Akademie der Kunst und Philosophie | Academy of Arts and Philosophy
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Kurs Nr. 509 Friedrich Wilhelm Joseph Schelling I

Philosophie der Freiheit, Philosophie der Kunst, transzendentaler Idealismus, Philosophie der Religion 


"Derjenige ist nicht gewissenhaft, der sich erst noch das Pflichtgebot im Sinne von Kant vorhalten muss, um sich durch Achtung für dasselbe zum Rechttun zu entscheiden." - F.W.J. Schelling

"Die objektive Welt ist nur die ursprüngliche, noch bewusslose Poesie des Geistes; das allgemeine Organon der Philosophie - und der Schlussstein ihres ganzen Gewölbes - die Philosophie der Kunst." - Schelling, System des transzendentalen Idealismus

"Philosophie fordert Charakter, und zwar von bestimmter sittlicher Höhe und Energie. Ebenso ist ohne alle Kunst und Erkenntnis der Schönheit Philosophie undenkbar."  - Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Philosophie der Kunst I

Stieler: Friedrich Wilhelm Joseph Schelling

 

 
 
 
 
 

 

Aus dem Inhalt:
 
 

1. Ein neues Verständnis der Freiheit ist nötig; Spinozismus, Fatalismus

 
"Derjenige ist nicht gewissenhaft, der sich im vorkommenden Fall noch erst das Pflichtgebot vorhalten muss, um sich durch Achtung für dasselbe zum Rechttun zu entscheiden" [1] - Schelling, Philosophie der Freiheit
Es kommt nicht auf die "Einseitigkeit der Abstraktion" an, wie sie von Kant oder den Mohammedanern angenommen wird, "so dass Gott zum bestimmungslosen Wesen wird". Das Resultat ist uns nur allzu gut bekannt. "Da sie als ganz abstrakt gegen jeden Inhalt gleichgültig und eben damit jeden Inhalts empfänglich ist, so kann sie abgöttischen und unmoralischen ebensogut sanktionieren als den entgegengesetzten Inhalt." Die Cartesische Philosophie geht von diesen unbewiesenen und für unbeweisbar angenommenen Voraussetzungen fort zu weiterer entwickelterer Erkenntnis und "hat auf diese Weise den Wissenschaften der neuen Zeit den Ursprung gegeben." Der "moderne Standpunkt" verwirft alle Methoden für das Wissen von dem, was seinem Gehalt nach unendlich ist. In Fragen der Moral versagt der moderne Wissenschaftler kläglich. [2]
"Er überlässt sich darum der wilden Willkür der Einbildungen und Versicherungen, einem Moralitäts-Eigendünkel und Hochmut des Empfindens oder einem masslosen Gutdünken und Räsonnement." - Hegel 
Lässt sich Freiheit schon in der mechanistischen oder materialistischen Weltanschauung, im Kantianismus, Fatalismus; Spinozismus oder Islamismus finden? Natürlich nicht, Schelling meint in seiner Philosophie der Freiheit, um das zu begreifen, "muss man sich den herrschenden Geist eines früheren Zeitalters vergegenwärtigen. Damals hatte die mechanische Denkweise, die in dem französischen Atheismus den Gipfel ihrer Ruchlosigkeit erstieg, nachgerade alle Köpfe eingenommen; auch in Deutschland fing man an, diese Art zu sehen und zu erklären für die eigentliche und einzige Philosophie zu halten... Und hier denn ein für allemal unsere bestimmte Meinung über den Spinozismus! Dieses System ist nicht Fatalismus, weil es die Dinge in Gott begriffen sein lässt; wie wir gezeigt haben." Muslime mögen den Spinozismus, weil er so abstrakt ist wie ihr eigener Glaube, und auch eine Art Fatalismus: "Spinoza muss also aus einem ganz anderen Grund Fatalist sein." Der Fehler seines Systems liegt in den abstrakten Begriffen der Weltwesen. "Daher sind seine Argumente gegen die Freiheit ganz deterministisch." Wie beim islamischen Fatalismus oder Türkenglaube, den schon Leibniz und später Schopenhauer kritisierten, ist Freiheit nicht möglich. "Daher die Leblosigkeit seines Systems, die Gemütlosigkeit der Form, die Dürftigkeit der Begriffe und Ausdrücke, das unerbittlich Herbe der Bestimmungen, das sich mit der abstrakten Betrachtungsweise vortrefflich verträgt; daher auch folgerichtig seine mechanische Naturansicht." [3]
"Das Handeln, Frömmigkeit usf. ist ebenso mechanisch, insofern dem Menschen durch Zeremonial-Gesetze, einem Gewissensrat usf. bestimmt wird, was er tut, und sein eigner Geist und Wille nicht in seinen Handlungen ist, sie in ihm somit äusserliche sind." - Hegel 
Wo tritt sie auf, die Idee der Freiheit? Ganze Weltteile, das muslimisierte Afrika und Asien "haben diese Idee nie gehabt und haben sie noch nicht." Wann ist eine "Möglichkeit der Heilung" gegeben? Nach Schelling "scheint es, um dem persönlichen und geistigen Bösen entgegenzutreten, ebenfalls in persönlicher, menschlicher Gestalt und als Mittler, um den Rapport der Schöpfung mit Gott auf der höchsten Stufe wiederherzustellen. Denn nur Persönliches kann Persönliches heilen, und Gott muss Mensch werden, damit der Mensch wieder zu Gott komme. Mit der hergestellten Beziehung des Grundes auf Gott ist erst die Möglichkeit der Heilung (des Heils) wiedergegeben." Weder der Spinozismus noch die Lehre des Mohammed können also dem Menschen Heil bringen.  [4]
"Diese Idee ist durch das Christentum in die Welt gekommen, nach welchem das Individuum als solches einen unendlichen Wert hat, indem es Gegenstand und Zweck der Liebe Gottes, dazu bestimmt ist, zu Gott als Geist sein absolutes Verhältnis, diesen Geist in sich wohnen zu haben, d.i. dass der Mensch an sich zur höchsten Freiheit bestimmt ist." - Hegel 

"Die Vernunft ist in dem Menschen... das Maß und gleichsam der allgemeine Ort der Wahrheit, die ruhige Stätte, darin die ursprüngliche Weisheit empfangen wird, nach welcher, als dem Urbild hinblickend, der Verstand bilden soll. Die Philosophie hat ihren Namen einerseits von der Liebe, als dem allgemeinen begeisternden Prinzip, andererseits von dieser ursprünglichen Weisheit, die ihr eigentliches Ziel ist." - Schelling, Philosophie der Freiheit

Es dauert lange bis sich diese Freiheit als "Prinzip des Geistes und Herzens" entwickelt. und zur rechtlichen, sittlichen und religiösen, wie wissenschaftlichen Wirklichkeit wird. "Im europäischen Sinne Freiheit" bedeutet, dass die sittlichen und religiösen Bestimmungen nicht nur als äusserliche Gesetze und Vorschriften einer Autorität den Anspruch an ihn machen, von ihm befolgt werden, "sondern in seinem Herzen, Gesinnung, Gewissen, Einsicht usf. ihre Zustimmung, Anerkennung oder selbst Begründung haben." [5]

Voraussetzungen der Freiheit sind Reinigung des Wissens von der subjektiven Meinung und Befreiung des Willens von der Selbstsucht der Begierde. "Die wahrhafte Religion und wahrhafte Religiosität", worunter die christliche Religion im Gegesatz zur mohammedanischen zu verstehen ist, "geht nur aus der Sittlichkeit hervor und ist die denkende, d.i. der freien Allgemeinheit ihres konkreten Wesens bewusstwerdende Sittlichkeit. Nur aus ihr und von ihr aus wird die Idee von Gott als freier Geist gewusst; ausserhalb des sittlichen Geistes ist es daher vergebens, wahrhafte Religion und Religiosität zu suchen." [6]

Das Christentum hat hier dann gerade auch in den Gegnern der Kirche die Freiheit gefördert. Die großen Staatsmänner waren fromm. Die Kraft ihres nicht nur augenblicklich machtpolitischen, sondern Lebens- und Staatsform mit Ethos und Religion erfüllenden Willens war eine Hauptquelle abendländischer Freiheit seit dem Mittelalter." - Karl Jaspers
Die meisten Politiker und die dazugehörigen Thinktanks - auch der europäischen Staaten - verstehen heute nichts von Philosophie der Freiheit und "wahrhafter Religion". "Es ist der ungeheure Irrtum unserer Zeiten gewesen, diese Untrennbaren als voneinander trennbar, ja selbst als gleichgültig gegeneinander ansehen zu wollen. So ist das Verhältnis der Religion zum Staat so betrachtet worden, dass dieser für sich sonst schon und aus irgend einer Macht und Gewalt existiere, und das Religiöse als das Subjektive der Individuen nur zu seiner Befestigung etwa als etwas Wünschenswertes hinzuzukommen hätte oder auch gleichgültig sei, und die Sittlichkeit des Staates, d.i. vernünftiges Recht und Verfassung für sich auf ihrem eigenen Grunde feststehe." [7]

Einige arabische Publizisten haben auch erkannt, dass islamische Länder nicht in der Lage sind einen funktionierenden Staat zu schaffen - sie verstehen aber nicht, dass es an der "Religion der Unfreiheit", dem Islam liegt, dass deshalb ihr Land "seinem Glück selbst im Wege steht. Wir haben alle möglichen Zutaten. Eine Regierung, die Reformen will, eine gebildete Klasse, jede Menge Geld. Aber wenn man alles zusammenwirft, funktioniert es nicht." [8]

In der islamischen Welt kursiert seit einiger Zeit der Satz: "Muslime seien zweimal nach Europa aufgebrochen: im achten Jahrhundert, um Europa zu erobern, und in der Gegenwart, um vor dem Islam zu fliehen." Man sehnt sich nach Freiheit und ahnt, dass dies nur in christlichen Ländern möglich ist. Daher ist es Zeit, das Christentum zurück in die muslimischen Länder zu tragen, schliesslich können nicht alle Muslime in Europa aufgenommen werden. [9]

"Mit dem Bedürfnisse des Rechttes und der Sittlichkeit und der Einsicht in die freie Natur des Geistes tritt der Zwist derselben gegen die Religion der Unfreiheit ein. Es hälfe nichts, dass die Gesetze und die Staatsordnung zur vernünftigen Rechtsorganisation umgeschaffen würden, wenn nicht in der Religion das Prinzip der Unfreiheit aufgegeben wird. Beides ist unverträglich miteinander.... Es ist nur eine abstrakte, leere Vorstellung, sich als möglich vorzuspiegeln, dass die Individuen nur nach dem Sinne oder Buchstaben der Gesetzgebung und nicht nach dem Geiste ihrer Religion, in der ihr innerstes Gewissen und höchste Verpflichtung liegt, handeln.... Plato war es nicht verliehen, dahin fortgehen zu können, zu sagen, dass, solange nicht die wahrhafte Religion in der Welt hervortritt und in den Staaten herrschend wird, solange ist nicht das wahrhafte Prinzip des Staates in die Wirklichkeit gekommen." - Hegel
Die Geschichte der Religionen fällt mit der Weltgeschichte und Kunstgeschichte zusammen. So ist zu beobachten, dass "die schöne Kunst nur denjenigen Religionen angehören kann, in welchen die konkrete in sich frei gewordene" Geistigkeit Prinzip ist. Ist das nicht der Fall, wie zum Beispiel im Islam, ist die Kunst mangelhaft; "weil sie einen so mangelhaften Gehalt hat, ist es auch die Form.... Die Darstellung behält eine Seite von Geschmack- und Geistlosigkeit, weil das Innere noch mit Geistlosigkeit behaftet ist." [10]
"Die schöne Kunst hat von ihrer Seite dasselbe geleistet, wie die Philosophie -die Reinigung des Geistes von der Unfreiheit. ... Die schöne Kunst (wie deren eigentümliche Religion) hat ihre Zukunft in der wahrhaften Religion"  - Hegel

"Gibt der Geist dieser endlichen Reflexion nach, welche sich Vernunft und Philosophie (Rationalismus) genannt hat, so verendlicht er den religiösen Inhalt und macht ihn in der Tat zunichte. Die Religion hat dann ihr vollkommenes Recht, gegen solche Vernunft und Philosophie sich zu verwahren und feindselig zu erklären." - Hegel

"Besonders die Frömmigkeit, die in ihrer frommen Vornehmigkeit sich des Beweisens ohnehin entübrigt glaubt, überlässt im Einklange mit der leeren Verstandesphilosophie, der sie so sehr entgegengesetzt sein will, in der Tat aber ganz auf dieser Bildung beruht, sich der Versicherung", die Natur Gottes sei "bloss etwas Historisches." - Hegel

Ein neues Verständnis der Freiheit ist nötig, erst dann kann man aufbrechen, wohin man will. Wer hat den Impuls der Freiheit in die Menschheit gebracht? "Der Christus-Impuls ist aber ein Impuls der Freiheit. Was er wirkt im wahrsten Sinne des Wortes, das zeigt sich nicht, wenn er wirkt ausserhalb der menschlichen Seele. Die wahre Wirkung des Christus-Impulses tritt erst auf, wenn er in der individuellen Menschenseele selber wirksam wird. Und die ersten Versteher des Christus fühlten sich durch das Pfingstereignis berufen, zu verkündigen, was in ihrer eigenen Seele war, was sich ihnen offenbarte in ihren Offenbarungen und Inspirationen der eigenen Seele als Inhalt der Christus-Lehre. Christus gab diese Kraft, in der eigenen Seele aufgehen zu lassen das Wort, das sie als christliche Botschaft verkündigen sollten. Indem sie sich bewusst wurden: der Christus-Impuls hat gewirkt in jener heiligen Vorbereitung, die sie gepflogen haben vor dem Pfingsfest, fühlten sie sich berufen durch die Kraft des in ihnen wirksamen Christus-Impulses, die feurigen Zungen, den individualisierten Heiligen Geist in sich selber srechen zu lassen und hinzugehen und zu verkündigen die Botschaft des Christus." Dem Freiheits-Impuls, dem Christus-Impuls, der sich in Europa ausbreitete, steht die "Religion des Halbmondes" gegenüber, "die in der Zeit nach dem Christus-Ereignis wieder auftritt und die Impulse, die vorangingen, hineinwirft in die nachchristliche Zeit." Wir haben in der Religion, "welche die Araber von Afrika bis nach Spanien hinübergetragen haben, diejenige Religion, die unter Nichtberücksichtigung des eigentlichen Christus-Impulses eine Art von Wiederaufrichtung der Jahve-Mond-Religion in einer anderen Form darstellt." Es ist bedeutsam, dass in dieser "Weltanschauung des Mahomet zunächst unberücksichtigt geblieben ist der Christus-Impuls... dass alle diejenigen Gedanken und Begriffe, die wir sowohl bei den Ägyptern wie auch bei den Chaldäern, Babyloniern und Assyrern finden, wieder auftreten in der Mahomet-Religion." [11]

"Dem Christus-Impuls wohnt die Kraft inne, zu allen Menschen bis ans Ende des Erdenzyklus zu sprechen." Nicht, damit man festhält an den wenigen Worten der Evangelien, die in dem ersten Jahrzehnt der Begründung des Christentums gesprochen worden sind, ist der Heilige Geist herniedergegossen worden, "sondern darum ist er ergossen worden, dass immer Neues und Neues die Botschaft des Christus erzählen kann." Das Christentum ist als ein immer wachsendes anzusehen, das uns immer neue Offenbarungen gibt. Das Christentum ist von unendliche Fülle und von unendlichem Reichtum; aber die Menschen waren nicht immer von unendlicher Fülle und Reichtum in den Jahrhunderten, in denen das Christentum zuerst verkündet werden musste. "Welche Vermessenheit wäre es, heute zu sagen: Die Menschheit ist schon reif, das Christentum zu verstehen in seiner unendlichen Fülle und seiner unendlichen Grösse! - Einzig und allein das ist die wahre christliche Demut, welche sagt: Der Umfang der christlichen Weisheit ist ein unendlicher, aber die Aufnahmefähigkeit der Menschen für diese Weisheit war zunächst eine beschränkte, aber sie wird immer vollkommener und reifer werden." [12]

Auch die althebräische Geheimlehre spricht von dem zukünftigen Freiheits-Impuls, vom "grossen Geiste, der den Weltraum durchschwebt und den der Seher in den hohen Sphären zu suchen hat. Es folgt jedoch die Prophezeihung, dass er herabsteigen und sich mit der Erdenaura vereinigen wird. Einer von denen, die ihn in unserer Erdensphäre wahrgenommen haben, war Paulus. Er wusste als Saulus wohl, dass der Messias kommen würde und die Erde mit dem Sonnengeiste vereinigt würde, er glaubte ihn jedoch noch in weiter Ferne. Auf dem Wege nach Damaskus wurde er plötzlich hellsehend und erkannte, dass das grosse Ereignis bereits stattgefunden hatte und dass Jesus von Nazareth der Langerwartete war. Dieses Erlebnis wandelte ihn zum Paulus um, und er verkündte fortan als begeisterter Apostel das Geschehene." Der Christus-Impuls ist noch im Keimen begriffen, und die Menschheit wird noch lange Zeit brauchen bis er in allen Äusserungen des sozialen Lebens zur Geltung kommen wird. Nur einmal erschien Christus im Fleische und war mit den physischen Sinnen zu sehen, als die Menschheit nicht hellsichtig war. Er ist bei den Menschen geblieben, wie er selbst versprach: "Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt." In fleischlicher Hülle ist Christus nicht geblieben und wird auch nicht wieder im Fleische erscheinen. Das geistige Reich mit seinen Wesen soll den Menschen wieder erschlossen werden und sie sollen ihn schauen, der sie aus der Finsternis erlöste. Es gibt allerdings Menschen, die an der "irrigen Meinung festhalten, Christus werde im Fleische wiederkommen, und werden sich täuschen lassen durch falsche Messiasse und auf Abwege geraten." Zu der geistigen Wahrnehmung werden auch neue "moralische Fähigkeiten" hinzukommen im Laufe der nächsten zwei Jahrtausende. Zu dem, was der Mensch jetzt schafft, braucht er Verstandeskönnen und Intelligenz und die Moral des Erfinders bleibt unberücksichtigt. "Jetzt zum Beispiel beschränkt sich das Schaffen des Chemikers auf das Zusammensetzen von Stoffen. Es wird jedoch eine Zeit kommen, in der er Leben wird einströmen lassen können in die von ihm zusammengefügten Gebilde. Doch um so weit zu kommen, muss der Mensch erst in sich die allerfeinsten und edelsten Impulse entwickelt haben und dann erst wird er imstande sein, die in ihnen enthaltene Kraft in sein Werk einfliessen zu lassen. Heute ist der Mensch noch zu unentwickelt und unmoralisch, und er würde das grösste Unheil anstiften, wenn solche Kräfte zu seiner Verfügung ständen." Einen Vorgeschmack bilden die materialistischen Biotechnologen oder Gentechniker, die von Amerika, von amerikanischen Elite-Universitäten aus die Welt mit gentechnisch veränderten Organismen die Welt überschwemmen. [13]
 

2. Die Bedeutung der Zehn Gebote für die Gesundheit

Das der Wahrheit gemäße Hineinschauen in die eigene Seele bringt ein richtiges Leben, bis hinunter in die Gesundheit. Dieses Bewusstsein liegt durchaus den Zehn Geboten zugrunde, während ein falsches Auffassen dessen, was als Ich in die Seele eingezogen ist, den Menschen nach Leib und Seele verdorren macht, ihn zerstört. Das heißt: "Wenn das Ich sich so auslebt, dass es sich durchdringt mit dem Wesen der Zehn Gebote, so wird unter anderm das eintreten, dass du nicht in der Blüte deiner Jahre dahinsterben kannst, sondern durch das richtig erfasste Ich kann in die drei Leiber, astralischer Leib, Ätherleib und physischer Leib, etwas einströmen, was die Zahl deiner Jahre voll werden lässt, was dich bis ins höchste Alter gesund leben lässt." Es sollte ein starker Ich-Impuls dem jüdischen Volke mitgeteilt werden, der gesund macht. Wird dieses Ich in richtiger Weise erkannt, dann schafft das eine starke Gesundheitskraft, die sich, von einem jeden ausgehend, dem ganzen Volke mitteilt. Wird aber das Ich nicht in der richtigen Weise verstanden, so verdorrt der Leib, wird siech und krank. Durch die Erscheinung des Christus ist der "Geist der Lüge" oder Ahriman in Fesseln gelegt worden, "allerdings nur für diejenigen, die immer mehr versuchen, das Christus-Mysterium zu durchdringen. Und immer weniger wird der Schutz in der Welt sein gegen den Einfluss Ahrimans ausserhalb der Kräfte, die von dem Christus-Mysterium ausströmen." Besonders deutlich wird das an der Ausbreitung des Islams und den sogenannten scientistischen Sarazenen, die sich an vielen Universitäten breit machen. Das Christentum wird noch ganz andere Dinge der Menschheit darbieten, und die "christliche Entwicklung und die christliche Lebenshaltung werden in neuer Gestalt erstehen: es wird der umgewandelte astralische Leib erscheinen als das christliche Geistselbst, der umgewandelte Ätherleib als der christliche Lebensgeist. Und in einer leuchtenden Zukunftsperpektive des Christentums glänzt vor unserer Seele auf als der Stern, dem wir zuleben, der Geistesmensch, ganz durchleuchtet und durchglüht von dem Geiste des Christentums."   [14]

Ein gemütloses, trockenes, nur pflichtbewusstes Handel, kann die Gesundheit ruinieren. Der Mensch mag sich vielleicht durch Seelenlosigkeit zur Gemütlosigkeit zwingen, aber nicht ohne Auswirkungen auf die physische Organisation. "Vieles, was in unserer Zeit an Niedergangserscheinungen auftritt, hängt im Grunde genommen gerade mit der Gemütlosigkeit zusammen." Dagegen dieses Sich-Aufschwingen dazu, dass man von den Gedanken über das Geistige so erfasst werden kann wie durch irgend etwas Physisches in der Welt: das ist "Michael-Kraft". Kein Mißerfolg ist jemals ausschlaggebend für die Wahrheit eines geistigen Impulses, dessen Wirkung innerlich durchschaut und ergriffen ist. "Die Michael-Kräfte wollen nicht, dass der Mensch zu ihnen fleht, sie wollen, dass der Mensch sich mit ihnen verbündet." [15]
 

3. Stammt der Mensch vom Tier ab?

Diese Weltanschauung ist heute weit verbreitet und sie hat zur Folge, dass die Menschen mit dieser Weltanschauung auch wie Tiere leben werden, "heruntersinken werden in die bloßen tierischen Triebe und tierischen Leidenschaften." Man kann sich fragen, was geschehen wäre mit der Erde, wenn der Christus nicht erschienen wäre. "Gerade in dem Gegenbild einer Christus-losen Erde können Sie die ganze Bedeutung der Christus-Erscheinung ermessen." Heute ist die Menschheit an verschiedenen Punkten nahe daran, den Geist ganz zu verlieren. Dennoch wird "die Erde mehr und mehr der Ausdruck ihres Geistes, des Christus-Geistes werden." [16]
"Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,
Daß er, kräftig genährt, danken für alles lern,
Und verstehe die Freiheit,
Aufzubrechen, wohin er will." - Hölderlin

4. Freiheit, Kunst und Philosophie

Nach Schellings System des transzendentalen Idealismus (1800) ist klar, "dass Vorstellungen, die ohne Notwendigkeit, durch Freiheit, in uns entstehen, aus der Welt des Gedankens in die wirkliche Welt übergehen und objektive Realität erlangen können." [17]
"Die objektive Welt ist nur die ursprüngliche, noch bewusslose Poesie des Geistes; das allgemeine Organon der Philosophie - und der Schlussstein ihres ganzen Gewölbes - die Philosophie der Kunst." - Schelling, System des transzendentalen Idealismus
Die echte Philosophie beruhe, so Schelling, "ebenso gut wie die Kunst auf dem produktiven Vermögen". Nur bei Vielen ist dieses Vermögen abgetötet, bzw. sie haben "das ästhetische Organ völlig verloren." Bei einem Mangel dieses Organs hat "das Philosophieren selbst kein Substrat" und die Philosophie taugt nichts. [18]
"Es ist daher notwendig, dass man sich gleich anfangs durch Freiheit in jene Denkart versetze." - Schelling, System des transzendentalen Idealismus

"Alle Realität der Erkenntnis haftet an der Empfindung, und eine Philosophie, welche die Empfindung nicht erklären kann, ist darum schon eine misslungene." Ib.

Es ist auch offenbar, "dass wirklich alle Kräfte des Universums zuletzt auf vorstellende Kräfte zurückkommen, ein Satz, auf welchen der Leibnizische Idealismus beruht, der, gehörig verstanden" von Schellings Philosophie "in der Tat nicht verschieden ist." [19]
"In der Tat ist die Materie nichts anderes als der Geist im Gleichgewicht seiner Tätigkeiten angeschaut." - Schelling, System des transzendentalen Idealismus
Ohne diese echte Philosophie stellt sich auch kein "Gesundheitsgefühl" ein, sondern eher ein "Krankheitsgefühl". Die Gesundheit zeigt sich erst in der "Durchsichtigkeit des Organismus für den Geist." [20]
 

5. Zur deutschen Rezeption von Dantes Commedia; Schelling, Schlegel, Dante, Goethe, Calderón, Cervantes, Shakespeare 

Dantes Commedia entstand in den ersten Jahrzehnten des vierzehnten Jahrhunderts, in der Schwebe zwischen Mittelalter und Neuzeit. Das Buch, für das der venezianische Verleger Giolito in seiner populären Ausgabe von 1555 den werbewirksamen Titel „Divina Commedia“ erfand, ist Dantes Lebenswerk, mit dem er sich gegen seine Verstoßung aus Florenz und die prekären Bedingungen des Exils behauptete. Dante vollendete das Werk 1321, kurz vor seinem Tod. "In Italien hatte die Commedia, „bewundert viel und viel gescholten“ (Faust II), lange nur einen wechselhaften Erfolg. Besonders die Humanisten standen dem Werk feindselig gegenüber, ja der Humanist Niccolini verstieg sich zu der Behauptung, die Commedia sei nur wert, aus ihr Seiten herauszureißen, um damit gesalzene Fische einzuwickeln. Auch wurde Dantes Ruhm früh durch den Lyriker Petrarca verdunkelt. Während Petrarca mit zahlreichen Übersetzungen auf dem europäischen Büchermarkt reüssierte, blieb Dantes Commedia unübersetzt und führte über Jahrhunderte ein eher schläfriges Nachleben. Die sollte sich an der Schwelle zum neunzehnten Jahrhundert grundlegend ändern. Die kleine Universitätsstadt Jena wurde zur engen Pforte, durch die Dantes Göttliche Komödie ihren europäischen Triumphzug antrat. Hier erhebt Friedrich Schlegel, der freischwebende Literaturkritiker und Kulturphilosoph, seine Stimme, um Dantes Commedia als Ursprung der modernen Poesie zu feiern. Als Erster hat Schlegel in seiner genialischen Jugendschrift „Über den Ursprung der griechischen Poesie“ von 1797 das „kolossalische Werk des Dante“ als das „erhabne Phänomen in der trüben Nacht jenes eisernen Zeitalters“ und als „ein neues Denkmal für den künstlichen Charakter der ältesten modernen Poesie“ gerühmt. In seinen „Unterhaltungen über Poesie“ von 1800 erscheint „der große Dante“ als der „heilge Stifter und Vater der modernen Poesie“. Nie zuvor ist die Einmaligkeit Dantes mit solcher Entschiedenheit charakterisiert worden: „In einem Mittelpunkt drängte sich die Kraft jenes erfindsamen Geists zusammen, in Einem ungeheuren Gedicht umfaßte er mit starken Armen seine Nation und sein Zeitalter, die Kirche und das Kaisertum, die Weisheit und die Offenbarung, die Natur und das Reich Gottes. Eine Auswahl des Edelsten und des Schändlichsten, was er gesehen, des Größten und des Seltsamsten, was er ersinnen konnte, die offenherzigste Darstellung seiner selbst und seiner Freunde, die herrlichste Verherrlichung der Geliebten, alles treu und wahrhaftig im Sichtbaren und voll geheimer Beziehung auf das Unsichtbare.“ Für Schlegel war Dante die Inkarnation seiner geschichtsphilosophisch fundierten Idee der romantischen Poesie. Der fulminante Erfolg seines romantischen Manifests in ganz Europa ist einer der Gründe für Dantes europäische Aktualität im neunzehnten Jahrhundert." [21]

Für Friedrich Schlegel ist die Commedia der eigentliche Ursprung der modernen oder romantischen Poesie. Aber auch in seiner "Philosophie der Kunst und in dem 1803 erschienenen grundlegenden Aufsatz „Über Dante in philosophischer Beziehung“ des gleichfalls in Jena lebenden und lehrenden Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling erhält Dante eine geschichtsphilosophische Schlüsselstellung: „In dem Allerheiligsten, was Religion und Poesie verbindet, steht Dante als Hohepriester und weiht die ganze moderne Kunst für ihre Bestimmung ein.“ Nach Schelling hat Dante eine eigene Mythologie erschaffen, ein Werk, das "an sich selbst schon eine mythologische Farbe" hat. Zu Dantes Philosophie schreibt Schelling: "wenn aber seine Philosophie insgemein als aristotelische charakterisiert wird, so muss darunter nicht die rein peripatetische , sondern die der damaligen Zeit eigene Verbindung derselben mit den Ideen der platonischen verstanden werden, wie sich durch viele Proben seines Gedichtes beweisen ließe." Nie wäre der italienischen Dante-Kritik eine solche Betrachtung aus europäischer Perspektive in den Sinn gekommen. Fast ein halbes Jahrtausend nach seinem Tod entdecken Schlegel und Schelling einen Dante, der erst jetzt, wirklich erkannt wird. Für Schlegel und Schelling ist die Commedia ein Ursprung. Und es ist ihre Einmaligkeit als Ursprung, der die Commedia in den Augen Europas zur „Göttlichen Komödie“ in einem radikal neuen Sinn macht. Im neunzehnten Jahrhundert kommt die Commedia also zu europäischem Ruhm. [22]

Nach Schelling haben Dante, und später Shakespeare, Calderón de la Barca, Cervantes und Goethe eigene Mythologien erschaffen, und zeigten wie das Christentum als "Urbild in der Ideenwelt" liegt, und mit "schnellen Schritten zur Universalherrschaft" bzw. "Universalrepublik" gelangt; dazu gehört natürlich "Bekehrung der Heiden, Verjagen der Sarazenen und Türken aus Europa, Missionen in späteren Zeiten" und eine gewisse Heiterkeit, wie sie in den Komödien von Shakespeare, Calderón de la Barca, Cervantes, Juan Ruiz de Alarcón oder Lope de Vega, aber auch Ariosto oder Torquato Tasso auftritt. All das war notwendig um gegen den Intellektualismus und "Schematismus der Kunst" der Orientalen anzukämpfen und sich durchzusetzen.   [23]
 

"Philosophie fordert Charakter, und zwar von bestimmter sittlicher Höhe und Energie. Ebenso ist ohne alle Kunst und Erkenntnis der Schönheit Philosophie undenkbar." - Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Philosophie der Kunst I

"Erst stiegst du furchtsam in die ew'gen Tiefen,
Ins Land der Nacht, die nie gesehnen Orte,
Zu schauen, wo die alten Geister schliefen.
Das Herz erbebte zwar dem furchtbar'n Worte:
Die ihr hier eingeht, lasst die Hoffnung sterben,
Doch gingst du vorwärts durch die grause Pforte.
Dann durch den Zwang der Höll' und das Verderben
Der Seelen und die schrecklichen Gesichte
Drangst du, den höchsten Sieg dir zu erwerben,
Nicht durch das Tor der göttlichen Gerichte,
Das ewig ist und keinem überwunden,
Durchs Herz der Erde selbst zum ew'gen Lichte." Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, an Dante 1802
 

6. Maria Lactans und die Philosophie der Religion; Europa und der Orient; manche verstehen unter Denkfreiheit die Freiheit nicht zu denken; "Das Christentum ist selbst älter als das Christentum"

Heute ist die Philosophie weit entfernt von einer echten Philosophie. Nach Schelling gab es eine Zeit, "wo Religion, abgesondert vom Volksglauben, gleich einem heiligen Feuer, in Mysterien bewahrt wurde, und Philosophie mit ihr ein gemeinschaftliches Heiligtum hatte. Die allgemeine Sage des Altertums nennt die frühesten Philosophen als Urheber der Mysterien, wie die trefflichsten unter den späteren, Plato vornehmlich, gern von ihnen ihre göttlichen Lehren ableiteten. Damals hatte die Philosophie noch den Mut und das Recht zu den einzig großen Gegenständen, um deren willen allein es wert ist zu philosophieren und sich über das gemeine Wissen zu erheben." [24]

Die Philosophie der Freiheit, eine wichtige Voraussetzung der Religion, hat sich in Europa entwickelt und muss von hier aus in solche Länder getragen werden, die diese Freiheit noch nicht haben wie die muslimischen Länder. Schelling sagt, ein neues, breites Tor müsse sich öffnen, "durch welches euroäische Sitte, Wissenschaft und Bildung, vor allem christliche Religion über eine bisher von ihnen ganz unberührte Welt sich ergießen werden, - ist es verstattet, zu denken, dass die Weltgeschichte sich aufs neue dem Orient zuwende, und die letzten Bestimmungen der Menschheit und des Christentum dort sich zu erfüllen eilen." Schelling sieht es als die Mission Europas ("christliche, durch Wissenschaft erhobene Europa"), den islamisierten Orient wieder zu christianisieren, denn ohne Christentum gibt es keine Freiheit. Wie in Dantes Paradiso XXIII geschildert muss man sich auf Maria Lactans und die geistige Nahrung besinnen, wie es von vielen Künstlern dargestellt wurde.  [25]

Ein erster Schritt, um den Islam zu verlassen, ist zum Beispiel vorerst an gar nichts mehr zu glauben, ggf. Nietzscheaner werden, zumindest nicht an die Lügen, wie sie im Koran aufgetischt werden von einer "verdumpften" Pseudo-Theologie. "Es musste einmal tabula rasa gemacht, der Boden völlig eingeebnet werden werden, wenn das Christentum ein frei erkanntes und frei angenommenes werden, an die Stelle einer verdumpften Theologie ein von der freien Luft der Wissenschaft durchwehtes und darum allen Stürmen gewachsenes, dauerhaftes System treten sollte, ein System, das die im Christentum von Anfang enthaltenen, so viele Jahrhunderte wie in einem Schrein verschlossenen Schätze zu allgemeiner Geltung und Erkenntnis brächte. Es dürfte von diesem Standpunkt sogar der Wunsch gerechtfertigt sein, dass der öffentliche Abfall von dem Christentum durch kein äußeres Mittel verhindert, überall ohne Gefahr geschehen könnte. Es selbst will, ja es leidet keinen Zwang mehr, stark und mächtig will es sein nur durch sich selbst, jede äußere Hilfe verschmähend." [26]

Die Aufgabe der Philosophie ist natürlich nicht, das Christentum in abstrakte Begriffe zu gießen, quasi zu entmythologisieren, wie es evangelische und auch katholische Theologen heute vielfach unternehmen, die nur noch von Gläubigen reden, egal ob nun der christliche Gott oder der islamische Pseudo-Gott gemeint ist. "Mit der Offenbarung sich beschäftigen, um sie nur wieder in Philosophie, d.h. in das, was unabhängig von ihr schon gewusst ist, aufzulösen, wäre ein der Philosophie unwürdiges Treiben, da sie vielmehr immer auf Erweiterung des menschlichen Wissens bedacht sein soll." Manchen könnte man vorwerfen, "dass sie unter Denkfreiheit die Freiheit nicht zu denken verstehen, und dass sie von dieser einen ungebührlichen Gebrauch machen. Freilich, was man nicht begreift und ebensowenig erfahren hat, kann man auch nicht annehmen."  [27]

Wer das Denken nicht gänzlich aufgegeben hat, wird erkennen, "dass das Christentum zu seiner Voraussetzung keine anderen Verhältnisse hat, als durch welche auch die Welt besteht, dass der Grund des Christentums gelegt ist, ehe der Welt Grund gelegt war, dass Christus in diesem Sinne der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte ist." Daher steckt auch in vielen vorchristlichen Religionen viel Wahrheit, nicht jedoch in der islamischen Pseudo-Religion. Manche Philosophen und Theologen wissen gar nicht, was das ewig Wahre der Religion ist und versuchen krampfhaft Islam und Christentum zu vergleichen und verwechseln das Nichtige mit dem Ewigen: "Es gibt noch immer viele, die sich bemühen, ja sich plagen, das ewig Wahre im Christentum zu entdecken; ihr Unglück ist, dass sie unter dem ewig Wahren alles das meinen, was keines Nachdenkens bedarf, was jeder von selbst weiß, wie ihnen Vernunft der Verstand ist, den jeder hat. Es geht ihnen mit dem Ewigen wie mit dem Allgemeinen, das sie mit dem Nichtigen verwechseln, wonach das allgemeinste Beknntnis das ist, das nichts bekennt." Schelling sagt ähnlich wie Augustinus: "Das Christentum ist selbst älter als das Christentum, nämlich als das jener Bücher" [28]

Wer Länder gesehen hat, in denen das Christentum nahezu ausgelöscht wurde, wie in denen des nahen Ostens und der Türkei, stellt mit Schelling fest, "welche trostlose Öde und Langeweile der völlige Untergang des Christentums über alle menschlichen Verhältnisse verbreiten müsste, welche moralische Wüste, in der kein Mensch und am Ende selbst die nicht leben möchten, die sie herbeigeswünscht hatten".  [29]
 

7. Philosophie, Literatur und Musik in der Romantik oder romantische Freiheits- und Naturphilosophie

Die romantische Naturphilosophie ging ursprünglich von Schelling und Goethe aus. Überhaupt die romantische Bewegung, von Jena und Weimar ausstrahlend, hatte einen bedeutenden Anteil daran, wie im 19. Jahrhundert ganz Europa zu einem Selbstgefühl erwachte. In der romantischen Musik wird das besonders deutlich, bei Franz Schubert, Robert Schuhmann, Joahannes Brahms, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Max Bruch, Franz Liszt, Richard Wagner, Anton Bruckner, Hans Pfizner, Karl Maria von Weber, Joachim Raff, Engelbert Humperdinck, Richard Strauss in Deutschland, bei Camille Saint Saens, Leo Delibes, Georges Bizet, Hector Berlioz, Jules Massenet, Charles Gounod, Vincent d' Indy und Caesar Franck in Frankreich, bei Gioacchino Rossini, Vincenco Bellini, Giuseppe Verdi, Alfredo Catalani und Giacomo Puccini in Italien, bei Emilio Arrieta und Isaak Albéniz in Spanien, bei Modest P. Mussorgski, Pjotr I. Tschaikowski, Sergei Rachmaninow und Nicolai A. Rimskij-Korsakow in Russland, Bedrich Smetana und Antonin Dvorak in Tschechien, Edward Elgar in England, Edvard Grieg in Norwegen und Jean Sibelius in Finnland. Auch Literatur und Malerei wird von der romantischen Bewegung erfasst. Schon damals um 1800 wurde ein geistiges Europa gegründet. Novalis schreibt sein "Die Christenheit oder Europa", bei den Brüdern Friedrich und Wilhelm Schlegel mit ihren Frauen Dorothea und Caroline, dem Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling und dem Dichter Novalis geht es um eine neue, freiere Haltung zur Welt. Kritisches Denken ist angesagt; in die Schule gegangen ist man bei Johann Gottlieb Fichte;  es kommt zu einer philosophischen Revolution in Jena, welche die Welt aus den Angeln heben wird, bis heute. Auch heute gibt es Neo-Romantiker wie der ukrainische Komponist Walentyn Sylwestrow mit seinem berühmten Requiem for Larissa für Chor und Orchester, 1997-1999.  [30]

Für die Philosophie in der Romantik spielt die Musik eine wichtige Rolle. Der spanische Dichter, Schriftsteller und Komponist Temistocle Solera (1815-1878) schrieb das Libretto zu Verdis "Nabucco", wodurch Verdi weltberühmt werden sollte. Die Musik bringt die romantische Philosophie zum Ausdruck, die immer eine Philosophie der Freiheit ist. So zum Beispiel der feierlich fließende Hoffnungsgesang des Zacharias im ersten Act: "D'Egitto là sui lidi..." (In schweren Leidenstagen / Sandte er Moses als Retter. / Siegreich die Feinde schlagen / Half er Gideons kleiner Schar. / Niemals wird Leid euch geschehen, / Baut ihr auf den Herrn in Not und Gefahr. / ... Glückliche Friedenstage / Werden wir wiedersehen), den der Chor unisono aufnimmt; und vor allem im Gesang des Gefangenenchors am Ende des dritten Acts. So wie es hier um die Befreiung der Hebräer vom Joch des Nebukadnezar und die Vertreibung des Verräters (Ismael) geht, der den "Lügengott" Baal verehrt, so hatte sich zu Verdis Lebzeiten Griechenland vom Joch der ismaelitischen Osmanen bzw. Türken und ihrem "Lügengott" Allah befreit. Was Zacharias am Ende des ersten Acts zu Ismael sagt, könnte man heute den Muslimen sagen: "Dalle genti sii reietto, / Dei fratelli traditore! / Il zuo nome maledetto / Fia l'obbrobio d'ogni età! / 'Oh, fuggite il maledetto', / Terra e cielo griderà." (Ja, ganz Israel wird schmähen dich, Verräter an den Brüdern. Mit Verachtung soll dich sehen wer zum wahren Glauben sich bekennt! Gram und Schrecken wird entstehen, wo man deinen Namen nennt!) Im Gegensatz zu den heutigen Muslimen, die weiterhin an ihrem "Lügengott" festhalten, erkennen Nebukadnezar und Ismael - zumindest in der Oper - dass sie bisher einen "Lügengott" oder "Unheilsgötzen" angebetet hatten; nun bekennen sie sich zum Gott der Hebräer, der eigentlich Christus ist. Dazu Zacharias: "Ein mächtiger Herrscher wirst du durch den Segen Gottes sein! Ebenfalls von Solera stammt das Libretto zu Verdis Oper Attila; auch hier geht es um die Freiheit Europas bzw. Italiens. In der Oper werden die Verwüstungen geschildert, die Attila angerichtet hat und die an die Verwüstungen der Russen in der Ukraine erinnern: "Cara patria, già madre e reina / Di possenti magnanimi figli, / Or macarie, deserto, ruina, / Su cui regna silenzio e squallor" (Teures Heimatland, ehemals Mutter und Königin von kräftigen und großmütigen Söhnen, Jetzt ein Trümmerhaufen, eine Wüste, eine Ruine, über die Düsternis und Schweigen regieren). Raffael hat die Szene im ersten Akt schon in seinem berühmten Bild festgehalten. Attila hat einen Traum, in dem ihn ein alter Mann bei den Haaren ergreift und ihm befiehlt: "Di flagellar L'incarco / Contro i mortali hai sol. / Tarretra! Or chiuso è il varco; / Questo de' numi è il suol!" (Du bist als Geißel ausersehen allein gegen die Menschheit. Ziehe dich zurück! Der Weg ist nun versperrt: Dieses ist das Gebiet der Götter!" Attila bekennt: "E l'alma in petto ad Attila / S'aahiaccia pel terror." (Und die Seele in Attilas Brust ist gelähmt vor Schrecken), vor allem als er den alten Mann (Papst Leo) später tatsächlich trifft und er die gleichen Worte wiederholt. In Giuseppe Verdis "Il Corsario" (Libretto Francesco Maria Piave nach Lord Byron) kündigt sich schon der griechische Freiheitskampf an: "dal braccio nostro oppresso / il Musulman cadrà / All'armi, all'armi e intrepidi / cadiam, cadiam sull' empia Luna." (Erdrückt von unserer Übermacht wird der Muselmann unterliegen. Zu den Waffen, zu den Waffen, ohne Verzagen lasst uns den verruchten Halbmond überfallen). Auch die Frauen aus dem Harem sollen befreit werden, denn sie wollen vom Pascha und dem "verruchten Halbmond" nichts mehr wissen: "M'ama Said! io l'odio! / O vile musulman, tu non conosci, / tu non comprendi ancora / qual alma io chiuda in petto!" (Seid liebt mich, doch ich verabscheue ihn. O ekelhafter Muselman, du kennst nicht und kannst noch nicht verstehen die Gefühle meines Herzens). Der Pascha von Coron hat außer seinen hundert Frauen nur noch eins im Kopf: "Nuovi supplizi, / orribili, mai noti / all'uom, al demone, / immaginar saprò." (Neue, furchtbare Foltern, weder von Menschen noch vom Teufel gekannt, werde ich ersinnen). Ohne Freiheit kann es auch keine Liebe geben: "E può la schiava un palpito sentir / per l'oppressore? / Nel core sol dei liberi / sa germogliar l'amore." (Kann das Herz einer Sklavon für ihren Unterdrücker schlagen? Liebe kann nur gedeihen unter freien Menschen). Auch in Giuseppe Verdis "I Lombardi alla prima crociata" (Libretto Temistocle Solera nach Tommaso Grossi und Torquato Tasso) geht es um die Freiheit Europas und anderer christlicher Städte wie Jerusalems, die von Halbmond-Bannern bedroht werden, "Sugl' empi vessilli che il ciel maledi"(den schändlichen Bannern, die der Himmel verdammt);  "l'empie bende squarciar de' Musulmani" (die gottlose Bande der Moslems müsse zerrissen werden), denn man will auch im nahen Osten sich als freier Mensch bewegen und sich nicht verstecken müssen: "Musulman la veste il dice / Ritiriamci" (Seine Kleidung verrät den Moslem. Ich werde mich zurückziehen), "Odi, un branco musulmano / Ha la figlia a me rapita... / Tutta l'Europa là vedi raccolta, / Al voler di Goffredo sogetta! / ... Stolto Allhà! sovra il capo ti piomba / Già dell'ira promessa la piena; / Santa voce pertutto ribomba / Proclamante l'estremo tuo di." (Höre! eine Bande von Moslems hat mit meine Tochter geraubt... Du siehst dort ganz Europa versammelt, fügsam den Befehlen Godefroys!... Lächerlicher Allah! Auf dein Haupt mag die angekündigte Last des Zorns nun niederfallen; lass das heilige Wort überall widerhallen, wie es das Ende deiner Tage verkündet). [31]

Auch in Carl Maria von Webers romantischer Oper "Oberon" in drei Akten nach Christoph Martin Wielands gleichnamiger Dichtung, geht es um Freiheit. Der Elfenkönig Oberon hat eine Vision, in der seine Hilfe als Retter gefordert wird: "Warum musst du schlafen, O Held voll Mut? / Ein Mädchen sitzt weinend an Babylons Flut! / Auf rette sie dir, eh als Opfer sie sinkt!" Oberon schickt den Herzog HÜon von Guienne, das Mädchen aus dem Harem zu befreien und stattet ihn mit dem Zauberhorn aus. Hüon ist entschlossen das Mädchen aus den Händen der barbarischen Muslime zu retten und bittet Oberon: "Sei ein Führer mir, holder Geist! / Zu dem Thron des Ungläubigen leite mich... Zum Kalifen leite mich! / Dort sei der Arm, sei das Herz bewährt! / Holder Geist sei mein Führer, / Leite zu dem Gottverworf'nen mich!!" Schon bald erreicht er Bagdads Schloss, wo er von den gefangenen Frauen schon erwartet wird: "Eil, edler Held! Befreie dir / die Braut, die deiner wartet hier! ... / Glück! Freude! Gerettet sind wir in der Not! / Auf! Er ist da und trotzet kühn dem Tod!" In der Bühnenbeschreibung heisst es: "Die Janitscharenmusik bewegt sich langsam auf die Terasse. Mesru, der sehr dicke Anführer der Haremswächter, erscheint wackelnd mit ihnen. Dreißig Mann Wachen von ebendaher, nehmen hinter der Musik Aufstellung." Der zweite Akt beginnt im Palast des Harun al Raschid, des Kalifen von Bagdad. Die starke Bewachung des Harem kann Hüon nur mit hilfe von Oberons Zauberhorn überwinden. Er ruft den Frauen zu: "Wir müssen uns zu den Schiffen durchschlagen, bevor alle erwachen! Auf nach Askalon! ... Wisst ihr, was das heisst? Nach Frankreich geht es! Auf hoher See geraten sie aber in einen Sturm und werden von islamischen Korsaren (Seeräuber) geraubt und an ihren Herrn, Almansor, den Emir von Tunis, als Sklavinnen verkauft. Hüon muss sie nun erneut aus islamischer Gefangenschaft befreien. Im dritten Akt heisst es: "Alle Schiffe, die nach dem Scheitern der unseren auf dem Meer kreuzten, waren Räuberschiffe... Ja, Korsaren haben sie vor meinen Augen fortgeschleppt... Dann ist es richtig, was alle hier flüstern. Die Korsaren hätten eine arabische Prinzessin vor den Emir gebracht, und der Emir hätte sie in den schönsten Pavillon gesperrt. Von dem Korsaren Abdallah werden die Frauen wie Vieh behandelt: "Sollen wir sie wieder auf ein Schiff bringen und in Sizilien verkaufen? Ich tausch sie gern gegen eine andere, die nicht so starrköpfig ist... Du bist ein grober Klotz, Abdallah. Hast du nicht gesehen, wieviel Leidenschaft in ihr steckt? Man muss Geduld haben...". Mit Hilfe eines Zauberhorn wird nun der Elfenkönig Oberon gerufen, der sie letztlich befreit: Dazu Oberon: "Heil, treues Paar! Vorbei die Leiden! / Es danket Oberon euch beiden; / Durch euch ward ihm des Siegs Gewinn, / Und neu umarmt er seine Königin. / Schnell wie der Blitz entflieht, / Bring ich dich, Kampfgenoss', hin in Frankens beglückt' Gebiet, / In des Kaisers hohes Schloss. / Wird dich vor ihm hin mit der schwererrung'nen Braut! / Preis tönet dir durch die Welt, voll und laut."  Auf der Bühne findet ein Szenenwechsel statt: "Man sieht den Thronsaal Kaiser Karl des Großen. Feierlicher Aufzug der Hofleute." Verteidigt wurde das Christentum und gekämpft gegen die finsteren Mächte des Islam. Auch in Carl Maria von Webers romantischer Oper "Der Freischütz" in drei Akten nach dem Libretto von Friedrich Kind geht es um den Menschen, der sich im Kampf gegen finstere Mächte behaupten muss. Begeistert von der Oper waren auch E.T.A. Hoffmann ("seit Mozart nichts Bedeutenderes für die deutsche Oper geschrieben", 1821), Hector Berlioz und Goethe. Im zweiten Akt wendet Agathe sich an Christus: "Vor Gefahren / Uns zu wahren / Sende deine Engelscharen!" [32]

Richard Wagner, der bei Carl Maria von Weber in die Schule gegangen ist, thematisiert in seinen Musikdramen ebenfalls die Freiheit. In den Meistersingern geht es um die Freiheit in der Kunst, insbesondere der Musik, im Ring des Niebelungen um die Entwicklung des Menschen zur Freiheit, was seinen krönenden Abschluss im Parsifal findet. Im Parsifal wird zudem der Vernichtungsfeldzug des Islam gegen das Christentum thematisiert und Freiheit des Christus von kirchlichen Zwängen gefordert. Im Lohengrin wird, ähnlich wie in Carl Maria von Webers Oberon, die Freiheit und das Recht einer bedrängten Frau verteidigt. [33]

"Wie lieblich sind die Boten, 
Die den Frieden verkündigen. 
In alle Lande ist ausgegangen ihr Schall, 
Und in alle Welt ihre Worte." 
(Felix Mendelssohn-Bartholdy, Paulus op. 36, Oratorium für Solostimmen, Chor und Orchester)
August Wilhelm von Schlegel und Felix Mendelssohn-Bartholdy waren beide Romantiker, auch wenn sie dem alten deutschen Klassizismus zugewandt blieben. Schon als Kind war Felix der Liebling des alten Goethe gewesen, der dem Klavierspiel des musikalischen Wunderkindes endlos lauschen konnte. "Ein Sommernachtstraum", das aromatische, sinnbildhafte Märchen-, Geister- und Menschheitsdrama Shakespeares zählte zu den Lieblingsstücken der Romantiker, insbesondere des Übersetzers August Wilhelm von Schlegel. Der junge Mendelssohn-Bartholdy hatte schon eine Ahnung von der Romantik, als er die Ouvertüre schrieb, die sich in seinen spätere Werken "Auf den Hebriden", "in der Fingalshöhle", in der keltischen Geister-, Sagen- und Landschaftssphäre verwirklichen sollte. Wenn er in der Musik zu Shakespeares Schauspiel "Ein Sommernachtstraum" den Chor singen lässt: "Bunte Schlangen, zweigezüngt, / Igel, Molche, fort von hier! / Dass ihr euer Gift nicht bringt in der Königin Revier! / Nachtigal, mit Melodei / Sing in unser Eiapopei! / Eiapopei! Eiapopei! / Dass kein Spruch, / kein Zauberfluch / Der holden Herrin schädlich sei. / Nur gute Nacht mit Eiapopei! / Schwarze Käfer, uns umgebt / Nicht mit Summen! Macht euch fort! / Spinnen, die ihr künstlich webt, / Webt an einem andern Ort. / ...", so soll sinnbildhaft alles schädliche aus dem menschlichen Geist verschwinden, so dass der Mensch sich auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren kann. Zaubersprüche, vergiftende Pseudo-Religionen wie der Islam lenken den Menschen nur ab, was auch in seinem Oratorium "Elias" zum Ausdruck kommt. Ähnlich wie früher die "Priester des Baal" ihre gott- und sinnlosen Rituale angewendet hatten, so praktizieren es heute "die Priester des Allah", weshalb das Wort des Elias immer noch zutreffend ist: "Rufet lauter! Er hört euch nicht. Ritzt euch mit Messern und Pfriemen nach eurer Gewohnheit. Springt auf den Altar, den ihr ihm bereitet habt. Ruft ihn und weissagt! Keine Stimme wird euch antworten: niemand hört euch, niemand hört euch." Nicht zuletzt durch die Paulus-Darstellung in Raffaels Disputa, die er sich im Vatikan ansah, wurde er zu seinem Oratorium Paulus inspiriert. Bald nach der Uraufführung trat Mendelssohns Oratorium Paulus, ein "Juwel der Gegenwart", eine Schöpfung des "Friedens und der Liebe (Robert Schumann), einen ungewöhnlichen Siegeszug an, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, Russland und den Vereinigten Staaten. Als Mitglied einer zum Christentum konvertierten jüdischen Familie hatte Mendelssohn in dem Oratorium vom bekehrten Saulus von Tarsus auch sein persönliches Schicksal gesehen; das Oratorium wurde so zu einem lyrisch-musikalischen Selbstbekenntnis. Zuerst zählte Saulus zu den "Halsstarrigen" über die Stephanus sagt: "Ihr widerstrebt allezeit dem Heil'gen Geist!" Nach der Damaskus-Erscheinung fällt es Saulus wie Schuppen von den Augen und als Paulus predigte er "Christum in den Schulen, und bewährte es, dass dieser ist der Christ" und der Chor singt: "Wie lieblich sind die Boten, / Die den Frieden verkündigen. / In alle Lande ist ausgegangen ihr Schall, / Und in alle Welt ihre Worte." Heute vor allem auf die Moslems gemünzt heisst es weiter: "Jesu Christe, wahres Licht, / Erleuchte, die dich kennen nicht, / Und bringe sie in deine Herd', / Dass ihre Seel' auch selig werd. / Erleuchte, die da sind verblend't, / Bring her, die sich von uns getrennt, / Versammle, die zerstreuet geh'n, / Mach fester, die im Zweifel steh'n!" [34]

Großer Beliebtheit erfreute sich unter Dichtern und Komponisten der Romantik die Genoveva-Legende, besonders bei Ludwig Tieck, Friedrich Hebbel und Robert Schumann. Schumanns Oper Genoveva ist zwar dramaturgisch nicht so überzeugend wie die Opern Richard Wagners oder Verdis, dennoch gilt sie, was die die Musik betrifft, als ein wichtiges Werk Schumanns. In seinem Stück "Leben und Tod der heiligen Genoveva" beschreibt Tieck wie unter Karl Martell, Europäer  zusammengetrommelt werden mussten um Abderrahman, den arabischen Statthalter von Spanien, (überschritt 732 die Pyrenäen, schlug den Herzog Eudo von Aquitanien an der Dronne und fiel in der Niederlage bei Tours und Poitiers) wieder ins islamische Afrika zu vertreiben. Bei Schumann heisst es: "Von seinen Greuln empört, / erhebt sich der gewalt'ge Karl Martell / Und ruft die Tapfern dieses Landes auf, / Den Frechen mit dem Schwert zu strafen, / ...Allem Heidenvolk zum Jammer".

"Jetzt wird ein Spiel euch vor die Augen treten,
O, lasst den harten Sinn sich gern erweichen,
dass ihr die Kunde aus der alten Zeit,
Als noch die Tugend galt, die Religion,
Der Eifer für das Höchste, gerne duldet.
Alsbald wird ein Gedicht vor euch erscheinen:
Leben und Tod der heil'gen Genoveva,
Die noch vor Zeiten Karol Magnus' lebte.
Als Majordomus herrschte Karl Martellus 
So zubenannt von seiner Tapferkeit;
Er war ein Hammer für der Christen Feinde.
Jetzt sind in Spanien Mohren Hier, wie oft, 
Die Mahoms Zeichen auf die Tempel pflanzen,
Sie stürzen ungezähmt ins fränk'sche Reich;
Da schickt er Herold' aus durch seine Staaten,
Da schickt er Schreiben in des Reichs Provinzen
Und bietet auf die Grafen, Ritter, Herrn,
dass alle sich dem Reichspaniere fügen
Und ihm den Abdorrhaman Abd-ur-Rahman schlagen helfen.
Das Aufgebot ist auch nach Trier kommen,
Wo Siegfried lebt als wackrer Graf und Ritter." - Johann Ludwig Tieck, Genoveva

"Karl Martell
Noch morgen soll sich die Erklärung zeigen,
Ob größer Mahoms oder Christus' Macht.
Ungläub'ge Hund', an allen Sinnen blöde,
Der Christenheit zur Strafe hergesandt,
Als Geißel scharf für ihre Sünden schnöde,
Und drum besiegtet ihr Hispanias Land.
Doch haben wir uns all' zu Gott gekehrt,
Und keine Heidenmacht kann uns bezwingen,
Wir sind mit seinem heil'gen Wort bewährt,
In seinem Namen muss es uns gelingen.
Ihr Bettler aus Arabiens Wüstenein,
Die nackt gelegen dort im heißen Sand,
Die nie gesehn des Goldes Glanz und Schein,
Die weder Acker, Pflug noch Brot gekannt,
Bis euch empört ein hochverfluchtes Haupt
Und euch gestellt in die verruchten Rotten,
dass ihr die teure Christenheit beraubt,
Es wagt, den dreimaleinigen Gott zu spotten,
Euch Tigertieren will ich dies verkünden,
Ihr sterbt auf diesem ebnen Schlachtgefilde,
Oder niemals will ich seiner Gnade finden
Vorm allerteuersten Marienbilde.
Jetzt schweigt, ich will nicht weiter Antwort hören,
Kein Wort, bei Himmelsmacht will ich es schwören,
Ich achte nicht, dass ihr hierher gesandt,
Und morde euch mit meiner eignen Hand." - Johann Ludwig Tieck, Genoveva 

Nach Tieck will ein Unterhändler von dem Sarazenenheere Karl Martell zur Aufgabe bewegen, und droht nach der Schlacht "die nicht ermord'ten Ritter" zu versklaven. Zudem meint er, Abdorrhaman sei "aller Christen Freund", eine Floskel, die sogar heute noch von Imamen (den sogenannten Lügenpriestern "an allen Sinnen blöde", "Schelmenzunft-Berater") angewendet wird, um Politiker und Bischofe einzulullen, damit sie in Ruhe ihre Moscheen in Europa bauen und ihre Zeichen überall aufpflanzen können, obwohl sie eigentlich gekommen sind "Von Spanien aus Europa zu verwüsten". Dazu Karl Martell: "Noch morgen soll sich die Erklärung zeigen, / Ob größer Mahoms oder Christus' Macht. / Ungläub'ge Hund', an allen Sinnen blöde, / Der Christenheit zur Strafe hergesandt, / Als Geißel scharf für ihre Sünden schnöde, / Und drum besiegtet ihr Hispanias Land. / Doch haben wir uns all' zu Gott gekehrt, / Und keine Heidenmacht kann uns bezwingen, / Wir sind mit seinem heil'gen Wort bewährt, / In seinem Namen muss es uns gelingen. / Ihr Bettler aus Arabiens Wüstenein, / Die nackt gelegen dort im heißen Sand, / Die nie gesehn des Goldes Glanz und Schein, / Die weder Acker, Pflug noch Brot gekannt, / Bis euch empört ein hochverfluchtes Haupt / Und euch gestellt in die verruchten Rotten, / dass ihr die teure Christenheit beraubt." Ein Christ fechtet und besiegt einen Moslem, der noch "Allah" gerufen hatte: "Der Lügen Vater, du Leutverführer, Schelmenzunft-Berater – Jetzt hör', du Tor, wie man mit Recht soll flehn: Herr Christ, magst mir in meinem Streit beistehn. Siehst wohl, dass dies die rechte Art zu beten? Sie hilft uns gern ungläub'ge Feinde töten. Er ist gestorben und mag nicht mehr hören, es hilft nicht viel, dem Tauben Wahrheit lehren." Abdorrhaman: "Soll denn nur Schmach die Sarazenen decken, / Soll Mahoms Glaube wieder untergehn?" Während die Christen bei Poitiers den Sieg gegen die ungläubigen Moslem erringen, hat Genoveva ein Christuserlebnis: "Da fühlt' ich erst die Kraft der Religion, / Die bis dahin mein Herz nur schwach getroffen, / Mir war, als schaut' ich schon den höchsten Tron, / Mit allen Freuden schon den Himmel offen, / So hoch entzückte mich der Gottessohn, / Zu dem gestanden jahrelang mein Hoffen, / Ich war in Angst, ich möchte gar erblinden, / Die Himmelsfreude möchte mir verschwinden." [35]

Johann Ludwig Tieck kommt in seiner Genoveva zum Schluss, die "Fabelgötter ", vor allem der "Lügnergott" Allah (Tasso) oder wie Verdi ihn nennt "Stolto Allhà!" (lächerlicher Allah) könnenn nicht mehr schützen: "Die Fabelgötter wollten nicht mehr schützen, / Die Toten sprachen, predigten die Leichen, / Verstockte fühlten sich vom Geist durchblitzen, / Der Heiland rief, da half kein Widerstreben, / Sie mussten sich ihm all zu eigen geben." Als Christ müsss man jedoch gewappnet bleiben, denn "gleich den giftigen Gewürmen" kommt der Islam immer wieder nach Europa, heute weniger durch das Schwert als durch List und Tücke; Politiker und Bischöfe werden von modernen Moslems so eingelullt, dass sie den Islam schon als Religion anerkennen, den islamischen "Lügnergott" (Tasso) mit dem christlichen Gott verwechsln, in Europa freiwillig Kirchen in Moscheen umwandeln, Moscheen und Minarette bauen, Muezzine rufen lassen usw.: "Doch kann uns nur ein ew'ger Kampf beschirmen, / Wir sehn schon neue Flut daher geschwommen / Und wildre Wogen sich auf wilde türmen; / Es hat des Mahoms Reich Ursprung genommen / Und wütet gleich den giftigen Gewürmen, / So schickt es Gott, dass wir gewappnet bleiben, / Wir können nur im Kampf an Jesum glauben." [36]

Wenige Gestalten haben Dichter, Philosophen und Komponisten so fasziniert und inspiriert wie die des schwäbischen Doktor Johannes Faust. Schon zu Lebzeiten rankten sich Mythen und Legenden um ihn, und vor allem seit der Dramatisierung des Stoffes durch Calderon de la Barca (El mágico prodigioso) und Johann Wolfgang von Goethe war Faust zu einer Schlüsselfigur der Romantik geworden, zum Symbol des Menschen als Künstler, Wissenschaftler / Philosoph auf der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis. Vertont wurden Ausschnitte aus dem Drama u.a. von Franz Schubert (Lieder), Robert Schumann, Luis Spohr, Johann Strauß, Hector Berlioz, Franz Liszt, Charles Gounod, Bedrich Smetana (Ouverture), Richard Wagner (Ouverture), Gustav Mahler (Symphonie Nr. 8 unter Verwendung des II. Teils von Goethes Faust), Ferruccio Busoni. [37]
 

"Hier ist die Aussicht frei, 
Der Geist erhoben. 
Dort ziehen Fraun vorbei, 
Schwebend nach oben. 
Die Herrliche mitteninn 
Im Sternenkranze, 
Die Himmelskönigin, 
Ich seh's am Glanze. 
Höchste Herrscherin der Welt!" 
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust II / Robert Schumann, Szenen aus Goethes Faust für Soli, Chor und Orchester)


Franz Liszt, der damals als großherzoglicher Kapellmeister in Weimar wirkte und selbst eine Faust-Sinfonie in drei Charakterbildern, zwei Episoden aus Lenaus Faust und Mephisto-Walzer schrieb, hatte Schumanns Faust-Komposition in das Programm eines Festkonzertes aufgenommen. Es ist durchaus verständlich, dass die meisten Komponisten der Romantik sich ausschließlich mit dem ersten Teil des Faust beschäftigten; umso erstaunlicher ist, dass Robert Schumann, als Romantiker par excellence, den Text auch aus dem zweiten Teil von Goethes Dichtung entnahm; er wollte vor allem den metaphysischen Charakter des Werkes durch seine Komposition hervorheben. Besonders beachtlich ist seine Musik zu Fausts Verklärung, wenn er als Doctor Marianus auftritt und die Himmelskönigin verehrt: "Hier ist die Aussicht frei, / Der Geist erhoben. / Dort ziehen Fraun vorbei, / Schwebend nach oben. / Die Herrliche mitteninn / Im Sternenkranze, / Die Himmelskönigin, / Ich seh's am Glanze. / Höchste Herrscherin der Welt! / Lasse mich im blauen, / Ausgespannten Himmelszelt / Dein Geheimnis schauen. / ... Jungfrau, rein im schönsten Sinn, / Mutter, Ehren würdig, / Uns erwählte Königin, / Göttern ebenbürtig. / Um sie verschlingen / Sich leichte Wölkchen, / Sind Büßerinnen, / Ein zartes Völkchen, / Um ihre Kniee / Den äther schlürfend, / Gnade bedürfend. / Dir, der Unberührbaren, / Ist es nicht benommen, / Dass die leicht Verführbaren / Traulich zu dir kommen." Die Mater gloriosa sagt zu Gretchen: "Komm! hebe dich zu höhern Sphären! / Wenn er dich ahnet, folgt er nach." Zum Schluss bekennt Faust bzw. Doctor marianus: "Blicket auf zum Retterblick, / Alle reuig Zarten, / Euch zu seligem Geschick / Dankend umzuarten. / Werde jeder beßre Sinn / Dir zum Dienst erbötig; / Jungfrau, Mutter, Königin, / Göttin, bleibe gnädig!" und der Chorus mysticus beschliesst das Werk mit seinem berühmten Satz: "Das Ewig-Weibliche / Zieht uns hinan." [38]

Der französische Komponist Hector Berlioz hatte schon früh seine "Huit scènes de Faust" vollendet, die er Mitte der vierziger Jahre zu der dramatischen Legende "La Damnation de Faust" umarbeitete. Dieses Werk übte auf Liszt einen nachhaltigen Eindruck aus, der auch in der Widmung der Faust-Sinfonie an Berlioz abzulesen ist. Besonders beeindruckend ist sein Osterhymnus, der sich an Goethes Faust I orientiert. In seinem Faust I, der auch von Calderón de la Barcas Komödie  "El mágico prodigioso" inspiriert ist, verwendet Goethe die Anfangsworte eines alten Osterliedes "Christ ist erstanden". Zur Freude für den Menschen, den die Gebrechen menschlicher Schwäche umstrickt hielten. Die zuversichtlich trostkündenden, feierlich ertönenden Worte der Engel können ihren Eindruck auf Faust nicht verfehlen; sie mahnen an eine Welt, aus der er geschieden, in der er sich glücklich gefühlt, die ihm wie ein verlorenes Paradies erscheint. Weder der Urfaust noch das Faustfragment, das im Jahre 1790 erschien, hat diese Osterszene. Ins Christliche umgedichtet ist der Faust mit dieser Osterszene zwischen den Jahren 1790 und 1800. [39]

Auch die Szene in Auerbachs Keller hat Hector Berlioz vorbildlich vertont. Wenn Mephistopheles singt: "Es war einmal ein König / Der hatt einen großen Floh, / Den liebt' er gar nicht wenig, / Als wie seinen eignen Sohn. / Da rief er seinen Schneider, / Der Schneider kam heran: / Da, miss dem Junker Kleider / Und miss ihm Hosen an!" und dieser Floh zum Minister wird und die Welt durch seine Stiche plagt, könnte man versucht sein, an den Gesundheitsminister zu denken, der ziusammen mit seinen Gesinnungsgenossen die Menschen Millionenfach gestochen hat:  "In Sammet und in Seide / War er nun angetan / Hatte Bänder auf dem Kleide, / Hatt' auch ein Kreuz daran / Und war sogleich Minister, / Und hatt' einen großen Stern. / Da wurden seine Geschwister / Bei Hof auch große Herrn. / Und Herrn und Fraun am Hofe, / Die waren sehr geplagt, / Die Königin und die Zofe / Gestochen und genagt, / Und durften sie nicht knicken, / Und weg sie jucken nicht. / Wir knicken und ersticken / Doch gleich, wenn einer sticht." Das Lied erhält natürlich viel Zusprüch: "Bravo! Bravo! Das war schön! / ... So soll es jedem Floh ergehn! / ... Spitzt die Finger und packt sie fein! / ... Es lebe die Freiheit! Es lebe der Wein!" [40]

Obwohl Robert Schumann schon 1849/50 die mystische Schlussszene von Goethes Faust II bereits als letzten Teil seiner Faust-Szenen mit großem solistischen und chorischen Aufwand vertont hatte, nahm Gustav Mahler diese Szene als Textgrundlage für seine 8. Symphonie, die sogenannte "Symphonie der Tausend". Doktor Faust gibt in Goethes Dichtung von 1831 ein Beispiel für die erlösende Kraft des Geistes der Liebe. Der alte Faust, der ewig und rastlos suchende Mensch, der Mann des Teufelspackts und der Gretchen-Tragödie, der Held verschiedener Abenteuer von der Walpurgisnacht im Harz bis zu seinem Aufenthalt in Griechenland, der Unterstützung des griechischen Freiheitskampfes (Goethe verewigte Lord Byron in der Figur des Euphorion in Faust II. Der Dichter setzte in Euphorion dem für Griechenlands Befreiung von der Türkenherrschaft zu Hilfe geeilten, dort in Missolunghi 1824 verstorbenen Lord Byron ein Denkmal. Die Türken und Moslems folgen ihrem Sultan und ihren Paschas, "den entrollten Lügenfahnen / Folgen alle. - Schafsnatur!", nicht jedoch die Griechen und die Philhelenen wie Euphorion alias Lord Byron; er spricht daher die sich befreienden Griechen an, die sich gegen die Unterdrückung durch die ungläubigen Türken, denen nichts heilig ist ausser ihr Lügenprophet, erheben:  "Welche dies Land gebar / Aus Gefahr in Gefahr, / Frei, unbegrenzten Muts, / Verschwendrisch eignen Bluts, / Den nicht zu dämpfenden / Heiligen Sinn – / Alle den Kämpfenden / Bring' es Gewinn."), Faust der Gelehrte, der Magier und Philosoph - er stirbt unter Zukunftsvisionen und im Bewusstsein, "es kann die Spur von meinen Erdentagen nicht in Äonen untergehn". Die verklärende Schlussszene, die Goethe den Vorwurf einer katholisierenden Tendenz einbrachte, entrückt den toten Faust in eine befreiende Idealform seiner Existenz. Er geht entsühnt und vom Erdenrest gereinigt in das Licht der Liebe ein, nicht zuletzt auf Fürbitte Gretchens, die als "una poenitentium", als Büßerin, erscheint. Goethe war sich bewusst, dass sein Faust II opernhafte Elemente enthält. Schumann und Mahler komponierten quasi ein geläutertes Opernfinale im Sinne eines "Bühnenweihfestspiel", so wie Wagner im Parsifal die Opernbühne in eine Art Kirche umgewandelt hat. Der Schlusschor verkündet, dass alles Irdische nur ein Gleichnis sei - die Kurzformel einer idealistischen Weltanschauung, wie sie von den Philosophen Fichte, Schelling und Hegel begründet und von den Romantikern aufgenommen wurde. Die Töne werden zu Sinnbildern, den Idealisten und Romantikern gemeinsameren Gedankens, dass der Geist die irdische Welt belebt und von ihrer Hinfälligkeit befreit, wobei dieser Geist der Geist der Liebe ist, wie dies Gretchen genaoso bekundet wie der "das Ewig-Weibliche" als beflügelnde Kraft preisende Chorus mysticus. [41]

Schumann und Mahler vertonen eine Auswahl an Texten aus der Schlussszene aus Goethes Faust II. Mahler vertont fast die gesamte Szene:
 

"Chor und Echo
Waldung, sie schwankt heran,
Felsen, sie lasten dran,
Wurzeln, sie klammern an,
Stamm dicht an Stamm hinan,
Woge nach Woge spritzt,
Höhle, die tiefste, schützt.
Löwen, sie schleichen stumm-–
freundlich/ um uns herum,
Ehren geweihten Ort,
Heiligen Liebeshort.

Pater Ecstaticus
Ewiger Wonnebrand,
Glühendes Liebeband,
Siedender Schmerz der Brust,
Schäumende Gotteslust.
Pfeile, durchdringet mich,
Lanzen, bezwinget mich,
Keulen, zerschmettert mich,
Blitze, durchwettert mich!
Daß ja das Nichtige
Alles verflüchtige,
Glänze der Dauerstern,
Ewiger Liebe Kern.

Pater Profundus
Wie Felsenabgrund mir zu Füßen
Auf tiefem Abgrund lastend ruht,
Wie tausend Bäche strahlend fließen
Zum grausen Sturz des Schaums der Flut,
Wie strack mit eignem kräftigen Triebe
Der Stamm sich in die Lüfte trägt:
So ist es die allmächtige Liebe,
Die alles bildet, alles hegt.
Ist um mich her ein wildes Brausen,
Als wogte Wald und Felsengrund,
Und doch stürzt, liebevoll im Sausen,
Die Wasserfülle sich zum Schlund,
Berufen, gleich das Tal zu wässern;
Der Blitz, der flammend niederschlug,
Die Atmosphäre zu verbessern,
Die Gift und Dunst im Busen trug –
Sind Liebesboten, sie verkünden,
Was ewig schaffend uns umwallt.
Mein Innres mög' es auch entzünden,
Wo sich der Geist, verworren, kalt,
Verquält in stumpfer Sinne Schranken,
Scharfangeschloßnem Kettenschmerz.
O Gott! beschwichtige die Gedanken,
Erleuchte mein bedürftig Herz!
(...)

Chor seliger Knaben
Hände verschlinget
Freudig zum Ringverein,
Regt euch und singet
Heil'ge Gefühle drein!
Göttlich belehret,
Dürft ihr vertrauen;
Den ihr verehret,
Werdet ihr schauen.

Engel
Gerettet ist das edle Glied
Der Geisterwelt vom Bösen,
Wer immer strebend sich bemüht,
Den können wir erlösen.
Und hat an ihm die Liebe gar
Von oben teilgenommen,
Begegnet ihm die selige Schar
Mit herzlichem Willkommen.

Die jüngeren Engel
Jene Rosen aus den Händen
Liebend-heiliger Büßerinnen
Halfen uns den Sieg gewinnen,
Uns das hohe Werk vollenden,
Diesen Seelenschatz erbeuten.
Böse wichen, als wir streuten,
Teufel flohen, als wir trafen.
Statt gewohnter Höllenstrafen
Fühlten Liebesqual die Geister;
Selbst der alte Satansmeister
War von spitzer Pein durchdrungen.
Jauchzet auf! es ist gelungen.

Die vollendeteren Engel
Uns bleibt ein Erdenrest
Zu tragen peinlich,
Und wär' er von Asbest,
Er ist nicht reinlich.
Wenn starke Geisteskraft
Die Elemente
An sich herangerafft,
Kein Engel trennte
Geeinte Zwienatur
Der innigen beiden,
Die ewige Liebe nur
Vermag's zu scheiden.

Die jüngeren Engel
Nebelnd um Felsenhöh'
Spür' ich soeben,
Regend sich in der Näh',
Ein Geisterleben.
Die Wölkchen werden klar,
Ich seh' bewegte Schar
Seliger Knaben,
Los von der Erde Druck,
Im Kreis gesellt,
Die sich erlaben
Am neuen Lenz und Schmuck
Der obern Welt.
Sei er zum Anbeginn,
Steigendem Vollgewinn
Diesen gesellt!

Die seligen Knaben
Freudig empfangen wir
Diesen im Puppenstand;
Also erlangen wir
Englisches Unterpfand.
Löset die Flocken los,
Die ihn umgeben!
Schon ist er schön und groß
Von heiligem Leben.

Doctor Marianus
Hier ist die Aussicht frei,
Der Geist erhoben.
Dort ziehen Fraun vorbei,
Schwebend nach oben.
Die Herrliche mitteninn
Im Sternenkranze,
Die Himmelskönigin,
Ich seh's am Glanze.
Höchste Herrscherin der Welt!
Lasse mich im blauen,
Ausgespannten Himmelszelt
Dein Geheimnis schauen.
Billige, was des Mannes Brust
Ernst und zart beweget
Und mit heiliger Liebeslust
Dir entgegenträget.
Unbezwinglich unser Mut,
Wenn du hehr gebietest;
Plötzlich mildert sich die Glut,
Wie du uns befriedest. 
Jungfrau, rein im schönsten Sinn,
Mutter, Ehren würdig,
Uns erwählte Königin,
Göttern ebenbürtig (...)

Chor der Büßerinnen
Du schwebst zu Höhen
Der ewigen Reiche,
Vernimm das Flehen,
Du Ohnegleiche,
Du Gnadenreiche!

Magna Peccatrix
Bei der Liebe, die den Füßen
Deines gottverklärten Sohnes
Tränen ließ zum Balsam fließen,
Trotz des Pharisäerhohnes;
Beim Gefäße, das so reichlich
Tropfte Wohlgeruch hernieder,
Bei den Locken, die so weichlich
Trockneten die heil'gen Glieder –

Mulier Samaritana
Bei dem Bronn, zu dem schon weiland
Abram ließ die Herde führen,
Bei dem Eimer, der dem Heiland
Kühl die Lippe durft' berühren;
Bei der reinen, reichen Quelle,
Die nun dorther sich ergießet,
überflüssig, ewig helle
Rings durch alle Welten fließet –

Maria Aegyptiaca
Bei dem hochgeweihten Orte,
Wo den Herrn man niederließ,
Bei dem Arm, der von der Pforte
Warnend mich zurücke stieß;
Bei der vierzigjährigen Buße,
Der ich treu in Wüsten blieb,
Bei dem seligen Scheidegruße,
Den im Sand ich niederschrieb –

Zu drei
Die du großen Sünderinnen
Deine Nähe nicht verweigerst
Und ein büßendes Gewinnen
In die Ewigkeiten steigerst,
Gönn auch dieser guten Seele,
Die sich einmal nur vergessen,
Die nicht ahnte, daß sie fehlte,
Dein Verzeihen angemessen!

Una Poenitentium, sonst Gretchen genannt
Neige, neige,
Du Ohnegleiche,
Du Strahlenreiche,
Dein Antlitz gnädig meinem Glück!
Der früh Geliebte,
Nicht mehr Getrübte,
Er kommt zurück.

Selige Knaben
Er überwächst uns schon
An mächtigen Gliedern,
Wird treuer Pflege Lohn
Reichlich erwidern.
Wir wurden früh entfernt
Von Lebechören;
Doch dieser hat gelernt,
Er wird uns lehren.

Die eine Büßerin, sonst Gretchen genannt
Vom edlen Geisterchor umgeben,
Wird sich der Neue kaum gewahr,
Er ahnet kaum das frische Leben,
So gleicht er schon der heiligen Schar.
Sieh, wie er jedem Erdenbande
Der alten Hülle sich entrafft
Und aus ätherischem Gewande
Hervortritt erste Jugendkraft.
Vergönne mir, ihn zu belehren,
Noch blendet ihn der neue Tag.

Mater Gloriosa
Komm! hebe dich zu höhern Sphären!
Wenn er dich ahnet, folgt er nach.

Doctor Marianus
Blicket auf zum Retterblick,
Alle reuig Zarten,
Euch zu seligem Geschick
Dankend umzuarten.
Werde jeder beßre Sinn
Dir zum Dienst erbötig;
Jungfrau, Mutter, Königin,
Göttin, bleibe gnädig!

Chorus Mysticus
Alles Vergängliche
Ist nur ein Gleichnis;
Das Unzulängliche,
Hier wird's Ereignis;
Das Unbeschreibliche,
Hier ist's getan;
Das Ewig-Weibliche
Zieht uns hinan." (Goethe, Faust II / Gutav Mahler, Symphonie Nr. 8 Es-Dur "Symphonie der Tausend")
 

In Shakespeares Schauspielen sahen die Romantiker den vollendeten Ausdruck einer die starren künstlerischen Grenzen sprengenden, freien und wahren Kunst. Beliebt unter den Romantikern waren seine Werke, nicht nur für Dichter und Philosophen, sondern auch für Komponisten wie Verdi und Berlioz, bildeten die Schauspiele von Shakespeare die Textgrundlage für einige ihrer Opern. So für Verdis Otello, Macbeth, Falstaff oder Hector Berlioz  "La Tempête", einer Fantasie aus dem Jahr 1830, "Romeo und Julia", einer dramatischen Sinfonie nach Shakespeares Trauerspiel op. 17, "Béatrice et Beénédict",  einer zweiaktigen Oper in Anlehnung an Shakespeare's "Viel Lärm um nichts" oder den "Trojanern", einer Oper, in der, nach Berlioz' eigenen Worten, Vergil durch das Licht Shakespeares betrachtet wird, in der das Liebesduett des vierten Aktes den Worten nachgebildet ist, die Lorenzo und Jessica im fünften Akt des Schauspiels "Der Kaufmann von Venedig" sprechen. Doch zurück zu "Béatrice et Beénédict". Der este Akt spielt im Regierungspalast von Messina auf Sizilien. Gefeiert wird dort der Sieg über die islamischen Mauren im 16. Jahrhundert. Man ist froh, weil es nun keine Gefahr mehr gibt durch islamische Räuberbanden: "Le Maure est en fuite! victoire!" (Der Maure ist in die Flucht geschlagen! Sieg!). Denn vorher verbreitete der Albtraum Islam Angst und Schrecken auf Sizilien, wovon Béatrice ein Lied singen kann: "Le jour du départ de l'armée, / Je ne pus m'expliquer / L'etrange sentiment de tristesse alarmée / Qui de mon coeur vint s'emparer. / Il part, disais-je, il part, je reste. / ... Des plus noires terreurs / La nuit suivante fut rempli ... / Les Maures triomphaient, j'entendais leurs clameurs; / Des flots du sang chrétien la terre était rougie. / En rêve je voyais Bénédict haletant, / Sous un monceau de mort sans secours expirant; / Je m'agitais sur ma brûlante couche; / Des cris d'effrai s'échappaient de ma bouche. / En m'éveillant enfin je ris de mon émoi; / Je ris de Bénédict, de moi, / De mes sottes alarmes. / Hélas, hélas! ce rire était baigné de larmes." (als die Armee abmarschierte legte sich ein seltsames Gefühl der Angst um mein Herz. Er geht fort und ich bleibe zurück. .. Die schwärzesten Ängste begleiteten mich die ganze Nacht. In einem Alptraum wären die Mauren die Sieger, ich konnte ihre Rufe hören, der Boden war geträngt mit christlichem Blut. Im Traum sah ich Benedikt, sterbend ohne eine helfende Hand, mein Bett brannte und Schreie des Entsetzens drangen aus meinen Lippen. Als ich aufwachte, musste ich über meine Ängste lachen, ich lachte über Benedikt, über mich selbst, über meinen dummen Schrecken, meine Gelächter badete in Tränen.) Zum Schluss erklingt der Hochzeitsmarsch sowohl für Hero und Claudio als auch für Beatrice und Benedikt:  "Dieu, qui guides nos bras pour chasser l'infidèle, / Préside à cet heureux moment! / Ange du chaste hymen, viens prendre sous ton aile / Ce couple amoureux et charmant! / Il réunit beauté, jeunesse, / Gloire, fidélité, tendresse. / Comble de tes faveurs / Ces deux nobles coers!" (O Herr, der du unsere Arme stärkst um die ungläubigen Moslems in die Flucht zu schlagen, sieh herunter auf diese glückliche Stunde! Schutzengel lass diese Hochzeit begleiten und dieses liebende und charmante Paar unter ihre Flügel nehmen! Ihre Vereinigung ist eine Mischung aus Schönheit und Jugend, Ehre und Treue...) [42]
 
"Le Maure est en fuite! victoire!
Don Pedro s'est cóuvert de gloire!
A ses braves, honneur!
Vive la Sicile,
Que les monts et la plaine
Et la cour et la Ville
Répètent le nom du vainqueur!
Pour ses nobles guerriers
Tressons des lauriers.
Le Maure est en fuite!" (Hector Berlioz, "Béatrice et Bénédict" Act I, Komische Oper in zwei Akten nach Shalespeare)

"Dieu, qui guides nos bras pour chasser l'infidèle,
Préside à cet heureux moment! 
Ange du chaste hymen, viens prendre sous ton aile 
Ce couple amoureux et charmant! 
Il réunit beauté, jeunesse, 
Gloire, fidélité, tendresse. 
Comble de tes faveurs 
Ces deux nobles coers!" (Hector Berlioz, "Béatrice et Bénédict", Act II, Komische Oper in zwei Akten nach Shalespeare)


 
 
 

Anmerkungen 

[1] Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Philosophie der Freiheit (Über das Wesen der menschlichen Freiheit), Vgl. Anm. 17 ff. und Kurse Nr. 509 Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 513 F.W.J. Schelling IIINr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 505 Arthur Schopenhauer, Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 551 G.W.F. Hegel - Philosophie der Wissenschaft, Kunst und Religion - Philosophy of Science, Art and Religion. Akademie der Kunst und Philosophie / Academy of Sciences
[2]  Ib.
[3]  Ib.
[4]  Ib.; zu: Wo tritt sie auf, die Idee der Freiheit? Ganze Weltteile, das muslimisierte Afrika und Asien "haben diese Idee nie gehabt und haben sie noch nicht," vgl. Anm. 5 und Kurse Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 554 Friedrich Hölderlin II, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr. 506 Wladimir Solowjew, Nr. 622 Victor Hugo, Nr. 619 Franz Werfel, Nr. 621 Lord Byron, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Ib.
[5]  Ib.; zu: Es dauert lange bis sich diese Freiheit als "Prinzip des Geistes und Herzens" entwickelt. und zur rechtlichen, sittlichen und religiösen, wie wissenschaftlichen Wirklichkeit wird. "Im europäischen Sinne Freiheit" bedeutet, dass die sittlichen und religiösen Bestimmungen nicht nur als äusserliche Gesetze und Vorschriften einer Autorität den Anspruch an ihn machen, von ihm befolgt werden, "sondern in seinem Herzen, Gesinnung, Gewissen, Einsicht usf. ihre Zustimmung, Anerkennung oder selbst Begründung haben," vgl. Anm. 4 ff
[6]  Ib.
[7]  Ib.
[8]  "Seit Jahren wandern Muslime und aus Nordafrika und dem Nahen Osten nach Europa ein und bilden die berüchtigten Parallelgesellschaften, in denen islamische Terroristen heranwachsen und von aussen kommende Terroristen Anschluss und Unterschlupf finden. Brüssels Molenbeek und die Pariser Banlieus sind dafür hinreichend bekannt, und spätestens seit Köln wissen wir, dass die deutschen Bahnhofsgegenden zu beliebten Rückzugszonen für norafrikanische Kriminelle geworden sind, in denen der Rechtsstaat weitgehend machtlos ist. Derweil ergeht sich unser politisches Führungspersonal in Plattitüden zu europäischer Solidarität, setzt Fahnen auf Halbmast und beruft Konferenzen ein. Und die politische Linke ermahnt die Mehrheitsgesellschaft, weiterhin die Grenzen offen zu halten, die neue 'Buntheit' zu begrüssen und sich an der Integration der Einwanderer zu beteiligen, denn islamischer Terror habe nichts mit Einwanderung zu tun. Es ist eine Anmassung und Selbstüberschätzung, anzunehmen, wir Deutschen könnten es besser machen als Länder mit kolonialer Vergangenheit wie Frankreich oder Belgien. Hunderttausende, wenn nicht Millionen Migranten aus dem muslimischen Kulturkreis in kurzer Zeit sind nicht integrierbar. Wenn in Hamburg ernsthaft daran gedacht wird, neue Siedlungen für Zehntausende Migranten zu bauen, ist das ein Aufbauprojekt für das Hambuger Molenbeek des Jahres 2030 oder 2040." Belgien förderte nicht nur die Einwanderung der Marokkaner. Als der saudische König Faisal 1967 Brüssel besuchte, bot ihm Belgiens Monarch Baudoin im Gegenzug für Rohstofflieferungen den orientalischen Pavillion im Parc du Cinquantenaire auf 99 Jahre zur mietfreien Nutzung an. "Der mächtige Rundbau war im 19. Jahrhundert zur Nationalausstellung errichtet worden. Nun wurde naneben ein Minarett errichtet. Brüssel hatte seine 'grosse Moschee'. Bis heute wird sie von saudischen Klerikern betrieben und vom audischen Botschafter geleitet. Sie ist das faktische Zentrum des belgischen Islams, nur 200 Meter hinter dem Hauptgebäude der EU-Kommission. Der Salafismus ist hier mittlerweile die Hauptströmung des Islams. ... In Molenbeek hat Saudi-Arabien die Renovierung vieler Moscheen finanziert. Die meisten angehenden islamischen Theologen erhalten grosszügige Stipendien, um in Medina den Koran und die Hadithen zu studieren - nach saudischer Lesart: Wahabismus ist die saudische Variante des Salafismus. Die Mehrzahl der Imame in Molenbeek sind zwar keine Saudis, aber dort ausgebildet worden. Dass die meisten dieser Imame weder Französisch noch Flämisch oder Englisch sprechen, koppelt sie endgültig von der belgischen Gesellschaft an. Und auch in Molenbeeker Moscheen, die von Pakistanern, Tschetschenen oder Afrikanern besucht werden, wird in saudischen Büchern gelesen, die kostenlos ausgegeben werden.... Die Armut, die Überbevölkerung, Identitätsfragen, die Kriminalität und der saudisch geprägte Salafismus haben einen gefährlichen Nährboden geschaffen. Er zieht sich durch den gesamten 'Halbmond der Armut', der in Gestalt der Gemeinden Molenbeek, Schaerbeek, Maroles und Laeken die Brüsseler Innenstadt überwölbt." Christliche Pfarrer werden bedroht, die Seitentüren der Kathedrale immer wieder eingetreten. (Stahnke, J. 2016: Die giftige Saat ist aufgegangen. Die Ursachen für den Terror liegen schon Jahrzehnte zurück. (Frankfurter Allgemeine Zeitung 2016, Nr. 78, p. 3, 18 ); vgl. Kurse Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre. Akademie der Kunst und Philosophie 
[9] Da im nahen Osten und in der Levante immer mehr Gebiete von den Christen erobert werden, insbesondere von den christlichen Russen, wollen Islamisten nun Europa zu einem Schlachtfeld machen. Dafür können sie auf mehrere tausend Schläfer zurückgreifen, die in europäischen Moscheen, beispielsweise in deutschen Ditib-Moscheen radikalisiert worden sind. Sie rekrutieren weitere Kämpfer durch die - bisher nicht verbotene - Koran-Verteil-Aktion "Lies!" in Städten wie Frankfurt, Berlin, Bielefeld. Dies ist auch der Grund, warum Moscheen in Europa, der Levante und Mekka zunehmend geschlossen und zurückgebaut werden sollen. Ziel der Islamisten ist die "Eroberung des Vatikans". Denn dem Propheten des Islams schreiben die Islamisten den Ausspruch zu, "dass das jüngste Gericht mit einer Schlacht der Muslime gegen die Armee Roms in Dabiq nahe Aleppo und dem Sturz Roms eingeleitet werde. Nur war zu Lebzeiten Mohammeds Ostrom, also Konstantinopel und damit das heutige Istanbul, das Zentrum der Christenheit, nicht Rom selbst." Russland wird immer ein hartes Vorgehen gegen die Islamisten vorgeworfen, doch mit Blumen, Sprüchen und Lichterketten wie dies im Frankreich unter Hollande praktiziert wurde, ist der islamische Terror nicht zu besiegen. Man erinnert sich an das Frankreich Karl Martells. "Die Schlacht bei Poitiers im Jahre 732, bei der Karl Martell den Angriff der Araber zurückschlug, wird rückblickend als Sternstunde der französischen Geschichte gefeiert." (Frankfurter Allgemeine Zeitung 2016, Nr. 1, p. 2; 2015, Nr. 267, p. 3; Nr. 281, p. 3); vgl. Kurse, Nr. 325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr. 320 Romanische Kunst und ArchitekturNr. 326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur. Akademie der Kunst und Philosophie
[10] Ib. 
[11] Joh 8, 31-32; Kommt es nur darauf an, etwas im "guten Glauben" zu sagen? Christus will nicht bloss den "guten Glauben", er will die Menschen in Wahrheit leiten. Selbst hat er gesagt: "So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen." Der Christus wird der Seele sein ein Lehrer der Wahrheit, ein Lehrer der höheren Verantwortlichkeit. Wahrheiten in sich aufnehmen, bedeutet nicht nur etwas für die Erkenntnis, sondern "Wahrheiten als solche enthalten Lebenskraft." Das muss im Neuen Testament verstanden werden. "Später wird die Wahrheit Erkenntniskraft, vorher ist sie aber schon Lebenskraft, indem sie aufgenommen wird, man möchte sagen, in einer mehr oder weniger kindlichen Form." Dass Religion nur gewinnen kann, wenn sie sich wissenschaftlich vertieft, das kann das wahrhaft religiöse Gemüt einsehen. Die Zeit der Religionsstiftungen, die Zeit der Propheten ist vorüber. Die Menschheit ist reif geworden. "Propheten der Gegenwart, die es in dem alten Sinne sein wollten, werden ihr Schicksal erfahren: sie werden ausgelacht werden!" Steiner, R.: Christus und die menschliche Seele. Über den Sinn des Lebens. GA 155, zehn Vorträge 1912-1914, Dornach/Schweiz 1997; Ders.: Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums. GA 124, dreizehn Vorträge 1910-1911, Ib. 1999; Ders.: Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt. 16 Vorträge 1910, GA 118. Ib. 2002; Ders.: Geist. Menschenkunde. 19 Vorträge 1908-1909. GA 107. Ib. 1989; Ders.: Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang der Erde. fünf Vorträge 1923. GA 223. Ib. 1994 vgl. Kurse Nr. 568 Nikolaus von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de Cusa, Nr. 554 Friedrich Hölderlin, Nr. 550 Dostojewskij, Nr. 555 Angelus Silesius, Nr. 553 Friedrich Schiller, Nr. 510 Schelling: Philosophie der Offenbarung, Nr. 511 Fichte - Philosophie der Erziehung. Akademie der Kunst und Philosophie
[12] Ib.
[13] Ib.; vgl. Kurs Nr. 533 Aristoteles - Philosophy of Sciences. Akademie der Kunst und Philosophie
[14] Ib.; zu Gesundheit vgl. Kurse Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Nr. 681 Wissenschaftslehre III, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Ib.
[15] Ib.
[16] Ib.
[17] Schelling, System des transzendentalen Idealismus (1800), vgl. auch Kurse Nr. 511 J.G. Fichte, Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 551 G.W.F. Hegel, Ib. 
[18] Ib.
[19] Ib.
[20] Ib.
[21] Wissenschaftsbriefe / Science Review Letters 2021, 20, Nr. 1245 und FAZ 2021, Nr. 169, sowie Kurse Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 552 William Shakespeare II, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 558 Calderon de la Barca I, Nr. 648 Calderon de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 650 Calderón de la Barca IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 557 Ludovico Ariosto, Nr. 556 Torquato Tasso, Ib.
[22] Ib.
[23] Ib.
[24] Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Philosophie der Religion
[25] Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Reden vor der Akademie der Wissenschaften in München, 1840, 1845; vgl. auch Kurse Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 506 Wladimir Solowjew, Nr. 564 St. Augustinus I, Nr. 654 St. Augustinus III, Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 595 Jan van Eyck, Nr. 635 Rogier van der Weyden, Nr. 522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr. 589 Albrecht Dürer, Nr. 639 Bartolomé Esteban Murillo, Ib.
[26] Ib.
[27] Ib.
[28] Ib.
[29] Ib.
[30] Wissenschaftsbriefe / Science Review Letters 2022, 21, Nr. 1322; vgl. Kurse Romantische Kunst und Philosophie, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 512 Novalis, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck I, 5-7, Nr. 621 Lord Byron, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare II, Nr. 559 Wolfram von Eschenbach, Nr. 634 Hans Sachs, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Nr. 522 Raffael (Raffaello Sanzio), Ib.
[31] Ib.
[32] Ib.
[33] Ib.
[34] Ib.
[35] Ib.
[36] Ib.
[37] Ib.
[38] Ib.
[39] Ib.
[40] Ib.
[41] Ib.
[42] Ib.
 
 









Klenze, Leo von, Die Propyläen auf dem Münchner Königsplatz, Gemälde von 1848

Heute weiß kaum Jemand, was es mit den Propyläen am Münchner Königsplatz auf sich hat. Viele einheimische Besucher ist nicht klar, "dass sich mit den Propyläen das weltweit größte Denkmal für den griechischen Unabhängigkeitskampf gegen die Herrschaft der Osmanen mitten in der Stadt befindet." Sogar idiotische türkische Hochzeiten, wenn sie nicht gerade mitten auf der Autobahn abgehalten werden, nutzen die Propyläen heute als Fotomotiv – "zu Füßen der Reliefs mit Szenen aus dem Unabhängigkeitskrieg."

Nach Hölderlin und vielen anderen Poeten wurde Prinz Otto zum Philhellenen. Die Propyläen am Münchner Königsplatz gelten als das weltweit größte Denkmal für den griechischen Unabhängigkeitskampf gegen die Herrschaft der Türken bzw. Osmanen. Der Königsplatz ist Stein gewordener Ausdruck des Philhellenismus von Ludwig I. Der Platz ist auch eine Verbeugung vor den drei Säulenordnungen: "die Skulpturensammlung wurde in der ionischen Glyptothek untergebracht, die Antikensammlungen in einem korinthischen Ausstellungsgebäude, und die Propyläen repräsentieren den dorischen Stil." Bereits 1816 wurde überlegt, die Propyläen zu bauen, doch es dauerte 30 Jahre bis der Auftrag hierzu erteilt wurde. Klenze malte noch vor dem Bau ein Bild der Propyläen, um für sein Projekt zu werben. Bayern drang darauf, den Griechen in ihrem Kampf gegen das Osmanische Reich beizustehen. Vgl. Kurse Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 631 Adelbert von Chamisso, Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 621 Lord Byron, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 622 Victor Hugo, Nr. 631 Adelbert von Chamisso, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Akademie der Kunst und Philosophie
 
 


Die Freiheitsstatue in Kalamata mit dem Schriftzug "Elefthería" (Freiheit) und "1821 - with one voice we have decided to live or die for our freedom" erinnert an den Freiheitskampf der Griechen gegen die Türken

Der Freiheitskampf der Griechen gegen die Türken wird von vielen Dichtern besungen, so auch von Victor Hugo, Lord Byron, Percy Bysshe Shelly, Johann Ludwig Wilhelm Müller, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin, Adelbert von Chamisso. Die Griechen wollten endlich ihre Freiheit zurück und alle Türken zum Teufel jagen: "Jagt hinaus die Türkenrotte... Zur fernen Heimat jagt die Türkenschiffe wieder" (Victor Hugo). Die Kirchen sollten wieder aufgebaut und alles, was an die muslimischen Türken erinnerte, sollte aus dem Land verschwinden. 

Johann Ludwig Wilhelm Müller dichtet: "Der Freiheit Tuba hab ich hell durch Stadt und Land geblasen". Es wird sogar von neuen Kreuzfahrern gesprochen, die gegen die türkischen Barbaren kämpfen sollen - ungeachtet einer Moslem- und Türkenfreundlichen Politik in Europa, die sogar heute noch sämtliche Augen verschließt vor den Greueltaten der Türken gegen Christen (z.B. die grüne Kanzlerkandidatin, die deutsche Bundeskanzlerin und ihr Aussenminister, der in solchen Situationen nur mit den Augen klimpert wie ein Schoßhündchen) und die sogar durch Finanzämter auch noch die türkischen Organisationen (z.B. Ditib) fördert, also die "die der Freiheit Haupt ins Joch ihm helfen beugen, / Und lehren, dass das heilge Kreuz soll vor dem Mond sich neigen." Die Gegner des Philhelenismus, allen voran der österreichische Fürst Metternich, werden scharf kritisiert, so wie man heute die Europäer kritisieren könnte, die Angriffskriege der Türken ungeahndet lassen (z.B. Eroberung von Nordzypern oder Syrien): "Hervor, der du mit frechem Mund die Freiheit nennst Empörung, / Und der Hellenen Heldenkampf bejammerst als Betörung! / Du, der mit feiner Politik du drechselst die Beweise, / dass man die Menschheit würgen kann auf legitime Weise! / Du auch, der jeden Türkensieg verkündet mit Posaunen, / Und was der Griechen Schwert vollbracht, befleckt mit leisem Raunen!" Knechtschaft unter dem Halbmond wird grundsätzlich ausgeschlossen, weshalb in Europa als Symbol auch "kein halber Mond zu sehn" sein sollte. 

Viele Denkmäler auf dem Peleponnes, insbesondere in Kalamata, erinnern an diesen Freiheitskampf. Oft werden die Freiheitskämpfer verehrt: "Griechenland bekränzt den griechischen Kampf von 1821". Die großen griechischen Freiheitskämpfer wie Jannis Makryjannis, Kanaris, Theodoros Kolototronis, Nikitas Stamatelopoulos (Nikitaras), Georgios Karaiskakis, Kitsos Tzavellas, Ioannis Kolettis, Ioannis Graf Kapodistrias, Ioannis Gouras, Odysseas Androutsos, Alexandros Mavrokordatos, Mavromichalis, Andreas Metaxas, Yennaios Kolokotronis, wurden immer wieder besungen, in Klöstern hängen ihre Portraits. Ähnlich wie die Freiheitsstatue von Amerika finden sich auch hier große weibliche Statuen mit dem Schriftzug "Elefthería" (Freiheit) und "1821 - with one voice we have decided to live or die for our freedom". Vgl. Kurse Nr. 622 Victor Hugo, Nr. 621 Lord Byron, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 631 Adelbert von Chamisso, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur. Akademie der Kunst und Philosophie / Academy of Arts and Philosophy
 
 



Raffael, Madona Terranuova
 
 


Raffael (Raffaello Sanzio da Urbino), Madonna di Foligno
 
 
 


Giotto, Dante Alighieri; das Gemälde von Giotto di Bondone in der Kapelle des Bargello-Palasts in Florenz ist das älteste Porträt von Dante, es wurde gemalt, noch bevor er seine Heimatstadt ins Exil verließ

Dantes Commedia entstand in den ersten Jahrzehnten des vierzehnten Jahrhunderts, in der Schwebe zwischen Mittelalter und Neuzeit. Das Buch, für das der venezianische Verleger Giolito in seiner populären Ausgabe von 1555 den werbewirksamen Titel „Divina Commedia“ erfand, ist Dantes Lebenswerk, mit dem er sich gegen seine Verstoßung aus Florenz und die prekären Bedingungen des Exils behauptete. Dante vollendete das Werk 1321, kurz vor seinem Tod. "In Italien hatte die Commedia, „bewundert viel und viel gescholten“ (Faust II), lange nur einen wechselhaften Erfolg. Besonders die Humanisten standen dem Werk feindselig gegenüber, ja der Humanist Niccolini verstieg sich zu der Behauptung, die Commedia sei nur wert, aus ihr Seiten herauszureißen, um damit gesalzene Fische einzuwickeln. Auch wurde Dantes Ruhm früh durch den Lyriker Petrarca verdunkelt. Während Petrarca mit zahlreichen Übersetzungen auf dem europäischen Büchermarkt reüssierte, blieb Dantes Commedia unübersetzt und führte über Jahrhunderte ein eher schläfriges Nachleben. Die sollte sich an der Schwelle zum neunzehnten Jahrhundert grundlegend ändern. Die kleine Universitätsstadt Jena wurde zur engen Pforte, durch die Dantes Göttliche Komödie ihren europäischen Triumphzug antrat. Hier erhebt Friedrich Schlegel, der freischwebende Literaturkritiker und Kulturphilosoph, seine Stimme, um Dantes Commedia als Ursprung der modernen Poesie zu feiern. Als Erster hat Schlegel in seiner genialischen Jugendschrift „Über den Ursprung der griechischen Poesie“ von 1797 das „kolossalische Werk des Dante“ als das „erhabne Phänomen in der trüben Nacht jenes eisernen Zeitalters“ und als „ein neues Denkmal für den künstlichen Charakter der ältesten modernen Poesie“ gerühmt. In seinen „Unterhaltungen über Poesie“ von 1800 erscheint „der große Dante“ als der „heilge Stifter und Vater der modernen Poesie“. Nie zuvor ist die Einmaligkeit Dantes mit solcher Entschiedenheit charakterisiert worden: „In einem Mittelpunkt drängte sich die Kraft jenes erfindsamen Geists zusammen, in Einem ungeheuren Gedicht umfaßte er mit starken Armen seine Nation und sein Zeitalter, die Kirche und das Kaisertum, die Weisheit und die Offenbarung, die Natur und das Reich Gottes. Eine Auswahl des Edelsten und des Schändlichsten, was er gesehen, des Größten und des Seltsamsten, was er ersinnen konnte, die offenherzigste Darstellung seiner selbst und seiner Freunde, die herrlichste Verherrlichung der Geliebten, alles treu und wahrhaftig im Sichtbaren und voll geheimer Beziehung auf das Unsichtbare.“ Für Schlegel war Dante die Inkarnation seiner geschichtsphilosophisch fundierten Idee der romantischen Poesie. Der fulminante Erfolg seines romantischen Manifests in ganz Europa ist einer der Gründe für Dantes europäische Aktualität im neunzehnten Jahrhundert." 

Für Friedrich Schlegel ist die Commedia der eigentliche Ursprung der modernen oder romantischen Poesie. Aber auch in seiner "Philosophie der Kunst und in dem 1803 erschienenen grundlegenden Aufsatz „Über Dante in philosophischer Beziehung“ des gleichfalls in Jena lebenden und lehrenden Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling erhält Dante eine geschichtsphilosophische Schlüsselstellung: „In dem Allerheiligsten, was Religion und Poesie verbindet, steht Dante als Hohepriester und weiht die ganze moderne Kunst für ihre Bestimmung ein.“ Nach Schelling hat Dante eine eigene Mythologie erschaffen, ein Werk, das "an sich selbst schon eine mythologische Farbe" hat. Zu Dantes Philosophie schreibt Schelling: "wenn aber seine Philosophie insgemein als aristotelische charakterisiert wird, so muss darunter nicht die rein peripatetische , sondern die der damaligen Zeit eigene Verbindung derselben mit den Ideen der platonischen verstanden werden, wie sich durch viele Proben seines Gedichtes beweisen ließe." Nie wäre der italienischen Dante-Kritik eine solche Betrachtung aus europäischer Perspektive in den Sinn gekommen. Fast ein halbes Jahrtausend nach seinem Tod entdecken Schlegel und Schelling einen Dante, der erst jetzt, wirklich erkannt wird. Für Schlegel und Schelling ist die Commedia ein Ursprung. Und es ist ihre Einmaligkeit als Ursprung, der die Commedia in den Augen Europas zur „Göttlichen Komödie“ in einem radikal neuen Sinn macht. Im neunzehnten Jahrhundert kommt die Commedia also zu europäischem Ruhm. 

Nach Schelling haben Dante, und später Shakespeare, Calderón de la Barca, Cervantes und Goethe eigene Mythologien erschaffen, und zeigten wie das Christentum als "Urbild in der Ideenwelt" liegt, und mit "schnellen Schritten zur Universalherrschaft" bzw. "Universalrepublik" gelangt; dazu gehört natürlich "Bekehrung der Heiden, Verjagen der Sarazenen und Türken aus Europa, Missionen in späteren Zeiten" und eine gewisse Heiterkeit, wie sie in den Komödien von Shakespeare, Calderón de la Barca, Cervantes, Juan Ruiz de Alarcón oder Lope de Vega, aber auch Ariosto oder Torquato Tasso auftritt. All das war notwendig um gegen den Intellektualismus und "Schematismus der Kunst" der Orientalen anzukämpfen und sich durchzusetzen. Vgl. Kurse Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 558 Calderón de la Barca, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 651 Calderón de la Barca IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 632 Ginés Pérez de Hita, Nr. 633 Luis Vaz de Camões, Nr. 557 Ludovico Ariosto, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare II, Akademie der Kunst und Philosophie

"Philosophie fordert Charakter, und zwar von bestimmter sittlicher Höhe und Energie. Ebenso ist ohne alle Kunst und Erkenntnis der Schönheit Philosophie undenkbar." - Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Philosophie der Kunst I

"Erst stiegst du furchtsam in die ew'gen Tiefen,
Ins Land der Nacht, die nie gesehnen Orte,
Zu schauen, wo die alten Geister schliefen.
Das Herz erbebte zwar dem furchtbar'n Worte:
Die ihr hier eingeht, lasst die Hoffnung sterben,
Doch gingst du vorwärts durch die grause Pforte.
Dann durch den Zwang der Höll' und das Verderben
Der Seelen und die schrecklichen Gesichte
Drangst du, den höchsten Sieg dir zu erwerben,
Nicht durch das Tor der göttlichen Gerichte,
Das ewig ist und keinem überwunden,
Durchs Herz der Erde selbst zum ew'gen Lichte." Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, an Dante 1802
 
 


Rogier van der Weyden, Maria Lactans mit den Heiligen
 
 


Andrea Solario, Maria lactans
 


Andrea Solario, Maria lactans
 


Bergognone, Madonna del Latte, 1485, Museo Poldi Pezzoli, Milano
 


Meister von Frankfurt (1460-1533), Maria Lactans


Botticelli, Maria Lactans, La Vergine con Bambino, San Giovanni e Angelo, 1490, London, National Gallery

Maria Lactans und die Philosophie der Religion: Heute ist die Philosophie weit entfernt von einer echten Philosophie. Nach Schelling gab es eine Zeit, "wo Religion, abgesondert vom Volksglauben, gleich einem heiligen Feuer, in Mysterien bewahrt wurde, und Philosophie mit ihr ein gemeinschaftliches Heiligtum hatte. Die allgemeine Sage des Altertums nennt die frühesten Philosophen als Urheber der Mysterien, wie die trefflichsten unter den späteren, Plato vornehmlich, gern von ihnen ihre göttlichen Lehren ableiteten. Damals hatte die Philosophie noch den Mut und das Recht zu den einzig großen Gegenständen, um deren willen allein es wert ist zu philosophieren und sich über das gemeine Wissen zu erheben." 

Die Philosophie der Freiheit, eine wichtige Voraussetzung der Religion, hat sich in Europa entwickelt und muss von hier aus in solche Länder getragen werden, die diese Freiheit noch nicht haben wie die muslimischen Länder. Schelling sagt, ein neues, breites Tor müsse sich öffnen, "durch welches euroäische Sitte, Wissenschaft und Bildung, vor allem christliche Religion über eine bisher von ihnen ganz unberührte Welt sich ergießen werden, - ist es verstattet, zu denken, dass die Weltgeschichte sich aufs neue dem Orient zuwende, und die letzten Bestimmungen der Menschheit und des Christentum dort sich zu erfüllen eilen." Schelling sieht es als die Mission Europas ("christliche, durch Wissenschaft erhobene Europa"), den islamisierten Orient wieder zu christianisieren, denn ohne Christentum gibt es weder Freiheit noch unwandelbare Wahrheit. Wie in Dantes Paradiso XXIII geschildert muss man sich auf Maria Lactans und die geistige Nahrung besinnen, wie es von vielen Künstlern dargestellt wurde. 

Ein erster Schritt, um den Islam zu verlassen, ist zum Beispiel vorerst an gar nichts mehr zu glauben, ggf. Nietzscheaner werden, zumindest nicht an die Lügen, wie sie im Koran aufgetischt werden von einer "verdumpften" Pseudo-Theologie. "Es musste einmal tabula rasa gemacht, der Boden völlig eingeebnet werden werden, wenn das Christentum ein frei erkanntes und frei angenommenes werden, an die Stelle einer verdumpften Theologie ein von der freien Luft der Wissenschaft durchwehtes und darum allen Stürmen gewachsenes, dauerhaftes System treten sollte, ein System, das die im Christentum von Anfang enthaltenen, so viele Jahrhunderte wie in einem Schrein verschlossenen Schätze zu allgemeiner Geltung und Erkenntnis brächte. Es dürfte von diesem Standpunkt sogar der Wunsch gerechtfertigt sein, dass der öffentliche Abfall von dem Christentum durch kein äußeres Mittel verhindert, überall ohne Gefahr geschehen könnte. Es selbst will, ja es leidet keinen Zwang mehr, stark und mächtig will es sein nur durch sich selbst, jede äußere Hilfe verschmähend." 

Die Aufgabe der Philosophie ist natürlich nicht, das Christentum in abstrakte Begriffe zu gießen, quasi zu entmythologisieren, wie es evangelische und auch katholische Theologen heute vielfach unternehmen, die nur noch von Gläubigen reden, egal ob nun der christliche Gott oder der islamische Pseudo-Gott gemeint ist. "Mit der Offenbarung sich beschäftigen, um sie nur wieder in Philosophie, d.h. in das, was unabhängig von ihr schon gewusst ist, aufzulösen, wäre ein der Philosophie unwürdiges Treiben, da sie vielmehr immer auf Erweiterung des menschlichen Wissens bedacht sein soll." Manchen könnte man vorwerfen, "dass sie unter Denkfreiheit die Freiheit nicht zu denken verstehen, und dass sie von dieser einen ungebührlichen Gebrauch machen. Freilich, was man nicht begreift und ebensowenig erfahren hat, kann man auch nicht annehmen." 

Wer das Denken nicht gänzlich aufgegeben hat, wird erkennen, "dass das Christentum zu seiner Voraussetzung keine anderen Verhältnisse hat, als durch welche auch die Welt besteht, dass der Grund des Christentums gelegt ist, ehe der Welt Grund gelegt war, dass Christus in diesem Sinne der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte ist." Daher steckt auch in vielen vorchristlichen Religionen viel Wahrheit, nicht jedoch in der islamischen Pseudo-Religion. Manche Philosophen und Theologen wissen gar nicht, was das ewig Wahre der Religion ist und versuchen krampfhaft Islam und Christentum zu vergleichen und verwechseln das Nichtige mit dem Ewigen: "Es gibt noch immer viele, die sich bemühen, ja sich plagen, das ewig Wahre im Christentum zu entdecken; ihr Unglück ist, dass sie unter dem ewig Wahren alles das meinen, was keines Nachdenkens bedarf, was jeder von selbst weiß, wie ihnen Vernunft der Verstand ist, den jeder hat. Es geht ihnen mit dem Ewigen wie mit dem Allgemeinen, das sie mit dem Nichtigen verwechseln, wonach das allgemeinste Beknntnis das ist, das nichts bekennt." Schelling sagt ähnlich wie Augustinus: "Das Christentum ist selbst älter als das Christentum, nämlich als das jener Bücher" 

Wer Länder gesehen hat, in denen das Christentum nahezu ausgelöscht wurde, wie in denen des nahen Ostens und der Türkei, stellt mit Schelling fest, "welche trostlose Öde und Langeweile der völlige Untergang des Christentums über alle menschlichen Verhältnisse verbreiten müsste, welche moralische Wüste, in der kein Mensch und am Ende selbst die nicht leben möchten, die sie herbeigeswünscht hatten".  Vgl. Kurse Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 506 Wladimir Solowjew, Nr. 564 St. Augustinus I, Nr. 654 St. Augustinus III, Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 656 Andrea Solari, Nr. 595 Jan van Eyck, Nr. 635 Rogier van der Weyden, Nr. 522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr. 589 Albrecht Dürer, Nr. 639 Bartolomé Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie
 
 


Novalis, Stahlstich von Friedrich Eduard Eichens, 1845

Vor 250 Jahren, am 2. Mai 1772 wurde Novalis als Friedrich von Hardenberg geboren. Nicht nur Physik, Mathematik, Chemie und besonders Geologie und Bergwerkskunde absolvierte er, sondern studierte auch Philosophie bei Fichte in Jena, traf Schelling in Leipzig und in Weimar Schiller und Goethe. Sein poetisch-philosophisches Manifest lautet: "Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren / Sind Schlüssel aller Kreaturen, / Wenn die, so singen oder küssen, / Mehr als die Tiefgelehrten wissen, / Wenn sich die Welt in's freie Leben, / Und in die Welt wird zurück begeben, / Wenn dann sich wieder Licht und Schatten / Zu echter Klarheit werden gatten, / Und man in Märchen und Gedichten / Erkennt die ewgen Weltgeschichten, / Dann fliegt vor Einem geheimen Wort / Das ganze verkehrte Wesen sofort." Als Dichter, aber vor allem als Theoretiker, als Philosoph, der das Lebensgefühl vieler Generationen prägte, also eine ästhetische und geistige Einstellung zum Leben. Novalis und die anderen Früh-Romantiker reagierten damit auf den platten Verstand einer oberflächlichen Aufklärung. Der Rationalismus konnte eben nicht alles erklären. 

Die romantische Naturphilosophie ging ursprünglich von Schelling und Goethe aus. Überhaupt die romantische Bewegung, von Jena und Weimar ausstrahlend, hatte einen bedeutenden Anteil daran, wie im 19. Jahrhundert ganz Europa zu einem Selbstgefühl erwachte. In der romantischen Musik wird das besonders deutlich, bei Franz Schubert, Robert Schuhmann, Joahannes Brahms, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Max Bruch, Franz Liszt, Richard Wagner, Anton Bruckner, Hans Pfizner, Karl Maria von Weber in Deutschland, bei Camille Saint Saens, Leo Delibes, Georges Bizet, Hector Berlioz und Charles Gounod in Frankreich, bei Vincenco Bellini, Giuseppe Verdi, Alfredo Catalani und Giacomo Puccini in Italien, bei Isaak Albéniz in Spanien, bei Modest P. Mussorgski, Pjotr I. Tschaikowski, Sergei Rachmaninow und Nicolai A. Rimskij-Korsakow in Russland, Bedrich Smetana und Antonin Dvorak in Tschechien, Edward Elgar in England, Edvard Grieg in Norwegen und Jean Sibelius in Finnland. Auch Literatur und Malerei wird von der romantischen Bewegung erfasst. Schon damals um 1800 wurde ein geistiges Europa gegründet. Novalis schreibt sein "Die Christenheit oder Europa", bei den Brüdern Friedrich und Wilhelm Schlegel mit ihren Frauen Dorothea und Caroline, dem Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling und dem Dichter Novalis geht es um eine neue, freiere Haltung zur Welt. Kritisches Denken ist angesagt; in die Schule gegangen ist man bei Johann Gottlieb Fichte;  es kommt zu einer philosophischen Revolution in Jena, welche die Welt aus den Angeln heben wird, bis heute. Vgl. Kurse Romantische Kunst und Philosophie, Nr. 512 Novalis, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Akademie der Kunst und Philosophie
 
 


Michelangelo Buonarroti, Jeremia
 


Rembrandt, Harmensz van Rijn, Jeremia beklagt die Zerstörung Jerusalems, 1630
 
 


Raffael (Raffaello Sanzio di Urbino), disputa 

Für die Philosophie in der Romantik spielt die Musik eine wichtige Rolle. Der spanische Dichter, Schriftsteller und Komponist Temistocle Solera (1815-1878) schrieb das Libretto zu Verdis "Nabucco", wodurch Verdi weltberühmt werden sollte. Die Musik bringt die romantische Philosophie zum Ausdruck, die immer eine Philosophie der Freiheit ist. So zum Beispiel der feierlich fließende Hoffnungsgesang des Zacharias im ersten Act: "D'Egitto là sui lidi..." (In schweren Leidenstagen / Sandte er Moses als Retter. / Siegreich die Feinde schlagen / Half er Gideons kleiner Schar. / Niemals wird Leid euch geschehen, / Baut ihr auf den Herrn in Not und Gefahr. / ... Glückliche Friedenstage / Werden wir wiedersehen), den der Chor unisono aufnimmt; und vor allem im Gesang des Gefangenenchors am Ende des dritten Acts. So wie es hier um die Befreiung der Hebräer vom Joch des Nebukadnezar und die Vertreibung des Verräters (Ismael) geht, der den "Lügengott" Baal verehrt, so hatte sich zu Verdis Lebzeiten Griechenland vom Joch der ismaelitischen Osmanen bzw. Türken und ihrem "Lügengott" Allah befreit. Was Zacharias am Ende des ersten Acts zu Ismael sagt, könnte man heute den Muslimen sagen: "Dalle genti sii reietto, / Dei fratelli traditore! / Il zuo nome maledetto / Fia l'obbrobio d'ogni età! / 'Oh, fuggite il maledetto', / Terra e cielo griderà." (Ja, ganz Israel wird schmähen dich, Verräter an den Brüdern. Mit Verachtung soll dich sehen wer zum wahren Glauben sich bekennt! Gram und Schrecken wird entstehen, wo man deinen Namen nennt!) Im Gegensatz zu den heutigen Muslimen, die weiterhin an ihrem "Lügengott" festhalten, erkennen Nebukadnezar und Ismael - zumindest in der Oper - dass sie bisher einen "Lügengott" oder "Unheilsgötzen" angebetet hatten; nun bekennen sie sich zum Gott der Hebräer, der eigentlich Christus ist. Dazu Zacharias: "Ein mächtiger Herrscher wirst du durch den Segen Gottes sein! Ebenfalls von Solera stammt das Libretto zu Verdis Oper Attila; auch hier geht es um die Freiheit Europas bzw. Italiens. In der Oper werden die Verwüstungen geschildert, die Attila angerichtet hat und die an die Verwüstungen der Russen in der Ukraine erinnern: "Cara patria, già madre e reina / Di possenti magnanimi figli, / Or macarie, deserto, ruina, / Su cui regna silenzio e squallor" (Teures Heimatland, ehemals Mutter und Königin von kräftigen und großmütigen Söhnen, Jetzt ein Trümmerhaufen, eine Wüste, eine Ruine, über die Düsternis und Schweigen regieren). Raffael hat die Szene im ersten Akt schon in seinem berühmten Bild festgehalten. Attila hat einen Traum, in dem ihn ein alter Mann bei den Haaren ergreift und ihm befiehlt: "Di flagellar L'incarco / Contro i mortali hai sol. / Tarretra! Or chiuso è il varco; / Questo de' numi è il suol!" (Du bist als Geißel ausersehen allein gegen die Menschheit. Ziehe dich zurück! Der Weg ist nun versperrt: Dieses ist das Gebiet der Götter!" Attila bekennt: "E l'alma in petto ad Attila / S'aahiaccia pel terror." (Und die Seele in Attilas Brust ist gelähmt vor Schrecken), vor allem als er den alten Mann (Papst Leo) später tatsächlich trifft und er die gleichen Worte wiederholt. In Giuseppe Verdis "Il Corsario" (Libretto Francesco Maria Piave nach Lord Byron) kündigt sich schon der griechische Freiheitskampf an: "dal braccio nostro oppresso / il Musulman cadrà / All'armi, all'armi e intrepidi / cadiam, cadiam sull' empia Luna." (Erdrückt von unserer Übermacht wird der Muselmann unterliegen. Zu den Waffen, zu den Waffen, ohne Verzagen lasst uns den verruchten Halbmond überfallen). Auch die Frauen aus dem Harem sollen befreit werden, denn sie wollen vom Pascha und dem "verruchten Halbmond" nichts mehr wissen: "M'ama Said! io l'odio! / O vile musulman, tu non conosci, / tu non comprendi ancora / qual alma io chiuda in petto!" (Seid liebt mich, doch ich verabscheue ihn. O ekelhafter Muselman, du kennst nicht und kannst noch nicht verstehen die Gefühle meines Herzens). Der Pascha von Coron hat außer seinen hundert Frauen nur noch eins im Kopf: "Nuovi supplizi, / orribili, mai noti / all'uom, al demone, / immaginar saprò." (Neue, furchtbare Foltern, weder von Menschen noch vom Teufel gekannt, werde ich ersinnen). Ohne Freiheit kann es auch keine Liebe geben: "E può la schiava un palpito sentir / per l'oppressore? / Nel core sol dei liberi / sa germogliar l'amore." (Kann das Herz einer Sklavon für ihren Unterdrücker schlagen? Liebe kann nur gedeihen unter freien Menschen). Auch in Giuseppe Verdis "I Lombardi alla prima crociata" (Libretto Temistocle Solera nach Tommaso Grossi und Torquato Tasso) geht es um die Freiheit Europas und anderer christlicher Städte wie Jerusalems, die von Halbmond-Bannern bedroht werden, "Sugl' empi vessilli che il ciel maledi"(den schändlichen Bannern, die der Himmel verdammt);  "l'empie bende squarciar de' Musulmani" (die gottlose Bande der Moslems müsse zerrissen werden), denn man will auch im nahen Osten sich als freier Mensch bewegen und sich nicht verstecken müssen: "Musulman la veste il dice / Ritiriamci" (Seine Kleidung verrät den Moslem. Ich werde mich zurückziehen), "Odi, un branco musulmano / Ha la figlia a me rapita... / Tutta l'Europa là vedi raccolta, / Al voler di Goffredo sogetta! / ... Stolto Allhà! sovra il capo ti piomba / Già dell'ira promessa la piena; / Santa voce pertutto ribomba / Proclamante l'estremo tuo di." (Höre! eine Bande von Moslems hat mir meine Tochter geraubt... Du siehst dort ganz Europa versammelt, fügsam den Befehlen Godefroys!... verblödeter, lächerlicher Allah! Auf dein Haupt mag die angekündigte Last des Zorns nun niederfallen; lass das heilige Wort überall widerhallen, wie es das Ende deiner Tage verkündet). 

Auch in Carl Maria von Webers romantischer Oper "Oberon" in drei Akten nach Christoph Martin Wielands gleichnamiger Dichtung, geht es um Freiheit. Der Elfenkönig Oberon hat eine Vision, in der seine Hilfe als Retter gefordert wird: "Warum musst du schlafen, O Held voll Mut? / Ein Mädchen sitzt weinend an Babylons Flut! / Auf rette sie dir, eh als Opfer sie sinkt!" Oberon schickt den Herzog HÜon von Guienne, das Mädchen aus dem Harem zu befreien und stattet ihn mit dem Zauberhorn aus. Hüon ist entschlossen das Mädchen aus den Händen der barbarischen Muslime zu retten und bittet Oberon: "Sei ein Führer mir, holder Geist! / Zu dem Thron des Ungläubigen leite mich... Zum Kalifen leite mich! / Dort sei der Arm, sei das Herz bewährt! / Holder Geist sei mein Führer, / Leite zu dem Gottverworf'nen mich!!" Schon bald erreicht er Bagdads Schloss, wo er von den gefangenen Frauen schon erwartet wird: "Eil, edler Held! Befreie dir / die Braut, die deiner wartet hier! ... / Glück! Freude! Gerettet sind wir in der Not! / Auf! Er ist da und trotzet kühn dem Tod!" In der Bühnenbeschreibung heisst es: "Die Janitscharenmusik bewegt sich langsam auf die Terasse. Mesru, der sehr dicke Anführer der Haremswächter, erscheint wackelnd mit ihnen. Dreißig Mann Wachen von ebendaher, nehmen hinter der Musik Aufstellung." Der zweite Akt beginnt im Palast des Harun al Raschid, des Kalifen von Bagdad. Die starke Bewachung des Harem kann Hüon nur mit hilfe von Oberons Zauberhorn überwinden. Er ruft den Frauen zu: "Wir müssen uns zu den Schiffen durchschlagen, bevor alle erwachen! Auf nach Askalon! ... Wisst ihr, was das heisst? Nach Frankreich geht es! Auf hoher See geraten sie aber in einen Sturm und werden von islamischen Korsaren (Seeräuber) geraubt und an ihren Herrn, Almansor, den Emir von Tunis, als Sklavinnen verkauft. Hüon muss sie nun erneut aus islamischer Gefangenschaft befreien. Im dritten Akt heisst es: "Alle Schiffe, die nach dem Scheitern der unseren auf dem Meer kreuzten, waren Räuberschiffe... Ja, Korsaren haben sie vor meinen Augen fortgeschleppt... Dann ist es richtig, was alle hier flüstern. Die Korsaren hätten eine arabische Prinzessin vor den Emir gebracht, und der Emir hätte sie in den schönsten Pavillon gesperrt. Von dem Korsaren Abdallah werden die Frauen wie Vieh behandelt: "Sollen wir sie wieder auf ein Schiff bringen und in Sizilien verkaufen? Ich tausch sie gern gegen eine andere, die nicht so starrköpfig ist... Du bist ein grober Klotz, Abdallah. Hast du nicht gesehen, wieviel Leidenschaft in ihr steckt? Man muss Geduld haben...". Mit Hilfe eines Zauberhorn wird nun der Elfenkönig Oberon gerufen, der sie letztlich befreit: Dazu Oberon: "Heil, treues Paar! Vorbei die Leiden! / Es danket Oberon euch beiden; / Durch euch ward ihm des Siegs Gewinn, / Und neu umarmt er seine Königin. / Schnell wie der Blitz entflieht, / Bring ich dich, Kampfgenoss', hin in Frankens beglückt' Gebiet, / In des Kaisers hohes Schloss. / Wird dich vor ihm hin mit der schwererrung'nen Braut! / Preis tönet dir durch die Welt, voll und laut."  Auf der Bühne findet ein Szenenwechsel statt: "Man sieht den Thronsaal Kaiser Karl des Großen. Feierlicher Aufzug der Hofleute." Verteidigt wurde das Christentum und gekämpft gegen die finsteren Mächte des Islam. Auch in Carl Maria von Webers romantischer Oper "Der Freischütz" in drei Akten nach dem Libretto von Friedrich Kind geht es um den Menschen, der sich im Kampf gegen finstere Mächte behaupten muss. Begeistert von der Oper waren auch E.T.A. Hoffmann ("seit Mozart nichts Bedeutenderes für die deutsche Oper geschrieben", 1821), Hector Berlioz und Goethe. Im zweiten Akt wendet Agathe sich an Christus: "Vor Gefahren / Uns zu wahren / Sende deine Engelscharen!" [32]

Richard Wagner, der bei Carl Maria von Weber in die Schule gegangen ist, thematisiert in seinen Musikdramen ebenfalls die Freiheit. In den Meistersingern geht es um die Freiheit in der Kunst, insbesondere der Musik, im Ring des Niebelungen um die Entwicklung des Menschen zur Freiheit, was seinen krönenden Abschluss im Parsifal findet. Im Parsifal wird zudem der Vernichtungsfeldzug des Islam gegen das Christentum thematisiert und Freiheit des Christus von kirchlichen Zwängen gefordert. Im Lohengrin wird, ähnlich wie in Carl Maria von Webers Oberon, die Freiheit und das Recht einer bedrängten Frau verteidigt. 
 

"Wie lieblich sind die Boten, 
Die den Frieden verkündigen. 
In alle Lande ist ausgegangen ihr Schall, 
Und in alle Welt ihre Worte." 
(Felix Mendelssohn-Bartholdy, Paulus op. 36, Oratorium für Solostimmen, Chor und Orchester)


August Wilhelm von Schlegel und Felix Mendelssohn-Bartholdy waren beide Romantiker, auch wenn sie dem alten deutschen Klassizismus zugewandt blieben. Schon als Kind war Felix der Liebling des alten Goethe gewesen, der dem Klavierspiel des musikalischen Wunderkindes endlos lauschen konnte. "Ein Sommernachtstraum", das aromatische, sinnbildhafte Märchen-, Geister- und Menschheitsdrama Shakespeares zählte zu den Lieblingsstücken der Romantiker, insbesondere des Übersetzers August Wilhelm von Schlegel. Der junge Mendelssohn-Bartholdy hatte schon eine Ahnung von der Romantik, als er die Ouvertüre schrieb, die sich in seinen spätere Werken "Auf den Hebriden", "in der Fingalshöhle", in der keltischen Geister-, Sagen- und Landschaftssphäre verwirklichen sollte. Wenn er in der Musik zu Shakespeares Schauspiel "Ein Sommernachtstraum" den Chor singen lässt: "Bunte Schlangen, zweigezüngt, / Igel, Molche, fort von hier! / Dass ihr euer Gift nicht bringt in der Königin Revier! / Nachtigal, mit Melodei / Sing in unser Eiapopei! / Eiapopei! Eiapopei! / Dass kein Spruch, / kein Zauberfluch / Der holden Herrin schädlich sei. / Nur gute Nacht mit Eiapopei! / Schwarze Käfer, uns umgebt / Nicht mit Summen! Macht euch fort! / Spinnen, die ihr künstlich webt, / Webt an einem andern Ort. / ...", so soll sinnbildhaft alles schädliche aus dem menschlichen Geist verschwinden, so dass der Mensch sich auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren kann. Zaubersprüche, vergiftende Pseudo-Religionen wie der Islam lenken den Menschen nur ab, was auch in seinem Oratorium "Elias" zum Ausdruck kommt. Ähnlich wie früher die "Priester des Baal" ihre gott- und sinnlosen Rituale angewendet hatten, so praktizieren es heute "die Priester des Allah", weshalb das Wort des Elias immer noch zutreffend ist: "Rufet lauter! Er hört euch nicht. Ritzt euch mit Messern und Pfriemen nach eurer Gewohnheit. Springt auf den Altar, den ihr ihm bereitet habt. Ruft ihn und weissagt! Keine Stimme wird euch antworten: niemand hört euch, niemand hört euch." Nicht zuletzt durch die Paulus-Darstellung in Raffaels Disputa, die er sich im Vatikan ansah, wurde er zu seinem Oratorium Paulus inspiriert. Bald nach der Uraufführung trat Mendelssohns Oratorium Paulus, ein "Juwel der Gegenwart", eine Schöpfung des "Friedens und der Liebe (Robert Schumann), einen ungewöhnlichen Siegeszug an, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, Russland und den Vereinigten Staaten. Als Mitglied einer zum Christentum konvertierten jüdischen Familie hatte Mendelssohn in dem Oratorium vom bekehrten Saulus von Tarsus auch sein persönliches Schicksal gesehen; das Oratorium wurde so zu einem lyrisch-musikalischen Selbstbekenntnis. Zuerst zählte Saulus zu den "Halsstarrigen" über die Stephanus sagt: "Ihr widerstrebt allezeit dem Heil'gen Geist!" Nach der Damaskus-Erscheinung fällt es Saulus wie Schuppen von den Augen und als Paulus predigte er "Christum in den Schulen, und bewährte es, dass dieser ist der Christ" und der Chor singt: Wie lieblich sind die Boten, / Die den Frieden verkündigen. / In alle Lande ist ausgegangen ihr Schall, / Und in alle Welt ihre Worte." Heute vor allem auf die Moslems gemünzt heisst es weiter: "Jesu Christe, wahres Licht, / Erleuchte, die dich kennen nicht, / Und bringe sie in deine Herd', / Dass ihre Seel' auch selig werd. / Erleuchte, die da sind verblend't, / Bring her, die sich von uns getrennt, / Versammle, die zerstreuet geh'n, / Mach fester, die im Zweifel steh'n!"

Großer Beliebtheit erfreute sich unter Dichtern und Komponisten der Romantik die Genoveva-Legende, besonders bei Ludwig Tieck, Friedrich Hebbel und Robert Schumann. Schumanns Oper Genoveva ist zwar dramaturgisch nicht so überzeugend wie die Opern Richard Wagners oder Verdis, dennoch gilt sie, was die die Musik betrifft, als ein wichtiges Werk Schumanns. In seinem Stück "Leben und Tod der heiligen Genoveva" beschreibt Tieck wie unter Karl Martell, Europäer  zusammengetrommelt werden mussten um Abderrahman, den arabischen Statthalter von Spanien, (überschritt 732 die Pyrenäen, schlug den Herzog Eudo von Aquitanien an der Dronne und fiel in der Niederlage bei Tours und Poitiers) wieder ins islamische Afrika zu vertreiben. Bei Schumann heisst es: "Von seinen Greuln empört, / erhebt sich der gewalt'ge Karl Martell / Und ruft die Tapfern dieses Landes auf, / Den Frechen mit dem Schwert zu strafen, / ...Allem Heidenvolk zum Jammer".

"Jetzt wird ein Spiel euch vor die Augen treten,
O, lasst den harten Sinn sich gern erweichen,
dass ihr die Kunde aus der alten Zeit,
Als noch die Tugend galt, die Religion,
Der Eifer für das Höchste, gerne duldet.
Alsbald wird ein Gedicht vor euch erscheinen:
Leben und Tod der heil'gen Genoveva,
Die noch vor Zeiten Karol Magnus' lebte.
Als Majordomus herrschte Karl Martellus 
So zubenannt von seiner Tapferkeit;
Er war ein Hammer für der Christen Feinde.
Jetzt sind in Spanien Mohren Hier, wie oft, 
Die Mahoms Zeichen auf die Tempel pflanzen,
Sie stürzen ungezähmt ins fränk'sche Reich;
Da schickt er Herold' aus durch seine Staaten,
Da schickt er Schreiben in des Reichs Provinzen
Und bietet auf die Grafen, Ritter, Herrn,
dass alle sich dem Reichspaniere fügen
Und ihm den Abdorrhaman Abd-ur-Rahman schlagen helfen.
Das Aufgebot ist auch nach Trier kommen,
Wo Siegfried lebt als wackrer Graf und Ritter." - Johann Ludwig Tieck, Genoveva

"Karl Martell
Noch morgen soll sich die Erklärung zeigen,
Ob größer Mahoms oder Christus' Macht.
Ungläub'ge Hund', an allen Sinnen blöde,
Der Christenheit zur Strafe hergesandt,
Als Geißel scharf für ihre Sünden schnöde,
Und drum besiegtet ihr Hispanias Land.
Doch haben wir uns all' zu Gott gekehrt,
Und keine Heidenmacht kann uns bezwingen,
Wir sind mit seinem heil'gen Wort bewährt,
In seinem Namen muss es uns gelingen.
Ihr Bettler aus Arabiens Wüstenein,
Die nackt gelegen dort im heißen Sand,
Die nie gesehn des Goldes Glanz und Schein,
Die weder Acker, Pflug noch Brot gekannt,
Bis euch empört ein hochverfluchtes Haupt
Und euch gestellt in die verruchten Rotten,
dass ihr die teure Christenheit beraubt,
Es wagt, den dreimaleinigen Gott zu spotten,
Euch Tigertieren will ich dies verkünden,
Ihr sterbt auf diesem ebnen Schlachtgefilde,
Oder niemals will ich seiner Gnade finden
Vorm allerteuersten Marienbilde.
Jetzt schweigt, ich will nicht weiter Antwort hören,
Kein Wort, bei Himmelsmacht will ich es schwören,
Ich achte nicht, dass ihr hierher gesandt,
Und morde euch mit meiner eignen Hand." - Johann Ludwig Tieck, Genoveva 

Nach Tieck will ein Unterhändler von dem Sarazenenheere Karl Martell zur Aufgabe bewegen, und droht nach der Schlacht "die nicht ermord'ten Ritter" zu versklaven. Zudem meint er, Abdorrhaman sei "aller Christen Freund", eine Floskel, die sogar heute noch von Imamen (den sogenannten Lügenpriestern "an allen Sinnen blöde", "Schelmenzunft-Berater") angewendet wird, um Politiker und Bischofe einzulullen, damit sie in Ruhe ihre Moscheen in Europa bauen und ihre Zeichen überall aufpflanzen können, obwohl sie eigentlich gekommen sind "Von Spanien aus Europa zu verwüsten". Dazu Karl Martell: "Noch morgen soll sich die Erklärung zeigen, / Ob größer Mahoms oder Christus' Macht. / Ungläub'ge Hund', an allen Sinnen blöde, / Der Christenheit zur Strafe hergesandt, / Als Geißel scharf für ihre Sünden schnöde, / Und drum besiegtet ihr Hispanias Land. / Doch haben wir uns all' zu Gott gekehrt, / Und keine Heidenmacht kann uns bezwingen, / Wir sind mit seinem heil'gen Wort bewährt, / In seinem Namen muss es uns gelingen. / Ihr Bettler aus Arabiens Wüstenein, / Die nackt gelegen dort im heißen Sand, / Die nie gesehn des Goldes Glanz und Schein, / Die weder Acker, Pflug noch Brot gekannt, / Bis euch empört ein hochverfluchtes Haupt / Und euch gestellt in die verruchten Rotten, / dass ihr die teure Christenheit beraubt." Ein Christ fechtet und besiegt einen Moslem, der noch "Allah" gerufen hatte: "Der Lügen Vater, du Leutverführer, Schelmenzunft-Berater – Jetzt hör', du Tor, wie man mit Recht soll flehn: Herr Christ, magst mir in meinem Streit beistehn. Siehst wohl, dass dies die rechte Art zu beten? Sie hilft uns gern ungläub'ge Feinde töten. Er ist gestorben und mag nicht mehr hören, es hilft nicht viel, dem Tauben Wahrheit lehren." Abdorrhaman: "Soll denn nur Schmach die Sarazenen decken, / Soll Mahoms Glaube wieder untergehn?" Während die Christen bei Poitiers den Sieg gegen die ungläubigen Moslem erringen, hat Genoveva ein Christuserlebnis: "Da fühlt' ich erst die Kraft der Religion, / Die bis dahin mein Herz nur schwach getroffen, / Mir war, als schaut' ich schon den höchsten Tron, / Mit allen Freuden schon den Himmel offen, / So hoch entzückte mich der Gottessohn, / Zu dem gestanden jahrelang mein Hoffen, / Ich war in Angst, ich möchte gar erblinden, / Die Himmelsfreude möchte mir verschwinden." 

Johann Ludwig Tieck kommt in seiner Genoveva zum Schluss, die "Fabelgötter ", vor allem der "Lügnergott" Allah (Tasso) könnenn nicht mehr schützen: "Die Fabelgötter wollten nicht mehr schützen, / Die Toten sprachen, predigten die Leichen, / Verstockte fühlten sich vom Geist durchblitzen, / Der Heiland rief, da half kein Widerstreben, / Sie mussten sich ihm all zu eigen geben." Als Christ müsss man jedoch gewappnet bleiben, denn "gleich den giftigen Gewürmen" kommt der Islam immer wieder nach Europa, heute weniger durch das Schwert als durch List und Tücke; Politiker und Bischöfe werden von modernen Moslems so eingelullt, dass sie den Islam schon als Religion anerkennen, den islamischen "Lügnergott" (Tasso) mit dem christlichen Gott verwechsln, in Europa freiwillig Kirchen in Moscheen umwandeln, Moscheen und Minarette bauen, Muezzine rufen lassen usw.: "Doch kann uns nur ein ew'ger Kampf beschirmen, / Wir sehn schon neue Flut daher geschwommen / Und wildre Wogen sich auf wilde türmen; / Es hat des Mahoms Reich Ursprung genommen / Und wütet gleich den giftigen Gewürmen, / So schickt es Gott, dass wir gewappnet bleiben, / Wir können nur im Kampf an Jesum glauben." Vgl. Kurse Romantische Kunst und Philosophie, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 512 Novalis, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck I, 5-7, Nr. 621 Lord Byron, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 634 Hans Sachs, Nr. 559 Wolfram von Eschenbach, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Nr. 522 Raffael (Raffaello Sanzio), Akademie der Kunst und Philosophie
 
 


Diego Velázquez, "Die Spinnerinnen" (Las Hilanderas) oder auch "Die Sage der Arachne" (La fábula de Aracné), Museo del Prado, 1644-58

Schon die architektonische Anordnung beider Räume gibt einen Hinweis darauf, dass sich hinter dem Werk noch etwas verbirgt: die Legende über das Schicksal der Arachne. Ein Schlüssel dazu ist der Wandteppich, auf dem der Raub der Europa dargestellt ist. Diese Szene war das Thema, das die junge Weberin Arachne gewählt hatte, als sie in einem Wettstreit mit der olympischen Göttin Pallas Athene, Erfinderin der Webkunst, diese in ihrer Kunst übertreffen wollte. Velázquez, ein großer Bewunderer Tizians, zeigt hier das von Arachne zum Teppich umgearbeitete Bild Tizians: Der Raub der Europa, das sich zu Velázquez’ Zeit im Königlichen Palast in Madrid befand und das dieser gekannt haben wird. Hierin zeigt Tizian Zeus, der als Stier verwandelt Europa umwirbt, die er begehrte. Als diese Zutrauen zu dem zahmen Stier fasste, entführte er sie, was seiner Gattin Hera missfallen musste. 

Es geht hier also um die Bedeutung der Mythologie und Philosophie/Wissenschaft sowie der Schönen Künste. Velázquez lässt die Göttin Athene zwar im Bild triumphieren und im Wettstreit siegen, doch befindet er sich auf Seiten Arachnes. Diese steht stellvertretend für die Bildkünste (hier anhand der Bildwirkerei gezeigt), die zu Lebzeiten Velázquez’ nicht zu den Freien Künsten, den Artes liberales, zählten. Sein Rühmen der Bildteppiche Arachnes ist ein Eintreten des Künstlers für die Wirkungsmacht der Bilder und für eine gesellschaftliche Anerkennung der Bildenden Künste, die er den Freien Künsten dazugesellen möchte. Wie Velázquez’ Bild Las Meninas gehört auch dieses Bild in die Reihe berühmter Bilder der Kunstgeschichte, die sich bisher einer vollständigen und schlüssigen Deutung entzogen haben. Erster Besitzer des Bildes war der Hof-Oberjäger des Königs, Pedro de Arce, in dessen Inventar von 1664 das Bild unter dem Namen Fabel der Arachne genannt wird. 1711 gelangte es in die Sammlung des Königs, wurde bei dem Palastbrand von 1734 beschädigt, und verlor dabei neben einiger Bildsubstanz offenbar auch seinen alten Titel. Im Inventar von 1772 des Palacio Real wurde es unter dem Titel Teppichfabrik mit mehreren spinnenden und webenden Frauen geführt. Den heute üblichen Titel Las Hilanderas erhielt das Bild erst von dem spanischen Hofmaler Mengs, gesehen wurde es weiterhin als ein Beispiel der Genremalerei. 1872 richtete sich zum ersten Mal das Interesse eines Kunsthistorikers auf die mythologische Szene im Hintergrund des Bildes. Pedro de Madrazo beschrieb das Bild als Darstellung der königlichen Teppichmanufaktur in der Calle de Santa Isabel mit einer mythologischen Szene im Hintergrund. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts befasste sich die Wissenschaft vermehrt mit der Entschlüsselung weiterer Deutungsebenen des Gemäldes. 1927 beschrieb Aby Warburg das Bild als Allegorie der Webkunst und identifizierte zwei Personen des Bildes als Pallas Athene. Warburg fand den zu Grunde liegenden Textbezug in den Metamorphosen des Ovid, aus der sich auch die Deutung des Teppichbildes mit dem Raub der Europa erschließen lässt, denn dies war nach Ovid Thema des ersten von Arachne gewebten Teppichs. Charles de Tolnay interpretierte 1949 das Bild als Allegorie der Künste und deutete vier Figuren vor dem Teppich als Allegorien der Bildhauerei, der Malerei, der Architektur und der Musik und ordnete das Gemälde in den Kontext der Artes-liberales-Debatte des 17. Jahrhunderts ein. 

Der effektive Altruismus, wie er in den USA Biotech-Firmen unterstützt, hat ähnlich wie die Pseudo-Philosophie des Hauspropheten der Biotech- und KI-Branche und des Silicon Valley, mit Philosophie, wie sie Aristoteles, die Idealisten Fichte, Schelling, Hegel und Thomas von Aquin verstanden, nicht viel zu tun, denn es handelt sich um reinen Utilitarismus, als Nützlichkeits-Fanatismus, der die Bedeutung der Mythologie und Philosophie/Wissenschaft sowie der schönen Künste kleinredet, die der Maler Diego Velázquez aber in den Mittelpunkt gerückt wissen wollte. Ein Begründer des effektiven Altruismus, der Kryptohändler Sam Bankman-Fried, der im Dezember 2022 nach dem Bankrott seiner Firma FTX wegen des "Verdachts auf Betrug und Geldwäsche verhaftet wurde und derzeit vor Gericht steht, fiel nicht allein durch seine demonstrative Verweigerung einer gepflegten Erscheinung auf; dadurch aber auch. Sein ungekämmtes Haar, seine schlabbrigen T-Shirts und die kurzen Hosen drückten die Ungezwungenheit eines Genies aus, das es nicht nötig hat, die Etikette zu beachten. Aber sie waren auch die Arbeitskleidung des hemmungslosen Wohltäters, als der sich Bankman-Fried ausgab. Er war der Held der Bewegung des Effektiven Altruismus, eine Art moderner Robin Hood. 99 Prozent seines Einkommens wolle er spenden, kündigte er Anfang vergangenen Jahres an, auf dem Höhepunkt seiner Karriere soll er ein Vermögen von 26,5 Milliarden Dollar besessen haben." 160 Millionen steckte er tatsächlich in über 100 Hilfsprojekte, vor allem aber in Biotech-Start-ups und Stipendien für Schüler, die später in der Biotech-Branche arbeiten wollen. 

Bankman-Fried ist der wohl prominenteste EA, wie sich die Anhänger des Effektiven Altruismus selbst nennen. "Aber auch unabhängig von seiner Blitzkarriere hat die Idee in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung gemacht. Als ihr Begründer gilt der junge schottische Moralphilosoph William MacAskill (heute 32 Jahre alt), der in Oxford lehrt und dort, mit seinem Kommilitonen Toby Ord und ein paar Gleichgesinnten, 2011 seine Theorie auf den Begriff gebracht hat. Er hätte sie auch „Rationales Mitgefühl“, „Optimale Philanthropie“ oder „Evidenzbasierte Wohltätigkeit“ nennen können, aber die Wortkombination „Effektiver Altruismus“ ging 2011 in einer Abstimmung als Sieger hervor – und erwies sich seitdem als erstaunlich eingängige Formel. Im Kern besagt ihr utilitaristisches Prinzip, dass die Bewohner der westlichen Welt, in der selbst Menschen unterhalb der Armutsgrenze noch reicher sind als 85 Prozent der Menschen auf der Erde, moralisch nicht nur dazu verpflichtet sind, Gutes zu tun, sondern dies auch mit maximal möglicher Wirksamkeit. Vorreiter der Idee ist der australische Utilitarist Peter Singer, MacAskill und seine Anhänger haben dessen Ansatz konsequent weitergetrieben, vernetzt und vermarktet. Vor allem in der kalifornischen Tech-Szene trafen sie damit einen Nerv, in jenem Milieu also, dessen Mitglieder sich durch überdurchschnittlich gutes Einkommen, schlechtes Gewissen und Faible für pragmatische Lösungen auszeichnen." Effektiver Altruismus passt perfekt zum Pseudo-Idealismus des Silicon Valley, der mit viel Eifer und Eitelkeit die Symptome sozialer Probleme beheben will, ohne jemals an deren strukturellen Ursachen zu rütteln, zu fragen ob Biotech, Gentechnik, CrisprCas überhaupt sinnvoll sind, auf denen schließlich der eigene Wohlstand beruht. "Heute hat sich der Effektive Altruismus vom moralphilosophischen Konzept zur erfolgreichen Lifestyle-Marke entwickelt. Inzwischen haben sich mehr als 7000 Mitglieder der Bewegung dazu verpflichtet, mindestens zehn Prozent ihres Einkommens zu spenden, MacAskill selbst gibt die Hälfte seiner Einnahmen. Der Journalist Ezra Klein gehört genauso zu den Anhängern wie der Philosoph und Podcaster Sam Harris. Weltweit gibt es mehr als 200 EA-Gruppen, jede Woche finden irgendwo auf der Welt „Retreats“ und „Unconferences“ statt, wie dieses Wochenende in Berlin-Wannsee, wo die Teilnehmer bei veganem Essen zwischen Parkour-Workshops und Waldspaziergängen nicht nur lernen, wie man Gutes tut, ohne Geld für überteuerte Hilfsmaßnahmen zu verplempern. Sondern auch, wie sie ihre eigenen Talente gewinnbringend einsetzen." 

Wichtig sei nicht, dass man im Einklang mit seiner Philosophie z.B. in ökologischen Projekten arbeite, sondern möglichst früh viel Geld verdiene, an Elite-Unis studiere und z.B. in der Biotech-Branche oder in der gentechnisch optimierten Massentierhaltung arbeite wie sie in den USA üblich ist mit Antibiotika-Einsatz und "Biotech-Impfung" bei Bienen Gentechnik, CrisprCas und Klonen bei anderen Nutztieren. Denn auch für die „ethische Lebensoptimierung“ seiner Anhänger hat MacAskill eine Organisation gegründet, benannt nach der durchschnittlichen Lebensarbeitszeit. „80 000 Hours“ hat sich die Karriereberatung für den Weltverbesserungsnachwuchs zur Aufgabe gemacht. "Vor allem Absolventen renommierter Unis empfiehlt man, lieber einen gut bezahlten Job an der Wall Street anzunehmen und das damit verdiente Geld zu spenden, statt sich persönlich in Wohltätigkeitsorganisationen zu engagieren. „Earning to give“ heißt diese Devise, mit der MacAskill anfangs im Zweifelsfall sogar eine Karriere in der Ölindustrie rechtfertigte, schließlich würde den Job sonst jemand anderes machen. Auch Bankman-Fried legte MacAskill persönlich eine Karriere in der Finanzbranche nahe, als der als Erstsemester am MIT auf der Suche nach einer Berufung war." 

Zu welch grotesken Auswüchsen so ein ungebremster Utilitarismus führen kann, zeigt sich an den Projekten, die in den vergangenen Jahren immer mehr die direkte Hilfe für Notleidende verdrängen. So führt der Maximierungswahn des vermeintlich taxierbaren Lebensglücks fast zwangsläufig zu einem besonderen Faible für Tierschutz, vor allem von Nutztieren - allerdings werden darunter biotechnisch optimierte Nutztiere verstanden oder die Abschaffung der landwirtschaftlichen Nutztiere, da die Produkte wie Fleisch und Käse von Biotech-Firmen wie "Formo Bio" im Labor erzeugt werden; abgesehen davon, dass niemand diese Produkte haben will, wird dazu allerdings viel Strom benötigt, weshalb diese Firmen am liebsten auf Atomenergie setzen. "Ähnlich fragwürdig ist das Kalkül, wenn es um Gelder für die vielen Organisationen der Bewegung geht. Wenn er nach besonders effektiven Investment-Tipps gefragt wird, empfiehlt MacAskill ungeniert Spenden für seine eigenen Stiftungen und begründet das gerne mit der angeblich beachtlichen Hebelwirkung. Wer etwa in die Arbeit seiner Stiftung „Giving What We Can“ investiere, behauptet er, ermögliche es den erfahrenen Fundraisern, ein Vielfaches davon an Spenden zu mobilisieren. Laut „80 000 Hours“ steht der „Aufbau des Effektiven Altruismus“ sogar schon auf Platz 3 der „Liste der dringendsten Weltprobleme“, hinter den Risiken der Künstlichen Intelligenz und denen katastrophaler Pandemien. Der Wasserkopf von Verwaltung und Organisation, den man anderswo als ineffiziente Bürokratie kritisiert, wird bei EA als Wundermittel der Spendenvermehrung verklärt, als „Meta Charity“ mit nachweisbarem Multiplikatoreffekt. So zahlt die Bewegung, wie bei einem modernen Ablasshandel, beseelt auf die Konten der eigenen Organisationen ein. Dass die vermeintliche Effektivität des Altruismus inzwischen zur reinen Behauptung geworden ist, liegt aber vor allem an einer Prioritätenverschiebung in MacAskills Denken, die spätestens in seinem im September erschienenen Buch „What We Owe The Future“ offensichtlich wurde. Darin propagiert er die komplette Wende zur Theorie (und Praxis) des „Longtermism“, einer Idee, die im Dunstkreis der kalifornischen Philanthropen schon lange genauso vor sich hin gärt wie in den Zirkeln der Oxforder Philosophen rund um Toby Ord, Nick Bostrom und das „Future of Humanity Institute“. Longtermism basiert auf der These, dass die Menschen der Zukunft moralisch nicht weniger zählen als die gegenwärtige Generation; und weil ihre Menge aber theoretisch unendlich größer ist, hat ihre Rettung Priorität. „Die stillen Milliarden“ nennt MacAskill unsere Nachkommen und vergleicht sie mit den rechtlosen Gruppen, die in der Vergangenheit lange um ihre Interessen kämpfen mussten. Natürlich ist es durchaus zeitgemäß, die Perspektive auf die Zukunft auszuweiten. In gewisser Weise ist Longtermism mittlerweile Common Sense, schließlich hat sogar das Bundesverfassungsgericht unlängst das „Grundrecht auf menschenwürdige Zukunft“ konstatiert. Aber MacAskill, seine reichen Freunde und immer mehr der von ihnen finanzierten Stiftungen und Lobbyisten ziehen den Horizont so weit in die Zukunft, dass ihr Utilitarismus endgültig spekulativ wird – was die an der Börse konditionierte Klientel womöglich als ganz reizvoll begreift."

Die Milliarden der EA-Spender gehen inzwischen kaum noch in die weltweite Armuts- und Krankheitsbekämpfung. Sondern in die Biotech-Industrie oder in Initiativen zur Entwicklung menschenfreundlicher KI (welche, wie man am Beispiel der Stiftung Open-AI sieht, die Zukunft, vor der sie warnen, am entschlossensten vorantreiben). Und in unzählige Institute, die gut bezahlt darüber nachdenken, welche heute noch unbekannten Gefahren jenseits des Roboteraufstands in der Zukunft lauern könnten. "Moralisch unvergleichlich fatal, so lautet eine jener bizarren Pointen des Ethikfuturisten Bostrom, sei beispielsweise die Trödelei, die die Menschheit bei der Kolonisierung des Weltraums an den Tag legt: Denn während wir Netflix gucken oder gegen den Krebs kämpfen, heizen Milliarden von Sonnen im Universum leere Räume, in denen empfindungsfähige Wesen ein lebenswertes Leben führen könnten. Allein in unserem Supergalaxienhaufen, so schrieb Bostrom schon 2003 in seinem Aufsatz „Astronomical Waste“, gingen in jedem Jahrhundert der versäumten Weltallbesiedlung 10^38 Leben verloren, das sind selbst pro Sekunde noch Hunderte Quadrilliarden. Mit derartigen Verweisen auf potentielle Glücksrenditen in einer unbestimmten Zukunft lässt sich die moralische Effektivität für jedes noch so abwegige Langzeitprojekt behaupten. Notfalls subventioniert man irgendein Institut, das die Gefahr einer hypothetischen Apokalypse untersucht und beziffert. Wer sich dagegen immer noch mit den profanen Problemen der Gegenwart beschäftigt, beweist damit nur seinen beschränkten Horizont. Kein Wunder, dass auch der berühmte Eskapist Elon Musk MacAskills Buch als „nah an seiner Philosophie“ gelobt hat." Am Ende ist der Effektive Altruismus heute nichts anderes als ein moralisch aufgeladener Investmentfonds für die Biotech-Industrie. Vgl. Kurse Nr. 586 Tizian, Nr. 533 Aristoteles,   Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Akademie der Kunst und Philosophie
 
 



Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
 
 

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
Akademie der Kunst und Philosophie / Academy of Arts and Philosophy
DI. M. Thiele, President and international Coordinator
M. Thiele College of Beetherapy / Academy of Arts and Philosophy / Sciences

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Zur Philosophie und Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres, der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik vgl. Kurse:Nr. 551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 513 F.W.J. Schelling III, Nr. 505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr. 663 Arthur Schopenhauer III, Nr. 531 Platon, Nr. 533 Aristoteles, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 675 Friedrich Schiller III, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck, Nr. 631 Adelbert von Chamisso, Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière, Nr. 622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 621 Lord Byron I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 561 Sir Walter Scott, Nr. 555 Angelus Silesius, Nr. 634 Hans Sachs, Nr. 619 Franz Werfel, Nr. 680 Nikos Kazantzakis, Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Nr. 550 Fjodor M. Dostojewskij I-II, Nr. 506 Wladimir Solowjew, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Nr. 661 Philosophie der Geschichte, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Nr. 681 Wissenschaftslehre III, Nr. 682 Wissenschaftslehre IV, Nr. 683 Wissenschaftslehre V, Nr. 684 Wissenschaftslehre VI, Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre I-II, Nr. 641 Staats- und Rechtslehre III, Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr. 655 Staats- und Rechtslehre V, Nr. 618 St. Ephraim der Syrer, Nr. 617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr. 616 St. Gregor von Nazianz, Nr. 613 St. Gregor von Nyssa, Nr. 612 St. Johannes Chrysostomos, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Nr. 627 St. Basilius der Große, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr. 653 St. Cyprianus, Nr. 609 St. Athanasius der Große, Nr. 605 St. Irenaeus von Lyon, Nr. 604 St. Hildegard von Bingen, Nr. 600 St. Johannes von Damaskus, Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Nr. 581 Bernhard von Chartres, Nr. 580 Wilhelm von Conches, Nr. 578 Pierre Abaelard, Nr. 574 Johannes von Salisbury, Nr. 577 Petrus Lombardus, Nr. 576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr. 565 Johannes Scotus Eriugena, Nr. 575 Thierry de Chartres, Nr. 571 Alanus ab Insulis, Nr. 572 Anselm von Canterbury, Nr. 570 St. Hilarius von Poitiers, Nr. 568 Nicolaus Cusanus I, Nr. 568 Nicolaus Cusanus II, Nr. 568 Nicolaus Cusanus III, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 564 St. Augustinus I, Nr. 601 St. Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus III, Nr. 579 St. Albertus Magnus, Nr. 500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr. 501 St.Thomas von Aquin II,  Sth I., Nr. 502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr. 582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr. 583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr. 566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 672 Dante Alighieri III, Nr. 558 Calderón de la Barca, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 651 Calderón de la Barca IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 632 Ginés Pérez de Hita, Nr. 633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 557 Ludovico Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto III, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare I-II, Nr. 559 Wolfram von Eschenbach, Nr. 560 Walter von der Vogelweide, Nr. 662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences

Nr. 320 Romanische Kunst und Architektur, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr. 325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr. 326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr. 586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese, Nr. 597 Correggio, Nr. 670 Annibale Carracci, Nr. 520 Rembrandt, Nr. 598 El Greco, Nr. 620 Giovanni Battista Tiepolo, Nr. 590 Giovanni Bellini, Nr. 656 Andrea Solari, Nr. 657 Bernadino Luini, Nr. 587 Andrea Mantegna, Nr. 595 Jan van Eyck, Nr. 635 Rogier van der Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner, Nr. 646 Michael Pacher, Nr. 647 Peter Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di Bondone,Nr. 626 Luca Signorelli, Nr. 610 Piero della Francesca, Nr. 596 Perugino, Nr. 522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr. 523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo Gozzoli, Nr. 606 Fra Angelico, Nr. 607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio, Nr. 593 Filippo Lippi, Nr. 594 Filippino Lippi, Nr. 589 Albrecht Dürer, Nr. 603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636 Eugène Delacroix, Nr. 639 Bartolomé Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie



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Letzte Bearbeitung:08.01.2024