Akademie der Kunst und Philosophie | Academy of Arts and Philosophy Académie des sciences | Academia de Artes y Filosofía | Accademia del Arte e Filosofia |
|
"Die Ursache aber für ihre Meinung, die sie verfechten, liegt darin, dass sie zwar nach der Wahrheit des Seienden forschten, aber als Seiendes lediglich die Sinnesdinge gelten liessen. ... Daher sprechen sie zwar dem Anschein nach wahr, sagen aber nicht die Wahrheit." [1] - AristotelesViele der heutigen Wissenschaftler machen "erstens falsche Annahmen" und zweitens sind sie in sich nicht schlüssig. Für Aristoteles ist der Träger des Strebens nach Wahrheit allein der tugendhafte bemühte Mensch, der Ernstes ernst zu nehmen willens ist - was man von heutigen Wissenschaftlern im Bereich Gentechnik und Pestizide kaum behaupten kann. Dazu Aristoteles: "Auf der Suche nach der Wahrheit und nach dem natürlichen Wesen alles Seienden gerieten die Ersten in der Wissenssuche gewissermaßen vom Wege ab und wurden infolge von Unwissenheit auf einen anderen Weg gestoßen." Einen Weg, der die Wissenschaft auf die schiefe Ebene führte: "What happens if there is a wrong Philosophy of Sciences? Are breeding American Elite-Universities stupid konformists? Most U.S. scientists from Harvard, Yale & Co are thinking a philosophy of nature is without meaning, because in the United States nature is an object of exploitation (fracking, pesticides such as glyphosate and neonicotinoids, meat and dairy products from cloned animals, genetically engineered plants, animals and human beings) - and that is also possible without thinking, wthout real science and philosophy. A materialistic- mechanistic or atomistic view of the world in the sense of Francis Bacon, or in the sense of positivists such as Steven Hawking and some emty words and phrases from Bertrand Russell are enough: " There is no life after death, Life after death is nonsense and there can't be a practical reason for believing what isn't true. It's a fundamental dishonesty and a fundamental treachery to intellectual integrity to hold a belief because you think it's useful, and not because you think it's true." It is a saying that the United States ruined the soil and produces food which is able to pass for weapons of mass destruction." Wer erwartet heute noch irgendeine Wahrheit von Erzmaterialisten wie Bertrand Russell oder Stephen Hawking? Nicht die Philosophie ist tot, wie Hawking immer in seinen Büchern ("The Grand Design", "Eine kurze Geschichte der Zeit") behauptet, sondern seine eigene Philosophie ist tot und vollkommen unfruchtbar, wie die anderer Positivisten und Nominalisten auch. Bezeichnend ist, dass die Asche eines derartigen Positivisten und Atheisten in der Londoner Westminster Abbey bestattet wird. Die Folgen einer solchen Weltanschauung können vor allem in den Vereinigten Staaten besichtigt werden. Der Börsenwert der 30 wertvollsten Silicon-Valley-Unternehmen beträgt 2614 Milliarden Dollar, zum Vergleich beträgt der Börsenwert der Dax-Unternehmen 1259 Milliarden Dollar. Sind die Amerikaner also erfolgreicher? Die wertvollsten Villen stehen jedenfalls nicht in Kalifornien sondern an der Cote d'Asur in Frankreich. Nur mit der Philosophie haben die amerikanischen Elite-Unis ihre Probleme, denn sie wird dort eigentlich gar nicht praktiziert. "Auf dem Campus der Harvard-Universität werden keine denkenden Menschen ausgebildet, sondern exzellente Schafe herangezüchtet." Amerikanische Elite-Unis bringen traurige, innerlich leere Konformisten hervor; die Studenten werden dort als Zirkustierchen beschrieben, die durch jeden ihnen vorgehaltenen Reifen hüpfen ("hoop-jumping"), weil sie durch den nervenaufreibenden Prozess, der sie überhaupt erst dorthin gebracht hat, darauf konditioniert wurden. Selber-Denken ist für die Absolventen ein Fremdwort, weshalb sie exzellente Mitarbeiter in totalitären Systemen werden können, wie sie vor allem in muslimisch geprägten Ländern zu finden sind. Auch in einer Wissenschaft, die auf sinnlose Hypothesen aufgebaut ist und sich an eine missgeleitete Empirie hält, und so verkorkste Ergebnisse hervorbringt (Gentechnik in Medizin und Landwirtschaft, geklonte Tiere, Pestizide wie Glyphosat und Neonikotinoide, Fracking etc.) sind diese Schafe nützlich. Dieser "Physikalismus" oder Materialismus, also die Ansicht, dass alles aus einem physischen Stoff gemacht ist, der nur den einen Aspekt hat, den die Physik offenlegt. "Die meisten Philosophen und Naturwissenschaftler sind heute dieser Meinung." Damit lässt sich nicht erklären, wie der Geist in die Natur kommt. Daher versucht man es nun mit "Panpsychismus" und argumentiert, es sei auf gewisse Weise einfacher, "zu einer bewussten Materie (einem bewussten Gehirn) von einer anderen bewussten Materie (wie einer Menge bewusster Partikel) aus zu gelangen, als bewusste Materie von nicht-bewusster herzuleiten." Man versucht etwas aus der Ecke der Erzmaterialisten herauszukommen, erreicht aber bei weitem noch nicht die höher entwickelte Philosophie eines Goethe, Leibniz oder Aristoteles. [2] Begonnen hatte alles mit Baco von Verulam. Lord Francis Bacon war zwar äußerlich ein Christ gewesen, hat aber das Abstrakte des Arabertums in die europäische Wissenschaft hereingebracht. In diesem Lord Bacon herrschte ein wahrer "Furor in der Bekämpfung des Aristotelismus". Der versteht aber den Menschen nicht, "der glaubt, dass dieser Mensch bloß die Zusammenfügung ist von Knochen, Blut, Fleisch und so weiter, von denen uns die gewöhnliche Naturwissenschaft, die Physiologie, Biologie oder Anatomie erzählen." Aristoteles hatte wirklich noch eine Ahnung davon, dass tatsächlich mit menschlichen Begriffen eine spirituelle Realität ergriffen wird. Gerade heute ist es notwendig, die Seelenlehre so zu betreiben, auch die Wissenschaft, dass sie herauskommt aus dem todesstarren Zustand, in den sie gekommen ist. Die Wissenschaften sterben ab, nur die Naturwissenschaft kann noch mit "strohernen Begriffen" arbeiten, weil man die Tatsachen sammelt und sie sprechen lassen kann. Moderne Technik bringt die Wissenschaft nicht weiter. "Wirkliche Wissenschaft aber stirbt immer mehr und mehr ab." Man kann auch sagen: "Die Naturwissenschaften wurden darüber hinaus dem ursprünglichen griechischen Motiv des Wissensdursts entfremdet und in den Dienst des profitmachenden Produktionsprozesses gestellt." Dadurch wurden nicht nur die Lebensmittel durch Gentechnik und Pestizide verseucht, Insekten vernichtet, Tiere gequält usw., sondern auch die Medizin ist schädlich geworden. "Alles dasjenige, was mit Medizin zusammenhängt, wird eine ungeheure Förderung erfahren. Man wird instinktiv Einsichten bekommen in die Heilkraft gewisse Substanzen und gewisser Verrichtungen, und man wird ungeheuren Schaden anrichten dadurch, aber man wird den Schaden nützlich nennen." Durch Gentechnik wird die Medizin in "ganz schädliches Fahrwasser gelangen". Eine ungeistige Lebensauffassung würde eben eine "menschheitsschädigende Medizin" nicht durchschauen. [3] Man wird nicht unbedingt sagen, die heutigen Menschen seien geistlos, aber man kann sagen: "Sie haben die Sünde begangen, den Geist zu begraben während ihres Lebens, den Geist in seiner Verzauberung zu lassen, ... den Geist im Schicksal verkommen zu lassen." Das ist nicht nur nach Aristoteles des Menschen Aufgabe und wird in der Zukunft immer mehr des Menschen Aufgabe werden, dass er den Geist nicht verkommen lässt. Der Geist hat seine zugeschriebene Aufgabe: er soll durch die "menschheitliche seelische Entwicklung ins Erdenleben eintreten; da wirkt er dann segensreich. Wird er in die Materie zurückgestoßen, dann wirkt er in der Materie verheerend, dann wirkt er schlimm." Deshalb würde, wie schon angedeutet, Aristoteles heute sagen: "Es ist gar nicht zu leugnen, dass man durch die gewöhnlichen wissenschaftlichen Begriffe, die immer mehr und mehr in die allgemeine Bildung übergehen, sogar in intellektueller Beziehung immer beschränkter wird." Die Unbefangenheit geht verloren, engherzig wird der Geist und beschränkt. Die Welt ist schon weiter, und die Menschen sind mit ihren Gedanken und Gefühlen noch nicht weit genug gekommen; daher reichen die Gedanken nicht aus, um diese Welt wirklich zu durchdringen und die Menschheitsarbeit harmonisch zusammenstimmend zu machen. "Die Menschen müssen lernen, in ein bewusstes Verhältnis zum Kosmos sich zu setzen, weil es anders nicht mehr gehen wird... In dem ganzen Universum wird man sich drinnen fühlen müssen, dann wird man anders zu Werke gehen, und dann wird noch ganz anderes gefunden werden, als was die Leute heute gefunden haben, was groß ist, aber nicht die rechte Frucht wird tragen können, weil es ohne Ehrfurcht gefunden wird, ohne das Gefühl, das sich durchdringt mit der Harmonie des Universums." [4] "Wir dürfen nicht denen folgen, die uns Menschen raten, über menschliche Dinge zu denken, sondern wir müssen, so weit wir nur immer können, Unsterbliche werden." - Aristoteles 1. Aristoteles, der erste Philosoph der Naturwissenschaft und Begründer der Logik und Psychologie; Aristoteles war auch Begründer einer Ästhetik und Philosophie der KunstAristoteles hat nicht nur die Logik und Naturwissenschaft begründet, sondern er war auch der Begründer der Psychologie als wissenschaftlicher Disziplin. Seine Idee von der Psyche des Menschen ist untrennbar verbunden mit dem Aufbau seiner gesamten Weltanschauung. Es handelt sich um die Grundlegung der Seelenkunde, wie sie mit seiner Schrift über die Seele (Peri tes psyches) erstmalig im Abendland in Erscheinung trat. Aristoteles unterscheidet eine "pflanzenhafte" Seele (Threptikon), eine wahrnehmende, empfindende Seele (Ästhetikon), eine begierdenentwickelnde Seele (Orektikon), eine willenentfaltende Seele (Kinetikon) und als denkendes Vermögen eine geistige Seele (Dianoetikon). Die Vernunft, das dianoetikon, besitzt nur der Mensch. Erst durch die Vernunft (Nus), die in jedem Menschen, zumindest der Anlage nach vorhanden und göttlich-geistiger Natur ist, erfasst der Mensch den Begriff (Logos). Wenn Aristoteles von der Fortdauer der Entelechie spricht, so steht er damit im Grunde nicht im Gegensatz zur platonischen Lehre von der Präexistenz der frühgriechisch-pythagoräischen Wiederverkörperungslehre. [5]Aristoteles schuf mit seiner Philosophie ein geistiges Weltreich, wie es noch nie vorher von einem menschlichen Intellekt erobert worden war. Nicht alles, was er beispielsweise in seiner Politeia sagte, ist zum Teil heute noch aktuell. Aristoteles empfahl, dass die Helenen als Freunde in gleichberechtigter Demokratie behandelt werden, die Orientalen aber despotisch beherrscht werden sollen, "als wären sie Tiere und Pflanzen". Letzteres ist noch heute in vielen arabischen Ländern der Fall. [6] Die griechische Universität in Alexandria wurde der Mittelpunkt der aristotelischen Philosophie im Zeitalter des Hellenismus. Aristoteles war auch Begründer einer Ästhetik und Philosophie der Kunst. So sagt Aristoteles über Musik zum Beispiel: "cur numeri musici et modi, qui voces sunt, moribus similes sese exhibent?" (Warum gleichen die Rhythmen und die Melodien, die doch nur Ton sind, den Seelenzuständen?) [7] "Eine Tragödie ist die Darstellung einer ernsten, dedeutenden Handlung (praxis teleios), mit Größe (megethos), ausgedrückt in schöner Sprache (hedysmeno logo), jedes Element eingeführt in verschiedenen Teilen des Werkes in dramatischer, nicht erzählender Form, so dass die Darstellung Mitleid (eleos) und Furcht (phobos) erregt, um die Reinigung (katharsis) dieser Empfindungen zu erreichen." [8] - AristotelesAristoteles wusste, durch Ehrfurcht und Mitleid werde die Seele in ein Gleichgewicht gesetzt, durch welches das Gewissen allmählich erwacht. Katharsis war ein Wort aus der Mysteriensprache. Ein Erklärung dieses Wortes ohne ein Verständnis des Mysterienhintergrundes ist unmöglich. Aristoteles hat es mit aller Bewusstheit in das sechste Kapitel seiner Poetik mit aufgenommen. Krisis, Katharsis, das ist ein Ausdruck, der der älteren griechischen Medizin, der Heilkunst entlehnt ist, und es wird die Tragödie von ihm so empfunden, dass sie etwas Heilendes, etwas Stärkendes für den Menschen haben soll. So war dem Griechen die Kunst noch eine Art Heilungsprozess. Und indem die ersten Christen nachlebten, was in der Verkörperung des Christus in dem Jesus gegeben war und was in den Evangelien nachgedacht und nachempfunden werden kann: der Hingang Des Christus zum Leiden und zum Kreuzestod, zur Auferstehung, zur Himmelfahrt - empfanden sie eine innere Tragödie. Deshalb nannten sie auch den Christus, und nannte man ihn immer mehr, den Arzt, den Heiland, den großen Arzt der Welt. [9] Auf das Staunen (thaumazein) gründete sich die gesamte Kultur der Griechen. Es entsprang dem Herzen, nicht der abstrakten Neugier und dem Nützlichkeitsdenken des heutigen Menschen oder der Angst der Orientalen. "Weil sie sich nämlich wunderten, haben die Menschen zuerst wie jetzt noch zu philosophieren begonnen ...Der jedoch, der voller Fragen ist und sich wundert, vermeint, in Unkenntnis zu sein. So ist auch ein Liebhaber von Mythen in gewisser Hinsicht ein Philosoph; setzt sich doch ein Mythos aus Wunderbarem zusammen. Philosophierte man also, um der Unwissenheit zu entkommen, so suchte man offenbar das Verstehen, um zu wissen, keineswegs aber um eines Nutzens willen." [10] - AristotelesEs geht um das "gesund denken" (sophronein), aus dem die Tugend oder das Gleichmaß (sophrosyne) sich herleitet; also in Harmonie und Einklang von Seele und Leib sein oder wie schon Heraklit sagt: "Der Seele ist der Logos eigen, der sich selbst mehrt. Den Menschen ist allen zuteil geworden, sich selbst zu erkennen und gesund zu denken." [11] Man kann sagen, obwohl beispielsweise die Philosophie eines Empedokles von seinen Zeitgenossen Anaxagoras und besonders durch die Atomisten Leukippos und Demokrit, materialistisch umgedeutet wurden, sowohl Platon und vor allem Aristoteles in seiner Naturwissenschaft nicht an Demokrit, sondern an Empedokles anknüpfen. Dies wurde entscheidend für die Philosophie des Abendlandes. Diese Gedanken wirkten über Aristoteles, die Neuplatoniker und Thomas von Aquin bis zu Paracelsus, den deutschen Idealisten und Goethe [12]: "Wär' nicht das Auge sonnenhaft,Sokrates kämpfte gegen die Sophisten. Platon stand mit seiner Ideenlehre in schroffem Gegensatz zu den Atomisten. Aristoteles knüpfte bewusst an Empedokles und Heraklit an, wies Demokrit und Leukippos ab und verlieh der Philosophie die Würde wieder, die ihr die Sophisten genommen hatten, nämliche die freieste aller Wissenschaften zu sein. So konnte er die Freiheit des Geistes von Griechenland aus für die Zukunft des Abendlandes retten. Insbesondere Thomas von Aquin hatte es verstanden, in das Zentrum seiner Philosophie intuitiv einzutreten. [13] Aristoteles, der vom 17. bis zu seinem 37. Lebensjahr Platons Akademie besuchte, gründete in der Zeit vom 37. bis 49. Lebensjahr seine eigenen Lehrstätten in Assos und Mythilini und gelangte schliesslich als Lehrer Alexanders des Grossen an den makedonischen Hof. Hier hat Aristoteles auch seine politischen Ansichten, im Perserreich die Erzgefahr des erwachenden Abendlandes zu sehen, an seinen Zögling weiter gegeben. Danach gründete er seine letzte Lehrstätte im Lykeion, welche das Urbild der Universität wurde. Er hatte Beziehungen zu den grossen Mysterienzentren Eleusis, Samothrake und Ephesos. Aristoteles, der erste Philosoph der Naturwissenschaft und Begründer der Logik, verstand sich als Kosmopolit. Sein Blick war auf die gesamte Menschheit gerichtet. Er ging über Platon hinaus. Der strikte Dualismus zwischen Geist und Materie, der aus Platons Ideenlehre hervorgegangen war, bereitete den Weg für späteren Agnostizismus vor, wie er in der Kant'schen Lehre von der Unerkennbarkeit der Dinge an sich gipfelte. Für Aristoteles war es ein unerträglicher Gedanke, dass der menschliche Geist nicht fähig sein sollte, die volle Wahrheit der Welt zu ergründen. Sein Widerstand gegen die Platonische Ideenlehre beruht darauf, dass der Mensch schon hier auf der Erde die volle Harmonie mit dem Göttlichen erlangen könne. Dennoch meinte Hegel in seiner Philosophie der Geschichte [14]: "Platon hat jedoch in der Tat den Aristoteles zum Nachfolger gehabt; denn Aristoteles trug die Philosophie im Sinne Platons, aber tiefer und erweiterter vor - so dass er sie zugleich weiter gebracht hat." [15] - HegelDie Idee der Eudaimonia, die oft missverstanden wurde als Glück oder Glückseligkeit, bedeutet harmonische Einheit mit dem göttlichen Daimon in uns selbst. Der wahre Philosoph ist der, welcher das Daimonion in sich selbst erwecken kann durch die reinste Aktivität des Denkens. Die Grundideen der Politeia wurden von Platons Staat zwar übernommen, im krassen Gegensatz zu Platons Utopie eines ideal-kommunistischen Gemeinwesens ohne Theater und Kunst stand allerdings Aristoteles' Auffassung vom Privateigentum. Die Entelechien der Menschen sind nicht gleich und stehen auf "tausendfach abgestuften Ebenen." Deshalb war er gegen eine kommunistische Staatsbildung im Sinne der Platonischen Politeia. Auch die Taktiererei der Sozialisten lehnte Aristoteles ab. Für Demosthenes, dem Erzfeind des Aristoteles, waren alle Mittel heilig, welche die verlorene Freiheit Griechenlands hätten wiederherstellen können. Deshalb versuchte er aus rein politischen Gründen bei der Despotie des Perserreiches Hilfe für Athen zu erhalten. Aristoteles lehnte aber schon von anfang an die Welt der Perser ab, deren orientalisches Bewusstsein sich dem Aufgang abendländischen Denkens entgegenstellte. Heute kann man an ehemaligen sozialistischen oder kommunistischen Ländern studieren, dass dieser Weg eine Sackgasse war. [16] Man kann sagen, das Lykeion des Aristoteles wurde die erste weltbürgerlich orientierte Universität der Welt. Es stand auf dem Boden eines ehemaligen Heiligtums, das dem Apollon Lykeios geweiht war, dem Apollon, der "den Wolf von der Herde vertreibt". Aristoteles vertrieb tatsächlich "den Wolf des Materialismus" von seiner Herde. Hier in den Wandelgängen (peripatos), schritt er sprechend mit seinen Studenten, die deshalb die Peripatetiker genannt wurden. Im Gegensatz zu Platon erwies sich die Aristotelische Philosophie als ein bedeutender Wegweiser für die Inspiration der abendländischen Künstler. Aristoteles sprach von einer dreifachen Aufgabe der Kunst. erstens die Erzeugung von Freude und Wohlgefallen durch das Gefühl der Harmonie; zweitens die Katharsis, die Läuterung der Seele und drittens die sittliche Vollendung. Wahre Kunst ist Erziehung zur Tugend (Arete). Durch aktives Denken bereitete Aristoteles den Weg zum Begreifen der Seele. Sein Begriff des nus poitikos ist das Erfassen des Willens im Denken. Es ist aktives Denken, eine Art "Seelen-Gymnastik", im Gegensatz zu dem nus pathetikos, dem passiven Denken. "Die Feuerkraft des auf das Gute gerichteten Willens bringt Wärme und Licht in das Denken ... Im Denken handeln wir. Unsere Verstandesaktivität ist eine innerliche Tat, die wir betrachten können, weil unser Verstand tätig ist. Der Gedankengang läuft nicht automatisch ab, worauf wir ihn betrachten, sondern wir wollen diesen Begriff denken. Betrachtung und Handlung fallen zusammen. Dieses Zusammenfallen wird durch Übung erlangt, es verlangt 'seelisches Turnen' von uns. Wir lieben zwar körperliche Anstrengung, aber seelische Anstrengung halten wir nicht für notwendig." [17] "Das Denken an sich geht auf das, was an sich das Beste ist, und Denken im höchsten Sinne an sich auf das, was im höchsten Sinne das Beste an sich ist. Sich selbst denkt die Vernunft, indem sie am Gedachten Anteil hat. Gedacht nämlich wird sie selbst, indem sie Gedachtes berührt und denkt, so dass Vernunft und Gedachtes dasselbe sind. Denn die Vernunft ist das, was für das Gedachte und das Wesen aufnahmefähig ist, und sie verwirklicht, indem sie über das Gedachte verfügt. Also ist der Besitz des Gedachten in höherem Masse göttlich als das, was die Vernunft als Göttliches zu beinhalten scheint; und die Betrachtung ist das Angenehmste und Beste. Wenn sich aber der Gott immer so wohl befindet, wie wir uns nur zuweilen, so ist dies bewundernswert. Wenn er sich aber in noch höherem Maße wohlbefindet, so ist dies noch bewundernswerter. So aber befindet er sich. Und auch Leben kommt ihm zu; denn die Verwirklichung der Vernunft ist Leben, jener aber ist die Verwirklichung. Seine Verwirklichung aber an sich ist bestes und ewiges Leben. Wir sagen also, dass der Gott ein lebendes, ewiges und bestes Wesen sei. Dem Gott kommt demnach ununterbrochenes, fortdauerndes und ewiges Leben zu; denn das ist eben der Gott.... Denn dass es nun ein ewiges, unbewegliches und von den Sinnesdingen abgetrenntes Wesen gibt, ist aus dem Gesagten klar ersichtlich." [18] - Aristoteles, Met. XII, 7Über das Schicksal der Werke nur soviel: Nach Schliessung der Philosophenschulen gelangten die Bücher in den Osten. Avicenna kommentierte die naturwissenschaftlichen Werke, Averroes missdeutete besonders die logischen Abhandlungen. Der eine erklärte Aristoteles als Pantheisten, der andere als Atheisten. Averroes behauptete, dass der nus poietikos ein allgemeiner Teil der Natur Gottes sei, in welcher die Menschenseele nach dem Tode sich auflöse und gleichsam in ein gemeinsames, individualitätsloses Reservoir aller Geister ein- und zurückkehre. "In der Auslegung der Araber erschien die im Sinne des Aristoteles gehaltene Denkart als Gegner, als Feind des Christentums." Für die Scholastiker ergab sich die Aufgabe, zu beweisen, dass man die "Logik des Aristoteles anwenden könne, seine Philosophie treiben könne, und dass man gerade durch ihn das Instrument habe, das Christentum wirklich zu begreifen und zu verstehen." Und so wurde ersichtlich, "was als Lehre des Aristoteles von den Arabern gebracht worden war, ist nur eine missverständliche Auffassung derselben." Thomas von Aquin, der seine Werke aus den spärlich überkommenen griechischen Originalen übersetzen liess, stellte seine Weltanschauung wieder her und liess ihn als den grössten Philosophen für das mittelalterliche Christentum auferstehen. Bis in die Neuzeit bleibt sein Einfluss ungebrochen: Dante, Leibniz, Hegel und insbesondere Goethes Naturwissenschaft bildete die aristotelische Lehre der organischen Entwicklung und der Entelechie weiter. Aber es kommt immer wieder vor, dass die Nachfolger, die Bekenner einer Weltanschauung "ungemein viel von dem verderben, was die Begründer durchaus richtig hingestellt haben. Statt in die Natur selbst hineinzuschauen, statt zu beobachten, fand man es am Ende des Mittelalters bequem, die alten Bücher des Aristoteles zu nehmen und bei allen akademischen Vorlesungen das Geschriebene des Aristoteles zugrunde zu legen. Charakteristisch dafür ist, dass ein orthodoxer Aristoteliker aufgefordert wurde, sich an einer Leiche zu überzeugen, dass nicht, wie er missverständlich aus Aristoteles herausgelesen hatte, die Nerven vom Herzen ausgehen, sondern dass das Nervensystem sein Zentrum im Gehirn habe. Da sagte der Aristoteliker: Die Beobachtung zeigt mir, dass sich das wirklich so verhält, aber in Aristoteles' Werken steht das Gegenteil, und dem glaube ich mehr. So waren die Aristoteliker in der Tat eine Erkenntnisplage geworden. Und darum musste die empirische Wissenschaft aufräumen mit diesem falschen Aristotelismus." Es entstand eine tiefe Kluft zwischen der Vernunft und ihrer Denktechnik (Luther nannte die Vernunft eine "stockblinde, taube Närrin") einerseits und der übersinnlichen Wahrheit andererseits. Einen letzten Ausdruck hat diese Kluft durch einen Philosophen gefunden, unter dessen Einfluss sich das 19. und zum Teil das 20. Jahrhundert in einem Netz gefangen hat, aus dem es schwer wieder entkommen kann: "durch Kant. Er ist im Grunde genommen der letzte Ausläufer jener durch den mittelalterlichen Riss hervorgebrachten Spaltung. Er trennt streng den Glauben und dasjenige, was der Mensch durch das Wissen erreichen kann." Es entsteht der verwüstende "Fundamental-Irrtum Kants." Wer aber Aristoteles richtig begreift, der wird finden, dass in einer geraden Entwicklung von Aristoteles aus ganz anderes als Erkenntnis-Prinzip und -Theorie hätte kommen können. "Aristoteles hat bereits Dinge eingesehen auf erkenntnistheoretischem Gebiet, zu denen sich der Mensch heute durch all das denkerische Wesen, das unter dem Einflusse Kants entstanden ist, erst wieder langsam und allmählich wird aufschwingen können." Er muss vor allen Dingen begreifen lernen, dass Aristoteles schon die Möglichkeit hatte, durch die Denktechnik Begriffe sich zu erarbeiten, die richtig gefasst sind, und die unmittelbar dahin führen, die Kant gezogenen Erkenntnisgrenzen zu überschreiten. Zum Beispiel gestattet der richtig verstandene Aristotelismus bei den Tieren von von Gruppenseelen (Art-, Gattungsseelen) zu sprechen, beim Menschen von Individualseelen, was auch von Thomas von Aquin gezeigt wurde. Wahre Scholastik ist eben nichts anderes, als die gründliche Ausarbeitung der Gedankenkunst, so dass diese ein Fundament für das wirkliche Begreifen der Wirklichkeit bilden kann. Es hat in der Tat einen Weg gegeben, um in die Tiefen der Denktechnik einzudringen. Und wäre dieser Weg weiter beschritten worden, hätte man sich nicht einfangen lassen in das "Kantsche Gespinst" vom "Ding an sich", dann hätte man zweierlei erreicht: erstens wäre man zu einer in sich selbst sicheren Erkenntnistheorie gelangt, und zweitens hätte man nicht die grossen Philosophen so gänzlich missverstehen können, die nach Kant gearbeitet haben, insbesondere Fichte, Schelling, Hegel. Man war eingezwängt in Kantsche Begriffe und deshalb konnte man die grössten Philosophen der Welt weder philosophisch noch sachlich begreifen. Solange man den Materialismus auf die Erkenntnistheorie ausdehnen wird, solange wird man nicht herausfinden, worauf es ankommt. "Kant war zu seinen Vorstellungen durch seinen versteckten Materialismus verführt. Sieht man die Dinge im rechten Lichte, so wird allerdings auch die Nichtigkeit der in der Gegenwart immer wieder auftretenden Versicherung durchschaut: Die Wissenschaft sei heute über den Materialismus der zweiten hälfte des neunzehnten Jahrhunderts hinausgekommen. Sie ist in ihn deshalb tiefer hineingekommen, weil sie ihre materialistische Vorstellungsart nicht mehr als solche erkennt."Man sieht heute wie sehr sich der neuzeitliche Materialismus unvermerkt selbst in die erkenntnistheoretischen Begriffe eingebürgert hat. Die Philosophie des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart tut sich schwer eine spirituelle Philosophie zu begreifen, weil diese ihren Ursprung aus einer Vorstellungsart herleitet, welche die fruchtbaren Keime einer vorurteilsfreien Begriffstechnik, die schon im Aristotelismus liegen, nicht zur Entfaltung bringen konnte. Aus diesem Mangel entsprang der Fehler, dass man sich durch künstliche Begriffsgespinste von der wahren Wirklichkeit, die man zu einem unnahbaren "Ding an sich" machte, abschloss. [19] Aristoteles hat die Inhalte der antiken Mysterienweisheit gedanklich abstrahierend in die Begriffe der Kategorien umgesetzt: 1. Raum (Astronomie, Seelen nach ihrem Tod und vor ihrer Geburt), 2. Zeit (Geschichte, Welt- und Menschheitsevolution), 3-4. Tun, Leiden (Urschöpfung, das Böse als hemmende Mächte, Schmerz), 5. Habitus (durchgeistigte Aura), 6. Quantität (Harmonie der Welt), 7. Situs (Weltensphären, Schichtenlehre), 8. Qualität (Elementenlehre), 9. Substanz (Hierarchien), 10. Relation (Zusammenwirken der Wesen). [20] Man kann sagen, die griechische Logoslehre legt Zeugnis davon ab, dass der präexistente Logos schon vor der Zeitenwende erkannt worden ist. So kann man auch die Kategorienlehre des Aristoteles als ein Glied der griechischen Logos-Weisheit auffassen. [21] Der Logos, der Aristoteles zu seinen Kategorien inspirierte, ist derselbe, der sich in Palästina verkörpert hat. Daher lässt sich die aristotelische Kategorienlehre auch auf die christliche Logosweisheit beziehen. Damit ist das Christentum etwas Grosseres als das, was es in den Augen von vielen verflachten christlichen Theologen und Gläubigen darstellt. Damit ist zugleich, wie Augustinus schon erkannt hat, ein Beispiel dafür gegeben, dass die wichtigsten geistigen, philosophischen und religiösen Erscheinungen, auch die vorchristlichen, nicht beziehungslos neben dem Christentum stehen. Die griechische Philosophie, insbesondere die Logoslehre, kann als eine das Christentum vorbereitende Strömung aufgefasst werden. Die Sonderstellung des Christentums besteht nicht in einem dogmatischen Anspruch seiner Vertreter, sondern beruht auf einer von der Gottheit selbst begründeten Tatsache. "Es zeigt sich, dass das Christentum mehr ist als eine Religion, insofern der Logos sich als ein alles Sein durchwaltendes Wesen enthüllt." [22] Leibniz hat schon im Jahre 1696 der ganzen aristotelischen Logik eine "bildende Kraft" zugesprochen. Man kann seine logischen Schriften als eine Art Meditationsbücher bezeichnen. Aristoteles gehört zu den Persönlichkeiten, von denen Augustinus sagte, dass sie bereits vor Christus Christen gewesen seien, soweit sie dem Logos gemäss gelebt hätten. "Aristoteles nimmt bei dem Übergang vom Vorchristlichen zum Christlichen eine wichtige Stellung ein: Er trägt das Alte nicht als blosses Traditionsgut, sondern in einer von ihm metamorphosierten Gestalt in das Neue hinüber... Aristoteles muss eine starke Geistbeziehung zu den Logos-Mysterien und damit zu Ephesos gehabt haben, wo die Logosweisheit ihren Quellort hatte." - Als wenn Aristoteles in einer früheren Inkarnation ein Angehöriger der Mysterienstätte zu Ephesus gewesen sei. [23] "Wie sehr auch die große Menge der Modernen die Aristotelische Logik verachtet: diese Logik enthält trotzdem unfehlbare Mittel, um bei solchen Gelegenheiten sich vor Irrtum zu hüten." - Gottfried Wilhelm Leibniz 2. Aristoteles und seine Verteidigung der PhilosophieSo wie seinerzeit Aristoteles die Philosophie-Verächter widerlegte, so könnte man auch die heutigen Philosophie-Verächter unter den Naturwissenschaftlern und Physikern widerlegen. "Wider die Philosophie“ (Against Philosophy) steht über einem Buchkapitel aus der Feder des Physik-Nobelpreisträgers Steven Weinberg, eines der Architekten des Standardmodells der Elementarteilchenphysik. Wortgewandt erklärt Weinberg dort seinen Lesern, dass die Philosophie dem Geschäft des Physiker eher schade als nutze. Zwar mag sie hin und wieder einmal eine gute Idee liefern, allzu oft aber sei sie eine Zwangsjacke, aus der sich die Physiker befreien müssten. Noch radikaler äusserte sich Stephen Hawking, als er publikumswirksam verkündete, die Philosophie sei „tot“, da die großen Fragen, über welche die Philosophen einst diskutierten, heute alle in den Händen der Physiker seien. Und auch Neil de Grasse Tyson, ein in Amerika berühmter Wissenschafts-Popularisator, stößt auf Youtube in dieses Horn: „Philosophen sind im Wesentlichen überflüssig geworden.“ Andere Physiker wie Carlo Rovelli sehen das allerdings anders. [32]Die Debatte ist alles andere als neu. "Eine wunderbare Episode daraus ereignete sich schon im antiken Athen. Dort gab es im vierten Jahrhundert v. Chr. zwei berühmte Schulen: die des Isokrates und die Akademie Platons. Zwischen beiden herrschte eine Rivalität, die auch mit verschiedenen Konzepten dessen zu tun hatte, was unter Bildung zu verstehen sei. Isokrates bot eine hochwertige praktische Ausbildung an. Die Jugend der Athener Oberschicht konnte sich dort in Fachwissen und Techniken unterweisen lassen, wie man sie brauchte, um als Politiker, Anwalt, Richter oder Architekt erfolgreich zu sein. In der Akademie dagegen stand die Diskussion fundamentaler Fragen im Vordergrund: Was ist Gerechtigkeit? Was ist Schönheit? Woraus besteht die Materie? Und für solche Problemstellungen verwendete Platon das Wort „Philosophie“. Isokrates kritisierte diesen Bildungsbegriff offen, und seine Kritik ähnelt auffallend den Einlassungen zeitgenössischer Forscher, die behaupten, Philosophie habe in der Naturwissenschaft nichts verloren: „Wer Philosophie betreibt, Beweise führt, Argumente sammelt (...) und sich die Fragerei zur Gewohnheit gemacht hat (...) – aber nichts mit der praktischen Anwendung von alledem zu tun hat, der ist auch in den Dingen schlechter, die er eigentlich kann. Wer dagegen keine Ahnung hat von den Argumenten [der Philosophie], aber die richtigen Ansichten und wer in konkreten Techniken ausgebildet ist, der ist in der Praxis überall besser. Für die Wissenschaften ist Philosophie daher völlig unnütz.“ Nun gab es in Platons Schule aber einen brillanten Studenten, der auf Isokrates’ Kritik in einem kurzen Text, dem sogenannten Protreptikos, antwortete. Der junge Mann sollte später seine eigene Schule gründen und eine schöne Karriere machen – sein Name war Aristoteles. Seine Verteidigung der Philosophie wurde in zwei Jahrtausenden Geistesgeschichte nicht nur nicht widerlegt, sondern seine Argumente eher noch stärker gemacht. Und in ihrem Licht lassen sich auch aktuelle Zweifel über den Nutzen der Philosophie für die Wissenschaft beantworten." [33] Das erste Argument des Aristoteles ist der Hinweis auf die Tatsache, dass eine allgemeine Theorie praktische Entwicklungen unterstützen kann. Nach einigen Jahrtausenden Wissenschaftsgeschichte ist dieser Einfluss der Philosophie auf die Wissenschaft überwältigend. Hier nur einige Beispiele: Die Erkenntnisse der antiken Astronomie – angefangen von Größe und Kugelgestalt der Erde, über die Abmessungen von Sonne und Mond sowie ihre Entfernungen von der Erde bis zur Bewegung der Planeten, überhaupt die ganze Basis, aus der sich die moderne Astronomie entwickelt hat – sind direkte Abkömmlinge der Philosophie. Die Fragen, deren sie sich verdanken, wurden in Platons Akademie oder dem aristotelischen Lyceum gestellt, und zwar aus theoretischem, nicht praktischem Interesse. Viele Jahrhunderte später machten Galilei und Newton große Fortschritte, indem sie das überkommene Wissen neu interpretierten, in neue Zusammenhänge stellten und auf ihm aufbauten. [34] Aus einer urpsprünglich philosophischen Haltung speist sich zum Beispiel Einsteins allgemeine Relativitätstheorie. Einstein nennt die Namen von Philosophen, denen er Anregungen verdankt: zum Beispiel Leibniz und Schopenhauer. "Und tatsächlich ist es nicht schwer, in Gedankengängen, die ihn zur allgemeinen Relativitätstheorie führten, Schopenhauerische Ideen über Zeit und Repräsentation zu finden." Später verlassen Einstein allerdings alle guten Geister und er verlässt die wahre Philosophie. [35] Warum hatte Philosophie hier diesen Einfluss? Obwohl Einstein später die Philosophie verließ, beantwortete er diese Frage vorher so: „Kenntnisse über historische und philosophische Hintergründe“, so schrieb er 1944 in einem Brief, „verleihen eine Art von Unabhängigkeit von den Vorurteilen seiner Generation, an denen die meisten Wissenschaftler leiden. Diese Unabhängigkeit durch philosophische Einsichten ist meiner Meinung nach das, was einen bloßen Handwerker oder Spezialisten von jemandem unterscheidet, der wirklich die Wahrheit sucht.“ Was man bei den größten Physikern über den Nutzen der Philosophie lesen kann, das ist das "genaue Gegenteil zu den Ansichten Weinbergs oder Hawkings." Später schrieb er allerdings den sogenannten Gottesbrief, den Albert Einstein an den deutschen Philosophen Erich Gutkind schrieb; dieser hat bei einer Versteigerung in New York alle Erwartungen übertroffen. Laut Christie’s wurde der eineinhalb Seiten lange Brief im Dezember 2018 für fast 2,9 Millionen Dollar versteigert. Das Auktionshaus hatte etwa die Hälfte erwartet. Der Bieter, der via Telefon an der Versteigerung teilnahm, blieb anonym wie bei der Versteigerung des Salvator Mundi, der später in einem islamischen Museum landete. Einstein hatte das Schreiben im Januar 1954 verfasst, nachdem Gutkind ihm ein Exemplar seines Buchs „Entscheide dich für das Leben: Der biblische Aufruf zur Revolte“ nach Amerika geschickt hatte. Der Physik-Nobelpreisträger, der damals in Princeton forschte und ein Jahr später starb, antwortete mit einem Abriss über seine Haltung zu Gott und Religion: „Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber reichlich primitiver Legenden.“ In dem Brief lehnte der jüdisch erzogene Einstein auch die These der Juden als auserwähltes Volk Gottes ab. Nach mehr als 50 Jahren in einer privaten Sammlung war der Gottesbrief vor zehn Jahren erstmals versteigert worden. Damals brachte er etwa 400000 Dollar ein. [36] Das zweite Argument des Aristoteles ist folgendes: Wer die Nützlichkeit der Philosophie leugnet, betätigt sich damit selbst als Philosoph. Das ist nicht so trivial, wie es zunächst klingt. Weinberg und Hawking haben selbst wichtige Beiträge zur Physik geliefert, das taten sie als Physiker. Wenn sie aber Sätze schreiben wie „Philosophie nützt der Physik nichts“ oder „Die Philosophie ist tot“, dann betreiben sie keine Physik, sondern reflektieren darüber, wie Wissenschaft am besten vorgehen sollte. Es geht also um die wissenschaftliche Methode. Gute Wissenschaftler reflektieren ihre Methoden – daher ist es angemessen, wenn Weinberg und Hawking das auch tun. Aber wie tun sie es? Sie artikulieren eine bestimmte Idee über die wissenschaftliche Methode. Ist die nun eine ewige Wahrheit darüber, wie Wissenschaft immer schon vorgegangen ist und vorgehen sollte? Oder spiegelt sie das beste Verständnis wider, das wir heute über Wissenschaft haben? Weder noch. "Tatsächlich ist unschwer zu sehen, woher ihre Vorstellung kommt: aus dem logischen Positivismus, korrigiert durch Karl Popper und Thomas S. Kuhn. Auf deren Ideen der „Falsifizierbarkeit“ und der „wissenschaftlichen Revolution“ ruht die heute dominante methodische Ideologie der theoretischen Physik. Ständig wird dort auf sie Bezug genommen und werden Forschungsaktivitäten daran ausgerichtet oder danach bewertet. Indem Weinberg, Hawking und andere nun die Philosophie für tot oder unnütz erklären, orientieren sie sich an Wissenschaftsphilosophen, die sie gelesen oder deren Ideen sie in ihrer eigenen Umgebung aufgelesen haben. Wenn ihre Kritik an der Philosophie etwa lautet, es würden dort nur Scheinaussagen getätigt, also Wortfolgen, die aussehen wie Aussagen, aber mit keiner Bedeutung verbunden sind – so spottet etwa Neil de Grasse Tyson über die Philosophie –, dann verweist das auf den Wiener Kreis und seine antimetaphysische Haltung. Damit aber bekunden Weinberg, Hawking & Co. ihre Anhängerschaft zu einer bestimmten Richtung der Wissenschaftsphilosophie." [37] Das ist im Prinzip nicht verwerflich. Das Problem ist nur, dass dies keine besonders gute Wissenschaftsphilosophie ist und weit entfernt von der des Aristoteles. Die Wissenschaftsphilosophie hat sich seit Carnap, Popper oder Kuhn weiterentwickelt. Die Art und Weise, wie Wissenschaft funktioniert, hat sich nämlich als vielschichtiger und subtiler erwiesen, als jene Denker es dargestellt hatten. "Weinberg und Hawking machen den Fehler, ein bestimmtes, in einem gewissen historischen Kontext aufgetauchtes und beschränktes Verständnis von Wissenschaft für die ewige Logik der Forschung zu halten." [38] Eine heute übliche
Beschreibung dessen, was Wissenschaftler tun, lautet: Daten sammeln und
sich darauf einen Reim in Form von Theorien machen, wobei mit der Zeit
neue Datenquellen erschlossen und Theorien weiterentwickelt werden. Hier
erscheinen Wissenschaftler als rationale Akteure in einem Spiel, für
das sie ihre Intelligenz einsetzen, eine spezifische Sprache sowie bewährte
soziale und begriffliche Strukturen. Doch das Problem an diesem Bild ist,
dass ebenjene
Damit wären wir wieder bei Aristoteles: „Philosophie gibt eine Richtschnur dafür, wie geforscht werden soll.“ Wissenschaftler, die wie Weinberg oder Hawking die Rolle der Philosophie für den wissenschaftlichen Fortschritt leugnen, glauben, für alle methodologischen Fragen eine letzte Antwort gefunden zu haben. Das macht sie konzeptionell weniger flexibel, als es für weitere Fortschritte nötig wäre. "Sie sind Gefangene der Ideologie ihrer Zeit. Ein Grund für die relative Sterilität der theoretischen Physik in den letzten Jahrzehnten könnte genau in dieser falschen Wissenschaftsphilosophie liegen. Popper und Kuhn sind bei theoretischen Physikern populär, und tatsächlich haben diese beiden Denker auf wichtige Aspekte dessen aufmerksam gemacht, wie erfolgreiche Naturwissenschaft funktioniert. Aber ihr Bild ist unvollständig, und ich vermute, dass eine unkritische Rezeption ihrer Einsichten die Forschung letztlich in die Irre geführt hat." [40] "Meines Erachtens hat dies viel unnütze theoretische Arbeit und Verschwendung experimenteller Ressourcen nach sich gezogen. Willkürliches Herumspringen im unbegrenzten Feld der Möglichkeiten war in der Wissenschaft nie eine effiziente Strategie...Diese wiederholte Brüskierung der heute vorherrschenden Methodologie in der theoretischen Physik durch die Natur sollten eher zur Demut anhalten anstatt zu Arroganz im Hinblick auf die Philosophie...Die moderne Physik ist jedenfalls alles andere als unempfindlich gegenüber der Philosophie, sondern im Gegenteil tief von ihr betroffen. Doch ein Mangel an Bewusstsein dafür und die Weigerung, den um Klärung bemühten Philosophen zuzuhören, ist letztlich eine Quelle der Schwächung der Physik." - Carlo RovelliHier schließlich noch ein Argument des Aristoteles: „Diejenigen Wissenschaften haben die Philosophie nötiger, wo größere Ratlosigkeit herrscht.“ Gegenwärtig ist die Fundamentalphysik in einer Phase erheblichen konzeptionellen Wandels. Dieser ergibt sich aus dem Erfolg sowohl der allgemeinen Relativitätstheorie als auch der Quantenmechanik sowie einer offenen „Krise“, heraufbeschworen durch das Fehlen einer allgemein akzeptierten Theorie der Quantengravitation. Das ist auch der Grund, warum einige auf diesem Gebiet arbeitende Wissenschaftler – zu denen sich auch Carlo Rovelli rechnet – sich der Bedeutung der Philosophie für die Physik stärker bewusst sind. Man schaue sich nur mal eine Liste der Fragen an, die in der theoretischen Physik heute unter anderem diskutiert werden: Was ist Raum? Was ist Zeit? Was ist das „Jetzt“? Ist die Welt deterministisch? Müssen wir den menschlichen Beobachter mit in die Naturbeschreibung hineinnehmen? Soll Physik eher danach fragen, was „real“ ist, oder danach, „was man beobachten kann“? Oder gibt es noch eine dritte Alternative? Was ist die Wellenfunktion der Quantenmechanik wirklich? Was bedeutet „Emergenz“? Hat es überhaupt einen Sinn, nach einer Theorie für das Universum in seiner Gesamtheit zu suchen? Ist es sinnvoll, sich vorzustellen, die physikalischen Gesetze selbst könnten einer Evolution unterliegen? Nicht nur in den Augen des Carlo Rovelli ist es schwer vorstellbar, dass man bei der Suche nach Antworten auf solche Fragen die Gedanken früherer und heutiger Philosophen außer Acht lassen kann. [41] Der Fairness halber
ist allerdings festzustellen, dass manche der antiphilosophischen Haltungen
unter Naturwissenschaftlern einen äusseren Grund haben: Sie sind Reaktionen
auf die Geringschätzung der Naturwissenschaft in einigen Gebieten
der Philosophie und der Kulturwissenschaften. Es gibt Philosophie-Departments,
in denen Ignoranz gegenüber Naturwissenschaft zum guten Ton gehört.
Doch wie die besten Naturforscher gewöhnlich den Philosophen zuhören,
so verfolgen die besten Philosophen immer schon aufmerksam, was die Naturwissenschaft
zu sagen hat. Von Platon und Aristoteles bis zu Leibniz und Thomas von
Aquin, Goethe, Novalis, Schopemhauer. Kein wirklich großer Philosoph
wäre je auf die Idee gekommen, all das einfach nicht ernst zu nehmen,
was die Naturerforschung seiner Zeit über die Welt in Erfahrung gebracht
hat, allerdings waren die Naturforscher noch nicht so korrumpiert wie sie
zum Teil heute sind, wenn man sich zum Beispiel die Gentechniker ansieht,
wie sie Pflanzen, Tiere und sogar Menschen gentechnisch verändern
und von Wissenschaftsjournalisten wie Joachim Müller-Jung gelobt werden,
die sogar die Frechheit besitzen, Aristoteles für ihre Zwecke zu missbrauchen
und von einem "aristotelischen Mittelweg im Umgang mit der Gentechnik"
sprechen. [42]
3. BewusstseinsforschungViele Philosophen, besonders an amerikanischen Universitäten, stellt dies vor unlösbare Probleme. Der gesunde Menschenverstand gerät über sie ins Grübeln, solche Philosophen debattieren sie mit Verve, Kognitions- und Neurowissenschaftler mischen mit. „Bewusstseinsforschung“ ist ein Feld, auf dem nicht zuletzt heftig darüber diskutiert wird, was eigentlich und wie überhaupt zu erforschen sein soll. Wie viele andere Philosophen auch ist Daniel C. Dennett auf diese Debatten seit den achtziger Jahren in einigen viel beachteten, auch ins Deutsche übersetzten Büchern eingegangen. Unermüdlich verfocht er die Auffassung von der "geistlosen Entstehung des Geistes" aus den Genen. Wenn diese Philosophen wenigstens "Idiota" im Sinne von Cusanus wären, also Laien, die sich mit Philosophie auseinandersetzen und heute oft zu besseren Ergebnissen kommen als "litterati philosophi", die gelehrten Philosophen. Sieht man sich die Bücher von Daniel C. Dennett an, reichen die Begriffe wie "Idiota" oder "litterati philosophi" nicht aus, denn eine derartige Ignoranz gegenüber den wahren Philosophen wie Platon, Aristoteles, Leibniz, Thomas von Aquin, Schopemhauer, findet sich nur bei vollkommen dekadenten Schein- oder Fersehphilosophen. "Auch das jüngste Buch des mittlerweile sechsundsiebzigjährigen Professors für Philosophie und Direktors des Center for Cognitive Studies an der Tufts University bei Boston liegt auf dieser Linie. Schließlich gehen die einschlägigen Debatten unter Hirnforschern, Kognitionswissenschaftlern und Philosophen munter fort." [43]Dieser "Physikalismus"
oder Materialismus des Daniel C. Dennett meint, "am Anfang steht die rein
darwinistische Evolution von organischen Mechanismen und Fähigkeiten.
Keine Zielvorstellungen geben ihr einen Entwicklungssinn vor, kein
4. Ignoranz gegenüber der wahren Philosophie / Wissenschaft, gegenüber Wahrheit und Religion, genmanipulierte BabiesPhilosophen wie Daniel C. Dennett oder Richard David Precht ignorieren oder verunglimpfen die wahre Philosophie z.B. eines Aristoteles, eines Johannes Scotus Eriugena oder eines Thomas von Aquin. Obwohl seine eigene Philosophie als die eines Kartenhauses bezeichnet werden könnte, nennt Precht die Philosophie des Aristoteles oder die des Thomas von Aquin ein Kartenhaus. Er kritisiert die wahren Philosophen völlig zu unrecht und wirft ihnen sogar vor, sie unterstützten Aberglauben. Stattdessen hebt Precht materialistische Hirnforscher und materialistische Philosophen wie Epikur und Johannes Buridan auf sein Schild. Buridan hatte gesagt, dass eine materialistische Theorie des menschlichen Denkens nicht notwendig im Widerspruch zum Christlichen Glauben stehen muss. Alberus Magnus berichtet in seiner Metaphysik, dass der Materialismus "bis heute bei einigen überdauert." Johannes Buridan ist einer jener Philosophen, welche die antike materialistische Tradition im Mittelalter fortsetzen, Daniel C. Dennett und Richard David Precht setzen diese Tradition in der heutigen Zeit fort. [45]Das Christentum bezeichnet Precht als "Transzendentalideologie" , als "Glaubensreligion eines entsetzlichen Auftrags" oder zählt es zu den "falschen Religionen". Precht und seine Freunde meinen, an Freiheit, Gerechtigkeit, das Gute, die Wahrheit "glaubt heute (fast) kein zeitgenössischer Philosoph mehr." Für ihn ist auch der "Sinn der Artenvielfalt" noch nicht geklärt. Er meint, um die Menschen zu ernähren, könne man auf einige Arten verzichten, einige vom Menschen manipulierte Arten oder Laborfleisch müssten doch reichen, seiner Meinung nach. Er meint daher: "Kein Philosoph und kein Ökologe vermögen stichhaltig zu begründen, warum es alle die Millionen Tierarten auf diesem Planeten geben muss." Aristoteles und all die anderen wahren Philosophen sowie das Christentum macht er für die heutige Tierquälerei in der Massentierhaltung verantwortlich. In Wirklichkeit ist dafür aber eine materialistische Philosophie wie seine eigene oder die eines Johannes Buridan verantwortlich und nicht die der großen Philosophen. Precht möchte auch einmal als großer Philosoph gelten, weshalb er ersteinmal alle großen Philosophen vom Sockel reißt. Die Philosophie des Leibniz nennt er "Gefasel von der besten der Welten". [46] Ein Religionswechsel ist in der Antike nicht nur ungewöhnlich, sondern gilt vielen auch als unsinnig, weil Religion keine Frage des Glaubens sei, sondern der Kultur. Es gibt keine Alternative zwischen griechischen und römischen, ägyptischen und kleinasiatischen Göttern. Es gibt unterschiedliche Tempel und Bilder, verschiedene Namen und Kulte. "Nur wenn Religion mit Wahrheit zu tun hat, wie im Judentum und Christentum, ist eine Bekehrung möglich und sinnvoll. Die Antike kennt als ähnliche Entwicklung die Umkehr zur Philosophie: weg von einem sinnlosen, hin zu einem sinnvollen Leben." [47] Was folgt aus der
Ignoranz gegenüber der wahren Philosophie / Wissenschaft? Zum Beispiel
unverantwortliche Menschenversuche: „Zwei wunderschöne kleine chinesische
Mädchen namens Lulu und Nana kamen vor einigen Wochen weinend und
so gesund wie jedes andere Baby zur Welt“, sagte der in Stanford ausgebildete
Wissenschaftler der Nachrichtenagentur AP. Ziel der Genmanipulation sei
es gewesen, die Kinder resistent gegen HIV zu machen. „Ich weiß,
dass meine Arbeit umstritten sein wird, aber ich glaube, dass Familien
diese Technologie brauchen, und ich bin bereit, für sie die Kritik
auf mich zu nehmen“, sagte He in einem am Montag von AP verbreiteten Video.
Mehr als 100 chinesische Biomediziner veröffentlichten einen offenen
Brief, in dem sie „Menschenexperimente wie diese“ als „verrückt“ verurteilten.
Die potentiellen Risiken für die Menschheit seien unkalkulierbar.
Der Fall füge „der weltweiten Reputation und der
He Jiankui aus der
chinesischen Biotechmetropole Shenzhen behauptet: Zwei in diesem Monat
geborene Zwillinge sind die ersten genmanipulierten Menschen in der Geschichte.
Die Southern University of Science and Technology, der He angehört,
hat sich in einer Stellungnahme über die Experimente empört und
darauf hingewiesen, dass die Versuche weder genehmigt waren noch auf dem
Universitätscampus stattgefunden haben. Zur angeblich weltweit ersten
Geburt genmanipulierter Babys in China schreibt „Der Standard“ (Wien):
„Die grundsätzliche Frage, die mit diesem genetischen Tabubruch einhergeht,
besteht aber darin, ob solche Eingriffe in die menschliche Keimbahn aus
ganz prinzipiellen Gründen verboten sein sollten oder nicht. In dem
Punkt sind sich Forscher und Bioethiker längst noch nicht einig. Die
Europäische Gesellschaft für Humangenetik etwa ließ kürzlich
verlauten, kategorische Einwände seien aus ihrer Sicht nicht
Wie dekadent der
"Wissenschaftler" ist, zeigt sich daran wie der Forscher seine umstrittene
Genmanipulation verteidigt. Auf einer Konferenz in Hongkong entschuldigte
sich der chinesische Genforscher He Jiankui. "Nicht dafür, dass er
die Gesundheit zweier Mädchen aufs Spiel gesetzt hat, als er Genveränderungen
an ihren Embryos vornahm. Auch nicht dafür, dass er das Vertrauen
in das ethische Verhalten seiner Zunft untergraben hat. Er entschuldigte
sich dafür, dass die Nachricht von seinem Genexperiment vorzeitig
an die Außenwelt gelangt sei, bevor er eine wissenschaftliche Studie
veröffentlichen konnte, die seine Aussagen hätte belegen können.
Viele andere hatten hingegen vermutet, es sei durchaus kein Zufall, dass
die Meldung von den ersten genveränderten Babys der Welt just einen
Tag vor dem zweiten Weltgipfel zum Genome Editing in Hongkong veröffentlicht
wurde. He Jiankui war dort als Redner angemeldet." Auf viele Fragen nach
seiner ethischen Verantwortung gab er hingegen keine oder nur vage Antworten.
Ob die von ihm angewandte Crispr-Cas9-Methode mit all ihren potentiellen
Neben- und Langzeitwirkungen wirklich schon genügend erforscht sei.
Warum er den Eingriff gemacht habe, obwohl es andere Wege gebe, die Übertragung
des Virus durch einen HIV-positiven Vater auszuschließen. Woher er
wisse, dass die Versuchsteilnehmer sich der Risiken bewusst gewesen seien.
Sie seien hochgebildete Menschen, versicherte He, Leute, die in Selbsthilfegruppen
organisiert seien, wie das in China oft der Fall ist. Und sie würden
viele wissenschaftliche Publikationen zu dem Thema kennen. Acht Paare,
so berichtete er, hätten sich freiwillig für das Experiment gemeldet.
Alle Väter seien HIV-positiv gewesen, die Mütter HIV-negativ.
Ein Paar sei vorzeitig ausgestiegen. An 30 Embryonen habe er die Methode
angewandt. „Wegen der aktuellen Situation“, gemeint war
Die Entrüstung,
auch ausserhalb Chinas, entzündet sich an dem rücksichtslosen
Vorgehen und der Heimlichtuerei des Genforschers: zu früh, zu riskant
und absolut intransparent. Niemand findet es aber offensichtlich noch verwerflich,
von
Ob an den Börsen
schon früher einige Bescheid wussten? Die Börsenwerte zweier
Unternehmen, die in dem Bereich der Anwendung des Genomschere Crispr-Cas9
forschen, schossen aber schon vorher um rund 20 Prozent in die Höhe.
Die Rede ist von den Unternehmen Crispr-Therapeutics und Editas Medicine.
Die beiden Unternehmen sind, zusammen mit Intellia Therapeutics, die führenden
Unternehmen im Bereich der Forschung zur Anwendung von Crispr-Cas9 in
Ohne wahre Philosophie
sollte, um Antworten auf diese strittigen Fragen erhalten, schon Ende 2015
ein internationales Gipfeltreffen dienen, zu dem die Wissenschaftsakademien
der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Chinas eingeladen hatten.
Damals nämlich begann der Boom der Gen-Scheren wie Crispr-Cas9, mit
denen man die Genfunktionen aller Lebewesen durch das Entfernen oder Ersetzen
molekularer Buchstaben (Basen) ihrer Genome verändern kann. Die Folgekonferenz
in Hongkong im November 2018 versammelte 400 Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaftler,
um Zwischenbilanzen zu ziehen. Der Nobelpreisträger David Baltimore
kritisierte zwar in seiner Eröffnungsrede den Gentechniker He, setzte
sich aber weiter für die "Genreparatur-Techniken" ein. Er meinte "die
Hoffnung sei deutlich gewachsen, Genreparatur-Techniken zur Behandlung
schwerer Krankheiten anwenden zu können. Der bis zum Platzen gefüllte
Hörsaal gehorchte dem Moderator, der um Redefreiheit für den
Brandstifter bat. Ein Abschlusskommuniqué zeigt "den unbeirrten
Willen, die Fortschritte des Gen-Editierens weiterzutreiben. Forscher aus
dem Londoner Francis Crick Institute zeigten mit Hilfe von Crispr angestellte
Untersuchungen, aus denen grundlegende Einsichten zur Verbesserung von
assistierter Befruchtung (80000 IVF-Versuche pro Jahr in Deutschland) und
zur Therapie bisher unverstandener Krankheiten erwachsen sollen. Großbritannien,
Belgien oder Israel erlauben es, zu Forschungszwecken Embryonen herzustellen
und zu kultivieren (für maximal 14 Tage: dann sind sie etwa 0,2 mm
groß). Diese Staaten setzen sich hier
5. "Mutter Natur“ und EvolutionManche Evolutionsforscher wie Axel Meyer meinen: „Es gibt keine Mutter Natur“. Was sagt Charles Darwin? Das berühmte Bonmot vom „survival of the fittest“ stammt jedenfalls nicht von ihm, sondern vom britischen Sozialphilosophen Herbert Spencer. Darwin benutzte diese Formulierung erst 1869 in der fünften Auflage seines Grundlagenwerks „On the Origin of Species“ und gab die Quelle dafür nicht an. Darwin war nach Goethe der wichtigste Pionier der Evolutionsforschung. Seine Erkenntnisse haben die Welt verändert. Darwin machte deutlich, dass auch der Mensch ein Tier ist – wenn auch ein besonders intelligentes Tier. Dennoch ist die darwinistische Evolutionstheorie im Vergleich zu Goethes Auffassung der Evolution, eine Art Irrlehre. Wie gut ist die Evolutionstheorie abgesichert? Wichtige Bindeglieder, sogenannte Missing Links, wurden nie gefunden. Der letzte gemeinsame Vorfahre von Mensch und Affe ist noch immer nicht entdeckt worden. Wenn man einmal von der Irrlehre des Urknalls absieht, hat Simon Conway Morris recht, wenn er sagt, vielleicht folge die Evolution ja einem übergeordneten Plan? Der britische Fossilienforscher Simon Conway Morris behauptet, der Mensch sei schon im Moment des Urknalls angelegt gewesen. Materialistische Evolutionsforscher wie Axel Meyer dagegen sagen: "Conway Morris ist ein sehr angesehener Paläontologe. Aber dass er sich in diesem Punkt irrt, ist unter fast allen Fachleuten Konsens. Selbstverständlich arbeitete die Evolution nicht auf die Entwicklung des Menschen hin. Wir sind ein Zufallsprodukt, so wie jede andere Tierart auch." Meyer agumentiert wie viele heutige Wissenschaftler und befindet sich damit ausserhalb der wahren Wissenschaft/Philosophie, weshalb er nicht als Wissenschaftler oder Philosoph im Sinne von Aristoteles gelten kann. Zum Beispiel sagt er: "Es gibt keine Mutter Natur. Diese seltsam romantische Vorstellung ist eine typisch deutsche Sache und hat mit der Realität nichts zu tun. Die Schriftstellerin Thea Dorn hat mich unlängst darauf hingewiesen, dass diese Betrachtungsweise unter anderem auf die Lyrik von Friedrich Hölderlin zurückgeht." [54]6. GlückseligkeitGeld macht natürlich nicht glücklich. Nach Aristoteles und Thomas von Aquin erhellt es aus der vernünftigen Tätigkeit selber, dass im Menschen der Körper das bestimmbare Moment ist; und dass was im Menschen an tatsächlicher Bestimmtheit, also an tatsächlichem Sein sich findet, in der vernünftigen Seele als in der inneren bestimmenden und formenden Wesensform seinen Grund hat. Dieselbe Wahrheit wird dargetan durch die Natur der menschlichen Gattung. Denn die Natur eines jeden Dinges wird offenbar aus seiner Tätigkeit. Nun ist die dem Menschen eigentümliche Tätigkeit, soweit er eben Mensch ist, das geistige Erkennen, da er dadurch alle übrigen sichtbaren Dinge und lebenden Wesen überragt. In dieser Tätigkeit setzt deshalb Aristoteles (10 Eth. 7.) die letzte Glückseligkeit. Jenem also angemessen muss der Mensch seine Gattungsstufe einnehmen, was das Prinzip dieser Erkenntnistätigkeit ist. Da nun jegliches Ding durch die Wesensform in ihm seine Gattungsstufe einnimmt, so muss dieses vernünftige Erkenntnisprinzip im Menschen dessen bildende Wesensform sein. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass, je höher eine solche Wesensform steht, sie desto mehr den Stoff beherrscht und desto weniger vom Stoffe gewissermaßen verzehrt wird; vielmehr in ihrer Tätigkeit den Stoff überragt. So sehen wir, dass der aus einfachen stofflichen Elementen durch Mischung entstandene Körper eine Tätigkeit hat, welche von keinem einzelnen der zusammensetzenden Elemente, sondern allein durch die Verbindung derselben, also durch die sie verbindende Form verursacht wird; wie das Wasser z. B. eine Tätigkeit hat, die weder vom Sauer- noch vom Wasserstoffe allein verursacht wird. Die Pflanzenseele aber schon ragt in ihrer Tätigkeit bei weitem mehr über jedes ihrer stofflichen Elemente hervor und die sinnliche Seele wieder mehr wie die der Pflanze. Die menschliche Seele aber ist die erhabenste aller Wesensformen im Stoffe. Sie ragt demnach so sehr über allen Stoff hervor, dass sie eine Tätigkeit und eine Kraft hat, welche durchaus ohne jedes stoffliche Organ besteht; und diese Kraft heisst Vernunftvermögen. Sollte aber jemand meinen, die Seele selber sei aus Stoff und Form zusammengesetzt, so könnte sie nimmer die bildende Wesensform eines Körpers sein, woher nämlich dieser Körper all sein Sein habe, soweit dieses tatsächlich und bestimmt ist. Denn da jede Form ihrer Natur nach betätigt, der Stoff aber ebenso seiner Natur Vermögen ist, betätigt zu werden und somit etwas zu sein, so könnte das, was selber eine Zusammensetzung aus Stoff und Form wäre, unmöglich nach seinem ganzen Sein und Wesen betätigende Form eines anderen Seins genannt werden. Ist aber die Seele gemäß einem Teile, dem einen Etwas in ihr, Form und nach einem anderen Etwas Stoff, so nennen wir diesen ersten Teil „Seele“ und den zweiten das „Erstbeseelte“. Aristoteles zeigt 2 Phys., wie die höchste der Wesensformen im Stoffe, die menschliche Seele, wohl in sich selbst betrachtet vom Stoffe frei und so von ihm getrennt sei; doch aber innerhalb des Stoffes sich als formend vorfindet. Dies beweist er dadurch, dass der Mensch mit Hilfe der Natur aus dem Stoffe wieder einen Menschen erzeuge. So ist die menschliche Seele getrennt vom Stoffe gemäß ihrer vernünftigen Erkenntniskraft, die, ohne ein körperliches Organ ihrem Wesen nach einzuschließen, erkennt; und nicht wie das Sehen ist, wozu man des Auges bedarf. [55]Nach Plato werden die stofflosen Substanzen, die „Ideen“ nicht nur von uns verstanden, sondern sie sind der erste und leitende Gegenstand unserer Kenntnis. Die von diesen Substanzen herrührende Kenntnis wird dann auf die stofflichen Dinge angewandt, insofern mit der Vernunft die Phantasie und der Sinn verbunden erscheint. Je mehr also die Vernunft rein wird, desto mehr fasst sie die Wahrheit des stofflosen Erkennbaren auf. Nach Aristoteles aber ist es der Natur unserer Vernunft eigen, die Wesenheiten der natürlichen stofflichen Dinge zum Gegenstande zu haben; so dass sie nichts tatsächlich versteht, ausser insoweit sie sich zu den Phantasiebildern wendet. Da nun die stofflosen Substanzen den Sinnen und der Einbildungskraft nicht zugänglich sind, so können wir sie nicht an erster Stelle und auf Grund ihres Wesens oder kraft der angemessenen Ähnlichkeit mit diesem verstehen. Averroës aber (Comm. 3. de anima. 36.) nimmt an, der Mensch könne am Ende seines Lebens dazu gelangen, dass er die vom Stoffe getrennten Substanzen verstehe. Und zwar geschehe dies durch die Verbindung mit einer von uns getrennten Substanz, die er „einwirkende Vernunft“ nennt. Diese Substanz nämlich verstehe als eine vom Stoffe getrennte vermittelst ihrer Natur die stofflosen Substanzen. Wenn sie also mit uns so verbunden sein wird, dass wir durch sie, also durch diese „einwirkende Vernunft“, verstehen können, so werden wir dann ebensogut die stofflosen Substanzen verstehen wie wir jetzt die im Stoffe befindlichen vermittelst der „möglichen Vernunft“ auffassen. Diese Verbindung aber mit seiner stofflosen für sich bestehenden „einwirkenden Vernunft“ stellt er sich so vor. Da wir nämlich verstehen einerseits durch die „einwirkende Vernunft“, andererseits durch die Gegenstände unserer Betrachtung, wie z. B. wenn wir die Schlußfolgerungen verstehen durch die bereits erkannten und betrachteten Prinzipien, so muss die „einwirkende Vernunft“ in Beziehung stehen zu den bereits verstandenen und betrachteten Gegenständen, mit deren Hilfe wir Anderes verstehen, entweder wie die hauptsächliche Ursache zu ihren Werkzeugen oder wie die bestimmende Form zum Stoffe. Denn in dieser doppelten Weise kommt zwei Prinzipien es zu, ein einziges Wirken zu verursachen: der Hauptursache und dem Werkzeuge wie das Sägen dem Künstler und der Säge; der Form aber und dem Stoffe als dem Subjekte der Form, wie das Wärmen zukommt der Wärme und dem Feuer. In beiderseitiger Weise aber steht nun die „einwirkende Vernunft“ in Beziehung zu den bereits betrachteten erkennbaren Gegenständen, die zur Kenntnis anderer Wahrheiten dienen: nämlich wie die Vollendung zum Vervollkommnungsfähigen; und wie die bestimmende Tätigkeit zum Vermögen. Zugleich nun werden in einem Sein aufgenommen, was vollendet worden ist und die Vollendung; wie z. B. das tatsächlich sichtbar Gewordene und das Licht als das, was sichtbar gemacht hat und somit die Vollendung des Sichtbaren ist, zugleich in die Pupille aufgenommen werden. Zugleich also tritt in die „mögliche Vernunft“ das bereits Betrachtete und Erkannte sowie als vollendende die „einwirkende Vernunft“. Und je mehr betrachtete und erkannte Gegenstände in uns sind, desto vollendeter ist die Verbindung der „einwirkenden Vernunft“ mit uns; so dass, wenn wir alles Erkennbare als betrachteten Gegenstand erkennen werden, die „einwirkende Vernunft“ in vollkommener Weise mit uns verbunden sein wird und wir dann alle Dinge, stoffliche sowohl wie stofflose, erkennen werden. Und darin setzt nun Averroës die letzte menschliche Glückseligkeit. Dabei kommt es hier nicht darauf an, ob in jenem glückseligen Zustande die „mögliche Vernunft“ durch die „einwirkende“ die stofflosen Substanzen erkennen wird; wie er meint; oder ob, wie er dem Alexander Aphrodisäus unterschiebt, die „mögliche Vernunft“ dann vergehen wird und also der Mensch nur durch die „einwirkende“ schauen wird. Diese Meinung aber kann nicht bestehen. Denn: 1. Ist die „einwirkende Vernunft“ eine von uns getrennte stofflose Substanz, so können wir unmöglich durch sie als durch unsere bildende Form verstehen; denn das, wodurch die tätige Ursache tätig ist, das ist nichts Anderes wie die Form und die Betätigung des Tätigseienden selber, da jedes Wirkende nur wirkt, insoweit es tatsächlich ist. Unmöglich kann also dies getrennt sein vom Wirkenden oder Tätigen. 2. Nach der auseinandergesetzten Weise wird die „einwirkende Vernunft“, falls sie eine vom Stoffe durchaus getrennte Substanz ist, nicht mit uns eins gemäß und in ihrer Substanz; sondern ihr Licht allein wird uns mitgeteilt, soweit dasselbe die betrachteten Gegenstände beleuchtet. Das genügt aber nicht dazu, dass wir nun die Tätigkeit haben, welche der Natur dieser „einwirkenden Vernunft“ zueignet, dass wir nämlich die stofflosen Substanzen sehen können. So wird durchaus nicht, wenn wir die von der Sonne beleuchteten Farben sehen, die Substanz der Sonne mit uns eins, so dass wir nun tun könnten, was die Sonne ihrer Natur nach tut; nur das Licht der Sonne verbindet sich mit uns für das Sehen der Farben. 3. Averroës und seine Anhänger nehmen nicht an, dass die „einwirkende Vernunft“ ganz und gar mit uns verbunden werde gemäß einem Erkennbaren oder zwei; sondern gemäß allem im Stoffe Erkennbarem. Aber alle diese erkennbaren stofflichen Dinge zusammen reichen nicht an die Kraft der .,einwirkenden Vernunft“ heran; weil es weit mehr ist, eine stofflose Substanz zu erkennen wie alles Stoffliche zusammen. Also auch zugegeben, dass alles Stoffliche verstanden ist, so würde doch die „einwirkende Vernunft“ nicht so vollkommen mit uns verbunden werden, dass wir durch sie die stofflosen Substanzen erkannten. 4. Verstehen alles Stoffliche kommt kaum Einem in der Welt zu; also keiner oder höchst wenige kämen in diesem Falle zur Glückseligkeit. Dagegen sagt Aristoteles (1 Eth. 9.): „Die Glückseligkeit ist ein gemeinsames Gut, das allen zukommen kann, wenn sie nicht der Tugend bar sind.“ 5. Aristoteles schreibt ausdrücklich (1 Eth. 10.): „Die Glückseligkeit ist ein Tätigsein gemäß vollendeter Tugend;“ und nachdem er viele Tugenden aufgezählt, schliesst er, dass die letzte Glückseligkeit des Menschen besteht in der Betrachtung der höchsten Wahrheiten gemäß der Tugend der Weisheit, die er (6 Eth. 7.) als die erste von allen beschaulichen Arten von Wissenschaft hervorgehoben hatte. Also ist ganz offenbar, dass Aristoteles die letzte Glückseligkeit des Menschen in die Betrachtung der stofflosen Substanzen setzt, inwieweit diese erworben werden kann durch die beschaulichen Wissenschaften; nicht aber inwieweit die „einwirkende Vernunft“ als stofflose Substanz, oder vielmehr als "Hirngespinst des Averroës und seiner Anhänger" eins wird mit der Vernunft. 6. Die „einwirkende“ Vernunft ist nach Aristoteles (3. de anima) ein Vermögen der Seele. Sowohl sie also wie die „mögliche“ erstrecken sich für die Zeit dieses Erdenlebens auf jenes Stoffliche allein, was die „einwirkende“ Vernunft erkennbar macht und was die „mögliche“ demgemäß versteht. Weder also nach der „einwirkenden“ noch nach der „möglichen“ Vernunft können wir für jetzt die stofflosen Substanzen verstehen, wie sie an sich in ihrem Wesen sind. Aus jener Stelle des Augustinus geht hervor, dass jenes, was unser Geist von den stofflosen Substanzen kennt, er durch sich selbst erkennen kann. Und das ist solchergestalt wahr, dass Aristoteles (1. de anima) sagt, die Wissenschaft von der Seele sei gewissermaßen ein Prinzip für die Kenntnis der stofflosen Substanzen. Dadurch nämlich dass unsere Seele sich selbst kennt, gelangt sie dazu, etwelche Kenntnis zu haben von den unkörperlichen Substanzen; nicht aber als ob sie dieselben vollkommen und ohne weiteres in sich selbst erkannte. Die Ähnlichkeit in der Natur des Erkennenden ist keine hinreichende Ursache für die Kenntnis; sonst müsste man der Meinung des Empedokles sein, dass die Seele von der Natur aller Dinge etwas in sich enthalte, damit sie Alles erkenne. Vielmehr wird zum Erkennen erfordert, dass die Ähnlichkeit des erkannten Gegenstandes im Erkennenden sei, nämlich als die Erkenntnisform des letzteren. Unsere Vernunft aber ist von Natur aus geeignet, von den Ähnlichkeiten der stofflichen Dinge, insoweit sie vom Stofflichen losgelöst sind, geformt zu werden; und deshalb erkennt sie weit mehr Stoffliches wie Stoffloses. Der Gegenstand muss in einem gewissen Verhältnisse stehen zur Erkenntniskraft. Nicht also allein, weil sie das Organ verderben, werden die am meisten sinnlich wahrnehmbaren Dinge von den Sinnen nicht erreicht; sondern weil diese Dinge ausser allem Verhältnisse stehen mit Rücksicht auf die Sinne. Und so sind die stofflichen Substanzen in ihrer Natur ausser allem Verhältnisse zum natürlichen Zustande unserer Vernunft in diesem Leben. "Die Worte des Averroës sind in vielfacher Weise falsch: Zuvörderst folgt daraus, dass die stofflosen Substanzen von uns nicht verstanden werden, in keiner Weise, dass sie von keiner anderen Vernunft verstanden werden. Denn sie verstehen sich gegenseitig; und jede versteht sich selbst. Dann ist es nicht der Zweck dieser Substanzen, dass sie von uns verstanden werden. Nur das ist aber nutzlos, was seinen Zweck verfehlt. In derselben Weise erkennt der Sinn die höheren und niedrigeren Körper; nämlich durch die Änderung des Organs vom sinnlich Wahrnehmbaren aus. Nicht aber in derselben Weise würden von uns die stofflosen und die stofflichen Substanzen verstanden: diese nämlich durch das Loslösen des Allgemeinen von den einzelnen Phantasiebildern; jene aber nicht in dieser Weise, denn es entsprechen ihnen keine Phantasiebilder." [56] Wie jedoch die sinnlich wahrnehmbaren Wesen kraft ihrer Formen an einer gewissen Ähnlichkeit mit den stofflosen Substanzen teilnehmen, so liegt in der Betrachtung der spekulativen Wissenschaften eine gewisse Teilnahme an der wahren und vollendeten Seligkeit. Aristoteles spricht da von der unvollendeten Glückseligkeit in diesem Leben. Kraft der Natur verlangen wir nicht nur nach der vollendeten Seligkeit, sondern auch nach deren irgendwie beschaffenen Ähnlichkeit oder Teilnahme an selbiger. Vermittelst der Betrachtung der spekulativen Wissenschaften geht die Vernunft in eine gewisse Tätigkeit über; nicht aber in die letzte und vollendete. [57] Der Menschen muss sich allseitig geeignet machen zur Teilnahme an der ewigen Glückseligkeit; was nur geschehen kann durch die Gnade des heiligen Geistes, durch welche die Liebe ausgegossen wird in den Herzen. „Denn Gnade Gottes ist das ewige Leben.“ (Röm. 6) Diese Gnade nun hat das Alte Gesetz nicht verliehen; sie war Christo vorbehalten nach Joh. 1.: „Das Gesetz ward durch Moses gegeben, die Gnade und Wahrheit ist durch Christum gemacht worden (gratia et veritas per Iesum Christum facta est)". Und so ist das Alte Gesetz gut, aber unvollkommen; „denn nichts hat zur Vollendung geführt das Gesetz.“ (Hebr. 7) [58] Auch in Davos während
des Weltwirtschaftsforums (WEF) lernen vor allem Reiche, was ihr Leben
wirklich verbessert. „Meaningful life: Discovering happiness“ heißt
die Veranstaltung, die oben auf einer Hütte stattfindet, weit weg
vom Davoser Trubel, organisiert von der Universität Berkeley. Die
Teilnehmer, ein buntes Grüppchen von Männern und Frauen, darunter
Ökonomen, Manager und Multimillionäre, opfern einen ganzen Nachmittag,
um herzukommen. Viel Zeit für einen WEF-Teilnehmer, dessen Tage in
dieser Woche eher im Halbstundenrhythmus durchgetaktet sind. Trotzdem war
das Seminar jeden Tag ausgebucht. Glück war neben Klima, Konjunktur
und Robotern das große Thema für die globale Wirtschaftselite
in diesem Jahr. Etliche Panels haben das Glück in all seinen Facetten
beleuchtet und zerlegt. Was ist Glück, wer ist glücklich, was
macht glücklich? Auf diese Fragen suchen Psychologen, Hirnforscher
und Biologen, Ökonomen, Philosophen sowie Soziologen die passenden
Antworten. Das Interesse an ihren Erkenntnissen unter den Managern und
Managerinnen war gewaltig. Verwunderlich ist das nicht. Alle hier sind
Macher, wichtige Leute, ständig unter Strom, mit viel Geld, Macht
und Verantwortung. Nicht jede Ehe hält, die Kinder sind oft weit weg
im Internat. Glück stellt sich da nicht unbedingt ein. Deshalb suchen
sie nach einem Sinn. Nach „purpose“. Nach „happiness“. Von Aristoteles
oder Thomas von Aquin ist allerdings nicht die Rede, sondern die Veranstalter
sprechen von: „Smalltalk macht glücklich“, auch ist es egal über
was geredet wird, wichtig ist: "Wer an positive Sachen denkt, fühlt
sich besser." Glücks-Organisatorin Simon-Thomas leitet das 2001 gegründete
„Greater Good Science Center“ an der Elitehochschule. Hier forschen Wissenschaftler
verschiedener Disziplinen am Glück. Wie also können Menschen
ihr Wohlbefinden steigern? Die oberste Regel lautet: Zufrieden ist, wer
an schöne Dinge denkt. Jeden Morgen soll man sich drei gute Sachen
in Erinnerung rufen, das Chaos des Alltags muss solange warten. „Wer das
über einen längeren Zeitraum macht, fühlt sich zufriedener“,
sagt die blonde Wissenschaftlerin und lächelt ermutigend in die Runde.
„Noch besser geht es uns, wenn wir uns jetzt überlegen, wann unser
letzter glücklicher Moment war und welchen drei Menschen wir ihn verdanken.“
Die etwas seltsamen Vorstellungen der Veranstalter kommen hier zum Ausdruck:
"Die gute Nachricht, die Neurowissenschaftlerin Simon-Thomas für die
Teilnehmer hat, lautet: „Glück ist lernbar.“ Die schlechte: Das stimmt
nur zum Teil. Zur Hälfte nämlich ist es genetisch vorbestimmt,
ob wir uns eher gut oder schlecht fühlen." Danach könnte Glück
wohl im Sinne von "schöne neue Welt" durch Genmanipulation verbessert
werden. Vorerst soll aber mit herkömmlichen Methoden das Glück
gefunden werden: "Aus diesem Grund steht Tsoknyi Rinpoche aus Tibet neben
ihr, ein Meister der Meditation, der heute in Amerika lebt, überall
auf der Welt buddhistische Mönche in der Meditation unterrichtet und
mehrere Bestseller geschrieben hat. Den Managern zeigt er nun eine einfache
Atem- und Bewegungsübung, um sich besser, entspannter zu fühlen.
Oder eben happy." Danach müssen die Teilnehmer eine bittere Lektion
lernen: Geld macht nicht glücklich, warnt Simon-Thomas. Die Forschung
besagt zwar, dass der Glücksfaktor in Amerika bis zu einem Gehalt
von 75000 Dollar ansteigt – danach aber nicht mehr. Die Zuhörer liegen
alle weit über dieser Grenze. Wenn sie das Glück noch nicht gefunden
haben, wird es der nächste Einkommenssprung demnach nicht richten.
Auch Shoppen als Belohnung funktioniert nicht, warnt die Kursleiterin.
Das ist typisch, erläutert die Berkeley-Professorin. „Konsum macht
nur kurz glücklich.“ Vor dem Kauf hebt die Vorfreude unser Wohlbefinden
an. Direkt danach sind wir glücklich, doch kurze Zeit später
fällt die Kurve wieder ab auf das Ausgangsniveau, egal ob wir einen
Laptop erwerben, ein Boot oder eine Firma. Es gibt aber einfache Dinge,
welche die Stimmung heben. Bewusstes Erleben von Natur, Zeit mit anderen.
Mitmenschen eine Freude bereiten, Geld in andere investieren, egal, ob
in Freunde oder Fremde. All das können Glücksforscher heute mit
Studien belegen. Noch besser ist allerdings, wenn man sich mit Aristoteles,
Thomas von Aquin oder Ambrosius befasst. In Amerika bedient man sich allerdings
einer einfacheren Formel: „Wenn ihr an Geld glaubt, ist das in Ordnung.
Aber bewahrt euch euer Mitgefühl. Dann werdet ihr zu glücklicheren
Menschen.“ [59]
7. Wahre Wissenschaft statt „rogue scientists“ und Biotech-Medizin mit „Germline Editing“, künstliche mRNA-Technik; "Amante de las ciencias" (Liebhaber der Wissenschaft) statt "monstro en ciencias" (in der Wissenschaft)Der Zustand der wahren Wissenschaft kann nach Aristoteles nicht vergehen. ("habitus scientiae nullo modo corrumpi potest"). Was die heutige Wissenschaft vor allem der "Life Sciences", der grünen und roten Gentechnik an den Universitäten und Forschungsinstituten betrifft, so wird sie allerdings von erheblichen Täuschungen begleitet, so dass man gerade bezüglich dieser Wissenschaft von einem "Vergehen der Wissenschaft" oder einer corrumpierten Wissenschaft reden kann. Sogar so renomierte Institutionen wie die nationalen Wissenschaftsakademien und Behörden weltweit sind betroffen, "etwa die amerikanische National Academies of Sciences, Engineering and Medicine oder die Royal Society in London." Auch über 130 Nobelpreisträger, Sir Richard Roberts, Medizin-Nobelpreisträger von 1993, eingeschlossen, sind betroffen. Ganz zu schweigen von weniger bekannten wissenschaftlichen Institutionen und "Life Sciences"- Wissenschaftler wie "Joanne Chory vom Salk Institute und Elliot Meyerowitz vom California Institute of Technology", die für die auf Täuschungen basierten Erkenntnisse ("scientiae corruptio") in der grünen und roten Gentechnik "den mit einer halben Million Dollar dotierten amerikanischen Gruber-Preis erhalten" haben oder den vollkommen irrelevanten "Breakthrough Prize in Life Sciences". Durch die neue Erfindung der Crispr-Pflanzen kann man sich vor Produkten dieser korrumpierten Wissenschaft nur noch durch eine Möglichkeit schützen: nämlich "eine strikte Ausgrenzung socher Pflanzen wäre nur über Importverbote möglich." Alle Anbauzulassungen müssen sofort zurückgezogen werden, denn es sind zudem erhebliche Nebenwirkungen der Genschere Crispr-Cas9, dem sogenannten Präzisionswerkzeug für das Genom-Editing, aufgetreten; sie "arbeitet offenbar doch nicht so genau wie erhofft." Britische Forscher des Wellcome Sanger Institute berichten über "unerwünschte Mutationen als Nebenwirkungen eines Geneingriffs, die bislang übersehen worden waren, weil sie abseits der Stelle auftraten, an der die Genschere ansetzt. Bei den in Zellkulturen gefundenen Mutationen handelt es sich um relativ große Veränderungen - Deletionen und Insertionen." Somit taugt diese Technik weder für den klinischen Einsatz noch für den Einsatz in der Landwirtschaft. Es wird immer argumentiert, dass die Ökolandwirtschaft die bald neun Milliarden Menschen nicht ernähren könne. Dabei kann man sich vielmehr fragen: Kann die Intensivlandwirtschaft denn die Welt ernähren, schließlich hungern 900 Millionen Menschen. Für Afrika bedeutet jedenfalls schon professioneller Ökolandbau eine Intensivierung mit deutlichen Ertragssteigerungen. Aus diesen Gründen hat der EuGH "alle neuen Gentechniken wie Crispr-Cas kompromisslos der Vorsorge- und Kennzeichnungspflicht" unterworfen. China hat durch diese Manipulation am Erbgut schon "Polizeihunde und Minischweine gezüchtet, kunterbunte Karpfen. Es träumt davon, Körpergröße und Augenfarbe von Menschen im Labor festzulegen. In den Vereinigten Staaten gibt es einen Champignon zu kaufen, dessen Druckstellen nicht mehr braun werden, weil sein Genom mit 'Genscheren' bearbeitet wurde. Für diese Genscheren gibt es dort keine besondere kennzeichnungspflicht im Handel." Selbst die Wissenschaftlerin, die Crispr-Cas erfand, mahnt zur Vorsicht. Emmanuelle Charpentier, Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie meint, man brauche eine strenge Regulierung. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Idee, "ein kaum untersuchtes Herumschnippeln an Genen könne komplexe Probleme schnell lösen" eher lächerlich und töricht wirkt. [60]Nur insoweit die Vernunft zusammensetzt und trennt oder vom einen auf das andere schliesst, kann sich ein Gegensatz finden, in wieweit "das Falsche im Schließen" gegenübersteht dem Wahren. "Und in dieser Weise wird die Wissenschaft bisweilen durch ihr Gegenteil verdorben, wenn jemand zu einem falschen Schlüsse gelangt und so von der Wissenschaft des Wahren abirrt". Eine Tatsache, die sich bei den heutigen "Life Sciences"-Wissenschaftlern häufig findet. Aristoteles also nimmt zwei Arten und Weisen an, wie die Wissenschaft vergeht: entweder durch Vergessen auf seiten der sinnlichen Gedächtniskraft oder durch Täuschung von seiten falscher Schlußfolgerungen her. So kann man zum Beispiel sagen, dass das Urteil des EuGH zu Crispr-Cas der Vernunft entspricht, während das zum Beispiel von Sarah Schmidt, Wissenschaftlerin und Projektkoordinatorin an der Universität Düsseldorf, und Wolf B. Sommer, Alexander von Humboldt-Professor an der Carnegie Institution for Science und Professor an der Stanford-University, jeglicher Logik entbehrt und alle Tatsachen zu den Nebenwirkungen verleugnet. Die Kritik an der amerikanischen Wissenschaft und ihren Ausläufern ist damit durchaus berechtigt. Die Zukunft eines falschen Rationalismus, einer falschen Wissenschaft, einer scheinbaren Innovation liegt dann eben doch dort und nicht in Europa. Woran liegt es, dass die "Life Sciences"-Wissenschaftler so dermaßen in die Irre gehen? Schliesslich darf man diese Tatsache nicht verkennen: „Der heilige Geist gibt Weisheit gegen die Torheit, Verständnis gegen die stumpfe Gleichgültigkeit, die Gabe des Rates gegen die Übereilung, Stärke gegen die Furcht, Wissenschaft gegen die Unwissenheit" Wer das leugnet, muss mit folgendem rechnen: „Die Weisheit ist geringer, wenn sie des Verständnisses ermangelt; und sehr unnütz ist das Verständnis, wenn es nicht von der Weisheit her seinen Bestand ableitet. Wertlos ist der Rat, wo Stärke fehlt; und zerrüttet ist im höchsten Grade die Stärke, wenn sie nicht ihre Stütze im Rate hat. Die Wissenschaft ist nichts, wenn sie den Nutzen der Gottergebenheit nicht in sich schliesst; und sehr unnütz ist die Gottergebenheit, wenn sie der Unterscheidungsgabe, die vom Wissen kommt ermangelt." [61] Die Frage ist ja,
ob man diese verdorbenen Wissenschaftakademien mit ihren Wissenschaftlern,
die bezüglich der Prinzipien irren, aus ihrem Irrtum zurückholen
kann oder nicht. "Wer nämlich im Wissenschaftlichen rücksichtlich
der Prinzipien irrt; der kann nicht überzeugt werden. Wer aber die
Wahrheit der Prinzipien festhält, der kann eben vermittelst der Prinzipien
von seinem Irrtume zurückkommen." Ohne wahre Philosophie gibt es auch
keine vernünftige Wissenschaft, wie die Geschichte lehrt. Einigen
Wissenschaftlern schwebt eine "Welt ohne Hass, Allergien, Krebs vor. Am
besten ohne jegliche Krankheiten, dank Designerbabys und modifizierten
Menschen." Aber würden wohlhabende Crispr-Kinder wirklich bessere
Leben führen, wie es einige Phantasten unter den Wissenschaftlern,
erhoffen? In China bereiten solche Fälle jetzt ernsthaft Sorgen. Zwar
macht derzeit eine Meldung über "fünf geklonte Affen samt Gendefekt
die Runde, dessen Effekte ein paar Forscher in Schanghai untersuchen wollen.
Viel wichtiger, als über fiktive Menschenklone zu spekulieren, ist
allerdings eine andere Geschichte, die sich in der chinesischen Provinz
Guangdong abspielt. Hier leben Zwillinge, in deren Erbgut eingegriffen
wurde, und die Geburt eines dritten Crispr-Babys steht noch bevor. Es sind
die weltweit ersten Designerkinder. Was Ende November als Behauptung eines
anscheinend ebenso naiven wie ruhmsüchtigen Forschers bekannt wurde,
wird inzwischen als Tatsache gehandelt. So bestätigte eine dafür
zuständige Untersuchungskommission vergangene Woche entsprechende
Angaben, die der Biophysiker He Jiankui auf einer Konferenz in Hongkong
offenbart hatte, nachdem die Nachricht verfrüht durchgesickert war.
Vor laufenden Kameras berichtete He damals von seinen Versuchen, die zur
Geburt der beiden Mädchen Lulu und Nana geführt haben. Sein Vorpreschen
schockierte nicht nur die Teilnehmer des „Second International Summit on
Human Genome Editing“. Die Welt stand kopf, denn für die riskante
Studie wurde ein bewährtes Verfahren zur künstlichen Befruchtung
um die neuartige, keineswegs sichere Crispr/Cas9-Methode ergänzt:
Mit dem Ziel, die Körperzellen vor Aidsviren zu schützen, wurde
ins Erbgut von 31 menschlichen Embryonen eingegriffen. Anschließend
setzte man elf davon den jeweiligen Eizellspenderinnen – Partnerinnen von
HIV-infizierten Männern – wieder ein. Acht Paare hatte He mit seinem
Team ursprünglich rekrutiert, zwei Frauen wurden schwanger, bevor
die Behörden die Versuche stoppten. Überzeugt, sowohl den Kindern
als auch ihren Eltern geholfen zu haben, zeigte sich He in Hongkong stolz
und fast unberührt von der harschen Kritik. Statt Lob erhielt He eine
entschiedene Abfuhr von Kollegen aus dem eigenen Land sowie der internationalen
Fachelite. Man warf ihm vor,
Offenbar wurden auch
die Teilnehmer der Studie getäuscht, die Berichte zur ethischen Beurteilung
gefälscht. Das teilte die Untersuchungskommission mit, die außerdem
feststellte, dass He im Juni 2016 begonnen habe, privat ein Team für
das Projekt zusammenzustellen, und dabei bewusst auf ausländisches
Personal zurückgegriffen habe, um sich Kontrollen zu entziehen. Genetische
Veränderungen von menschlichen Embryonen sind auch in China verboten,
wenn es nicht der Forschung dienen soll, sondern zu Fortpflanzungszwecken.
"Allerdings will man die Crispr-Kinder nun medizinisch betreuen und ihre
weitere Entwicklung beobachten. He und seine Mitarbeiter werden zur Rechenschaft
gezogen. Ihr Verhalten habe in schwerwiegender Weise gegen die Ethik und
Integrität der Forschung sowie gegen staatliche Regeln und Vorschriften
verstoßen, hieß es in einer über die Agentur Xinhua verbreiteten
Mitteilung, das wirke sich im In- und Ausland
Die Stammzellforschung hält noch weitere Parallelen bereit, dieser Fachbereich wurde ebenfalls mehrfach von Skandalen erschüttert. Am meisten Aufsehen erregte der Fall des südkoreanischen Tiermediziners Hwang Woo-suk. Er galt als der Erste, dem es gelang, Stammzellen aus einem geklonten menschlichen Embryo zu gewinnen. Diese sind von Bedeutung, weil man daran Krankheiten in der Petrischale erforschen will und Therapien entwickeln. Deshalb wurde Hwang als Nationalheld gefeiert und von internationalen Kollegen hofiert. Bis ihm Anfang 2006 nachgewiesen wurde, dass er Daten für seine weltweit gerühmten Studien gefälscht hatte: Keine der 2004 und 2005 in Science präsentierten Zelllinien erfüllte die erforderlichen Kriterien. Nur Snuppy, der wiederum in Nature vorgestellte erste Hundeklon, entsprach tatsächlich den Angaben. "Zuvor hatte Hwang schon alle Ämter und seinen Lehrstuhl aufgeben müssen, weil herausgekommen war, dass die verwendeten Eizellen teils unter dubiosen Umständen – auch von Mitarbeiterinnen und gegen Bezahlung – gespendet wurden. Es waren außerdem deutlich mehr als zunächst zugegeben. Ihm wurden Veruntreuung von Forschungsmitteln, Verstöße gegen ein Ethikgesetz, Unterschlagung und Betrug vorgeworfen. Vor Gericht gab dann das Prozedere mit den Eizellen den Ausschlag, doch Hwang, kein Außenseiter, sondern ein Könner in seinem Fach, ist vor allem als Fälscher in Erinnerung geblieben. Grenzenloser Ehrgeiz trieb sowohl Hwang Woo-suk als auch He Jiankui an. Moralisch zweifelhaft agierten beide, und ihre Fälle zeigen, wie das wissenschaftliche System auf unterschiedliche Weise scheitern kann." Es wird wohl kaum ausreichen, wenn Südkorea seine Wissenschaftler zur ethischen Weiterbildung in die Vereinigten Staaten schickt und einiges vom amerikanischen Regelsystem übernimmt; die Rede ist zum Beispiel von Mikroethik. Entscheidend wird aber die oben beschriebene wahre Philosophie / Wissenschaft sein. [64] In Studien wurde
ein Anteil von 60 bis 80 Prozent der deutschen Bevölkerung ermittelt,
die auf naturheilkundliche Verfahren zur Gesundheitsförderung und
-prävention setzten. Kneipp und St. Cyprian von Antiochien nach seiner
Bekehrung traten für die Wahrheit und nicht die Täuschung ein.
Ein erstaunlich wahres Wort, das auch in der heutigen Politik und Wissenschaft
gilt, wo die Wahrheit zumindest in einigen Bereichen vernachlässigt
wird und die Täuschung die Oberhand behält: "Con el poderoso,
/ siempre el engaño es dichoso, / y la verdad desdichada"
(Mit den Mächtigen, ist die Täuschung immer glücklich, und
die Wahrheit unglücklich); auf die heutige Politik und Wissenschaft
angewendet hat z.B. die mRNA-Technologie mit echter Wissenschaft und Wahrheit
nichts mehr zu tun, hier geht es um eine dritte Art Magie, bei der das
Böse, das täuschen will, mit einer Maske des Guten auftritt:
"la tercera, / que el mal que quiere engañar, / con
mascara de bien entra"; es handelt sich um Pseudo-Wissenschaftler, die
mit Genen und mRNA experimentieren und Wirkungen hervorrufen, die sie nicht
durchschauen und die hergestellten Produkte und Medikamente als gut verkaufen;
Zu den Aussagen unserer heutigen Politiker und den von ihnen alimentierten
Wissenschaftlern und Journalisten, meint ein Komiker, es könne leicht
passieren, dass man die Lüge für die Wahrheit, und die Wahrheit
für eine Lüge halte: "passar con facilidad / la mentira
por verdad, / y la verdad por mentira". Es sind also keine "Amante
de las ciencias" (Liebhaber der Wissenschaft) sondern "monstro en ciencias"
(Monster in der Wissenschaft), "verdades, o consejas, / lo concibio de
un demonio" (Wahrheiten oder Ratschläge, empfing er von einem Dämon).
[65]
8. Ideal der Biotech-Medizin: Der Mensch als Maschine, die Gen- bzw. Biotechnisch weiterentwickelte VersionDer Mensch als Maschine, d.h. gentechnisch bzw. biotechnologisch "weiterentwickelt" ist das Ideal der Biotech-Medizin mit materialistischer Weltanschauung, Gentherapie, mRNA- und Vektor-Impfstoffen, "synthetisch hergestellte Oligonukleotide, wie diese Nukleotid-Ketten heißen, ahmen natürliche Nukleinsäuren nach, wie sie in DNA und RNA vorkommen. Eine Art künstlicher Genschnipsel, mit denen moderne Arzneimittel hergestellt werden können." Diese Wissenschaft, wie sie in den Biotech-Firmen Biospring, Biontech / Pfizer, Moderna etc. angewendet wird, galt nicht nur bei den Gründern der Universitäten wie Leibniz, Fichte usw. nicht als echte Wissenschaft, obwohl sie heute an fast allen Universitäten und Instituten gelehrt und praktiziert wird. Viele Filme und Dokumentarfilme zeigen inzwischen die Gefährlichkeit und Lächerlichkeit der Biotech-Medizin mit künstlichen Genschnipseln, Gentherapie als eine Technik, die besonders die Bösewichter anspricht, so in dem Filmen "8 Rue de L'Humanité" mit Dany Boon (2021), "Eine andere Freiheit" (2021) auf Servus.tv, "James Bond 007 - Keine Zeit zu sterben" mit Daniel Craig und Léa Seydoux von 2021 oder "James Bond 007 - Stirb an einem anderen Tag" mit Pierce Brosnan und Halle Berry von 2002. Im James Bond Film von 2002 ist die Gentherapie ausschließlich eine Technik der Verbrecher und Bösewichter; James Bond sprengt eine Gentherapie-Klinik in die Luft, in der sich die Bösewichter für viel Geld eine neue Identität durch Gentherapie zulegen. Sie leiden zwar an dauernder Schlaflosigkeit und müssen ab und zu künstlich zum Schlaf gezwungen werden, haben dafür aber übernatürliche Kräfte. Im neuen Bond-Film wird ebenfalls eine Biotech-Firma gesprengt, die Nano-Bots zu Tötungszwecken herstellt. Wer die Nano- und Biotech-Partikel, wie sie auch in mRNA-Impfstoffen enthalten sind, bzw. Nano-Bots einmal in sich hat, wird sie nicht wieder los: "einmal Nano-Bots, immer Nano-Bots". In "8 Rue de L'Humanité" (Netflix) ist ein Biotech-Wissenschaftler auf der ständigen Suche nach Versuchskaninchen, weshalb die Haustiere in der Gegend immer weniger werden. Viele fallen ihm gläubig zu Füßen, andere bringen sich in Sicherheit vor ihm. In dem Actionfilm Fast & Furious von 2019 mit Dwayne Johnson und Jason Stratham wird ebenfalls eine Biotech-Firma gespregt und ein "gentechnisch weiterentwickelter Terrorist", der zu einer Art Maschine geworden ist, gejagt. [66]Biospring, eine Biotechfirma
aus Frankfurt wird von einer Frau und einem Mann geführt, dazu sind
die beiden sogenannte Pseudo-Naturwissenschaftler. "Mitgründer Hüseyin
Aygün stammt zudem aus der Türkei. Und das Frankfurter Unternehmen
ist zwar schon 25 Jahre alt, konnte aber nach vielen Jahren der Forschung
auf dem Gebiet der neuen Gentechnik für medizinische Zwecke zuletzt
ungewöhnlich schnell wachsen. In den vergangenen Jahren hat sich die
Zahl der Mitarbeiter vervierfacht. Andererseits: All das lässt sich
im Prinzip auch über ein anderes Unternehmen aus der Rhein-Main-Region
sagen: Biontech, den Corona-Impfstoffhersteller aus Mainz, der von den
türkischstämmigen
Der Mensch soll zur Maschine werden, natürliche Medizin gilt diesen Pseudo-Wissenschaftlern als veraltet: "dass das Natürliche dem Künstlichen überlegen sei, das sei schon eine „sehr romantische Vorstellung“. Die 1997 gegründete Biospring GmbH ist einer der größten Hersteller von synthetischen Nukleinsäuren auf der Welt. Geschäftsführende "Gesellschafter sind die Gründer Sylvia Wojczewski und Hüseyin Aygün. Im östlichen Frankfurter Stadtteil Fechenheim beschäftigt Biospring derzeit mehr als 400 Mitarbeiter, weitere 100 sollen allein in diesem Jahr dazukommen. Der Umsatz des Biotechunternehmens wächst jährlich um 20 Prozent." [68] Die elementarsten Regeln werfen diese Pseudo-Wissenschaftler und Corona-Impfpflicht-Befürworter über Bord. Daran, dass Masken die Sprachentwicklung der Kinder empfindlich stören, denkt natürlich niemand: "Corona-Maßnahmen, darunter das Maskentragen von Betreuungspersonen, haben Kleinkinder in ihrer sozialen und sprachlichen Entwicklung beeinträchtigt. Darauf weist die britische Schulaufsichtsbehörde (Ofsted) hin, nachdem sie Gespräche in 70 Betreuungseinrichtungen geführt hat. Die Kinder hätten oft Mühe, Freundschaften zu schließen und zu sprechen, heißt es in der Studie." Beobachtet worden seien ein „begrenztes Vokabular“ und die „Unfähigkeit, auf einfachste Gesichtsregungen zu reagieren“. Kinder, die in diesem Frühjahr zwei Jahre alt geworden seien, „waren ihr ganzes Leben lang von Erwachsenen mit Masken umgeben und konnten deshalb Lippenbewegungen und Mundstellungen nicht wie üblich sehen“, heißt es mit Bezug auf Erfahrungsberichte von Kindergärtnern. Verzögerungen in der Sprachentwicklung hätten dazu geführt, „dass sie mit anderen Kindern nicht so in Kontakt getreten sind wie man dies früher erwarten konnte“. [69] Nach dem Scheitern der allgemeinen Impfpflicht im Bundestag sieht es für die Fetischisten und Fanatiker der Biotech-Medizin schlecht aus; so auch für den Präsidenten der Diakonie, Ulrich Lilie, für den Kritiker der Biotech-Medizin "das Schlimmste" sind, was man sich denken könne, nämlich "Demokratiehasser" und "Impfgegner". Lilie & Co. können nun ihr Corona-Impfpflicht-Vollpfostentum nicht mehr ausleben; das sei ein "fatales Signal", er wolle nun wenigstens an der "einrichtungsbezogene Impfpflicht" krampfhaft festhalten, auch wenn es für die Mitarbeiter sinnlos erscheine. Auch Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter (BPA) sozialer Dienste trauert. Der Verband zählt nach eigenen Angaben jede dritte Pflegeeinrichtung in Deutschland zu seinen Mitgliedern. Ähnlich sieht es mit anderen Trägern von Pflegeheimen aus, dem AWO Bundesverband. Man hatte so fest mit der Biotech-Medizin und dem Corona-Impfpflicht-Vollpfostentum gerechnet. Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung, sprach von einem "Vertrauensbruch". Zum Glück hat die Vernunft im Bundestag gesiegt, denn wie die Deutsche Krankenhausgesellschaft kurz nach der Abstimmung im Bundestag geäußert hat, seien Arbeitsverbote für Mitarbeiter im Gesundheitswesen nun nicht mehr vorstellbar. [70] Früher wurden
bei Impfungen meistens proteinhaltige Tot-Impfstoffe verabreicht. Das Immunsystem
wird dadurch so stimuliert, dass aus einem späteren Kontakt mit einem
Erreger keine oder nur eine abgeschwächte Infektionskrankheit resultiert.
Bei der experimentellen mRNA-Technologie werden aber keine Proteine verimpft,
sondern diese werden erst nach dem Muster der mRNA im Zellinneren produziert.
Dabei handelt es sich eigentlich schon um kriminelle Biotechnologie bzw.
Biotech-Medizin. Denn die künstliche mRNA ist eine biologische Software,
mit der körpereigene Zellfunktionen "gehackt" und die Zellen in effiziente
Arzneimittelfabriken umgewandelt werden. Der Mensch wird, wie oben beschrieben,
von den Biotechfirmen (z.B. Biontech/Phizer und Moderna) als Maschine bzw.
Computer betrachtet, der nur von Zeit zu Zeit ein "Software-Update" benötigt.
Genau davon spricht die Biotech-Firma Moderna auf ihrer Website: "Recognizing
the broad potential of mRNA science, we set out to create an mRNA technology
platform that functions very much like an operating system on a computer.
It is designed so that it can plug and play interchangeably with different
programs. In our case, the 'program' or 'app' is our mRNA sequence that
codes for a protein." Der Einsatz der mRNA-Technologie ist also ein großer
Feldversuch, und wenn es nach den Biotech-Fanatikern geht, soll der Körper
des Menschen allen möglichen mRNA-Programmen unterzogen werden. Der
Mensch wird von diesen Fanatikern zur Maschine degradiert, wie Aldous Huxley
es schon 1932 in "schöne neue Welt" beschrieben hatte. [71]
9. Sisyphos oder der vom Geist abgeschnürte MenschTizians, Sisyphos entstand 1548-49 im Auftrag der Königin Maria von Ungarn für ein Schloss in der Nähe von Brüssel. Tizian hatte durchaus eine Ahnung von der Aktualität des verlorenen, vom Geist und Kosmos abgeschnürten Menschen, der sich heute zum Beispiel in die mechanistische Biotech-Medizin oder Biotech-Landwirtschaft verirrt hat. Nicht eine Kirche, die selbst zum Problem geworden ist, kann ihn retten, sondern nur der Christus kann zum Erlöser werden, weshalb auch Richard Wagner in seinem Parsifal den Chor singen lässt: "Erlösung dem Erlöser". [72]In Tizians Bild trägt Sisyphos den Stein an der Stelle, wo eigentlich der Kopf sein sollte. Der schwere Stein kann somit als Bild für einen Menschen mit mit einem überproportional großen Verstand aufgefasst werden. Dass Sisyphos es nie schafft den Stein auf den Gipfel zu tragen, liegt daran, dass dieser Verstand dauernd versucht mechanistisch, quantifizierend, reduzierend, rationalisierend vorzugehen ohne Seele und Geist zu berücksichtigen; es kommt zu Konstruckten, Gedankengebäuden oder Biotech-Produkten, die immer wieder in sich zusammenfallen, weil sie nicht Lebensfähig sind. Schon Tizian erlebte, wie das Universum entseelt und entgeistet wurde. Die Erde schrumpfte zusammen zu einem unbedeutenden Staubkorn in der entgeisteten und entseelten Welt. Der Blick zwischen dem Menschen und dem Kosmos wurde verstellt. So wie die moderne Naturwissenschaft von den Biotech-Strategen genutzt wird, um biotechnologisch optimierte Menschen, Tiere und Pflanzen zu erzeugen, könnte sie in Verruf geraten und letztlich so dastehen wie Sisyphos mit seinem mühsamen und sinnlosen Unterfangen. Wissenschaftler könnten sich zu Pseudo-Wissenschaftlern entwickeln, die mit Genen und mRNA experimentieren und Wirkungen hervorrufen, die sie nicht durchschauen und die hergestellten Produkte und Medikamente als gut verkaufen; Zu den Aussagen unserer heutigen Politiker und den von ihnen alimentierten Wissenschaftlern und Journalisten, meint ein Komiker, es könne leicht passieren, dass man die Lüge für die Wahrheit, und die Wahrheit für eine Lüge halte: "passar con facilidad / la mentira por verdad, / y la verdad por mentira". Biotech-Wissenschaftler sind dann keine "Amante de las ciencias" (Liebhaber der Wissenschaft) sondern "monstro en ciencias" (Monster in der Wissenschaft). [73] Sisyphos ist heute
vielfach ein sogenannter "Bio-Hacker", der die DNA oder mRNA der Lebewesen
verändert. Es handelt sich wie oben gezeigt, eigentlich schon um kriminelle
Biotechnologie bzw. Biotech-Medizin oder Biotech-Landwirtschaft. Denn die
künstliche mRNA ist eine biologische Software, mit der körpereigene
Zellfunktionen "gehackt" und die Zellen in effiziente Arzneimittelfabriken
umgewandelt werden. Der Mensch wird, wie oben beschrieben, von den Biotechfirmen
(z.B. Biontech/Phizer und Moderna) als Maschine bzw. Computer betrachtet,
der nur von Zeit zu Zeit ein "Software-Update" benötigt. Seit einigen
Jahren sind unterschiedliche neue gen- bzw. biotechnische Verfahren in
der Entwicklung, die sowohl in der Pflanzen- und Tierzüchtung als
auch im humanmedizinischen Bereich und der Grundlagenforschung eingesetzt
werden. Es geht um Genom-Editierung. Im Gegensatz zur "alten" Gentechnik
soll es mit diesem Verfahren, allen voran mit CRISPR/Cas, möglich
sein, sehr präzise in der Erbgut von Lebewesen einzugreifen. "Auch
wenn mit den neuen gentechnischen Verfahren in bestimmten Fällen nur
einzelne Basen des Erbguts eingefügt oder entfernt, also sogenannte
Punktmutationen erzeugt werden, kann dies Organismen stark verändern.
Solche Eingriffe können zum Beispiel dazu führen, dass Proteine
fehlerhaft oder gar nicht mehr erzeugt werden." Es kann also niemand abschätzen,
was wirklich passiert, wenn beispielsweise mit dem CRISPR/Cas System gearbeitet
wird, das aus einem synthetisch hergestellten Erkennungs- und einer Schneidekomponente
besteht und nach Hacker-Art in die Zelle eingeschleust wird. "Bei der Erkennungskomponente
handelt es sich um ein kleines Molekül, "guide RNA" genannt. Sie erkennt
den Zielbereich auf der DNA und bindet die Schneidekomponente, also das
Cas-Protein, und bringt es in Position." Das Cas-Protein spaltet die DNA
im Zielbereich auf. Der "Bio-Hacker" kann nun falsche Basen einbauen, oder
kleinere Bereiche der DNA herausnehmen.. "Auf diese Weise können wenige
Basenpaare der DNA verändert und Gene ausgeschaltet bzw. manipuliert
werden. In über 90 % der Anwendungen an Pflanzen haben Forschende
CRISPR und andere Verfahren dazu genutzt, um Gene auszuschalten oder zu
entfernen, und damit sogenannte Knockout-Pflanzen geschaffen, bei denen
ein Gen nicht mehr aktiv ist." CRISPR/Cas ist ein einträgliches Geschäftsmodell
für die Agrarindustrie und Biotech-Medizin sowie Betätigungsfeld
für eine neue Art von Wissenschaftlern, den - noch nicht kriminalisierten
- Bio-Hackern. [74]
10. Transhumanistische Mythen: Hausprophet der Biotech-Medizin und des Silicon Valley versucht ohne Denken und freien Willen auszukommen; wichtig ist nur, dass Hararis Bücher Verkaufszahlen von mehr als zwanzig Millionen habenWeit weg von jeder christlichen Philosophie, von Aristoteles, Leibniz, und allen großen Philosophen schwören die Tech- und Biotechkonzerne im Silicon Valley auf ihn; eine der wichtigsten Fähigkeiten des Menschen sucht man bei seinen Anhängern vergeblich: Das Denken. "Von Yuval Noah Harari erwartet das Publikum Antworten auf die großen Fragen: Wird uns die Technik befreien oder versklaven? Gibt es eine humane Zukunft auf diesem Planeten? Mit seinen Büchern und Auftritten hat Harari diese Erwartung selbst genährt. Harari ist ein Historiker und eine Marke. Die Yahav-Harari-Group, aufgebaut von seinem Lebenspartner Itzik Yahaf, ist ein boomender Produktkosmos, der unter Hararis Namen Comics und Kinderbücher und bald auch Filme und Dokus vertreibt. Hararis Bücher haben Verkaufszahlen von mehr als zwanzig Millionen. Er spricht auf dem Wirtschaftsforum in Davos oder vor der Tech-Elite des Silicon Valley. Präsidenten wie Macron und Wirtschaftsführer wie Mark Zuckerberg suchen seinen Rat. Bill Gates ist von seinen Büchern regelrecht berauscht. Bei seinen Auftritten wird er wie ein Popstar gefeiert, obwohl er seinen Zuhörern nur die traurige Botschaft überbringt, dass sie schlechte Algorithmen seien, die bald niemand mehr brauche, weil die Maschinen es besser könnten. Für solche Thesen liebt ihn das Silicon Valley, denn es bedient das Menschenbild, auf dem es sein Geschäftsmodell aufbaut." [75]Nimmt man seine Bücher genauer unter die Lupe, wird schnell klar, dass die Thesen des an der Hebrew University Jerusalem lehrenden Historikers nicht hieb- und stichfest sind. Harari beackert ein Feld, das eigentlich keine Wissenschaft ist: die Big History, die auf eine Biotechnisch weiterentwickelte Version des Menschen hinausläuft "Kulturelle Leistungen sind für ihn flüchtige Fiktionen, ausgenommen ihr „harter“ Kern: die Rechenprozesse oder Algorithmen, denen er geradezu göttliche Potenz zuspricht." Er ist der Prophet bzw. Pseudo-Philosoph der Tech- und Biotechkonzerne, die mit CrisprCas manipulierten Pflanzen, Tieren und Menschen die Welt überschwemmen wollen. Er könnte ebenso gut als Ajatollah im Iran auftreten, denn als Pseudo-Wissenschaftsjournalist ist er ein gefährlicher Mann; so nennt ihn zumindest Darshana Narayanan in der amerikanischen Zeitschrift „Current affairs“. Er bringt den simpelsten Positivismus und Determinismus unter die Leute. "Der Mensch ist für ihn eine obsolete Datenverarbeitungsmaschine und gegenüber den Algorithmen nur ein kleines Huhn. Das Huhn, hält Narayan dem entgegen, sei aber ein dem Menschen weit überlegener Datenverarbeiter, was den Sehsinn betreffe. Schlimmer noch als einzelne Faktenfehler, die im Rahmen der Big History verzeihlich wären, sei, dass Harari weltanschauliche Schlüsse aus Wissenschaften zieht, die er nicht richtig verstehe, besonders aus Biotech-Medizin und-Landwirtschaft sowie Künstlicher Intelligenz. Das ist auch der Eindruck einer Gruppe von Wissenschaftlern an der Universität Wien, die Hararis Schriften unter dem Titel „The Harari Project“ kritisch unter die Lupe nimmt::"Harari zimmert aus längst überholten Sichten aus Genetik und KI ein deterministisches Geschichtsbild, das den Menschen einredet, ihre Zeit sei unwiderruflich abgelaufen. Durch seine Schriften wehe ein eisiger positivistischer Hauch." [76] Ausser Technik, insbesondere
Biotech, ist alles um den Menschen herum Fiktion oder Einbildung; nur mit
Biotech könne der Mensch dauerhaft bestehen. Drei idiotische Bücher
hat er geschrieben. „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ beschreibt die
Entwicklung des Menschen seit dessen Anfängen. „Homo Deus“ (2017)
wirft den Blick in die Zukunft und beschreibt, wie der Mensch von den Maschinen
aufs Abstellgleis geschoben wird. Sein jüngstes Buch „21 Lektionen
für das 21. Jahrhundert“ (2019) ist eine Essaysammlung mit Lebenstipps.
"Harari wirft sich in die Pose des Weisheitslehrer des Menschengeschlechts.
Das erste Buch, das aus einer Reihe von Vorlesungen entstand, erzählt
die Geschichte der Menschheit seit der neolithischen Revolution. Was den
Menschen nach Harari vom Tier unterscheidet, ist seine Fähigkeit zur
Fiktion und zum Storytelling. Menschen erzählen Geschichten. Sie können
Abwesendes sprachlich repräsentieren und deshalb arbeitsteilig in
großen Gruppen zusammenarbeiten. Das ist keine Neuheit und knüpft
an das an, was der Kulturphilosoph Ernst Cassirer „animal symbolicum“ nannte.
Anders als Cassirer wirft Harari allerdings alle möglichen kulturellen
und geistigen Artefakte in den großen Kessel der Fiktion. Fiktionen
sind für ihn Märchen, Formeln, Theorien, Gesetze, Normen, Konventionen
oder politische Ordnungen, also Dinge ganz unterschiedlichen Realitätsgehalts
und ganz unterschiedlicher sozialer Geltung. Das Geld ist etwa eine solche
Fiktion oder der Staat. Es gibt bei Harari aber keine staatlichen Gewaltmittel
und keine Realwirtschaft, die diesen Fiktionen Substanz verleihen. Weil
für Harari alles nur Einbildung ist, kann es auch im Handstreich weggefegt
werden, Staaten, Kulturen, Traditionen, außer, wie gesagt, die Technik.
Eine Art Fiktion ist bei Harari auch der Mensch selbst. Er reduziert ihn
auf einen Strom messbarer Datenflüsse, die von ihm unzureichend verarbeitet
werden. Die menschlichen Daten können von Algorithmen aufgegriffen
werden, die bald besser über seinen Emittenten Bescheid wissen als
dieser selbst. Das ist nicht weiter bedauerlich, wenn der Mensch selbst
nichts anders als eine schlechte Software ist. Gefühle, Geist, Innenleben,
alles, was sich nicht in Daten messen lässt, erklärt Harari zum
historischen Irrtum. Das Gehirn ist bei ihm eine Software,
Seine Pseudo-Philosophie passt zu den Tech- und Biotech-Giganten und islamischen Despotien wie in Iran, Qatar usw.; denn überall dort ist Freiheit praktisch nicht existent. "Wenn der Mensch eine Maschine ist, dann ist auch der freie Wille eine Illusion, ebenso wie die liberalen Staatsordnungen, die auf ihm aufbauen. Wir würden bei Wahlen nicht denken, schreibt Harari an einer Stelle, sondern nur fühlen (sogar ohne Innenleben). Das Silicon Valley hört so etwas gern – ein freier Wille würde ja auch nur stören in den Affektuniversen des Überwachungskapitalismus. Es verwundert dann nicht mehr, dass die politischen Ordnungen, ohnehin nur Fiktionen, in Hararis Zukunftsbuch von einem Maschinenuniversum weggespült werden. An die Stelle der zukunftsoffenen Geschichtsschreibung tritt die Untergangsprophetie: Hier wird ein Gesellschaftsmodell zur alternativlosen Zukunft, ja zur notwendigen nächsten Evolutionsstufe erklärt, das sich aus einem verkürzten Menschenbild und bestimmten Geschäftsinteressen speist. Der zweite Pfeiler dieser Evolutionsgeschichte ist die Genetik, von der Harari ein ebenso einfältiges Bild hat. So predigt er den Glauben, man könnte Menschen am Reißbrett designen, indem man an ihren Genen herumdoktere. Dahinter steht die überholte Ansicht, für jede menschliche Eigenschaft sei ein einziges Gen verantwortlich, das in keinerlei Wechselwirkung mit seiner Umwelt stehe. Alles nur Mathematik. Sein Publikum tröstet Harari mit der religiösen Botschaft: Nicht so schlimm, wenn es euch nicht mehr gibt, ihr werdet in einer höheren technischen Evolutionsstufe aufgehoben, die euch von der sterblichen Hardware befreit." [78] Gentechnik bzw. Biotech
Landwirtschaft und Medizin mit Klonen und CrisprCas Manipulationen an Mensch,
Tier und Pflanze, wie es Biotech-Wissenschaftler und ihre Wissenschaftsjournalisten
in Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen propagieren, ist gegen jede Vernunft
und wird von echten Wissenschaftlern und Philosophen abgelehnt. Die falschen
Wissenschaftler haben schon fast alle Universitäten, Forschungseinrichtungen
und Medien gekapert und geben ihre verkehrte Wissenschaft als echte aus,
so dass man erstaunt ist welche Stümper solche Armseligkeiten unausgepfiffen
vordozieren dürfen. In den Worten des 17. , 18. Jahrhunderts könnte
man es auch so ausdrücken wie Telemann in seinem Oratorium "Der Tag
des Gerichts" getan hat. Warum nehmen diese Leute keine Vernunft an? "Der
Böse schmäht Vernunft" und will von Christus nichts wissen. In
einer Arie spricht Christus zu diesen Vernunft- und Gottlosen: "Hinweg
von meinem Angesichte! / Ihr Feinde Gottes, seid verdammt! / Euch martre
ewig eu'r Gewissen / und Satan, der euch leiten müssen, / und jene
Hölle, die dort flammt." Der Chor der Seligen preist Christus, gottes
Sohn; die Chöre der Himmlischen singen in einem gewaltigen Finale:
"Er warf der Höllen Ungeheuer / und seine frevelnden Mächte /
... ins Feuer." [79]
11. "Effektiver Altruismus" als Föderer der Biotech-Branche und des utilitaristischeb Prinzips und Verhinderer der eigentlichen Philosophie / Wissenschaft und der schönen KünsteSchon die architektonische Anordnung beider Räume gibt einen Hinweis darauf, dass sich hinter dem Werk noch etwas verbirgt: die Legende über das Schicksal der Arachne. Ein Schlüssel dazu ist der Wandteppich, auf dem der Raub der Europa dargestellt ist. Diese Szene war das Thema, das die junge Weberin Arachne gewählt hatte, als sie in einem Wettstreit mit der olympischen Göttin Pallas Athene, Erfinderin der Webkunst, diese in ihrer Kunst übertreffen wollte. Velázquez, ein großer Bewunderer Tizians, zeigt hier das von Arachne zum Teppich umgearbeitete Bild Tizians: Der Raub der Europa, das sich zu Velázquez’ Zeit im Königlichen Palast in Madrid befand und das dieser gekannt haben wird. Hierin zeigt Tizian Zeus, der als Stier verwandelt Europa umwirbt, die er begehrte. Als diese Zutrauen zu dem zahmen Stier fasste, entführte er sie, was seiner Gattin Hera missfallen musste.Es geht hier also um die Bedeutung der Mythologie und Philosophie/Wissenschaft sowie der Schönen Künste. Velázquez lässt die Göttin Athene zwar im Bild triumphieren und im Wettstreit siegen, doch befindet er sich auf Seiten Arachnes. Diese steht stellvertretend für die Bildkünste (hier anhand der Bildwirkerei gezeigt), die zu Lebzeiten Velázquez’ nicht zu den Freien Künsten, den Artes liberales, zählten. Sein Rühmen der Bildteppiche Arachnes ist ein Eintreten des Künstlers für die Wirkungsmacht der Bilder und für eine gesellschaftliche Anerkennung der Bildenden Künste, die er den Freien Künsten dazugesellen möchte. Wie Velázquez’ Bild Las Meninas gehört auch dieses Bild in die Reihe berühmter Bilder der Kunstgeschichte, die sich bisher einer vollständigen und schlüssigen Deutung entzogen haben. Erster Besitzer des Bildes war der Hof-Oberjäger des Königs, Pedro de Arce, in dessen Inventar von 1664 das Bild unter dem Namen Fabel der Arachne genannt wird. 1711 gelangte es in die Sammlung des Königs, wurde bei dem Palastbrand von 1734 beschädigt, und verlor dabei neben einiger Bildsubstanz offenbar auch seinen alten Titel. Im Inventar von 1772 des Palacio Real wurde es unter dem Titel Teppichfabrik mit mehreren spinnenden und webenden Frauen geführt. Den heute üblichen Titel Las Hilanderas erhielt das Bild erst von dem spanischen Hofmaler Mengs, gesehen wurde es weiterhin als ein Beispiel der Genremalerei. 1872 richtete sich zum ersten Mal das Interesse eines Kunsthistorikers auf die mythologische Szene im Hintergrund des Bildes. Pedro de Madrazo beschrieb das Bild als Darstellung der königlichen Teppichmanufaktur in der Calle de Santa Isabel mit einer mythologischen Szene im Hintergrund. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts befasste sich die Wissenschaft vermehrt mit der Entschlüsselung weiterer Deutungsebenen des Gemäldes. 1927 beschrieb Aby Warburg das Bild als Allegorie der Webkunst und identifizierte zwei Personen des Bildes als Pallas Athene. Warburg fand den zu Grunde liegenden Textbezug in den Metamorphosen des Ovid, aus der sich auch die Deutung des Teppichbildes mit dem Raub der Europa erschließen lässt, denn dies war nach Ovid Thema des ersten von Arachne gewebten Teppichs. Charles de Tolnay interpretierte 1949 das Bild als Allegorie der Künste und deutete vier Figuren vor dem Teppich als Allegorien der Bildhauerei, der Malerei, der Architektur und der Musik und ordnete das Gemälde in den Kontext der Artes-liberales-Debatte des 17. Jahrhunderts ein. Der effektive Altruismus, wie er in den USA Biotech-Firmen unterstützt, hat ähnlich wie die Pseudo-Philosophie des oben genannten Hauspropheten der Biotech- und KI-Branche und des Silicon Valley, mit Philosophie, wie sie Aristoteles, die Idealisten Fichte, Schelling, Hegel und Thomas von Aquin verstanden, nicht viel zu tun, denn es handelt sich um reinen Utilitarismus, als Nützlichkeits-Fanatismus, der die Bedeutung der Mythologie und Philosophie/Wissenschaft sowie der schönen Künste kleinredet, die der Maler Diego Velázquez aber in den Mittelpunkt gerückt wissen wollte. Ein Begründer des effektiven Altruismus, der Kryptohändler Sam Bankman-Fried, der im Dezember 2022 nach dem Bankrott seiner Firma FTX wegen des "Verdachts auf Betrug und Geldwäsche verhaftet wurde und derzeit vor Gericht steht, fiel nicht allein durch seine demonstrative Verweigerung einer gepflegten Erscheinung auf; dadurch aber auch. Sein ungekämmtes Haar, seine schlabbrigen T-Shirts und die kurzen Hosen drückten die Ungezwungenheit eines Genies aus, das es nicht nötig hat, die Etikette zu beachten. Aber sie waren auch die Arbeitskleidung des hemmungslosen Wohltäters, als der sich Bankman-Fried ausgab. Er war der Held der Bewegung des Effektiven Altruismus, eine Art moderner Robin Hood. 99 Prozent seines Einkommens wolle er spenden, kündigte er Anfang vergangenen Jahres an, auf dem Höhepunkt seiner Karriere soll er ein Vermögen von 26,5 Milliarden Dollar besessen haben." 160 Millionen steckte er tatsächlich in über 100 Hilfsprojekte, vor allem aber in Biotech-Start-ups und Stipendien für Schüler, die später in der Biotech-Branche arbeiten wollen. [80] Bankman-Fried ist der wohl prominenteste EA, wie sich die Anhänger des Effektiven Altruismus selbst nennen. "Aber auch unabhängig von seiner Blitzkarriere hat die Idee in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung gemacht. Als ihr Begründer gilt der junge schottische Moralphilosoph William MacAskill (heute 32 Jahre alt), der in Oxford lehrt und dort, mit seinem Kommilitonen Toby Ord und ein paar Gleichgesinnten, 2011 seine Theorie auf den Begriff gebracht hat. Er hätte sie auch „Rationales Mitgefühl“, „Optimale Philanthropie“ oder „Evidenzbasierte Wohltätigkeit“ nennen können, aber die Wortkombination „Effektiver Altruismus“ ging 2011 in einer Abstimmung als Sieger hervor – und erwies sich seitdem als erstaunlich eingängige Formel. Im Kern besagt ihr utilitaristisches Prinzip, dass die Bewohner der westlichen Welt, in der selbst Menschen unterhalb der Armutsgrenze noch reicher sind als 85 Prozent der Menschen auf der Erde, moralisch nicht nur dazu verpflichtet sind, Gutes zu tun, sondern dies auch mit maximal möglicher Wirksamkeit. Vorreiter der Idee ist der australische Utilitarist Peter Singer, MacAskill und seine Anhänger haben dessen Ansatz konsequent weitergetrieben, vernetzt und vermarktet. Vor allem in der kalifornischen Tech-Szene trafen sie damit einen Nerv, in jenem Milieu also, dessen Mitglieder sich durch überdurchschnittlich gutes Einkommen, schlechtes Gewissen und Faible für pragmatische Lösungen auszeichnen." Effektiver Altruismus passt perfekt zum Pseudo-Idealismus des Silicon Valley, der mit viel Eifer und Eitelkeit die Symptome sozialer Probleme beheben will, ohne jemals an deren strukturellen Ursachen zu rütteln, zu fragen ob Biotech, Gentechnik, CrisprCas überhaupt sinnvoll sind, auf denen schließlich der eigene Wohlstand beruht. "Heute hat sich der Effektive Altruismus vom moralphilosophischen Konzept zur erfolgreichen Lifestyle-Marke entwickelt. Inzwischen haben sich mehr als 7000 Mitglieder der Bewegung dazu verpflichtet, mindestens zehn Prozent ihres Einkommens zu spenden, MacAskill selbst gibt die Hälfte seiner Einnahmen. Der Journalist Ezra Klein gehört genauso zu den Anhängern wie der Philosoph und Podcaster Sam Harris. Weltweit gibt es mehr als 200 EA-Gruppen, jede Woche finden irgendwo auf der Welt „Retreats“ und „Unconferences“ statt, wie dieses Wochenende in Berlin-Wannsee, wo die Teilnehmer bei veganem Essen zwischen Parkour-Workshops und Waldspaziergängen nicht nur lernen, wie man Gutes tut, ohne Geld für überteuerte Hilfsmaßnahmen zu verplempern. Sondern auch, wie sie ihre eigenen Talente gewinnbringend einsetzen." [81] Wichtig sei nicht, dass man im Einklang mit seiner Philosophie z.B. in ökologischen Projekten arbeite, sondern möglichst früh viel Geld verdiene, an Elite-Unis studiere und z.B. in der Biotech-Branche oder in der gentechnisch optimierten Massentierhaltung arbeite wie sie in den USA üblich ist mit Antibiotika-Einsatz und "Biotech-Impfung" bei Bienen Gentechnik, CrisprCas und Klonen bei anderen Nutztieren. Denn auch für die „ethische Lebensoptimierung“ seiner Anhänger hat MacAskill eine Organisation gegründet, benannt nach der durchschnittlichen Lebensarbeitszeit. „80 000 Hours“ hat sich die Karriereberatung für den Weltverbesserungsnachwuchs zur Aufgabe gemacht. "Vor allem Absolventen renommierter Unis empfiehlt man, lieber einen gut bezahlten Job an der Wall Street anzunehmen und das damit verdiente Geld zu spenden, statt sich persönlich in Wohltätigkeitsorganisationen zu engagieren. „Earning to give“ heißt diese Devise, mit der MacAskill anfangs im Zweifelsfall sogar eine Karriere in der Ölindustrie rechtfertigte, schließlich würde den Job sonst jemand anderes machen. Auch Bankman-Fried legte MacAskill persönlich eine Karriere in der Finanzbranche nahe, als der als Erstsemester am MIT auf der Suche nach einer Berufung war." [82] Zu welch grotesken Auswüchsen so ein ungebremster Utilitarismus führen kann, zeigt sich an den Projekten, die in den vergangenen Jahren immer mehr die direkte Hilfe für Notleidende verdrängen. So führt der Maximierungswahn des vermeintlich taxierbaren Lebensglücks fast zwangsläufig zu einem besonderen Faible für Tierschutz, vor allem von Nutztieren - allerdings werden darunter biotechnisch optimierte Nutztiere verstanden oder die Abschaffung der landwirtschaftlichen Nutztiere, da die Produkte wie Fleisch und Käse von Biotech-Firmen wie "Formo Bio" im Labor erzeugt werden; abgesehen davon, dass niemand diese Produkte haben will, wird dazu allerdings viel Strom benötigt, weshalb diese Firmen am liebsten auf Atomenergie setzen. "Ähnlich fragwürdig ist das Kalkül, wenn es um Gelder für die vielen Organisationen der Bewegung geht. Wenn er nach besonders effektiven Investment-Tipps gefragt wird, empfiehlt MacAskill ungeniert Spenden für seine eigenen Stiftungen und begründet das gerne mit der angeblich beachtlichen Hebelwirkung. Wer etwa in die Arbeit seiner Stiftung „Giving What We Can“ investiere, behauptet er, ermögliche es den erfahrenen Fundraisern, ein Vielfaches davon an Spenden zu mobilisieren. Laut „80 000 Hours“ steht der „Aufbau des Effektiven Altruismus“ sogar schon auf Platz 3 der „Liste der dringendsten Weltprobleme“, hinter den Risiken der Künstlichen Intelligenz und denen katastrophaler Pandemien. Der Wasserkopf von Verwaltung und Organisation, den man anderswo als ineffiziente Bürokratie kritisiert, wird bei EA als Wundermittel der Spendenvermehrung verklärt, als „Meta Charity“ mit nachweisbarem Multiplikatoreffekt. So zahlt die Bewegung, wie bei einem modernen Ablasshandel, beseelt auf die Konten der eigenen Organisationen ein. Dass die vermeintliche Effektivität des Altruismus inzwischen zur reinen Behauptung geworden ist, liegt aber vor allem an einer Prioritätenverschiebung in MacAskills Denken, die spätestens in seinem im September erschienenen Buch „What We Owe The Future“ offensichtlich wurde. Darin propagiert er die komplette Wende zur Theorie (und Praxis) des „Longtermism“, einer Idee, die im Dunstkreis der kalifornischen Philanthropen schon lange genauso vor sich hin gärt wie in den Zirkeln der Oxforder Philosophen rund um Toby Ord, Nick Bostrom und das „Future of Humanity Institute“. Longtermism basiert auf der These, dass die Menschen der Zukunft moralisch nicht weniger zählen als die gegenwärtige Generation; und weil ihre Menge aber theoretisch unendlich größer ist, hat ihre Rettung Priorität. „Die stillen Milliarden“ nennt MacAskill unsere Nachkommen und vergleicht sie mit den rechtlosen Gruppen, die in der Vergangenheit lange um ihre Interessen kämpfen mussten. Natürlich ist es durchaus zeitgemäß, die Perspektive auf die Zukunft auszuweiten. In gewisser Weise ist Longtermism mittlerweile Common Sense, schließlich hat sogar das Bundesverfassungsgericht unlängst das „Grundrecht auf menschenwürdige Zukunft“ konstatiert. Aber MacAskill, seine reichen Freunde und immer mehr der von ihnen finanzierten Stiftungen und Lobbyisten ziehen den Horizont so weit in die Zukunft, dass ihr Utilitarismus endgültig spekulativ wird – was die an der Börse konditionierte Klientel womöglich als ganz reizvoll begreift." [83] Die Milliarden der EA-Spender gehen inzwischen kaum noch in die weltweite Armuts- und Krankheitsbekämpfung. Sondern in die Biotech-Industrie oder in Initiativen zur Entwicklung menschenfreundlicher KI (welche, wie man am Beispiel der Stiftung Open-AI sieht, die Zukunft, vor der sie warnen, am entschlossensten vorantreiben). Und in unzählige Institute, die gut bezahlt darüber nachdenken, welche heute noch unbekannten Gefahren jenseits des Roboteraufstands in der Zukunft lauern könnten. "Moralisch unvergleichlich fatal, so lautet eine jener bizarren Pointen des Ethikfuturisten Bostrom, sei beispielsweise die Trödelei, die die Menschheit bei der Kolonisierung des Weltraums an den Tag legt: Denn während wir Netflix gucken oder gegen den Krebs kämpfen, heizen Milliarden von Sonnen im Universum leere Räume, in denen empfindungsfähige Wesen ein lebenswertes Leben führen könnten. Allein in unserem Supergalaxienhaufen, so schrieb Bostrom schon 2003 in seinem Aufsatz „Astronomical Waste“, gingen in jedem Jahrhundert der versäumten Weltallbesiedlung 10^38 Leben verloren, das sind selbst pro Sekunde noch Hunderte Quadrilliarden. Mit derartigen Verweisen auf potentielle Glücksrenditen in einer unbestimmten Zukunft lässt sich die moralische Effektivität für jedes noch so abwegige Langzeitprojekt behaupten. Notfalls subventioniert man irgendein Institut, das die Gefahr einer hypothetischen Apokalypse untersucht und beziffert. Wer sich dagegen immer noch mit den profanen Problemen der Gegenwart beschäftigt, beweist damit nur seinen beschränkten Horizont. Kein Wunder, dass auch der berühmte Eskapist Elon Musk MacAskills Buch als „nah an seiner Philosophie“ gelobt hat." Am Ende ist der Effektive Altruismus heute nichts anderes als ein moralisch aufgeladener Investmentfonds für die Biotech-Industrie. [84] Die Politiker unter
den "effektiven Altruisten" aus Deutschland sind auf dem Rückzug.
Der Papageiendoktor Wieler, zuständig für die permanent falschen
Entscheidungen während der Pandemie, hat sein Amt aufgegeben, Lauterbach,
der für die Vernichtung der mRNA-Impfstoffe und Verschwendung der
Steuergelder verantwortlich war, rudert zurück wo er kann. Nur das
Biontech-Horror-Duo Ugur Sahin und Özlem Türeci will expandieren.
In Schanghai und Singapur gibt es schon Ableger von Biontech. Nun kommen
zwei weitere Standorte in England dazu, denn dort lässt sich "die
Erprobung neuer Substanzen an Patienten" leichter verwirklichen ohne Aufmerksamkeit
zu erregen. Hier können "Probanden von vorneherein so ausgewählt
werden ..., dass die entscheidenden Fragen mit weniger Aufwand als bisher
geklärt werden." Vor allem Studenten, die Geld benötigen, sind
exzellente Versuchskaninchen um Biotech-Medikamente und -Impfstoffe "besonders
schnell erproben" zu können. Trotz aller Impfschäden in Deutschland
erinnert sich Biontech gerne an "die im Dezember 2020 getroffene Entscheidung,
den Corona-Impfstoff von Biontech in Großbritannien etwas früher
zuzulassen als im Rest von Europa." [85]
12. "Freibrief für die Gentechnik", "Wunderglauben" und Natur als industrielles Produkt in einer unendlichen Optimierungsspirale; Experten sagen aber: "keine weiteren Genmanipulationen"; Biotech-Milch, Biotech-Käse, Biotech-Fleisch, Biotech-Bienen, Biotech-MedViele Biotech-Wissenschaftler und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger leugnen den Sinn der Ökologie und ökologischen Landwirtschaft; stattdessen reden sie "über den Nutzen der Biotechnologie für eine nachhaltige Landwirtschaft." Biotechnologie, grüne Gentechnik, CrisprCas und nachhaltige Landwirtschaft schließen sich allerdings aus. Sie meint aber, das Gentechnikrecht müsse "innovationsfreundlicher" und "wissenschaftsbasiert" werden und bezogen auf Geneditierung der Biotech-Pflanzen und -Tiere auch Risiken ausblenden. Durch ihre scheinbare Wissensbasiertheit sei ihr klar geworden: "Das genmodifizierte Produkt ist also nicht anders als das herkömmliche, egal ob Raps, Weizen oder Gemüse." Da sie nur Studien der Biotech-Industrie kennt, kann sie getrost die Risiken (also Krebs und andere Krankheiten) unter den Teppich kehren: "Wir wissen heute durch viele wissenschaftliche Studien, dass von der Geneditierung gerade dann, wenn keine fremde DNA eingeführt wird, kein Risiko ausgeht." Eigentlich geht es ihr um "einen Freibrief für die Gentechnik". Alles soll, wenn es nach ihr ginge, verändert werden, auch "das Genom von Bäumen". Für den vernünftigen Wissenschaftler bleibt allerdings "der Einwand, dass Langzeitfolgen noch nicht abzuschätzen sind und die Gefahr der wilden Vermehrung von genmodifizierten Pflanzen." Da sie grundsätzlich keine Vernunft annimmt, trifft der Einwand sie nicht: "Der Einwand überzeugt mich daher nicht." Unterstützung erhält sie z.B. von Herrn Bucher, Leiter der schweizer "Genomdynamik Agroscope", dessen Ziel ebenfalls die Genom-Editierung der Pflanzen mittels CrisprCas ist, also Genmanipulation. Sein großes Vorbild ist China, wo es bereits fast 400 genmanipulierte Pflanzen gibt. [86]Ökologen und große Philosophen kritisieren den Wunderglauben, man könne das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur durch einzelne technische Zahnrädchen wiederherstellen. Man müsse vielmehr auf der Systemebene ansetzen, etwa durch Ökolandbau, wesensgemäße Bienenhaltung oder Agroforst, wenn die "Natur nicht zum industriellen Produkt in einer unendlichen Optimierungsspirale werden soll." Obwohl klar ist, dass die grüne Gentechnik nicht ökologischen Zielen dient, behauptet Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger das Gegenteil und zaubert ihre "BMBF-geförderten Projekte" aus dem Hut. Mit rund 200 Millionen Euro soll die Gentechnik gefördert werden. [87] Als Begründer der Biotechnik gilt der 1926 in New York geborenen Paul Berg mit seinen bahnbrechenden Experimenten zum „Hybrid-Genom“. "Vor etwas mehr als fünfzig Jahren war es ihm mit seiner Tumorvirenforschung gelungen, in die kleine, leicht zu übertragende Erbsubstanz – die DNA – von SV40-Viren einige Gene von Kolibakterien einzuführen. Anhand dieser mit Fremdgenen ausgestatteten Viren-DNA konnte er prüfen, wie die Viren an der Krebsentstehung beteiligt sind. Berg, damals schon an der Stanford-Universität und in engem Austausch mit den wichtigsten Genforschern seiner Zeit, kreierte damit das erste DNA-Molekül, das sich aus Elementen unterschiedlicher Organismen zusammensetzte. Mit der Entwicklung der „rekombinanten DNA-Technologie“ wurde der gebürtige New Yorker einer der einflussreichsten Biotechniker des zwanzigsten Jahrhunderts. Auch, weil der pädagogisch ambitionierte Berg seine Kollegen zum Nachdenken brachte. Noch bevor er im Jahre 1980 den Chemie-Nobelpreis erhielt, zusammen mit Walter Gilbert und Fred Sanger für ihre Erfindung der Genentzifferung, hatte Berg die aufkeimende Euphorie über die Gentechnik mit einem bis dahin beispiellosen Klausurtreffen gebremst: Auf der von ihm mit initiierten Asilomar-Konferenz 1975 vereinbarten die Wissenschaftler aus aller Welt ein mehrjähriges Forschungsmoratorium – bis die Sicherheit der neuen DNA-Technik abgeklärt wurde, sollten keine weiteren Genmanipulationen stattfinden." Ein Reflexionsprozess, der sich bis in die heutige Zeit des Genom-Editierens, der Biotech-Landwirtschaft und Biotech-Medizin fortsetzt. Die Risiken bestehen nach wie vor, weshalb diese Risiko-Technologie nicht angewendet werden sollte. [88] Biotech-Wissenschaftler, die Geld verdienen wollen, kümmern sich nicht um Nebenwirkungen sondern spielen sie herunter, ein System, das Bayer/Monsanto seiner Zeit perfektioniert hatte. Heute wird Kuhfreie „Milch“, vom Berliner Start-up Formo Bio, einer Biotech-Firma künstlich hergestellt, eine Milch also, "die alle wichtigen Nährstoffe enthalten soll und von Mikroorganismen produziert wird. Diese werden genetisch programmiert und stellen naturidentisches Milchprotein her – ohne Kuh. So jedenfalls das Versprechen. So entsteht die „Milch“ im Reaktor" ... Dabei handelt es sich um ein hochtechnisiertes, gentechnisches Verfahren, das in Edelstahltanks stattfindet. „Wir nutzen die vorhandene DNA-Sequenz der Kuh aus einer Datenbank, konkret die Abschnitte für die Milchproteine. Den genetischen Bauplan fügen wir in das Genom von Bakterien, Pilzen und Hefen ein“, sagt Gründer Raffael Wohlgensinger. Die so programmierten Organismen werden in einem Nährmedium gehalten, mit Kohlenhydraten gefüttert und erwärmt, damit sie sich vermehren und die Milchproteine nach Bauplan bilden. Die entstandenen Proteine werden nach dem Fermentationsprozess von den Mikroorganismen getrennt. „Anschließend können wir die Proteine mit weiteren Zutaten, wie zum Beispiel Fetten, zu Käse weiterverarbeiten“, sagt Wohlgensinger." Weil es der Präzisionsfermentation vordergründig gelingt, wichtige, funktionelle Proteine zu ersetzen, konstatiert die US-amerikanische Biotech-Denkfabrik Rethinkx, dass das Verfahren die Milchindustrie umwälzen werde. "Dennoch müssen einige Inhaltsstoffe zugefügt werden. Zu rund 4,9 Prozent besteht Milch aus Zucker, zu 3,4 Prozent aus Fetten und zu 0,7 Prozent aus Vitaminen und Mineralien. Auch Formo fügt seinen Produkten Zusatzstoffe bei. Während es in den USA, Australien und Israel schon erste Produkte zu kaufen gibt, könnte es mit Zulassungen in Deutschland noch Jahre dauern. Preislich sind die Produkte derzeit teurer als herkömmliche Produkte, sollen sich aber in einigen Jahren einander angleichen. Auch geschmacklich sollen sie vom Original kaum zu unterscheiden sein. Davon jedenfalls ist Formo überzeugt. Das Start-up konzentriert sich zunächst auf die Herstellung von verschiedenen Käsesorten, schließt aber auch den Trinkmilchmarkt für sich langfristig nicht aus. Erste Verkostungen mit Industriekunden laufen, in diesem Jahr wollen die Gründer erste Produkte in Asien oder den USA auf den Markt bringen... Neben Start-ups haben auch etablierte Unternehmen das Geschehen im Blick. Starbucks hat vor einigen Monaten Pläne veröffentlicht, nach denen die Milchalternativen des US-amerikanischen Unternehmens Perfect Day in ausgewählten Cafés angeboten werden sollen. Und auch Nestlé hat angekündigt, dass es eine Milchalternative in ausgewählten Safeway-Filialen in San Francisco anbieten will. Perfect Day gilt als einer der Vorreiter in diesem Bereich. Das Unternehmen produziert nichttierisches Molkenproteinisulat und verarbeitet es zu Milchprodukten. Insgesamt hat Perfect Day knapp 362 Millionen Dollar Wagniskapital eingesammelt. Verkaufs- oder Umsatzzahlen sind bisher nicht bekannt. In Europa will das niederländisch-britische Unternehmen Unilever nach eigenen Angaben in diesem Jahr ein tierfreies Milcheis unter der Marke Ben & Jerry’s auf den Markt bringen. Auch an der Milchindustrie geht die Entwicklung nicht spurlos vorüber. Hochland, eine der größten Molkereien in Deutschland, ist seit Ende 2020 mit einer Minderheitsbeteiligung am israelischen Unternehmen Remilk beteiligt. Das Unternehmen produziert unter anderem in Dänemark Milchprotein für Industriekunden. „Eine separate Produktlinie mit diesem neuen Rohstoff könnte eine interessante Ergänzung unseres klassischen Sortiments sein“, sagte Hochland-Finanzvorstand Hubert Staub." [89] Sogar Bienen sollen schon biotechnisch verändert werden. Unter Beteiligung der staatlichen Bieneninstitute, die in der Regel auf der Seite der Biotech-Industrie stehen, sowie der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf hat ein internationales Forscherteam "Bienen gentechnisch so verändert, dass ihre Gehirnzellen nun ein fluoreszierendes Protein produzieren." Dadurch fangen bestimmte Hirnbereiche an zu leuchten, wenn die Biene Nahrung findet. "Um die gentechnisch veränderten Versuchstiere zu erhalten, schleuste das Team in über 4000 Bieneneier eine spezifische genetische Sequenz ein. Nach einer längeren Test- und Auslesephase bildeten schließlich sieben Königinnen das neue Protein und gaben das entsprechende Gen an einen Teil ihrer Nachkommen weiter." [90] Ähnlich schädlich wie Biotech-Milch und Biotech-Käse ist Biotech-Fleisch, daher will die italienische Regierung die Produktion von Laborfleisch in Italien untersagen. Die italienische Regierung beruft sich auf das Vorsichtsprinzip. Laut Gesundheitsminister Orazio Schillaci gibt es „keinen wissenschaftlichen Beweis“, dass der Konsum von Laborfleisch keine schädlichen Auswirkungen habe. Harte Strafen drohen bei Verstoß, etwa Geldbußen von 10.000 bis 60.000 Euro oder bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes der betroffenen Unternehmen. Subventionen oder Steuervergünstigungen sollen gestrichen werden. Coldiretti gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich nun andere Länder dem Verbot anschließen. . Die Regierung ist besorgt, nachdem die amerikanische Lebensmittelbehörde FDA kürzlich im Labor hergestellte Hühnerfilets der Unternehmen Upside Foods und Good Meat zugelassen hat. Ein Vertreter der italienischen Milchproduzenten sprach von „skrupellosen Investoren“. Skupellos sind nicht nur amerikanische Investoren, sondern auch einige Umweltschützer, die sich für die Biotech-Schweinereien stark machen: "Die Organisation OIPA Italia wirft der Regierung dagegen vor, nur den Interessen der Landwirte zu folgen. Synthetisches Fleisch könne die Lösung sein für „eine tierschutzgerechte Produktion, ökologische Nachhaltigkeit und Lebensmittelsicherheit“. Es könne für diejenigen interessant sein, die sich nicht für eine vegetarische oder vegane Ernährung entschieden haben. Die Organisation zitiert eine Studie der italienischen Beratungsgesellschaft Nomisma, nach der auf dem Weltmarkt für In-vitro-Fleisch schon 1,3 Milliarden Euro investiert wurden." [91] Die Schädlichkeit
der Biotech-Medizin wurde schon umfangreich behandelt. Hier nur so viel:
Bei deutschen Gerichten sind nach Angaben zweier Anwaltskanzleien derzeit
mindestens 185 Zivilklagen wegen Corona-Impfschäden anhängig.
"Die beiden Kanzleien in Düsseldorf und Wiesbaden sind in 135 beziehungsweise
in 50 Fällen tätig, wie sie selbst sagen. Das berichtet die Deutsche
Presse-Agentur am Dienstag." Die Klagen richten sich demnach gegen alle
vier großen Hersteller von Biotech-Corona-Impfstoffen. Der Düsseldorfer
Anwalt Tobias Ulbrich erwartet eine „Sachverständigenschlacht“. Bei
Schäden, die im Rahmen des allgemeinen Risikos schwerer Nebenwirkungen
der Biotech-Corona-Impfung auftreten, haftet laut Infektionsschutzgesetz
der deutsche Staat. Geschädigte erhalten dann sogenannte Versorgungsleistungen.
Insgesamt sind bundesweit knapp 65 Millionen Menschen mindestens einmal
biotechnisch gegen Corona geimpft worden; fast jeder hat einen anerkannten
oder nicht anerkannten Impfschaden; die wenigsten haben ihn als solchen
erkannt. [92]
Anmerkungen [1] Siehe Kurs Nr.
533 Aristoteles - Philosophy of Sciences. Akademie der Kunst und Philosophie
Aristoteles und die "buena filosofía" (gute Philosophie): Wodurch kennzeichnet sich eine gute Philosophie? Ja wohl nicht dadurch, dass jemand möglichst wenig denkt und vielen Sinneseindrücken ausgesetzt ist. Auch wenn einige moderne Naturwissenschaftler an dieser Situation leiden, heißt das nicht, dass diese Leute zu einer "buena filosofía" in der Lage sind, geschweige denn interessante Bücher schreiben. Also wenn ein "débil cabeza" (schwacher Kopf ) der Sinnenwelt ausgesetzt wird, kommt etwas Schwaches dabei heraus. Daher sagt der Philosoph ALBERTO im Sinne von Aristoteles: "En buena filosofía / eso entiendo que es flaqueza / que de tu débil cabeza / los sentidos suspendía." (Lope de Vega, La imperial de Otón, Comedia) Es passieren immer unschöne Dinge bei einer flachen bzw. oberflächlichen Weltanschauung, "Si está la vista muy flaca" (Wenn die Ansicht zu dünn ist), denn so wie die Luft sei, so sehe ein Mensch seinen Mitmenschen: "Como el aire está como un espejo delante, / ve un hombre su semejante". Aristoteles sagte, dass eine dünne Sicht manchmal eine Vision hervorrufe, bei Kranken, aus Schwäche, die ihren Schatten in der Luft sehen, bei Ängstlichen ebenso: "Aristóteles decía / que por flaca vista vía / por momentos su visión. / Los enfermos, por flaqueza, / su sombra en el aire ven, / y los medrosos también." (Lope de Vega, La imperial de Otón, Comedia). Die Philosophie des Platon, Sokrates und Aristoteles haben Griechenland groß gemacht, später folgten Burgund, Deutschland und Frankreich, Spanien, Italien und Ungarn...mit berühmten Handlungen und hohen Leistungen: "Borgoña, Alemania y Francia, / España, Italia y Hungría... / Al acto célebre están / levantadas las cabezas, / viendo las altas proezas." In diesem Zusammenhang spricht man von Kastilien, eines Karl und drei Philips, von den "Venturosos siglos de oro" (glückliche und goldene Jahrhunderte). Auch in Lope de Vegas Komödie "La firmeza en la desdicha" wird auf Aristoteles eingegangen: Der König, EL REY DE SICILIA, philosophiert über die Liebe, die Künste, die Philosophie, die Schönheit und lässt sich von Aristoteles und Thomas von Aquin leiten. Danach finden sich vier Namen, die das Nämliche bezeichnen: Liebe (amor), Wahlverwandtschaft (dilectio), Wertschätzung (caritas), freundschaftliche Zuneigung (amicitia). Sie sind nun zuvörderst dadurch unterschieden, dass die „freundschaftliche Zuneigung“ nach Aristoteles (8 Eth. 5.) mehr einen Zustand ausdrücke; „Liebe“ und „Wahlverwandtschaft“ aber die Tätigkeit selber oder das Leiden; der Ausdruck „Wertschätzung“ werde in jeder von beiden Weisen gebraucht. Die Tätigkeit wird jedoch wieder nicht unterschiedslos durch die drei letzten Namen bezeichnet. Denn der Ausdruck „Liebe“ ist der allgemeinere unter ihnen; da jede Wahlverwandtschaft und jede Wertschätzung wohl Liebe ist, nicht aber umgekehrt. Der Ausdruck „Wahlverwandtschaft“ nämlich fügt zur „Liebe“ hinzu eine vorhergehende Wahl, wie der Name selbst (dileectio di-electio) andeutet; so dass eine solche Wahlverwandtschaft nicht in der Begehrkraft sich findet, sondern nur im Willen, also nur in der vernünftigen Natur. Die „Wertschätzung“ aber fügt zur „Liebe“ hinzu eine gewisse Vollendung derselben, insoweit das, was geliebt wird, als wertvoll erscheint. Dionysius spricht von Liebe und Wahlverwandtschaft, soweit Beides im vernünftigen Begehren sich findet; und so ist Beides das Nämliche. Der Gegenstand der Liebe ist umfassender, allgemeiner, wie eben gesagt. Gemäß dem Guten und Bösen besteht kein Unterschied zwischen Liebe und Wahlverwandtschaft; und im geistigen Teile ist Beides das Nämliche, weshalb Augustin fortfährt: „Der aufrechte gerade Wille ist die gute Liebe (bonus amor); der verkehrte Wille die falsche Liebe.“ Weil aber die Liebe in der sinnlichen Begehrkraft viele zum Bösen hinneigt; deshalb hat man Gelegenheit genommen, den erwähnten Unterschied zu machen. Manche nannten die Liebe göttlicher wie die Wahlverwandtschaft. Denn die Liebe schliesst ein gewisses Leiden, Empfangen, eine Leidenschaft ein; zumal insofern sie in der sinnlichen Begehrkraft ist. Die Wahlverwandtschaft jedoch setzt voraus ein Urteil der Vernunft. Weil nun der Mensch vorzugsweise nach Gott strebt als leidend, gleichsam von Gott selber angezogen, und nicht so sehr nach dem Urteile der Vernunft; deshalb bezeichnet man die Liebe als „göttlicher.“ „Schön“ ist nach Thomas von Aquin der tatsächlichen Wirklichkeit nach dasselbe wie „gut“; nur in der Auffassung besteht da ein Unterschied. Denn da das Gute von Allem erstrebt wird, ist „gut“ seinem Wesen nach das, worin die Begehrkraft oder der Wille ruht. Zum Wesen des Schönen aber gehört es, dass in seinem Anblicke oder in seiner Kenntnis das Begehren ruht; so dass jene Sinne vorzugsweise auf das Schöne sich richten, die an erster Stelle dem Erkennen gewidmet sind, nämlich das Gehör und das Gesicht, insoweit sie der Vernunft dienen; schön nennen wir das schöne Sichtbare und schöne Töne. In den sinnlich wahrnehmbaren Gegenständen der anderen Sinne aber bedienen wir uns nicht des Namens der Schönheit, denn wir sagen nicht „schöne Düfte oder schönes Wohlschmeckende.“ So also fügt offenbar das „Schöne“ zum „Guten“ hinzu eine gewisse Beziehung zu den Erkenntnisvermögen; so dass „gut“ heisst was dem Begehren gefällt; „schön“ das, dessen Auffassung selber gefällt. „Alle Menschen verlangen kraft ihrer Natur nach Wissenschaft,“ sagt Aristoteles. Der Gegenstand der Wissenschaft ist aber nur das Wahre. Also wird kraft der Natur die Wahrheit gesucht und geliebt. Was aber von Natur aus einem Wesen innewohnt, das wohnt ihm immer inne. Also niemand kann die Wahrheit hassen. Aristoteles schreibt (2 Met. 4.): „Die Menschen lieben jene, die nicht heucheln;“ also doch nur weil sie die Wahrheit lieben. Bezüglich der Wissenschaft muss man schon an der "Wahrheit der Prinzipien" festhalten, denn wer in den Prinzipien irrt; der kann nicht überzeugt werden, und die Wissenschaft taugt nicht viel. Unentschuldbar ist daher der Krieg gegen das Evangelium Christi, wie er heute vor allem von Muslimen, den " im Glauben Irrendenden", geführt wird, die versuchen, den wahren Glauben auszurotten. Denn in diesen "Sünden gegen Gott" liegt eine viel größere Regellosigkeit. Man kann zwar Gott in seiner Substanz nicht schaden, "aber wohl in dem, was Gottes ist; wie wenn man den Glauben ausrottet, die Heiligtümer entweiht, was im höchsten Grade schwere Sünden sind (extirpando fidem, violando sacra, quae sunt peccata gravissima)". Der König philosophiert über die Liebe und meint, sie sei sogar in der Wissenschaft anzutreffen: "Amando están en paz los elementos / y aquel su peso grave / sostiene amor para que no se acabe" (Die Liebe zu den Elementen ist in Frieden und das ist sein Gewicht, es erhält die Liebe, damit sie nicht endet.) Die himmlische Harmonie, die durch die Sonne mit Liebe bewahre und brüte das Korn in der Erde, die Perle im Meer aus: "La celeste armonía, / con amor se conserva y corresponde, / el sol engendra y cría, / la tierra el grano, el mar la perla esconde." Liebe fand die Künste, Liebe ist die größte Philosophie, es ist Gott, der überall hat seinen Altar, sein Zepter und die Monarchie: "Amor halló las artes, / amor es la mayor filosofía, / es Dios que en todas partes / tiene su altar, su cetro y monarquía." Der Graf, EL CONDE OTAVIO, ist mit seiner Philosophie soweit einverstanden, nur der Umstand, dass der König seine Frau liebe, gefalle ihm gar nicht: "Mísero yo, ¿qué escucho? / cosa que amase el Rey mi dulce esposa. / ... Tu amor me admira." (Ich habe es satt, was höre ich? etwa, dass der König liebt meine süße Frau.) Eine Philosophie,
die der des Aristoteles oder Thomas von Aquin entgegen steht, die nicht
an der "Wahrheit der Prinzipien" festhält und die unentschuldbar womöglich
in den Krieg gegen das Evangelium Christi, wie er heute vor allem von Muslimen,
den " im Glauben Irrendenden", geführt wird, münden könnte,
ist die des Ricardo, der meint, es gebe keine Wahrheit mehr, es sei alles
Lüge und Fiktion: "Ya no hay verdad, todo es mentira y ficción."
„Die Glückseligkeit ist ein gemeinsames Gut, das allen zukommen kann, wenn sie nicht der Tugend bar sind.“ Aristoteles (1 Eth. 9.) Aristoteles schreibt ausdrücklich (1 Eth. 10.): „Die Glückseligkeit ist ein Tätigsein gemäß vollendeter Tugend;“ und nachdem er viele Tugenden aufgezählt, schliesst er, dass die letzte Glückseligkeit des Menschen besteht in der Betrachtung der höchsten Wahrheiten gemäß der Tugend der Weisheit (6 Eth. 7.) Weit weg von jeder christlichen Philosophie, von Aristoteles, Leibniz, und allen großen Philosophen schwören die Tech- und Biotechkonzerne im Silicon Valley auf ihn; eine der wichtigsten Fähigkeiten des Menschen sucht man bei seinen Anhängern vergeblich: Das Denken. "Von Yuval Noah Harari erwartet das Publikum Antworten auf die großen Fragen: Wird uns die Technik befreien oder versklaven? Gibt es eine humane Zukunft auf diesem Planeten? Mit seinen Büchern und Auftritten hat Harari diese Erwartung selbst genährt. Harari ist ein Historiker und eine Marke. Die Yahav-Harari-Group, aufgebaut von seinem Lebenspartner Itzik Yahaf, ist ein boomender Produktkosmos, der unter Hararis Namen Comics und Kinderbücher und bald auch Filme und Dokus vertreibt. Hararis Bücher haben Verkaufszahlen von mehr als zwanzig Millionen. Er spricht auf dem Wirtschaftsforum in Davos oder vor der Tech-Elite des Silicon Valley. Präsidenten wie Macron und Wirtschaftsführer wie Mark Zuckerberg suchen seinen Rat. Bill Gates ist von seinen Büchern regelrecht berauscht. Bei seinen Auftritten wird er wie ein Popstar gefeiert, obwohl er seinen Zuhörern nur die traurige Botschaft überbringt, dass sie schlechte Algorithmen seien, die bald niemand mehr brauche, weil die Maschinen es besser könnten. Für solche Thesen liebt ihn das Silicon Valley, denn es bedient das Menschenbild, auf dem es sein Geschäftsmodell aufbaut." Nimmt man seine Bücher genauer unter die Lupe, wird schnell klar, dass die Thesen des an der Hebrew University Jerusalem lehrenden Historikers nicht hieb- und stichfest sind. Harari beackert ein Feld, das eigentlich keine Wissenschaft ist: die Big History, die auf eine Biotechnisch weiterentwickelte Version des Menschen hinausläuft "Kulturelle Leistungen sind für ihn flüchtige Fiktionen, ausgenommen ihr „harter“ Kern: die Rechenprozesse oder Algorithmen, denen er geradezu göttliche Potenz zuspricht." Er ist der Prophet bzw. Pseudo-Philosoph der Tech- und Biotechkonzerne, die mit CrisprCas manipulierten Pflanzen, Tieren und Menschen die Welt überschwemmen wollen. Er könnte ebenso gut als Ajatollah im Iran auftreten, denn als Pseudo-Wissenschaftsjournalist ist er ein gefährlicher Mann; so nennt ihn zumindest Darshana Narayanan in der amerikanischen Zeitschrift „Current affairs“. Er bringt den simpelsten Positivismus und Determinismus unter die Leute. "Der Mensch ist für ihn eine obsolete Datenverarbeitungsmaschine und gegenüber den Algorithmen nur ein kleines Huhn. Das Huhn, hält Narayan dem entgegen, sei aber ein dem Menschen weit überlegener Datenverarbeiter, was den Sehsinn betreffe. Schlimmer noch als einzelne Faktenfehler, die im Rahmen der Big History verzeihlich wären, sei, dass Harari weltanschauliche Schlüsse aus Wissenschaften zieht, die er nicht richtig verstehe, besonders aus Biotech-Medizin und-Landwirtschaft sowie Künstlicher Intelligenz. Das ist auch der Eindruck einer Gruppe von Wissenschaftlern an der Universität Wien, die Hararis Schriften unter dem Titel „The Harari Project“ kritisch unter die Lupe nimmt::"Harari zimmert aus längst überholten Sichten aus Genetik und KI ein deterministisches Geschichtsbild, das den Menschen einredet, ihre Zeit sei unwiderruflich abgelaufen. Durch seine Schriften wehe ein eisiger positivistischer Hauch." Ausser Technik, insbesondere
Biotech, ist alles um den Menschen herum Fiktion oder Einbildung; nur mit
Biotech könne der Mensch dauerhaft bestehen. Drei idiotische Bücher
hat er geschrieben. „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ beschreibt die
Entwicklung des Menschen seit dessen Anfängen. „Homo Deus“ (2017)
wirft den Blick in die Zukunft und beschreibt, wie der Mensch von den Maschinen
aufs Abstellgleis geschoben wird. Sein jüngstes Buch „21 Lektionen
für das 21. Jahrhundert“ (2019) ist eine Essaysammlung mit Lebenstipps.
"Harari wirft sich in die Pose des Weisheitslehrer des Menschengeschlechts.
Das erste Buch, das aus einer Reihe von Vorlesungen entstand, erzählt
die Geschichte der Menschheit seit der neolithischen Revolution. Was den
Menschen nach Harari vom Tier unterscheidet, ist seine Fähigkeit zur
Fiktion und zum Storytelling. Menschen erzählen Geschichten. Sie können
Abwesendes sprachlich repräsentieren und deshalb arbeitsteilig in
großen Gruppen zusammenarbeiten. Das ist keine Neuheit und knüpft
an das an, was der Kulturphilosoph Ernst Cassirer „animal symbolicum“ nannte.
Anders als Cassirer wirft Harari allerdings alle möglichen kulturellen
und geistigen Artefakte in den großen Kessel der Fiktion. Fiktionen
sind für ihn Märchen, Formeln, Theorien, Gesetze, Normen, Konventionen
oder politische Ordnungen, also Dinge ganz unterschiedlichen Realitätsgehalts
und ganz unterschiedlicher sozialer Geltung. Das Geld ist etwa eine solche
Fiktion oder der Staat. Es gibt bei Harari aber keine staatlichen Gewaltmittel
und keine Realwirtschaft, die diesen Fiktionen Substanz verleihen. Weil
für Harari alles nur Einbildung ist, kann es auch im Handstreich weggefegt
werden, Staaten, Kulturen, Traditionen, außer, wie gesagt, die Technik.
Eine Art Fiktion ist bei Harari auch der Mensch selbst. Er reduziert ihn
auf einen Strom messbarer Datenflüsse, die von ihm unzureichend verarbeitet
werden. Die menschlichen Daten können von Algorithmen aufgegriffen
werden, die bald besser über seinen Emittenten Bescheid wissen als
dieser selbst. Das ist nicht weiter bedauerlich, wenn der Mensch selbst
nichts anders als eine schlechte Software ist. Gefühle, Geist, Innenleben,
alles, was sich nicht in Daten messen lässt, erklärt Harari zum
historischen Irrtum. Das Gehirn ist bei ihm eine Software,
Seine Pseudo-Philosophie passt zu den Tech- und Biotech-Giganten und islamischen Despotien wie in Iran, Qatar usw.; denn überall dort ist Freiheit praktisch nicht existent. "Wenn der Mensch eine Maschine ist, dann ist auch der freie Wille eine Illusion, ebenso wie die liberalen Staatsordnungen, die auf ihm aufbauen. Wir würden bei Wahlen nicht denken, schreibt Harari an einer Stelle, sondern nur fühlen (sogar ohne Innenleben). Das Silicon Valley hört so etwas gern – ein freier Wille würde ja auch nur stören in den Affektuniversen des Überwachungskapitalismus. Es verwundert dann nicht mehr, dass die politischen Ordnungen, ohnehin nur Fiktionen, in Hararis Zukunftsbuch von einem Maschinenuniversum weggespült werden. An die Stelle der zukunftsoffenen Geschichtsschreibung tritt die Untergangsprophetie: Hier wird ein Gesellschaftsmodell zur alternativlosen Zukunft, ja zur notwendigen nächsten Evolutionsstufe erklärt, das sich aus einem verkürzten Menschenbild und bestimmten Geschäftsinteressen speist. Der zweite Pfeiler dieser Evolutionsgeschichte ist die Genetik, von der Harari ein ebenso einfältiges Bild hat. So predigt er den Glauben, man könnte Menschen am Reißbrett designen, indem man an ihren Genen herumdoktere. Dahinter steht die überholte Ansicht, für jede menschliche Eigenschaft sei ein einziges Gen verantwortlich, das in keinerlei Wechselwirkung mit seiner Umwelt stehe. Alles nur Mathematik. Sein Publikum tröstet Harari mit der religiösen Botschaft: Nicht so schlimm, wenn es euch nicht mehr gibt, ihr werdet in einer höheren technischen Evolutionsstufe aufgehoben, die euch von der sterblichen Hardware befreit." Gentechnik bzw. Biotech
Landwirtschaft und Medizin mit Klonen und CrisprCas Manipulationen an Mensch,
Tier und Pflanze, wie es Biotech-Wissenschaftler und ihre Wissenschaftsjournalisten
in Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen propagieren, ist gegen jede Vernunft
und wird von echten Wissenschaftlern und Philosophen abgelehnt. Die falschen
Wissenschaftler haben schon fast alle Universitäten, Forschungseinrichtungen
und Medien gekapert und geben ihre verkehrte Wissenschaft als echte aus,
so dass man erstaunt ist welche Stümper solche Armseligkeiten unausgepfiffen
vordozieren dürfen. In den Worten des 17. , 18. Jahrhunderts könnte
man es auch so ausdrücken wie Telemann in seinem Oratorium "Der Tag
des Gerichts" getan hat. Warum nehmen diese Leute keine Vernunft an? "Der
Böse schmäht Vernunft" und will von Christus nichts wissen. In
einer Arie spricht Christus zu diesen Vernunft- und Gottlosen: "Hinweg
von meinem Angesichte! / Ihr Feinde Gottes, seid verdammt! / Euch martre
ewig eu'r Gewissen / und Satan, der euch leiten müssen, / und jene
Hölle, die dort flammt." Der Chor der Seligen preist Christus, gottes
Sohn; die Chöre der Himmlischen singen in einem gewaltigen Finale:
"Er warf der Höllen Ungeheuer / und seine frevelnden Mächte /
... ins Feuer." Vgl. Kurse
Nr. 589 Albrecht
Dürer, Nr.
533 Aristoteles, Nr. 567
Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr.
666 Wissenschaftslehre II, Akademie der Kunst und Philosophie
Der Student LEONELO
in Lope de Vegas Komödie LA DONCELLA TEODOR bezweifelt, ob man sich
"una tan sabia mujer" (eine so weise Frau) nehmen sollte und ob es nicht
ein etwas verrückt sei: "¿No es desatino y locura?" (Ist es
nicht Unsinn bzw. ein Fehlgriff und verrückt?) . DON FÉLIX
fragt ihn:"Pues ¿es delito?... ¿Desatino?" (Nun, ist es ein
Verbrechen?... Unsinn?). LEONELO erklärt wie eine Frau sein müsse,
eine von demütigem und mittlerem Geist, nicht arrogant oder diskret,
sei eine unerträgliche Arbeit. Denn mit demütigem Geist halten
sie an dem Mann fest, und gehorche, und in jedem zweifelhaften Fall werden
Sie sehen, dass sie nur antwortet: "Mein Mann hat es befohlen; das hat
mein Mann gesagt." Er meint es reiche, wenn sie Spanisch spreche. Griechisch
und Latein, zu welchem Zweck? Warum müsse sie über Aristoteles
und Cicero sprechen? "La mujer propia ha de ser / de ingenio humilde y
mediano, / no arrogante ni discreta, / que es insufrible trabajo. / Porque
con ingenio humilde / sujétase al hombre cuanto / es justo que le
obedezca, / y en cualquier dudoso caso / veréis que solo responde:
/ “Mi marido lo ha mandado; / esto dijo mi marido”
Auch der Student
PADILLA nimmt DON FÉLIX auf den Arm: "Tú verás una
mujer / que adora este mentecato, / como un turrón de Alicante."
(Du wirst eine Frau sehen die diesen kleinen Geist liebt, wie ein Nougat
aus Alicante)
DON FÉLIX:
"Miralda bien, / y veréis que la hermosura / es con el ingenio igual,
/ y el ingenio celestial / con su divina figura." (Wirf einen guten Blick
darauf, und du wirst sehen, dass Schönheit mit dem gleichen Geist
ist, wie der himmlische Geist mit seiner göttlichen Gestalt). CELIO
sagt, der Körper sei physikalisch-biologisch: "Del cuerpo es físico-orgánico".
DON FÉLIX solle weiter ausführen: "Sí haré; /
mas pienso que tomaré / licencia con tu licencia. / Es alma todo
aquello que en mí siento / que me lleve a querer un bien que
estima / la razón, que me enseña a que la imprima / por alma
de mi propio pensamiento. / Es alma este primero movimiento, / que está
donde ama más que donde anima, / y siendo este alma en mí
perfección prima / yo vengo a ser el físico instrumento.
/ Si le di mis potencias, es notoria / la razón de que es alma hermosa
y bella, / sin cuya luz mi cuerpo queda en calma, / que si la voluntad
y la memoria / y el mismo entendimiento puse en ella, / donde están
las potencias está el alma." (Ja, ich werde; aber ich denke, ich
nehme Lizenz mit deiner Lizenz. Die Seele ist alles, was ich fühle,
das mich dazu bringt, ein Gut zu wollen, das er schätzt, der Grund,
der mich lehrt, es zu auszudrücken durch die Seele meines eigenen
Denkens. Die Seele ist diese erste Bewegung, die da ist, wo sie mehr liebt
als wo sie animiert, und diese Seele in mir ist die erste Perfektion. Ich
komme, um das physikalische Instrument zu sein. Wenn ich ihm meine Kräfte
gegeben habe, ist er berüchtigt. Der Grund, warum sie eine vortreffliche
und schöne Seele ist, ohne deren Licht mein Körper träge
oder phlegmatisch ist, ist, dass der Wille und die Erinnerung und
das gleiche Verständnis, das ich hineinstecke, die Kräfte sind,
die die Seele ausmachen) Vgl. Kurse Nr.
643 Lope de Vega IV, Nr.
533 Aristoteles, Akademie der Kunst und Philosophie
Schon St. Irenaeus von Lyon, dessen Gedenktag der 28. Juni ist, geht, wie viele christliche Gelehrte nach ihm, von Platon und Aristoteles aus. Er hat die verkehrten Lehren über den Urheber und Schöpfer, der auch diese Welt geschaffen hat, und über dem kein anderer ist, zurückgewiesen und mit ihren eigenen Beweisen die widerlegt, die über das Wesen des Herrn und seine Heilsordnung hinsichtlich des Menschen Falsches lehren. "Die Predigt der Kirche aber ist in jeder Hinsicht unveränderlich und gleichmäßig; sie hat für sich, wie nachgewiesen, das Zeugnis der Propheten und Apostel und aller Jünger, wie am Anfang der Zeiten, so in der Mitte und am Ende, die ganze Heilsordnung Gottes hindurch und in all dem, was er zum Heil der Menschen zu tun gewohnt war, wie unser Glaube es lehrt. Diesen haben wir von der Kirche empfangen und bewahren ihn so auf. Ihn hat der Hl. Geist gleichsam in ein ganz kostbares Gefäß jugendfrisch hineingetan, und jugendfrisch erhält er das Gefäß, in dem er sich befindet. Dieses göttliche Geschenk nämlich ist der Kirche anvertraut, damit gleichsam das Geschöpf beseelt werde und alle Glieder, die an ihr Anteil haben, das Leben empfangen. In ihr ist niedergelegt die Gemeinschaft mit Christus, d. h. der Hl. Geist, die unverwesliche Arche, die Befestigung unseres Glaubens, die Himmelsleiter zu Gott. „In der Kirche nämlich“, heißt es, „hat Gott eingesetzt Apostel, Propheten, Lehrer und die gesamte übrige Wirksamkeit des Geistes“ (1 Kor. 12,28) , an der keinen Anteil haben, die sich von der Kirche fernhalten und durch ihre schlechte Lehre und ihr ganz schlechtes Leben sich selber des Lebens berauben. Wo die Kirche, da ist auch der Geist Gottes; und wo der Geist Gottes, dort ist die Kirche und alle Gnade; der Geist aber ist Wahrheit. Die den Geist der Wahrheit nicht aufnehmen, empfangen von den Brüsten der Mutter keine Nahrung zum Leben, noch das von dem Leibe Christi ausgehende, hellsprudelnde Quellwasser, sondern „graben sich durchlöcherte Zisternen aus Erdlöchern“ (Jer. 2,13) , und trinken aus Gruben faules Wasser. Um nicht widerlegt zu werden, fliehen sie vor dem Glauben der Kirche; um nicht belehrt zu werden, verwerfen sie den Hl. Geist." "Wahrlich, der Teufel hat sie wie die Heiden zur Lästerung des heiligen Namens der Kirche ausgesandt, damit die Menschen ihre Ohren abwenden von der Verkündigung der Wahrheit, wenn sie ihre verschiedenen Lehrweisen vernehmen und meinen, wir alle seien von jener Art. Ja, wenn sie ihre Sachen bloß sehen, lästern sie uns alle, die wir doch mit ihnen weder in der Lehre noch in den Sitten noch im täglichen Umgang irgendwelche Gemeinschaft haben." - St. Irenaeus, De haeres. I, 25Fern aber von dem Hause der Wahrheit, müssen sie sich in jeglichem Irrtum winden und wälzen, indem sie im Lauf der Zeiten über dieselben Dinge verschiedene Lehren aufstellen, aber niemals zu einer gefestigten Meinung gelangen. Gelehrte von Worten wollen sie lieber sein als Schüler der Wahrheit. Sie sind nicht gegründet auf dem einen Felsen, sondern gebaut auf Sand mit vielen Steinen (Mt. 7,24; 26) . Deswegen erdichten sie sich auch mehrere Götter und suchen in ihrer Blindheit zu ihrer Entschuldigung immer zu, können aber niemals etwas finden. Sie lästern den Schöpfer, d. h. den wahren Gott, der auch das Finden verleiht, und meinen, sie hätten über diesem noch einen andern gefunden oder ein anderes Pleroma oder eine andere Anordnung. Deshalb leuchtet auch das Licht, das von Gott kommt, ihnen nicht, da sie Gott verunehrt und verachtet haben, indem sie ihn deswegen für ganz klein halten, weil er wegen seiner Liebe und unendlichen Güte in die Erkenntnis der Menschen eingeht. Und doch geschieht das nicht nach seiner Größe und Wesenheit, die niemand gemessen noch betastet hat, sondern bloß, damit wir wissen, dass der, welcher die Menschen erschaffen und gebildet hat und den Hauch des Lebens ihnen verlieh und durch die Schöpfung sie ernährt, durch sein Wort alles befestigt und durch seinen Geist alles gestaltet, der allein wahre Gott ist. Sie aber erträumen sich einen, der nicht ist, über diesem, damit sie den Anschein erwecken, als ob sie einen großen Gott gefunden hätten, den niemand weder in seiner Beziehung zum Menschengeschlechte noch in seiner Weltregierung erkennen könnte. Damit sind sie auf den Gott Epikurs gestoßen, der weder ihnen noch anderen etwas gewährt." Auch die Mohammedaner und heutigen Christophobier verehren den Gott Epikurs, "damit sie den Anschein erwecken, als ob sie einen großen Gott gefunden hätten, den niemand weder in seiner Beziehung zum Menschengeschlechte noch in seiner Weltregierung erkennen könnte", in Wirlichkeit aber leuchtet das Licht, das vom echten Gott kommt, "ihnen nicht, da sie Gott verunehrt und verachtet haben." [54] Nach Irenaeus erweist sich doch Plato frömmer als diese, die Mohammedaner eingeschlossen, indem er ein und denselben Gott als gerecht und gut bekennt und ihm die Macht über alles und das Gericht zuspricht mit den Worten: „Gott, wie auch das alte Wort sagt, umfasst den Anfang und das Ende und die Mitte aller Dinge, die da sind, bringt sie glücklich zustande und umgibt sie gemäß seiner Natur; ihm folgt aber beständig die Gerechtigkeit als Rächerin gegen die, welche vom göttlichen Gesetz abweichen“ (Nomoi, IV. 7) . Und an einer anderen Stelle zeigt er ihn als den guten Schöpfer und Urheber des Universums, indem er sagt: „In dem Guten aber entsteht niemals irgend welcher Neid über jemanden“ (Tim. VI) , wodurch er als Anfang und Grund für die Schöpfung des Weltalls die Güte Gottes hinstellt, "aber nicht die Unwissenheit oder einen irrenden Äonen oder die Frucht des Fehltrittes oder eine weinende und wehklagende Mutter oder einen andern Gott und Vater" oder den Götzen Allah, der weder gerecht noch gut ist. auch die Arianer
predigen, dass der Sohn Gottes ein Geschöpf sei. Dies ist die These
des Arius und des Eunomius. Thomas von Aquin meinte, scheinbar sei sie
aus den Lehren der Platoniker hervorgegangen, die annahmen, der höchste
Gott sei Vater und Schöpfer aller Dinge. Sie behaupteten, dies sei
der "väterliche Intellekt (paternum intellectum)". Nach ihm folgte
die Weltseele und daraufhin die anderen Geschöpfe. "Dieser Meinung
entspricht auch die These Avicennas, welcher die erste Intelligenz über
die Seele des ersten Himmels stellte, die ihn bewegt." Somit nahmen die
Arianer und später die Mohammedaner vom Sohne Gottes an, er sei ein
alle anderen Geschöpfe überragendes Geschöpf. Diese These
widerspricht offensichtlich der Heiligen Schrift, denn daraus geht hervor,
dass der Sohn Gottes wahrer Gott ist ("Manifestum est igitur Filium Dei
verum Deum esse"). Aus den Schriften der Mohammedaner und Arianer lässt
sich nach Thomas von Aquin ein Anzeichen der katholischen Wahrheit ("veritatis
catholicae") gewinnen, "da selbst Falsches von Wahrem zeugt, wie Aristoteles
sagt. Falsches jedoch ist nicht nur Wahrem, sondern auch untereinander
entgegengesetzt." Selbst die Schriftzeugnisse aus der Heiligen Schrift,
die die Arianer und heute die Mohammedaner immer anführen, widersprechen
nach Thomas von Aquin und Cusanus offenkundig nicht der Wahrheit, welche
der katholische Glaube bekennt. Muhammad gilt als "Erfinder und Erdichter"
der mohammedanischen Lehre und auch er bewegt sich "ausserhalb der Erkenntnis
Gottes. Und ihre Genossenschaft ist die ungeschlachte, hässliche Frühgeburt
geworden; sie nämlich begriff nichts von der Wahrheit, fiel in die
Leere und in den Schatten, und leer ist ihre Lehre und schattenvoll." (St.
Irenaeus von Lyon, adv. haeres. III, 24 ff.) Vgl. Kurse Nr.
605 St. Irenaeus von Lyon, Nr.
531 Platon, Nr.
533 Aristoteles, Nr.
500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr.
562 Dante Alighieri, Nr.
522 Raffael (Raffaello Sanzio), Akademie der Kunst und Philosophie
Der Freiheitskampf der Griechen gegen die Türken wird von vielen Dichtern besungen, so auch von Victor Hugo, Lord Byron, Percy Bysshe Shelly, Johann Ludwig Wilhelm Müller, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin, Adelbert von Chamisso. Die Griechen wollten endlich ihre Freiheit zurück und alle Türken zum Teufel jagen: "Jagt hinaus die Türkenrotte... Zur fernen Heimat jagt die Türkenschiffe wieder" (Victor Hugo). Die Kirchen sollten wieder aufgebaut und alles, was an die muslimischen Türken erinnerte, sollte aus dem Land verschwinden. Johann Ludwig Wilhelm Müller dichtet: "Der Freiheit Tuba hab ich hell durch Stadt und Land geblasen". Es wird sogar von neuen Kreuzfahrern gesprochen, die gegen die türkischen Barbaren kämpfen sollen - ungeachtet einer Moslem- und Türkenfreundlichen Politik in Europa, die sogar heute noch sämtliche Augen verschließt vor den Greueltaten der Türken gegen Christen (z.B. die grüne Kanzlerkandidatin, die deutsche Bundeskanzlerin und ihr Aussenminister, der in solchen Situationen nur mit den Augen klimpert wie ein Schoßhündchen) und die sogar durch Finanzämter auch noch die türkischen Organisationen (z.B. Ditib) fördert, also die "die der Freiheit Haupt ins Joch ihm helfen beugen, / Und lehren, dass das heilge Kreuz soll vor dem Mond sich neigen." Die Gegner des Philhelenismus, allen voran der österreichische Fürst Metternich, werden scharf kritisiert, so wie man heute die Europäer kritisieren könnte, die Angriffskriege der Türken ungeahndet lassen (z.B. Eroberung von Nordzypern oder Syrien): "Hervor, der du mit frechem Mund die Freiheit nennst Empörung, / Und der Hellenen Heldenkampf bejammerst als Betörung! / Du, der mit feiner Politik du drechselst die Beweise, / dass man die Menschheit würgen kann auf legitime Weise! / Du auch, der jeden Türkensieg verkündet mit Posaunen, / Und was der Griechen Schwert vollbracht, befleckt mit leisem Raunen!" Knechtschaft unter dem Halbmond wird grundsätzlich ausgeschlossen, weshalb in Europa als Symbol auch "kein halber Mond zu sehn" sein sollte. Viele Denkmäler
auf dem Peleponnes, insbesondere in Kalamata, erinnern an diesen Freiheitskampf.
Oft werden die Freiheitskämpfer verehrt: "Griechenland bekränzt
den griechischen Kampf von 1821". Die großen griechischen Freiheitskämpfer
wie Jannis Makryjannis, Kanaris, Theodoros Kolototronis, Nikitas Stamatelopoulos
(Nikitaras), Georgios Karaiskakis, Kitsos Tzavellas, Ioannis Kolettis,
Ioannis Graf Kapodistrias, Ioannis Gouras, Odysseas Androutsos, Alexandros
Mavrokordatos, Mavromichalis, Andreas Metaxas, Yennaios Kolokotronis, wurden
immer wieder besungen, in Klöstern hängen ihre Portraits. Ähnlich
wie die Freiheitsstatue von Amerika finden sich auch hier große weibliche
Statuen mit dem Schriftzug "Elefthería" (Freiheit) und "1821 - with
one voice we have decided to live or die for our freedom". Vgl. Kurse Nr.
622 Victor Hugo, Nr. 621 Lord Byron,
Nr.
628 Percy Bysshe Shelly,
Nr.
623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr.
624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Johann
Wolfgang von Goethe I-II, Nr.
553 Friedrich Schiller I-II, Nr.
554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr.
631 Adelbert von Chamisso,
Nr.
350 Byzantinische Kunst und Architektur. Akademie der Kunst und Philosophie
/ Academy of Arts and Philosophy
Tizians, Sisyphos entstand 1548-49 im Auftrag der Königin Maria von Ungarn für ein Schloss in der Nähe von Brüssel. Tizian hatte durchaus eine Ahnung von der Aktualität des verlorenen, vom Geist und Kosmos abgeschnürten Menschen, der sich heute zum Beispiel in die mechanistische Biotech-Medizin oder Biotech-Landwirtschaft verirrt hat. Nicht eine Kirche, die selbst zum Problem geworden ist, kann ihn retten, sondern nur der Christus kann zum Erlöser werden, weshalb auch Richard Wagner in seinem Parsifal den Chor singen lässt: "Erlösung dem Erlöser". In Tizians Bild trägt Sisyphos den Stein an der Stelle, wo eigentlich der Kopf sein sollte. Der schwere Stein kann somit als Bild für einen Menschen mit mit einem überproportional großen Verstand aufgefasst werden. Dass Sisyphos es nie schafft den Stein auf den Gipfel zu tragen, liegt daran, dass dieser Verstand dauernd versucht mechanistisch, quantifizierend, reduzierend, rationalisierend vorzugehen ohne Seele und Geist zu berücksichtigen; es kommt zu Konstruckten, Gedankengebäuden oder Biotech-Produkten, die immer wieder in sich zusammenfallen, weil sie nicht Lebensfähig sind. Schon Tizian erlebte, wie das Universum entseelt und entgeistet wurde. Die Erde schrumpfte zusammen zu einem unbedeutenden Staubkorn in der entgeisteten und entseelten Welt. Der Blick zwischen dem Menschen und dem Kosmos wurde verstellt. So wie die moderne Naturwissenschaft von den Biotech-Strategen genutzt wird, um biotechnologisch optimierte Menschen, Tiere und Pflanzen zu erzeugen, könnte sie in Verruf geraten und letztlich so dastehen wie Sisyphos mit seinem mühsamen und sinnlosen Unterfangen. Wissenschaftler könnten sich zu Pseudo-Wissenschaftlern entwickeln, die mit Genen und mRNA experimentieren und Wirkungen hervorrufen, die sie nicht durchschauen und die hergestellten Produkte und Medikamente als gut verkaufen; Zu den Aussagen unserer heutigen Politiker und den von ihnen alimentierten Wissenschaftlern und Journalisten, meint ein Komiker, es könne leicht passieren, dass man die Lüge für die Wahrheit, und die Wahrheit für eine Lüge halte: "passar con facilidad / la mentira por verdad, / y la verdad por mentira". Biotech-Wissenschaftler sind dann keine "Amante de las ciencias" (Liebhaber der Wissenschaft) sondern "monstro en ciencias" (Monster in der Wissenschaft). Sisyphos ist heute
vielfach ein sogenannter "Bio-Hacker", der die DNA oder mRNA der Lebewesen
verändert. Es handelt sich wie oben gezeigt, eigentlich schon um kriminelle
Biotechnologie bzw. Biotech-Medizin oder Biotech-Landwirtschaft. Denn die
künstliche mRNA ist eine biologische Software, mit der körpereigene
Zellfunktionen "gehackt" und die Zellen in effiziente Arzneimittelfabriken
umgewandelt werden. Der Mensch wird, wie oben beschrieben, von den Biotechfirmen
(z.B. Biontech/Phizer und Moderna) als Maschine bzw. Computer betrachtet,
der nur von Zeit zu Zeit ein "Software-Update" benötigt. Seit einigen
Jahren sind unterschiedliche neue gen- bzw. biotechnische Verfahren in
der Entwicklung, die sowohl in der Pflanzen- und Tierzüchtung als
auch im humanmedizinischen Bereich und der Grundlagenforschung eingesetzt
werden. Es geht um Genom-Editierung. Im Gegensatz zur "alten" Gentechnik
soll es mit diesem Verfahren, allen voran mit CRISPR/Cas, möglich
sein, sehr präzise in der Erbgut von Lebewesen einzugreifen. "Auch
wenn mit den neuen gentechnischen Verfahren in bestimmten Fällen nur
einzelne Basen des Erbguts eingefügt oder entfernt, also sogenannte
Punktmutationen erzeugt werden, kann dies Organismen stark verändern.
Solche Eingriffe können zum Beispiel dazu führen, dass Proteine
fehlerhaft oder gar nicht mehr erzeugt werden." Es kann also niemand abschätzen,
was wirklich passiert, wenn beispielsweise mit dem CRISPR/Cas System gearbeitet
wird, das aus einem synthetisch hergestellten Erkennungs- und einer Schneidekomponente
besteht und nach Hacker-Art in die Zelle eingeschleust wird. "Bei der Erkennungskomponente
handelt es sich um ein kleines Molekül, "guide RNA" genannt. Sie erkennt
den Zielbereich auf der DNA und bindet die Schneidekomponente, also das
Cas-Protein, und bringt es in Position." Das Cas-Protein spaltet die DNA
im Zielbereich auf. Der "Bio-Hacker" kann nun falsche Basen einbauen, oder
kleinere Bereiche der DNA herausnehmen.. "Auf diese Weise können wenige
Basenpaare der DNA verändert und Gene ausgeschaltet bzw. manipuliert
werden. In über 90 % der Anwendungen an Pflanzen haben Forschende
CRISPR und andere Verfahren dazu genutzt, um Gene auszuschalten oder zu
entfernen, und damit sogenannte Knockout-Pflanzen geschaffen, bei denen
ein Gen nicht mehr aktiv ist." CRISPR/Cas ist ein einträgliches Geschäftsmodell
für die Agrarindustrie und Biotech-Medizin sowie Betätigungsfeld
für eine neue Art von Wissenschaftlern, den - noch nicht kriminalisierten
- Bio-Hackern. Vgl. Kurse Nr. 586 Tizian,
Nr.
533 Aristoteles,
Nr. 652 Juan
Ruiz de Alarcón,
Nr.
659 Wissenschaftslehre I, Nr.
666 Wissenschaftslehre II, Akademie der Kunst und Philosophie
Schon die architektonische Anordnung beider Räume gibt einen Hinweis darauf, dass sich hinter dem Werk noch etwas verbirgt: die Legende über das Schicksal der Arachne. Ein Schlüssel dazu ist der Wandteppich, auf dem der Raub der Europa dargestellt ist. Diese Szene war das Thema, das die junge Weberin Arachne gewählt hatte, als sie in einem Wettstreit mit der olympischen Göttin Pallas Athene, Erfinderin der Webkunst, diese in ihrer Kunst übertreffen wollte. Velázquez, ein großer Bewunderer Tizians, zeigt hier das von Arachne zum Teppich umgearbeitete Bild Tizians: Der Raub der Europa, das sich zu Velázquez’ Zeit im Königlichen Palast in Madrid befand und das dieser gekannt haben wird. Hierin zeigt Tizian Zeus, der als Stier verwandelt Europa umwirbt, die er begehrte. Als diese Zutrauen zu dem zahmen Stier fasste, entführte er sie, was seiner Gattin Hera missfallen musste. Es geht hier also um die Bedeutung der Mythologie und Philosophie/Wissenschaft sowie der Schönen Künste. Velázquez lässt die Göttin Athene zwar im Bild triumphieren und im Wettstreit siegen, doch befindet er sich auf Seiten Arachnes. Diese steht stellvertretend für die Bildkünste (hier anhand der Bildwirkerei gezeigt), die zu Lebzeiten Velázquez’ nicht zu den Freien Künsten, den Artes liberales, zählten. Sein Rühmen der Bildteppiche Arachnes ist ein Eintreten des Künstlers für die Wirkungsmacht der Bilder und für eine gesellschaftliche Anerkennung der Bildenden Künste, die er den Freien Künsten dazugesellen möchte. Wie Velázquez’ Bild Las Meninas gehört auch dieses Bild in die Reihe berühmter Bilder der Kunstgeschichte, die sich bisher einer vollständigen und schlüssigen Deutung entzogen haben. Erster Besitzer des Bildes war der Hof-Oberjäger des Königs, Pedro de Arce, in dessen Inventar von 1664 das Bild unter dem Namen Fabel der Arachne genannt wird. 1711 gelangte es in die Sammlung des Königs, wurde bei dem Palastbrand von 1734 beschädigt, und verlor dabei neben einiger Bildsubstanz offenbar auch seinen alten Titel. Im Inventar von 1772 des Palacio Real wurde es unter dem Titel Teppichfabrik mit mehreren spinnenden und webenden Frauen geführt. Den heute üblichen Titel Las Hilanderas erhielt das Bild erst von dem spanischen Hofmaler Mengs, gesehen wurde es weiterhin als ein Beispiel der Genremalerei. 1872 richtete sich zum ersten Mal das Interesse eines Kunsthistorikers auf die mythologische Szene im Hintergrund des Bildes. Pedro de Madrazo beschrieb das Bild als Darstellung der königlichen Teppichmanufaktur in der Calle de Santa Isabel mit einer mythologischen Szene im Hintergrund. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts befasste sich die Wissenschaft vermehrt mit der Entschlüsselung weiterer Deutungsebenen des Gemäldes. 1927 beschrieb Aby Warburg das Bild als Allegorie der Webkunst und identifizierte zwei Personen des Bildes als Pallas Athene. Warburg fand den zu Grunde liegenden Textbezug in den Metamorphosen des Ovid, aus der sich auch die Deutung des Teppichbildes mit dem Raub der Europa erschließen lässt, denn dies war nach Ovid Thema des ersten von Arachne gewebten Teppichs. Charles de Tolnay interpretierte 1949 das Bild als Allegorie der Künste und deutete vier Figuren vor dem Teppich als Allegorien der Bildhauerei, der Malerei, der Architektur und der Musik und ordnete das Gemälde in den Kontext der Artes-liberales-Debatte des 17. Jahrhunderts ein. Der effektive Altruismus, wie er in den USA Biotech-Firmen unterstützt, hat ähnlich wie die Pseudo-Philosophie des Hauspropheten der Biotech- und KI-Branche und des Silicon Valley, mit Philosophie, wie sie Aristoteles, die Idealisten Fichte, Schelling, Hegel und Thomas von Aquin verstanden, nicht viel zu tun, denn es handelt sich um reinen Utilitarismus, als Nützlichkeits-Fanatismus, der die Bedeutung der Mythologie und Philosophie/Wissenschaft sowie der schönen Künste kleinredet, die der Maler Diego Velázquez aber in den Mittelpunkt gerückt wissen wollte. Ein Begründer des effektiven Altruismus, der Kryptohändler Sam Bankman-Fried, der im Dezember 2022 nach dem Bankrott seiner Firma FTX wegen des "Verdachts auf Betrug und Geldwäsche verhaftet wurde und derzeit vor Gericht steht, fiel nicht allein durch seine demonstrative Verweigerung einer gepflegten Erscheinung auf; dadurch aber auch. Sein ungekämmtes Haar, seine schlabbrigen T-Shirts und die kurzen Hosen drückten die Ungezwungenheit eines Genies aus, das es nicht nötig hat, die Etikette zu beachten. Aber sie waren auch die Arbeitskleidung des hemmungslosen Wohltäters, als der sich Bankman-Fried ausgab. Er war der Held der Bewegung des Effektiven Altruismus, eine Art moderner Robin Hood. 99 Prozent seines Einkommens wolle er spenden, kündigte er Anfang vergangenen Jahres an, auf dem Höhepunkt seiner Karriere soll er ein Vermögen von 26,5 Milliarden Dollar besessen haben." 160 Millionen steckte er tatsächlich in über 100 Hilfsprojekte, vor allem aber in Biotech-Start-ups und Stipendien für Schüler, die später in der Biotech-Branche arbeiten wollen. Bankman-Fried ist der wohl prominenteste EA, wie sich die Anhänger des Effektiven Altruismus selbst nennen. "Aber auch unabhängig von seiner Blitzkarriere hat die Idee in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung gemacht. Als ihr Begründer gilt der junge schottische Moralphilosoph William MacAskill (heute 32 Jahre alt), der in Oxford lehrt und dort, mit seinem Kommilitonen Toby Ord und ein paar Gleichgesinnten, 2011 seine Theorie auf den Begriff gebracht hat. Er hätte sie auch „Rationales Mitgefühl“, „Optimale Philanthropie“ oder „Evidenzbasierte Wohltätigkeit“ nennen können, aber die Wortkombination „Effektiver Altruismus“ ging 2011 in einer Abstimmung als Sieger hervor – und erwies sich seitdem als erstaunlich eingängige Formel. Im Kern besagt ihr utilitaristisches Prinzip, dass die Bewohner der westlichen Welt, in der selbst Menschen unterhalb der Armutsgrenze noch reicher sind als 85 Prozent der Menschen auf der Erde, moralisch nicht nur dazu verpflichtet sind, Gutes zu tun, sondern dies auch mit maximal möglicher Wirksamkeit. Vorreiter der Idee ist der australische Utilitarist Peter Singer, MacAskill und seine Anhänger haben dessen Ansatz konsequent weitergetrieben, vernetzt und vermarktet. Vor allem in der kalifornischen Tech-Szene trafen sie damit einen Nerv, in jenem Milieu also, dessen Mitglieder sich durch überdurchschnittlich gutes Einkommen, schlechtes Gewissen und Faible für pragmatische Lösungen auszeichnen." Effektiver Altruismus passt perfekt zum Pseudo-Idealismus des Silicon Valley, der mit viel Eifer und Eitelkeit die Symptome sozialer Probleme beheben will, ohne jemals an deren strukturellen Ursachen zu rütteln, zu fragen ob Biotech, Gentechnik, CrisprCas überhaupt sinnvoll sind, auf denen schließlich der eigene Wohlstand beruht. "Heute hat sich der Effektive Altruismus vom moralphilosophischen Konzept zur erfolgreichen Lifestyle-Marke entwickelt. Inzwischen haben sich mehr als 7000 Mitglieder der Bewegung dazu verpflichtet, mindestens zehn Prozent ihres Einkommens zu spenden, MacAskill selbst gibt die Hälfte seiner Einnahmen. Der Journalist Ezra Klein gehört genauso zu den Anhängern wie der Philosoph und Podcaster Sam Harris. Weltweit gibt es mehr als 200 EA-Gruppen, jede Woche finden irgendwo auf der Welt „Retreats“ und „Unconferences“ statt, wie dieses Wochenende in Berlin-Wannsee, wo die Teilnehmer bei veganem Essen zwischen Parkour-Workshops und Waldspaziergängen nicht nur lernen, wie man Gutes tut, ohne Geld für überteuerte Hilfsmaßnahmen zu verplempern. Sondern auch, wie sie ihre eigenen Talente gewinnbringend einsetzen." Wichtig sei nicht, dass man im Einklang mit seiner Philosophie z.B. in ökologischen Projekten arbeite, sondern möglichst früh viel Geld verdiene, an Elite-Unis studiere und z.B. in der Biotech-Branche oder in der gentechnisch optimierten Massentierhaltung arbeite wie sie in den USA üblich ist mit Antibiotika-Einsatz und "Biotech-Impfung" bei Bienen Gentechnik, CrisprCas und Klonen bei anderen Nutztieren. Denn auch für die „ethische Lebensoptimierung“ seiner Anhänger hat MacAskill eine Organisation gegründet, benannt nach der durchschnittlichen Lebensarbeitszeit. „80 000 Hours“ hat sich die Karriereberatung für den Weltverbesserungsnachwuchs zur Aufgabe gemacht. "Vor allem Absolventen renommierter Unis empfiehlt man, lieber einen gut bezahlten Job an der Wall Street anzunehmen und das damit verdiente Geld zu spenden, statt sich persönlich in Wohltätigkeitsorganisationen zu engagieren. „Earning to give“ heißt diese Devise, mit der MacAskill anfangs im Zweifelsfall sogar eine Karriere in der Ölindustrie rechtfertigte, schließlich würde den Job sonst jemand anderes machen. Auch Bankman-Fried legte MacAskill persönlich eine Karriere in der Finanzbranche nahe, als der als Erstsemester am MIT auf der Suche nach einer Berufung war." Zu welch grotesken Auswüchsen so ein ungebremster Utilitarismus führen kann, zeigt sich an den Projekten, die in den vergangenen Jahren immer mehr die direkte Hilfe für Notleidende verdrängen. So führt der Maximierungswahn des vermeintlich taxierbaren Lebensglücks fast zwangsläufig zu einem besonderen Faible für Tierschutz, vor allem von Nutztieren - allerdings werden darunter biotechnisch optimierte Nutztiere verstanden oder die Abschaffung der landwirtschaftlichen Nutztiere, da die Produkte wie Fleisch und Käse von Biotech-Firmen wie "Formo Bio" im Labor erzeugt werden; abgesehen davon, dass niemand diese Produkte haben will, wird dazu allerdings viel Strom benötigt, weshalb diese Firmen am liebsten auf Atomenergie setzen. "Ähnlich fragwürdig ist das Kalkül, wenn es um Gelder für die vielen Organisationen der Bewegung geht. Wenn er nach besonders effektiven Investment-Tipps gefragt wird, empfiehlt MacAskill ungeniert Spenden für seine eigenen Stiftungen und begründet das gerne mit der angeblich beachtlichen Hebelwirkung. Wer etwa in die Arbeit seiner Stiftung „Giving What We Can“ investiere, behauptet er, ermögliche es den erfahrenen Fundraisern, ein Vielfaches davon an Spenden zu mobilisieren. Laut „80 000 Hours“ steht der „Aufbau des Effektiven Altruismus“ sogar schon auf Platz 3 der „Liste der dringendsten Weltprobleme“, hinter den Risiken der Künstlichen Intelligenz und denen katastrophaler Pandemien. Der Wasserkopf von Verwaltung und Organisation, den man anderswo als ineffiziente Bürokratie kritisiert, wird bei EA als Wundermittel der Spendenvermehrung verklärt, als „Meta Charity“ mit nachweisbarem Multiplikatoreffekt. So zahlt die Bewegung, wie bei einem modernen Ablasshandel, beseelt auf die Konten der eigenen Organisationen ein. Dass die vermeintliche Effektivität des Altruismus inzwischen zur reinen Behauptung geworden ist, liegt aber vor allem an einer Prioritätenverschiebung in MacAskills Denken, die spätestens in seinem im September erschienenen Buch „What We Owe The Future“ offensichtlich wurde. Darin propagiert er die komplette Wende zur Theorie (und Praxis) des „Longtermism“, einer Idee, die im Dunstkreis der kalifornischen Philanthropen schon lange genauso vor sich hin gärt wie in den Zirkeln der Oxforder Philosophen rund um Toby Ord, Nick Bostrom und das „Future of Humanity Institute“. Longtermism basiert auf der These, dass die Menschen der Zukunft moralisch nicht weniger zählen als die gegenwärtige Generation; und weil ihre Menge aber theoretisch unendlich größer ist, hat ihre Rettung Priorität. „Die stillen Milliarden“ nennt MacAskill unsere Nachkommen und vergleicht sie mit den rechtlosen Gruppen, die in der Vergangenheit lange um ihre Interessen kämpfen mussten. Natürlich ist es durchaus zeitgemäß, die Perspektive auf die Zukunft auszuweiten. In gewisser Weise ist Longtermism mittlerweile Common Sense, schließlich hat sogar das Bundesverfassungsgericht unlängst das „Grundrecht auf menschenwürdige Zukunft“ konstatiert. Aber MacAskill, seine reichen Freunde und immer mehr der von ihnen finanzierten Stiftungen und Lobbyisten ziehen den Horizont so weit in die Zukunft, dass ihr Utilitarismus endgültig spekulativ wird – was die an der Börse konditionierte Klientel womöglich als ganz reizvoll begreift." Die Milliarden der
EA-Spender gehen inzwischen kaum noch in die weltweite Armuts- und Krankheitsbekämpfung.
Sondern in die Biotech-Industrie oder in Initiativen zur Entwicklung menschenfreundlicher
KI (welche, wie man am Beispiel der Stiftung Open-AI sieht, die Zukunft,
vor der sie warnen, am entschlossensten vorantreiben). Und in unzählige
Institute, die gut bezahlt darüber nachdenken, welche heute noch unbekannten
Gefahren jenseits des Roboteraufstands in der Zukunft lauern könnten.
"Moralisch unvergleichlich fatal, so lautet eine jener bizarren Pointen
des Ethikfuturisten Bostrom, sei beispielsweise die Trödelei, die
die Menschheit bei der Kolonisierung des Weltraums an den Tag legt: Denn
während wir Netflix gucken oder gegen den Krebs kämpfen, heizen
Milliarden von Sonnen im Universum leere Räume, in denen empfindungsfähige
Wesen ein lebenswertes Leben führen könnten. Allein in unserem
Supergalaxienhaufen, so schrieb Bostrom schon 2003 in seinem Aufsatz „Astronomical
Waste“, gingen in jedem Jahrhundert der versäumten Weltallbesiedlung
10^38 Leben verloren, das sind selbst pro Sekunde noch Hunderte Quadrilliarden.
Mit derartigen Verweisen auf potentielle Glücksrenditen in einer unbestimmten
Zukunft lässt sich die moralische Effektivität für jedes
noch so abwegige Langzeitprojekt behaupten. Notfalls subventioniert man
irgendein Institut, das die Gefahr einer hypothetischen Apokalypse untersucht
und beziffert. Wer sich dagegen immer noch mit den profanen Problemen der
Gegenwart beschäftigt, beweist damit nur seinen beschränkten
Horizont. Kein Wunder, dass auch der berühmte Eskapist Elon Musk MacAskills
Buch als „nah an seiner Philosophie“ gelobt hat." Am Ende ist der Effektive
Altruismus heute nichts anderes als ein moralisch aufgeladener Investmentfonds
für die Biotech-Industrie. Vgl. Kurse Nr.
586 Tizian, Nr.
666 Wissenschaftslehre II, Nr.
664 Philosophie der Kunst, Akademie der Kunst und Philosophie
Wer hätte gedacht, dass Erzeugnisse von natürlichen Kühen auf der Weide wie Milch, Joghurt, Käse oder Bienen Erzeugnisse wie Honig, Bienenwachs aus wesensgemäßer Bienenhaltung einmal so wertvoll werden wie heute, wo diese Produkte zum Teil biotechnisch erzeugt werden. Viele Biotech-Wissenschaftler und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger leugnen den Sinn der Ökologie und ökologischen Landwirtschaft; stattdessen reden sie "über den Nutzen der Biotechnologie für eine nachhaltige Landwirtschaft." Biotechnologie, grüne Gentechnik, CrisprCas und nachhaltige Landwirtschaft schließen sich allerdings aus. Sie meint aber, das Gentechnikrecht müsse "innovationsfreundlicher" und "wissenschaftsbasiert" werden und bezogen auf Geneditierung der Biotech-Pflanzen und -Tiere auch Risiken ausblenden. Durch ihre scheinbare Wissensbasiertheit sei ihr klar geworden: "Das genmodifizierte Produkt ist also nicht anders als das herkömmliche, egal ob Raps, Weizen oder Gemüse." Da sie nur Studien der Biotech-Industrie kennt, kann sie getrost die Risiken (also Krebs und andere Krankheiten) unter den Teppich kehren: "Wir wissen heute durch viele wissenschaftliche Studien, dass von der Geneditierung gerade dann, wenn keine fremde DNA eingeführt wird, kein Risiko ausgeht." Eigentlich geht es ihr um "einen Freibrief für die Gentechnik". Alles soll, wenn es nach ihr ginge, verändert werden, auch "das Genom von Bäumen". Für den vernünftigen Wissenschaftler bleibt allerdings "der Einwand, dass Langzeitfolgen noch nicht abzuschätzen sind und die Gefahr der wilden Vermehrung von genmodifizierten Pflanzen." Da sie grundsätzlich keine Vernunft annimmt, trifft der Einwand sie nicht: "Der Einwand überzeugt mich daher nicht." Unterstützung erhält sie z.B. von Herrn Bucher, Leiter der schweizer "Genomdynamik Agroscope", dessen Ziel ebenfalls die Genom-Editierung der Pflanzen mittels CrisprCas ist, also Genmanipulation. Sein großes Vorbild ist China, wo es bereits fast 400 genmanipulierte Pflanzen gibt. Ökologen und große Philosophen kritisieren den Wunderglauben, man könne das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur durch einzelne technische Zahnrädchen wiederherstellen. Man müsse vielmehr auf der Systemebene ansetzen, etwa durch Ökolandbau, wesensgemäße Bienenhaltung oder Agroforst, wenn die "Natur nicht zum industriellen Produkt in einer unendlichen Optimierungsspirale werden soll." Obwohl klar ist, dass die grüne Gentechnik nicht ökologischen Zielen dient, behauptet Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger das Gegenteil und zaubert ihre "BMBF-geförderten Projekte" aus dem Hut. Mit rund 200 Millionen Euro soll die Gentechnik gefördert werden. Als Begründer der Biotechnik gilt der 1926 in New York geborenen Paul Berg mit seinen bahnbrechenden Experimenten zum „Hybrid-Genom“. "Vor etwas mehr als fünfzig Jahren war es ihm mit seiner Tumorvirenforschung gelungen, in die kleine, leicht zu übertragende Erbsubstanz – die DNA – von SV40-Viren einige Gene von Kolibakterien einzuführen. Anhand dieser mit Fremdgenen ausgestatteten Viren-DNA konnte er prüfen, wie die Viren an der Krebsentstehung beteiligt sind. Berg, damals schon an der Stanford-Universität und in engem Austausch mit den wichtigsten Genforschern seiner Zeit, kreierte damit das erste DNA-Molekül, das sich aus Elementen unterschiedlicher Organismen zusammensetzte. Mit der Entwicklung der „rekombinanten DNA-Technologie“ wurde der gebürtige New Yorker einer der einflussreichsten Biotechniker des zwanzigsten Jahrhunderts. Auch, weil der pädagogisch ambitionierte Berg seine Kollegen zum Nachdenken brachte. Noch bevor er im Jahre 1980 den Chemie-Nobelpreis erhielt, zusammen mit Walter Gilbert und Fred Sanger für ihre Erfindung der Genentzifferung, hatte Berg die aufkeimende Euphorie über die Gentechnik mit einem bis dahin beispiellosen Klausurtreffen gebremst: Auf der von ihm mit initiierten Asilomar-Konferenz 1975 vereinbarten die Wissenschaftler aus aller Welt ein mehrjähriges Forschungsmoratorium – bis die Sicherheit der neuen DNA-Technik abgeklärt wurde, sollten keine weiteren Genmanipulationen stattfinden." Ein Reflexionsprozess, der sich bis in die heutige Zeit des Genom-Editierens, der Biotech-Landwirtschaft und Biotech-Medizin fortsetzt. Die Risiken bestehen nach wie vor, weshalb diese Risiko-Technologie nicht angewendet werden sollte. Biotech-Wissenschaftler, die Geld verdienen wollen, kümmern sich nicht um Nebenwirkungen sondern spielen sie herunter, ein System, das Bayer/Monsanto seiner Zeit perfektioniert hatte. Heute wird Kuhfreie „Milch“, vom Berliner Start-up Formo Bio, einer Biotech-Firma künstlich hergestellt, eine Milch also, "die alle wichtigen Nährstoffe enthalten soll und von Mikroorganismen produziert wird. Diese werden genetisch programmiert und stellen naturidentisches Milchprotein her – ohne Kuh. So jedenfalls das Versprechen. So entsteht die „Milch“ im Reaktor" ... Dabei handelt es sich um ein hochtechnisiertes, gentechnisches Verfahren, das in Edelstahltanks stattfindet. „Wir nutzen die vorhandene DNA-Sequenz der Kuh aus einer Datenbank, konkret die Abschnitte für die Milchproteine. Den genetischen Bauplan fügen wir in das Genom von Bakterien, Pilzen und Hefen ein“, sagt Gründer Raffael Wohlgensinger. Die so programmierten Organismen werden in einem Nährmedium gehalten, mit Kohlenhydraten gefüttert und erwärmt, damit sie sich vermehren und die Milchproteine nach Bauplan bilden. Die entstandenen Proteine werden nach dem Fermentationsprozess von den Mikroorganismen getrennt. „Anschließend können wir die Proteine mit weiteren Zutaten, wie zum Beispiel Fetten, zu Käse weiterverarbeiten“, sagt Wohlgensinger." Weil es der Präzisionsfermentation vordergründig gelingt, wichtige, funktionelle Proteine zu ersetzen, konstatiert die US-amerikanische Biotech-Denkfabrik Rethinkx, dass das Verfahren die Milchindustrie umwälzen werde. "Dennoch müssen einige Inhaltsstoffe zugefügt werden. Zu rund 4,9 Prozent besteht Milch aus Zucker, zu 3,4 Prozent aus Fetten und zu 0,7 Prozent aus Vitaminen und Mineralien. Auch Formo fügt seinen Produkten Zusatzstoffe bei. Während es in den USA, Australien und Israel schon erste Produkte zu kaufen gibt, könnte es mit Zulassungen in Deutschland noch Jahre dauern. Preislich sind die Produkte derzeit teurer als herkömmliche Produkte, sollen sich aber in einigen Jahren einander angleichen. Auch geschmacklich sollen sie vom Original kaum zu unterscheiden sein. Davon jedenfalls ist Formo überzeugt. Das Start-up konzentriert sich zunächst auf die Herstellung von verschiedenen Käsesorten, schließt aber auch den Trinkmilchmarkt für sich langfristig nicht aus. Erste Verkostungen mit Industriekunden laufen, in diesem Jahr wollen die Gründer erste Produkte in Asien oder den USA auf den Markt bringen... Neben Start-ups haben auch etablierte Unternehmen das Geschehen im Blick. Starbucks hat vor einigen Monaten Pläne veröffentlicht, nach denen die Milchalternativen des US-amerikanischen Unternehmens Perfect Day in ausgewählten Cafés angeboten werden sollen. Und auch Nestlé hat angekündigt, dass es eine Milchalternative in ausgewählten Safeway-Filialen in San Francisco anbieten will. Perfect Day gilt als einer der Vorreiter in diesem Bereich. Das Unternehmen produziert nichttierisches Molkenproteinisulat und verarbeitet es zu Milchprodukten. Insgesamt hat Perfect Day knapp 362 Millionen Dollar Wagniskapital eingesammelt. Verkaufs- oder Umsatzzahlen sind bisher nicht bekannt. In Europa will das niederländisch-britische Unternehmen Unilever nach eigenen Angaben in diesem Jahr ein tierfreies Milcheis unter der Marke Ben & Jerry’s auf den Markt bringen. Auch an der Milchindustrie geht die Entwicklung nicht spurlos vorüber. Hochland, eine der größten Molkereien in Deutschland, ist seit Ende 2020 mit einer Minderheitsbeteiligung am israelischen Unternehmen Remilk beteiligt. Das Unternehmen produziert unter anderem in Dänemark Milchprotein für Industriekunden. „Eine separate Produktlinie mit diesem neuen Rohstoff könnte eine interessante Ergänzung unseres klassischen Sortiments sein“, sagte Hochland-Finanzvorstand Hubert Staub." Sogar Bienen sollen schon biotechnisch verändert werden. Unter Beteiligung der staatlichen Bieneninstitute, die in der Regel auf der Seite der Biotech-Industrie stehen, sowie der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf hat ein internationales Forscherteam "Bienen gentechnisch so verändert, dass ihre Gehirnzellen nun ein fluoreszierendes Protein produzieren." Dadurch fangen bestimmte Hirnbereiche an zu leuchten, wenn die Biene Nahrung findet. "Um die gentechnisch veränderten Versuchstiere zu erhalten, schleuste das Team in über 4000 Bieneneier eine spezifische genetische Sequenz ein. Nach einer längeren Test- und Auslesephase bildeten schließlich sieben Königinnen das neue Protein und gaben das entsprechende Gen an einen Teil ihrer Nachkommen weiter." Ähnlich schädlich
wie Biotech-Milch und Biotech-Käse ist Biotech-Fleisch, daher will
die italienische Regierung die Produktion von Laborfleisch in Italien untersagen.
Die italienische Regierung beruft sich auf das Vorsichtsprinzip. Laut Gesundheitsminister
Orazio Schillaci gibt es „keinen wissenschaftlichen Beweis“, dass der Konsum
von Laborfleisch keine schädlichen Auswirkungen habe. Harte Strafen
drohen bei Verstoß, etwa Geldbußen von 10.000 bis 60.000 Euro
oder bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes der betroffenen Unternehmen.
Subventionen oder Steuervergünstigungen sollen gestrichen werden.
Coldiretti gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich nun andere Länder
dem Verbot anschließen. . Die Regierung ist besorgt, nachdem die
amerikanische Lebensmittelbehörde FDA kürzlich im Labor hergestellte
Hühnerfilets der Unternehmen Upside Foods und Good Meat zugelassen
hat. Ein Vertreter der italienischen Milchproduzenten sprach von „skrupellosen
Investoren“. Skupellos sind nicht nur amerikanische Investoren, sondern
auch einige Umweltschützer, die sich für die Biotech-Schweinereien
stark machen: "Die Organisation OIPA Italia wirft der Regierung dagegen
vor, nur den Interessen der Landwirte zu folgen. Synthetisches Fleisch
könne die Lösung sein für „eine tierschutzgerechte Produktion,
ökologische Nachhaltigkeit und Lebensmittelsicherheit“. Es könne
für diejenigen interessant sein, die sich nicht für eine vegetarische
oder vegane Ernährung entschieden haben. Die Organisation zitiert
eine Studie der italienischen Beratungsgesellschaft Nomisma, nach der auf
dem Weltmarkt für In-vitro-Fleisch schon 1,3 Milliarden Euro investiert
wurden." Vgl. Kurse Nr.
666 Wissenschaftslehre II, Nr.
533 Aristoteles, Akademie der Kunst und Philosophie
Aristoteles
Allgemeine Infos zur Akademie der Kunst und Philosophie und den Kursen Registration form
Zur Philosophie und Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres, der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik vgl. Kurse:Nr. 551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 513 F.W.J. Schelling III, Nr. 505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr. 663 Arthur Schopenhauer III, Nr. 531 Platon, Nr. 533 Aristoteles, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 675 Friedrich Schiller III, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck, Nr. 631 Adelbert von Chamisso, Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière, Nr. 622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 621 Lord Byron I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 561 Sir Walter Scott, Nr. 555 Angelus Silesius, Nr. 634 Hans Sachs, Nr. 619 Franz Werfel, Nr. 680 Nikos Kazantzakis, Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Nr. 550 Fjodor M. Dostojewskij I-II, Nr. 506 Wladimir Sergejewitsch Solowjow, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Nr. 661 Philosophie der Geschichte I, Nr. 686 Philosophie der Geschichte II, Nr. 687 Philosophie der Geschichte III, Nr. 687 Philosophie der Geschichte IV, Nr. 687 Philosophie der Geschichte V, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Nr. 681 Wissenschaftslehre III, Nr. 682 Wissenschaftslehre IV, Nr. 683 Wissenschaftslehre V, Nr. 684 Wissenschaftslehre VI, Nr. 685 Wissenschaftslehre VII, Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre I-II, Nr. 641 Staats- und Rechtslehre III, Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr. 655 Staats- und Rechtslehre V, Nr. 618 St. Ephraim der Syrer, Nr. 617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr. 616 St. Gregor von Nazianz, Nr. 613 St. Gregor von Nyssa, Nr. 612 St. Johannes Chrysostomos, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Nr. 627 St. Basilius der Große, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr. 653 St. Cyprianus, Nr. 609 St. Athanasius der Große, Nr. 605 St. Irenaeus von Lyon, Nr. 604 St. Hildegard von Bingen, Nr. 600 St. Johannes von Damaskus, Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Nr. 581 Bernhard von Chartres, Nr. 580 Wilhelm von Conches, Nr. 578 Pierre Abaelard, Nr. 574 Johannes von Salisbury, Nr. 577 Petrus Lombardus, Nr. 576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr. 565 Johannes Scotus Eriugena, Nr. 575 Thierry de Chartres, Nr. 571 Alanus ab Insulis, Nr. 572 Anselm von Canterbury, Nr. 570 St. Hilarius von Poitiers, Nr. 568 Nicolaus Cusanus I, Nr. 568 Nicolaus Cusanus II, Nr. 568 Nicolaus Cusanus III, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 564 St. Augustinus I, Nr. 601 St. Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus III, Nr. 579 St. Albertus Magnus, Nr. 500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr. 501 St.Thomas von Aquin II, Sth I., Nr. 502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr. 582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr. 583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr. 566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 672 Dante Alighieri III, Nr. 558 Calderón de la Barca, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 651 Calderón de la Barca IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 632 Ginés Pérez de Hita, Nr. 633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 557 Ludovico Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto III, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare I-II, Nr. 559 Wolfram von Eschenbach, Nr. 560 Walter von der Vogelweide, Nr. 662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences Nr.
320 Romanische Kunst und Architektur, Nr.
350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr.
325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr.
586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese,
Nr.
597 Correggio, Nr. 670 Annibale
Carracci, Nr. 520 Rembrandt, Nr.
598 El Greco,
Nr. 620
Giovanni Battista Tiepolo, Nr.
590 Giovanni Bellini,
Nr. 656 Andrea
Solari, Nr. 657 Bernadino Luini,
Nr.
587 Andrea Mantegna,
Nr. 595 Jan van
Eyck,
Nr. 635 Rogier van der
Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner,
Nr.
646 Michael Pacher,
Nr. 647 Peter
Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di
Bondone,
Nr. 626 Luca Signorelli,
Nr.
610 Piero della Francesca,
Nr. 596 Perugino,
Nr.
522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr.
523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo
Gozzoli,
Nr. 606 Fra Angelico,
Nr.
607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio,
Nr.
593 Filippo Lippi,
Nr. 594 Filippino
Lippi,
Nr. 589 Albrecht Dürer,
Nr.
603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio
da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636
Eugène Delacroix,
Nr. 639 Bartolomé
Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie
Copyright © 2012-2024 Academy of Arts and Philosophy Last update :2024/05/06 |