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Aus dem Inhalt:
"Qual l'altro
Egeo, perche Aquilone o Noto
Cessi, che tutto
prima il volse e scosse,
Non s'accheta ei
però, m'al suono e'l moto
Ritien de l'onde
anco agitate e grosse." [19] - Torquato Tasso
"Und wer der Dichtkunst
Stimme nicht vernimmt,
Ist ein Barbar,
er sei auch wer er sei" (Goethe)
"Italien soll ruhig
sein, er will
In seiner Nähe
Freunde sehen, Friede
Bei seinen Grenzen
halten, dass die Macht
Der Christenheit,
die er gewaltig lenkt,
Die Türken
da, die Ketzer dort vertilge." (Goethe)
"Lass mein Gedicht
aus jeder Stanze sprechen:
Was ich gewollt
ist löblich, wenn das Ziel
Auch meinen Kräften
unerreichbar blieb.
An Fleiß und
Mühe hat es nicht gefehlt.
Der heitre Wandel
mancher schönen Tage,
Der stille Raum
so mancher tiefen Nächte,
War einzig diesem
frommen Lied geweiht.
Bescheiden hofft'
ich jenen großen Meistern
Der Vorwelt mich
zu nahen; kühn gesinnt
Zu edlen Taten unsern
Zeitgenossen
Aus einem langen
Schlaf zu rufen, dann
Vielleicht mit einem
edlen Christen-Heere,
Gefahr und Ruhm
des heil'gen Kriegs zu teilen.
Und soll mein Lied
die besten Männer wecken,
So muss es auch
der besten würdig sein.
Alphonsen bin ich
schuldig was ich tat,
Nun möcht'
ich ihm auch die Vollendung danken".(Goethe)
I loved--alas! our
life is love;
But when we cease
to breathe and move
I do suppose love
ceases too.
I thought, but not
as now I do,
Keen thoughts and
bright of linked lore,
Of all that men
had thought before.
And all that Nature
shows, and more.
And still I love
and still I think,
But strangely, for
my heart can drink
The dregs of such
despair, and live,
And love;...
And if I think,
my thoughts come fast,
I mix the present
with the past,
And each seems uglier
than the last.
Sometimes I see before
me flee
A silver spirit's
form, like thee,
O Leonora, and I
sit
...still watching
it,
Till by the grated
casement's ledge
It fades, with such
a sigh, as sedge
Breathes o'er the
breezy streamlet's edge." - Percy B. Shelley, Song for Tasso [Published
by Mrs. Shelley, "Posthumous Poems", 1824.]
1. Leben und Werk; Komponisten
des 18. und 19. Jahrhunderts vertonen Ausschnitte aus Torquato Tasso's
Versepos «La Gerusalemme liberata»
Torquato Tasso wird
am 11. März 1544 in Sorrent geboren und stirbt am 25. April 1595 in
Rom. Er war ein italienischer Dichter des 16. Jahrhunderts. Am bekanntesten
wurde er durch das Epos «La Gerusalemme liberata» . Bernardo
Tasso, der Vater Torquatos, war ein Graf aus dem Hause Tasso von Bergamo,
von dem sich auch die Linie derer von Thurn und Taxis (italienisch della
Torre e Tasso) ableitet. Zwischen 1532 und 1558 arbeitete er als Sekretär
im Dienste Ferrante Sanseverinos, des Fürsten von Salerno. Tassos
Mutter war Porzia dei Rossi, die Tochter einer noblen neapolitanischen
Familie mit Wurzeln in Pistoia. Torquato wurde in Abwesenheit seines Vaters
geboren, da dieser von 1543 bis 1544 mit seinem Herrn am vierten italienischen
Krieg zwischen Karl V. und Franz I. teilnehmen musste. Von seinen Geschwistern
lernte Tasso nur seine ältere Schwester Cornelia kennen, da der 1542
geborene Bruder (er hieß ebenfalls Torquato) im Jahr seiner Geburt
verstarb. Im Jahr 1560 begann Torquato Tasso in Padua mit dem Studium der
Rechtswissenschaften, besuchte aber im Jahr darauf nur noch Vorlesungen
in Philosophie und Sprachfertigkeit bei Francesco Piccolomini (1520–1604)
und Carlo Sigonio. In jenen Jahren gehörte Tasso auch einem privaten
Kreis von Gelehrten rund um Sperone Speroni an. In dieser Umgebung arbeitete
er intensiv an der Fertigstellung des Rinaldo. Das erzählende Gedicht
wurde im Sommer 1562 mit einer Widmung an Luigi d’Este, den damaligen Dienstherrn
von Bernardo Tasso, veröffentlicht. Im November 1562 begann Tasso
ein Studium in Bologna, wo er oft private Literatur-Akademien besuchte.
Den Sommer verbrachte er bei seinem Vater in Mantua, wo dieser als Sekretär
von Guglielmo Gonzaga arbeitete. Er wurde unter dem Namen Pentito Mitglied
der von Gonzaga gegründeten Academia degli Eterei und nahm an der
Universität seine unterbrochenen Studien wieder auf. Ob Tasso seine
Studien jemals abschloss, ist nicht bekannt. Während seines Aufenthaltes
in Padua verfasste er seine ersten lyrischen Stücke. Einige davon
widmete Tasso der jungen Hofdame Lucrezia Bendidio, die einer vornehmen
ferraresischen Familie entstammte und vielfach als Tassos erste Liebe bezeichnet
wird. Die anderen tragen meist eine Widmung an Laura Peverara, die als
Sängerin im Canto delle Dame di Ferrara Berühmtheit erlangt hatte.
Nach Beendigung seines Studiums im Sommer 1565 begab sich Tasso nach Ferrara,
um als Hofdichter in die Dienste des Kardinals Luigi d’Este zu treten.
Dort lernte er unter anderem Giovan Battista Nicolucci und Giovanni Battista
Guarini kennen. Am Hof hatte er auch die Gelegenheit, weiter am Gerusalemme
zu arbeiten und stellte im Laufe des Jahres 1566 die ersten sechs Canti
des Gottifredo fertig. Am 5. September 1569 starb Bernardo Tasso im Beisein
seines Sohnes in Ostiglia. Ab Januar des Jahres 1572 nahm er Dienst unter
Herzog Alfonso II., dem Bruder von Kardinal Luigi d’Este, zuerst ohne fest
definierte Tätigkeit, ab 1576 offiziell als Historiker des Hofes,
und erlangte unter diesem zunehmend Bekanntheit. Im Januar 1573 folgte
Tasso dem Herzog zu den Festlichkeiten für Papst Gregor XIII. nach
Rom und komponierte in wenigen Monaten die Aminta, ein Pastoraldrama. Im
Jahr darauf wurde Tasso zum Professor für Geometrie in Ferrara ernannt.
Zur Karnevalszeit reiste Tasso nach Pesaro, wo er aus der Aminta vorlas
und gemeinsam mit Jacopo Mazzoni an literarischen Disputen teilnahm. Im
Juli begleitete Tasso den Herzog nach Venedig, um bei der Durchreise von
Heinrich III. anwesend zu sein, der aus Polen zurückkehrte, um die
Krone Frankreichs in Besitz zu nehmen. Im Jahr 1575 begann Tasso, seine
Pläne für La Gerusalemme Liberata, an denen er seit über
zehn Jahren arbeitete, zu konkretisieren. Am 17. Februar schickte er die
ersten vier Canti des Gerusalemme an Scipione Gonzaga. Dieser rief eine
Art Komitee aus Gelehrten zusammen, die den Entwurf lektorieren sollten.
Torquato Tassos Werke:
Gerusalemme liberata. Herausgegeben von Lanfranco Caretti, Einaudi, Turin
1993. Deutsche Übersetzungen der Gerusalemme liberata (Auswahl): Gottfried
von Bulljon von Diederich von dem Werder, hrsg. Gerhard Dünnhaupt,
Tübingen 1974 (Nachdruck der Ausgabe von 1626). Versuch einer poetischen
Uebersetzung des Tassoischen Heldengedichts genannt: Gottfried, oder das
Befreyte Jerusalem von Johann Friedrich Koppe. Leipzig 1744, Online. Befreytes
Jerusalem, 2 Bände, übersetzt von August Wilhelm Hauswald, Görlitz
1802, Erster Band, Zweyter Band. J. D. Gries: Torquato Tasso’s Befreites
Jerusalem, 4 Teile, Jena 1800–1803, umgearbeitete Fassung 1810; in Stanzen
(wie das Original) übertragen; Text auf https://www.projekt-gutenberg.org/tasso/jerusalm/index.html.
W. Heinse: Das befreyte Jerusalem, 4 Bde., 1781; Prosaübersetzung.
E. Staiger: Tasso, Torquato: Werke und Briefe. Übersetzt und eingeleitet
von Emil Staiger, München 1978 in Winkler Dünndruck-Bibliothek
der Weltliteratur; darin in Blankversen übertragen ‚Die Befreiung
Jerusalems‘. Das Schäferspiel Aminta (1573) gilt als die schönste
Pastoraldichtung in italienischer Sprache. Pastoraldrama, einfacher Handlungsverlauf,
besticht durch lyrischen Charme. Deutsche Übersetzungen: Des beruembten
Jtaliaenischen Poeten Torqvati Taszi Amintas oder Wald-Gedichte von Michael
Schneider, Hamburg 1642. Amyntas, Hirten-Gedichte des berühmten Poeten
Torquati Tassi von Johann Heinrich Kirchhoff, Hannover 1742, Online. Das
Ritterepos Rinaldo (1562). Kleine Prosawerke. In der Dichtung u. a. behandelt
von Goethe: Torquato Tasso 1790, Lord Byron 1819, Ernst Raupach 1833, Paolo
Giacometti 1855.
Tasso kennt man heute
fast nur noch aus Goethe's "Torquato Tasso". Darin geht es, ähnlich
wie bei Hölderlin, auch darum das Schicksal der Christenheit im Kampf
mit den Sarazenen und Türken in dichterischer Form darzustellen
Doch Torquato Tasso ist ein berühmter italienischer Dichter. Sein
bekanntestes Werk ist "Das befreite Jerusalem", das auch Händel zu
seinem "Rinaldo" inspirierte. Auch Händels Kreuzritter-Oper "Rinaldo"
erinnert an den Konflikt der christlichen Länder mit dem Islam. Georg
Friedrich Händel brauchte 1710 ganz einfach handfeste Figuren, mit
denen er deftigen Bühnenzauber entfalten konnte, um als Neuling das
Publikum an der Themse zu beeindrucken. Das passende Personal liess er
sich von dem Librettisten Giacomo Rossi aus dem Kreuzritterepos "Das befreite
Jerusalem" von Torquato Tasso zusammenstellen, sowie aus Ariosts "Orlando
furioso" und der Legende um die Zauberin Armida. Interessant ist die Inszenierung
von Herzog: "Die Mannen des christlichen Heerführers Goffredo (Gottfried
von Bouillon) werden gezeigt als eine Truppe von Aktenträgern, die,
ziemlich albern, die Rituale der Delegationen bei Friedensverhandlungen
und Krisensitzungen durchexerziert. Ihr Gegenspieler Argante, Verhandlungsführer
der sarazenischen (also islamischen) Seite, ist ein Weichei, er giert mehr
nach Sex als nach Macht. Bei seinem genüsslich zelebrierten Ausschnüffeln
der Reizwäsche der Zauberin Armida und den plumpen Annäherungsversuchen
an die schöne Almirena, Geliebte des Titelhelden Rinaldo, kommen einem
unweigerlich die Nachrichten von den Kölner Massengrabsch-Szenen in
den Sinn. Überdies entwickelt die Regie einen gehörigen Theaterdonner,
der untrüglich nach Sprengstoff und Kalaschnikow-Geratter klingt."
Eine gewisse Albernheit wird auch dadurch gefördert, dass Händel
Rinaldo, Goffredo, Eustazio für Countertenor bzw. Alt vorgesehen hatte;
dennoch sind die Arien von Rinaldo ("Cara sposa, amante cara") im ersten
Akt und seiner Freundin Almirena ("Lascia ch'io pianga") im zweiten Akt
einzigartig in der Operngeschichte. [1]
Nicht nur Händel
hat Ausschnitte aus Torquato Tasso's Versepos "La Gerusalemme liberata"
vertont. Die Liebesgeschichte zwischen Armida und Rinaldo ist dem Epos
als Episode einverwoben. Neben Benedetto Ferraris "L'Armida" komponiert
ein knappes halbes Jahrhundert vorher Jean-Baptiste Lully die "Tragedie
lyrique Armide" nach einem Libretto von Philippe Quinault. An dieses Versepos
knüpfte ein knappes Jahrhundert später Christoph Willibald Glucks
Armide (1777) an. Danach häufen sich die "Armida" -Opern, mehr und
mehr zeigt sich Interesse am Kampf der Christen gegen die muslimischen
Heiden: Giuseppe Scarlatti, Manfredini, Anfossi, Salieri, Sacchini, Gazzaniga,
Righini, Cherubini, Jomelli, Naumann, Bertoni und Haydn legen ihre Opern
vor. Haydns Oper "Armida, Dramma eroico" wurde ein großer Erfolg,
man bezeichnete sie als das bislang beste Werk, am Hoftheater stand sie
an der Spitze aller, auch Haydns zwischen 1784 und 1790 gespielter Opern,
inkl. seines 1782 komponierten "Dramma eroicomico Orlando Paladino. Auch
die Romantiker wie Rossini und Dvorak komponierten eine Armida-Oper. [2]
Vieles ist durchaus
noch aktuell, zum Beispiel Sätze wie: "Die Mütter ziehn indes
in die Moscheen, um zu dem bösen Lügnergott zu flehen" oder über
die Türken: "Wie manches Mal ein Wolf, verjagt vom vollen Verschloßnen
Schafstall, flieht und sich versteckt, der noch, obwohl der große
Bauch geschwollen und Raubesmeng' im gier'gen Magen steckt, die Zunge reckt
hervor in seiner tollen, unmäß'gen Blutgier und die Lippen leckt:
So wich der Türk', dem nach so blut'gem Morden die Hungerswut noch
nicht ersättigt worden" und für was Europa eigentlich kämpfen
soll: "Er ist zum Sieg und zum Triumph erkoren, wo man für Christus
kämpft und ew'ges Heil; das ist ihm hoch und göttlich angeboren,
Ihm ward's durch ewiges Gesetz zu teil. Ruft denn zurück – der Himmel
hat's beschlossen – Zum großen Werk den würdigen Genossen".
[3]
Auch heute gilt für
muslimische Länder: "Unwürd'gem Joch die Christen zu entraffen
und einer so verhaßten Knechtschaft Pein" Alle Staaten, die nicht
auf die Religion der Freiheit gegründet sind wie die heutige Türkei
oder Saudi Arabien, sind auf Sand gebaut: "Der baut auf Sand, der nur auf
Erdenstützen ein neues Reich zu gründen sich vermißt, wo
wenig der Verbundnen ihn beschützen, wo er von Heiden rings umgeben
ist." [4]
Auf Grenzsicherung
im Mittelmeer kam es auch früher an - auch wenn Griechenland Probleme
bereitete: "Doch weil vielleicht mit den gewohnten Ränken der Griechen
Kaiser sich ihm listig naht", den Sarazenen wurde die Durchfahrt verwehrt:
"Mit großen Schiffen und mit leichtern Kähnen belastet, stöhnt
die See am nahen Strand, so dass im Mittelmeer den Sarazenen zu sichrer
Fahrt kein Durchweg offen stand." In muslimischen Ländern werden die
Christen von den islamischen Tyrannen stärker belastet als die Muslime:
"Verringert' er die Lasten seiner Heiden und ließ um so viel mehr
die Christen leiden." [5]
2. Verteidigung
der Freiheit; eigentlich sollten "Die Völker Christi sich in Frieden
sehn"; Menschen in Kunst und Wissenschaft zu unterweisen
Europa ist heute vereint
und eigentlich sollten "Die Völker Christi sich in Frieden sehn",
doch immer noch bekämpfen sich christliche Völker, wie man an
dem russischen Krieg gegen die mehrheitlich christliche Ukraine sehen kann.
Damals kämpften Christen gegen die Barbaren, also Muslime, die die
heiligen Stätten der Christenheit erobert hatten: "Und nun mit Schiff
und Ross kühn dem Barbaren / Die große Beute zu entreißen
gehn ". Daher ist Gott auf der Seite der Befreier, also der Christen bzw.
hier Franken: "Er schaut das All, und weilet bei der Franken / Heerführern,
die in Syriens Gaun verziehn; / Und mit dem Blick, dem in des Busens Schranken
/ Stets die geheimste Regung klar erschien, / Sieht er den Gottfried glühn
von dem Gedanken, / Die heil'ge Stadt den Heiden zu entziehn". [6]
Ausserdem wird es
als großen Vorteil angesehen, dass die Heiden bzw. Muslime nicht
in Koranschulen verzogen, sondern echte Erziehung genießen und in
wahrer Gottesverehrung unterwiesen werden: "Gesetz' und Sitten einführt,
und Belehrung / In Künsten gibt und wahrer Gottverehrung". [7]
"Wohl ist
es recht – wenn je in künft'gen Jahren
Die Völker
Christi sich in Frieden sehn,
Und nun mit Schiff
und Ross kühn dem Barbaren
Die große
Beute zu entreißen gehn –
Dass sie die Führung,
wie du willst, der Scharen
Zu Wasser oder Land
dir zugestehn.
Nacheifrer Gottfrieds,
horch' auf seine Siege
In unserm Lied,
und rüste dich zum Kriege!
Schon lief das sechste
Jahr, seitdem die Christen
Zum hohen Kampf
gen Ost sich aufgemacht.
Nicäa war durch
Sturm, durch Ueberlisten
War Antiochien schon
in ihrer Macht,
Und wider Persiens
Heer, nach kurzem Fristen,
Die Stadt verteidigt
in gewalt'ger Schlacht.
Tortosa fiel; dann
räumten sie der harten
Jahrszeit das Feld,
um auf den Lenz zu warten.
Und jener feuchte
Winter, der dem wilden
Kriegstoben wehrte,
war beinah entflohn:
Als aus des Himmels
heitersten Gefilden
Der ew'ge Vater,
vom erhabnen Thron,
So weit erhöhet
ob den Sterngebilden,
Wie sie sind ob
des Abgrunds Region,
Das Aug' herniederwandt'
und fasst' in eine
Anschauung, was
die Welt in sich vereine.
Er schaut das All,
und weilet bei der Franken
Heerführern,
die in Syriens Gaun verziehn;
Und mit dem Blick,
dem in des Busens Schranken
Stets die geheimste
Regung klar erschien,
Sieht er den Gottfried
glühn von dem Gedanken,
Die heil'ge Stadt
den Heiden zu entziehn,
Und, treu und eifrig,
jedes ird'sche Trachten
Nach Ruhm der Welt,
Herrschaft und Gold verachten.
Er schaut das All,
und weilet bei der Franken
Heerführern,
die in Syriens Gaun verziehn;
Und mit dem Blick,
dem in des Busens Schranken
Stets die geheimste
Regung klar erschien,
Sieht er den Gottfried
glühn von dem Gedanken,
Die heil'ge Stadt
den Heiden zu entziehn,
Und, treu und eifrig,
jedes ird'sche Trachten
Nach Ruhm der Welt,
Herrschaft und Gold verachten.
Er sieht in Balduin
die Begierde lauern
Nach allem, was
zur Erdengröß' erhebt;
Und wie Tankred,
versenkt in tiefes Trauern
Durch Liesbeswahn,
nur wider Willen lebt;
Wie Bohemund in
Antiochiens Mauern
Sein neues Reich
fest zu begründen strebt,
Gesetz' und Sitten
einführt, und Belehrung
In Künsten
gibt und wahrer Gottverehrung" - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 1
Um die Menschen in Kunst
und Wissenschaft zu unterweisen muss Europa sich natürlich verteidigen
gegen den Ansturm der Muslime, die nur Unfreiheit, Knechtschaft und Pein
überall verbreiten: "Die edeln Mauern Zions zu befrein, / Unwürd'gem
Joch die Christen zu entraffen / Und einer so verhassten Knechtschaft Pein;
/ Im heil'gen Land ein neues Reich zu schaffen, / Der Andacht sichre Wohnung
zu verleihn, / Damit am hohen Grab der fromme Pilger / In Ruh' anbete,
des Gelübdes Tilger." [8]
"Und wie
sein Geist, nur tätig und geschäftig
Bei diesem Werk,
nicht andres denkt noch tut.
Dann siehet er Rinaldo,
kühn und kräftig,
Der Ruhe feind,
entflammt von Kriegesmut.
Nicht Gold noch
Herrschaft lockt ihn an; doch heftig
Durchlodert ihn
der Ehr' unmäß'ge Glut.
Er sieht ihn treu
an Guelfos Munde hangen
Und edler Vorzeit
würd'ge Kund' empfangen.
Doch als der Herr
des Weltalls wahrgenommen
Den tiefsten Wunsch,
den jedes Herz gebar,
Heißt er den
Gabriel zum Throne kommen,
Den zweiten aus
der ersten Engel Schar,
Der immer zwischen
Gott und seinen Frommen
Ein froher Bot'
und treuer Dolmetsch war.
Er bringt hinab
die himmlischen Befehle
Und bringt zu Gott
das Flehn der gläub'gen Seele.
Ihm sagt der Herr:
Zu Gottfried, meinem Treuen,
Eil' hin und sprich:
Warum nunmehr verziehn?
Warum nicht jetzt
mit Macht den Krieg erneuen,
Jerusalem dem Joche
zu entziehn?
Die Fürsten
ruf' er in den Rat, die Scheuen
Sporn' er zum Werk;
zum Feldherrn wähl' ich ihn.
Ich wähl' ihn
hier; die andern thun's auf Erden,
Die, einst ihm gleich,
jetzt seine Diener werden.
So spricht der Herr;
und diesem nachzuleben
Bereitet sich der
Engel alsobald.
Luft muss den unsichtbaren
Leib umweben,
Von ihm geformt
zur menschlichen Gestalt,
Um sich den ird'schen
Sinnen kund zu geben,
Doch von des Himmels
Majestät umwallt.
Ein Knabe scheint
er an des Jünglings Grenzen
Und läßt
das blonde Haar von Strahlen glänzen.
Dann nimmt er weißt,
goldgesäumte Schwingen,
Die unermüdlich
sind, und schnell und leicht
Der Wind' und Wolken
Region durchdringen,
Daß Meer und
Land tief unter ihm entweicht.
Er eilt, vom Himmel
sich hinabzuschwingen;
Bald hat er schon
die untre Welt erreicht,
Läßt
auf dem Berge Libanon sich nieder
Und wiegt sich auf
verbreitetem Gefieder.
Nun lenkt er, abwärts
fliegend, seine Pfade
Nach dem Gefild,
in dem Tortosa ruht.
Die Sonn' entsteigt
dem östlichen Gestade,
Zum teil herauf,
doch mehr noch in der Flut;
Und Gottfried sendet
zu dem Quell der Gnade
Sein frühes
Flehn, wie er gewöhnlich thut:
Da, mit der Sonne,
doch in hellerm Lichte,
Erscheint der Engel
seinem Angesichte.
Und sagt ihm: Gottfried,
sieh die Zeit erscheinen,
Die wieder Raum
den Kriegesthaten schafft.
Warum noch säumst
du länger mit den Deinen,
Jerusalem zu ziehn
aus schnöder Haft?
Eil', in den Rat
die Fürsten zu vereinen,
Und sporn' ans Ziel
die träg gewordne Kraft.
Gott will zu ihrem
Führer dich erheben,
Auch werden sie
sich selbst dir untergeben.
Gott schickt als
Boten mich, dir zu berichten,
Was er beschloss.
Wie hoffest Du mit Fug
Nun sichern Sieg!
Wie groß sind deine Pflichten
Für jenes Heer,
das er dir übertrug!
Er schwieg, verschwand
und lenkte zu den lichten
Glücksel'gen
Höhn des Himmels seinen Flug;
Und Gottfried, ob
dem Glanz, ob dem Befehle,
Steht da, geblend'ten
Augs, erstaunter Seele.
Doch als er sich
gefasst und klar ergründet,
Wer kam, wer sandt',
und was zu ihm erscholl:
Da, wünscht
er erst, fühlt er sich ganz entzündet,
Den Krieg zu enden,
den er lenken soll.
Nicht dass sein
Herz, weil ihm die Gunst verkündet,
Die ihm der Himmel
schenkt, von Ehrsucht schwoll;
Doch fühlt
er, dass sein Wille sich entflamme
In dem des Herrn,
wie Funken in der Flamme.
Er lud demnach die
Helden, in der Gegend
Ringsum zerstreut,
zum Rat, den er berief.
Stets zu dem Vorschlag
noch die Bitte legend,
Schickt Boten er
auf Boten, Brief auf Brief.
Was nur für
Edle lockend ist und regend,
Was nur die Tatkraft
wecket, die entschlief:
Er findet's auf
und schmückt es, und erringet,
Dass sein Bemühn
zugleich gefällt und zwinget. (...)
Dies Ziel vielmehr
ermutigt' unsre Waffen:
Die edeln Mauern
Zions zu befrein,
Unwürd'gem
Joch die Christen zu entraffen
Und einer so verhassten
Knechtschaft Pein;
Im heil'gen Land
ein neues Reich zu schaffen,
Der Andacht sichre
Wohnung zu verleihn,
Damit am hohen Grab
der fromme Pilger
In Ruh' anbete,
des Gelübdes Tilger.
Zwar Großes
ist für die Gefahr geschehen,
Mehr für die
Mühe, für den Ruhm nicht viel,
Nichts für
den Zweck; bleib' hier der Krieger stehen,
Such' anderswo der
Waffendrang sein Ziel.
Was hilft's, Europas
Macht vereint zu sehen,
Und dass der Brand
in Asiens Fluren fiel,
Ist doch das Ende
so gewalt'ger Taten
Nicht Staatengründung,
nur Verderb der Staaten?
Der baut auf Sand,
der nur auf Erdenstützen
Ein neues Reich
zu gründen sich vermisst,
Wo wenig der Verbundnen
ihn beschützen,
Wo er von Heiden
rings umgeben ist.
Das ferne Westland
kann ihm wenig nützen,
Und trauen darf
er nicht der Griechen List.
Nur Trümmer
häuft er auf, wovon begraben,
Er selbst ein Grab
sich wird erbauet haben. (...)
Ja, ich bezeug's,
ihr Fürsten – und erfahren
Wird dieses Zeugnis
Welt und Afterwelt,
Und droben selbst
der Himmelsbürger Scharen –
Die Zeit der Reife
hat sich eingestellt.
Je mehr wir zögern,
wachsen die Gefahren;
Unsicher wird, was
man für sicher hält.
Ich seh's voraus,
bald wird, wenn wir nicht eilen,
Aegyptens Macht
dem Feinde Hilf' erteilen." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 1
Die Fürsten aus
ganz Europa haben sich vereinigt und sammeln sich, um das Christentum zu
verteidigen und Jerusalem zu befreien, darunter die berühmten Helden
Tankred und Rinaldo, deren Geschichten von vielen Opernkomponisten vertont
wurden: "Dann kommt Tankred; und keiner ist von allen, / Der, nach Rinald,
ein größrer Krieger sei, / Des Anstand und Betragen mehr gefallen,
/ Des Herz so groß, von jeder Zagheit frei. / Muss doch auf seinen
Ruhm ein Schatten fallen, / So ist's der Liebe holde Raserei; / Sie, die
im Krieg, von einem Blick entsprungen, / Mit Qualen sich genährt und
Kraft errungen. / ... Doch durch Rinald, den Knaben, übertroffen /
Sind beid' und alle, die zur Mustrung ziehn. / Hebt er mit holder Wildheit,
groß und offen, / Die Königstirn, schaut alles nur auf ihn.
/ Den Jahren eilt er vor und jedem Hoffen; / Man harrt' auf Blüten,
und die Frucht erschien: / Wenn er, gewaffnet, blitzt von Mutesfülle,
/ Glaubst du ihn Mars, und Amor, ohne Hülle. / Sophia gab ihn an den
stolzen Wogen / Der Etsch dem mächtigen Berthold zum Sohn; / Doch
als er noch der Mutter Brust gesogen, / Nahm zur Erziehung ihn Mathildis
schon. / Sorgfältig ward er von ihr auferzogen / In jeder Kunst, die
fähig macht zum Thron; / Bis Tatendrang die junge Brust durchwallte,
/ Als aus dem Ost die Kriegsdrommet' erschallte. / Da fliehet er, allein,
auf fremden Pfaden, / Eh' noch das dritte Lustrum ihm entweicht, / Durchstreift
die See samt Griechenlands Gestaden, / Bis er das Heer im fernen Land erreicht.
/ O edle Flucht, wohl würdig, einzuladen / Zur Nachahmung den Enkel,
der ihm gleicht! / Drei Jahr ist er im Krieg, und kaum entsprießet
/ Unzeit'ger Flaum, der zart sein Kinn umschließet." [9]
"Die Franken ziehn
vorauf, an deren Spitze
Graf Hugo einst,
des Königs Bruder, stand.
Sie hatten Isle
de France zum Heimatsitze,
Vier Ström'
umziehn ihr schönes, weites Land.
Seit Hugo starb,
folgt mit gewohnter Hitze
Die Schar dem Lilienbanner
in der Hand
Klothars, des Feldherrn
ohne Furcht und Tadel,
Dem nichts gebricht
als königlicher Adel.
Auf dies', in schwere
Rüstung eingeschlossen
Und ihrer Zahl nach
tausend, folgt alsbald
Ein Trupp von gleicher
Zahl auf mut'gen Rossen,
Den ersten gleich
an Waffen und Gestalt.
Normannen sind's;
dem Fürstenstamm entsprossen,
Lenkt Robert sie
mit erblicher Gewalt.
Zwei Völkerhirten
führten ihre Scharen
Sodann herbei, Wilhelm
samt Adhemaren.
Sie beide, die vordem,
mit heil'gem Streben,
Ihr frommes Amt
verwaltet am Altar,
Jetzt üben
sie das rauhe Waffenleben;
Ein schwerer Helm
verbirg das lange Haar.
Die Stadt Oranien
und ihr Weichbild geben
Dem ersten die vierhundert
seiner Schar;
Zum Kriege führet
die aus Puy der zweite,
In gleicher Zahl
und gleich geübt im Streite.
Dann führet
Balduin aus Boulognes Gauen
Sein eignes Volk,
samt dem aus Gottfrieds Land;
Ihm übergab's
der Bruder mit Vertrauen,
Da man zum Haupt
der Häupter ihn ernannt.
Der Graf von Chartres
lässt sodann sich schauen,
Von Rat gewaltig
und von tapfrer Hand.
Vierhundert führt
er, und an Balduin schlossen
Sich dreimal mehr,
im Harnisch und auf Rossen.
Zunächst zeigt
Guelf sich auf des Feldes Bahnen,
An hohem Glück
und Wert gleich unbeschränkt.
Vom welschen Vater
ward der Estes-Ahnen
Glorreiche Folg'
als Erbteil ihm geschenkt;
Doch deutsch von
Namen und von Unterthanen,
Dem alten Stamm
der Guelfen eingesenkt,
Herrscht er, wo
Suev' und Rätier einst am Rheine
Und Ister wohnt';
auch Kärnten ist das Seine.
Mit diesem Erb' aus
mütterlichem Hause
Verband er großen,
rühmlichen Gewinn.
Es trotzt sein Volk
dem wilden Kriegsgebrause
Und folgt ihm in
den Tod mit kühnem Sinn.
Den Winter bringt
es gern bei heiterm Schmause,
Gesellig froh, in
warmer Wohnung hin.
Fünftausend
zogen aus; zwei Drittel rieben
Die Perser auf,
kaum ist ihm eins geblieben.
Dann kommt das blonde
Volk, des Land vom Meere,
Frankreich und Deutschland
eingeschlossen ruht,
An Herden reiche
und Ceres' goldner Aehre,
Durchströmt
von Rhein und von der Mosel Flut.
Ihm folgt der Insel
Volk, das hohe Wehre
Baut vor des Ozeans
raubgier'ger Wut;
Des Ozeans, der
nicht nur Schiff' und Waren,
Auch Stadt und Land
verschlingt und Völkerscharen.
Von beiden waren
tausend; beide standen
In eines andern
Robert Dienst und Lohn.
Kaum stärker
ist der Briten Schar vorhanden,
Die Wilhelm führt,
des Königs jüngrer Sohn.
Mit Bogen kämpft
sie, und ihr folgt, aus Landen
Noch näher
an des Nordpols Region,
Ein borstig Volk.
Von dichten Wäldern sendet
Dies Irland aus,
der Welt ganz abgewendet.
Dann kommt Tankred;
und keiner ist von allen,
Der, nach Rinald,
ein größrer Krieger sei,
Des Anstand und
Betragen mehr gefallen,
Des Herz so groß,
von jeder Zagheit frei.
Muss doch auf seinen
Ruhm ein Schatten fallen,
So ist's der Liebe
holde Raserei;
Sie, die im Krieg,
von einem Blick entsprungen,
Mit Qualen sich
genährt und Kraft errungen.
Als einst der Franken
Heer – so geht die Kunde –
Das Perservolk ruhmwürdig
überwand,
Und nun Tankred,
sieghaft in letzter Stunde,
Dem Feind zu folgen
sich ermüdet fand,
Da sucht' er Labung
dem verlechzten Munde,
Dem Leibe Rast,
von Kämpfen abgespannt,
Und kam zu einem
Quell, wo grüne Sitze
Ihm Kühlung
boten nach des Tages Hitze.
Hier ließ sich
plötzlich eine Jungfrau blicken,
Bis auf das Antlitz
ganz gehüllt in Stahl,
Die, eine Heidin,
um sich zu erquicken,
Gleichfalls gesucht
dies kühle Schattenthal.
Er schaut sie an,
bestaunt mit frohen Blicken
Den holden Reiz,
und glühet auf einmal.
O Wunder! Amor,
kaum geboren, flieget
Erwachsen schon,
bewaffnet sich und sieget.
Sie nahm den Helm
und hätt' ihr Schwert geschwungen,
Erschien nicht plötzlich
andres Volk allda.
Das stolze Weib
verließ den sie bezwungen,
Obwohl ihr Fliehen
nur aus Not geschah.
Allein ihr Bild
war in sein Herz gedrungen,
So kriegrisch hold,
wie er sie lebend sah;
Und stets umschwebt
ihn die Gestalt, die Gegend,
Wo er sie sah, den
Brand von neuem regend.
Und deutlich kann
in seinem Antlitz lesen,
Wer Liebe kennt:
Der glüht, und hoffnungslos.
So spricht von innrer
Qual sein ganzes Wesen,
Der trübe Blick,
das Herz von Seufzern groß.
Achthundert Reiter
hatt' er auserlesen;
Sie kamen aus Kampaniens
holdem Schoß,
Dem Prachtwerk der
Natur, von sonnenhellen
Anhöhn, geliebkost
von Tyrrheniens Wellen. (...)
Dudo von Consa ist's;
denn welcher eben
Adlicher, tapfrer
sei, schien zweifelhaft;
Ihm hatten sie sich
willig untergeben,
Dieweil er mehr
gesehn und mehr geschafft.
In ernster Würd'
und reifem Mannesleben
Zeigt er, bei grauem
Haar, noch frische Kraft;
Zeigt er, der Ehre
würd'ges Mal, die Narben,
So Wunden ohne Mißzier
ihm erwarb.
Ihm folgt Eustaz,
des Lob schon oft erklungen,
Doch durch Bouillon,
den Bruder, mehr bekannt.
Gernand, von Norwegs
Königsstamm entsprungen,
Erscheinet, stolz
auf Zepter, Kron' und Land.
Alt ist der Ruhm,
den sich im Kampf errungen
Roger von Balnavill
und Engerland;
Und mit den Tapfersten
verglichen warden
Ein Rambald, ein
Genton, samt zwei Gerharden.
Hier ist Rosmund,
Lancasters reicher Erbe,
Der, wie Ubald,
bei den Gepriesnen steht.
Obizo von Toscana,
der biderbe,
Sei in dem Kreis
der Tapfern nicht verschmäht.
Nicht der Lombardenbrüder
Ruhm ersterbe,
Achill genannt,
Sforza und Palamed:
Noch Ottos Preis,
der jenen Schild erstritten,
Auf dem ein nacktes
Kind der Schlang' entglitten.
Nichts soll es Guascon
noch Ridolfen fehlen
Am Ruhme, der den
zwei Guidonen ward;
Nicht will ich schweigend,
undankbar verhehlen
Des Gernier Namen,
noch des Eberhard.
Wohin entreißt
ihr mich, der schon vom Zählen
Ermüdet ist,
Gildipp' und Odoard,
Geliebte, Gatten?
Eins im Kampfesbunde,
Bleibt ungetrennt
auch in der Todesstunde.
Was läßt
sich nicht in Amors Schule lernen?
Zum Kriege stählt
sich dort ihr weiblich Herz;
Um nie sich von
dem Gatten zu entfernen,
Hüllt sie die
zarte Brust in rauhes Erz.
Es hängt ihr
Schicksal an denselben Sternen,
Und ungeteilt ist
jeder Wunde Schmerz.
Ist sie verletzt,
sieht man, wie er sich quäle;
Wenn ihm das Blut
entwallt, entwallet ihr die Seele.
Doch durch Rinald,
den Knaben, übertroffen
Sind beid' und alle,
die zur Mustrung ziehn.
Hebt er mit holder
Wildheit, groß und offen,
Die Königstirn,
schaut alles nur auf ihn.
Den Jahren eilt
er vor und jedem Hoffen;
Man harrt' auf Blüten,
und die Frucht erschien:
Wenn er, gewaffnet,
blitzt von Mutesfülle,
Glaubst du ihn Mars,
und Amor, ohne Hülle.
Sophia gab ihn an
den stolzen Wogen
Der Etsch dem mächtigen
Berthold zum Sohn;
Doch als er noch
der Mutter Brust gesogen,
Nahm zur Erziehung
ihn Mathildis schon.
Sorgfältig
ward er von ihr auferzogen
In jeder Kunst,
die fähig macht zum Thron;
Bis Tatendrang die
junge Brust durchwallte,
Als aus dem Ost
die Kriegsdrommet' erschallte.
Da fliehet er, allein,
auf fremden Pfaden,
Eh' noch das dritte
Lustrum ihm entweicht,
Durchstreift die
See samt Griechenlands Gestaden,
Bis er das Heer
im fernen Land erreicht.
O edle Flucht, wohl
würdig, einzuladen
Zur Nachahmung den
Enkel, der ihm gleicht!
Drei Jahr ist er
im Krieg, und kaum entsprießet
Unzeit'ger Flaum,
der zart sein Kinn umschließet.
Des Fußvolks
Banner, hell vom Strahl der Sonne,
Führt Raimund
von Toulouse würdig an.
Er nahm die Seinen
zwischen der Garonne,
Den Pyrenäen
und dem Ozean.
Viertausend sind's;
sie achten Krieg für Wonne,
Sind wohl bewehrt,
gewohnt der rauhen Bahn,
Ein wackres Volk;
und nicht wär' auszuspüren,
Wer klüger
sie und kräft'ger könnte führen.
Stephan d'Amboise
führt nun, aus der Gegend
Von Blois und Tours,
Fünftausend, wohlgeschart;
Kein starkes Volk
und wenig Kampflust hegend,
Obwohl es nicht
die Eisenrüstung spart.
Das Land, anmutig,
üppig, wonnerregend,
Erzeugt Bewohner
von der gleichen Art.
Wild ist ihr Angriff
bei dem ersten Zeichen,
Doch leicht ermatten
sie hernach und weichen.
Dann kommt Alkast
mit drohender Gebärde,
Wie Kapaneus vor
Thebäs Mauern stand.
Er führt sechstausend
Schweizer, zur Beschwerde
Geübt auf Alpenhöhn,
wild, wutdurchmannt.
Das Erz, das Furchen
zog und brach die Erde,
Ward, umgeformt,
zu würd'germ Dienst verwandt;
Und diese Faust,
gewohnt das Vieh zu leiten,
Scheint kühn
genug, mit Königen zu streiten.
Sieh! dort erhebt
sich das Panier der Ehren,
Durch Peters Kron'
und Schlüsselpaar geweiht,
Vor siebentausend
Kriegern, die in schweren
Stahlwaffen gehn;
sie führt Camill zum Streit,
Froh, daß
der Himmel ihn erkor, den hehren
Ruhm zu erneu'n
der alten Römerzeit;
Zu zeigen mindstens,
daß der mut'gen Seele
Des Latiers nichts,
wenn nicht die Kriegszucht, fehlt.
Als Gottfried nun
das Ganze wahrgenommen –
Denn diese zog als
letzte Schar einher –
Läßt
er die Oberfeldherrn zu sich kommen
Und meldet der Versammlung
sein Begehr:
Sobald die neue
Morgenröt' entglommen,
Soll, leicht und
rasch, aufbrechen unser Heer;
Damit wir nahn Jerusalems
Bezirken
So unversehn, wie
möglich zu bewirken.
Bereitet euch demnach
zum schnellen Zuge,
Bereitet euch zum
Treffen und zum Sieg.
So sprach beredten,
kühnen Munds der Kluge
Und weckt' in jedem
neuen Mut zum Krieg.
Bereit macht' alles
sich in raschem Fluge
Und harrte, bis
empor Aurora stieg.
Doch ist der kundige
Bouillon von Sorgen
Nicht ganz befreit,
hält er sie gleich verborgen.
Denn sichre Nachricht
hatt' er schon empfangen,
Daß sich Aegyptens
König aufgemacht,
Um nach der Festung
Gaza zu gelangen,
Die Syriens Grenzen
droht mit starker Macht.
Der Mann, gewöhnt
zu kühnem Unterfangen,
Ist schwerlich jetzt
auf träge Ruh' bedacht.
Wohl sieht Bouillon,
er muß als Feind ihn scheuen,
Und spricht zu Heinrich,
seinem Vielgetreuen:
Auf leichtem Schiff
– denn nichts ist zu verschieben –
Begieb nach Griechenland
dich unverweilt.
Dort nahet sich,
wie mir ein Mann geschrieben,
Der niemals noch
mir falsche Kund' erteilt,
Ein Jüngling,
der, von Thatendurst getrieben,
Sich unsern Scharen
anzuschließen eilt,
Ein Dänenfürst.
Bis aus dem fernsten Norden
Führt er heran
zahlreiche Kriegerhorden.
Doch weil vielleicht
mit den gewohnten Ränken
Der Griechen Kaiser
sich ihm listig naht,
Um heimwärts
seinen kühnen Lauf zu lenken,
Wenn nicht auf andern,
von uns fernen Pfad:
So heiß in
meinem Namen ihn bedenken –
Du, mein Gesandter,
du, aufricht'ger Rat –
Was uns frommt,
und was ihm; sporn' ihn zum Fluge,
Denn Unglimpf würd'
er ernten vom Verzuge.
Du sollst nicht mit
ihm kommen, sondern bleiben
Am Hof des griech'schen
Kaisers, um sofort
Den oft verheißnen
Beistand zu betreiben,
Der uns gebührt
nach des Vertrages Wort.
Er spricht's und
gibt ihm die Beglaubungsschreiben,
Und der Gesandte
weilt nicht länger dort,
Beurlaubt sich und
fördert seine Reise;
Und seien Geist
beruhigt nun der Weise. ....
Hier steigt vom Berge
S ëir, der erhaben
Von Osten her die
Mauern überschaut,
Ein langer Zug von
Männern, Frauen, Knaben
Ins Thal herab,
mit Christus' Wort vertraut.
Er bringt dem gläub'gen
Sieger seine Gaben,
Froh, ihn zu sehn,
zu hören seinen Laut.
Das fromme Volk
staunt ob den fremden Waffen
Und eilt, dem Heer
ein treu Geleit zu schaffen.
Der kluge Feldherr
führt den Zug am weiten
Meerstrande stets
auf graden Wegen hin,
Wohl wissend, daß
am Ufer, ihm zu seiten,
Die Flotte kreuzt,
des Heers Versorgerin,
Die stets im Lager
Ueberfluß verbreiten
Und schaffen kann,
daß ihm nur den Gewinn
Der reichen Flur
die Griecheninseln spenden,
Ihm ihren Wein Chios
und Kreta senden.
Mit großen
Schiffen und mit leichtern Kähnen
Belastet, stöhnt
die See am nahen Strand,
So daß im
Mittelmeer den Sarazenen
Zu sichrer Fahrt
kein Durchweg offen stand.
Denn große
Zahl von Schiffen, außer denen,
Die Genuas und Venedigs
Port bemannt,
Ließ Frankreich,
Engelland und Holland rüsten,
Sizilien auch an
seinen reichen Küsten.
Und alle diese, durch
die stärksten Bande
Zu einem Willen
fest und treu vereint,
Beluden sich an
fern und nahem Strande
Mit allem, was dem
Landheer nötig scheint.
Dies fand indes
von keinem Widerstande
Sich mehr gehemmt,
die Grenzen ohne Feind
Und eilt nunmehr
mit flügelschnellen Schritten
Dahin, wo Christus
einst den Tod gelitten." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 1
3. Aladin, der Tyrann
von Jerusalem, ist vor allem gegen Christen grausam und "Verringert' er
die Lasten seiner Heiden / Und ließ um so viel mehr die Christen
leiden"
Aladin wird von vielen
Pseudo-Historikern gern als menschlich und tolerant geschildert. Das Gegenteil
trifft eher zu ("Und mehr als jemals dürstet ihn nach Blut. / ...
Nicht soll das Kind im Mutterschoß sich rühren, / Ihr ganzes
Volk will ich dem Tode weihn. / An Haus und Tempel will ich Flammen schüren,
/ Dies soll der Toten Scheiterhaufen sein; / Und mitten im Gelübd',
auf diesem Grabe, / Schlacht' ich die Priester selbst zur Opfergabe.")
Aladin, der Tyrann von Jerusalem, ist vor allem gegen Christen grausam
und "Verringert' er die Lasten seiner Heiden / Und ließ um so viel
mehr die Christen leiden". Der Tyrann von Jerusalem benimmt sich wie muslimische
Herrscher sich benehmen, d.h. sie nehmen keine Rücksicht auf ihre
Untertanen: "Auf sein Gebot, in Flammen Hütt' und Haus, wo Nahrung
fänden oder Schutz die Franken; er wandelt alles um in Schutt und
Graus, er trübt die Bäch' und Quellen in den Triften und mischt
die klare Flut mit bösen Giften." [10]
"Sein Nam'
ist Aladin; er lebt, beim Schwanken
Des neuen Throns,
in steter Sorg' und Not.
Einst war er grausam;
doch im Alter sanken
Die wilden Triebe,
wie's die Zeit gebot.
Er nun, vernehmend
von dem Plan der Franken,
Der seiner Stadt
mit nahem Sturme droht,
Fühlt alte
Furcht und neue sich vereinen;
Ihn schreckt der
Feind, ihn schrecken selbst die Seinen.
Denn hier wohn ein
vermischtes Volk, die Kinder
Verschiednen Glaubens,
an demselben Ort.
Die Christo glauben,
sind nur schwach und minder;
Der größre,
stärkre Teil glaubt Mahoms Wort.
Doch als der König,
Zions Überwinder,
Zu festen suchte
seinen Sitz alldort,
Verringert' er die
Lasten seiner Heiden
Und ließ um
so viel mehr die Christen leiden.
Und der Gedank' erteilt
dem alten Hange,
Der, eingeschläfert
durch die Zeit, geruht,
Von neuem Kraft
zu grausem Unheilsdrange,
Und mehr als jemals
dürstet ihn nach Blut.
So wird im Sommer
wieder wild die Schlange,
Die bei dem Frost
so milde schien und gut;
So pflegt, wenn
man ihn reizt, dem zahmen Leuen
Die angeborne Wut
sich zu erneuen.
Ich sehe, sprach
der Fürst, an sichern Zügen,
Wie bei dem falschen
Volk die Freud' erwacht.
Nur allgemeines
Leid wird ihm Vergnügen,
Wenn alles weint,
dann jubelt es und lacht.
Vielleicht schon
sinnt es auf Verrat und Trügen,
Ist schon vielleicht
auf meinen Tod bedacht,
Und wie es meinem
Feind, mit ihm im Bunde,
Die Pforten öffnet
zu geheimer Stunde.
Das soll es nicht!
Eh' sie das Werk vollführen,
Will ich der Rachgier
Sättigung verleihn.
Nicht soll das Kind
im Mutterschoß sich rühren,
Ihr ganzes Volk
will ich dem Tode weihn.
An Haus und Tempel
will ich Flammen schüren,
Dies soll der Toten
Scheiterhaufen sein;
Und mitten im Gelübd',
auf diesem Grabe,
Schlacht' ich die
Priester selbst zur Opfergabe.
So unheilvoll ist
seines Herzens Brüten;
Allein der grause
Plan wird nicht zur Tat.
Doch, vor dem Mord
der Unschuld sich zu hüten,
Lehrt ihn der Feigheit,
nicht des Mitleids Rat.
Denn reizet ihn
die eine Furcht zum Wüten,
So hemmt die andre,
größre seinen Pfad;
Er scheut, zu sehr
der Sieger Zorn zu regen
Und zum Vergleich
den Weg sich zu verlegen.
Noch also mäßigt
er die Blutgedanken
Und lässt den
Grimm auf andern Wegen aus.
Weit um die Mauern
her im Lande sanken;
Auf sein Gebot,
in Flammen Hütt' und Haus,
Wo Nahrung fänden
oder Schutz die Franken;
Er wandelt alles
um in Schutt und Graus,
Er trübt die
Bäch' und Quellen in den Triften
Und mischt die klare
Flut mit bösen Giften.
Auch lässt er
schnell Jerusalem verstärken
Und paart die Vorsicht
mit der Grausamkeit.
Drei Seiten sind
versehn mit festen Werken,
Nur gegen Norden
fehlt's an Sicherheit.
Doch macht ihn kaum
sein Argwohn dies bemerken,
So lässt er
Wäll' errichten, hoch und breit;
Und schleunigst
nimmer er ein noch viele Fahnen
Von Söldnervolk
und eignen Untertanen."- Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata, Canto
1
Muslimische Tyrannen
wie Aladin arbeiten mit allen Mitteln, auch mit schwarzer Magie - schliesslich
hat der Islam auch damit etwas zu tun. Ein vom Christentum "zu Mahom" abgefallener
Schwarzmagier berät Aladin; er will Allahs Scharen, d.h. "der Engel
mächt'ge Scharen, die Gott verstieß" für den Islam nutzbar
machen: "Was meine Zauberkunst vermag, ist dein; Es sollen selbst der Engel
mächt'ge Scharen, die Gott verstieß, uns ihren Beistand leihn".
[11]
"So rüstet
der Tyrann zum Kriegsgedränge,
Als einst Ismen
sich seinem Blick entdeckt;
Ismen, der aus des
Grabes dumpfer Enge
Den toten Leib zu
neuem Leben weckt.
Ismen, der durch
geheimnisvolle Sänge
In seiner Burg den
Höllenkönig schreckt
Und Diener stets
in seinen Geistern findet
Zum Werk der Bosheit,
und sie löst und bindet.
Einst war er Christ;
zu Mahom abgefallen,
Hat er den frühern
Dienst nicht ganz verbannt;
Vielmehr vermengt
er beide, nach Gefallen,
Zu bösem Zweck,
mit jedem schlecht bekannt.
Jetzt, aus der Nacht
einsamer Felsenhallen,
Wo er der dunkeln
Kunst sich zugewandt,
Treibt ihn zum Fürsten
die Gefahr des Staates,
Zum schlimmen Herrn
den Bringer schlimmern Rates." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 2
Im Zweifelsfall werden
Christen von muslimischen Herrschern vertrieben oder inhaftiert, woran
sich bis heute nichts geändert hat; aus der heutigen Türkei,
die einstmals christlich war, wurden fast alle Christen vertrieben; breit
gemacht haben sich dort muslimische Türken und Kurden. Nicht zuletzt
deshalb kam es zu den Kreuzzügen. "In Flucht gejagt vom Christenheere,
weichen die Palästiner / ... Grausame Trennung! Der nur muss von hinnen,
/ Der stark von Kräften ist und kühn von Mut; / Die Frau'n, die
Greis' und Kinder hält er drinnen / Als Geiseln fest, in sichrer Mauern
Hut. / Viel' irren nun umher, und viele sinnen / Empörung aus; und
mehr, als Furcht, kann Wut. / Sie eilen, sich den Franken zu vereinen":
[12]
"Allein
des Königs Argwohn sieht mit Grauen
Ihm nah, vereint,
so große Heldenkraft;
Drum wurden beid'
aus Palästinas Gauen,
Durch sein Gebot,
verbannt und fortgeschafft.
Auch andre Christen
treibt er aus, der rauhen
Staatsklugheit folgend,
andern gibt er Haft.
Wie traurig scheiden
sie von zarten Sprossen,
Von grauen Vätern,
liebenden Genossen!
Grausame Trennung!
Der nur muss von hinnen,
Der stark von Kräften
ist und kühn von Mut;
Die Frau'n, die
Greis' und Kinder hält er drinnen
Als Geiseln fest,
in sichrer Mauern Hut.
Viel' irren nun
umher, und viele sinnen
Empörung aus;
und mehr, als Furcht, kann Wut.
Sie eilen, sich
den Franken zu vereinen,
Die an dem Tag vor
Emaus erscheinen.
Der Flecken Emaus
liegt wenig Stunden
Vom fürstlichen
Jerusalem getrennt.
Wer zeitig geht,
hat dort sich eingefunden,
Gemächlich
wandelnd, eh' der Mittag brennt.
O, wie's die Scharen
freut, dies zu erkunden!
O, wie die Sehnsucht
heft'ger nun entbrennt!
Doch weil die Mittagsstunden
schon verrannen,
Befiehlt Bouillon,
die Zelt' hier aufzuspannen." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 2
4. Verhandlungen mit
muslimisch-türkischen Herrschern; türkisch-kurdische Clans; Tankred
und Rinald
Verhandlungen mit muslimisch-türkischen
Herrschern taugte früher genauso wenig wie heute, eher erinnert es
an kriminelle Mitglieder türkisch-kurdischer Clan-Familien in Europa:
"Alet ist einer, namenlos entsprungen / Aus schlechten Pöbels Schmutz
und Niedrigkeit; / Doch hat er sich zum ersten Rang geschwungen / Durch
schlaue, schmeichelnde Beredsamkeit, / Gewandte Sitten, feine Huldigungen
/ Und einen Geist, zum Truge stets bereit; / Stark in der Kunst, Verleumdung
vorzubringen, / Die Schmähung ist und scheint wie Lob zu klingen.
/ Argant, der andre, vom Cirkasserlande, / Der an Aegyptens Hof als Fremdling
trat, / Schwang sich empor zum Reichssatrapenstande / Und stieg im Kriegsheer
bis zum höchsten Grad. / Rauh, ungeduldig, wild im Zornesbrande, /
In Waffen unbezwungen, rasch zur Tat, / Verhöhnt' er jede Gottheit,
und begehrte / Sein Recht und sein Gesetz allein vom Schwerte." [13]
"Schon waren
sie errichtet, und schon wandte
Zum Meere sich die
Sonn' in hehrer Pracht,
Als man gewahrt,
dass sich zwei unbekannte
Vornehme nahn, in
fremder Landestracht,
An deren Tun und
Wesen man erkannte,
Dass Freundsabsicht
sie hierher gebracht.
Botschafter von
Aegypten sind's, und haben
Der Knappen viel
um sich, und Edelknaben.
Alet ist einer, namenlos
entsprungen
Aus schlechten Pöbels
Schmutz und Niedrigkeit;
Doch hat er sich
zum ersten Rang geschwungen
Durch schlaue, schmeichelnde
Beredsamkeit,
Gewandte Sitten,
feine Huldigungen
Und einen Geist,
zum Truge stets bereit;
Stark in der Kunst,
Verleumdung vorzubringen,
Die Schmähung
ist und scheint wie Lob zu klingen.
Argant, der andre,
vom Cirkasserlande,
Der an Aegyptens
Hof als Fremdling trat,
Schwang sich empor
zum Reichssatrapenstande
Und stieg im Kriegsheer
bis zum höchsten Grad.
Rauh, ungeduldig,
wild im Zornesbrande,
In Waffen unbezwungen,
rasch zur Tat,
Verhöhnt' er
jede Gottheit, und begehrte
Sein Recht und sein
Gesetz allein vom Schwerte.
Gehör beim Oberfeldherrn
suchten beide,
Und er gewährt'
es, ohne zu verziehn.
Auf niederm Sessel
und in schlichtem Kleide,
Umringt von seinen
Fürsten, sahn sie ihn;
Doch echtem Wert,
auch fern vom Prunkgeschmeide,
Ist durch sich selbst
der höchste Schmuck verliehn.
Kaum, dass Argant
ihn zu begrüßen dachte,
So wie ein großer
Mann, der keinen achte.
Alet indes, an seine
Brust geschlossen
Die Rechte, beugt,
gesenkten Blicks, das Haupt,
Und ehrt ihn ganz
nach Sitte der Genossen,
Wie man in seinem
Land es schicklich glaubt.
Es schien, als Worte
seinem Mund entflossen,
Dem Honig selbst
die Süße fast geraubt;
Und da die Franken
Syriens Sprache kannten,
Verstand man leicht
die Rede des Gesandten:"- Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata, Canto
2
Die Christen
wie Tankred und Rinald verlassen sich lieber auf ihre eigenen Stärken
statt sich auf die Schmeicheleien der Muslime einzulassen: "Tankred, und
neben ihm Rinald, durchschnitten der Feinde Kreis, so stark an Volk und
Wehr ... Die Heiden nun, durchbrochen und zerstoben, fliehn nach der Stadt
in ordnungslosem Lauf. ... Der wackre Dudo folgt, erhitzt vom Siegen, den
Flücht'gen, stößt den schrecklichen Tigran mit seinem Roß;
dann wirft ihn, ungehindert, sein Schwert zur Erd', um einen Kopf vermindert."
[14]
"In Flucht
gejagt vom Christenheere, weichen
Die Palästiner,
Furcht sei's oder List.
Ein Franke, der
im Winde wehn die reichen
Goldlocken sieht,
hebt, ruchlos, wie er ist,
Die Hand empor,
um, im Vorüberstreichen,
Sie da zu haun,
wo sie der Deckung misst.
Allein Tankred gewahrt's
und wirft den Degen,
Mit lautem Schrei,
dem mächt'gen Hieb entgegen (...)
Tankred indes, der
mit verhängtem Zügel
Umsonst dem schnellern
Flüchtling nachgejagt,
Schaut rückwärts
und gewahrt, dass an dem Hügel
Sein kühnes
Volk zu weit sich vorgewagt.
Er sieht's umringt,
und wie auf Windesflügel
Eilt er dahin, wo
man die Seinen plagt;
Und nicht nur er
bringt Hilfe seinen Scharen,
Auch jener Bund,
nie fehlend in Gefahren.
Die Ritterschar,
so Dudo'n Führer nannte,
Der Nerv und Stolz
der ganzen Christenwelt.
Rinald, des Blitzes
Flug besiegend, rannte
Vor allen her, der
schönste, kühnste Held.
Erminia, die ihn
an der Haltung kannte,
Am weißen
Aar im himmelblauen Feld,
Sah auch des Königs
Blick ihm schon begegnen,
Und sprach: Sieh
hier den Bänd'ger der Verwegnen!
Fast keiner ist,
der ihn im Kampf erreiche;
Noch ist er Knab'
und ward doch nie besiegt.
Ja, wären sechs
im Feindesheer, ihm gleiche,
Längst hätt'
in Fesseln Syrien sich geschmiegt,
Längst sich
gebeugt des Mittags fernste Reiche
Und welches Reich
zunächst dem Aufgang liegt.
Vielleicht, dass
selbst der Nil das unentdeckte,
Weit ferne Haupt
dem Joch umsonst versteckte.
Er heißt Rinald;
mehr als Belagrungswerke
Scheun Mauern des
ergrimmten Arms Gewicht.
Nun wende dorthin
deinen Blick; bemerke
Den, der in grün
und goldnen Waffen ficht.
Dudo ist dies; ihm
folgt des Heeres Stärke,
Die Ritterschar,
frei von des Dienstes Pflicht.
Er ist von hohem
Blut und vielerfahren,
Weicht keinem an
Verdienst und siegt an Jahren
Den Großen,
Braunen, laß Gernand dir nennen;
Sein Bruder herrscht
in Norwegs Länderkreis.
Kein stolzer Haupt
mag wohl die Erde kennen,
Nur dies verdunkelt
seiner Thaten Preis.
Sieh diese beiden,
die sich niemals trennen,
In Weiß gekleidet,
jede Zierde weiß:
Gildipp' und Odoard,
Geliebt' und Gatten,
Die längst
den Ruhm des Muths, der Treue hatten.
Sie sprach's; da
sahn sie auf des Feldes Mitten
Das Kampfgewühl
anwachsen mehr und mehr.
Tankred, und neben
ihm Rinald, durchschnitten
Der Feinde Kreis,
so stark an Volk und Wehr;
Die Ritter dann,
die unter Dudo stritten,
Erschienen auch
und drängten hart und schwer.
Argant, Argant sogar,
den jetzt danieder
Rinaldo warf, erhob
sich mühsam wieder.
Wohl hätt' er
nie vom Falle sich erhoben,
Allein Rinaldos
Ross fiel gleich darauf;
Und da sein Fuß
sich untern Leib geschoben,
Hielt das Zurückziehn
ein'ge Zeit ihn auf.
Die Heiden nun,
durchbrochen und zerstoben,
Fliehn nach der
Stadt in ordnungslosem Lauf.
Argant nur und Clorinde
sind dem Schwalle
Der nachergoßnen
Wut zum Damm und Walle (...)
Nicht half Algazars
Panzer ohne Fehle,
Noch tat der Helm
Korbans ihm Widerstand;
Er traf sie rücklings,
dass durch jenes Kehle,
Durch dieses Brust
sein Schwert den Ausgang fand.
So trieb auch Amuraths
und Mehmets Seele
Aus ihrer süßen
Wohnung seine Hand;
Almansors dann;
der mächtige Cirkasser
Blieb selbst nicht
sicher vor dem Heidenhasser. (...)
Indem Bouillon die
Mauern nun und Zwinger
Der Stadt beschaut,
die Gegend und das Land,
Sinnt, wo zu lagern
sei, und wo geringer,
Bei einem Sturm,
der Mauern Widerstand,
Nimmt ihn Erminia
wahr, zeigt mit dem Finger
Auf ihn und spricht,
zum Aladin gewandt:
Dort ist Bouillon,
vom Purpur stolz umfaltet,
So herrlich und
so königlich gestaltet.
Er ist fürwahr
zum Oberherrn geboren,
So ganz ist ihm
die Herrscherkunst verliehn.
Doch doppeltes Verdienst
ist ihm erkoren:
Als Ritter, wie
als Führer, preist man ihn.
Ihm ist von allen,
die zum Kreuz geschworen,
An Mut und Klugheit
keiner vorzuziehn;
Nur Raimund ist
im Rat, es sind in Schlachten
Rinald nur und Tankred
ihm gleich zu achten." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata, Canto
3
5. Von den Muslimen,
also Mahomet und seinen Anhängern, kann kein Heil für die Welt
ausgehen
Von den Muslimen, also
Mahomet und seinen Anhängern, kann kein Heil für die Welt ausgehen.
Ganz im Gegenteil sie tun so "Als wär' es – Thor! – ein Leichtes nur,
zu streiten / Den großen Kampf mit Gottes heil'ger Macht; / Thor!
der den Himmel wagt herauszufordern, / Vergessend schon, wie Gottes Blitze
lodern." [15]
Wie in romanischen
und gotischen Kathedralen dargestellt, tritt Allah mit seinen Scharen in
den vielfältigsten Formen auf: "Centauren, Sphinxe siehst du und Gorgonen
/ Und der Harpyen ekelhafte Brut; / Die Hydra heult, es zischen die Pythonen,
/ Die Scylla bellt voll raubbegier'ger Wut. / Hier hausen Polypheme, Geryonen;
/ Dort spein Chimären dunkelrote Glut; / In neuer Missform, nirgend
sonst gefunden, / Scheusal' unzähl'ger Art in eins verbunden." Die
Gegner der Christenheit rotten sich zusammen: "Den stolzen Geist erhebt
dem Schreckenvollen / Der Ungestalt furchtbare Majestät. / Der roten
Augen Paar, von Gift gequollen, / Flammt wie ein unheilbringender Komet;
/ Sein Kinn umhüllt ein Bart, der, dick geschwollen, / Bis auf die
borst'ge Brust hernieder weht. / Es öffnen ihm, gleich ungeheuern
Tiefen, / Die Kiefern sich, die schwarz von Blute triefen. / Wie aus des
Aetna Feuerschlund mit Krachen / Glut, Schwefeldampf und Donner steigt
empor, / So stürzt sich jetzt aus seinem wilden Rachen / Der Atem
schwarz und glutgemischt hervor. / Ihm schweigt der Laut des hundertköpf'gen
Drachen, / Und Cerberus verstummt am Höllenthor; / Es stocket der
Cocyt, die Gründ' erzittern, /
Und seine Stimm'
erschallt gleich Ungewittern: / Des Orkus Mächte, würd'ger dort
zu wohnen, / Hoch über Sonnen, so eu'r Mutterland, / Die einst der
große Fall von sel'gern Thronen / Mit mir in diese düstre Kluft
gebannt: / Der alte Zorn des Herrschers jener Zonen / Und unser hoher Plan
sind längst bekannt. / Er aber lenkt die Sterne nun als Meister /
Und richtet uns als widerspenst'ge Geister." Auch Dante hat den Propheten
dorthin verbannt, wo Allah bzw. Pluto mit seinen Scharen seinen Sitz hat.
[16]
Tasso fragt zurecht,
warum man die Muslime die Erde überall in Wüsteneien ("Und Pluto
herrsch' in öden Finsternissen?"), Kirchen in Moscheen verwandeln
lässt: "Dass unsre Bilder stürzen vom Altare, / Der, umgeweiht,
ihm künftig Opfer zollt? / Dass man nur ihm Gelübde zahl', ihm
spare / Des Weihrauchs Duft, ihm spende Myrrh' und Gold?" [17]
"Das größte
Weh den Christen zu bereiten,
Ist nun sogleich
sein ganzer Geist bedacht.
Zusammen ruft er
schnell von allen Seiten
In seine Burg den
grausen Rat der Nacht.
Als wär' es
– Thor! – ein Leichtes nur, zu streiten
Den großen
Kampf mit Gottes heil'ger Macht;
Thor! der den Himmel
wagt herauszufordern,
Vergessend schon,
wie Gottes Blitze lodern.
Es ruft dem grausen
Volk urnächt'ger Klüfte
Der höllischen
Posaune heisrer Ton.
Ihr zittern rings
die weiten schwarzen Grüfte,
Des Orkus Nacht
rückhallt ihr rauhes Drohn.
So schmettert nie
der Blitzstrahl durch die Lüfte
Herab aus höchster
Himmelsregion;
So bebt die Erde
nie mit wildem Stoße,
Wann sie die Dünste
preßt im schwangern Schoße.
Rings sammeln sich
an hoher Pforte Stufen
Des Abgrunds Götter
raschen Flugs sofort:
Scheusal', aus Nacht
und Graun hervorgerufen,
Verderben sprühend
aus dem Aug', und Mord.
Hier stampfen sie
den Grund mit Tiereshufen
Um Menschenstirn
wehn Schlangenhaare dort;
Ein ungeheurer Schweif
erscheint bei allen,
Der, Peitschen gleich,
sich dehnen läßt und ballen.
Centauren, Sphinxe
siehst du und Gorgonen
Und der Harpyen
ekelhafte Brut;
Die Hydra heult,
es zischen die Pythonen,
Die Scylla bellt
voll raubbegier'ger Wut.
Hier hausen Polypheme,
Geryonen;
Dort spein Chimären
dunkelrote Glut;
In neuer Missform,
nirgend sonst gefunden,
Scheusal' unzähl'ger
Art in eins verbunden.
Die setzen sich zur
Rechten, die zur Linken
Um den gewalt'gen
Schreckenskönig her.
In Plutos Hand sieht
man das Zepter blinken,
Das ungeheure Zepter,
roh und schwer.
Nicht Calpes noch
des Atlas hohe Zinken,
Kein Bergfels ist
und keine Klipp' im Meer,
Die man vor ihm
nicht kleine Hügel glaubte;
So ragt er auf mit
hornbewehrtem Haupte.
Den stolzen Geist
erhebt dem Schreckenvollen
Der Ungestalt furchtbare
Majestät.
Der roten Augen
Paar, von Gift gequollen,
Flammt wie ein unheilbringender
Komet;
Sein Kinn umhüllt
ein Bart, der, dick geschwollen,
Bis auf die borst'ge
Brust hernieder weht.
Es öffnen ihm,
gleich ungeheuern Tiefen,
Die Kiefern sich,
die schwarz von Blute triefen.
Wie aus des Aetna
Feuerschlund mit Krachen
Glut, Schwefeldampf
und Donner steigt empor,
So stürzt sich
jetzt aus seinem wilden Rachen
Der Atem schwarz
und glutgemischt hervor.
Ihm schweigt der
Laut des hundertköpf'gen Drachen,
Und Cerberus verstummt
am Höllenthor;
Es stocket der Cocyt,
die Gründ' erzittern,
Und seine Stimm'
erschallt gleich Ungewittern:
Des Orkus Mächte,
würd'ger dort zu wohnen,
Hoch über Sonnen,
so eu'r Mutterland,
Die einst der große
Fall von sel'gern Thronen
Mit mir in diese
düstre Kluft gebannt:
Der alte Zorn des
Herrschers jener Zonen
Und unser hoher
Plan sind längst bekannt.
Er aber lenkt die
Sterne nun als Meister
Und richtet uns
als widerspenst'ge Geister.
Und fern vom heitern
Tag, der uns umflossen,
Der Sonne Pracht,
der Sterne goldnem Kranz,
Hält er in
diesem Abgrund uns verschlossen,
Versagt auf ewig
uns den alten Glanz.
Und dann – Weh mir!
von seines Zorns Geschossen
Traf keins mein
Innerstes so tief, so ganz! –
Ließ er den
Menschen Himmelsbürger werden,
Aus schlechtem Staub
geboren auf der Erden.
Und nicht genug;
zu unserm Sturz verschworen,
Gab er dem Tode
selbst den ein'gen Sohn.
Er kam herab, brach
von des Orkus Toren
Das Siegel los,
trat kühn vor unsern Thron;
So viele Seelen,
uns zur Beut' erkoren,
Führt' er dem
Himmel zu, und, uns zum Hohn,
Schwang triumphierend
er auf jenen Bahnen
Als Sieger der besiegten
Hölle Fahnen.
Doch was erneur'
ich meinen Schmerz durch Klagen!
Wer wüsste
nicht, wie tief er uns gekränkt!
Wann hat, und wo,
der altgewohnten Plagen
Erledigung uns jener
dort geschenkt?
Nicht lasst uns
fortan vom alten Leid uns sagen,
Aufs gegenwärt'ge
sei der Sinn gelenkt!
Ha! und durchschaut
ihr noch nicht, wie er strebe,
Daß alles
Volk sich seinem Dienst ergebe?
Wir hielten träg'
uns länger hier verkrochen
Und blieben bei
so würd'ger Sorge kalt?
Wir litten, daß
sein Volk, ununterbrochen,
In Asiens Gaun zunehm'
an Macht und Halt?
Dass es Judäa
dürf' jetzt unterjochen,
Noch mehren seines
Herrschers Ruhmgewalt?
Dass man in andrer
Sprach' und andrer Weise,
Auf neuem Erz und
Marmor noch ihn preise?
Dass unsre Bilder
stürzen vom Altare,
Der, umgeweiht,
ihm künftig Opfer zollt?
Dass man nur ihm
Gelübde zahl', ihm spare
Des Weihrauchs Duft,
ihm spende Myrrh' und Gold?
Dass man vor uns
die Tempel jetzt verwahre,
Wo alles sonst uns
eigen war und hold?
Dass wir den Zoll
so vieler Seelen missen,
Und Pluto herrsch'
in öden Finsternissen?"- Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 4
6. Armida
Wie heute die Konvertiten
mitunter am gefährlichsten sind, so auch damals. Mit allen Mitteln
versuchten die Sarazenen die Christen zu dezimieren. Eine Methode war,
sie - ähnlich wie Klingsor im Parsival von Richard Wagner, auf ein
Schloss in den Hinterhalt zu locken. Zu spät erkannten die Ritter,
wem sie gefolgt: "Er war Rambald, der zu erlognen Fehden Armiden folgt'
und ihrenthalb bekennt das Heidentum und den Gebrauch verteidigt, der hier
besteht und alles Recht beleidigt." [18]
Von muslimischen
Kämpfern, (heute würde man sagen islamische Clan-Kriminalität,
Muslim-Banden), wie Argant ist keine Ritterlichkeit zu erwarten, weshalb
Tankred ihn entsprechend abstraft: "Da bricht Tankred hervor, ihn zu begrüßen,
/
Von Zorn entflammt
ob solcher Freveltat, / Und will, dass seine Kraft durch hohe Werke / Den
Fehler tilg' und strahl' in vor'ger Stärke. / Er sprengt heran und
ruft im schnellsten Laufen: / Elende Seel', im Siegen noch verrucht! /
Was hoffest du für Ehre zu erkaufen / Durch Taten, die auch ein Barbar
verflucht? / In welcher Hord', in welchen Räuberhaufen / Hast du an
solchen Freveln dich versucht? / Ha, fleuch das Licht, mit andern Ungeheuern
/ In Wäldernacht zur Wut dich anzufeuern!" [19]
"Indes Armida
die bethörten Seelen
Der Ritter so umwebt
mit Liebestrug
Und heimlich hofft
vom Lager fortzustehlen,
Nicht nur die Zehn,
auch andre noch genug:
Sinnt Gottfried
nach, wer etwa sei zu wählen
Zur Teilnahm' an
dem zweifelhaften Zug;
Denn ungewiß
macht ihn der Ritter Menge,
Ihr gleich Verdienst,
ihr eifriges Gedränge. (...)
Die Sieg'rin geht
und führt an ihrer Seite
Der Buhler Schar
gefangen mit sich fort,
Wie im Triumph,
und lässt im wilden Streite
Unendlich bittrer
Qual die andern dort.
Doch als die Nacht
im flüchtigen Geleite
Der Träum'
hervorgeht aus dem stillen Ort,
Da folgen rasch,
von Amorn eingeladen,
Der Ritter viel'
Armidens Zauberpfaden. (...)" - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 5
"Da bricht Tankred
hervor, ihn zu begrüßen,
Von Zorn entflammt
ob solcher Freveltat,
Und will, dass seine
Kraft durch hohe Werke
Den Fehler tilg'
und strahl' in vor'ger Stärke.
Er sprengt heran
und ruft im schnellsten Laufen:
Elende Seel', im
Siegen noch verrucht!
Was hoffest du für
Ehre zu erkaufen
Durch Taten, die
auch ein Barbar verflucht?
In welcher Hord',
in welchen Räuberhaufen
Hast du an solchen
Freveln dich versucht?
Ha, fleuch das Licht,
mit andern Ungeheuern
In Wäldernacht
zur Wut dich anzufeuern!" - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata, Canto
6
Auch heute noch
ist es schwer zu erkennen, wer nur scheinbar das Christentum und wer in
Wirklichkeit das Heidentum bzw. den Islam verteidigt, wenn z.B. die Oberen
der Kirche den Islam fördern, indem sie Christus und Allah gleichsetzen:
"Bis er die Waffen und die Stimm' erkennt. / Er war Rambald, der zu erlognen
Fehden / Armiden folgt' und ihrenthalb bekennt / Das Heidentum und den
Gebrauch verteidigt, / Der hier besteht und alles Recht beleidigt. / Von
heil'gem Zorn entbrennt der fromme Krieger, / Und glüh'nden Blicks
erwidert er im Flug: / Ich bin Tankred, nichtswürdiger Betrüger!
/ Ich, der für Christus stets die Waffen trug. / Durch ihn nur ward
ich seiner Feinde Sieger, / Und dies erproben sollst du bald genug; / Denn
meine Rechte hat der Herr erkoren, / Dein treulos Herz dir rächend
zu durchbohren." [20]
Wie in verschiedenen
Opern dargestellt, schafft es Armida, die tapfersten Ritter anzulocken:
"Und in Armidens trügerischem Geleite / Flohn, außer jenem,
die das Los erwählt, / Die Besten, die Berühmtesten im Streite."
[21]
Dabei sollten die
Ritter den unterstützen, durch den der Islam bzw."Babels Herrschaft
untergehn" soll: "Als Feldherr sollst du, nicht als Krieger, stehn. / Du
stützest ja das heil'ge Reich, den Glauben; / Durch dich soll Babels
Herrschaft untergehn. / Du sollst nur mit dem Geist, dem Zepter walten,
/ Und andre lass mit Schwert und Kühnheit schalten." [22]
"Er reitet
fort mit ungewissem Schritte,
Als plötzlich
Rossestrab sein Ohr erreicht,
Und aus dem Tale
kommt in schnellem Ritte
Ein Mann hervor,
der einem Boten gleicht;
Er schwingt die
Peitsch' und trägt nach unsrer Sitte
Zur Seit' ein Horn,
das bis zur Hüfte reicht.
Bei diesem forscht
Tankred, um zu erfahren,
Wie er gelange zu
den Christenscharen.
Der sagt italisch:
Ebendahin wende
Ich meinen Ritt,
gesandt von Bohemund.
Ihm folgt Tankred,
der sicher glaubt, ihn sende
Sein großer
Ohm, und traut dem falschen Mund.
Zu einer Burg gelangen
sie am Ende,
Umringt von trüben
Sees morast'gen Grund,
Zur Zeit, da sich
die Sonne scheint zu neigen,
Um in ihr nächtlich
Haus hinabzusteigen.
Der Bote lässt
sein Horn die Ankunft sagen,
Und eine Brücke
sinkt herab sofort.
Nun spricht er zu
Tankred: Weil' ohne Zagen,
Bist du ein Christ,
bis Tagesanbruch dort;
Denn Graf Cosenza
nahm vor kaum drei Tagen
Den Sarazenen diesen
sichern Ort.
Der Ritter hält,
die Feste zu betrachten,
Die Lag' und Kunst
unüberwindlich machten.
Es fällt ihm
ein, ob hinter diesen Türen
Der starken Burg
vielleicht die Tücke wacht.
Doch Todsgefahr
kann seine Brust nicht rühren,
Kein Wort, kein
Blick verkündet den Verdacht;
Denn wohin Schicksal
oder Wahl ihn führen,
Da will er sicher
sein durch eigne Macht.
Nur weil er andern
Kampf schon eingegangen,
Trägt er nach
neuer Fehde kein Verlangen.
Er hemmt daher den
Schritt, zum guten Glücke
Da, wo die Brück'
auf einer Wiese ruht,
Dicht vor der Burg
und folget nicht der Tücke
Des falschen Führers,
der zum Schloß ihn lud.
Indem erscheint
ein Ritter auf der Brücke,
Dem Ansehn nach
entflammt von Zorn und Wut;
Gerüstet, in
der Hand den bloßen Degen,
Ruft der ihm zu,
bedrohend und verwegen:
O du, der zu Armidas
mächt'gen Reichen
Durch Schickung
oder Willkür sich gewandt,
Leg' ab die Wehr!
Nicht denke zu entweichen,
Und beut den Fesseln
die gefangne Hand!
Komm in dies Schloß,
wo alle deinesgleichen
Sich unterwerfen
dem, was sie erkannt,
Und hoffe nie, den
Himmel mehr zu schauen
Durch Jahreslauf
und deines Haars Ergrauen,
Wenn du nicht schwörst,
für sie und wider jeden
In Kampf zu gehn,
der sich nach Christus nennt.
Tankred betrachtet
ihn bei diesen Reden,
Bis er die Waffen
und die Stimm' erkennt.
Er war Rambald,
der zu erlognen Fehden
Armiden folgt' und
ihrenthalb bekennt
Das Heidentum und
den Gebrauch verteidigt,
Der hier besteht
und alles Recht beleidigt.
Von heil'gem Zorn
entbrennt der fromme Krieger,
Und glüh'nden
Blicks erwidert er im Flug:
Ich bin Tankred,
nichtswürdiger Betrüger!
Ich, der für
Christus stets die Waffen trug.
Durch ihn nur ward
ich seiner Feinde Sieger,
Und dies erproben
sollst du bald genug;
Denn meine Rechte
hat der Herr erkoren,
Dein treulos Herz
dir rächend zu durchbohren.
Rambald, als ihm
der hehre Nam' erklungen,
Erschrickt urplötzlich
und erbleicht vor Graun.
Doch spricht er
keck: Von welcher Macht gedrungen,
Kommst du, Unsel'ger,
hier den Tod zu schaun?
Hier wird die Kraft
gelähmt dir und bezwungen;
Und dies dein stolzes
Haupt, vom Rumpf gehaun,
Send' ich den Franken
zu als Siegesbeute,
Bin ich derselbe,
wie vordem, auch heute.
So spricht der Heid';
und weil des Tages Sinken
Nichts mehr erkennen
läßt als dunkle Nacht,
Sieht man auf einmal
tausend Lampen blinken,
So dass ein neuer,
heller Tag erwacht.
Das Schloss erglänzt,
wie auf des Meisters Winken
Bei nächt'gem
Fest der Bühne stolze Pracht.
Erhaben sitzt Armida,
ungesehen;
Doch ihrem Aug'
und Ohr kann nichts entgehen. (...)
So war Tankred von
selbst hier eingegangen –
Wie immer auch der
wunderbaren Haft
Einrichtung sei
– und fand sich da gefangen,
Wo niemand sich
von selbst den Ausgang schafft.
Wohl rüttelt'
er am Tor; doch sein Verlangen
Blieb ohne Frucht,
trotz seines Armes Kraft.
Da tönt ein
Ruf: Umsonst ist dein Beginnen,
Armidens Sklav',
dem Kerker zu entrinnen! (...)
Und in Armidens trügerischem
Geleite
Flohn, außer
jenem, die das Los erwählt,
Die Besten, die
Berühmtesten im Streite (...)
Als Feldherr sollst
du, nicht als Krieger, stehn.
Du stützest
ja das heil'ge Reich, den Glauben;
Durch dich soll
Babels Herrschaft untergehn.
Du sollst nur mit
dem Geist, dem Zepter walten,
Und andre lass mit
Schwert und Kühnheit schalten." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 7
7. Solimann, der "Heerführer
irrer Scharen ... Denn unter allen, die von Gott sich wandten, / War dieser
jetzt der stärkste, kühnste Mann"
Die Furien wollen zusammen
mit den dazugehörigen Scharen Mohammeds, insbesondere "dem anerkannten
Heerführer irrer Scharen, Soliman" die Zeit nutzen, wo die wichtigsten
Helden der Christen bei Armida weilen. Der Türke Solimann, dem Höllenfürsten
zugewandt und von Gott abgefallen, hatte sich, verrückt wie er war,
schon bewährt: "Denn unter allen, die von Gott sich wandten, / War
dieser jetzt der stärkste, kühnste Mann" [23]
Solimann sammelt
also alle "Heerführer irrer Scharen", also auch "Arabiens Haufen,
/ Raubgierig jederzeit und leicht zu kaufen". Die Mohammedaner, also "die
von Gott sich wandten" schliessen sich gegen die Christen zusammen, Araber,
islamisierte Afrikaner und Asiaten: "Doch eh' er sich erkühnt, wie
er beschlossen, / Mit offnem Krieg den Feind zu überziehn, / Wollt'
er die Araber als Bundsgenossen / Für vieles Gold durch jenen an sich
ziehn. / Indes die Seinen nun zusammenflossen / Aus Asien und dem Mohrenland,
erschien / Fürst Soliman und dingt' Arabiens Haufen, / Raubgierig
jederzeit und leicht zu kaufen". [24]
Die islamischen Krieger
sind von den Dämonen Allahs beseelt: "Hier füllt des Luftraums
ungeheure Weite, / In tausend Wolken, der Dämonen Heer / Und stärkt
der Heiden Kraft; dem rauhen Streite / Sich zu entziehn, denkt nicht ein
einz'ger mehr. / Argant, seitdem die Höllenfackel flammte, / Fühlt
heißre Glut noch als die angestammte." [25]
"Die Furie, wissend,
fern vom Lager walle,
Durch ihrer Brüder
List und Emsigkeit,
Der Sohn Bertholds;
auch sei Tankred und alle
Die Tapfersten des
Heers getrennt und weit,
Rief aus: Was warten
wir? Jetzt überfalle
Sie Soliman mit
unversehnem Streit!
Gewiss, ich hoff's,
winkt uns zu hohem Siege
Ein Heer, geschwächt
und mit sich selbst im Kriege.
Sie spricht's und
fliegt zu ihm, dem anerkannten
Heerführer
irrer Scharen, Soliman;
Denn unter allen,
die von Gott sich wandten,
War dieser jetzt
der stärkste, kühnste Mann;
Und brächt'
aufs neu' die Erde der Giganten
Furchtbare Brut
hervor, er wär's auch dann.
Er war der Türken
Herrscher, und erlesen
Zum Sitz des Reichs
Nicäa ihm gewesen.
Da streckte sich
zur Griechenküste nieder;
Vom Sangar zum Mäander
hin, sein Land,
Wo man vordem Bithyner,
Myser, Lyder
Und Phryger und
des Pontus Volk gekannt.
Doch nachmals, da
die fremden Waffen wider
Die Türken
und die Heiden sich gewandt,
Ward er des Reichs
beraubt, und er, geschlagen,
Erlitt zweimal gewalt'ge
Niederlagen.
Er sucht' umsonst,
sein Unglück zu bezähmen;
Vom Vaterland trieb
ihn der Christen Macht,
Und nach Aegypten
musst' er Zuflucht nehmen,
Wo ihn der Fürst
empfing mit Würd' und Pracht,
Voll Freude, dass
zum
großen Unternehmen
Solch tapfrer Mann
sein Schwert ihm zugebracht.
Denn schon beschloss
er, vor der Christenscharen
Eroberung das heil'ge
Land zu wahren.
Doch eh' er sich
erkühnt, wie er beschlossen,
Mit offnem Krieg
den Feind zu überziehn,
Wollt' er die Araber
als Bundsgenossen
Für vieles
Gold durch jenen an sich ziehn.
Indes die Seinen
nun zusammenflossen
Aus Asien und dem
Mohrenland, erschien
Fürst Soliman
und dingt' Arabiens Haufen,
Raubgierig jederzeit
und leicht zu kaufen. (...)
Nicht minder dicht
ist auf der andern Seite
Der Krieger Schar,
der Kampf nicht minder schwer.
Hier füllt
des Luftraums ungeheure Weite,
In tausend Wolken,
der Dämonen Heer
Und stärkt
der Heiden Kraft; dem rauhen Streite
Sich zu entziehn,
denkt nicht ein einz'ger mehr.
Argant, seitdem
die Höllenfackel flammte,
Fühlt heißre
Glut noch als die angestammte." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 9
8. "So wich der Türk',
dem nach so blut'gem Morden / Die Hungerswut noch nicht ersättigt
worden"
Die Türken
hatten damals und vor allem später im ganzen Land kirchen und Klöster
zerstört und Christen vertrieben: "Wie manches Mal ein Wolf, verjagt
vom vollen / Verschloßnen Schafstall, flieht und sich versteckt,
/ Der noch, obwohl der große Bauch geschwollen / Und Raubesmeng'
im gier'gen Magen steckt, / Die Zunge reckt hervor in seiner tollen / Unmäß'gen
Blutgier und die Lippen leckt: / So wich der Türk', dem nach so blut'gem
Morden / Die Hungerswut noch nicht ersättigt worden." [26]
Auch heute noch haben
Muslime ("das Heidenvolk") keinerlei Ehrfurcht vor christlichen Kirchen
und Klöstern. In der Türkei und in der Levante wurden sie von
Mohammedanern zerstört und entweiht; in Europa versuchen Muslime den
Gottesdienst zu stören: "hebt die freche Schar zu toben an, und Schmähn
und Lästrung füllen die Luft, dass Waldstrom, Tal und Berg erbrüllen"
Zerstörung von Kulturgütern ist das Einzige worauf sich das muslimische
"Heidenvolk" versteht: "Das Heidenpaar, gespornt von immer neuer
Zerstörungswut, schweift weit und weiter aus". Nicht nur islamische
Extremisten zerstören Kirchen und Klöster, alle muslimischen
Herrscher von der Türkei bis Saudi Arabien schänden christliche
Heiligtümer. "So schwingen sich des Orkus Ungeheuer, die Schwesterfurien,
aus
der Nächte Graus, Ihr Schlangenhaar und ihre Fackeln schüttelnd
und wild das Weltall durcheinander rüttelnd." [27]
"Wie manches
Mal ein Wolf, verjagt vom vollen
Verschloßnen
Schafstall, flieht und sich versteckt,
Der noch, obwohl
der große Bauch geschwollen
Und Raubesmeng'
im gier'gen Magen steckt,
Die Zunge reckt
hervor in seiner tollen
Unmäß'gen
Blutgier und die Lippen leckt:
So wich der Türk',
dem nach so blut'gem Morden
Die Hungerswut noch
nicht ersättigt worden. (...)
Vorzeichen ist's
und knabenhaft Ermannen,
Was Asien von ihm
kennt und rühmt bis nun.
Ich seh' es klar:
eh' viele Jahr' entrannen,
Zähmt er des
Herrschers ungerechtes Tun.
Weit wird sein Aar
den Silberfittich spannen,
Dass Kirch' und
Rom in seinem Schatten ruhn,
Durch ihn erlöst
aus jenes Untiers Klauen,
Und Söhne wird
er, seiner würdig, schauen.
Der Söhne Söhn'
und kommende Geschlechter,
Sie werden ganz
sich solchem Beispiel weihn
Und wider die Tyrannen
und Verächter
Den Insuln und den
Tempeln Schutz verleihn.
Des Stolzes Bändiger,
der Unschuld Wächter,
Der Schwachheit
Schirm, der Bosheit Graun zu sein,
Das ist ihr Amt.
So fliegt auf hehrem Neste
Einst über
Sonnen hin der Aar von Este.
Und dringt er zu
des Lichts, der Wahrheit Toren,
Dann reich' er Petern
einst den Donnerkeil.
Er ist zum Sieg
und zum Triumph erkoren,
Wo man für
Christus kämpft und ew'ges Heil;
Das ist ihm hoch
und göttlich angeboren,
Ihm ward's durch
ewiges Gesetz zu teil.
Ruft denn zurück
– der Himmel hat's beschlossen –
Zum großen
Werk den würdigen Genossen.
So tilgt der Weise
nun die Furcht der Franken,
Die das Geschick
Rinaldos ihnen gab.
Bouillon allein,
verloren in Gedanken,
Lenkt schweigend
sich vom lauten Jubel ab.
Indes erschien die
Nacht; zur Erde sanken
Die dunkeln Hüllen
taubenetzt herab.
Die andern lehn
dem Schlummer ihre Glieder;
Dem Feldherrn nur
steigt keine Ruh' hernieder." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 10
9. Christliche
Komponisten, die mit "anmut'gen Tönen ... Christus und Marien" ehren,
wie sie in jedem Jahrhundert zu finden sind, stehen in krassem Gegensatz
zur islamischen Musik, die hier als "geschwätz'ger Vögel lautes
Schrein" bezeichnet wird; "Söldnerscharen"; Sittenwächter auch
bei der Bahn; der "Lügnergott" und seine Moscheen
Christliche Komponisten,
die mit "anmut'gen Tönen ... Christus und Marien" ehren, wie sie in
jedem Jahrhundert zu finden sind, von Monteverdi über Bach, Mozart,
Haydn, Beethoven, bis hin zu Robert Schuhmann, Joahannes Brahms, Felix
Mendelssohn-Bartholdy, Franz Liszt, Richard Wagner, Anton Bruckner, Karl
Maria von Weber, Camille Saint Saens, Hector Berlioz, Jules Massenet, Charles
Gounod, Gioacchino Rossini, Vincenco Bellini, Giuseppe Verdi, Alfredo Catalani,
Giacomo Puccini, Emilio Arrieta, Antonin Dvorak, Edward Elgar - stehen
in krassem Gegensatz zur islamischen Musik, die hier als "geschwätz'ger
Vögel lautes Schrein" bezeichnet wird. [28]
Heute sind es nicht
nur islamische Tyrannen, die Probleme bereiten, sondern auch russische,
die mit "Söldnerscharen" und eigenen Rekruten ganze Länder überfallen:
"Hier sammelt der Tyrann die Söldnerscharen / Und alles Volk, das
Kraft und Mut verspricht. / Ja, Kinder selbst und Greis' in hohen Jahren
/ Beruft die höchste Not zur Kriegespflicht". [29]
Wie sinnlos islamische
Sitten und Gebräuche inkl. Kleidervorschriften sind, insbesondere
was die Überwachung durch Sittenwächter betrifft, zeigt sich
heute im Iran, wo auf Demos Kopftücher verbrannt werden. Die deutsche
Bahn sieht Iran allerdings als Vorbild, wenn sie Wächter durch die
Züge schickt, die das korrekte Tragen der Maske kontrollieren; ob
sie, wie im Iran, auch die Jungfräulichkeit der Fahrgäste kontrollieren
ist nicht bekannt. Auch der Moschee-Besuch hat wenig Sinn, wenn er nur
dazu dient, Allah, dem "Lügnergott" zu verehren: "Die Mütter
ziehn indes in die Moscheen, / Um zu dem bösen Lügnergott zu
flehen." [30]
"So singend,
zieht das Volk in weitem Kreise
Mit ernsten Schritten
langsam seinen Pfad
Und lenkt zum Oelberg
nun die fromme Reise,
Der vom Olivenbaum
den Namen hat
Und, aller Welt
berühmt mit heil'gem Preise,
Der hohen Mauer
sich von Osten naht.
Nur Josaphat, mit
schroffer Taleswindung,
Verwehrt des Berges
und der Stadt Verbindung. ...
Dorthin begibt das
Heer sich mit Gesängen,
Und durch die tiefsten
Täler dringt der Schall,
Und Berg' und Grotten
füllen sich mit Klängen,
Und tausendfach
antwortet Widerhall.
Ein Waldchor scheint
sich in den Felsengängen,
Im dichten Laub
zu bergen überall;
So deutlich ruft's
den frommen Melodieen
Die Namen nach von
Christus und Marien.
Das Heidenvolk bleibt
auf der Mauer stehen
Und nimmt erstaunt
und still dies alles wahr;
Der ernste Gang,
das demutsvolle Flehen,
Der fremde Pomp
erscheint ihm wunderbar.
Doch wie es um der
Neuheit Reiz geschehen
Des heil'gen Schauspiels,
hebt die freche Schar
Zu toben an, und
Schmähn und Lästrung füllen
Die Luft, dass Waldstrom,
Tal und Berg erbrüllen.
Doch mit des Bittgesangs
anmut'gen Tönen
Hält Christi
frommes Volk deshalb nicht ein,
Und achtet mehr
nicht auf ihr Drohn und Höhnen
Als auf geschwätz'ger
Vögel lautes Schrein.
Auch sorgt man nicht,
ob Wurfgeschosse dröhnen,
Daß sie des
heil'gen Friedens Störer sei'n
Aus solcher Fern';
und so vollbringt die Menge
In Sicherheit die
frommen Festgesänge.
Dem Priester nun
wird ein Altar dort oben
Als Tafel jenes
großen Mahls geschmückt,
Und auf den goldnen
Leuchtern hoch erhoben
Ein strahlend Licht
ihm rechts und links gerückt.
Ein andres Kleid,
doch schön und reich gewoben,
Nimmt Wilhelm dort
und sinnet, still gebückt.
Die Stimm' erhebt
er dann mit hellem Schalle,
Verklagt sich selbst,
dankt Gott und fleht für alle. (...)
Denn anderswo befürchtet
die Gefahren
Des Feindessturms
die starke Festung nicht.
Hier sammelt der
Tyrann die Söldnerscharen
Und alles Volk,
das Kraft und Mut verspricht.
Ja, Kinder selbst
und Greis' in hohen Jahren
Beruft die höchste
Not zur Kriegespflicht;
Und diese reichen
dort dem stärksten Teile
Kalk, Schwefel,
Pech und große Stein' und Pfeile.
Mit Waffen und Gezeug
war mannigfaltig
Die Mauer nach der
Ebne hin versehn;
Und hier, gleichwie
ein Riese, hochgestaltig
Ist Soliman vom
Gürtel auf zu sehn.
Hier, zwischen Zinnen
drohend und gewaltig
Türmt sich
Argant, von weitem zu erspähn;
Und auf dem höchsten
Winkelturm am Walle
Erscheint Clorind',
erhaben über alle.
Herab vom Rücken
hängt bis auf die Lenden
Der Köcher
ihr, der Pfeile schwere Last.
Den Bogen schon
ergreift sie mit den Händen,
Schon ist die Sehne
straff, der Pfeil gefaßt,
Und ringsum späht,
den Feinden ihn zu senden,
Die schöne
Schützin mit begier'ger Hast.
So dachte man vor
alters sich Dianen,
Versendend ihre
Pfeil' aus Wolkenbahnen.
Der greise König
eilt mit flücht'gen Sohlen
Von Tor zu Tor,
sieht nach an jedem Ort,
Ob alles auch geschehn,
was er befohlen,
Ermuntert seine
Schar durch kluges Wort,
Mehrt hier das Volk,
lässt dort noch Waffen holen
Und sorgt für
alles, als der Seinen Hort.
Die Mütter
ziehn indes in die Moscheen,
Um zu dem bösen
Lügnergott zu flehen." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 11
10. "Wohnungen
des Lichts" und der "Geist der ew'gen Harmonie", "Zusammenklang mit Engelsmelodie"
Im Traum werden die
christlichen Streiter von guten Mächten begleitet und ermahnt: "Entreißen
musst du erst des Heiden Händen / Das heil'ge Land, zu lang' ihm untertan,
/ Und musst dort einen Christenthron erbauen, / Den Gott wird deinem Bruder
anvertrauen." Die prächtige Kirche in Jerusalem wurde von Muslimen
zerstört; bis heute gibt das Christentum dort ein jämmerliches
Bild ab; über der Stadt thront der muslimische (ursprünglich
christliche) Felsendom; die christlichen Kirchen sind im Vergleich mit
den europäischen Kathedralen unscheinbar. [31]
Von "Wohnungen des
Lichts" und "Geist der ew'gen Harmonie" oder der "Zusammenklang mit Engelsmelodie"
kann im irdischen Jerusalem keine Rede sein. Durch die europäische
Musik und Architektur der Kathedralen bekommen wir eine Ahnung davon. Vom
Geiste aus betrachtet, lässt sich daher sagen: "Es wundert ihn, wie
blind die Menschen trachten / Nach leerem Rauch, nach eitlem Schattentraum;
/ Nach stummem Ruhm, dienstbarer Herrschaft spähend, / Den Himmel,
der uns ruft und lockt, nicht sehend." [32]
"Nicht ferne von
der Sonne goldnen Toren
Ist eine Pforte
von Kristall zu schaun,
Die sich gewöhnlich,
eh' der Tag geboren,
Zu öffnen pflegt
beim ersten Morgengraun,
Hier gehn die Träum'
hervor, die Gott erkoren,
Um seinen Schluss
den Frommen zu vertraun.
Aus dieser schwingt,
der auf Bouillon hernieder
Sich neigen soll,
sein schimmerndes Gefieder.
Noch nie erschien,
wann Träume sich verklären,
Dem Erdensohn ein
wonnevollres Bild
Als dieses, das
des Himmels und der Sphären
Geheimnis ihm enthüllet,
rein und mild.
Ein klarer Spiegel,
stellt es treu im hehren
Abglanz ihm dar
das himmlische Gefild;
In reinem Aether
glaubt Bouillon zu schweben,
Den goldne Flammen
strahlenreich durchweben.
Und noch bewundert
er an diesen Orten
Bewegung, Raum und
Harmonie und Licht,
Da, sieh! begegnet
ihm ein Ritter dorten,
Des edle Stirn ein
Strahlenkranz umflicht.
Der naht sich ihm,
und seinen holden Worten
Vergleich der Erde
schönster Ton sich nicht:
Du schweigst, Bouillon?
Du säumst, mich zu empfangen?
Ist Hugos Bild so
schnell in dir vergangen?
Und er versetzt:
Vor diesem Glanz der Sonnen,
Der wunderbar dein
Angesicht verklärt,
Ist mir die alte
Kenntnis so zerronnen,
Dass sie nur spät
und langsam wiederkehrt.
Und dreimal, trunken
von der Freundschaft Wonnen,
Streckt er den Arm
nach dem, der ihm so wert;
Und dreimal flieht
des Bildes leicht Gedüfte
Wie leerer Traum,
wie rasch bewegte Lüfte.
Mit Lächeln
spricht der Freund: Nicht mehr umgeben
Bin ich, wie dir
bedünkt, vom Erdenkleid;
Du siehest hier
Gestalt und Geist nur schweben,
Zum Bürger
dieser Himmelsstadt geweiht.
Dies ist ein Tempel
Gottes; hier ist neben
Den Streitern seiner
Macht dein Sitz bereit.
Wann? fragt Bouillon.
O, würd' ich jetzt vom Leibe
Der Erd' erlöst,
wehrt dieser, dass ich bleibe!
Bald, spricht der
Geist, wirst du den Lauf vollenden
Und hier die Palm'
im Siegesglanz empfahn;
Doch musst du noch
viel Schweiß und Blut verwenden
Im harten Kampf
auf jener Erdenbahn.
Entreißen
musst du erst des Heiden Händen
Das heil'ge Land,
zu lang' ihm untertan,
Und mußt dort
einen Christenthron erbauen,
Den Gott wird deinem
Bruder anvertrauen.
Doch um die Himmelssehnsucht
zu vermehren,
Die dich erfüllt,
schau' um dich her und sieh
Die Wohnungen des
Lichts, die Flammensphären,
Gelenkt vom Geist
der ew'gen Harmonie;
Und höre dort
der Himmelsleier hehren
Zusammenklang mit
Engelsmelodie.
Nun, sprach er dann,
die Erd' ihm zeigend, falle
Dein Blick hinab
zu jenem letzten Balle.
Wie niedre Palmen,
die dort unten sprossen,
Um die der Mensch
so mühsam sich befleißt!
Von welchen öden
Wüstenein umschlossen,
Wie eng der Raum
für euern stolzen Geist!
Ein Eiland ist's,
vom Wasser rings umflossen;
Und dieses nun,
das ihr ein Weltmeer heißt,
Verdient so stolzen
Namens Prunk nicht besser,
Ist nur ein niedrer
Sumpf, ein seicht Gewässer.
So spricht der Geist;
und lächelnd mit Verachten
Blickt Gottfried
jetzt auf unsern Erdenraum.
Was wir als Meer
und Strom und Land betrachten,
Scheint ihm ein
kleiner Punkt, bemerkbar kaum.
Es wundert ihn,
wie blind die Menschen trachten
Nach leerem Rauch,
nach eitlem Schattentraum;
Nach stummem Ruhm,
dienstbarer Herrschaft spähend,
Den Himmel, der
uns ruft und lockt, nicht sehend." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 14
11. "Von Glauben
ruchlos, von Gemüt Barbaren"; "einst naht ihm Peters Glaube, / Dann
wird durch jede Kunst dies Land erhellt"; Kolumbus
Ähnlich wie die
Muslime, werden in Zukunft auch andere Barbaren ("Von Glauben ruchlos,
von Gemüt Barbaren") zum christlichen Glauben bekehrt: "einst naht
ihm Peters Glaube, / Dann wird durch jede Kunst dies Land erhellt". Für
Amerika war Kolumbus der Held, der das Christentum dort verbreitete. [33]
So wie Amerika werden
auch der nahe Osten und Asien bekehrt, so dass man nicht mehr fragen muss,
warum die Muslime weiterhin in Finsternis leben müssen: "Will er der
Finsternis zum ew'gen Raube / Dies große Land, die Hälfte dieser
Welt?" [34]
"Man ist,
versetzt sie, in verschiednen Kreisen
Verschiedner Sitte,
Sprach' und Tracht gewohnt.
Denn die verehren
Tiere, jene preisen
Die Erd' als Gottheit,
andre Sonn' und Mond;
Von andern wird
mit schauderhaften Speisen
Beim wilden Mahl
der Krieger Mut belohnt.
Kurz, diesseits
Calpe sind der Völker Scharen
Von Glauben ruchlos,
von Gemüt Barbaren.
Und Gott, versetzt'
Ubald, der einst dem Staube,
Die Erde zu erleuchten,
sich gesellt,
Will er der Finsternis
zum ew'gen Raube
Dies große
Land, die Hälfte dieser Welt?
Nein! sagte sie,
einst naht ihm Peters Glaube,
Dann wird durch
jede Kunst dies Land erhellt;
Auch bleibt nicht
immer
durch des Weges Länge
Eu'r Volk getrennt
von dieser Völker Menge.
Es kommt der Tag,
da werden Herkuls Zeichen
Kunstfert'gen Schiffern
ein verhöhnter Tand;
Von unbenannten
Meeren, dunkeln Reichen
Dringt dann der
Ruhm auch bis in euer Land.
Der Schiffe kühnstes
wird das Meere durchstreichen,
Umspannen, hellen,
was die Wog' umspannt,
Der Erde Machtbau
messen und umfliegen,
Wetteifern mit der
Sonn' und sie besiegen.
Ein Mann von Genua
wird sich ohne Grausen
Zuerst vertraun
der unbekannten Flut;
Und nicht der Winde
fürchterliches Brausen,
Der fremde Himmel,
der Gewässer Wut,
Noch was für
Schrecken auf dem Meere hausen,
Ein Graunbild für
des kühnsten Schiffers Mut:
Nichts hält
zurück in Calpes engen Schranken
Den kühnen
Geist, den Helden sonder Wanken.
Du wirst, Kolumb!
zu neuem Pole dringen
Mit günst'gem
Segel auf so fernem Zug,
dass kaum mit tausend
Augen, tausend Schwingen
Der Ruf vermag zu
folgen deinem Flug.
Er mag den Bacchus,
den Alcid besingen;
Von dir ist schon
ein leiser Wink genug.
Dies wen'ge gibt
dem Enkel zu Geschichten
Den würd'gen
Stoff, zu göttlichen Gedichten." - Torquato Tasso, La Gerusalemme
liberata, Canto 15
12. Kykladen; Rinaldo
und Armida, "Wer Ruhm begehrt und treu blieb Christi Fahnen"; "Die freche
Brut" der Muslime
Die Kykladen, ein Teil
der ägäischen Inseln im griechischen Mittelmeer, werden treffend
mit Schiffen auf dem Meer verglichen, wie wenn Felsen gegen Felsen aufeinander
los gehen: "Als schwämmen die Cykladen auf den Wogen, / Als stürmten
Felsen gegen Felsen los". [35]
Rinaldo ist noch
in Armidas Fängen und muss daran erinnert werden, dass die "Die freche
Brut" der Muslime besiegen muss, da das christliche Europa auf dem Spiel
steht: "Gleichwie ein Mann, von schwerem Schlaf umnachtet, / Zu sich zurückkehrt
aus verwirrtem Graun, / So jetzt Rinald, da er sich selbst betrachtet;
/ Doch lange nicht erträgt er dieses Schaun. / Das Auge sinkt, er
zittert, er verachtet / Sein eignes Selbst; sein Blick starrt auf die Aun.
/ Verbergen möcht' er sich in Flammenschlünden, / Im Meeresschoß
und in der Erde Gründen. / Und jetzt begann Ubald ihn zu ermahnen:
/ Zum Kriege zieht Europas, Asiens, Macht. / Wer Ruhm begehrt und treu
blieb Christi Fahnen, / Durchkämpft in Syrien jetzt manch heiße
Schlacht. / Nur dich, o Sohn Bertholds! fern jenen Bahnen / In engem Winkel
müßig, sonder Acht, / Dich rühret nicht das Weltenungewitter,
/ Dich, eines Weibes auserlesnen Ritter!" [36]
Frauen werden auch
heute noch von muslimischen Männern unterdrückt und auf falsche
Fährten geführt, so wie Armida: "Als Heidin wuchs ich auf, und
List und Trügen schien zum Verderb der Christen mir erlaubt. Dir folgt'
ich, fing dich, führte dich in Banden vom Heere fern nach weit entlegnen
Landen; Nicht tadle mich mein Oheim und mein Hüter; Er wollt' es so,
er klage selbst sich an. Zu schlechtem Tun für weibliche Gemüter
Führt' er zuerst den stolzen Geist hinan. Er raubte mir das köstlichste
der Güter, Die edle Scheu, und störte meine Bahn. Ihm fällt
zur Last die Schuld unwürd'ger Dinge, Die ich vollbracht aus Lieb',
aus Zorn vollbringe." [37]
"Als schwämmen
die Cykladen auf den Wogen,
Als stürmten
Felsen gegen Felsen los,
So kommt der Flotten
Macht dahergezogen,
So furchtbar ist
der Schiffe rauher Stoß. (...)
Doch hat die Nacht
sich freundlich eingefunden
Und ruft zurück
zu süßen Dieberein,
Dann feiern sie
der Liebe sel'ge Stunden
Im Garten, unter
einem Dach allein.
Kaum nun verläßt
Armida, streng gebunden
Durch ernstre Pflicht,
den wonnevollen Hain,
Als aus dem Waldgebüsch
die Ritter beide
Rinalden nahn in
prächt'gem Kriegsgeschmeide.
Dem Rosse gleich,
das, von dem edlen Zwange
Siegreicher Waffen
lange schon getrennt,
Auf Weiden irrt
in schnödem Müßiggange
Und in der Glut
verbuhlter Liebe brennt,
Doch nun, vom Stahlblitz,
vom Drommetenklange
Geweckt, laut wiehernd
ihm entgegenrennt
Und schon die Kampfbahn
wünscht und schon bestiegen
Von seinem Herrn
mit Kriegenden zu kriegen,
So ward der Jüngling,
als das stolze Prunken
Der Waffen plötzlich
ihm ins Auge sprang.
Ihr Blitz entflammt'
in ihm des Mutes Funken,
Des kriegerischen
Geistes kühnen Drang,
Obwohl er längst,
von süßer Wollust trunken,
Sich eingewiegt
in weichen Müßiggang.
Jetzt naht Ubald
und zeigt in vollem Lichte
Den Demantschild
des Jünglings Angesichte.
Kaum dass er auf
den Schild die Blicke wendet,
Wird er in ihm sein
ganzes Bild gewahr,
Sieht eiteln Putz
an seinen Leib verschwendet,
Von Wollust duftend
sein Gewand und Haar,
Und an der Seite,
weibisch und verschändet
Durch üpp'ge
Pracht, das Schwert, das Schwert sogar.
Es scheint so ausgeschmückt
nur eitle Zierde,
Ein schlechtes Werkzeug
kriegrischer Begierde.
Gleichwie ein Mann,
von schwerem Schlaf umnachtet,
Zu sich zurückkehrt
aus verwirrtem Graun,
So jetzt Rinald,
da er sich selbst betrachtet;
Doch lange nicht
erträgt er dieses Schaun.
Das Auge sinkt,
er zittert, er verachtet
Sein eignes Selbst;
sein Blick starrt auf die Aun.
Verbergen möcht'
er sich in Flammenschlünden,
Im Meeresschoß
und in der Erde Gründen.
Und jetzt begann
Ubald ihn zu ermahnen:
Zum Kriege zieht
Europas, Asiens, Macht.
Wer Ruhm begehrt
und treu blieb Christi Fahnen,
Durchkämpft
in Syrien jetzt manch heiße Schlacht.
Nur dich, o Sohn
Bertholds! fern jenen Bahnen
In engem Winkel
müßig, sonder Acht,
Dich rühret
nicht das Weltenungewitter,
Dich, eines Weibes
auserlesnen Ritter!
Welch dumpfer Schlaf
läßt deinen Mut erkranken?
Welch schnöder
Wahn verlockt dein edles Blut?
Auf! auf! dich rufen
Gottfried und die Franken,
Und Glück und
Sieg erwarten deinen Mut.
Verhängnisvoller
Held! Komm ohne Wanken,
Vollende jetzt dein
Werk. Die freche Brut,
Die du erschüttert
längst, zu Boden werfe
Dein Schwert sie
ganz mit unfehlbarer Schärfe!
Er schweigt; der
edle Jüngling steht beklommen,
Versteinert, sprachlos;
doch nur kurze Zeit.
Als aber Zorn den
Platz der Scham genommen,
Zorn, der zum Kämpfer
der Vernunft sich weiht;
Als statt der Röt'
ein neues Feu'r entglommen,
Das um sich greift
mit größrer Heftigkeit,
Da reißt er
ab den eiteln Schmuck, der weichen
Umhüllung Pracht,
des Knechttums niedre Zeichen" - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 16
13. Seitdem Ägypten
"zum Islam überschritt" geht es bis heute in diesem Land bergab; das
Gleiche betrifft weitere Länder der Levante, Afrikas und Asiens; ergriffen
wurde die Herrschaft von Barbaren "aus Mahoms Blut"; durch den mohammedanischen
Glauben mehr "Raubmörder" als Ritter, Verachtung der Menschenrechte
und des wahren Glaubens
Muslime fordern Toleranz
von den Christen und stilisieren sich gerne als Opfer einer "Islamophobie",
in Wirklichkeit steht "Die halbe Welt in Waffen", bereit, weiterhin gegen
Christen zu kämpfen. Seitdem Ägypten "zum Islam überschritt"
geht es bis heute in diesem Land bergab. Das Gleiche betrifft weitere Länder
der Levante, Afrikas und Asiens. Ergriffen wurde die Herrschaft von Barbaren
"aus Mahoms Blut". Was blieb war, wie heute in Russland, "die gewalt'ge
Gier nach Ruhm und Reichen". Mittel für die Eroberungszüge standen
bereit: "Die einen geben ihm in freiem Solde / Bewaffnet Volk, die andern
Zins an Golde." Wie Russland heute die Ukraine angreift, so die islamischen
Fürsten damals das Frankenreich: "Ein solcher Fürst vereint hier
die Vasallen, / Vielmehr die schon vereinten treibt er an, / Das neue Frankenreich
zu überfallen". Auch der russische Fürst geht gerne durch überdimensionale
Türen und sitzt an riesigen Tischen: "Ein Thron von hundert Stufen
dient zum Sitze". [38]
Von seltsamen Gesellen
wird der islamische Teil der Levante nun beherrscht: "Sie führt Arasp,
ein Kriegsmann, der im Streite / Durch Schlauheit mehr als Tapferkeit gewinnt.
/ Er scheint zur Kunst des Hinterhalts geboren / Und hat den Preis in jeder
List der Mohren." Andere islamische Völker geben keine bessere Figur
ab: "Ein schlechtes Volk, fast nackt und unbewehrt, / Das nur mit Raub
im weiten, wüsten Sande / Sei langer Zeit ein hungrig Leben nährt."
Die Araber, nicht zuletzt sind durch den mohammedanischen Glauben mehr
Raubmörder als Ritter: "Albiazar als Arabiens dritter Heerführer"
ist "Raubmörder und kein Ritter". Nicht nur die Muslime aus Somalia
und dem Westen Arabiens verachten die Menschenrechte und den wahren Glauben:
"Mit diesem kommt vom abendlichen Rande / Des roten Meers das Negervolk
daher. / Die führet Agricalt, Osmid die Mohren, / Ein Mann, der Recht
und Glauben abgeschworen." Was sie eint, ist, dass sie "an Mahom hangen"
und Zinsen an den Kalif zahlen müssen: "Sie folgt zwei Kön'gen,
die an Mahom hangen, / Der Assimir, und der Canar genannt, / Zinsleute
des Kalifen." [39]
Sogar Muslime aus
Samarkant und Bengalen (heute Bangladesch) sind gekommen um gegen das Frankenheer
zu kämpfen, die muslimischen Seeräuber (Korsaren) sowieso: "Tigran
kommt mit Rapold, dem Großkorsaren, / Des Meers Tyrannen; Ormond
auch erscheint / Mit Marlabust, genannt von allen Zungen: / Der Araber,
weil er dies Volk bezwungen." Frauen sind für muslimische Männer
nur dazu gut, die "aus Mahoms Blut" , das "Frevlervolk", zu mehren und
lüsternes Begehren zu stillen. [40]
"Nun, Muse,
wollest du mir offenbaren
Der Dinge Zustand
und Beschaffenheit,
Die unterworfnen,
die verbundnen Scharen,
Des großen
Kaisers Macht und Kriegsgeleit,
Als er des fernsten
Orients Barbaren,
Des Südens
Kraft und Fürsten rief zum Streit.
Nur du vermagst
die Scharen und die Helden,
Die halbe Welt in
Waffen, mir zu melden.
Als einst Aegypten
aufstand, und vom Frone
Der Griechen frei
zum Islam überschritt,
Ergriff ein Held
aus Mahoms Blut die Krone
Und herrscht' im
Reiche, das sein Arm erstritt.
Kalif ward er genannt,
und samt dem Throne
Erbt, wer ihm folgt,
auch seinen Namen mit.
So hat der Nil die
langen Reihn gesehen
Der Pharaonen einst
und Ptolemäen.
Im weitern Lauf der
Zeit verstärkten jene
Gewaltiger dies
Reich und herrschten dort
Durch Afrika und
Asien, von Cyrene
Und von Marmarika
bis Syrien fort.
Auch einwärts
dehnt es sich, noch über Syene,
Entlang des Niles
weitgestreckten Bord,
Und grenzet hier
an unbewohnte, wilde
Sandwüstenein,
dort an des Phrat Gefilde. (...)
Mit Türken,
Persern hatt' er sich geschlagen
In manchem Krieg,
griff an, hielt ab den Stoß,
Siegt' und verlor
und zeigt' in Niederlagen
Sich größer
stets als in des Glückes Schoß.
Zu alt nunmehr,
der Waffen Last zu tragen,
Band er das Schwert
von seiner Seite los;
Doch ließ
er nicht den Heldengeist entweichen,
Noch die gewalt'ge
Gier nach Ruhm und Reichen.
Er kriegt durch Feldherrn;
und noch ist sein Leben
Mit solcher Kraft
an Geist und Wort geschmückt,
dass trotz dem Alter
nicht unmäßig eben
Die Last der Herrschaft
seine Schultern drückt.
Die kleinen Fürsten
Afrikas erbeben,
Wenn man ihn nennt;
der Inder steht gebückt.
Die einen geben
ihm in freiem Solde
Bewaffnet Volk,
die andern Zins an Golde.
Ein solcher Fürst
vereint hier die Vasallen,
Vielmehr die schon
vereinten treibt er an,
Das neue Frankenreich
zu überfallen,
Das wohl im Siegsglück
ihn gefährden kann.
Armida nun erscheint
zuletzt von allen,
Da eben schon die
Musterung begann.
Ein weites Feld,
nicht fern von Gazas Toren,
Hat der Monarch
zur Heeresschau erkoren.
Ein Thron von hundert
Stufen dient zum Sitze
Dem hohen Greis,
der über alle wacht.
Ein Silberhimmel
wehrt der Sonnenhitze,
Sein Fuß betritt
des Purpurteppichs Pracht;
Und herrlich schimmert
vom Juwelenblitze,
Fremdartig reich,
die hehre Königstracht.
Verschlungne Linnen
blendendweiß umfangen
Sein stolzes Haupt
mit Diademes Prangen. (...)
Rings um des Thrones
Fuß in dichtem Kranze
Stehn die Cirkasser,
treu im Dienst bewährt;
Ein jeder trägt
den Harnisch und die Lanze
Und an der Seit'
ein langes, krummes Schwert.
So thront der Fürst
und überschaut das ganze
Vereinte Volk, das
ihn als Herrn verehrt;
Und wann ein Trupp
vorbeizieht auf dem Plane,
Neigt jeder wie
anbetend Wehr und Fahne.
Aegyptens Volk erscheint
am Thronesrande
Als erste Schar;
von vieren wird's gelenkt.
Zwei sind vom obern,
zwei vom untern Lande,
Das erst der Nil
erschaffen und geschenkt.
Sein fetter Schlamm
vertrieb das Meer vom Strande,
Gut zu bebaun, sobald
er sich gesenkt.
So wuchs das Land;
wie tief im Innern liegen
Die Ufer jetzt,
wo Schiffer ausgestiegen!
Es ziehn voran, die
aus der reichen Weite
Um Alexanders Stadt
gebürtig sind,
Und jene vom Gestad
der Abendseite,
Dort, wo der Strand
von Afrika beginnt.
Sie führt Arasp,
ein Kriegsmann, der im Streite
Durch Schlauheit
mehr als Tapferkeit gewinnt.
Er scheint zur Kunst
des Hinterhalts geboren
Und hat den Preis
in jeder List der Mohren.
Nun folgt die Schar,
die gegen Ost am Meere
Von Asien wohnt,
den Küstenstreif entlang.
Es lenket sie Aronteus,
dessen Ehre
Nicht Kraft und
Mut, nur Titel ist und Rang.
Noch nie entpreßt'
ihm Schweiß des Helmes Schwere,
Nie weckt' ihn noch
der Frühdrommete Klang;
Aus weicher Ruh'
ins rauhe Kriegerleben
Verlockt' ihn nur
unzeit'ger Ehrsucht Streben.
Kein einzelnes Geschwader
scheint das dritte;
Ein zahllos Heer,
erfüllt es Flur und Strand.
Nährt so viel
Volk sich in Aegyptens Mitte?
Und dennoch wird's
von einer Stadt gesandt.
Doch mit Provinzen
geht sie gleich im Schritte,
Denn tausend Zünfte
sind ihr zugewandt.
Kairo schickt die
Menge dieser Streiter,
Abhold dem Krieg,
und Kampson ist ihr Leiter.
Dann unter Gazel
kommen die gezogen,
Die auf den reichen
Nachbarfluren mähn
Und weiter noch
hinauf, bis wo die Wogen
Des mächt'gen
Stroms den zweiten Sturz bestehn.
Aegyptens Volk führt
nichts als Schwert und Bogen,
In Helm und Panzer
müsst' es schier vergehn.
Reich ist der Krieger
Tracht, und sie erwecken
Wohl Beutelust deshalb,
nicht Todesschrecken.
Alarcon führt
sodann aus Barcas Lande
Ein schlechtes Volk,
fast nackt und unbewehrt,
Das nur mit Raub
im weiten, wüsten Sande
Sei langer Zeit
ein hungrig Leben nährt.
Zumaras König
bringt in besserm Stande
Sein Volk, nur nicht
in fester Schlacht bewährt.
Dann der von Tripolis;
der erst' und zweite
Sind sehr geschickt
und schlau im flücht'gen Streite.
Nun kommt die Heerschar,
die Arabiens Gauen,
Des fels'gen wie
des glücklichen, bewohnt;
Des glücklichen,
das – ist dem Ruf zu trauen –
Unmäß'ge
Glut und Kälte stets verschont;
Wo Duftwerk und
Gewürz entsprießt den Auen,
Wo stets verjüngt
der ew'ge Phönix thront,
Der bei des Tods
und Lebens Wechselsiege
Aus Blumen baut
sein Grab und seine Wiege.
Nicht so geschmückt
sind dieser Völker Trachten,
Die Waffen gleichen
den ägypt'schen dort.
Die Araber, die
dann sich nahn, verachten
Den festen Herd,
den sichern Wohnungsort.
Ein Wanderleben
ist ihr einzig Trachten,
Und Haus und Städte
nehmen sie mit fort.
An Stimm' und Größe
sind sie gleich dem Weibe,
Von Haaren schwarz,
schwarz von Gesicht und Leibe.
Sie führen langes
Inderrohr, beschlagen
Mit kurzer Eisenspitz';
ihr schnelles Pferd
Scheint gleich dem
Sturmwind sie dahin zu tragen,
Wenn je so rasch
der schnellste Sturmwind fährt.
Den ersten Trupp
führt Syphax an zum Schlagen,
Vom zweiten wird
Aldins Gebot verehrt;
Dann zieht Albiazar
als Arabiens dritter
Heerführer
auf, Raubmörder und kein Ritter.
Sodann erscheint
das Volk der Insellande,
Das, rings umschlossen
von Arabiens Meer,
Zu fischen pflegt
an seinem reichen Strande
Kostbare Muscheln,
edler Perlen schwer.
Mit diesem kommt
vom abendlichen Rande
Des roten Meers
das Negervolk daher.
Die führet
Agricalt, Osmid die Mohren,
Ein Mann, der Recht
und Glauben abgeschworen.
Nun kommt der Aethiopen
Schar gegangen,
Aus Meroe, hier
vom Astrabor umspannt
Und dort vom Nil;
drei Reiche zu umfangen
Verschiednen Glaubens,
g'nügt ihr Inselland.
Sie folgt zwei Kön'gen,
die an Mahom hangen,
Der Assimir, und
der Canar genannt,
Zinsleute des Kalifen;
doch der dritte
Verblieb als Christ
in seines Reiches Mitte. (...)
In Samarkand herrscht
dieser ohne Schranken,
Doch freie Kron'
ist sein geringster Wert;
Furchtbare Heldenkraft,
Mut sonder Wanken
Und Waffenkunst
sind, was ihn höher ehrt.
Erfahren wird's,
ich sag's, das Volk der Franken,
Und scheute wohl
mit Recht sein mächtig Schwert.
Den Panzer trägt
sein Kriegervolk im Streite,
Die Keul' am Sattel
und den Stahl zur Seite.
Vom fernen Indien
kommt, der Feinde Schrecken,
Aus dem Gebiet Aurorens
kommt Adrast.
Ein grüner
Schlangenbalg mit schwarzen Flecken
Hält statt
des Panzers seinen Leib umfaßt.
Ein Elefant trägt
den gewalt'gen Recken,
So wie ein Roß
gemeiner Reiter Last.
Diesseits des Ganges
wohnt sein Volk und badet
Im Meere, wo der
Indus sich entladet. (...)
Tigran kommt mit
Rapold, dem Großkorsaren,
Des Meers Tyrannen;
Ormond auch erscheint
Mit Marlabust, genannt
von allen Zungen:
Der Araber, weil
er dies Volk bezwungen." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata, Canto
17
14. Rinaldos Ahnen,
Geschichte Italiens; Bezwinger der "Frevler Rotte", der muslimischen Türken
und Korsaren, "den Frechen / Die Land und Meer dann furchtbar überziehn,
/ Von denen einst in einer Zeit voll Schwächen / Die edelsten der
Völker schmählich knien; / Sollt' er, um Tempel und Altar zu
rächen, / Die sie zerstört, hinaus als Feldherr ziehn: / Wie
würd' er dann der Frevler Rotte zähmen, / Wie harte Rach' an
dem Tyrannen nehmen! / Dann wehrt' umsonst mit mächt'gem Widerstande
/ Der Türk' und Mohr des Helden kühner Tat"
Von einem Weisen wird
Rinaldo über seine Ahnen aufgeklärt und ermuntert, so zu werden
wie sie: "Schaun wirst du hier die Ehre deiner Ahnen / Auf steilen Höhn,
wohin Verdienst sie trug. / Du bliebst, ein träger Läufer, auf
den Bahnen / Erhabnen Ruhms zurück noch weit genug. / Auf, sporne
dich! Ermuntern und ermahnen / Soll dieser Anblick dich zu rascherm Flug."
[41]
Er zeigt ihm wie
seine Vorfahren Rom aus "rauhem Sklavenbande" befreit und den Hunnen getrotzt
haben: "Und wie hernach, als im Barbarenbrande / Italien überall zu
lodern scheint, / Und Rom bereits in rauhem Sklavenbande / Vernichtung
fürchtet von so wildem Feind: / Wie da Aurelius frei erhält die
Lande, / Die unter seinem Zepter sich vereint; / Und wie Forest dem Herrscher
aus dem Norden, / Dem Hunnen trotzt und seinen wilden Horden." [42]
Seine Vorfahren waren
Herrscher, Städte- und Kirchengründer in Italien und in Dalmatien
(Kroatien) drängten sie die Slaven zurück; auch berühmte
Frauen in der Politik wie Beatrix zählten zu den Ahnen; sogar in Bayern
finden sich berühmte Ahnen: "Von Bonifacius red' ich. In die Spuren
/ Des Vaters trat schon früh Valerian; / Den Mannesarm, die Mannesbrust
erfuhren / Die Goten bald auf offner Kriegesbahn. / Dann zeigt sich Ernst,
der auf Dalmatiens Fluren / Besiegt die Slaven, die sich dräuend nahn"
/ ... Dort zeigt sich Almerich, der in den Gauen / Der Königin des
Po schon Markgraf ist; / Der Kirchengründer wendet voll Vertrauen
/ Sein Auge himmelan, ein frommer Christ. / Azzo der Zweite lässt
sodann sich schauen, / Der sich im Kampf mit Berengaren misst, / Den er
nach langem Wechsel überwindet, / Und dann sich Herrscher von Italien
findet. / Albrecht, sein Sohn, erwirbt im Deutschen Reiche / So hohen Ruhm,
nachdem in Spiel und Schlacht / Der Dän' erlag, dass Otto ihn durch
reiche / Aussteuer lockend sich zum Eidam macht. / Nach ihm kommt Hugo,
der mit kräft'gem Streiche / Zu Boden schlägt des Römerstolzes
Macht. / Man wird ihn Markgraf von Italien nennen / Und ganz Toscana ihn
als Herrn erkennen. / Tedald erscheint; dann Bonifaz, der hehre, / Bei
ihm Beatrix, seiner Gattin, Bild. / Doch keinen Sohn, der Erb' und Folger
wäre / Des großen, reichen Vaters, zeigt der Schild. / Mathildis
folgt ihm, die mit hoher Ehre / Den Mangel an Geschlecht und Zahl vergilt;
/ Denn sie, gleich groß an Kühnheit und Verstande, / Deckt Kron'
und Zepter mit dem Fraungewande. / Man wird des Heldengeists der großen
Ahnen, / Der Manneskraft in ihrem Blick gewahr. / Sie wirft den Normann;
und auf öden Bahnen / Flieht Guiscard selbst, der nie bezwungen war.
/ Sie schlägt den vierten Heinrich; und die Fahnen, / Die sie ihm
nimmt, bringt sie dem Tempel dar. / Dann setzt sie den vertriebnen Bischof
wieder / Auf Peters Stuhl im Vatikane nieder." [43]
Von Karl erhält
er ein berühmtes Schwert, was er jedoch nicht, wie die Russen heute,
gegen Christen sondern nur gegen die Feinde des Christentums einsetzen
solle: "Gab ihm das Schwert, ihm zuerkannt als Erben: / Gebrauch' es glücklich,
sprach er, zum Gewinn / Der Christenheit, zu ihres Feinds Verderben / ...
Da spricht der Weise zu Rinald gewandt: / Du sahest deinen Stamm hoch aufgeschossen,
/ Und Zweig' und Wurzel sind dir nun bekannt. / Und hat er gleich so viele
Heldensprossen / Hervorgebracht, seit er auf Erden stand: / Doch ist und
wird er müde nicht im Zeugen, / Denn nie wird Alter seine Kräfte
beugen / ... Was ihm ein göttlich Licht zu offenbaren / Gewürdigt
hat, des geb' ich dir Bescheid: / Nie hat bei Griechen, Römern und
Barbaren, / Nicht jetzt, noch in der guten alten Zeit, / Ein Stamm erzeugt
so reiche Heldenscharen". [44]
Ebenfalls zu den
Ahnen zählen die berühmten Bezwinger der muslimischen Türken
und Korsaren ("Kriege mit den Frechen"), die Frieden und Sicherheit bewahren:
"Allein vor allen wird Alfonso ragen, / Des Namens zweiter, doch der erst'
an Wert. / Er wird erstehn, wann in verderbten Tagen / Die dürft'ge
Welt nur wenig Helden nährt. / Nie wird wie er ein Mann so herrlich
tragen / Das Zepter auf dem Thron, im Kampf das Schwert, / Der Waffen Last,
des Diademes Bürde: / Er, deines Stammes Ruhm und höchste Würde!
/ ... Nicht mindrer Glanz wird ihn als Mann verklären, / Wann er den
Frieden stiftet und bewacht. / Den Seinen wird er Sicherheit gewähren,
/ Obwohl umringt von kühner Nachbarn Macht; / Die Künste fördern,
das Talent ernähren, / Festspiele feiern von erlesner Pracht; / Mit
gleicher Wage Straf' und Lohn verteilen / Und sichern Blicks voraus der
Zukunft eilen. / O sollt' er je zum Kriege mit den Frechen, / Die Land
und Meer dann furchtbar überziehn, / Von denen einst in einer Zeit
voll Schwächen / Die edelsten der Völker schmählich knien;
/ Sollt' er, um Tempel und Altar zu rächen, / Die sie zerstört,
hinaus als Feldherr ziehn: / Wie würd' er dann der Frevler Rotte zähmen,
/ Wie harte Rach' an dem Tyrannen nehmen! / Dann wehrt' umsonst mit mächt'gem
Widerstande / Der Türk' und Mohr des Helden kühner Tat; / Denn
bahnen würd' er bis zum Euphratstrande, / Bis auf des Taurus schneebedeckten
Grat, / Bis in des Sommers ewig blühn'de Lande / Dem Kreuz, dem Aar,
den Lilien ihren Pfad, / Des Mohren Haupt mit heil'ger Flut betauen / Und
so des Nils verborgne Quellen schauen. / So spricht der Greis; und die
Prophetentöne / Vernimmt entzückt der staunende Rinald, / Dem
der Gedank' an seine künft'gen Söhne / Mit wonnigem Gefühl
die Brust durchwallt. / Nun zeigt Aurora sich in neuer Schöne, / Der
Morgenhimmel wandelt die Gestalt; / Schon können sie von fern die
Wimpel sehen, / Die frei und lustig auf den Zelten wehen." [45]
"Schaun wirst du
hier die Ehre deiner Ahnen
Auf steilen Höhn,
wohin Verdienst sie trug.
Du bliebst, ein
träger Läufer, auf den Bahnen
Erhabnen Ruhms zurück
noch weit genug.
Auf, sporne dich!
Ermuntern und ermahnen
Soll dieser Anblick
dich zu rascherm Flug.
So sprach der Greis,
und während seiner Worte
Blickt' unverwandt
Rinald nach jenem Orte.
Zahllos Gebild in
engen Raum geschlossen
Hat des gelehrten
Künstlers feine Wahl:
Aus Actius' hocherhabnem
Blut entsprossen,
Nie ausgesetzt,
erscheint der Helden Zahl,
Erscheint die ungetrübte
Flut, entflossen
Dem alten Römerquell,
in lauterm Strahl.
Mit Lorbeern ist
der Fürsten Haupt umgeben;
Der Weise zeigt
ihr glorreich kriegrisch Leben.
Er zeigt, wie Cajus,
da an allen Enden
Das morsche Reich
der fremden Macht sich neigt,
Freiwill'ge Völker
zäumt mit starken Händen
Und Estes ersten
Fürstenstuhl besteigt;
Wie sich zu ihm
die schwächern Nachbarn wenden,
Da die Gefahr den
Führer nötig zeigt,
Als jener Got' auf
schon bekannten Pfaden
Zurückkehrt,
von Honorius eingeladen.
Und wie hernach,
als im Barbarenbrande
Italien überall
zu lodern scheint,
Und Rom bereits
in rauhem Sklavenbande
Vernichtung fürchtet
von so wildem Feind:
Wie da Aurelius
frei erhält die Lande,
Die unter seinem
Zepter sich vereint;
Und wie Forest dem
Herrscher aus dem Norden,
Dem Hunnen trotzt
und seinen wilden Horden.
Leicht wird das Antlitz
Attilas gefunden,
Der wie mit Drachenaugen
um sich schaut.
Du siehst beinah,
so gleicht sein Kopf den Hunden,
Sein Zahngefletsch,
hörst seiner Bellens Laut.
Sieh, wie er dann
im Zweikampf überwunden
Dem Schirm der Seinen
fliehend sich vertraut.
Und dort zum Schutz
von Aquilejas Festen
Sieh dann Italiens
Hektor ziehn, Foresten.
An anderm Ort ist
ihm bestimmt zu fallen;
Sein Los ist Welschlands
Los. Sieh Akarin,
Des großen
Vaters großen Sohn! Vor allen
Stützt Heil
und Ruhm Italiens sich auf ihn.
Als dem Geschick,
dem Hunnen nicht, gefallen
Altinum war, musst
er zurück sich ziehn
Und wußt'
aus tausend in des Po Gefilden
Zerstreuten Häusern
eine Stadt zu bilden.
Durch Dämme
schloß er in gemessne Bahnen
Des Stromes Flut
und ließ die Stadt entstehn,
So in der Folgezeit
die hohen Ahnen
Des Hauses Este
sich zum Sitz ersehn.
Er muss, obwohl
Besieger der Alanen,
Im Kampf mit Odoaker
untergehn
Und stirbt fürs
Vaterland. O edles Sterben,
Das ihn den Ruhm
des Vaters lässt erwerben!
Mit ihm fällt
Alphoris, und notgedrungen
Flieht Azzo mit
dem Bruder aus dem Reich;
Doch da der Herulertyrann
bezwungen,
Kehrt er zurück
an Rat und Waffen reich.
Der, dem ins Aug'
ein Todespfeil gedrungen,
Estes Epaminondas,
folgt sogleich
Und stirbt vergnügt,
da Totilas, der wilde,
Geschlagen wird,
auf seinem teuern Schilde.
Von Bonifacius red'
ich. In die Spuren
Des Vaters trat
schon früh Valerian;
Den Mannesarm, die
Mannesbrust erfuhren
Die Goten bald auf
offner Kriegesbahn.
Dann zeigt sich
Ernst, der auf Dalmatiens Fluren
Besiegt die Slaven,
die sich dräuend nahn,
Da von Monscelse
schon durch Aldoarden
Vertrieben war der
König der Lombarden.
Heinrich ist dort
und Berengar; entboten
Vom großen
Karl zu hoher Waffentat,
Zeigt dieser sich,
von keinem überboten,
Als Held und Führer
reich an Kraft und Rat.
Nun schickt ihn
Ludwig wider den Nepoten,
Der in Italien seine
Herrschaft hat.
Schau'! den Besiegten
führt er fort gefangen:
Dann sieht man Otto
mit fünf Söhnen prangen.
Dort zeigt sich Almerich,
der in den Gauen
Der Königin
des Po schon Markgraf ist;
Der Kirchengründer
wendet voll Vertrauen
Sein Auge himmelan,
ein frommer Christ.
Azzo der Zweite
lässt sodann sich schauen,
Der sich im Kampf
mit Berengaren misst,
Den er nach langem
Wechsel überwindet,
Und dann sich Herrscher
von Italien findet.
Albrecht, sein Sohn,
erwirbt im Deutschen Reiche
So hohen Ruhm, nachdem
in Spiel und Schlacht
Der Dän' erlag,
dass Otto ihn durch reiche
Aussteuer lockend
sich zum Eidam macht.
Nach ihm kommt Hugo,
der mit kräft'gem Streiche
Zu Boden schlägt
des Römerstolzes Macht.
Man wird ihn Markgraf
von Italien nennen
Und ganz Toscana
ihn als Herrn erkennen.
Tedald erscheint;
dann Bonifaz, der hehre,
Bei ihm Beatrix,
seiner Gattin, Bild.
Doch keinen Sohn,
der Erb' und Folger wäre
Des großen,
reichen Vaters, zeigt der Schild.
Mathildis folgt
ihm, die mit hoher Ehre
Den Mangel an Geschlecht
und Zahl vergilt;
Denn sie, gleich
groß an Kühnheit und Verstande,
Deckt Kron' und
Zepter mit dem Fraungewande.
Man wird des Heldengeists
der großen Ahnen,
Der Manneskraft
in ihrem Blick gewahr.
Sie wirft den Normann;
und auf öden Bahnen
Flieht Guiscard
selbst, der nie bezwungen war.
Sie schlägt
den vierten Heinrich; und die Fahnen,
Die sie ihm nimmt,
bringt sie dem Tempel dar.
Dann setzt sie den
vertriebnen Bischof wieder
Auf Peters Stuhl
im Vatikane nieder.
Man sieht, bald nach
ihr, bald mit ihr verbunden,
Den fünften
Azzo, den sie ehrt und liebt;
Doch blüh'nder
wird des vierten Stamm gefunden,
Der manchem Zweige
Kraft und Nahrung gibt.
Sein Sprößling
Guelf, ein Sohn von Kunigunden,
Der sich nach Deutschland,
das ihn ruft, begibt,
Verpflanzet frisch
mit glücklichem Vertrauen
Den guten Samen
Roms in Bayerns Auen.
Dem Guelfenstamm,
für sich fast ausgegangen,
Impft er den Zweig
aus Estes Garten ein.
Du siehst den Baum
mit Kron' und Zepter prangen
Durch seiner Guelfen
glückliches Gedeihn,
Und ungestört
zum höchsten Wuchs gelangen,
Bestrahlt von günstiger
Gestirne Schein.
Dem Himmel grenzt
er, nie im Trieb ermattend,
Halb Deutschland
füllend und es ganz beschattend.
Doch blüht auch
im italischen Gefilde
Der königliche
Baum nicht minder reich.
Hier zeigt Berthold
sich neben Guelfens Bilde;
Azzo der Sechste
kommt den Ahnen gleich.
Dies sind der Helden
Reihn, die auf dem Schilde
Zu atmen scheinen
warm und lebensreich.
Rinaldo facht im
Anschaun ganz versunken
Die angeborne Glut
zu hellen Funken.
Sein stolzer Geist,
von eifersücht'ger Ehre
Gereizt, entflammt
wird so dahingerafft,
dass er bereits,
als ob es wirklich wäre,
Was Phantasie in
seinem Innern schafft,
Erstürmte Städte,
hingewürgte Heere
Zu schauen wähnt
mit seines Auges Kraft.
Er waffnet sich,
als ging' es gleich zum Kriege,
Und eilt durch Hoffnung
schon zuvor dem Siege.
Doch Karl, der schon
das ruhmgekrönte Sterben
Des Dänenfürsten
ihm erzählt vorhin,
Gab ihm das Schwert,
ihm zuerkannt als Erben:
Gebrauch' es glücklich,
sprach er, zum Gewinn
Der Christenheit,
zu ihres Feinds Verderben,
Mit minder frommem
nicht als kühnem Sinn.
Gebrauch's, um seinen
ersten Herrn zu rächen;
Er liebte dich und
durft' es sich versprechen. (...)
Stumm ziehn sie fort,
vom Dunkel rings umschlossen;
Da spricht der Weise
zu Rinald gewandt:
Du sahest deinen
Stamm hoch aufgeschossen,
Und Zweig' und Wurzel
sind dir nun bekannt.
Und hat er gleich
so viele Heldensprossen
Hervorgebracht,
seit er auf Erden stand:
Doch ist und wird
er müde nicht im Zeugen,
Denn nie wird Alter
seine Kräfte beugen
O könnt' ich
so, wie aus der Vorzeit Tagen
Ich ließ hervor
die ersten Väter gehn,
Dir auch die Schar
der edeln Enkel sagen,
Die einst aus deinem
Heldenblut entstehn,
Und ihren Ruhm vor
aller Augen tragen,
Bevor sie noch das
Licht der Welt gesehn!
Denn nicht geringre
Folg' an künft'gen Helden,
Nicht minder hohe
Taten würd' ich melden.
Doch meine Kunst
kann nicht für sich ergründen,
Was noch die Zukunft
birgt dem Angesicht;
Nur trübe schimmert's,
wie in Nebelschlünden
Aus weiter Fern'
ein ungewisses Licht.
Und wag' ich doch,
dir ein'ges zu verkünden
Mit Sicherheit,
so nenn' es Dünkel nicht;
Mir sagt' es der,
dem oftmals ohne Hülle
Der Himmel darlegt
des Verborgnen Fülle.
Was ihm ein göttlich
Licht zu offenbaren
Gewürdigt hat,
des geb' ich dir Bescheid:
Nie hat bei Griechen,
Römern und Barbaren,
Nicht jetzt, noch
in der guten alten Zeit,
Ein Stamm erzeugt
so reiche Heldenscharen,
Als Himmelsgunst
zu Enkeln dir verleiht;
Denn gleichen werden
sie den höchsten Namen
Aus Roms und Spartas
und Karthagos Samen. (...)
Allein vor
allen wird Alfonso ragen,
Des Namens zweiter,
doch der erst' an Wert.
Er wird erstehn,
wann in verderbten Tagen
Die dürft'ge
Welt nur wenig Helden nährt.
Nie wird wie er
ein Mann so herrlich tragen
Das Zepter auf dem
Thron, im Kampf das Schwert,
Der Waffen Last,
des Diademes Bürde:
Er, deines Stammes
Ruhm und höchste Würde!
Als Knabe schon,
in nachgeahmten Kriegen
Wird er des künft'gen
Muts Verkünder sein;
Im Ritterspiel wird
er den Preis erfliegen,
Das Wild wird vor
ihm zittern und der Hain.
Er wird hernach
in wahren Schlachten siegen,
Und reiche Beut'
und Palmen warten sein;
Und oftmals prangt
er mit verdientem Glanze
Im Lorbeer-, Eichen-
oder Halmenkranze.
Nicht mindrer Glanz
wird ihn als Mann verklären,
Wann er den Frieden
stiftet und bewacht.
Den Seinen wird
er Sicherheit gewähren,
Obwohl umringt von
kühner Nachbarn Macht;
Die Künste
fördern, das Talent ernähren,
Festspiele feiern
von erlesner Pracht;
Mit gleicher Wage
Straf' und Lohn verteilen
Und sichern Blicks
voraus der Zukunft eilen.
O sollt' er je zum
Kriege mit den Frechen,
Die Land und Meer
dann furchtbar überziehn,
Von denen einst
in einer Zeit voll Schwächen
Die edelsten der
Völker schmählich knien;
Sollt' er, um Tempel
und Altar zu rächen,
Die sie zerstört,
hinaus als Feldherr ziehn:
Wie würd' er
dann der Frevler Rotte zähmen,
Wie harte Rach'
an dem Tyrannen nehmen!
Dann wehrt' umsonst
mit mächt'gem Widerstande
Der Türk' und
Mohr des Helden kühner Tat;
Denn bahnen würd'
er bis zum Euphratstrande,
Bis auf des Taurus
schneebedeckten Grat,
Bis in des Sommers
ewig blühn'de Lande
Dem Kreuz, dem Aar,
den Lilien ihren Pfad,
Des Mohren Haupt
mit heil'ger Flut betauen
Und so des Nils
verborgne Quellen schauen.
So spricht der Greis;
und die Prophetentöne
Vernimmt entzückt
der staunende Rinald,
Dem der Gedank'
an seine künft'gen Söhne
Mit wonnigem Gefühl
die Brust durchwallt.
Nun zeigt Aurora
sich in neuer Schöne,
Der Morgenhimmel
wandelt die Gestalt;
Schon können
sie von fern die Wimpel sehen,
Die frei und lustig
auf den Zelten wehen." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata, Canto
17
15. Erzengel Michael;
"sieh! die Stund' ist kommen, / Vom Joch der Knechtschaft Zion zu befrein"
Das Schöne, Wahre
und Gute siegt immer nicht zuletzt durch die Hilfe des Erzengels Michael:
"Da zeigt sich Engel Michael des frommen / Heerführers Augen, sichtbar
ihm allein, / Von Himmelswehr umblitzt, von Licht umglommen, / Besiegend
der entwölkten Sonne Schein. / Sieh, Gottfried, spricht er, sieh!
die Stund' ist kommen, / Vom Joch der Knechtschaft Zion zu befrein. / Nicht
senke, senke nicht die scheuen Blicke; / Schau', welchen Beistand dir der
Himmel schicke! / Erhebe nur die schwachen Augen freier / Und sieh das
Himmelsheer in luft'gen Aun! / Denn lüpfen will ich deinem Blick den
Schleier / Der Sterblichkeit, des undurchdringlich Graun / Dem Menschen
birgt des Himmels hohe Feier, / So wirst du hüllenlose Geister schaun
/ Und kannst dem Glanz der englischen Gestalten / Auf kurze Frist dein
Aug' entgegenhalten. / Sieh jene, die für Christi Wort gefallen /
Als Geister nun des Himmels Bürger sind, / Die mit dir kämpfen
und auch mit dir wallen / Ans hohe Ziel, das deine Kraft gewinnt." [46]
Der muslimische Sultan
muss fliehen, islamische Zeichen und Symbole verschwinden, Rinaldo und
Tankredo hissen die christlichen Fahnen: "Da sieht er den Rinald hierher
sich lenkend, / Und alle fliehn vor seinem grausen Nahn. / Was soll ich
tun? Mein Leben hier verschenkend, / Verschenk' ich's, spricht er, ohne
Zweck und Plan. / Und immer noch auf neue Schutzwehr denkend / Lässt
er nunmehr dem Feldherrn freie Bahn, / Der drohend folgt, wie seine Schritte
weichen, / Und auf die Mauer pflanzt des Kreuzes Zeichen. / Man sieht die
Siegesfahn' erhaben wallen / Und prachtvoll sich in tausend Kreisen blähn.
/ Glanzheller scheint der Tag auf sie zu fallen, / Ehrfürcht'ger selbst
die Luft sie anzuwehn; / Und mancher Pfeil scheint von ihr abzuprallen,
/ Und mancher scheu an ihr vorbeizugehn; / Es scheinen Burg und Hügel
sich zu neigen, / Und fromm entzückt ihr Ehrfurcht zu bezeigen. /
... Frohlockend schallt durch alle Heeresglieder / Das Siegsgeschrei, laut
jubelnd weit und breit. / Rings das Gebirg erschallt und hallet wider /
Die letzten Tön'; und fast zur selben Zeit / Stürmt auch Tankred
die letzte Schutzwehr nieder, / Die ihm Argant entgegenwarf im Streit,
/ Schlägt seine Brück', eilt nach dem Mauerkranze / Und stellt
das Kreuz dort auf im Siegesglanze." [47]
"Da zeigt
sich Engel Michael des frommen
Heerführers
Augen, sichtbar ihm allein,
Von Himmelswehr
umblitzt, von Licht umglommen,
Besiegend der entwölkten
Sonne Schein.
Sieh, Gottfried,
spricht er, sieh! die Stund' ist kommen,
Vom Joch der Knechtschaft
Zion zu befrein.
Nicht senke, senke
nicht die scheuen Blicke;
Schau', welchen
Beistand dir der Himmel schicke!
Erhebe nur die schwachen
Augen freier
Und sieh das Himmelsheer
in luft'gen Aun!
Denn lüpfen
will ich deinem Blick den Schleier
Der Sterblichkeit,
des undurchdringlich Graun
Dem Menschen birgt
des Himmels hohe Feier,
So wirst du hüllenlose
Geister schaun
Und kannst dem Glanz
der englischen Gestalten
Auf kurze Frist
dein Aug' entgegenhalten.
Sieh jene, die für
Christi Wort gefallen
Als Geister nun
des Himmels Bürger sind,
Die mit dir kämpfen
und auch mit dir wallen
Ans hohe Ziel, das
deine Kraft gewinnt.
Sieh, wo die Mauern
dort in Trümmer fallen,
Wo Staub und Dampf
schwarz durcheinander rinnt,
Dort kämpfet
Hugo zwischen Rauch und Flammen
Und stößt
der Türme festen Grund zusammen.
Sieh dort, wie Dudo
die erhabne Pforte
Gen Mitternacht
erstürmt mit Schwert und Brand.
Er reicht den Kriegern
Wehr, ruft kräft'ge Worte,
Legt Leitern an
und hält sie fest im Stand.
Der dort sich zeigt
an jenem höhern Orte,
Geschmückt
mit Bischofshut und Meßgewand,
Ist Adhemar, der
Hirt aus sel'gen Reichen;
Er segnet euch und
macht des Kreuzes Zeichen.
Richt höher
noch den Blick und sieh das ganze
Vereinte Himmelsheer
in voller Pracht!
Er hebt das Aug'
und sieht in hellem Glanze
Geflügelt,
ohne Zahl, des Himmels Macht.
Drei Scharen sind's,
und jed' in einem Kranze,
Drei Glieder stark,
geordnet wie zur Schlacht;
Und ihre Kreise,
die an Raum gewinnen
Nach außen
zu, verengern sich nach innen.
Geblendet sank sein
Aug'; er hebt's, um weiter
Des Schauspiels
sich zu freu'n, und sieht's nicht mehr.
Doch um sich blickend
sieht er seine Streiter
Vom Siegsglück
angelächelt ringsumher.
Viel Helden trug
Rinalden nach die Leiter;
Und er schon oben
würgt im Heidenheer.
Da zürnt Bouillon,
die Zeit hier zu verschwenden,
Und reißt
die Fahn' aus ihres Trägers Händen.
Zuerst beschreitet
er die Brück', und eben
Sperrt in der Mitt'
ihm Soliman den Weg.
Hier zeigt sich
ein unendlich Heldenstreben
In wenig Hieben
auf so engem Steg.
Der tapfre Sultan
ruft: Für andrer Leben
Werf' ich, mich
opfernd, hier das meine weg.
Haut ab die Brücke
hinter mir, ihr Leute!
Ich bleibe hier,
doch nicht als leichte Beute.
Da sieht er den Rinald
hierher sich lenkend,
Und alle fliehn
vor seinem grausen Nahn.
Was soll ich tun?
Mein Leben hier verschenkend,
Verschenk' ich's,
spricht er, ohne Zweck und Plan.
Und immer noch auf
neue Schutzwehr denkend
Lässt er nunmehr
dem Feldherrn freie Bahn,
Der drohend folgt,
wie seine Schritte weichen,
Und auf die Mauer
pflanzt des Kreuzes Zeichen.
Man sieht die Siegesfahn'
erhaben wallen
Und prachtvoll sich
in tausend Kreisen blähn.
Glanzheller scheint
der Tag auf sie zu fallen,
Ehrfürcht'ger
selbst die Luft sie anzuwehn;
Und mancher Pfeil
scheint von ihr abzuprallen,
Und mancher scheu
an ihr vorbeizugehn;
Es scheinen Burg
und Hügel sich zu neigen,
Und fromm entzückt
ihr Ehrfurcht zu bezeigen.
Frohlockend schallt
durch alle Heeresglieder
Das Siegsgeschrei,
laut jubelnd weit und breit.
Rings das Gebirg
erschallt und hallet wider
Die letzten Tön';
und fast zur selben Zeit
Stürmt auch
Tankred die letzte Schutzwehr nieder,
Die ihm Argant entgegenwarf
im Streit,
Schlägt seine
Brück', eilt nach dem Mauerkranze
Und stellt das Kreuz
dort auf im Siegesglanze.
Im Süden nur,
wo gegen den Tyrannen
Jerusalems der graue
Raimund stand,
Gelang's noch nicht
Gasconiens tapfern Mannen,
Den Turm zu nahn
der schroffen Mauerwand.
Ihn hielt der Kern
des Heidenheers von dannen,
Der in der Schar
des Königs sich befand;
Und war die Mauer
dort von mindrer Stärke,
War sie geschützter
durch Verteid'gungswerke.
Und überdies
war hier am Felsenhange
Dem großen
Bau der Zugang minder leicht,
Weil die Natur des
Orts dem mächt'gen Zwange
Der Kriegeskunst
doch nicht in allem weicht.
Indessen wird vom
lauten Siegesklange
Der Heiden und Gasconier
Ohr erreicht,
So dass der König
und der Graf erkunden,
Schon sei die Stadt
im Norden überwunden.
Da ruft der von Toulous':
Ihr Kampfgenossen!
Von jenseit ist
die Stadt erobert schon
Und widersteht trotzdem?
Und ausgeschlossen
Sind wir allein
vom hehren Siegeslohn? –
Doch endlich weicht
der alte Fürst verdrossen,
Da jede Hoffnung
des Erfogs entflohn,
Und flüchtet
sich nach einem höhern Turme,
Wo er gedenkt, zu
widerstehn dem Sturme.
Nicht durch die Mauern
nur, auch durch die Pforten
Zieht nun das ganze
Siegerheer hinein;
Denn schon gesprengt,
verbrannt, zerstört ist dorten,
Was noch im Wege
war den tapfern Reihn.
Des Schwertes Grimm
lustwandelt allerorten
Und Tod, mit Graun
und Jammer im Verein;
In Bächen strömt
das Blut, stemmt sich in Teichen,
Von halb Lebend'gen
voll und voll von Leichen." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 18
16. Der "Christi Wort
verlacht!" ist chancenlos, weil er nicht für die Freiheit kämpft;
die "Frevlermeute", heute Muslime genannt ("Wie nächt'ge Wölfe,
gleichend fast den Hunden") versuchen auch heute Politik und Wirtschaft
zu unterwandern; doch haben die "Frevler", "in falschem Kleide" weder in
Europa noch an den heiligen christlichen Stätten etwas zu suchen,
für sie gilt das Wort des Erzengel an das Frankenheer: "Geht, stürzet
die Verruchten"
Wie heute aus allen
Ländern Dschihadisten in den Orient reisen um für das "Frevlervolk"
zu kämpfen, so kamen damals Muslime aus allen Ländern zusammen
um gegen Christen zu kämpfen; schon damals war jedoch der, der "Christi
Wort verlacht!" chancenlos, nicht zuletzt weil sie nicht für die Freiheit,
sondern für ihre Unterdrücker kämpfen müssen: "O du
mein Heer, des Orients Bezwinger, / Du Geißel des, der Christi Wort
verlacht! / Sieh, endlich ist der frohe Siegesbringer, / Der lang' ersehnte
letzte Tag erwacht. / Mit großer Absicht hat des Höchsten Finger
/ Sein ganz rebellisch Volk heran gebracht; / All' eure Feinde wollt' er
hierher senden, / Um viele Krieg' in einem Schlag zu enden. / ... Die,
welche sich jetzt wider uns erheben, / Sind meistens nackt und ohne Kunst
und Kraft, / Nur durch Gewalt dem niedern Sklavenleben, / Durch Herrscherzwang
der feigen Muß' entrafft. / Schon seh' ich Schild und Schwert und
Fahne beben, / Und wie der Arm schon vor dem Kampf erschlafft; / Seh' Angst
und Zweifel alle Reihn durchschleichen, / Seh' ihren Tod an wohlbekannten
Zeichen." [48]
"O du mein
Heer, des Orients Bezwinger,
Du Geißel
des, der Christi Wort verlacht!
Sieh, endlich ist
der frohe Siegesbringer,
Der lang' ersehnte
letzte Tag erwacht.
Mit großer
Absicht hat des Höchsten Finger
Sein ganz rebellisch
Volk heran gebracht;
All' eure Feinde
wollt' er hierher senden,
Um viele Krieg'
in einem Schlag zu enden.
Wir werden viel in
einem Sieg erlangen,
Und größer
nicht wird Fahr und Mühe sein.
Fern sei von euch,
fern jedes eitle Bangen
Vor unsrer Feind'
unzähligem Verein!
Zu ordnen schwer,
in innerm Zwist befangen,
Verwickelt er sich
selbst in seinen Reihn
Und wird im Kampf
nur wenig Streiter zählen;
Denn Raum wird vielen,
vielen Kühnheit fehlen.
Die, welche sich
jetzt wider uns erheben,
Sind meistens nackt
und ohne Kunst und Kraft,
Nur durch Gewalt
dem niedern Sklavenleben,
Durch Herrscherzwang
der feigen Muß' entrafft.
Schon seh' ich Schild
und Schwert und Fahne beben,
Und wie der Arm
schon vor dem Kampf erschlafft;
Seh' Angst und Zweifel
alle Reihn durchschleichen,
Seh' ihren Tod an
wohlbekannten Zeichen.
Der Feldherr, der
im purpurnen Gewande
Die Scharen stellt,
so wild von Angesicht,
Er hat der Araber,
der Mohren Bande
Vielleicht besiegt;
uns widersteht er nicht.
Was kann er tun
mit Klugheit und Verstande,
Wenn Angst, Verwirrung
durch die Haufen bricht?
Kaum kennen ihn,
kaum kennet er die Scharen,
Sagt wen'gen wohl:
Dort kämpften wir zu Paaren!
Doch ich bin Feldherr
auserlesner Streiter;
Zusammen kämpften
einst und siegten wir,
Und lange war ich
nachmals euer Leiter.
Wes Land und Abkunft
ist verborgen mir?
Welch Schwert, das
ich nicht kenne? Ja, wenn weiter
Der Pfeil noch fliegt
im luftigen Revier,
Weiß ich,
ob Irland, ob ihn Frankreich sandte,
Und welches Schützen
Arm den Bogen spannte.
Gewohntes fordr'
ich nur: Auch heute wieder
Sei jeder so wie
sonst sich selber gleich,
Voll Mut, wie sonst;
und denke treu und bieder
An seinen, meinen,
Christi Ruhm zugleich.
Geht, stürzet
die Verruchten; ihre Glieder
Zermalmt und sichert
unser heil'ges Reich.
Was säum' ich
noch? Mich lässt eu'r Aug' erkunden
Mit heller Schrift:
Schon habt ihr überwunden!
Es schien, als ob
beim Enden dieser Töne
Ein lichter Strahl
dem Himmel sich entwand,
Wie oft die Sommernacht
in heitrer Schöne
Stern' oder Blitze
schüttelt vom Gewand.
Doch dieser Strahl
– so glaubten Christi Söhne –
Ward aus der Sonne
tiefstem Schoß gesandt;
Er schien sein Haupt
im Kreise zu umstreichen,
Und manchem schien
er künft'ger Herrschaft Zeichen." - Torquato Tasso, La Gerusalemme
liberata, Canto 20
So wie heute die "Frevlermeute",
also die frommen Muslime ("Wie nächt'ge Wölfe, gleichend fast
den Hunden"), versuchen, heimtükisch die Europäische Wirtschaft
und Politik zu unterwandern um ihre Zeichen, Moscheen und Sitten einzuführen,
so versuchten sie auch damals sich zu verkleiden, um in das christliche
Frankenheer zu gelangen; doch auch diese Verräter hatten keine Chance:
"Indes hat Ormond, der sich unterwunden / Heimtückisch zu vollziehn
die grause Tat, / Samt den Genossen, ihm durch Eid / verbunden, /
In falscher Wehr den Christen sich genaht: / Wie nächt'ge Wölfe,
gleichend fast den Hunden, / Zur Hürde ziehn auf nebelvollem Pfad,
/ Indem sie spähn, den Eingang zu entdecken, / Und den verdächt'gen
Schweif geschickt / verstecken. / Sie nähern sich; schon hat
der freche Heide / Von Gottfrieds Seite sich nicht fern gestellt; / Doch
wie Bouillon das Gold, die weiße Seide / Des Truggewands erblickt,
da ruft der Held: / Seht da den Frevler, der in falschem Kleide / Verrätrisch
sich als einen Franken stellt! / Seht da mit ihm die andern Missetäter!
/ So rufend sprengt er los auf den Verräter." [49]
Rinaldo kämpft
gegen die dschihadistischen Mohren aus Lybien und gegen die Perser: "Das
Heidenvolk, das nichts zur Abwehr tut. / Kein Kampf ist dies, nur Mord
und Niederlage; / Denn dort gebraucht man Stahl, hier Schrei und Klage.
/ ... Denn unherstellbar ist auf dieser Seite / Der Heiden Heer geschlagen
und zersprengt." [50]
Der erstaunte Soliman
und auch Saladin, die im Turm eingeschlossen waren, kommen schließlich
zum kämpfen heraus: "Indessen hier mit wechselndem Gewinne / Der Heid'
und Christ sich wagt in blut'gem Spiel, / Steigt Soliman auf seiner Turmes
Zinne / Und schaut von dort nach einem fernen Ziel, / Schaut, wie auf Bühnen,
mit geschärftem Sinne / Des Menschenlebens wildes Trauerspiel: / Tod
und Verwüstung unaufhörlich rege / Und des Geschicks, des Zufalls
große Schläge. / Er steht betäubt und mit erstauntem Gaffen
/ Beim ersten Blick; doch bald erwacht die Wut. / Um gleiche Taten kühn
und groß zu schaffen, / Strebt nach dem Felde der Gefahr sein Mut.
/ Er zaudert nicht; schon ist er ganz in Waffen, / Ergreift den Helm und
ruft voll mächt'ger Glut: / Auf, Krieger, auf! Noch zögern ist
Verderben; / Heut ist die Losung: Siegen oder Sterben! / Sei's, dass vielleicht
des Himmels wundergleiche / Vorsehung solche Wut ihm angefacht, / Damit
der Rest vom Palästinerreiche / Zertrümmert werd' in dieser einen
Schlacht; / Sei's, dass ihn jetzt dem nahen Todesstreiche / Entgegenführt
des eignen Triebes Macht: / Er sprengt das Tor im wilden Zorneskrampfe
/ Und stürzt hinaus zu unversehnem Kampfe. / Nicht warten will er,
bis die Kampfgenossen / Ihm Folge tun; er stürmt allein hinaus, /
Allein auf tausend Feinde dicht geschlossen, / Stürzt sich allein
in tausendfachen Graus. / Doch folgt ihm rasch, von seinem Mut durchflossen,
/ Der andern Schar; selbst Aladin zieht aus. / Wer feige war, wer schüchtern,
zagt nicht weiter, / Spornt Wut auch mehr als Hoffnung die Begleiter."
[51]
Der Sultan hat sich
verdünnisiert, Aladin ist erschlagen: "Fern ist der Sultan, Aladin
erschlagen, / Und ihre Mannschaft folgt verschiedner Wahl: / Die einen
jetzt gleich wüt'gen Tigern jagen / Die Brust verzweifelnd in des
Feindes Stahl; / Die andern suchen wie betäubt vom Zagen / Im hohen
Turme Schutz zum zweitenmal. / Doch mit den Flücht'gen drängt
sich mutentglommen / Der Sieger ein und macht den Sieg vollkommen. / So
fällt die Burg, und teils wird auf den Stiegen,
Teils unten schon
der Flüchtling umgebracht. / Indes hat Raimund, der die Zinn' erstiegen,
/ Des Kreuzpanier mit sich hinauf gebracht / Und läßt's im Wind'
als Siegeszeichen fliegen, / Im Angesicht der großen Völkerschlacht.
/ Doch Soliman sieht nicht das Siegsgepränge, / Er ist schon fern
und mischt sich ins Gedränge." [52]
"Indes hat
Ormond, der sich unterwunden
Heimtückisch
zu vollziehn die grause Tat,
Samt den Genossen,
ihm durch Eid verbunden,
In falscher Wehr
den Christen sich genaht:
Wie nächt'ge
Wölfe, gleichend fast den Hunden,
Zur Hürde ziehn
auf nebelvollem Pfad,
Indem sie spähn,
den Eingang zu entdecken,
Und den verdächt'gen
Schweif geschickt verstecken.
Sie nähern sich;
schon hat der freche Heide
Von Gottfrieds Seite
sich nicht fern gestellt;
Doch wie Bouillon
das Gold, die weiße Seide
Des Truggewands
erblickt, da ruft der Held:
Seht da den Frevler,
der in falschem Kleide
Verrätrisch
sich als einen Franken stellt!
Seht da mit ihm
die andern Missetäter!
So rufend sprengt
er los auf den Verräter.
Er trifft ihn scharf;
der Frevler, ohne Regen,
Haut nicht, noch
wehrt sich, noch entweicht den Reihn.
Als säh' er
Gorgos Haupt, wie höchst verwegen
Er sonst auch war,
wird er zu Eis und Stein.
Auf sie nun stürmt
ein jeder Speer und Degen,
Und jeder Bogen
zielt auf sie allein;
Bald ist die Schar
der Frevler aufgerieben,
Den Toten selbst
der Leichnam nicht geblieben.
Bouillon, bespritzt
mit Blut der Frevlermeute,
Eilt in die Schlacht
nach jenem Ort gewandt,
Wo er die dichtste
Heerschar seiner Leute
Von Altamor gesprengt,
zerstoben fand,
So dass sie rings
im Felde sich zerstreute,
Wie vor dem Südwind
afrikan'scher Sand.
Er rennt herbei,
schilt, droht und hält mit strenger
Gewalt die Flücht'gen
und bestürmt den Dränger. (...)
Die Negerfürsten,
die aus Libyens Reichen,
Wirft er dahin,
den in des andern Blut.
Auf andre haun die
Ritter ein und weichen
Dem edeln Führer
nicht an wilder Glut.
Mit großer
Schmach fällt unter ihren Streichen
Das Heidenvolk,
das nichts zur Abwehr tut.
Kein Kampf ist dies,
nur Mord und Niederlage;
Denn dort gebraucht
man Stahl, hier Schrei und Klage.
Nicht lang' empfangen
sie am edlern Teile
Die Wunden noch,
und zeigen ihr Gesicht.
Die Scharen fliehn,
und Furcht treibt sie zur Eile,
dass alles wild
aus Reihn und Gliedern bricht.
Allein Rinald verfolgt
sie sonder Weile,
Und eh' sie ganz
versprengt sind, ruht er nicht.
Dann aber sammelt
sich der rasche Sieger,
Der minder wild
ist gegen flücht'ge Krieger. (...)
Indessen hier mit
wechselndem Gewinne
Der Heid' und Christ
sich wagt in blut'gem Spiel,
Steigt Soliman auf
seiner Turmes Zinne
Und schaut von dort
nach einem fernen Ziel,
Schaut, wie auf
Bühnen, mit geschärftem Sinne
Des Menschenlebens
wildes Trauerspiel:
Tod und Verwüstung
unaufhörlich rege
Und des Geschicks,
des Zufalls große Schläge.
Er steht betäubt
und mit erstauntem Gaffen
Beim ersten Blick;
doch bald erwacht die Wut.
Um gleiche Taten
kühn und groß zu schaffen,
Strebt nach dem
Felde der Gefahr sein Mut.
Er zaudert nicht;
schon ist er ganz in Waffen,
Ergreift den Helm
und ruft voll mächt'ger Glut:
Auf, Krieger, auf!
Noch zögern ist Verderben;
Heut ist die Losung:
Siegen oder Sterben!
Sei's, dass vielleicht
des Himmels wundergleiche
Vorsehung solche
Wut ihm angefacht,
Damit der Rest vom
Palästinerreiche
Zertrümmert
werd' in dieser einen Schlacht;
Sei's, dass ihn
jetzt dem nahen Todesstreiche
Entgegenführt
des eignen Triebes Macht:
Er sprengt das Thor
im wilden Zorneskrampfe
Und stürzt
hinaus zu unversehnem Kampfe.
Nicht warten will
er, bis die Kampfgenossen
Ihm Folge tun; er
stürmt allein hinaus,
Allein auf tausend
Feinde dicht geschlossen,
Stürzt sich
allein in tausendfachen Graus.
Doch folgt ihm rasch,
von seinem Mut durchflossen,
Der andern Schar;
selbst Aladin zieht aus.
Wer feige war, wer
schüchtern, zagt nicht weiter,
Spornt Wut auch
mehr als Hoffnung die Begleiter. (...)
Fern ist der Sultan,
Aladin erschlagen,
Und ihre Mannschaft
folgt verschiedner Wahl:
Die einen jetzt
gleich wüt'gen Tigern jagen
Die Brust verzweifelnd
in des Feindes Stahl;
Die andern suchen
wie betäubt vom Zagen
Im hohen Turme Schutz
zum zweitenmal.
Doch mit den Flücht'gen
drängt sich mutentglommen
Der Sieger ein und
macht den Sieg vollkommen.
So fällt die
Burg, und teils wird auf den Stiegen,
Teils unten schon
der Flüchtling umgebracht.
Indes hat Raimund,
der die Zinn' erstiegen,
Des Kreuzpanier
mit sich hinauf gebracht
Und läßt's
im Wind' als Siegeszeichen fliegen,
Im Angesicht der
großen Völkerschlacht.
Doch Soliman sieht
nicht das Siegsgepränge,
Er ist schon fern
und mischt sich ins Gedränge." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 20
Die Heiden fliehen oder
kämpfen schon für die Christen. Die Muslime müssen wie die
Heiden im paulinischen Sinne zurückgewonnen werden, dann kämpfen
sie auf der richtigen Seite: "Als Soliman, der dem Antäus gleichend
/ Im langen Krieg' oft fiel und immer drauf / Furchtbarer sich erhob, nun
sank erbleichend / zu ew'ger Rast: da eilt des Rufes Lauf. / Das Glück,
unstet bisher im Felde streichend, / Hält länger nicht des Siegs
Entscheidung auf; / Es hemmt die Kreise, fügt sich ohne Schwanken
/ Zu Gottfrieds Heer und streitet für die Franken. / Der Nerv des
Morgenlandes, die Genossen / Der Königsschar fliehn, wie die andern
flohn. / Einst hießen sie unsterblich; doch beschlossen / Ist ihr
Verderb, dem Titelprunk zum Hohn. / ... Besudelt und verderbt in
großer Menge / Der Sarazenen Schmuck und Wehrgepränge." [53]
"Als Soliman,
der dem Antäus gleichend
Im langen Krieg'
oft fiel und immer drauf
Furchtbarer sich
erhob, nun sank erbleichend
Zu ew'ger Rast:
da eilt des Rufes Lauf.
Das Glück,
unstät bisher im Felde streichend,
Hält länger
nicht des Siegs Entscheidung auf;
Es hemmt die Kreise,
fügt sich ohne Schwanken
Zu Gottfrieds Heer
und streitet für die Franken.
Der Nerv des Morgenlandes,
die Genossen
Der Königsschar
fliehn, wie die andern flohn.
Einst hießen
sie unsterblich; doch beschlossen
Ist ihr Verderb,
dem Titelprunk zum Hohn. (...)
Besudelt und verderbt
in großer Menge
Der Sarazenen Schmuck
und Wehrgepränge.
So siegt Bouillon
nach langem, hartem Streite;
Und da der Tag noch
völlig nicht entschwand,
Führt er die
Sieger in die schon befreite
Hochheil'ge Stadt,
wo Christi Wohnung stand.
Er selber geht an
seiner Helden Seite
Zum Tempel ein mit
blut'gem Kriegsgewand,
Hängt hier
die Waffen auf als fromme Gabe
Und löset sein
Gelübd' am heil'gen Grabe." - Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata,
Canto 20
Anmerkungen
[1] Wissenschaftsbriefe
/ Science Review Letters 2022,
21, Nr. 1358 und Kurse Nr.
556 Torquato Tasso, Nr. 557 Ludovico Ariosto
I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto
III, Nr. 020 Johann Wolfgang
von Goethe I-II, Nr. 545 Sittenlehre
I-II, Nr. 614 Sittenlehre III,
Ib.
[2] Ib.
[3] Ib.
[4] Ib.
[5] Ib.
[6] Torquato Tasso,
La Gerusalemme liberata, Canto 1. Poema heroice, Ferrara 1581. Vgl. Kurs
Nr.
556 - Torquato Tasso. Ib.
[7] Ib.
[8] Ib.
[9] Ib.
[10] Ib.
[11] Canto 2
[12] Ib.
[13] Ib.
[14] Canto 3
[15] Canto 4
[16] Ib.; vgl. Kurse
Nr.
320 Romanische Kunst und Architektur, Nr.
325 Kunst und Architektur der Gothik , Nr.
562 Dante Alighieri, Ib.
[17] Ib.
[18] Canto 5; vgl.
Kurse Nr. 557 Ludovico Ariosto I-II, Nr.
668 Ludovico Ariosto III, Nr.
667 Romantische Kunst und Philosophie, Nr.
559 - Wolfram von Eschenbach, Ib.
[19] Canto 6
[20] Canto 7; vgl.
Kurse Nr. 667 Romantische
Kunst und Philosophie, Nr.
512 Novalis, Nr. 568 Nikolaus
von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de Cusa, Nr.
641 Staats- und Rechtslehre III, Nr.
644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr.
655 Staats- und Rechtslehre V .Ib.
[21] Ib.
[22] Ib.
[23] Canto 9
[24] Ib.
[25] Ib.
[26] Canto 10; Der
Fatalismus der meisten Muslime lässt sie die Geschichte verachten
und antike und christliche Baudenkmäler zerstören. Vgl. Kurse
Nr.
556 Torquato Tasso, Nr. 557 Ludovico Ariosto
I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto
III, Nr. 568 Nikolaus von Kues
/ Nicolaus Cusanus / Nicolai de Cusa, Nr.
506 Wladimir Solowjew, Nr.
505 Arthur Schopenhauer I-II. Ib.
[27] Ib.
[28] Canto 11; vgl.
Kurs Nr. 667 Romantische
Kunst und Philosophie, Ib.
[29] Ib.
[30] Ib.
[31] Canto 14; vgl.
Kurse Nr. 320 Romanische
Kunst und Architektur, Nr.
350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr.
325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance, Ib.
[32] Ib.
[33] Canto 15
[34] Ib.
[35] Canto 16
[36] Ib.
[37] Ib.
[38] Canto 17; zu:
Muslime fordern Toleranz von den Christen und stilisieren sich gerne als
Opfer einer "Islamophobie", in Wirklichkeit steht "Die halbe Welt in Waffen",
bereit, weiterhin gegen Christen zu kämpfen. Seitdem Ägypten
"zum Islam überschritt" geht es bis heute in diesem Land bergab. Das
Gleiche betrifft weitere Länder der Levante, Afrikas und Asiens. Ergriffen
wurde die Herrschaft von Barbaren "aus Mahoms Blut". Was blieb war, wie
heute in Russland, "die gewalt'ge Gier nach Ruhm und Reichen". Mittel für
die Eroberungszüge standen bereit: "Die einen geben ihm in freiem
Solde / Bewaffnet Volk, die andern Zins an Golde." Wie Russland heute die
Ukraine angreift, so die islamischen Fürsten damals das Frankenreich,
vgl.Kurse Nr. 556 Torquato Tasso,
Nr.
568 Nikolaus von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de Cusa, Nr.
557 Ludovico Ariosto I-II, Nr.
668 Ludovico Ariosto III, Nr.
544 Staats- und Rechtslehre, Nr.
641 Staats- und Rechtslehre III, Nr.
644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr.
655 Staats- und Rechtslehre V, Nr.
506 Wladimir Solowjew, Nr.
505 Arthur Schopenhauer I-II., Ib.
[39] Ib.
[40] Ib.
[41] Ib.
[42] Ib.; zu Attila
vgl. Kurse Nr. 667
Romantische Kunst und Philosophie, Nr.
562 Dante Alighieri, Ib.
[43] Ib.
[44] Ib.
[45] Ib.; zu: Ebenfalls
zu den Ahnen zählen die berühmten Bezwinger der "Frevler Rotte",
der muslimischen Türken und Korsaren ("Kriege mit den Frechen"), die
Frieden und Sicherheit bewahren: "Allein vor allen wird Alfonso ragen,
/ Des Namens zweiter, doch der erst' an Wert. / Er wird erstehn, wann in
verderbten Tagen / Die dürft'ge Welt nur wenig Helden nährt.
/ Nie wird wie er ein Mann so herrlich tragen / Das Zepter auf dem Thron,
im Kampf das Schwert, / Der Waffen Last, des Diademes Bürde: / Er,
deines Stammes Ruhm und höchste Würde! / ... Nicht mindrer Glanz
wird ihn als Mann verklären, / Wann er den Frieden stiftet und bewacht.
/ Den Seinen wird er Sicherheit gewähren, / Obwohl umringt von kühner
Nachbarn Macht; / Die Künste fördern, das Talent ernähren,
/ Festspiele feiern von erlesner Pracht; / Mit gleicher Wage Straf' und
Lohn verteilen / Und sichern Blicks voraus der Zukunft eilen. / O sollt'
er je zum Kriege mit den Frechen, / Die Land und Meer dann furchtbar überziehn,
/ Von denen einst in einer Zeit voll Schwächen / Die edelsten der
Völker schmählich knien; / Sollt' er, um Tempel und Altar zu
rächen, / Die sie zerstört, hinaus als Feldherr ziehn: / Wie
würd' er dann der Frevler Rotte zähmen, / Wie harte Rach' an
dem Tyrannen nehmen! / Dann wehrt' umsonst mit mächt'gem Widerstande
/ Der Türk' und Mohr des Helden kühner Tat; / Denn bahnen würd'
er bis zum Euphratstrande, / Bis auf des Taurus schneebedeckten Grat, /
Bis in des Sommers ewig blühn'de Lande / Dem Kreuz, dem Aar, den Lilien
ihren Pfad, / Des Mohren Haupt mit heil'ger Flut betauen / Und so des Nils
verborgne Quellen schauen, vgl. Kurse Nr.
556 Torquato Tasso, Nr. 557 Ludovico Ariosto
I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto
III, Nr. 558 Calderón de la Barca
I,
Nr. 648 Calderón
de la Barca II, Nr. 650
Calderón de la Barca III, Nr.
651 Calderón de la Barca IV,
Nr.
563 Miguel de Cervantes I, Nr.
645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637
Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de
Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III,
Nr.
643 Lope de Vega IV, Nr. 652
Juan Ruiz de Alarcón,
Nr.
632 Ginés Pérez de Hita, Nr.
633 Luis Vaz de Camões, Ib.
[46] Canto 18
[47] Ib.
[48] Canto 20
[49] Ib.
[50] Ib.
[51] Ib.
[52] Ib.
[53] Ib.;zu: Die
Muslime müssen wie die Heiden im paulinischen Sinne zurückgewonnen
werden, dann kämpfen sie auf der richtigen Seite, vgl auch Kurse Nr.
556 Torquato Tasso,
Nr. 568 Nikolaus
von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de Cusa, Nr.
506 Wladimir Solowjew, Nr.
510 Schelling: Philosophie der Offenbarung. Ib.
Joseph Mallord William
Turner, Die Peterskirche von Süden her, 1819
Für die Philosophie
in der Romantik spielt die Musik eine wichtige Rolle. Der spanische Dichter,
Schriftsteller und Komponist Temistocle Solera (1815-1878) schrieb das
Libretto zu Verdis "Nabucco", wodurch Verdi weltberühmt werden sollte.
Die Musik bringt die romantische Philosophie zum Ausdruck, die immer eine
Philosophie der Freiheit ist. So zum Beispiel der feierlich fließende
Hoffnungsgesang des Zacharias im ersten Act: "D'Egitto là sui lidi..."
(In schweren Leidenstagen / Sandte er Moses als Retter. / Siegreich die
Feinde schlagen / Half er Gideons kleiner Schar. / Niemals wird Leid euch
geschehen, / Baut ihr auf den Herrn in Not und Gefahr. / ... Glückliche
Friedenstage / Werden wir wiedersehen), den der Chor unisono aufnimmt;
und vor allem im Gesang des Gefangenenchors am Ende des dritten Acts. So
wie es hier um die Befreiung der Hebräer vom Joch des Nebukadnezar
und die Vertreibung des Verräters (Ismael) geht, der den "Lügengott"
Baal verehrt, so hatte sich zu Verdis Lebzeiten Griechenland vom Joch der
ismaelitischen Osmanen bzw. Türken und ihrem "Lügengott" Allah
befreit. Was Zacharias am Ende des ersten Acts zu Ismael sagt, könnte
man heute den Muslimen sagen: "Dalle genti sii reietto, / Dei fratelli
traditore! / Il zuo nome maledetto / Fia l'obbrobio d'ogni età!
/ 'Oh, fuggite il maledetto', / Terra e cielo griderà." (Ja, ganz
Israel wird schmähen dich, Verräter an den Brüdern. Mit
Verachtung soll dich sehen wer zum wahren Glauben sich bekennt! Gram und
Schrecken wird entstehen, wo man deinen Namen nennt!) Im Gegensatz zu den
heutigen Muslimen, die weiterhin an ihrem "Lügengott" festhalten,
erkennen Nebukadnezar und Ismael - zumindest in der Oper - dass sie bisher
einen "Lügengott" oder "Unheilsgötzen" angebetet hatten; nun
bekennen sie sich zum Gott der Hebräer, der eigentlich Christus ist.
Dazu Zacharias: "Ein mächtiger Herrscher wirst du durch den Segen
Gottes sein! Ebenfalls von Solera stammt das Libretto zu Verdis Oper Attila;
auch hier geht es um die Freiheit Europas bzw. Italiens. In der Oper werden
die Verwüstungen geschildert, die Attila angerichtet hat und die an
die Verwüstungen der Russen in der Ukraine erinnern: "Cara patria,
già madre e reina / Di possenti magnanimi figli, / Or macarie, deserto,
ruina, / Su cui regna silenzio e squallor" (Teures Heimatland, ehemals
Mutter und Königin von kräftigen und großmütigen Söhnen,
Jetzt ein Trümmerhaufen, eine Wüste, eine Ruine, über die
Düsternis und Schweigen regieren). Raffael hat die Szene im ersten
Akt schon in seinem berühmten Bild festgehalten. Attila hat einen
Traum, in dem ihn ein alter Mann bei den Haaren ergreift und ihm befiehlt:
"Di flagellar L'incarco / Contro i mortali hai sol. / Tarretra! Or chiuso
è il varco; / Questo de' numi è il suol!" (Du bist als Geißel
ausersehen allein gegen die Menschheit. Ziehe dich zurück! Der Weg
ist nun versperrt: Dieses ist das Gebiet der Götter!" Attila bekennt:
"E l'alma in petto ad Attila / S'aahiaccia pel terror." (Und die Seele
in Attilas Brust ist gelähmt vor Schrecken), vor allem als er den
alten Mann (Papst Leo) später tatsächlich trifft und er die gleichen
Worte wiederholt. In Giuseppe Verdis "Il Corsario" (Libretto Francesco
Maria Piave nach Lord Byron) kündigt sich schon der griechische Freiheitskampf
an: "dal braccio nostro oppresso / il Musulman cadrà / All'armi,
all'armi e intrepidi / cadiam, cadiam sull' empia Luna." (Erdrückt
von unserer Übermacht wird der Muselmann unterliegen. Zu den Waffen,
zu den Waffen, ohne Verzagen lasst uns den verruchten Halbmond überfallen).
Auch die Frauen aus dem Harem sollen befreit werden, denn sie wollen vom
Pascha und dem "verruchten Halbmond" nichts mehr wissen: "M'ama Said! io
l'odio! / O vile musulman, tu non conosci, / tu non comprendi ancora /
qual alma io chiuda in petto!" (Seid liebt mich, doch ich verabscheue ihn.
O ekelhafter Muselman, du kennst nicht und kannst noch nicht verstehen
die Gefühle meines Herzens). Der Pascha von Coron hat außer
seinen hundert Frauen nur noch eins im Kopf: "Nuovi supplizi, / orribili,
mai noti / all'uom, al demone, / immaginar saprò." (Neue, furchtbare
Foltern, weder von Menschen noch vom Teufel gekannt, werde ich ersinnen).
Ohne Freiheit kann es auch keine Liebe geben: "E può la schiava
un palpito sentir / per l'oppressore? / Nel core sol dei liberi / sa germogliar
l'amore." (Kann das Herz einer Sklavon für ihren Unterdrücker
schlagen? Liebe kann nur gedeihen unter freien Menschen). Auch in Giuseppe
Verdis "I Lombardi alla prima crociata" (Libretto Temistocle Solera nach
Tommaso Grossi und Torquato Tasso) geht es um die Freiheit Europas und
anderer christlicher Städte wie Jerusalems, die von Halbmond-Bannern
bedroht werden, "Sugl' empi vessilli che il ciel maledi"(den schändlichen
Bannern, die der Himmel verdammt); "l'empie bende squarciar de' Musulmani"
(die gottlose Bande der Moslems müsse zerrissen werden), denn man
will auch im nahen Osten sich als freier Mensch bewegen und sich nicht
verstecken müssen: "Musulman la veste il dice / Ritiriamci" (Seine
Kleidung verrät den Moslem. Ich werde mich zurückziehen), "Odi,
un branco musulmano / Ha la figlia a me rapita... / Tutta l'Europa là
vedi raccolta, / Al voler di Goffredo sogetta! / ... Stolto Allhà!
sovra il capo ti piomba / Già dell'ira promessa la piena; / Santa
voce pertutto ribomba / Proclamante l'estremo tuo di." (Höre! eine
Bande von Moslems hat mir meine Tochter geraubt... Du siehst dort ganz
Europa versammelt, fügsam den Befehlen Godefroys!... verblödeter,
lächerlicher Allah! Auf dein Haupt mag die angekündigte Last
des Zorns nun niederfallen; lass das heilige Wort überall widerhallen,
wie es das Ende deiner Tage verkündet).
Auch in Carl Maria
von Webers romantischer Oper "Oberon" in drei Akten nach Christoph Martin
Wielands gleichnamiger Dichtung, geht es um Freiheit. Der Elfenkönig
Oberon hat eine Vision, in der seine Hilfe als Retter gefordert wird: "Warum
musst du schlafen, O Held voll Mut? / Ein Mädchen sitzt weinend an
Babylons Flut! / Auf rette sie dir, eh als Opfer sie sinkt!" Oberon schickt
den Herzog Hüon von Guienne, das Mädchen aus dem Harem zu befreien
und stattet ihn mit dem Zauberhorn aus. Hüon ist entschlossen das
Mädchen aus den Händen der barbarischen Muslime zu retten und
bittet Oberon: "Sei ein Führer mir, holder Geist! / Zu dem Thron des
Ungläubigen leite mich... Zum Kalifen leite mich! / Dort sei der Arm,
sei das Herz bewährt! / Holder Geist sei mein Führer, / Leite
zu dem Gottverworf'nen mich!!" Schon bald erreicht er Bagdads Schloss,
wo er von den gefangenen Frauen schon erwartet wird: "Eil, edler Held!
Befreie dir / die Braut, die deiner wartet hier! ... / Glück! Freude!
Gerettet sind wir in der Not! / Auf! Er ist da und trotzet kühn dem
Tod!" In der Bühnenbeschreibung heisst es: "Die Janitscharenmusik
bewegt sich langsam auf die Terasse. Mesru, der sehr dicke Anführer
der Haremswächter, erscheint wackelnd mit ihnen. Dreißig Mann
Wachen von ebendaher, nehmen hinter der Musik Aufstellung." Der zweite
Akt beginnt im Palast des Harun al Raschid, des Kalifen von Bagdad. Die
starke Bewachung des Harem kann Hüon nur mit hilfe von Oberons Zauberhorn
überwinden. Er ruft den Frauen zu: "Wir müssen uns zu den Schiffen
durchschlagen, bevor alle erwachen! Auf nach Askalon! ... Wisst ihr, was
das heisst? Nach Frankreich geht es! Auf hoher See geraten sie aber in
einen Sturm und werden von islamischen Korsaren (Seeräuber) geraubt
und an ihren Herrn, Almansor, den Emir von Tunis, als Sklavinnen verkauft.
Hüon muss sie nun erneut aus islamischer Gefangenschaft befreien.
Im dritten Akt heisst es: "Alle Schiffe, die nach dem Scheitern der unseren
auf dem Meer kreuzten, waren Räuberschiffe... Ja, Korsaren haben sie
vor meinen Augen fortgeschleppt... Dann ist es richtig, was alle hier flüstern.
Die Korsaren hätten eine arabische Prinzessin vor den Emir gebracht,
und der Emir hätte sie in den schönsten Pavillon gesperrt. Von
dem Korsaren Abdallah werden die Frauen wie Vieh behandelt: "Sollen wir
sie wieder auf ein Schiff bringen und in Sizilien verkaufen? Ich tausch
sie gern gegen eine andere, die nicht so starrköpfig ist... Du bist
ein grober Klotz, Abdallah. Hast du nicht gesehen, wieviel Leidenschaft
in ihr steckt? Man muss Geduld haben...". Mit Hilfe eines Zauberhorn wird
nun der Elfenkönig Oberon gerufen, der sie letztlich befreit: Dazu
Oberon: "Heil, treues Paar! Vorbei die Leiden! / Es danket Oberon euch
beiden; / Durch euch ward ihm des Siegs Gewinn, / Und neu umarmt er seine
Königin. / Schnell wie der Blitz entflieht, / Bring ich dich, Kampfgenoss',
hin in Frankens beglückt' Gebiet, / In des Kaisers hohes Schloss.
/ Wird dich vor ihm hin mit der schwererrung'nen Braut! / Preis tönet
dir durch die Welt, voll und laut." Auf der Bühne findet ein
Szenenwechsel statt: "Man sieht den Thronsaal Kaiser Karl des Großen.
Feierlicher Aufzug der Hofleute." Verteidigt wurde das Christentum und
gekämpft gegen die finsteren Mächte des Islam. Auch in Carl Maria
von Webers romantischer Oper "Der Freischütz" in drei Akten nach dem
Libretto von Friedrich Kind geht es um den Menschen, der sich im Kampf
gegen finstere Mächte behaupten muss. Begeistert von der Oper waren
auch E.T.A. Hoffmann ("seit Mozart nichts Bedeutenderes für die deutsche
Oper geschrieben", 1821), Hector Berlioz und Goethe. Im zweiten Akt wendet
Agathe sich an Christus: "Vor Gefahren / Uns zu wahren / Sende deine Engelscharen!"
Vgl. Kurse Nr. 667
Romantische Kunst und Philosophie I, Nr.
669 Romantische Kunst und Philosophie II,
Nr.
509 F.W.J. Schelling I, Johann
Wolfgang von Goethe I-II, Nr.
511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr.
658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr.
553 Friedrich Schiller I-II, Nr.
512 Novalis, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck I,
5-7, Nr. 621 Lord Byron, Nr.
556 Torquato Tasso, Nr. 634 Hans Sachs,
Nr.
559 Wolfram von Eschenbach,
Nr.
664 Philosophie der Kunst,
Nr.
522 Raffael (Raffaello Sanzio), Akademie der Kunst und Philosophie
Eugene Delacroix,
Battle of Poitiers, canvas, 1830
Battle of Tours
(October 732), victory won by Charles Martel, the de facto ruler of the
Frankish kingdoms, over Muslim invaders from Spain
Annibale Carracci,
Rinaldo e Armida
Giambattista Tiepolo,
Rinaldo enchanted by Armida,1745
Giambattista Tiepolo,
Rinaldo und Armida im Zaubergarten, um 1752
Torquato Tasso wird
am 11. März 1544 in Sorrent geboren und stirbt am 25. April 1595 in
Rom. Er war ein italienischer Dichter des 16. Jahrhunderts. Am bekanntesten
wurde er durch das Epos La Gerusalemme liberata. Bernardo Tasso, der Vater
Torquatos, war ein Graf aus dem Hause Tasso von Bergamo, von dem sich auch
die Linie derer von Thurn und Taxis (italienisch della Torre e Tasso) ableitet.
Zwischen 1532 und 1558 arbeitete er als Sekretär im Dienste Ferrante
Sanseverinos, des Fürsten von Salerno. Tassos Mutter war Porzia dei
Rossi, die Tochter einer noblen neapolitanischen Familie mit Wurzeln in
Pistoia. Torquato wurde in Abwesenheit seines Vaters geboren, da dieser
von 1543 bis 1544 mit seinem Herrn am vierten italienischen Krieg zwischen
Karl V. und Franz I. teilnehmen musste. Von seinen Geschwistern lernte
Tasso nur seine ältere Schwester Cornelia kennen, da der 1542 geborene
Bruder (er hieß ebenfalls Torquato) im Jahr seiner Geburt verstarb.
Im Jahr 1560 begann Torquato Tasso in Padua mit dem Studium der Rechtswissenschaften,
besuchte aber im Jahr darauf nur noch Vorlesungen in Philosophie und Sprachfertigkeit
bei Francesco Piccolomini (1520–1604) und Carlo Sigonio. In jenen Jahren
gehörte Tasso auch einem privaten Kreis von Gelehrten rund um Sperone
Speroni an. In dieser Umgebung arbeitete er intensiv an der Fertigstellung
des Rinaldo. Das erzählende Gedicht wurde im Sommer 1562 mit einer
Widmung an Luigi d’Este, den damaligen Dienstherrn von Bernardo Tasso,
veröffentlicht. Im November 1562 begann Tasso ein Studium in Bologna,
wo er oft private Literatur-Akademien besuchte. Den Sommer verbrachte er
bei seinem Vater in Mantua, wo dieser als Sekretär von Guglielmo Gonzaga
arbeitete. Er wurde unter dem Namen Pentito Mitglied der von Gonzaga gegründeten
Academia degli Eterei und nahm an der Universität seine unterbrochenen
Studien wieder auf. Ob Tasso seine Studien jemals abschloss, ist nicht
bekannt. Während seines Aufenthaltes in Padua verfasste er seine ersten
lyrischen Stücke. Einige davon widmete Tasso der jungen Hofdame Lucrezia
Bendidio, die einer vornehmen ferraresischen Familie entstammte und vielfach
als Tassos erste Liebe bezeichnet wird.
Tasso kennt man heute
fast nur noch aus Goethe's "Torquato Tasso". Darin geht es, ähnlich
wie bei Hölderlin, auch darum das Schicksal der Christenheit im Kampf
mit den Sarazenen und Türken in dichterischer Form darzustellen
Doch Torquato Tasso ist ein berühmter italienischer Dichter. Sein
bekanntestes Werk ist "Das befreite Jerusalem", das auch Händel zu
seinem "Rinaldo" inspirierte. Auch Händels Kreuzritter-Oper "Rinaldo"
erinnert an den Konflikt der christlichen Länder mit dem Islam. Georg
Friedrich Händel brauchte 1710 ganz einfach handfeste Figuren, mit
denen er deftigen Bühnenzauber entfalten konnte, um als Neuling das
Publikum an der Themse zu beeindrucken. Das passende Personal liess er
sich von dem Librettisten Giacomo Rossi aus dem Kreuzritterepos "Das befreite
Jerusalem" von Torquato Tasso zusammenstellen, sowie aus Ariosts "Orlando
furioso" und der Legende um die Zauberin Armida. Interessant ist die Inszenierung
von Herzog: "Die Mannen des christlichen Heerführers Goffredo (Gottfried
von Bouillon) werden gezeigt als eine Truppe von Aktenträgern, die,
ziemlich albern, die Rituale der Delegationen bei Friedensverhandlungen
und Krisensitzungen durchexerziert. Ihr Gegenspieler Argante, Verhandlungsführer
der sarazenischen (also islamischen) Seite, ist ein Weichei, er giert mehr
nach Sex als nach Macht. Bei seinem genüsslich zelebrierten Ausschnüffeln
der Reizwäsche der Zauberin Armida und den plumpen Annäherungsversuchen
an die schöne Almirena, Geliebte des Titelhelden Rinaldo, kommen einem
unweigerlich die Nachrichten von den Kölner Massengrabsch-Szenen in
den Sinn. Überdies entwickelt die Regie einen gehörigen Theaterdonner,
der untrüglich nach Sprengstoff und Kalaschnikow-Geratter klingt."
Eine gewisse Albernheit wird auch dadurch gefördert, dass Händel
Rinaldo, Goffredo, Eustazio für Countertenor bzw. Alt vorgesehen hatte;
dennoch sind die Arien von Rinaldo ("Cara sposa, amante cara") im ersten
Akt und seiner Freundin Almirena ("Lascia ch'io pianga") im zweiten Akt
einzigartig in der Operngeschichte.
Nicht nur Händel
hat Ausschnitte aus Torquato Tasso's Versepos "La Gerusalemme liberata"
vertont. Die Liebesgeschichte zwischen Armida und Rinaldo ist dem Epos
als Episode einverwoben. Neben Benedetto Ferraris "L'Armida" komponiert
ein knappes halbes Jahrhundert vorher Jean-Baptiste Lully die "Tragedie
lyrique Armide" nach einem Libretto von Philippe Quinault. An dieses Versepos
knüpfte ein knappes Jahrhundert später Christoph Willibald Glucks
Armide (1777) an. Danach häufen sich die "Armida" -Opern, mehr und
mehr zeigt sich Interesse am Kampf der Christen gegen die muslimischen
Heiden: Giuseppe Scarlatti, Manfredini, Anfossi, Salieri, Sacchini, Gazzaniga,
Righini, Cherubini, Jomelli, Naumann, Bertoni und Haydn legen ihre Opern
vor. Haydns Oper "Armida, Dramma eroico" wurde ein großer Erfolg,
man bezeichnete sie als das bislang beste Werk, am Hoftheater stand sie
an der Spitze aller, auch Haydns zwischen 1784 und 1790 gespielter Opern,
inkl. seines 1782 komponierten "Dramma eroicomico Orlando Paladino. Auch
die Romantiker wie Rossini und Dvorak komponierten eine Armida-Oper.
Wie im Original von
Tasso und in Händels Rinaldo wird auch in Dvorak's Armida schnell
klar, auch der Moschee-Besuch hat wenig Sinn, wenn er nur dazu dient, Allah,
dem "Lügnergott" zu verehren: "Die Mütter ziehn indes in die
Moscheen, / Um zu dem bösen Lügnergott zu flehen" (Tasso). Bei
Händel bekennt Armida zum Schluss, der Schwächling Allah habe
keine Macht, den Christen helfe "eine stärkere Gottheit" und daher
konvertiert sie zum Christentum. Auch erzählt sie wie Frauen
von muslimischen Männern unterdrückt und auf falsche Fährten
geführt werden: "Als Heidin wuchs ich auf, und List und Trügen
schien zum Verderb der Christen mir erlaubt. Dir folgt' ich, fing dich,
führte dich in Banden vom Heere fern nach weit entlegnen Landen; Nicht
tadle mich mein Oheim und mein Hüter; Er wollt' es so, er klage selbst
sich an. Zu schlechtem Tun für weibliche Gemüter Führt'
er zuerst den stolzen Geist hinan. Er raubte mir das köstlichste der
Güter, Die edle Scheu, und störte meine Bahn. Ihm fällt
zur Last die Schuld unwürd'ger Dinge, Die ich vollbracht aus Lieb',
aus Zorn vollbringe" (Tasso). In Händels Rinaldo zerbricht sie ihren
Zauberstab und nimmt den Glauben ihres Geliebten an, auch bei Dvorak steht
die Liebe zu Rinaldo im Mittelpunkt; auch wenn sie stirbt, wird sie vorher
noch getauft und wird christlich. Der Librettist Jaroslav Vrchlický
schrieb den Text bereits 1888 für den Komponisten Karel Kovarovic,
der jedoch die Vertonung nach mehreren Versuchen aufgab. Anschließend
bot Vrchlický das Libretto Karel Bendl und Zdenek Fibich an, die
aber beide kein Interesse zeigten. Dvorák, der bereits sein Oratorium
Die Heilige Ludmilla auf einen Text Kovarovics vertont hatte, nahm dessen
Angebot an, als er sich nach seinem Erfolg mit Rusalka 1901 nach einem
geeigneten Libretto für seine nächste Oper umsah. Er begann am
11. März 1902 mit der Komposition und beendete die Arbeit am 23. August
1903. Nicht zuletzt durch seine beiden letzten Opern "Russalka" und "Armida"
wurde Dvorak zu einem der bedeutendsten Opernkomponisten der Welt. Vgl.
Kurse Nr. 556 Torquato Tasso, Nr.
557 Ludovico Ariosto I-II, Nr.
668 Ludovico Ariosto III,
Nr.
667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr.
669 Romantische Kunst und Philosophie II, Akademie der Kunst und Philosophie
Torquato
Tasso
Akademie
der Kunst und Philosophie / Academy of Arts and Philosophy
DI.
M. Thiele, President and international Coordinator
M.
Thiele College of Beetherapy / Academy of Arts and Philosophy / Sciences
Allgemeine
Infos zur Akademie der Kunst und Philosophie und den Kursen
Registration
form
Zur Philosophie und
Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres,
der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik
vgl. Kurse:Nr.
551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel
II,
Nr. 511 Johann
Gottlieb Fichte I, Nr.
658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr.
509 F.W.J. Schelling I, Nr.
510 F.W.J. Schelling II, Nr.
513 F.W.J. Schelling III, Nr.
505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr.
663 Arthur Schopenhauer III, Nr.
531 Platon, Nr.
533 Aristoteles, Nr.
623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr.
020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr.
673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr.
553 Friedrich Schiller I-II, Nr.
675 Friedrich Schiller III, Nr.
554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr.
512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II,
Nr.
677 Jean Paul,
Nr.
667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr.
669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr.
630 Johann Ludwig Tieck,
Nr.
631 Adelbert von Chamisso,
Nr.
567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière,
Nr.
622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor
Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr.
679 Laurence Sterne,
Nr. 621 Lord Byron
I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr.
628 Percy Bysshe Shelly,
Nr. 561 Sir
Walter Scott,
Nr. 555 Angelus Silesius,
Nr.
634 Hans Sachs,
Nr. 619 Franz Werfel,
Nr.
680 Nikos Kazantzakis, Nr.
588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim,
Nr.
550 Fjodor M. Dostojewskij I-II,
Nr.
506 Wladimir Sergejewitsch Solowjow, Nr.
664 Philosophie der Kunst, Nr.
661 Philosophie der Geschichte I, Nr.
686 Philosophie der Geschichte II, Nr.
687 Philosophie der Geschichte III, Nr.
687 Philosophie der Geschichte IV, Nr.
687 Philosophie der Geschichte V, Nr.
659 Wissenschaftslehre I, Nr.
666 Wissenschaftslehre II, Nr.
681 Wissenschaftslehre III, Nr.
682 Wissenschaftslehre IV, Nr.
683 Wissenschaftslehre V, Nr.
684 Wissenschaftslehre VI, Nr.
685 Wissenschaftslehre VII, Nr. 545
Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre
III,
Nr. 544 Staats- und
Rechtslehre I-II, Nr.
641 Staats- und Rechtslehre III, Nr.
644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr.
655 Staats- und Rechtslehre V, Nr.
618 St. Ephraim der Syrer,
Nr.
617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr.
616 St. Gregor von Nazianz,
Nr.
613 St. Gregor von Nyssa,
Nr.
612 St. Johannes Chrysostomos,
Nr.
611 St. Johannes Cassianus, Nr.
627 St. Basilius der Große, Nr.
625 Theodorus Abucara, Nr.
624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr.
653 St. Cyprianus,
Nr. 609 St. Athanasius
der Große,
Nr. 605 St.
Irenaeus von Lyon,
Nr. 604
St. Hildegard von Bingen,
Nr.
600 St. Johannes von Damaskus,
Nr.
599 St. Petrus Venerabilis,
Nr.
581 Bernhard von Chartres, Nr.
580 Wilhelm von Conches, Nr.
578 Pierre Abaelard, Nr.
574 Johannes von Salisbury, Nr.
577 Petrus Lombardus, Nr.
576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr.
565 Johannes Scotus Eriugena, Nr.
575 Thierry de Chartres, Nr.
571 Alanus ab Insulis, Nr.
572 Anselm von Canterbury, Nr.
570 St. Hilarius von Poitiers, Nr.
568 Nicolaus Cusanus I, Nr.
568 Nicolaus Cusanus II, Nr.
568 Nicolaus Cusanus III, Nr.
564 St. Ambrosius, Nr.
564 St. Augustinus I, Nr. 601 St.
Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus
III,
Nr.
579 St. Albertus Magnus, Nr.
500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr.
501 St.Thomas von Aquin II, Sth I.,
Nr.
502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr.
582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr.
583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr.
566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante
Alighieri I-II, Nr. 672 Dante
Alighieri III, Nr. 558 Calderón
de la Barca,
Nr. 648 Calderón
de la Barca II, Nr. 650
Calderón de la Barca III, Nr.
651 Calderón de la Barca IV,
Nr.
563 Miguel de Cervantes I, Nr.
645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637
Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de
Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III,
Nr.
643 Lope de Vega IV, Nr. 652
Juan Ruiz de Alarcón,
Nr.
632 Ginés Pérez de Hita, Nr.
633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678
François Rabelais, Nr. 557 Ludovico
Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico
Ariosto III,
Nr. 556 Torquato Tasso,
Nr.
552 William Shakespeare I-II,
Nr.
559 Wolfram von Eschenbach,
Nr.
560 Walter von der Vogelweide, Nr.
662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie /
Académie des sciences
Nr.
320 Romanische Kunst und Architektur, Nr.
350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr.
325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr.
586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese,
Nr.
597 Correggio, Nr. 670 Annibale
Carracci, Nr. 520 Rembrandt, Nr.
598 El Greco,
Nr. 620
Giovanni Battista Tiepolo, Nr.
590 Giovanni Bellini,
Nr. 656 Andrea
Solari, Nr. 657 Bernadino Luini,
Nr.
587 Andrea Mantegna,
Nr. 595 Jan van
Eyck,
Nr. 635 Rogier van der
Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner,
Nr.
646 Michael Pacher,
Nr. 647 Peter
Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di
Bondone,
Nr. 626 Luca Signorelli,
Nr.
610 Piero della Francesca,
Nr. 596 Perugino,
Nr.
522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr.
523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo
Gozzoli,
Nr. 606 Fra Angelico,
Nr.
607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio,
Nr.
593 Filippo Lippi,
Nr. 594 Filippino
Lippi,
Nr. 589 Albrecht Dürer,
Nr.
603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio
da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636
Eugène Delacroix,
Nr. 639 Bartolomé
Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie
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© 2012-2024 Akademie
der Kunst und Philosophie
Letzte
Bearbeitung:11.03.2023
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