen Schnee und Regen herab, und das Haar der Jungfrauen wird vom rauhen Märzwinde gepeitscht. Als Gudrun, ihre Befreier erwartend, das Lager verläßt und nun das Meer beim Aufgang des Morgensterns zu schimmern beginnt, unterscheidet sie die dunkeln Helme und die Schilde der Freunde. Es sind wenige Worte, welche dies andeuten: aber sie geben ein anschauliches Bild, bestimmt, die Spannung vor einem wichtigen geschichtlichen Ereigniß zu vermehren. Nicht anders macht es Homer, wenn er die Cyclopen-Insel schildert und die geordneten Gärten des Alcinous; er will anschaulich machen die üppige Fülle der Wildniß, in der die riesigen Ungeheuer leben, und den prächtigen Wohnsitz eines mächtigen Königs. Beide Dichter gehen nicht darauf aus eine für sich bestehende Naturschilderung zu entwerfen.« »Dem schlichten Volks-Epos stehen die inhaltreichen Erzählungen der ritterlichen Dichter des dreizehnten Jahrhunderts entgegen: die eine bewußte Kunst übten und unter welchen sich Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Strasburg im Beginn des Jahrhunderts so sehr hervorheben, daß man sie die großen und classischen nennen kann. Aus ihren umfangreichen Werken würde man Beweise genug von tiefem Gefühl für die Natur, wie es zumal in Gleichnissen ausbricht, sammeln können; aber der Gedanke an unabhängige Naturschilderungen war auch ihnen fremd. Sie hemmten nicht den Fortschritt der Handlung, um bei der Betrachtung des ruhigen Lebens der Natur stille zu stehn. Wie verschieden davon sind die neueren dichterischen Compositionen! Bernardin de St. Pierre braucht die Ereignisse nur als Rahmen für sein Gemälde. Die lyrischen Dichter des dreizehnten Jahrhunderts, zumal wenn sie die Minne besingen (was sie nicht immer thun), reden oft genug von dem milden Mai, dem Gesang der Nachtigall, dem Thau, welcher an den Blüthen der Heide glänzt: aber immer nur in Beziehung der Gefühle, die sich darin abspiegeln sollen. Um traurende Stimmungen zu bezeichnen, wird der falben Blätter, der verstummenden Vögel, der in Schnee vergrabenen Saaten gedacht. Dieselben Gedanken, freilich schön und sehr verschiedenartig ausgedrückt, kehren unablässig wieder. Der seelenvolle Walther von der Vogelweide und der tiefsinnige Wolfram von Eschenbach, von dem wir leider nur wenige lyrische Gesänge besitzen, sind hier als glänzende Beispiele aufzuführen.« »Die Frage: ob der Contact mit dem südlichen Italien, oder durch die Kreuzzüge mit Kleinasien, Syrien und Palästina die deutsche Dichtkunst nicht mit neuen Naturbildern bereichert habe? kann im allgemeinen nur verneint werden. Man bemerkt nicht, daß die Bekanntschaft mit dem Orient dem Minnegesang eine andere Richtung gegeben habe. Die Kreuzfahrer kamen wenig in nahe Verbindung mit den Sarazenen; ja sie lebten selbst mit anderen Völkern, die für dieselbe Sache kämpften, in großer Spannung. Einer der ältesten lyrischen Dichter war Friedrich von Hausen. Er kam in dem Heere Barbarossa's um. Seine Lieder enthalten vielfache Beziehungen auf die Kreuzfahrt, aber sie drücken nur religiöse Ansichten aus oder den Schmerz sich von der Geliebten getrennt zu sehen. Von dem Lande fanden er und alle, die an den Kreuzzügen Theil nahmen: wie Reinmar der Alte, Rubin, Neidhart und Ulrich von Lichtenstein, nicht Veranlassung etwas zu sagen. Reinmar kam als Pilgrim nach Syrien: wie es scheint, im Gefolge Herzogs Leopolds VI von Oestreich. Er klagt, daß die Gedanken an die Heimath ihn nicht loslassen, und ihn von Gott abziehen. Die Dattelpalme wird hier einige Male genannt, wo der Palmenzweige gedacht ist, welche fromme Pilger auf der Schulter tragen sollen. Ich erinnere mich auch nicht, daß die herrliche Natur Italiens die Phantasie der Minnesänger angeregt habe, welche die Alpen überstiegen. Walther von der Vogelweide, der weit umhergezogen, hatte nur den Po gesehn; aber Freidank war in Rom. Er bemerkt bloß, daß in den Palästen derer, welche sonst dort herrschten, Gras wachse.« [17] - Alexander von Humboldt 11. Neuinszenierung des Parsival 2016, Parsifal zerbricht Klingsors Speer und hält ihm das Kreuz entgegen, als banne er eine finstere Macht, nämlich Klingsors oder Mohammeds finstere Welt des IslamParsifal: "Wer ist der Gral"Wagners künstlerischen Inspirationen waren so, dass "seine Kunst der schönste Ausdruck wurde für das, was der Mythe zugrundeliegt." Seine Inspiration war wie ein geistiges Hören jener alten Sprachweisen. Er wählte nicht den Endreim, der einer späteren Entwicklungsstufe des Menschen angehört, sondern den Stabreim, die Alliteration, was für den, der es empfinden kann, wiederholt im Ton, was die "Musik der Wellen" genannt werden kann. Der Zug Attilas oder Etzels wird nicht aufgehalten durch die in sich zerstrittenen germanischen Stämme, denn die einzelnen Stämme sind etwas, was Attila nicht imponieren kann. "Ein merkwürdiger Zug in der Sage ist nun, dass Attila sofort zur Umkehr bewogen wird, als ihm dasjenige entgegentrat, was über die Blutsverwandschaft hinausgeht, als ihm das Christentum entgegentrat, personifiziert in dem damaligen Papste. Da sah Attila die geistigen Gewalten, welche die Menschen wiederum einigen werden...So kam den Menschen der damaligen Zeit das Christentum vor wie eine erste Ankündigung der Götterdämmerung und der Wiederkehr der alten Zeiten, wo die Menschen noch nicht uneinig, nicht durch Kriege gespalten und zerklüftet waren." Wagners "Ring des Nibelungen", insbesondere die "Götterdämmerung" zeigt wie der Zustand Europas damals war, als die alte Götterwelt, die in den germanischen Sagen geschildert ist, nach und nach unterging in der Götterdämmerung, "welche hervorgerufen wurde durch die religiöse Welt des Christentums. Wie einen Vorboten der größen Götterdämmerung empfand man das Heraufkommen des Christentums, jener Götterdämmerung, die dereinst die Gewalten der alten Götter hinwegfegen wird. Das Verblassen der alten Götterwelt brachte das Christentum, den Untergang der alten Götter selbst wird die große Götterdämmerung bringen, die dann als Realität das bringen wird, was das Christentum nur als Glauben brachte." Das Christentum hat zwar begonnen als Religion, aber Religion ist etwas, was im Laufe der Menschheitsentwicklung abgelöst werden muss durch Weisheit und Erkenntnis. Dennoch wird das Christentum bleiben, "denn das Christentum ist zwar in seinem Anfang Religion gewesen, aber das Christentum ist grösser als alle Religionen! ...Die Menschen werden ohne die alten Religions- und Glaubensformen leben können, aber sie werden nicht leben können ohne das Christentum; denn das Christentum ist grösser als alle Religion. Das Christentum ist dazu da, alle Religionsformen zu sprengen, und das, was als Christentum die Menschen erfüllt, das wird noch sein, wenn die Menschenseelen hinausgewachsen sind über alles blosse religiöse Leben." Mehr und mehr wird der Inhalt des Christentums, "befreit von dem im alten Sinne religiösen Element, ein geistiger Kulturfaktor für die Menschheit geworden sein." In Richard Wagners Kunst kann man den ersten aufleuchtenden Stern sehen, "wie das Christentum in seiner tiefsten Idee heraustritt aus dem engen Rahmen des religiösen Lebens in den weiten Umkreis moderner geistiger Kultur. Man möchte es förmlich in Richard Wagners Seele selbst erlauschen, wie die religiöse Idee des Christentums heraustritt, wie sie die religiösen Fesseln sprengt und etwas Umfassenderes wird. Wenn er an den Ufern des Zürichsees von der Villa Wesendonk aus, gerade am Karfreitag des Jahres 1857, hinausblickt auf die ersten aufspriessenden Frühlingsblumen und ihm in diesem aufspriessenden Leben der erste Seelenkeim des 'Parsifal' aufgeht, so ist das eine solche Transformation dessen, was, im Christentum zunächst als religiöse Idee lebt, auf einen grösseren Plan hinaus. Und nachdem er sich zuerst erhoben hat in seinem Gemüt zu jener prophetischen Vorherverkündigung des Christentums, die bei ihm so gewaltig aufleuchtete in seiner Nibelungenring-Dichtung, ist später im 'Parsifal' diese christliche Idee ganz herausgetreten und hat einen weiteren Horizont gewonnen. Damit ist sie der Ausgangspunkt für jene Zukunft geworden, wo das Christentum nicht nur religiöses Leben sein wird, sondern Erkenntnisleben, Kunstleben, Schönheitsleben im umfassenden Sinne des Wortes." Das wird die Zukunft des Christentums sein, dass die christliche Idee nicht bloss etwas ist wie eine Kunde von höheren Welten, nicht bloß etwas wie Religion ist, sondern dass die christliche Idee ein "Bekenntnis und ein Impuls des Lebens" ist. Mit der Christus-Idee in die Zukunft der Menschheit hineinleben heisst, selbst das Christentum als Religion überwinden und das "Christentum als Erkenntnis auf den weitesten Horizont bringen. Das Christentum wird untertauchen in die Kunst, wird sie erweitern und beleben, wird künstlerische Gestaltungskraft im reichsten Maße geben. Richard Wagners 'Parsifal' ist eine Vorbereitung davon. Das Christentum wird in alles Leben und Weben auf der Erde hineintauchen, und wenn die Religionen schon lange nicht mehr für die Menschen notwendig sein werden, dann wird die Menschheit gerade stark und kräftig sein unter dem Einfuss der christlichen Impulse, die damals der Menschheit gegeben werden mussten." Jeder Regiseur, der in Bayreuth zu virtuos inszeniert, wird gnadenlos ausgebuht. Dies passierte Schlingensief und Neuenfels, nicht jedoch Uwe Eric Laufenberg mit seiner Neuinszenierung des Parsival 2016. Er hatte den zweiten Akt durchaus so inszeniert wie es Wagner in den späteren Angaben über den Zaubergarten Klingsors vorgesehen hatte: Die Architektur solle man sich "im arabischen Stil" vorstellen. Laufenberg hat konsequenterweise die Blumenmädchen erst ganzkörperverschleiert und dann in Bauchtänzerinnen verwandelt. Die islamische Welt wird mit der des Klingsor, also der Welt des Widersachers und Antichristen assoziiert. Parsifal tritt mit moderner Kampfausrüstung auf die Bühne - vor allem im Kampf gegen antichristliche Bestrebungen im Islam. Dennoch geht es auch um "Erlösung dem Erlöser", das heisst Rettung des wahren Christentums aus den Händen des konfessionellen Christentums. Diese Inszenierung kam beim Publikum gut an, nicht zuletzt auch wegen der Sänger Klaus Florian Vogt als Parsifal, Georg Zeppenfeld als Gurnemanz, Elena Pankratova als Kundry sowie den Blumenmädchen. Traurig ist nur, wenn es um Kritik am Islam geht, dass die Polizei der ganzen Region auf dem Hügel zusammengezogen werden musste: "Dass dann auch noch die Polizei am Festspielhaus patroullierte, dass die Wege hinauf gesäumt waren von Streifenwagen und Einsatzfahrzeugen, manche standen unauffällig in Stichstraßen und Auffahrten: dass also die Burg, die Richard Wagner sich auf den sogenannten Hügel gestellt hatte, an diesem drückend schwülen Premieretag wirklich zu einer Burg geworden war." Auch 2017 war wieder ein Erfolg. "Die transparent gewebte Partitur legt besonderes Gewicht auf die Streicher, die vom Licht der Blechbläser und der von Wagner eigens erfundenen Parsifal-Glocken sphärisch durchstrahlt werden." Wie 2016 siedelt der Regisseur Uwe Eric Laufenberg die Gralsritter im aktuellen Religionskriegsgebiet an. Der Gegenspieler der Gralsritter und des Parsifal ist Klingsor; "er herrscht über ein orientalisches Lustbad und sammelt Kruzifixe als phallische Trophäen." Parsifal zerbricht Klingsors Speer und hält ihm das Kreuz entgegen, als banne er eine finstere Macht, nämlich Klingsors oder Mohammeds finstere Welt des Islam. Wenn Parsifal Klingsors Lustgarten zum Einsturz bringt, steht das für das Einstürzen des Zentrums der finsteren Macht, des "gewaltigen dogmatisch-kitschigen Erinnerungsbusiness" in Mekka. Auch Wagners Götterdämmerung kann man als Untergang der alten Götterwelt, inkl. der des Islams ("Allah-Dämmerung"), bezeichnen. [18] In der Inszenierung
von Alvis Hermanis an der Wiener Staatsoper, spielt Richard Wagners "Parsifal"
in der Psychiatrie. "In Gurnemanz und Klingsor stehen einander zwei Psychologen
mit unterschiedlichen Ansätzen gegenüber: der eine vertritt Prinzipien
der Transzendenz, der andere verfolgt offenbar die wissenschaftlichen Methoden
Sigmund Freuds". Die schulmedizinische Psychiatrie gibt sich zwar wissenschaftlich,
kann aber Krankheiten wie Depression, Psychose etc. nicht heilen. Auch
in der Psychiatrie bedarf es der Erlösung. [19]
12. Mozarts „La clemenza di Tito", "Entführung aus dem Serail" und "Die Zauberflöte" sind Musikdramen im Sinne der Romantiker, inbesondere WagnerIn seinen letzten Werken zeigt sich Mozart als Musikdramatiker im Sinne der Romantiker, als Gralsritter und Verkünder eines überkonfessionellen Christentums: in seiner c-Moll-Messe, seiner Zauberflöte und in „La clemenza di Tito“. Ähnlich wie der Parsifal-Regisseur Uwe Eric Laufenberg die Gralsritter im Kampf mit islamischen Dschihadisten im nahen Osten ansiedelt, lässt auch der „La clemenza di Tito“ - Regisseur Peter Sellars die Oper nicht in der Zeit spielen, in der Ttitus Vespasianus Jerusalem eroberte und den jüdischen Tempel zerstören ließ (Titusbogen in Rom), sondern in der heutigen Zeit, in der Europa mit dem islamischen Terrorismus zu kämpfen hat, nachdem der moderne Titus als Zeichen seiner Macht die pseudo-heiligen Stätten in Mekka zerstören ließ. Die neue Inszenierung zeigt, wie auch die Muslime zum Christentum zurückkehren. "Peter Sellars und Teodor Currentzis misten in Mozarts „La clemenza di Tito“ kräftig aus und erzählen die Oper als Studie über Terror und Macht." Die Oper, die Mozart in seinem letzten Lebensjahr 1791 zur Krönung Leopolds II. komponierte, erzählt die Geschichte eines Mächtigen, der seinen Feinden vergibt, sogar denen, die ihm nach dem Leben trachteten. So ist dem amerikanischen Regisseur der Gedanke an einen Selbstmordattentäter mit Sprengstoffgürtel in den Kopf gekommen, und das Bild, wie nach Terroranschlägen Menschen trauern: still, versunken, auf dem Boden Blumen und Fotos in Bilderrahmen. So steht vor Beginn des zweiten Aktes dann auch der Chor auf der Bühne der Salzburger Felsenreitschule, den Teodor Currentzis ab 2018 Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters, aus dem sibirischen Perm mitgebracht hat, wo er seit 2011 Opernchef ist. Music Aeterna nennt sich das Ensemble aus Instrumentalisten und Sängern, das je nach Werk und Bedarf in historisch informierter Aufführungspraxis oder auch mit modernen Instrumenten musiziert: eine exzellente Truppe, die selbst exzentrischen Ideen seines künstlerischen Leiters am Pult punktgenau folgt. Das hört man auch, nachdem sich am Anfang des zweiten Aktes die erst stumm Trauernden auf der Bühne verteilt haben. "Dann erklingt – nein, nicht Mozarts Oper, sondern das Kyrie aus dessen c-Moll-Messe. Das Benedictus mit Hosanna, das Laudamus te und das Qui tollis der Messe werden an anderen Stellen eingeschoben, hinzu kommen eine Orchesterfassung des Adagios mit Fuge KV 546 sowie zum Abschluss ein Abschnitt aus Mozarts „Maurerischer Trauermusik“ in einer Fassung für Männerchor und Orchester. Alles Eingefügte steht in c-Moll, und der Mann am Hammerklavier hat immer wieder viel zu tun, um den harmonischen Anschluss an die Oper wieder herbeizumodulieren. Im Gegenzug wurde viel gestrichen: Rezitative, vor allem jene, die Mozart aus Zeitdruck seinem Schüler Franz Xaver Süßmayr überantwortete." So heben Sellars und Currentzis das Regietheater auf eine neue Ebene: Ihre Produktion von „La clemenza di Tito“ stülpt nicht nur eine neue, heutige Geschichte über die alte, sondern verändert, um dies zu können, ausserdem noch die Vorlage in einer Weise, die über Mozarts bekanntes Selbst-Recycling weit hinausgeht. Auf der Bühne der Felsenreitschule ist die Rechtfertigung der musikalischen Eingriffe zu beobachten. Titus wählt in einem Lager zwei Flüchtlinge aus, um sie bei sich aufzunehmen: Sesto und Servilia. Mit dem Hosanna der c-Moll-Messe danken die Geflüchteten. In der Mitte der Bühne wachsen unterschiedliche Stelen aus dem Boden und fahren wieder in denselben zurück. Titus wählt Servilia zur Gattin: weil sie eine Römerin sei. Sesto plant seinen Anschlag. Er schießt auf den Kaiser, den man im zweiten Akt als Sterbenden auf einem Krankenhausbett erlebt. "Als er dem Attentäter verziehen hat und aus dem Orchestergraben das Qui tollis der Messe erklungen ist, hat der milde Herrscher, verstärkt durch die zahlreichen oratorischen Momente dieser Opernfassung, etwas Messianisches bekommen." [20]An diesem Abend wird
ja eigentlich „La clemenza di Tito“ gespielt. Es ist, als ob die bleierne
Salzburger Atmosphäre der vergangenen Jahre mit nur einer Aufführung
verpufft. Jetzt, mit der ersten Opernpremiere in der Intendanz von Markus
Wie sehr das Musikfestival
in Aix-en-Provance unter seinem Intedanten Bernard Foccroulle gelitten
hat, und jeder froh ist, dass er es nun verlässt, zeigt sich daran,
dass er fleissig zensiert hat, so auch eine Inszenierung von Mozarts "Entführung
aus dem Serail". Im Jahr 2015 beschwerte sich der Regisseur Martin Kusej
über seine Eingriffe in seiner Inszenierung von Mozarts "Entführung
aus dem Serail". Er durfte nicht die Köpfe der Gefangenen zeigen,
die Osmin zuvor enthauptet hatte. Die Begründung von Intendant Bernard
Foccroulle: Die Inszenierung habe "fundamental gegen meine Werte verstoßen"
Kusej wollte die Überlegenheit des christlichen Europa gegenüber
dem muslimisierten Orient zeigen. Dazu Bernard Foccroulle: "Ich hasse diese
Idee". Denn Foccroulle's Idee ist es, arabische Musik bzw Geräusche
den Europäern "auf Augenhöhe" beizubringen. [22]
13. Richard Wagners "Parsifal"; Wenn Parsifal Klingsors Lustgarten zum Einsturz bringt, steht das für das Einstürzen des Zentrums der finsteren Macht, des "gewaltigen dogmatisch-kitschigen Erinnerungsbusiness" in MekkaBereits im "Tristan und Isolde" wurde an manchen Stellen die Tonart As-Dur verwendet; ihre spezifische Verwendung bei Richard Wagner dient der Charakterisierung des Überirdischen und Jungfräulichen, der Hinwendung zum Göttlichen. Im Parsifal wird sie zur Haupt- und Grundtonart. Es kommt auf eine bestimmte Seelenhaltung in bestimmten Situationen an. "Immer dort, wo ihre Seele sich gleichsam zur 'Schale', zum 'Kelch' formt, um ein Höheres, Geistiges zu empfangen - man denke an Elsas Traumerzählung, an die Nachtwache im 'Tristan' oder an die 'Geistberührung', die Evchen durch Sachs empfängt -, ertönt diese Harmonie... Im Parsifal-Vorspiel liegt das Zu-Empfangende im geistigen Gehalt des Liebesmahlspruches." Und das Erklingen der As-Dur-Harmonie nach diesem Wort aus der Höhe kündet von Christus, dem "zentralen Mittelpunktsereignis der ganzen Weltschöpfung". Beim Glaubens-Thema geht es nicht darum, etwas blind zu glauben, wie es von heutigen Klerikern oft gefordert wird, sondern um höchste Erkenntnis. "In diesem Sinne gibt Wagner dem Thema auch eine zweifache Ausdrucksform: ein Weben, das die zartesten Keime der Seele in ätherischen Lichteshöhen zum Erblühen bringt, und gleichzeitig als eine in die Tiefen steigende und in mächtigen Akkorden gefügte Klangarchitektur, aus der man ein durchchristetes Wallhall-Thema heraushören könnte." Im ersten Akt hört man das erste zarte Erklingen eines "makrokosmischen Christuserlebens", das dieser Stelle ihren einmaligen Zauber verleiht; der erste Niederschlag jenes Karfreitagserlebnisses in Wagners Seele. Die Waldes-Melodie, die so unser Herz berührt, "offenbart sich bei genauerem Hinhören als eine Umgestaltung, fast könnte man sagen: Metamorphose des Schmerzens-Motives aus dem Liebesmahlspruch. Wie in der 'wilden Schmerzensnacht' die menschliche Seele webt auch draußen in der Natur die Christusspäre." Auch das Zauber- oder Verführungsmotiv erklingt hier zum ersten Mal. Es wird harmonisch von einem Akkord getragen, den man mit gutem Grund einen "mystischen Akkord" nennt. In seiner Intervallstruktur ist er gestaltgleich mit dem Tristan-Akkord. Das Klingsor-Motiv allerdings erklingt als ein neues Thema. "Die diesem Motiv zugrunde liegenden Harmonien haben etwas Teuflisches; denn jedesmal vor dem Harmoniewechsel ist der Grundton der zu verlassenden Harmonie in eine gänzlich irrationale verminderte (tiefalterierte) Sept umzudeuten, damit die folgende Mollterz entstehen kann." Vom geistig-qualitativen Ton-Erlebnis her betrachtet, bedeuten diese "problematischen Umdeutungen" in Wahrheit einen Missbrauch der Enharmonik. Denn es geht hier nicht um echte Verwandlung, sondern um verwirrende, trügerische Verwechslung, durch die harmonische Sphären beziehungslos nebeneinandergestellt werden. Damit aber charakterisiert dieses Thema die Klingsor-Gestalt, die bei Wagner den abstrakten Arabismus bzw. Islam symbolisiert und der zusammen mit dem mohammedanischen Allah, der eigentliche Luzifer, mit "seinen bösen Künsten" im Mittelalter die Gralsritter bekämpfte. Alberichs Fluch und das Klingsor-Motiv stehen beide in b-Moll. Allerdings liegt zwischen beiden ein gewaltiger Unterschied. Was im "Ring" unverrückbare Notwendigkeit war, Weltenschicksal, dem Siegfried nicht entgehen konnte, wird hier zu einer Tat des Menschen, der keine Zwangsläufigkeit innewohnt. Jeder kann sich heute frei entscheiden, ob er als Gralsritter für das Christentum streitet oder ob er sich von islamischen "Geistlichen" einlullen lässt und mit Klingsor gegen das Christentum kämpft. Die Wiedergewinnung des Speers heißt ja, dass sich das Ich aus der Scheinwelt der Sinne und des islamischen Truges befreit, die Egoität überwindet und sich seiner wahren Wesensnatur gemäß verwirklicht. Klingsors Macht ist letztlich die Ohnmacht der Ritterschaft, so wie die christlichen Würdenträger heute nur noch damit beschäftigt sind Missbrachsfälle aufzuklären und zumindest in Europa so ohnmächtig sind, dass sie dem Islamismus nichts entgegenzusetzen haben. Parsifals Weg führt ihn in den Umkreis der Gralsburg, in den "heiligen Hain", der von makrokosmischen Christuskräften erfüllt ist, wie uns das Thema der "Waldesmorgenpracht" offenbart. Zur berühmten Verwandlungsszene sagt Wagner selbst: "In diesem Interess hatte die Vorüberführung einer wandelnden Szene durchaus nicht als, wenn auch noch so künstlerisch ausgeführter, dekorativ-malerischer Effekt zu wirken, sondern, unter der Einwirkung der die Verwandlung begleitenden Musik, sollten wir, wie in träumerischer Entrückung, eben nur unmerklich die 'pfadlosen' Wege zur Gralsburg geleitet werden, womit zugleich die sagenhafte Unauffindbarkeit derselben für Unberufene in das Gebiet der dramatischen Vorstellung gezogen war." [23]Das Bühnenbild im zweiten Aufzug zeigt Klingsors Schloss. Uwe Eric Laufenberg mit seiner Neuinszenierung des Parsival 2016 hatte den zweiten Akt durchaus so inszeniert wie es Wagner in den späteren Angaben über den Zaubergarten Klingsors vorgesehen hatte: Die Architektur solle man sich "im arabischen Stil" vorstellen. Laufenberg hat konsequenterweise die Blumenmädchen erst ganzkörperverschleiert und dann in Bauchtänzerinnen verwandelt. Die islamische Welt wird mit der des Klingsor, also der Welt des Widersachers und Antichristen assoziiert. Parsifal tritt mit moderner Kampfausrüstung auf die Bühne - vor allem im Kampf gegen antichristliche Bestrebungen im Islam. Dennoch geht es auch um "Erlösung dem Erlöser", das heisst Rettung des wahren Christentums aus den Händen des konfessionellen Christentums. Diese Inszenierung kam beim Publikum gut an, nicht zuletzt auch wegen der Sänger Klaus Florian Vogt als Parsifal, Georg Zeppenfeld als Gurnemanz, Elena Pankratova als Kundry sowie den Blumenmädchen. Auch 2017 war wieder ein Erfolg. Wie 2016 siedelt der Regisseur Uwe Eric Laufenberg die Gralsritter im muslimischen Kriegsgebiet an. Der Gegenspieler der Gralsritter und des Parsifal ist Klingsor; "er herrscht über ein orientalisches Lustbad und sammelt Kruzifixe als phallische Trophäen." Parsifal zerbricht Klingsors Speer und hält ihm das Kreuz entgegen, als banne er eine finstere Macht, nämlich Klingsors oder Mohammeds finstere Welt des Islam. Wenn Parsifal Klingsors Lustgarten zum Einsturz bringt, steht das für das Einstürzen des Zentrums der finsteren Macht, des "gewaltigen dogmatisch-kitschigen Erinnerungsbusiness" in Mekka. Auch Wagners Götterdämmerung kann man als Untergang der alten Götterwelt, inkl. der des Islams ("Allah-Dämmerung"), bezeichnen. Klingsor tritt als eine Art Zuhälter auf, die Blumenmädchen, insbesondere Kundry sind seine Haremsdamen. In Kundry wird die "widergöttliche Dämonie dann ins Menschliche heruntergetragen", sie stellt "diese namenlose von Luzifer ergriffene und korrumpierte Welt des Geschöpfseins" dar. Ähnlich wie Hagen aus der Götterdämmerung hasst Klingsor die "Frohen", wie Alberich wird er zum Widerpart alles Lichten, wird ebenfalls zum Repräsentanten eines teuflischen, also "ahrimanischen Prinzips". [24] In der Blumenmädchenszene wird das Kose-Motiv in As-Dur gespielt und weist auf den nicht zu übersehenden Zusammenhang, der zwischen den von der sprossenden Natur ausstrahlenden Wirkung und jenen des Heiligen Grales besteht. "In beiden Fällen haben wir es mit ätherischen Lebenskräften zu tun. Und die Musik offenbart uns, was in den Gralsmysterien immer gewusst wurde: dass hinter den Lebenskräften der Natur und jenen des Heiligen Grales dieselbe Göttlichkeit steht: der 'Lebensgeist' des zweiten Paradiesbaumes, der in vorchristlicher Zeit als paradiesischer Nachklang in den Wirkenskräften der Göttin Freya verehrt wurde, durch die Menschwerdung Christi aber zur Erde gebracht, nunmehr dem Heiligen Gral entströmt." Kundry, die Parsifal verführen soll, bringt ihn zur Selbsterkenntnis und spricht dies auch aus: "Bekenntnis / Wird Schuld in Reue enden, / Erkenntnis / In Sinn die Torheit wenden." Musikalisch gesprochen, läuft es auf den "mystischen Akkord" hin, dem eigentlichen Ziel der ganzen bisherigen Entwicklung. "Der 'mystische Akkord' entspricht in seiner musikalischen Stellung und Lage genau dem 'Tristan-Akkord', wie er gleich zu Beginn des Vorspieles zum Tristan-Drama erklingt. Was in Parsifals Seele gleichzeitig entbunden wird, ist also die ganze Leidens- und Sehnsuchtswelt Tristans." Die Erfüllung dieses Sehnens ist nur möglich, wenn das Ich sich von der alten Götterwelt, zu der auch der Islam zählt, bzw. dem Atheismus abwendet um ein höheres Dasein zu gewinnen. "Diese Wahrheit hat Wagner während der Arbeit an den 'Meistersingern' gefunden. Im 'Parsifal' wird sie Nachvollzug der Erlösungstat von Golgatha." Die dritte Stufe seiner Erkenntnisleiter erhellt sich ihm nicht durch den Muezzinruf, wie die Kölner Kultubanausin und Oberbürgermeisterin uns glauben machen will, sondern der "Weckruf des Grals-Themas, von Trompeten und Posaunen feierlich intoniert, führt ihn der göttlichen Welt entgegen." Ihm wird bewusst, dass der "Speer in Klingsors Hand" nicht bleiben darf. Erst das vom Atheismus oder Islam befreite Ich, d.h. "der aus der Fessel Kligsors entwundene Speer" ist das wahre Ich. Deshalb ist Parsifals Erkenntnis so wichtig, dass die Wiedergewinnung des "Speeres" nicht Niederzwingung oder Eliminierung jener Kundry-Natur bedeuten kann, sondern deren Verwandlung, wie der Islam nur dazu da ist, die Muslime und Atheisten zu motivieren, sich zu Christen zu verwandeln. Es ist also nicht abwegig den Islam mit Allah, dem Widersacher oder "Klingsor als Vollstrecker eines heiligen Willens zu erkennen." (Lorenz) Musikalisch wird dieser Zusammenhang von drei tremolierten "mystischen Akkorden" getragen, die über einen Orgelpunkt chromatisch in die Tiefe sinken. "Christus - das Urbild dieses hohen Ich - zwingt nicht; er lässt den Menschen frei, auch wenn diese Freiheit ein Entfallen aus seiner eigenen Wesenssphäre bedeutet. Der Christus-Sphäre entfallen heißt aber, automatisch in den Bereich gelangen, in dem der Widersacher 'Fürst dieser Welt ist'. Insofern ist es letztlich diese Chistusshäre selbst, die der Klingsor-Tat Raum gewährt." In der Kunst wurde dies vielfach dargestellt. [25] Von einem Wandlungsprozess kündet das Vorspiel des dritten Aufzugs. "Das Auseinanderklaffen zwischen Geistesflug und Erdenleib erfordert einen langen Prozess der Läuterung und allmähliche Assimilierung des Irdisch-Physischen an das Geistige. Denn auf dem Weg aus diesem Erdental darf das Irdisch-Leibliche, eben 'Kundry', nicht zurückgelassen werden. Eine völlige Verwandlung der Kundry-Welt fordert der Zukunftsweg Parsifals, eine Verwandlung, die Mensch und Natur bis in die physische Stofflichkeit hinein ergreift." Gerade in dieser Auseinandersetzung zeigt sich der grundlegende Unterschied zwischen den mittelalterlichen Dichtungen wie Parsifal und Tristan, die aus der "Gemütsseele" heraus geschrieben wurden und Wagners Neuschöpfungen, die in der "Bewusstseinseele" wurzeln. Zur Szene, in der Parsifal mit dem Speer erscheint, schreibt Lorenz: "Es hat wohl noch kein Tonsetzer gewagt, einen Melodieton (Orgelpunkt ist etwas anderes) so lange aushalten zu lassen. Wieder ein Beweis des beispiellos mächtigen musikalischen Atems des Meisters." Metaphysisch bestätigt die Musik die Verbindung Parsifals mit dieser vergänglichen, den Todeskräften preisgegebenen Geschöpf-Natur, also sein Wandeln in dieser Welt der Geistesferne und Verlassenheit. Im cis, das Endton der Zauber-Motivik und gleichzeitig Anfangston des nun ertönenden Mitleids- bzw Blick-Motives ist, liegt musikalisch der wichtige Hinweis, dass die tragende und ungebrochene Seelenkraft dieses Parsifal-Weges die "Nachfolge jener Liebeskraft ist, die durch die 'Heiland-Klage' zu Parsifal spricht... Was der dritte Akt im Bilde bringt, ist fernste Menschheitszukunft." Das Mitleid Parsifals ist aber mehr als bloßes Mitgefühl. "Das Mitleid Christi war umfassendes Welten-Schmerzerleben. Es umfing alles, was in der Welt des Vaters bis zum Ereignis der Zeitenwende von der Menschheit durchlitten ward. Christi Passion, sein Sühnetod schufen erst die Möglichkeit, in der Nachfolge dieses urbildlichen Erleidens, selbst zum Träger dieser höchsten Mitleidskraft zu erwachsen. So stellt das Mitleid eine besondere Steigerung der Liebe dar, die keineswegs von Anbeginn auf der Erde zu finden war, die zu gewinnen und zu verwirklichen jedoch eines der großen Ziele dieser Erdenentwicklung ist." In Wagners Ring-Tetralogie war es Brünhilde, die zum erstenmal im heidnischen Götterkreis Mitgefühl empfand, als sie todverkündend vor Siegmund stand. Seit Christus geht es um die Erringung eines "Herzens-Wissens", in dem Liebe zum Licht einer "entluziferisierten Erkenntnis" wird. [26] Das Blumenaue-Motiv erinnert an das Waldweben im "Siegfried", was ein erster musikalischer Hinweis dafür ist, "dass die Christus-Kraft nun auch die ganze Natur durchflutet... So wird das Blumenaue-Thema auch zu einem durchchristeten Freya-Motiv." Der "Karfreitagszauber" spricht aus, wie die vergängliche Welt der Dinge voll Hoffnung auf den Menschen blickt, von dem sie sich ein Unvergängliches erwartet, nicht zuletzt auch, dass sich der Mensch um das Wohl der Tiere und der gesamten Erde kümmere, statt sie zu ruinieren und Tiere zu drangsalieren und durch Massentierhaltung und Gentechnik zu quälen, wie auch Schopenhauer anmahnt. [27] Parsifal tritt in
ein Mysterium ein, "in die unsichtbare Gralsburg, die jedoch eine geistige,
urbildliche Realität ist... Künstlerisch lässt sich dasjenige,
was bereits zur Gänze der überirdischen Seinssphäre angehört,
nur im Bild darstellen: die Heilung des Amfortas, die Entsühnung der
Kundry-Welt und damit die Wiedergewinnung eines verlorenen Paradieses."
Die Wissenschaft hat inzwischen bestätigt, dass klassische Musik einen
positiven Effenkt auf Menschen und Tiere ausübt. Das gilt von Mozarts
und Haydns Musik und besonders auch von Wagners Musik. Das Geheimnis der
klassischen Musik, insbesondere der Wagner'schen Musik, ist es nach Steiner,
bestimmte Schwingungen im "Ätherleib" zu erzeugen. "Man braucht die
Dinge gar nicht wirklich zu verstehen, aber man bekommt ihre wohltätigen
Wirkungen durch den Ätherleib. Der Ätherleib hängt mit allen
Wallungen des Blutes zusammen. Richard Wagner hat das Geheimnis des gereinigten
Blutes verstanden. In seinen Melodien liegen die Schwingungen, die im Ätherleibe
des Menschen sein müssen, wenn er sich so läutert, wie es nötig
ist, um das Geheimnis des Heiligen Grales zu empfangen. Es handelt sich
bei Richard Wagners Schaffen um eine religiöse Vertiefung der Kunst,
zuletzt aber um ein tiefes Verständnis des Christentums. Er wusste,
dass in der musikalischen Gestalt das Christentum am besten zum Vorschein
kommen kann." [28]
Anmerkungen [1] Man kann auch
von den spätgotischen Mysterien sprechen. In den Gebieten nördlich
und südlich der Pyrenäen stand durch Jahrhunderte das Katharertum
in hoher Blüte, in dem sich manichäische Weisheit und Gesinnung
in das christliche Abendland hinein fortpflanzen konnte. Die Entsittlichung
der römischen Kirche war damals soweit fortgeschritten, dass die Cathari
(Die Reinen) nur noch tiefste Verachtung dafür haben konnten, obwohl
die Provence sonst ein tolerantes Land war. Die Toleranzgesinnung durchzieht
auch die Parzivaldichtung, wie sie im Mittelalter noch kaum in christlichen
Kreisen geübt wurde. Die Verhandlungen zwischen den päpstlichen
Legaten und den Katharergemeinden, besonders mit dem Grafen Raimon von
Toulouse, der ihr mächtigster Schützer war, führten zu keiner
Versöhnung. Der Graf wird 1207 selbst exkommuniziert. Papst Innozenz
III. geht mit unerbittlicher Konsequenz vor. Der Wahl zum Papst am 8. Januar
1198 folgt die Krönung als Innozenz III. Der neue Papst ruft den 4.
Kreuzzug aus, der völlig außer Kontrolle gerät. Von den
Venezianern wird der Kreuzzug ins Byzantinische Reich umgeleitet. Die Kreuzfahrer
erobern und plündern das christliche Konstantinopel im Jahre 1204.
Als Ergebnis des 4. Kreuzzugs ist das Byzantinische Reich als Bollwerk
gegen den Islam geschwächt und der Konflikt zwischen katholischer
und orthodoxer Kirche neu ausgebrochen. Noch 1198 stirbt Kaiserin Konstanze,
die Gemahlin des 1197 jung verstorbenen Königs Heinrich VI.. Innozenz
übernimmt die Vormundschaft für ihren dreijährigen Sohn
Friedrich, dem späteren Kaiser Friedrich II.. Mit dem Verbot der Bibellektüre
bei Zusammenkünften von Laien wendet sich Papst Innozenz III. gegen
die Katharer. Schließlich wird Laien der Besitz von Bibelübersetzungen
verboten (heute wird das Lesen in der Bibel nur noch in islamischen Ländern
bestraft). 1207 Ernennung Stephan Langtons zum Erzbischof von Canterbury.
Dies wird von König Johann Ohneland, dem Sohn der selbstbewussten
Eleonore von Aquitanien nicht anerkannt. Innozenz III. verhängt einen
Bann gegen England. König Johann unterwirft sich schließlich,
und England wird päpstliches Lehen. 1208 Nach der Ermordung Philipps
von Schwaben schließt Innozenz mit seinem Rivalen Otto IV. Frieden
und krönt ihn zum Kaiser. Er bannt ihn aber sehr bald wieder und unterstützt
Friedrich II. nach dessen Wahl zum Deutschen König. 1209 Beginn des
Albigenserkreuzzugs. Die Albigenser bilden die größte Untergruppe
der Katharer, die Innozenz als Glaubensabweichler ohne Gnade verfolgt.
Er vernichtet die Katharer vollständig. Eine andere christliche Strömung
gewinnt dagegen seine seine Sympathie. Innozenz III. wird zum Förderer
des neuen Ordens der Franziskaner. 1215 Innozenz beruft das 4. Laterankonzil,
das wichtigste Konzil des Mittelalters. Wegen der Plünderung Konstantinopels
im 4. Kreuzzug bleiben fast alle Griechen fern. Das Konzil bestätigt
außerdem die Erhebung von Friedrich II. zum König des Heiligen
Römischen Reiches. 1216 Innozenz stirbt am 16. Juli in der Nähe
von Perugia im mittelitalienischen Umbrien und wird in der dortigen Kathedrale
beigesetzt. 1891 wird sein Leichnam nach Rom überführt und von
Papst Leo XIII. in San Giovanni in Laterano beigesetzt. Innozenz III. zählt
zu den wichtigsten Päpsten des Mittelalters. Er stärkte die Macht
des Papsttums durch die Verfolgung von abweichenden Glaubensströmungen
und weitete das Gebiet des Kirchenstaates in Mittelitalien aus. Hierzu
bediente er sich der Macht der Adelsfamilien, die ihm Truppen zur Verfügung
stellten. Zudem sicherte er sich durch Nepotismus ab. Wichtige Ämter
besetzte er mit Verwandten. 1209 wurde der grosse Kreuzzug von Lyon aus
gegen die Städte der Ketzer unternommen. Béziers wurde erstürmt
und verbrannt. Carcassonne wurde leer übergeben, die Einwohner hatten
sich in die Höhlen zurückgezogen. Bis 1229 dauerten die Kreuzzüge
gegen die Katharer oder Albigenser noch an. Es kann kein Zweifel bestehen,
dass die Wissenden in jenen Jahrzehnten - und dazu zählte auch Wofram
von Eschenbach - mit Verehrung auf die Katharergemeinden hinschauten und,
während der Kreuzzug gegen sie geschürt wurde, von tiefster Sorge
um den Fortgang des spirituellen Christentums ergriffen waren. Man kann
es heute als eine historische Pflicht ansehen, dass das wahre Bild dieser
unerhörten Vorgänge vor das Zeitbewusstsein hingestellt wird.
Auf die tieferen Impulse und Entwicklungen der christlich-abendländischen
Kultur kommt es an, was auch als wahre Mission in den Gralsdichtungen des
12. und 13. Jahrhunderts zum Ausdruck kommt. Siehe auch Déodat Roché
1952, Etudes Manichéennes et Cathars; Déodat Roché
1958, L'Eglise Romaine et les Cathares Albigeois und Cahiers d'Etudes Cathares,
Argues (Aude); René Nelli 1986, The Cathars, translated by Angela
Moyon, La Guerche-de-Bretagne; Literatur: Laufs, Manfred: Politik und Recht
bei Innozenz III., Köln 1980; Frenz, Thomas (Hrsg.): Papst Innozenz
III. Weichensteller der Geschichte Europas, Stuttgart 2000; vgl. auch Kurse
Nr.
503 Nominalistische Weltanschauungen, Nr.
559 Wolfram von Eschenbach; zur Kritik an den Manichäern siehe
Kurs Nr. 564
St. Augustinus. Akademie der Kunst und Philosophie
Wolfram
von Eschenbach
Allgemeine
Infos zur Akademie der Kunst und Philosophie und den Kursen
Zur Philosophie und Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres, der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik vgl. Kurse:Nr. 551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 513 F.W.J. Schelling III, Nr. 505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr. 663 Arthur Schopenhauer III, Nr. 531 Platon, Nr. 533 Aristoteles, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 675 Friedrich Schiller III, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck, Nr. 631 Adelbert von Chamisso, Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière, Nr. 622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 621 Lord Byron I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 561 Sir Walter Scott, Nr. 555 Angelus Silesius, Nr. 634 Hans Sachs, Nr. 619 Franz Werfel, Nr. 680 Nikos Kazantzakis, Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Nr. 550 Fjodor M. Dostojewskij I-II, Nr. 506 Wladimir Sergejewitsch Solowjow, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Nr. 661 Philosophie der Geschichte I, Nr. 686 Philosophie der Geschichte II, Nr. 687 Philosophie der Geschichte III, Nr. 687 Philosophie der Geschichte IV, Nr. 687 Philosophie der Geschichte V, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Nr. 681 Wissenschaftslehre III, Nr. 682 Wissenschaftslehre IV, Nr. 683 Wissenschaftslehre V, Nr. 684 Wissenschaftslehre VI, Nr. 685 Wissenschaftslehre VII, Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre I-II, Nr. 641 Staats- und Rechtslehre III, Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr. 655 Staats- und Rechtslehre V, Nr. 618 St. Ephraim der Syrer, Nr. 617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr. 616 St. Gregor von Nazianz, Nr. 613 St. Gregor von Nyssa, Nr. 612 St. Johannes Chrysostomos, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Nr. 627 St. Basilius der Große, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr. 653 St. Cyprianus, Nr. 609 St. Athanasius der Große, Nr. 605 St. Irenaeus von Lyon, Nr. 604 St. Hildegard von Bingen, Nr. 600 St. Johannes von Damaskus, Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Nr. 581 Bernhard von Chartres, Nr. 580 Wilhelm von Conches, Nr. 578 Pierre Abaelard, Nr. 574 Johannes von Salisbury, Nr. 577 Petrus Lombardus, Nr. 576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr. 565 Johannes Scotus Eriugena, Nr. 575 Thierry de Chartres, Nr. 571 Alanus ab Insulis, Nr. 572 Anselm von Canterbury, Nr. 570 St. Hilarius von Poitiers, Nr. 568 Nicolaus Cusanus I, Nr. 568 Nicolaus Cusanus II, Nr. 568 Nicolaus Cusanus III, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 564 St. Augustinus I, Nr. 601 St. Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus III, Nr. 579 St. Albertus Magnus, Nr. 500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr. 501 St.Thomas von Aquin II, Sth I., Nr. 502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr. 582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr. 583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr. 566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 672 Dante Alighieri III, Nr. 558 Calderón de la Barca, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 651 Calderón de la Barca IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 632 Ginés Pérez de Hita, Nr. 633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 557 Ludovico Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto III, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare I-II, Nr. 559 Wolfram von Eschenbach, Nr. 560 Walter von der Vogelweide, Nr. 662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences Nr. 320 Romanische Kunst und Architektur, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr. 325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr. 326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr. 586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese, Nr. 597 Correggio, Nr. 670 Annibale Carracci, Nr. 598 El Greco, Nr. 620 Giovanni Battista Tiepolo, Nr. 590 Giovanni Bellini, Nr. 656 Andrea Solari, Nr. 657 Bernadino Luini, Nr. 587 Andrea Mantegna, Nr. 595 Jan van Eyck, Nr. 635 Rogier van der Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner, Nr. 646 Michael Pacher, Nr. 647 Peter Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di Bondone, Nr. 626 Luca Signorelli, Nr. 610 Piero della Francesca, Nr. 596 Perugino, Nr. 522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr. 523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo Gozzoli, Nr. 606 Fra Angelico, Nr. 607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio, Nr. 593 Filippo Lippi, Nr. 594 Filippino Lippi, Nr. 589 Albrecht Dürer, Nr. 603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636 Eugène Delacroix, Nr. 639 Bartolomé Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie
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