Akademie der Kunst und Philosophie | Academy of Arts and Philosophy
 Académie des sciences | Academia de Artes y Filosofía | Accademia del Arte e Filosofia
 

 

Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim 


"Warum ist auf der Welt der Weisen Zahl so klein?
Weil's so bequem ist, dumm zu sein." - Johann Wilhelm Ludwig Gleim

»Erkenne, suche, lieb' und ehre,
Was gut und schön ist, und vermehre
Nach Möglichkeit, mit weiser Wahl,
Des Guten und des Schönen Zahl!«
Das ist die ganze Sittenlehre! - Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Johann Wilhelm Ludwig Gleim, 1719-1803

 

 
 
 
 
 

 

Aus dem Inhalt:
 
 

Die Schule

"Kinder! habt nur Lust zum Lernen;
Seht, es fehlt euch nicht an Lehrern:
Feuer, Wasser Luft und Erde,
Alles kann euch unterrichten.

Lernet denn und werdet klüger:
Löwen lehren tapfer streiten;
Adler, kühn und muthig fliegen;
Biber lehren sicher bauen,
Bienen suchen Süssigkeiten,
Spinnen lehren fein zu spinnen;
Aber ja vor allen Dingen
Lernt von mir und meinem Mädchen
Küsse geben, Küsse nehmen!
Seht nur her: Wir halten Schule!" - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 

Geboren am 2.4.1719 in Ermsleben/Ostharz; gestorben am 18.2.1803 in Halberstadt.  Zunächst erhielt er Unterricht durch einen Geistlichen, ab 1730 besuchte er die Stadtschule zu Wernigerode. 1735 starben beide Eltern; wohlhabende Gönner ermöglichten aber das Studium der Philosophie und Rechtswissenschaft in Halle. Ab 1743 arbeitete er in Berlin als Hauslehrer, dann als Stabssekretär des Prinzen Wilhelm von Brandenburg-Schwedt. 1747 wurde er zum Sekretär des Domkapitels in Halberstadt ernannt; 1756 erhielt er ein Kanonikat des Stifts Walbeck bei Helmstedt. Er stand in freundschaftlichem Kontakt mit Klopstock , Herder , Voß und Seume und scharte den Halberstädter Dichterkreis um sich, einen Bund junger Literaten, die er selbstlos förderte. Bis ins hohe Alter genoß er als »Vater Gleim« hohes Ansehen. In seiner Zeit als Dramaturg am Hamburger Nationaltheater stand Lessing islamkritischen Werken deutlich offener gegenüber. Der Grund war recht profan: Das Theater benötigte dringend Geld, und Islamkritik war schon damals ein Garant für einen Publikumserfolg." Einige Autoren legen auf beeindruckende Weise bloß, "wie politische  Konjunkturen, die Zensur und die Sorgen um das eigene berufliche Fortkommen treibende Kräfte für das Wirken der Denker der Aufklärung waren." Dichtergrößen wie Voltaire, Lessing, der junge Goethe, auch der „Leipziger Literaturpapst“ Johann Christoph Gottsched, der frühe Arabist Johann Jacob Reiske, der Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Der hatte 1774 sein weithin rezipiertes Lehrgedicht „Halladat“ veröffentlicht. Dies hielt ihn jedoch nicht ab, "Muslime in anderen Gedichten des Aberglaubens zu bezichtigen, die Osmanen als „Hunde“ zu bezeichnen und den österreichischen Kaiser Joseph II. zum Krieg gegen die Türken aufzurufen. Die Islam- und Türkenkritik, mit dem Gleim bei weitem nicht allein war, wurde gespeist vom aufkeimenden Philhellenismus – Griechenland müsse vom Joch der Osmanenherrschaft befreit werden, um den Traum der Wiedergeburt des antiken Hellas zu verwirklichen." Im Rahmen der Bemühungen um eine preußisch-osmanische Allianz waren 1763 und 1791 jeweils große Delegationen aus Konstantinopel nach Berlin und Potsdam gekommen. Die Gesandten und ihre Begleiter wurden fasziniert beobachtet, bewirtet, in die Oper eingeladen und von vielen in der Bevölkerung sogar nachgeahmt. Friedrich der Große kommentierte beißend, ihn würde es nicht wundern, „wenn der Reiz des Neuen nicht irgendeinen meiner dummen Landsleute dazu treiben würde, sich beschneiden zu lassen“. Als sich die Aufenthalte in die Länge zogen und immer teurer wurden, lästerten dann immer mehr Diplomaten darüber, wie habgierig und ungesittet die Türken seien. Der Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) hat sich zwar ähnlich wie Lessing mit dem Islam auseinandergesetzt, dennoch lässt er sich das Christentum nicht verderben durch Agnostiker wie Kant oder anderer Irrgläubiger wie Mohammed, der "kommt mir vor wie ein Tyrann, Mit Tatzen und mit Krallen" als  "ein böser Richter, Sohn des Satans und der Nacht, Aergster aller Bösewichter, der aus Rechtem Unrecht macht." Dazu stimmt Gleim sein Te Deum an. [1] 

Den Unglauben stuft Gleim aber nicht als so schlimm ein wie den After- und Aberglauben. Dazu zählt er auch den Islam: "Unglaube, du bist nicht so sehr ein Ungeheuer, Als, Aberglaube, du! Für deinen Aftergott gehst du mit Schwert und Feuer auf seine Feinde zu!" In der Tradition von Thomas von Aquin, Cusanus, Schopenhauer bezeichnet Gleim die Muselmanen als "grausam, dumm und stolz", die sich zwar tapfer und edel dünken, es aber nicht sind. "Unglaube streitet nur mit Worten und wird müde; Dir, Ungeheuer, brennt Die ganze Seele! Dir ist nirgends Ruh' und Friede, Krieg ist dein Element!" Im Islam ist immer die Rede von Frömmigkeit und besonders frommen Muslimen; dazu Gleim: "Wo man von Frömmigkeit mit vielen Worten spricht, Da suche nur den Frommen nicht!" [2] 

Ähnlich wie Goethe sagt Gleim: "Die große Bibel der Natur Liegt aufgeschlagen!" Jeder kann darin lesen, auch die Muslime: "Was einst nicht war, was ist gewesen, Was ist, und seyn wird, kann Prophet, Apostel, Pabst und Mufti lesen, Und Mönch, und Derwisch! Alles steht In dieser Bibel, Leser, lies! Von Kirchenvätern, und Despoten, Wird dir dies Lesen nicht verboten, Und was du liesest, wird gewiß dich besser machen, wenn du besser zu werden fähig bist, und nur die uneröflichsten der Schlösser vor's Herz nicht legst, und auf der Spur, auf der man den Verstand verliert, auf welcher dich an ihrer Schnur, die Dummheit in die Hölle führt, nicht wandelst. Aller Creatur, Der ältesten, der alten, und der neuen,
Schrieb sie der Schöpfer der Natur!"  [3] 

Mit Leibniz und Goethe teilt er die Ansicht über die Monaden. "Sieh, sie überwinden Zweifler; Sie entwafnen Warheitsfeinde; Sie gewinnen Weisheitsspötter! Seelen, nein, ich will sie nennen: Tote, schlafende Monaden, Wecken sie aus tiefem Schlummer" [4] 

Die muslimischen Machthaber legen ihre Bürger immer noch in Fesseln. Dazu lässt Gleim einen Großvesir sagen: "Die Wissenschaften, und die Schriften Der Wissenschaftler sind's, die all' das Böse stiften! Mein Rath ist: Fesseln gebt dem Geist, Und Fesseln Allem, was da Wissenschaften heißt. Wie lässt sich dummes Volk viel besser doch regieren, Als kluges! Seht nur um euch her: Jedweder Hirt, wie leicht kann er, Wohin er will, die Heerde führen!" und merkt an: "Herr Großvezir, Den hohen guten Rat in Ehren: Sie hätten völlig recht, wenn wir – Schaf oder Schweine wären! " [5]

Wie Schelling, Hegel und Goethe liebt er Malerei und Poesie, insbesondere Raffael: "Der Satz, glaub' ich, wird feste stehn: Wer einen Raphael zu sehn, Zu lesen einen Klopstock nicht versteht, Ist Maler nicht, und nicht Poet." [6]

Jean Paul widmete sich mit dem "Hesperus" einem neuen Roman, der 1795 erschien. Das Buch, das zum größten literarischen Erfolg seit Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" wurde, machte Jean Paul schlagartig berühmt. Johann Gottfried von Herder, Christoph Martin Wieland und Johann Wilhelm Ludwig Gleim äußerten sich enthusiastisch über den Hesperus. [7]
 
 

"Ich glaube, dass kein Sandkorn sich
Erschaffen kann, und daß ich mich
Nicht selbst erschaffen habe;
Und dass, wer's tat, – durch seinen Ruf:
»Geh' ein ins Leben!«– mich erschuf
Zum Himmel, nicht zum Grabe!

Das glaub' ich! Christus, Sokrates
Und meine Väter glaubten es.
Ich lasse diesen Glauben,
Gestützt auf Herz und auf Verstand,
Nicht von Spinoza, nicht von Kant,
Mir aus der Seele rauben!"

Wer mir ihn rauben will, der Mann,
Der kommt mir vor wie ein Tyrann,
Mit Tatzen und mit Krallen.
Ich glaube kindlich, zweifle nicht,
Und mache mir zur höchsten Pflicht:
Dem Vater zu gefallen!" - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 
 

Schwer und leicht

"Es ist so schwer, ein Christ zu sein!
Pabst, Probst und Abt und Bischof treten
In Pracht daher, und stehn, und beten
Ihr pater noster nur zum Schein.
Ach! es ist schwer, ein Christ zu sein!

Es ist so schwer, ein Christ zu sein!
Die Weisen und die Narren grübeln
In alten und in neuen Bibeln,
Und bauen nicht, und reißen ein.
Ach! es ist schwer, ein Christ zu sein!

Es ist so schwer, ein Christ zu sein!
Für Geld seh ich den Himmel kaufen,
Ein Huß liegt auf dem Scheiterhaufen,
Ein Calas auf dem Rabenstein
Ach! es ist schwer, ein Christ zu sein!

Es ist so schwer, ein Christ zu sein!
Wenn aber zu den Christus-Lehren,
Pabst, Probst und Abt Exempel wären,
Die Seelen hell, die Herzen rein:
Dann wär' es leicht, ein Christ zu sein." - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 
 

Des Armen Gebet in den neugepflanzten Alleen, 1779.

"Ich, in diesen weißen Haaren,
Ich, ein Armer, schach und matt,
Ich, ein Greis von neunzig Jahren –
Der in dieser guten Stadt
Greis geworden, viel erfahren,
Und so viel gelitten hat, –

Sitze hier und bete, flehe:
Vater, dessen Sonne scheint,
Vater droben in der Höhe,
Dem mein altes Auge weint,
Unter diesen Bäumen gehe
Mancher reiche Menschenfreund!

Gehe nie ein böser Richter,
Sohn des Satans und der Nacht,
Aergster aller Bösewichter,
Der aus Rechtem Unrecht macht;
Gehe nie ein schlechter Dichter,
Welcher Hohn der Tugend lacht!

Gehe nie ein Glaubenslehrer,
Der nach Lohn die Seelen misst,
Der die Herzen seiner Hörer
Lenken mag mit Rednerlist,
Der zum Christenthum Bekehrer,
Aber nicht gut Beispiel ist!

Manche Menschen, meine Brüder,
Waren nicht den Armen taub:
Was sie gaben, das gib wieder! –
Haben diese Bäume Laub,
Leg' ich meine morschen Glieder
Gern' in's Grab und werde Staub!

Staub? – Nur halb! – Ich sterb' und schwebe
Hoch auf, über Stolz und Neid! –
Dir gab ich mein Herz und gebe
Dir mein Herz noch in der Zeit!
Staub nur halb, denn sieh', ich lebe
Dir, mein Gott, in Ewigkeit!" - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 
 

Te Deum Laudamus

"Herr Gott, dich loben wir!
Lob, Ehre, Preis und Dank
Sey, Gott der Welten, dir!

Dir, Vater, Sohn und Geist,
Dir schalle hoher Lobgesang
In aller Welt! Er schalle weit und breit
In Zeit und Ewigkeit!

Singt, Engel, singt ihn nach
Den göttlichen Gesang!
Singt, Sänger Gottes, Cherubim,
Singt ihm mit hoher Stimm',
Denn uns're Stimm' ist schwach!

Herr, Gott, dich loben wir!
Lob, Ehre, Preis und Dank
Sey, Gott der Welten, dir!

Hochheilig ist dein Nam', Herr, Zebaoth!
Allmächtig deine Macht,
Du starker, großer Gott!

Dein Himmel über uns verbreitet weit und breit,
Herr, deine Herrlichkeit,
Verbreitet Wunder ohne Zahl!
Wenn wir hinauf in deine Sonne sehn,
Dann singen wir in ihrem Strahl:
Wie groß ist Gott, und seine Welt so schön!

Die Cherubim alle vereinigen sich,
Verhüllen ihr Antlitz, verherrlichen dich,
Lobsingen dir, Herr, Zebaoth:
»Heilig, heilig, heilig ist Gott!«

Die Heiligen alle vereinigen sich,
Auf ihren Knien anbeten sie dich,
Und singen dir, Herr, Zebaoth:
»Heilig, heilig, heilig ist Gott!«

Die Märtyrer alle vereinigen sich,
Die Kronen vom Haupte, anbeten sie dich;
Sie waren der Erde Verachtung und Spott;
Nun singen sie: »Heilig, heilig ist Gott!«

Die Christen der Erde vereinigen sich,
Gebückt im Staube bekennen sie dich;
Sehn drohende Hölle, sehn Teufel und Tod,
Und singen erlöset: »Heilig ist Gott!«

Zu seiner Rechten saßest du,
Erlöser, Gottes Sohn!
Sahst hoch von deines Vaters Thron
Der Erde Sünden zu;
Sahst über ihr den ausgestreckten Arm
Des allzustrengen Rechts,
Erbarmtest dich des sündigen Geschlechts,
Verblutetest dein heilig Blut darauf,
Und schlossest uns den Himmel auf!

Du stiegst, ein Gott, herab
Von deinem hohen Thron,
Und wurdest eines Menschen Sohn,
Und wurdest an Gestalt, an Sünden nicht, ihm gleich;
Stiegst in die Höll' hinab,
Zerstöretest ihr Reich,
Kamst im Triumph herauf,
Und schlossest uns den Himmel auf!

Zur Rechten Gottes sitzest du
In deines Vaters Reich,
An Herrlichkeit und Preis und Ehr' ihm gleich;
Bist aller Heiligen Anbetung, Heil und Ruh';
Bist deiner Erde Gnadensonne!
Ein Blick nach dir, Erlöser, lindert uns
Den größten Seelenschmerz,
Ein Blick von dir erfüllt mit Freud' und Wonne
Das bängste Herz!

Wenn aber Erd' und Himmel fällt,
Dann, Heiland, sehn wir dich als Richter aller Welt;
Dann hören wir der schrecklichen Posaunen Ton
Und Donner unter deinem Thron!

Dann bitten wir, Erlöser! dich,
Wir tiefgebeugten Sünder bitten dich:
Erlöser, ach, erbarme dich!
Erbarme dich der Sünder auf den Knien,
Und derer, die in Felsenhöhlen fliehn
Und nach Erbarmung schrei'n!
Erlöse sie aus ihrer Höllen Gluth,
Und führe sie in deinen Himmel ein:
Sie sind erlöst mit deinem Blut!

Dann Heiland, dann vollenden wir
Den angefang'nen Lobgesang,
Und loben ewig deinen Namen:

Herr, Gott, dich loben wir!
Lob, Ehre, Preis und Dank
Sey, Gott der Welten, dir!
Heil, Hallelujah! Amen." - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 

Unglaube und Aberglaube, 1758

"Unglaube, du bist nicht so sehr ein Ungeheuer,
Als, Aberglaube, du!
Für deinen Aftergott gehst du mit Schwert und Feuer
Auf seine Feinde zu!

Streckst sie zu Boden, trinkst ihr Blut aus ihrem Schädel,
Wirst Märtyrer mit Prunk,
Bist grausam, dumm und stolz, dünkst tapfer dich und edel
Bei deinem Schädeltrunk!

Unglaube streitet nur mit Worten und wird müde;
Dir, Ungeheuer, brennt
Die ganze Seele! Dir ist nirgends Ruh' und Friede,
Krieg ist dein Element!

Dir ist, o du Tyrann, den Hirten bei den Schafen
Ermorden, keine Pein.
Gott, will er eine Welt für ihre Sünden strafen,
So schickt er dich hinein!" - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 
 

      Gottes Güte

"Für wen schuf deine Güte,
Herr, diese Welt so schön?
Für wen ist Blum' und Blüthe
In Tälern und auf Höh'n?
Für wen ist hohe Wonne
Da, wo das Saatfeld wallt?
Für wen bescheint die Sonne
Die Wiesen und den Wald?

Für wen tönt das Getümmel
Der Heerden auf der Au'?
Für wen wölbt sich der Himmel
So heiter und so blau?
Für wen sind Tal und Gründe
So lieblich anzusehn?
Für wen gehn kühle Winde?
Für wen ist Alles schön?

Uns gabst du ein Vermögen,
Die Schönheit einzusehn,
Uns Menschen, deinen Segen
Zu fühlen, zu verstehn;
Uns sollte all' die Wonne
Ein Ruf der Liebe seyn;
Mit jeder Morgen-Sonne
Dir unser Herz zu weihn!

Nun sieh', o Gott, wir weihen
Ein Herz voll Dankbarkeit
Dir, der uns liebt, und freuen
Uns deiner Gütigkeit!
Du hauchtest nicht vergebens
Ein fühlend Herz uns ein:
Ein Vorhof jenes Lebens
Soll uns die Erde seyn!" - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 
 
 

      Vater Unser

Gott ist Gott im Donnerwetter
Und im Frühlingssonnenschein,
Gott ist Gott in Allem! – Götter
Können also nirgend seyn!

Lasst uns beten: Vater unser,
Unser Vater, der du bist
In dem Himmel, ewig unser,
Wo das Reich der Gnaden ist;

Auf den Erden, in den Sonnen,
Welche wir wie Funken sehn,
Willst du deines Reiches Wonnen,
Und dein Wille muß geschehn!

Uns're Leiber werden Trümmer:
Vater, unser täglich Brod
Gib uns heute, gib's uns immer,
Bis an unsers Leibes Tod!

Uns're Seelen, schwer beladen
Mit der Last der Sündenschuld,
Stützen sich auf deine Gnaden:
Ach, vergib und uns're Schuld!

Prüf' uns nicht bis zum Erliegen
Unter unserm Seelenschmerz!
Laß dir deine Gnade gnügen,
Sprich uns deinen Trost in's Herz!

Und erlös' uns von dem Bösen!
Du, der Vater, kannst allein
Alles Bösen Bande lösen;
Vater, alle Macht ist dein!

Dein ist Alles! Deinen Namen,
Deine Kraft und Herrlichkeit
Preisen Erd' und Himmel! – Amen,
Amen! bis in Ewigkeit." - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 

An Hrn. Professor A. G. Baumgarten in Frankfurt 1745

"Lehrer, den die Gottheit lehrte,
Lehrer, den die Weisheit liebet,
Lehrer, der mit Licht und Leben,
Und mit freundlichen Beweisen,
Tugend, Witz und Warheit stiftet.
Sieh, wie stark sind deine Lehren!
Sieh, sie überwinden Zweifler;
Sie entwafnen Warheitsfeinde;
Sie gewinnen Weisheitsspötter!
Seelen, nein, ich will sie nennen:
Tote, schlafende Monaden,
Wecken sie aus tiefem Schlummer.
Zwanzig fromme Hauspostillen
Leiten nicht so schnell zur Tugend,
Als wenn du mit schönen Worten,
Und mit freundlichen Beweisen,
Einmal nur die Tugend lehrest.
Denk einmal an deine Siege,
An den Seegen deiner Lehren.
Sieh, wie der die Tugend liebet,
Der, als du die Laster schaltest,
Plötzlich schwur: ich will sie hassen.
Durch die Kräfte deiner Lehren,
Zwangst du ihn zur Tugendliebe.
O wie schaft man seinen Lehren
Solche Kräfte, solchen Seegen?
Lehrer, wenn du mich es lehrest,
O so will ich Mädchen zwingen,
Daß sie plötzlich schweren müssen,
Mich zu lieben, wenn ich liebe." - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 

Warum es so wenig Weise gibt? 1769

"Warum ist auf der Welt der Weisen Zahl so klein?
Weil's so bequem ist, dumm zu seyn." - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 

Pressfreiheit

"Die Press' ist frei! – Gottlob, Fatill,
Man kann, so viel man immer will,
In unsern aufgeklärten Tagen,
Des tollsten Zeugs zu Markte tragen!"  - Johann Wilhelm Ludwig Gleim

"Frey seyn willst du, mein Sohn? Ich lobe deinen Willen!
Tu was du kannst, getreu
Des Staats Gesetze zu erfüllen;
Sieh! dann so bist du frey!
Willst aber du, nach deinen Grillen,
Frey seyn, mein Sohn! so geh' in eine Wüsteney!" - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 

"Wohl dem, der schon hinüber ist!
Er hört nicht mehr der Bosheit Rotten,
Der Gottheit, und der Menschheit spotten,
Mit Tigerwut, Betrug, und List,
Wohl dem, der schon hinüber ist!

Wohl dem, der schon hinüber ist!
Er sieht nicht mehr die Tugend leiden,
Nicht mehr der ganzen Hölle Freuden
Um eines Königs Blutgerüst;
Wohl dem, der schon hinüber ist!

Wohl dem, der schon hinüber ist!
Er fürchtet nicht, daß nun die Erde
Bald eine Mördergrube werde,
Und Fürst in ihr ein Atheist,
Wohl dem, der schon hinüber ist!"  - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 

Der gute Rath, 1795

"A.
Die Wissenschaften, und die Schriften
Der Wissenschaftler sind's, die all' das Böse stiften!
Mein Rath ist: Fesseln gebt dem Geist,
Und Fesseln Allem, was da Wissenschaften heißt.
Wie lässt sich dummes Volk viel besser doch regieren,
Als kluges! Seht nur um euch her:
Jedweder Hirt, wie leicht kann er,
Wohin er will, die Heerde führen! –

B.
 Herr Fürst, Herr Graf, Herr Großvezir,
Den hohen guten Rat in Ehren:
Sie hätten völlig recht, wenn wir –
Schaf oder Schweine wären! " - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 
 

Raphael und Klopstock

"Der Saz, glaub' ich, wird feste stehn:
Wer einen Raphael zu sehn,
Zu lesen einen Klopstock nicht versteht,
Ist Maler nicht, und nicht Poet.

Ich bitte meinen Gott, er wolle mich bewahren
Vor Diebstal, Ehebruch, und Mord, und Heucheley,
Und Lästerung und Schmeicheley,
Und Tadelsucht und Richterey,
In meinen lezten Jahren." - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 

An unsre Streit-Theologen.

"Ihr streitet, ob der Geist vom hohen Himmelsthron
Ausgeh' in alle Welt, vom Vater oder Sohn?
Mit euch gelehrten Leuten
Ist nicht darob zu streiten;
Ihr habt Theologie, wir – nur Religion!

A.
Ob's christlich ist, zu Höllenflammen
Die frommen Heiden zu verdammen,
Den Sokrates, den Seneka, den Mark-Aurel und Hadrian?

B.
Wenn's christlich wäre, ganz gewiß, so hätt' es Christus
auch gethan!" - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 
 

Sprüche.

Wer Samenkörner streut, der nehme sich in Acht,
Dass ihn einmal es nicht gereue. –
Welch Unglück haben in die Reihe
Der Dinge Worte nicht gebracht!

An jeden Ort, wohin du gehest,
Nimm deinen Maßstab mit; zum Schmaus, zum Tanz, zum Spiel;
Und wenn du ruhend stille stehest,
Dann frage: War's zu viel?

Der Mann, der stark sich dünkt, der trete zu den Schwachen;
Wer glaubt, er fehle nicht, der Mann, der irret sich!
Hast aber du gefehlt, so rüste eilends dich,
Den Fehler wieder gut zu machen!

Der ist ein Ehrenmann, der eines Andern Fehler
Mehr als die eigenen entschuldigt und verschweigt,
Und Andrer Tugenden wie rechte Ehrenmäler
Dem, der sie recht nicht sieht, im rechten Lichte zeigt.

In unsers Gottes Welt sind wir an allen Enden,
Im Mond, im Sirius, in treuen Vaterhänden;
Darum, was kümmert's dich, ob unsers Gottes Welt
Heut' noch in Trümmern fällt!

Sprich nicht zu viel von deinen Pflichten;
Wir haben kurze Lebenszeit!
Die Zeit zum Ueben und Verrichten
Verschwindet underdeß in's Meer der Ewigkeit!

Wer besser ist, wie du, den schätze lieb und wert,
Den speis' an deinem Tisch, den wärm' an deinem Herd,
Er macht die Ehre, dir! und wärest du ein Fürst,
Und lohnt dich, wenn du besser wird!

Wer eines Menschen Freude stört,
Der Mensch ist keiner Freude wert!

Das Unglück ist ein Sturm, das Glück ein Sonnenblick.
Ertrage, wenn du kannst, das Unglück wie das Glück!

Wo man von Frömmigkeit mit vielen Worten spricht,
Da suche nur den Frommen nicht!

Nur Toren bauen all ihr Glück
Auf eines Menschen Blick!

»Erkenne, suche, lieb' und ehre,
Was gut und schön ist, und vermehre
Nach Möglichkeit, mit weiser Wahl,
Des Guten und des Schönen Zahl!«
Das ist die ganze Sittenlehre!

Nicht mehr zu klagen, rat' ich dir,
Unglücklichster auf Erden;
Unglück wird Glück, wenn wir
Durch Unglück besser werden!

Berechne jeden Tag, wie viel der Stunden du
Verwendet hast auf Mittagsruh',
Wie viel auf Schmauserei, wie viel
Auf Tanz und Spiel
Und auf Geschwätz, das nicht Gespräch gewesen ist;
Und dann, o Mensch, zieh' ab und sieh', wie alt du bist!
 

An die Eltern.

"Väter! zwinget eure Kinder
Nie zum Lernen solcher Künste,
Die sie nicht erlernen wollen.
Laßt die Kinder selber wählen,
Lobt und leitet ihre Neigung;
Sonst erlebt ihr, wie mein Vater,
Unglück an den besten Kindern.
Jetzo wird er selber sagen:
Väter, zwingt doch keine Kinder! –

Ich, sein Sohn, ward auch gezwungen;
Aber hat es was gefruchtet?
Erst sollt' ich im schwarzen Kleide
Schwere Seelensorgen lernen,
Weil es meine Mutter wollte;
Doch es rettete mein Vater
Mich von solchen schweren Sorgen,
Und da sollt' ich, wider Willen,
Sorgen lernen für den Körper;
Aber es erfuhr mein Vater,
Daß ich lieber gar nichts lernte.
Endlich nahm er mich bei'm Arme,
Führte mich zum Rechtsgelehrten,
Und ermahnt' ihn, daß ich's hörte:
»Vetter, lehre diesen rechten,
Halt' ihn scharf und gib ihm Akten!«
Hurtig gab sie mir der Vetter.
Köpfen, Hängen, Peitschen, Rädern
Sollt' ich aus den Akten lernen.
O, wie haßt' ich dieses Handwerk!
O, wie wünscht' ich oft aus Unmuth
Meinen Lehrer hin zum Kuckuck,
Wenn er mich mit Schriften quälte,
Welche Blut und Tod verlangten!
Gab er aber mir Prozesse
Von verlornen Liebesbriefen,
Von willkommnen Nachtgespenstern,
Oder sollt' ich für die Schönen
Ueber blöde Männer klagen:
Gleich war Kopf und Feder fleißig;
Und mein Lehrer konnt' es merken,
Daß ich nichts erlernen würde,
Als die Händel der Verliebten;
D'rum verschafft' er mir vom Richter
Lauter Händel der Verliebten.
Und nun ich in diesen Händeln
Ausgelernt bei meinem Lehrer,
Nun empfehl' ich mich zum Richter
Und zum Anwalt aller Schönen!"  - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
 

Anmerkungen

[1] Science Review Letters 2019, 18, Nr. 996 und FAZ 2019, Nr. 51 und Kurse Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Nr. 554 Friedrich Hölderlin, Nr. 020 Goethe: Wissenschaft, Kunst und Religion, Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 568 Nicolaus Cusanus - Renaissance Philosopher I . Akademie der Kunst und Philosophie
[2] Ib.; vgl. Kurse Nr. 505 Arthur Schopenhauer, Nr. 500 Thomas von Aquin I: Summa contra Gentiles, Nr. 501 St.Thomas Aquinas - Philosopher of Gothic period II: Summa Theol., Nr. 502 St.Thomas Aquinas - Philosopher of Gothic period III, Nr. 582 St.Thomas Aquinas - Philosopher of Gothic period IV, Nr. 583 St.Thomas Aquinas - Philosopher of Gothic period V . Akademie der Kunst und Philosophie
[3] Ib.; vgl. Kurs Nr. 020 Goethe: Wissenschaft, Kunst und Religion. Ib.
[4] Ib.; zu Monaden vgl. Anm. 3 und Kurs Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz. Ib.
[5] Ib.; vgl. Kurs Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur. Ib.
[6] Ib.; zu Raffael, Schelling und Hegel vgl. Kurse Nr. 522 Raffael und das kosmische Christentum, Nr. 551 G.W.F. Hegel - Philosophie der Wissenschaft, Kunst und Religion, Nr. 509 Philosophie der Freiheit, Nr. 513 Schelling: Philosophie der Mythologie. Ib. 
[7] Science Review Letters 2024, 23, Nr. 1547; zu Jean Paul, vgl. Kurse Nr. 677 Jean Paul, Philosophie der Geschichte II, Nr. 687 Philosophie der Geschichte III, Nr. 687 Philosophie der Geschichte IV, Ib.
 
 


Ludovico Lana, 1597-1646, Pala della peste, chiesa del Voto, Modena
Madonnenbilder sollten die Städte vor der Pest schützen und der alles verpestenden (verpesteter Windeshauch - Alexander von Humboldt) Osmanen bzw. Türken
 
 


Tiepolo, St Thecla Liberating the City of Este from the Plague and Pestilence of Turks, 1758-59, church of Santa Tecla
 
 


Dreifaltigkeitssäule, Klagenfurt am Woerthersee; an der Basis erinnert sie an die Pestzeit, bekrönt wird sie vom besiegten muslimischen Halbmond, über dem das christliche Kreuz als Sieg und Triumpf des Christentums über die Türken bzw. den Islam steht

Die 1680/81 errichtete Säule bestand aus zunächst aus Holz und stand auf dem Heiligengeistplatz, wo sich sowohl das Spital, als auch der älteste Friedhof der Stadt befanden. Anlass für die Errichtung des Denkmals war der Dank der Landstände und der Bevölkerung für die Verschonung vor der Pest, die durch eine strenge Abschottung der Stadt sowie durch Hygienemaßnahmen gelang. Nach der Belagerung und der anschließenden Befreiung Wiens von den Türken (1683) wurde sie bis 1689 durch eine steinerne Ausführung ersetzt, die den Charakter einer Siegessäule erhielt: An der Basis erinnert sie an die Pestzeit, bekrönt wird sie vom besiegten muslimischen Halbmond, über dem das christliche Kreuz als Sieg und Triumpf des Christentums über die Türken bzw. den Islam steht. 

Pestsäulen sind Denkmäler, die an die Zeit der Pest erinnern bzw. als Dank für deren Erlöschen gestiftet wurden. Pestsäulen stellen meist die Heilige Dreifaltigkeit, die Muttergottes oder andere Pestheilige wie die hll. Rosalia, Sebastian oder Rochus dar. Daneben gibt es auch sogenannte Pestkreuze. Pestsäulen wurden im Volksmund auch „Heilige Säulen“ genannt. Viele Pestsäulen sind der Hl. Mutter Gottes gewidmet, weil sie im katholischen Glauben die Fürsprecherin in Notzeiten ist. Pestsäulen, die Maria gewidmet sind (sogenannte Mariensäulen), sind aber auch ein Ausdruck zunehmender Marienverehrung, wie sie nach schweren Zeiten wie der Pest oder des Türkenansturms immer wieder zu beobachten ist. Pestsäulen befinden sich unter anderem in Deutschland, Österreich (Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Wien), Rumänien, Schweiz, Slowakei, Tschechien, Ungarn. Auf dem Sockel wurden meistens die drei schlimmsten Plagen dargestellt, die die Städte heimgesucht hatten: die Pest, die Türken und der Hunger. 

Städte wie Klagenfurt oder Mödling mussten viel Leid über sich ergehen lassen. Türkenbelagerungen, Reformation und Gegenreformation gingen nicht spurlos vorüber. Bei der 2. Türkenbelagerung von 1683 brannten die Osmanen auch die Kirche St. Othmar nieder. Nach dem ersten Türkenkrieg und dem 30jährigen Krieg folgten ungeheuren Steuerlasten und im Jahre 1679 forderte die Pest viele Opfer. Als zum zweiten Mal die Türken vor Wien standen, wurde nahezu die gesamte Bevölkerung, die sich nach St. Othmar geflüchtet hatte, von Türken niedergemetzelt. Noch heute zeigen sich die Hiebe der Türkenkrummsäbel in der eisenbeschlagenen Tür zur Unterkirche. 

Die Türken hatten damals nicht nur die Länder verwüstet (Viktor Hugo) sondern auch regelrecht verpestet, d.h. sie haben die Pest übertragen. Noch in den beiden ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts verbreitet sich die Pest über die Türkei nach Ungarn und Polen, nach Schlesien, Posen, Preußen, Russland, nach Steiermark, Böhmen und der Lausitz, mit einer verheerenden Welle überschwemmt sie den Süden Frankreichs im Jahre 1721. Dann erfolgt ein weiteres Ebben: Siebenbürgen, Ungarn, Südrussland, Polen, Dalmatien, kurz die der Türkei zunächst liegenden Gebiete stellen sich in dieser Periode (1717 bis 1797) als die Ufer des Pestbezirkes dar. Im Anfange des laufenden Jahrhunderts walten ähnliche Verhältnisse, nur dass das eigentliche Pestgebiet sich immer mehr einengt und nur durch gelegentliche Durchbrüche (nach der Walachei, nach Griechenland, nach Siebenbürgen, den Küsten Italiens) von der Gefährlichkeit seiner Nachbarschaft Beweise liefert. Nach 1830 endlich lernen wir als einzig von der Pest leidende Gebiete noch die Türkei, Syrien und Aegypten kennen. Die Aegypter sagen, dass ihnen die Pest stets aus der Türkei und Syrien, und die Syrer, dass ihnen die Krankheit immer aus der Türkei gebracht worden ist. Am heftigsten lehnten die Türken es ab, die ursprünglichen Erzeuger und Besitzer der Pest zu sein, wie sie auch heute noch den Genozid an ihrer christlichen Bevölkerung leugnen; zudem spielen sie neue Seuchen wie das aus China und Iran eingeschleppte Coronavirus, das nicht nur durch die türkischen Airlines (Türkish Airlines, Pegasus) u.a. bei Pilger-Massentransporten nach Mekka verbreitet wird, herunter 

Die Annahme, dass die Luft die Pestkeime in besonders reichlicher Menge enthalte, sie uns entgegenwehe, ist einigermaßen dadurch erschüttert worden, dass ein besonders schädlicher Einfluss der Winde sich niemals mit Sicherheit hat beweisen lassen, vielmehr von Alters her die Tatsachen nicht sowohl aus eine Verwehung, als auf Verschleppung hinweisen. So hatte z.B. ein junger Kosak, vom Regiment nach seiner Heimat Wetljanka entlassen, seiner Braut einen mitgebrachten türkischen Shawl geschenkt, der die erste Erkrankung in jenem Orte veranlasste. Vor allen anderen Transportmitteln schien stets der Mensch am geeignetsten, die Krankheit zu verschleppen, sei es dass sie an ihm selbst zum Ausbruch kam, sei es dass er gesund blieb und nur Anderen den entwickelungsfähigen Keim mitbrachte. Hören wir die rührende Klage des Italieners de Mussis, welcher mit einem aus der Türkei kommenden Schiff im Jahre 1346 in Genua landete: „Nun war es aber wunderbar, dass, wo auch die Schiffer landeten, überall Alle, die mit ihnen in Berührung traten, rasch dahin starben, gleich als ob Jene von einem verderblichen Hauche begleitet gewesen wären. Weh des Jammers! Wir betraten, nachdem wir gelandet, unsere Häuser. Da schwere Krankheit uns befallen, und von Tausend, die mit uns gereist, kaum noch Zehn übrig waren, so eilten Verwandte, Freunde und Nachbarn herbei, uns zu begrüßen. Wehe uns, die wir die Todesgeschosse mit uns brachten, dass wir durch den Hauch unseres Wortes das tödtliche Gift ausstreuten!“ Vgl. Kurse Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 506 Wladimir Solowjew, Nr. 627 St. Basilius der Große, Nr. 557 Ludovico Ariosto, Nr. 622 Victor Hugo, Nr. 619 Franz Werfel, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences
 
 


Calixt III. erhebt Enea Silvio Piccolomini zum Kardinal, Fresko von Pinturicchio

Calixt III. (Callistus, Calixtus, Kalixt III.), hier von Pinturicchio in einem Fresko verewigt, wurde am 31. Dezember 1378 in Canals bei Xàtiva, Königreich Valencia geboren und starb am 6. August 1458 in Rom. Sein ursprünglicher Name Alonso de Borja, italianisiert Alfonso Borgia, war ein spanischer Geistlicher und vom 8. April 1455 bis zu seinem Tod Papst der katholischen Kirche. Sein Pontifikat stand im Zeichen des Kampfes gegen das Osmanische Reich, das das Abendland militärisch zunehmend bedrohte. In einer päpstlichen Bulle rief er kurz nach seinem Amtsantritt 1455 zu einem gemeinsamen Krieg der christlichen Mächte Europas auf. Calixt ordnete am 29. Juni 1456 ebenfalls in einer Bulle an, dass eine oder mehrere Kirchenglocken mittags durch ihr Geläut die Gläubigen dazu aufrufen sollten, für einen Sieg der Ungarn unter ihrem Anführer Johann Hunyadi über die Türken zu beten (im Volksmund „Türkenläuten“ genannt). Damit war das Mittagsläuten, das bis heute erfolgt, eingeführt. der greise Katalane stand in der in der Tradition der Reconquista, der Rückeroberung der iberischen Halbinsel von den Mauren. Bald geriet Calixt in einen Konflikt mit seinem früheren Förderer, dem König von Aragón, der als Alfons I. auch den Thron von Neapel innehatte. Während die Auseinandersetzungen eskalierten, sah der Papst im neapolitanischen König das Haupthindernis für sein größtes Anliegen, nämlich die Rückeroberung Konstantinopels von den Türken und einen neuen Kreuzzug.

Der Brauch, zur Mittagszeit die Kirchenglocken zu läuten, ist auf die Zeit zurückzuführen, als die Heerscharen der Türken das christliche Abendland bedrohten. Papst Calixt III. (1378–1458) ordnete am 29. Juni 1456 in einer Bulle an, dass eine oder mehrere Kirchenglocken mittags durch ihr Geläut die Gläubigen dazu aufrufen sollten, für einen Sieg der Ungarn unter ihrem Anführer Johann Hunyadi über die Osmanen zu beten. Während die Glocken läuteten, sollten die Christen drei Vaterunser und drei Ave Maria beten. Das Heer Sultan Mehmeds II. wurde am 22. Juli 1456 nahe bei der Burg Nándorfehérvár (heute Belgrad) trotz seiner erdrückenden Übermacht von einer Allianz aus ungarischen Truppen und einem bäuerlichen Kreuzfahrerheer geschlagen. Papst Kalixt III. erhielt erst am 6. August 1456 die Siegesnachricht. Fortan sollte das kirchliche Mittagsgeläut aus Freude über die Niederlage der Moslems ertönen. Nachdem die Bedrohung des osmanischen Reiches gegenüber Europa trotz dieses Sieges für Jahrhunderte nicht gebannt war, wurde die päpstliche Anordnung fortgeführt und als Brauch bis heute beibehalten. Es ging als Türkenläuten in den allgemeinen Sprachgebrauch ein. 

Als die osmanischen Vorstöße nach Europa mit der ersten Belagerung Wiens im Herbst 1522 mit weit über 100000 Mann einen Höhepunkt erreichten, änderte sich Luthers Meinung: Er sprach sich nun ausdrücklich für einen vom Kaiser geführten Abwehrkrieg aus, sah die Belagerung aber zugleich als Hinweis auf die unmittelbar bevorstehende Apokalypse. Dass mit den Türken das Ende der Zeiten nahte, fand er in der Bibel bestätigt. Im Unterschied zu den vielen anderen von ihm verteufelten Feinden nötigten die Muslime die Christenheit seines Erachtens zu Buße und Umkehr. 

In den 1540er Jahren förderte der Wittenberger Reformator die Drucklegung einer lateinischen Übersetzung des Korans, allerdings nur, weil er darin ein geeignetes Kampfmittel gegen den Islam sah. "Die Türken beteten mehr als die Christen und liebten es, sich mit dem Schein besonderer Heiligkeit zu umgeben. Das entspreche der Strategie des Teufels, sich in einen Engel des Lichts zu verwandeln. Die im Koran enthaltenen Urteile über Christus und das Christentum waren für Luther der entscheidende Maßstab für die Bewertung als teuflisches Machwerk." Wie standen Luther und der ältere Protestantismus zu den Türken? Die osmanischen Eroberungen werden als Strafe Gottes für das Versagen der Christenheit gesehen. Dabei kann Luther sogar so weit gehen, dass er die Türken gerade für eine göttliche Bestrafung der Papstkirche hält, die nach Meinung Luthers nicht nur moralisch verfallen sei, sondern auch durch das Papsttum das Erlösungswerk Christi verdunkle. So kann er sagen, die Türken seien wie der Papst „Gottes Fasnachtsspiel“; Gott schlage einen Buben durch den anderen (WA 19, 644,1). Er erkennt, dass im Islam Christus nur ein – von Mohammed überholter – Prophet ist und nicht die von der Bibel verkündete Zentralstellung als wahrer Sohn Gottes und Heiland der Welt besitzt. Mögen Frömmigkeit und Disziplin der Muslime noch so beeindruckend sein, für Luther offenbaren sie eine noch viel entscheidendere Werkgerechtigkeit, den frevelhaften Versuch also, sich durch fromme Werke (Fasten etc.) das Heil selbst zu verdienen. So nennt er die Muslime „des Teufels Heilige“, die durch „eigene große Werke fromm und selig“ werden wollten (WA, 30/2, 187,12-14). Damit hat Luther, der im Lauf der Jahre immer mehr die Überzeugung gewann, dass die Endzeit angebrochen und der Antichrist bereits in der Welt erschienen sei, dem Islam eine apokalyptische Rolle zugewiesen als Werkzeug des Antichristen.  Es spricht vieles dafür, dass diese apokalyptische Deutung des Islam, die ihre Vorläufer bereits im Früh- und Hochmittelalter hat (z.B. bei Joachim von Fiore und Alvarus von Cordoba), ja sogar bis ins Frühmittelalter zurückreicht (Johannes Damascenus, der nicht nur den Islam als christliche Häresie versteht, sondern in den Muslimen auch die Vorläufer des Antichristen erkennt), wesentlich gefördert wurde durch die nach Europa gemeldeten Berichte über türkische Gräueltaten und damit getragen war von einem starken Motiv der Angst. Auch bei Luther stellt man fest, dass die apokalyptische Sichtweise gerade nach Mohács und dem erstmaligen Erscheinen der Türken vor Wien die Oberhand gewinnt. Darin trifft er sich mit Melanchthon, der durch seine intensiven Beziehungen zu Ungarn mit der Türkennot dort vertraut war. 

Daneben gibt es aber auch sehr nüchterne Aussagen, die fast modern anmuten: "Luther beklagt die große Bereitschaft zur Gewalt, also die im Islam so wichtige Funktion des Schwertes, das zum Instrument der muslimischen Glaubensverbreitung geworden sei; ebenso auch die Vielweiberei und die Ehescheidung. Wie seine Zeitgenossen erregt sich Luther über die Ermordung und Versklavung von Christen, die sogar Kinder nicht verschont. Er hält die Rede von der Toleranz der Türken für falsch, da es den Christen im türkischen Herrschaftsbereich nicht möglich sei, öffentlich zusammen zu kommen, Christus zu bekennen oder gar an Mohammed Kritik zu üben. Diese im Gegensatz zu seinen apokalyptischen Aussagen sehr nüchterne Sicht fasst Luther in dem Gedanken zusammen, dass der Islam die Grundordnungen menschlichen Zusammenlebens zerstöre. Es gibt bei Luther also neben der religiösen Beurteilung des Islam auch eine grundsätzlich säkulare (wobei hier außer Acht bleiben kann, dass diese inhaltlich auch von religiösen Motiven und Überzeugungen geprägt ist). Der Türke als Vollzugsorgan des Antichristen und als Störer der Weltordnung – diese Dichotomie verlangt nach Luther auch eine doppelte Strategie von Seiten der Christen. Auf der religiösen Ebene sah Luther keine Notwendigkeit, direkt gegen den Islam zu kämpfen. Eine Verführungskraft sprach er ihm nicht zu, ja er war sogar überzeugt, dass man die Lektüre des Koran sogar fördern müsse, um die inneren Widersprüche des Islam zu demonstrieren und ihn ad absurdum zu führen. Luther selbst befürwortete daher Koranübersetzungen und wollte sie den Pfarrern an die Hand gegeben wissen, damit diese die Gefahren, die vom Islam ausgingen, fortan nicht mehr unterschätzten. " 

Säkular ist deshalb auch die Begründung der Türkenkriege bei dem Reichsritter und Humanisten Ulrich von Hutten, allerdings hier eingefärbt durch ein eminent politisches Motiv: Hutten stellt den Fürsten vor Augen, welche furchtbaren Auswirkungen das „türkische Joch“ auf das Reich haben würde, und fordert sie zur Einigkeit auf. An der Spitze des Kampfes gegen die Osmanen möchte er aber den Kaiser sehen, dessen Aufgabe es sei, die Welt in ihrer Ordnung zu halten. Papst und Klerus, die Hutten verachtet, sollten sich indes heraushalten. Luthers „moderne“, ethische Konzeption einer Erhaltung der Weltordnung und der menschlichen Gemeinschaft, erst recht Huttens politische Aufrufe zum Türkenkrieg und selbst die apokalyptischen Interpretationen, die im Verlauf der Geschichte eine sehr unterschiedliche Konjunktur hatten, konnten freilich nie eine solche Bindewirkung entfalten wie der alte Kreuzzugsgedanke. 

"Türkenzeitungen" und "Türkenkalender" wurden gedruckt und hatten "vor allem auch den Zweck, die Greueltaten der Türken an den Christen bekannt zu machen." Soganennte "Türkenglocken" wurden aus dem Erz erbeuteter türkischer Kanonen gegossen. Sie wurden zum Dank für einen Sieg gegen die Türken geläutet, oder generell wurden zur Mittagszeit eine oder mehrere Glocken "gegen die Türken" geläutet. Man nannte dies das sogenannte "Mittagsläuten", das zum Vaterunser und Avemaria beten aufrief. Die Türkenglocke auf dem Grazer  Schloßberg zum Beispiel soll aus 101 erbeuteten Türkenkanonen gefertigt sein. "Nach 1636, also nach der für die Christen siegreichen Schlacht am Kahlenberg, läuteten sie morgens, mittags und abends mit jeweils 101 Schlägen zum Dank an die Gottesmutter und als Bitte für weiteren Schutz in zukünftigen Gefahren. Zum Dank erklangen auch die beiden Türkenglocken von 1686 in dem nahe Wien gelegenen Perchtoldsdorf, das noch 1683 von den Türken erobert und dessen Bevölkerung etwa zur Hälfte von den Osmanen niedergemezelt worden war." Auf der Glocke findet sich die Inschrift: "rueffe ich die Christen alle zusam zu loben Gott in hoechstem Thron der uns erloest aus der Tyrgken noth."  Die Kreuzfahrer hatten bereits ein "Maria hilf" auf den Lippen. Doch vor allem nach der Schlacht von Lepanto und dem Sieg der Christen vor Wien (1683) hatte die Maria-Hilf-Verehrung einen ungeahnten Aufschwung genommen. Dieser spiegelt sich wider in der Geschichte des Gnadenbildes der "Auxiliatrix Christianorum", das in vielen Kirchen vor allem des süddeutschen und österreichischen Raumes zu finden ist. "Nach dem Seesieg von Lepanto musste es doch beeindrucken und ermutigen, dass den Türken auch zu Lande der große Sieg versagt blieb. Die unbändige offensive Kraft des Osmanischen Reiches schien gebrochen." Das resultierte aus der verbesserten Bewaffnung der christlichen Heere, deren Feuerkraft jenen der Türken überlegen war; zudem hatte man Fortschritte in der militärischen Taktik (Prinz Eugen von Savoyen) erzielt. 

Die Türken fanden sich plötzlich nicht mehr im Zentrum der Welt, sondern an den Rand gedrängt. Auch in der zivilen wie in der militärischen Technik war die Entwicklung weitgehend an ihnen vorbei gelaufen. Zu erwähnen sind seemännisch hervorragend ausgebildete venezianische Kapitäne, die in den folgenden Jahren durch kluge und wagemutige Unternehmungen nahe den Dardanellen den Nachschub der türkischen Invasionsflotte erheblich störten. Sie gipfelten in der Dardanellenschlacht von 1656, als der venezianische Admiral Lorenzo Marcello, unterstützt von Schiffen aus Malta, einen Flottenverband der Osmanen nahzu aufrieb. "Diese für die Venezianer meist siegreichen Seeschlachten, die von 1649 bis 1656 geführt wurden, basierten auf der klaren nautischen wie waffentechnischen Überlegenheit der Venezianer wie des christlichen Westens überhaupt." Dennoch gab es immer noch osmanische Aggressionen auf dem Balkan. 1663 eroberten die Türken nach mehreren vergeblichen Belagerungen die Festung Neuhäusel und unternahmen von der Festung aus weit ausholende Beutezüge, die mit großen Verwüstungen vor allem in der Steiermark und in Mähren einhergingen. 1672 überschritt Ahmed Köprülü mit etwa 100000 Mann den Dnjestr, der die Grenze bildete zwischen dem Osmanischen Reich und dem als Podolien bezeichneten Südostpolen. Es war nach 1620-1621 und 1633-1634 der dritte große Waffengang zwischen Osmanen und Polen. Dem Einsatz von Jan Sobieski war es zu verdanken, dass die "Tatarenhorden, die mordend und sengend Podolien durchstreiften", zurückgeschlagen werden konnten. Wenn es um die Befreiung seines Landes ging, so war er ohne inneren Widerspruch: Die Türken galten ihm als der Feind schlechthin. Für Sobieski "war der Türke nicht nur der gefährliche Aggressor, sondern auch der "Heide", der nach Überwindung aller Widerstände zur Ausrottung der Christenheit ansetzen werde. Daher kommt bei Jan Sobieski zur nationalen Komponente auch eine überregionale, abendländisch-christliche hinzu. So wurde Polens König nicht nur zu einem Verteidiger polnischer Freiheit, sondern der Freiheit Europas und des Christentums." Es war ein glücklicher Augenblick in der Geschichte des Abendlandes, dass der polnische König mehrere herausragende Persönlichkeiten fand, die auf dem Feld der Politik, der Diplomatie oder auf dem Schlachtfeld seine Mitstreiter wurden. Zu nennen wären neben Jan Sobieski selbst, Kaiser Leopold I., der mit Leibniz befreundete Prinz Eugen, Karl von Lothringen, Herzog von Marlborough - und auf der Gegenseite Ludwig XIV.. Die perfide Türkenpolitik Ludwigs XIV.bot den Reichsständen keine Sicherheit gegenüber den Türken. So wurde Leopold I. zur Schutzmacht der deutschen Länder. Karl V. von Lothringen  wurde vom Kaiser zum Generalissimus seiner Armee ernannt. In dieser Eigenschaft finden wir ihn wieder als tatsächlichen Oberbefehlshaber der alliierten Truppen beim Entsatz von Wien, wo sein strategisches wie taktisches Genie den Sieg errang. "Noch erstaunlicher stellt sich allerdings die von Leopold eröffnete militärische Laufbahn jenes Mannes dar, der zum Inbegriff des Feldherrn-Genies wurde, wenngleich seine große Zeit als eigenverantwortlich agierender Kommandeur erst nach der Schlacht am Kahlenberg anbrach: Prinz Eugen von Savoyen. 

Eine entscheidende Rolle spielte auch Papst Innozenz XI. (1676-1689). "Es fügte sich gut, dass er in seiner Jugend eigentlich die Absicht hatte, in den Kriegsdienst zu treten, um gegen die Türken zu kämpfen. Schon als Kardinal hatte er aus eigenem Vermögen die Polen mit hohen finanziellen Mitteln gegen die Türken unterstützt. Als Papst verfolgte er das Ziel einer Befreiung Europas von der türkischen Gefahr mit äußerster Konzentration." Damit überhaupt Aussicht auf die Verwirklichung dieses Planes bestand, musste der Papst zuerst als Friedensstifter unter den europäischen Nationen wirken. Mit viel Mühe konnte er 1678 endlich einen Friedensschluss erreichen, der allerdings teuer bezahlt werden musste. Frankreich erhielt bedeutende Territorialgewinne auf Kosten des Reiches und Spaniens. "Dabei blieb der eigentliche Skandal dem Papst noch verborgen: Dem Friedensschluss entsprach auch nicht im Ansatz eine Friedensgesinnung Ludwigs XIV., der sich nunmehr auf dem Höhepunkt seiner Macht befand. Der König dachte nur an eine Fortsetzung seiner gegen das Reich und die Habsburger gerichtete Politik mit anderen Mitteln; und dazu wollte er sich fortan der Hohen Pforte bedienen." Ludwig sabotierte die Liga von Anfang an. Für die große Liga suchte der Papst auch Russland zu gewinnen, "das ebenfalls ein vitales Interesse daran hatte, die Türken zurückzudrängen. Doch dieser Plan scheiterte an den Differenzen zwischen Polen und Russland."  Jan Sobieski, Kaiser Leopold I., Karl von Lothringen, Max Emanuel - sie alle fanden ihren Gegenspieler in dem Großwesir Kara Mustafa, der für Sultan Mehmed IV. regierte. "Die Christen in seinem weiten Reich hat Kara Mustafa gehasst und ihnen Steuern und Abgaben auferlegt, die weit über die Last hinausgingen, die sie unter seinen Vorgängern zu tragen hatten. Jedenfalls war Kara Mustafa ein tiefgläubiger, bis zum Fanatismus gehender Muslim, dessen politische Absichten immer auch mit der Ausbreitung des Islams verbunden waren." 

Im Gegensatz zu Leibniz und allen großen Dichtern und Denkern, herrscht unter Historikern und neuerdings den sogenannten Islamwissenschaftlern, die sich an Universitäten breit machen, eine beschwichtigende Sichtweise vor, "deren Illusionismus noch immer die westliche Haltung gegenüber dem Islam bestimmt."  Was wäre wohl geschehen, wenn Wien nicht gerettet worden wäre? Die Türken setzten auf die Masse an Menschen, um die inzwischen überlegene Feuerkraft des Westens auszugleichen. Am 14. Mai 1683 stand Kara Mustafa mit etwa 250000 Mann vor Belgrad, bereits am 14. Juli war Wien von allen Seiten eingeschlossen. "Das Stift Heiligenkreuz bei Wien hatten die Türken am selben Tag niedergebrannt. Belagert und zerstört wurden auch die Städte und Ortschaften Hainburg, Baden, Schwechat, Percholfsdorf und Inzerdorf, deren Bevölkerung größtenteils getötet oder in die Sklaverei geführt wurde. In Mödling hatte sich die Bevölkerung in die Othmarskirche geflüchtet. Das hinderte die Türken nicht, dort auch die Frauen und Kinder niederzumetzeln. Die Wiener wussten also, was sie erwartete." Besonders wichtig erwies sich das Durchhaltevermögen des Mannes, der die Verteidigung leitete: des Wiener Stadtkommandanten Graf Rüdiger von Starhemberg. Nur knapp über 10000 Mann standen ihm zur Verfügung, darüberhinaus einige Tausend Freiwillige aus der Bevölkerung. Dennoch lehnte er eine Kapitulation Wiens selbst dann noch ab, als die türkischen Mineure die Stadtmauern an sensiblen Stellen schon gefährlich untergraben hatten, die Stadtverteidiger dezimiert und alle Bewohner der Stadt durch Hunger und Kanonenschlag aufs äußerste geschwächt waren. Unbeirrt vertraute er auf das Heranrücken des Entsatzheeres. Doch erst in den ersten Septembertagen, als die Verteidigung Wiens schon fast am Zusammenbrechen war, stand dieses Heer aus österreichischen, ponischen und bayrischen Truppen, verstärkt durch schwäbische, fränkische, badische, sächsische und sogar venezianische Einheiten, geschlossen bereit. Das Koalitionsheer setzte alles auf eine Karte: Es marschierte ohne Tross, also ohne Verpflegung, und ohne schweres Kriegsgerät zwei Tage durch den Wienerwald und stürzte sich dann am 12. September 1683 vom Kahlengebirge herab auf die türkischen Belagerer ("Schlacht am Kahlenberg") Als Starhember und die Seinen den Entsatz erkannten, nahmen sie nochmals alle Kräfte zusammen, wagten den Ausbruch und zwangen dadurch die Türken zu einem Zweifrontenkampf, auf den diese gänzlich unvorbereitet waren und völlig kopflos reagierten. "Die Verwirrung unter den Türken war vollkommen: Unter großen Verlusten und Zurücklassung von vielen Geschützen - aus ihnen wurde später die 'Pummerin', die größte Glocke des Stephandomes gegossen - , Munition, Vorräten und Gerätschaften ergriffen sie planlos die Flucht." Anders als in den früheren Türkenkriegen wollte man sich diesmal nicht mit einem grandiosen Erfolg zufrieden geben. Und so sollten die Folgejahre die Ernte einfahren, die man am 12. September 1683 ausgesät hatte. Überall wurden Mariensäulen aufgestellt, die dem ganzen bayrisch-österreichischen Raum gleichsam den Stempel eines Marienlandes aufdrückten. 

Der Sieg am Kahlenberg löste ein wahres Feuerwerk von Schlachten und Siegen der Allianz aus. Es galt Ungarn zu befreien. 1684 konnten Maximilian Lorenz Graf von Starhemberg, der Bruder des Verteidigers von Wien, und Ludwig Wilhelm Markgraf von Baden-Baden ("Türkenlouis") Visegrád erobern, dessen Burg seit römischer Zeit eine hohe strategische Bedeutung hatte. 1687 hatten die kaiserlichen Truppen einen glänzenden Sieg bei Mohács zu verzeichnen. In Ungarn hatten die Siege dem Haus Habsburg einen Sturm an Popularität und Ansehen gebracht. Die Habsburger sollten fortan auch die Könige Ungarns stellen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ganz Ungarn - wozu auch große Teile des heutigen Rumänien gehörten - befreit waren: Klausenburg, Peterwardein, das ungarische Eger (Erlau), aber auch das serbische Karlowitz. Mit der Belagerung Belgrads im August 1688 kam die Stunde des Prinz Eugens von Savoyen. Es gab auch Rückschläge, weil die französische Politik den Osmanen zu Hilfe kam: Ludwig XIV. fiel, um Erbansprüche seiner Schwägerin, der berühmten Liselotte von der Pfalz, geltend zu machen, 1688 in Süddeutschland ein und zwang damit den Reichstruppen eine zweite Front auf. Nachdem durch intensive Bemühungen des Hl. Stuhls der Pfälzer Erbfolgekrieg beendet werden konnte, ernannte der Kaiser Prinz Eugen zum Oberkommandierenden in Ungarn. "Die Kampagne gegen die Osmanen sollte wieder aufgenommen werden, nicht nur um einen sehr instabilen und damit langfristig gefährlichen Zustand zu beseitigen, sondern auch, weil aus dem Osten die Kunde kam, dass Sultan Mustafa II., der seit 1695 an der Spitze des Osmanischen Reiches stand, mit einer großen Heeresmacht aufgebrochen sei, um die Schande von Wien zu tilgen und die als 'Goldener Apfel' verklärte Stadt in einem dritten Anlauf endlich zu gewinnen. Prinz Eugen, der die fortwährende Finanzknappheit des Kaisers realistisch einschätzte und wusste, das aus dem schwerfälligen kaiserlichen Regierungsapparat nicht mehr zu gewinnen war, sammelte alle verfügbaren Truppen des ungarischen Raumes und nahm sie unter eine strenge Disziplin, die aber auch der Fürsorge für die Soldaten nicht entbehrte. Nie waren für ihn die Truppen nur Menschenmaterial, die man beliebig in der Schlacht opfern konnte. Der Prinz dachte und handelte stets als überzeugter Christ, der sich vor Gott für das Leben und das Wohl seiner Soldaten verantwortlich fühlte. Krieg war für ihn weder Selbstzweck noch Mittel für die eigene Macht, sondern ein Widerfahrnis, das einem auferlegt wurde. Als äußeres Zeichen seiner Haltung trug der Prinz eine Abbildung der Marienzeller Madonna über dem Herzen auf seinem Brustpanzer." Es schien ein Siegesmarsch zu werden für die Türken: Etwa 100000 Mann zogen von Belgrad aus nach Norden, (Prinz Eugen von Savoyen hatte weniger als die Hälfte zur Verfügung) und waren gerade dabei, nahe Zenta die Theiss zu überqueren (11. September 1697). Die Kavallerie zuerst, dann auf einer Behelfsbrücke der Sultan mit der Artillerie und dem Tross - sie alle hatten schon das gegenüberliegende Ufer erreicht. Danach sollten die Fußtruppen folgen. Diesen Augenblick nutzte der Prinz zum Angriff. Die Osmanen waren darauf völlig unvorbereitet, und so wurde ihre Infanterie ein leichtes Opfer der Österreicher. Mit Recht nannte man die Schlacht von Zenta eine Entscheidungsschlacht. Prinz Eugen von Savoyen entschloss sich angesichts der bereits vorgerückten Jahreszeit, mit einer stark verkleinerten Truppe den Fliehenden nachzusetzen und drang dabei tief nach Bosnien vor. Dabei eroberte er auch Sarajewo, das er plündern und niederbrennen ließ, nachdem es von der türkischen Bevölkerung verlassen worden war. Als er in sein Winterquartier aufbrach, führte er eine große Schar von Christen mit, die unter der osmanischen Herrschaft hatten leben müssen und nun die Chance nutzten, in sichere Gebiete umzusiedeln. Die Erfolge Habsburgs im Großen Türkenkrieg konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die leeren Kriegskassen eine Fortführung des Befreiungskampfes auf dem Balkan und, dem früheren griechischen Gebieten inkl. Konstantinopel und Kleinasien als Ziel nicht zuließen. Dennoch bedeutete der Große Türkenkrieg eine schwere Niederlage für das Osmanische Reich: es musste Gebietsverluste in einem Vertrag anerkennen und die Offensivkraft, um in das Herz Europas vorzudringen, hatte es für immer verloren. Der Niedergang der Osmanen war zwar eingeleitet, aber noch lange nicht vollendet. 

Die Türken waren zwar zurückgeschlagen worden, aber wie gefährlich die türkische Armee noch immer war, bekamen die Russen zu spüren, die 1710 im Kontext des großen Nordischen Krieges gegen Schweden in einem vierten russisch-türkischen Krieg gerieten, als sich Schwedens König Karl XII. nach einer verlorenen Schlacht auf osmanisches Gebiet geflüchtet hatte. Nach der Kriegserklärung des Osmanischen Reiches an Venedig 1714, war es langsam wieder soweit für das "größte militärische Genie seiner Zeit", den Prinzen Eugen von Savoyen, den Kampf gegen die Osmanen nicht zuletzt mit finanzieller Unterstützung durch den Hl. Stuhl noch einmal aufzunehmen. Es bestand wieder eine deutliche türkische Überlegenheit, als sich die gegnerischen Heere erstmals beim heute serbischen Peterwardein an der Donau gegenüberstanden. Am 5. August 1716 konnte der Prinz diese Schlacht für sich entscheiden. Es folgten die Einnahme Temesvar und am 16. August die Eroberung Belgrads. Was sagt uns die Geschichte über das Wesen des Islams? Was sagen Leibniz, Thomas von Aquin, Nikolaus von Kues? Von Anfang an ist die Ausbreitung des Islam verbunden mit Gewalt. Mohammed war ein Mann des Schwertes. Zwang und Gewalt lassen sich von Christus her nicht begründen. "Islam indes bedeutet Unterwerfung, ja Sklaverei, wie auch die Berührung des Bodens mit der Stirn im Orient die Haltung eines Sklaven ist. Es war Mohammed selbst, der durch seine eigenen kriegerischen Unternehmungen gezeigt hat, wie der Djihad, der dem Westen gerne verharlosend nur als Glaubensanstrengung vorgestellt wird, in Wirklichkeit zu interpretieren sei: als Krieg, der die Völker dem Gesetz des Islam unterwirft." Auch wenn heute noch Muslime, insbesondere Fanatiker, in den Glaubenskrieg ziehen, handelt es sich "nicht um eine religiöse Verirrung, sondern um eine letzte Konsequenz aus dem Koran in der gelebten Interpretation Mohammeds... Wo der Islam in der Minderheit ist, verhält er sich tolerant und duldsam; als Mehrheitsreligion aber spielt er seine Dominanz unverhohlen aus, beschneidet andere Religionen in ihrer Freiheit und in ihren grundlegenden Rechten...Der Islam ist nicht zu einem tieferen Verständnis der menschlichen Person vorgedrungen." 

Heute findet in der Türkei vor allem Geschichtsklitterung statt; wer an türkischen Universitäten die türkische Geschichte nicht glorifiziert, wird verhaftet.  Diese Geschichtsklitterung färbt sogar auf Europäische Historiker ab, nämlich auf die Vertreter der postkolonialen Theorie. "In Werken postkolonialer Theorie, nicht zu verwechseln mit historischer Forschung zur Kolonialgeschichte, ist heute indessen eine manische Fixiertheit auf Europa augenfällig, ein Eurozentrismus, der den langen Strang imperialer Geschichte der Menschheit ausblendet. In dieser Darstellung wird Europa zum alleinigen Subjekt der Geschichte, während alle anderen Völker und Regionen zu bloßen Objekten europäischen Handelns degradiert werden. Genährt wird eine Weltsicht, die von der Annahme ausgeht, alle Übel dieser Welt – Kolonialismus, Imperialismus, Rassismus, Sklaverei, Sexismus, ja jegliche Form von Unterdrückung und Ausbeutung – seien erst durch den Westen und das „westliche Denken“ erzeugt worden, gemäß der leitenden Annahme, der europäische Kolonialismus wirke bis heute fort und halte die Völker der Welt in Knechtschaft. So schreibt etwa Achille Mbembe, einer der Stars der postkolonialen Theorie, in seinem Buch „On the Postcolony“, es gebe für afrikanische Gesellschaften seit dem fünfzehnten Jahrhundert keine „distinktive Geschichtlichkeit“ mehr, die nicht von europäischer Vorherrschaft geprägt sei." Der Islam und das osmanische Türkentum, das die Welt jahrhundertelang knechtete, wird ausgeblendet. "Mbembe kann dies nur so darstellen, weil er die Herrschafts- und Eroberungsansprüche des Islams, genauer gesagt der islamischen Theologie und die den Kreuzzügen unmittelbar vorausgegangene islamische Eroberung fast ganz Anatoliens vollständig ausblendet. Es war aber ebendiese Eroberung, die einen Hilferuf des byzantinischen Kaisers und damit den ersten Kreuzzug auslöste, der, auch das bleibt bei Mbembe unerwähnt, von arabischen Muslimen eroberte ehemals christliche Kerngebiete zurückeroberte. ... Ende des dreizehnten Jahrhunderts legte Osman I. mit der Eroberung erster Gebiete im Osten des Byzantinischen Reichs den Grundstein für das Osmanische Reich. 1354 überschritten die Osmanen den Bosporus, eroberten Gallipoli und drangen weiter nach Europa vor. Sieben Jahre später folgte mit Adrianopel, dem heutigen Edirne, eine der größten Städte des Reichs. 1396 fiel auch Bulgarien an die Osmanen. Als die Portugiesen 1415 mit der Festung Ceuta an Marokkos Nordküste das erste Gebiet in Afrika in Besitz nahmen, hatte das junge, inzwischen weite Teile Anatoliens umfassende Osmanische Reich sich gerade von der schweren Niederlage erholt, die ihm das mongolische Heer unter Timur Lenk 1402 zugefügt hatte. 1422, also sieben Jahre nach Portugals erster Koloniegründung in Afrika, belagerten die Osmanen zum wiederholten Male Konstantinopel, die Metropole des Byzantinischen Reichs. Das byzantinische Anatolien befand sich mit Ausnahme des kleinen griechischen Kaiserreichs Trapezunt zu diesem Zeitpunkt vollständig in osmanischer Hand. Während die Portugiesen Madeira (1419) und die Azoren (1427) in Besitz nahmen und ihre Expansion auf das nordwestliche Afrika ausdehnten, waren die Osmanen weiter mit der Eroberung Europas beschäftigt. 1453 nahmen sie unter Sultan Mehmet II., genannt der Eroberer („Fatih“), Konstantinopel ein und machten es zu ihrer Hauptstadt. Damit war das Ende des Byzantinischen Reichs besiegelt, 39 Jahre bevor Kolumbus die Küsten Amerikas erreichte. Während die allmähliche Eroberung und europäische Besiedelung Amerikas in der europäischen Geschichtsschreibung durchaus kritisch beleuchtet wird, wird die osmanische Eroberung in der türkischen Geschichtsschreibung bis heute glorifiziert. ...  Und während die Spanier zwischen 1519 und 1521 das heutige Mexiko eroberten und das Reich der Azteken vernichteten, eroberten die Osmanen 1521 Belgrad, ein Jahr später Rhodos, schlugen 1526 schließlich die Ungarn bei Mohács und belagerten 1529 erstmals erfolglos Wien. Zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts beherrschte das osmanische Imperium das östliche und südliche Mittelmeer, ein Gebiet vom Balkan bis nach Persien und fast zur Gänze um das Schwarze Meer herum. Parallel dazu eroberte Russland ein Imperium, das von der Ostsee und dem Schwarzen Meer im Westen bis zum Beringmeer, der Halbinsel Kamtschatka und Alaska im Osten sowie vom arktischen Ozean und der Barentssee im Norden bis zur Mongolei, Turkmenistan, Afghanistan und Persien im Süden reichte und beinahe ein Sechstel der Landmasse der Erde umfasste. ... Im Westen hat sich im Zuge der Aufklärung eine Kultur entwickelt, die einen kritischen und um Objektivierung bemühten Blick auf das Eigene wirft. Das schlug sich auch in der Geschichtswissenschaft nieder. Die eigenen Eroberungen und die ihnen zugrunde liegenden imperialistischen Bestrebungen werden nicht apologetisch als glorreiche Geschichte der Sieger gelehrt. Moderne Geschichtswissenschaft zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie in der Lage ist, die Perspektive zu wechseln, einen übergeordneten Standpunkt einzunehmen, das Schicksal der Eroberten zu berücksichtigen und eigene Verbrechen zu analysieren. ... Während Eroberung und Besiedelung Amerikas in der europäischen Geschichtsschreibung durchaus kritisch beleuchtet wird, werden osmanische Eroberungen in der türkischen Geschichtsschreibung bis heute glorifiziert. Versuche der Aufarbeitung werden als Herabwürdigung und Verrat denunziert. So löste etwa die türkische Übersetzung des zunächst auf Englisch erschienenen Buches „Slavery in the Ottoman Empire and its Demise, 1800–1909“ des Historikers Hakan Erdem 2004 in der Türkei einen Skandal aus. Über den Kritikern der offiziellen Geschichtsschreibung schwebt der Strafbestand des Artikels 301 des türkischen Strafgesetzbuchs: „Beleidigung des Türkentums“. ... Das Geschichtsbild maßgeblicher Vertreter postkolonialer Theorien, das einem Aktivismus den Boden bereitet, an dessen Ende der Westen selbst und damit der Weg der Aufklärung und Demokratisierung europäischer Gesellschaften abgewickelt werden soll, ist übrigens ganz im Sinne jener Mächte, die, wie Russland, China oder die Türkei die eigene Geschichte verklären " Vgl. Kurse Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 607 Pinturicchio, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences
 
 




Johann Wilhelm Ludwig Gleim, 1719-1803
 
 


Porträtstich Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Gleimhaus Halberstadt
 
 

Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Akademie der Kunst und Philosophie / Academy of Arts and Philosophy
DI. M. Thiele, President and international Coordinator
M. Thiele College of Beetherapy / Academy of Arts and Philosophy / Sciences

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Zur Philosophie und Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres, der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik vgl. Kurse:Nr. 551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 513 F.W.J. Schelling III, Nr. 505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr. 663 Arthur Schopenhauer III, Nr. 531 Platon, Nr. 533 Aristoteles, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 675 Friedrich Schiller III, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck, Nr. 631 Adelbert von Chamisso,Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière, Nr. 622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 621 Lord Byron I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 561 Sir Walter Scott, Nr. 555 Angelus Silesius, Nr. 634 Hans Sachs, Nr. 619 Franz Werfel, Nr. 680 Nikos Kazantzakis, Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Nr. 550 Fjodor M. Dostojewskij I-II, Nr. 506 Wladimir Sergejewitsch Solowjow, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Nr. 661 Philosophie der Geschichte I, Nr. 686 Philosophie der Geschichte II, Nr. 687 Philosophie der Geschichte III, Nr. 687 Philosophie der Geschichte IV, Nr. 687 Philosophie der Geschichte V, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Nr. 681 Wissenschaftslehre III, Nr. 682 Wissenschaftslehre IV, Nr. 683 Wissenschaftslehre V, Nr. 684 Wissenschaftslehre VI, Nr. 685 Wissenschaftslehre VII, Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre I-II, Nr. 641 Staats- und Rechtslehre III, Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr. 655 Staats- und Rechtslehre V, Nr. 618 St. Ephraim der Syrer, Nr. 617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr. 616 St. Gregor von Nazianz, Nr. 613 St. Gregor von Nyssa, Nr. 612 St. Johannes Chrysostomos, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Nr. 627 St. Basilius der Große, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr. 653 St. Cyprianus, Nr. 609 St. Athanasius der Große, Nr. 605 St. Irenaeus von Lyon, Nr. 604 St. Hildegard von Bingen, Nr. 600 St. Johannes von Damaskus,Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Nr. 581 Bernhard von Chartres, Nr. 580 Wilhelm von Conches, Nr. 578 Pierre Abaelard, Nr. 574 Johannes von Salisbury, Nr. 577 Petrus Lombardus, Nr. 576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr. 565 Johannes Scotus Eriugena, Nr. 575 Thierry de Chartres, Nr. 571 Alanus ab Insulis, Nr. 572 Anselm von Canterbury, Nr. 570 St. Hilarius von Poitiers, Nr. 568 Nicolaus Cusanus I, Nr. 568 Nicolaus Cusanus II, Nr. 568 Nicolaus Cusanus III, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 564 St. Augustinus I, Nr. 601 St. Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus III, Nr. 579 St. Albertus Magnus, Nr. 500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr. 501 St.Thomas von Aquin II,  Sth I., Nr. 502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr. 582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr. 583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr. 566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 672 Dante Alighieri III, Nr. 558 Calderón de la Barca, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 651 Calderón de la Barca IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 632 Ginés Pérez de Hita, Nr. 633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 557 Ludovico Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto III, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare I-II, Nr. 559 Wolfram von Eschenbach, Nr. 560 Walter von der Vogelweide, Nr. 662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences

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Letzte Bearbeitung:03.03.2025