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Aus dem Inhalt:
1. Ludovico Ariosto
und sein Orlando furioso; Händels Opern "Orlando", "Ariodante", "Alcina",
"Rinaldo"
Ludovico Ariosto (1474-1533)
ist ein berühmter italienische Dichter der Renaissance. Sein bekanntestes
Werk ist "Orlando furioso", das viele Opernkomponisten inspirierte, so
zum Beispiel Händel zu Opern wie "Orlando", "Ariodante", "Alcina"
und seinem "Rinaldo". Händels Kreuzritter-Oper "Rinaldo" erinnert
an den Konflikt der christlichen Länder mit dem Islam. Georg Friedrich
Händel brauchte 1710 handfeste Figuren, mit denen er deftigen Bühnenzauber
entfalten konnte, um als Neuling das Publikum an der Themse zu beeindrucken.
Das passende Personal liess er sich von dem Librettisten Giacomo Rossi
aus dem Kreuzritterepos "Das befreite Jerusalem" von Torquato Tasso zusammenstellen,
sowie aus Ariosts "Orlando furioso". Händels Ariosto-Opern entstanden
innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren. Die Begeisterung, mit der er
auf die Libretti von "Orlando", "Ariodante" und "Alcina" reagierte, spricht
für ein tiefes Verständnis für den Geist dieser einflussreichen
Dichtung. Ariost, Zeitgenosse von Andrea Mantegna hat im „Rasenden Roland“
die drei größten Maler seiner Epoche in einem Atemzug genannt:
„Leonardo, Andrea Mantegna, Gian Bellino.“ [1]
Im ersten Canto erzählt
Ariosto worum es eigentlich geht, nämlich um die Verteidigung Europas
gegen den Ansturm der "Mohren Afrika's", die früher mehrheitlich islamisch
waren:
"Die Taten,
kühn' und edle, will ich singen,
Die einst geschahn,
als durch die Meeresflut
Die Mohren Afrika's
nach Frankreich gingen,
Dem Zorne folgend
und der jungen Wut
Des Königs
Agramant zu heißem Ringen:
Trojan zu rächen
schwor des Königs Eid
An Kaiser Karl,
dem Haupt der Christenheit.
Von Roland auch in
diesem Werk erzähl' ich,
Was nie gemeldet
ward in Wort und Lied,
Wie er, der weise
Mann, vor Liebe schmählich
Verrückt ward
und in Raserei geriet,
Wenn sie, die mich
beinah wie ihn allmählich
Toll macht und mir
mein bischen Geist entzieht,
So viel mir übrig
lässt von diesem Geiste,
Dass ich, was ich
verspreche, wirklich leiste.
Hochherz'ger Sproß
aus Hercules' Geblüte,
Unsres Jahrhunderts
Glanz und helle Zier,
Nehmt, Hippolyt,
was euer Knecht sich mühte
Für euch zu
schaffen, nehmt es an von mir.
Zum Teil bezahlen
kann ich eure Güte
Mit Worten und beschriebenem
Papier,
Und keiner tadle,
dass zu klein die Gabe,
Denn alles geb'
ich euch, soviel ich habe.
Ich sag' euch zu,
dass unter andern teuern
Ruhmreichsten Helden
ihr vernehmen sollt
Von jenem Roger,
dessen Blut in euern
Und eurer hohen
Ahnherrn Adern rollt.
Von seinem Ruhm
und stolzen Abenteuern
Erzähl' ich
euch, wenn ihr mich hören wollt,
Wenn euer Geist,
von höh'rer Sorg' entlastet,
Bei meinen Versen
hin und wieder rastet.
Graf Roland, der,
verliebt in die Gefahren,
Die ihn Angelica
bestehen hieß,
In Medien, Indien,
unter den Tartaren
Unsterbliche Trophäen
hinterließ,
War jetzt mit ihr
gen Abend heimgefahren,
Und an dem Fuß
der Pyrenäen stieß
Er auf das Lager,
wo zu Frankreichs Zelten
Die Völker
Deutschlands sich um Karl gesellten,
Um Herrn Marsil und
König Agramant
Zu nötigen
sich vor die Stirn zu schlagen,
Den einen, weil
er tollkühn hergesandt
Aus Afrika, was
Waffen konnte tragen,
Den andern, weil
er Spanien angespannt,
Das schöne
Frankreich in den Tod zu jagen.
Und Roland kam daher
zu rechter Zeit;
Bald aber tat ihm
selbst sein Kommen leid." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 1
Montaigne meinte
in Anlehnung an die Paulusbriefe, wer nur deshalb ehrlich sei, weil es
die Leute erfahren, und wenn sie es erfahren haben, ihn hernach desto höher
schätzen werden, wer unter keiner anderen Bedingung Gutes tun wolle,
als dass seine Tugend der Welt bekannt werden solle, sei eine Person, von
der man sich nicht viel Dienste zu versprechen habe. Dazu Ariosto: [20][21]
"Credo che'l
resto di quel verno, cose
Facesse, degne di
tenerne conto;
Mà sur sin'
a quel tempo si nascose,
Che non è
colpa mia, s' hor' non le conto,
Perche Orlando a
far l'opre virtuose
Più ch' a
narrarle poi, sempre era pronto!
Ne mai fù
alcun' de' suci fatti espresso,
Se non quando hebbe
i testimoni appresso." - Ariosto
Ariosto und Montaigne
beklagen, dass es heute mehr obrigkeitliche Personen und Gesetze gibt,
als Leute oder Handlungen [19]:
"Di cittatorie
piene e di libelli,
D'essamine e di
carte, di procure
Hanno le mani e
il seno, egan fastelli
Di chose, di consigli,
et di letture,
Per cui le faculta
de poverelli
Non sono mai ne
le citta sicure,
Hanno dietro e dinanzi
e d'ambi i lati,
Nota i Procuratori,
et Advocati." - Ariosto
"Chi troppo assotiglia,
si scavezza." - Francesco Petrarca
Ariosto besingt
berühmte Frauen der Geschichte und glaubt: "Mich dünkt, in unsren
Tagen sehen wir schon hohe Tugend schöner Frau'n erstehen, schon Stoff
vielleicht für Feder und Papier, damit den Glanz auch künft'ge
Jahre sehen; Dann werdet, o gehäss'ge Zungen, ihr mit eurem Lästern
schmählich untergehen." [2]
Den Frauen wurde
damals viel zugetraut: "Man hatte zu den Frau'n und jungen Damen sehr viel
Vertraun in jener alten Zeit. Man ließ allein sie ziehn in Gottes
Namen durch Berg und Thal und Länder noch so weit und nahm für
voll sie, wann sie wiederkamen, und niemals gab es Argwohn oder Streit."
- Nach den Ereignissen von Köln wäre das heute undenkbar. Allerdings
sollte die Frau die "Emanzipation" nicht so weit treiben wie die Amazonen,
dass sie "strafe das Geschlecht, das sie verriet"
"Ein jedes Schiff,
das hier am Ufer lande
Und ankern woll'
in ihrem Machtgebiet,
Verfalle flugs dem
Raub' und Mord' und Brande,
Und alles sterb'
an Bord ohn' Unterschied.
Dies ward geraten,
dies ward angenommen
Und ward Gesetz
und ist in Brauch gekommen.
»Wann in den
Lüften Sturmeswehn begann,
Gleich liefen an
die Bucht die Weiberhorden,
Die zorn'ge Orontea
stets voran;
Denn sie war ihre
Königin geworden.
Und an dem Bord
verschlagner Schiffe dann
Gab's schauderhafte
Feuersbrunst und Morden.
Kein Mann blieb
leben, dass er diese Dinge
Den Menschen andrer
Länder hinterbringe.
»So lebten
sie hier einsam manches Jahr
Verfeindet mit dem
männlichen Geschlechte.
Dann aber sahn sie
ein, was für Gefahr
Entstünde,
wenn man nicht an Wandel dächte.
Wenn keine Rede
von Fortpflanzung war,
So war es bald vorbei
mit ihrem Rechte;
Es mußte,
statt für ewig festzustehn,
Mit ihrem unfruchtbaren
Reich vergehn." - Ariosto
Neben Frauen geht es
zum Beispiel um Pferdediebe, tapfere Ritter ("Wenn die mit uns für
Karl zu Felde ziehn, dann ist kein Bleibens für die Saracenen."),
berühmte Schwerter ("Desselben Tages aber hat der Sohn des Agrican
das Schwert davongenommen. Bedenke selbst, was für Gefahren drohn
der ganzen Christenheit und allen Frommen, seit Durindane jetzt, wie einmal
schon, in die Gewalt des Heidentums gekommen!") und den nicht so freundschaftlichen
Umgang mit Sarazenen, also Muslimen:
"Hochmütig
wandte sich Rinald zum Heiden
Und rief: »Herunter,
Dieb, von meinem Pferd!
Dass man mich plündre,
pfleg' ich nicht zu leiden,
Und theuer wird
es büßen, wer's begehrt.
Auch werd' ich dich
von dieser Dame scheiden;
Denn thät'
ich's nicht, wär' ich verdammenswert:
Vollkommnes Pferd
und schöner Frauen Liebe,
So scheint es mir,
gebüren keinem Diebe.«
Sieh da! Rinald haut
mit dem Degen ein,
Dem Saracenen völlig
preis sich gebend.
Der Heide hebt den
Schild; der war von Bein,
Darüber Stahl,
den Knochen rings umgebend.
So dick er ist,
Fusberta fährt hinein,
Und widerhallt der
Forst, vor Schreck erbebend.
Knochen und Stahl
zerspringt wie Eis in Splitter;
Lahm sinkt der linke
Arm dem Heidenritter.
Wie das erschrockene
Fräulein diesen Streich,
Den fürchterlichen,
sieht, da wird ihr bange;
Die schönen
Wangen werden todtenbleich
Wie arme Sünder
auf dem letzten Gange." - Ariosto
"Ehrenmorde" von Muslimischen
Männern an Frauen galten als besonders frevelhaft, heute versuchen
Gerichte zu relativieren und die Täter erhalten nur geringe Strafen
[2]:
"Bei allen andern
Tieren dieser Welt,
Ob sie nun friedlich
sich des Lebens freuen,
Ob eins das andre
feindlich überfällt, –
Nie wird der Mann
das Weib mit Krieg bedräuen.
Der Bär streift
mit der Bärin treugesellt,
Und ruhig liegt
die Löwin bei dem Leuen;
Kein Leides fügt
der Wolf der Wölfin zu;
Nie fürchtet
vor dem Stiere sich die Kuh....
Mich dünkt,
als ob er nicht nur Unrecht treibe,
Nein, frevle wider
Gott und die Natur,
Wer mit den Händen
sich am schönen Weibe
Vergreift, und krümmt'
er ihr ein Haar auch nur.
Wer aber Gift ihr
reicht, wer aus dem Leibe
Die Seele jagt mit
Messer oder Schnur,
Dass der ein Mensch
sei, glaub' ich ewig nicht;
Ein Teufel ist's
mit menschlichem Gesicht." - Ariosto
Obwohl Schopenhauer
den Politikern und der "Verfassung der meisten Mohammedanischen Reiche",
eine "träge Vernunft" attestierte, Hölderlin sie als "Tyrannenknechte"
und "Andre des rohen Volks" bezeichnete, wird in Deutschland und anderen
europäischen Ländern der Bock zum Gärtner gemacht. - so
zum Beispiel Aydan Özoguz (SPD) zur "Beauftragte der Bundesregierung
für Migration, Flüchtlinge und Integration". Sie will vor allem
"fromme Muslime" nach Deutschland schleusen. Sie sagt: Was in Köln
und anderen Städten geschah, hätte mit dem Islam nichts zu tun.
"Wenn alle fromme Muslime gewesen wären, wäre das nicht passiert".
Der Kommentar dazu wäre damals etwa so ausgefallen: "Die Mütter
ziehn indes in die Moscheen, um zu dem bösen Lügnergott zu flehen"
(Tasso). Der Chef des "Zentralrates der Muslime in Deutschland" liegt in
den Armen der deutschen Bundeskanzlerin - und sie schwören ewige Treue.
Die natürlichen Feinde der Christen, die Sarazenen oder Mohammedaner
werden in Deutschland und anderen europäischen Ländern mit offenen
Armen empfangen, obwohl sie die Toleranz gnadenlos ausnutzen, um den mohammedanischen
Irrglauben und die islamischen Unsitten in Europa weiter zu verbreiten
- nicht nur in den Vororten von Paris oder Brüssel. Dies wäre
damals völlig unverständlich gewesen. Von Urlaub in islamischen
Ländern wird heute abgeraten, damals war es komplett unmöglich:
"Weil er allein den weiten Weg durchmisst durch wilde Heidenländer
fern im Morgen, wo niemand seines Lebens sicher ist." Sogar zuhause in
Europa war man einem Haufen Sarazenen begegnet - was auch recht häufig
geschah: "Doch vor Marseille machte sie der Horde der Heiden täglich
fast das Leben schwer. Denn diese streiften jetzt mit Raub und Morde in
Languedoc und der Provence umher", wusste was zu tun war: sie mussten bekämpft
und vertrieben werden: [3]
"Er traf auf zwei
Geschwader; Manilarte
Führt' ihrer
eins, der greise Saracen,
Noriziens König,
jetzt mit grauem Barte
Im Rat, wie einst
im Feld, hochangesehn.
Der andre Haufe
folgte der Standarte
Des Königs
aus dem Lande Tremisen,
Den sie daheim den
besten Ritter nannten;
Er hieß Alzird
bei denen, die ihn kannten.
Die hatten mit dem
andern Mohrenheer
Den Winter über
vor Paris gelegen,
In Dörfern
und in Schlössern rings umher,
Die einen näher,
andre mehr entlegen.
Denn Agramant, erkennend
dass nur schwer
Paris zu stürmen
sei mit Lanz' und Degen,
Entschloß
sich zur Belagerung zuletzt,
Nachdem er ihm vergeblich
zugesetzt.
Und Mannschaft war
dazu genug vorhanden;
Nicht nur die eignen
Völker hatt' er hier
Und jene, die sich
bei Marsil befanden,
Geschart um Spaniens
königlich Panier;
In Frankreich auch
warb er noch Söldnerbanden.
Denn von Paris bis
Arles' Stromrevier
Beherscht' er alles
Land und auch im Westen
Schon die Gascogne,
bis auf wen'ge Vesten.
Jetzt, wo die flücht'gen
Bäche wieder rannen
Und kaltes Eis zu
lauer Flut zerschmolz,
Wo frisch zu grünen
Wies' und Feld begannen
Und zart sich zu
belauben Busch und Holz,
Berief der König
alle seine Mannen,
Die ihm gefolgt
mit siegsgewissem Stolz,
Heerschau zu halten
über Volk und Waffen,
Und wo es fehlte,
wollt' er Wandel schaffen.
Jetzt kamen beide
Könige daher,
Alzird und Manilart,
der Heerschau wegen,
Um zeitig dort zu
sein, wo jedes Heer,
Gut oder schlecht,
hat Rechnung abzulegen.
Roland inzwischen
kam von ungefähr
Den beiden, wie
ich schon gesagt, entgegen,
Nach jener suchend,
wie er immer that,
Die ihn in Amors
Joch gefesselt hat.
Als nun Alzird den
Paladin gewahrt,
Dem keiner gleicht
im Kreis der Paladine,
So stolzen Hauptes,
in so mächt'ger Fahrt,
Dass neben ihm der
Kriegsgott zweiter schiene,
Stutzt er erstaunt
ob der gewalt'gen Art,
Des grimmen Blicks,
der unheildroh'nden Miene,
Und denkt, der ist
ein Held von hohem Rang,
Und hätt' ihn
gern erprobt im Waffengang.
Jung war Alzird und
seine Keckheit groß,
Und seine Stärke
war berühmt im Heere.
Er sprengt heran
und läßt die Zügel los, –
Wohl ihm, wenn er
zurückgeblieben wäre!
Denn Roland wirft
ihn beim Zusammenstoß
Zu Boden und durchbohrt
ihn mit dem Speere.
Das Roß entflieht,
als liehe Furcht ihm Flügel,
Und keiner sitzt
darauf und lenkt die Zügel.
Ein Schrei erhebt
sich, schauerlich und brausend,
Dass rings die Lüfte
beben und die Au'n,
Als sie den Jüngling
stürzen sehn und grausend
Den Blutstrom aus
so breiter Wunde schau'n.
Wutschnaubend kömmt
der Haufe, kommen tausend
Und stechen auf
den Grafen los und hau'n,
Und dichter regnen
noch, wie Sturmgewitter,
Beschwingte Bolzen
auf die Zier der Ritter.
Wie borst'ge Herden
in wahnsinn'ger Flucht
Lärmend über
Gefild' und Halde fliegen,
Sei's weil ein Wolf
aufspringend aus der Schlucht,
Sei's weil ein Bär,
der vom Gebirg gestiegen,
Ein Schweinchen
hat gepackt von jüngster Zucht,
Und grunzend, kreischend
hört man es erliegen, –
So stürmen
die Barbaren jetzt heran
Auf Roland ein und
brüllen: drauf und dran!
Lanzen und Pfeil'
und Schwerter, ihrer tausend,
Fing schon sein
Harnisch auf, sein Schild noch mehr;
Bald traf im Rücken
eine Keul' ihn sausend,
Bald stürmten
sie von vorn und bald verquer.
Er aber, nie im
Herzen Furcht behausend,
Schätzt all
die Waffen, all den Troß so sehr,
Wie Nachts im Stalle,
wann die Hirten schlafen,
Der Wolf sich fürchtet
vor zu vielen Schafen.
Nackt in der Faust
blitzt der berühmte Degen,
Vor dem so viele
Heiden schon erblaßt.
Wer also von der
Zahl, die ihm erlegen,
Buch führen
wollte, hätte seine Last.
Rot schwimmt von
Blut die Heerstraß' allerwegen,
Die kaum die Menge
der erschlagnen faßt;
Denn weder Tartschen
noch Sturmhauben nützen,
Vor Durindanens
Mordbegier zu schützen,
Noch Kleider voll
Baumwolle, noch die Falten
Des Tuchs, das hundertfach
den Kopf umwand.
Nicht Wehgeschrei
nur fliegt, es fliegt gespalten
Auch Arm und Bein
und Schädel übers Land.
In vielen, immer
gräßlichen Gestalten
Durcheilt der Tod
die Flur, von Gier entbrannt:
Mehr schafft in
Rolands Faust, denkt er verwundert,
Die Durindan' als
meiner Sicheln hundert.
Denn Schlag auf Schlag
sieht man die Hiebe zucken,
Und alles flieht
vor Rolands Angesicht.
Erst kamen sie,
im Wahn ihn zu verschlucken,
Weil er allein war,
schnell, auf Kampf erpicht;
Jetzt wartet keiner,
um sich wegzuducken,
Auf seinen Freund,
Gesellschaft sucht man nicht;
Man läuft zu
Fuß, man spornt sein Pferd aufs Blut,
Und keiner fragt,
ist auch die Straße gut?...
Nicht eher feierte
der blut'ge Degen,
Als leer war von
lebendigen das Land.
Der Graf steht zweifelnd
vor verschiednen Wegen,
Und doch ist ihm
die Gegend wohlbekannt.
Mag er sich rechts,
mag er sich links bewegen,
Die Seele bleibt
vom Weg doch abgewandt;
Stets bangt ihm,
dass er suche, wo die theure
Nicht sei, und er
in falscher Richtung steure." - Ariosto
Was muslimischen Frauen
blühte, wenn sie nicht von christlichen Rittern entführt wurden,
war die Zwangsheirat - ähnlich wie sie unter kurdischen oder türkischen
Muslimen auch heute noch praktiziert wird. Der Albtraum war es allerdings
wenn Frauen von muslimischen Männern ("Kaum sieht der Heid' ihr Antlitz
hold und fein") geraubt wurden: »Wenn er es hört, wie schmerzlich
wird die Pein des Vaters sein!« so hörte man sie sprechen; »Wie
wird des Gatten Zorn und Kummer sein und o wie fürchterlich wird er
sich rächen!" oder wenn Barbaren und Sarazenen Kirchen und Klöster
schänden: "Der König Ludwig muss zur Truppenschau uns einen neuen
Feldhauptmann entsenden, dass er zum Ruhm der Lilien streng und rauh die
Frevler strafe, die mit Räuberhänden die Mönch' und Nonnen,
schwarz und weiß und grau, und Tochter, Braut und Mutter ruchlos
schänden und Christi Leib hinschleudern in den Staub, wegschleppend
die Monstranz mit schnödem Raub." [4][5]
Vor den Toren von
Paris stehen die Mohammedaner::"zahllose Leitern führten schon die
Heiden vorher aus aller Nachbarschaft heran, und Balken, Bretter, Flechtwerk
auch aus Weiden, das man auf manche Art gebrauchen kann, und Schiff' und
Brücken". Die Muslime dringen bereits in die Vororte: "Hatt' Agramant
bereits die Fußsoldaten in die Pariser Vorstadt und ganz nah an Mauern
und in Gräben vorgeschoben, um heut sein höchstes Können
zu erproben." Sie wollen Paris und den christlichen Glauben zugrunde richten:
"Die lügnerische Lehre Babels jagt und richtet deinen Glauben dann
zu Grunde". Der Erzengel Michael kommt zu Hilfe und sieht bei dieser Gelegenheit
wie es um die Christenheit bestellt ist: [6]
Die Mohammedaner
wurden immer mit dem Reich der Finsterniss assoziiert, so auch hier in
der Schlacht um Paris: "Sein harter Brustharnisch und Panzerkragen bestand
aus eines Drachen schupp'ger Haut; den hatt' um Brust und Rücken einst
getragen sein Ahnherr, – er der Babel hat gebaut und Gott aus seinem goldnen
Haus zu jagen, von seinem Sternenthron, sich hat getraut; Auch ließ
er Helm und Schild und einen Degen vollkommen machen dieses Zweckes wegen."
Auch heute noch haben Muslime keinerlei Ehrfurcht vor christlichen Kirchen
und Klöstern. In der Türkei und in der Levante wurden sie von
Mohammedanern zerstört und entweiht. Zerstörung von Kulturgütern
ist das Einzige worauf sich das "Heidenvolk" der Muslime versteht. Nicht
nur der IS zerstört Kirchen und Klöster, alle muslimischen Herrscher
von der Türkei bis Saudi Arabien schänden christliche Heiligtümer.
Die Heere der Sarazenen, jeder ein "Todfeind unsrer heil'gen Lehre" bestehen
hauptsächlich aus Barbaren: "Kömmt Baliverz; im ganzen Heergesind
ist er der größeste Halunk von allen.... Im ganzen Heere war
kein Saracene verwegner und gewaltiger als der; Ihn fürchtete die
Hauptstadt an der Seine und fürchtete mit gutem Grund ihn mehr als
Agramant, Marsil und alle jene, die mitgekommen waren übers Meer,
und mehr als einer im gesamten Heere war er ein Todfeind unsrer heil'gen
Lehre." Einmal in Paris eingedrungen ist der Sarazene grausam - aber wie
Hölderlin sagt, wo Gefahr ist wächst das Rettende auch. [7]
Das geeinte Christenheer
kommt Paris zu Hilfe. Ähnlich wie im Kampf um Jerusalem (Torquato
Tasso), werden die Sarazenen erfolgreich aus Paris verdrängt; damit
beginnt schon die Reconquista, die Rückeroberung der christlichen
Gebiete in Frankreich und Spanien. [2][3][4][5][6][7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18]
Warum kommt es immer
wieder dazu, dass die Christenheit von islamischen Barbaren, Sarazenen,
Hunnen etc bedrängt wird? Sind sie als eine Art "Antichrist" dazu
da, den christlichen Glauben der Europäer zu stärken? "Es scheint,
dass ihre Frevel damals schon Die lichte Stirn des Herrn verfinstert hatten,
denn Schändung, Raub und Mord und jeden Hohn Durft' überall sich
Türk' und Mohr gestatten" [8]
Wie kommt es, dass
Christen gegen Christen kämpfen, "Wie kömmt es, dass ihr Christi
Lehensleute ermordet und ihr Lehen an euch reißt und nicht Jerusalem
von jener Meute Befreit habt und die Räuberbrut zerschmeißt,
und dass Constantinopel und den besten Teil dieser Welt der Türke
darf verpesten?" Die Türken bzw. Osmanen hatten nicht nur die Pest
verbreitet, sondern auch die Seelen verpestet. Auch heute darf die Türkei
sich alles erlauben, das heutige Europa im Zusammenhang mit der Merkel-Administration
verhängt bei türkischen Angriffskriegen keinerlei Sanktionen,
sogar der Papst wertet den Islam auf. [9]
Und das, obwohl jeder
"Heidenkönig" von sich meint: »Kein Mensch kann deshalb mit
mir rechten; Denn dass es mein ist, weiß die ganze Welt. Besitz ergreifen
kann ich nach den Rechten an jedem Orte, wo es mir gefällt." [10]
Wenn Mohammedaner
in Europa heiraten wollten, mussten sie sich erst taufen lassen: "Dass
er sich taufen lasse ihr zu lieb und alles, was er ihr gelobt, vollbringe,
damit der Heiratsplan nach Wunsch gelinge". Ambrosius meinte, "dass nicht
jede Ehe von Gott stammt; denn nicht nach Gottes Absicht gehen Christinnen
mit Heiden eheliche Verbindungen ein, nachdem das Gesetz sie verbietet."
Eine Option für das heutige Europa? Nach St. Ambrosius, St. Johannes
Damaszenus und Petrus Venerabilis dürfen Christinnen zum Beispiel
mit Muslimen nur eheliche Verbindungen eingehen, wenn der christliche Glaube
angenommen wird. Das ist Voraussetzung für eine gewisse Harmonie.
"Eine Harmonie ist gegeben mit der geeigneten und passenden Verbindung
von Dingen, die man herstellt: eine Harmonie liegt vor, wenn Orgelpfeifen,
die gehörig verbunden sind, den Wohlklang einer kunstgerechten Melodie
festhalten und eine entsprechende Anordnung der Saiten den Ein- und Zusammenklang
der Töne wahrt. Diese Harmonie nun fehlt bei einer Ehe, wenn ungesetzlich
eine heidnische Frau einem christlichen Mann angetraut wird. Soll hier,
wenn die Ehe eingegangen wird, Harmonie herrschen? Wo Harmonie, da schlingt
Gott das Band; wo keine Harmonie, da ist Kampf und Streit, der nicht von
Gott kommt." (St. Ambrosius) [11]
"Der Wahnsinn
des Muhammad dagegen, der von den arabischen Ismaeliten seinen Ausgang
nahm, hat Perser, Meder, Syrer, Armenier, Äthiopier, Inder, die übrigen
Reiche des Orient und selbst Asien, den größten der drei Erdteile,
fast ganz befallen; indem er diese Völker teils vom Christentum abbrachte,
teils von irgendwelchen alten Götzenglauben zur Irrlehre dieses verruchten
Menschen bekehrte, entzog er Christus den Boden unter den Füßen
und bereitete dem Teufel eine Heimstatt. Von dort aus unterwarf Muhammad,
nachdem er schon, wie gesagt, fast den ganzen Orient, nicht durch friedliche
Argumente, sondern durch kriegerische Aktivitäten, in seine Gewalt
gebracht hatte, auch Ägypten, Libyen und ganz Afrika dieser Gottlosen
Religion, und nachdem er so zwei Erdteile unterworfen hatte, hat er jetzt
durch sein Eindringen in Spanien nicht einmal den dritten, der Europa genannt
wird, Christus bzw. seinen Anhängern unversehrt überlassen."
- St. Petrus Venerabilis, Contra
sectam Saracenorum
"Den Glauben und
eure Schrift habt ihr ohne Zeugen: Denn der sie euch übergab, hat
von nirgendwoher einen Beweis, noch lässt sich irgendeiner finden,
der vorher über ihn Zeugnis abgelegt hätte. Er empfing die Schrift
vielmehr im Schlaf... Woher kommt also eure Märchenerzählung?
... Dieser Muhammad nun hat sich, wie erwähnt, viele absurde Geschichten
zusammengefaselt und jeder von ihnen einen Namen gegeben. Z.B. die Sure
„Die Frau“: Darin setzt er fest, dass man sich vier reguläre Frauen
nehmen darf und dazu Nebenfrauen, soviele man eben neben den vier regulären
Frauen als Untergebene unter seiner Tute (Aufsicht) halten kann. Wenn man
aber eine entlassen will, so kann man das nach Belieben tun, und sich eine
andere nehmen." - St.
Johannes Damaszenus
Christen aus den Händen
der Mauren zu erretten, war für gerade getaufte und zum Christentum
konvertierte Mulime ein gute Methode, sich zu bewähren: "Da stellten
Mitleid und der Wunsch sich ein, sie mög' ihm ihren Kummer anvertrauen.
Er grüßte sie und frug mit sanfter Stimme, weshalb ihr Antlitz
so in Tränen schwimme". [12]
Allah ist der "Lügengott"
und Gegenspieler des Christus und der Christenheit: "Und hatt' er auch
zur Zeit das Buch nicht bei sich, mit dessen Hilf' er Mond und Sonne bannt,
so war der Text doch, der die Teufel fleißig und fügsam macht,
ihm aus dem Kopf bekannt. rasch ließ er einen von den schwarzen Scharen
.... in diesen frommen Gaul" fahren. "Und er, der niemals einen Fuß
zu heben, bevor die Hand ihn antrieb, sich vermaß, sprang plötzlich
durch die Luft mit mächt'gem Satze acht Ellen hoch, zwölf Ellen
weit vom Platze." [13]
Der "Lügengott"
der Muslime wirkte verheerend: "Sie kamen dichtgeschlossen Mann an Mann
mitten ins Lager, wo die Christen lagen, und stimmten laut der Heiden Schlachtruf
an »Spanien und Afrika,« um sich anzusagen." Und die Belagerung
von Paris begann erneut. Der Erzengel Michael musste den Christen wieder
zu Hilfe eilen [14]
Tapfere christliche
Ritter kommen die "Saracenenscharen vertreiben und die Stadt Paris befrein...
Wie in der Schlacht Rinald und Malagis das Saracenenheer aufs Haupt geschlagen.
Wie viele man zum Styx hinunter stieß, wie viele flohn, vermag ich
nicht zu sagen"
Noch können
die Sarazenen streiten: "Fünf Ritter sind es, deren jeder drängt,
als erster seinen Streitfall auszufechten; ein Knäuel ist es, Streit
mit Streit vermengt, das selbst die Götter nicht ins reine brächten."
Wir befinden uns noch in der Zeit vor der Reconquista; die Länder
in Europa müssen immer wieder gegen diese Barbaren ankämpfen:
"In Zeiten, wo, gebeugt von schwerem Leid, Italien, Reich und Kirche der
Barbaren Verhöhnung bitterer als je erfahren". Manche Gastwirte hatten
sich auf die Sarazenen eingestellt: "Der brave Gastwirt, einer der gewandten,
die je in Frankreich blühten und gediehn, (Denn als die Heiden alles
niederrannten, Verstand er es den kürzren nicht zu ziehn,) hatt' als
Gehilfen von den Anverwandten herbeigeholt, was ihm anstellig schien" [15]
"Von Barken
und von leichten Kähnen waren
Des Stroms Gewässer
voll von Rand zu Rand;
Die brachten für
die Saracenenscharen
Von vielen Orten
her den Proviant.
Denn alles war besetzt
von den Barbaren,
Wenn von Paris man
kömmt ins schöne Land
Von Aiguesmortes
und gen Spanien biegt,
Die ganze Gegend,
die zur Rechten liegt.
Die Schiffer mußten
dort ihr Frachtgut landen,
Und Pferd' und Wagen
standen schon bereit,
Dorthin wo Schiffe
keinen Weg mehr fanden,
Es fortzuschaffen
unter Schutzgeleit.
Von Ost und West
herangetrieben standen
Am Ufer fette Herden
aufgereiht,
Und ihre Treiber
hatten am Reviere
Des Stromes bei
den Bauern Nachtquartiere.
Als nun der Saracen
auf seiner Reise
Den Fluss erreichte,
brach die Nacht herein,
Und weil ein Gastwirt
ihn zufäll'ger Weise
Erblickt' und anrief,
kehrt' er bei ihm ein.
Das Pferd besorgt,
kam mannichfache Speise
Und Wein aus Corsika
und Griechenwein.
Denn Rodomont, im
übrigen ein Mohr,
Zog doch beim Trinken
fränk'sche Sitte vor." - Ariosto
Wie heute die Islamisten
forderten früher die Sarazenen Lösegeld für entführte
Christen. Man sah zum Beispiel eine Kriegsstandarte, "die hin und wider
weht' im Morgenwinde, und hinterdrein ein großes Heergesinde. Und
als sie näher rückten, jene Scharen, und kenntlich ward die Saracenentracht,
erkannten sie, dass jene Heiden waren. Sie hatten die Gefangnen, wohlbewacht,
auf kleine Pferde festgeschnürt wie Waaren." Der Sarazene ging meistens
so vor: "War es ein Heide, den er niederstieß, so ließ er's
bei dem Waffenraub bewenden, schrieb auf die Rüstung, wie der Gegner
hieß, und hing sie auf an seinen Marmorwänden. Die Christen
bracht' er in das Turmverlies, Ich glaub', um nach Algier sie dann zu senden."
[16]
Dem Schwören
der Muslime kann man nicht trauen, denn als Muslim kann man Frauen alles
versprechen, "Gott und die Heil'gen" werden ja nicht gefürchtet: "Doch
denkt er nicht daran den Pact zu halten; Gott und die Heil'gen fürchtet
er ja nicht; Was Wortbruch angeht, hat er seines gleichen selbst nicht
in Afrika's verlognen Reichen. Der Heide schwört ihr Schwüre,
tausendfache, dass er sie ferner nicht beläst'gen will" [17]
"Der Saracen
war nicht gewöhnt an Wein,
Denn sein Gesetz
verdammt und straft den Zecher,
Und göttlich
schien ihm dieser Trunk zu sein;
Manna und Nectar,
meint' er, seien schwächer.
Er fand das maurische
Gesetz gemein
Und goß hinunter
volle Krüg' und Becher.
Der gute Wein trieb,
eh sie sich's versehn,
Die Köpfe rundum,
wie sich Kreisel drehn." - Ariosto
Die Muslime werden mehr
und mehr aus Europa vertrieben; nur durch hohe Steuern können sie
ihren Militärhaushalt noch finanzieren:
"Aus seinem
ganzen Reich verschrieb Marsil
Fußvolk und
Reiterei, teils gut, teils kläglich.
In Barcelona macht'
er jeden Kiel
Durch Zwang und
Güte für den Krieg beweglich.
Dem Agramant war
keine Müh zuviel,
Zu hoch kein Aufwand;
Kriegsrat hielt er täglich.
Inzwischen drückten
Steuern ohne Maß
Zu Boden fast die
Städte Afrika's.
Umsonst bot Agramant
dem Rodomont,
Damit er ihn an
seiner Seite habe,
Die eigne Muhme,
Tochter des Almont,
Und Orans schönes
Reich als Morgengabe.
Den stolzen rühren
hatt' er nie gekonnt;
Der blieb an seiner
Brücke bei dem Grabe,
Wo schon die Sättel
der in Staub gestreckten
Und Rüstungen
die ganze Wand bedeckten.
Marfisen lag es fern
ihm nachzuahmen.
Sobald sie hörte
von des Königs Not
Und von dem Schaden,
den die Mohren nahmen,
In Flucht zerstreut,
gefangen oder tot
Bis auf die wen'gen
die nach Arles kamen,
Da brach sie auf,
bevor man sie entbot,
Und bracht', um
von dem Fall ihn aufzuraffen,
Ihm ihre Habe dar
und ihre Waffen." - Ariosto
Auch grosse Teile Afrikas
sind Teils in muslimischer, Teils in christlicher Hand:
"Marocco,
Fez, Hippona sah er ragen,
Algier, Buzea, Städt'
in hohem Glanz,
Die Kronen vor den
andren Städten tragen,
Kronen von Gold,
nicht grünen Blätterkranz.
Biserta, Tunis und
Capisse lagen
Auf seinem Wege
längs des Meeresstrands,
Und Tripolis, Bernike,
Tolomit,
Bis an den Nil,
wo man gen Asien zieht.
Er sah das ganze
Land vom hohen Wald
Des wilden Atlas
bis zum Seegestade,
Und von Carena's
Bergen flog er bald
Über Cyrene
hin, und schnurgerade
Kreuzt' er die Wüste
sonder Aufenthalt
Und kam an Nubiens
Mark bei Albajade.
Weit hinter ihm
blieb Battus' Grab, und weit
Der große
Tempel Ammons, heut entweiht.
Dort traf er auf
ein andres Tremisen,
Gleichfalls der
Lehre Mahomeds ergeben;
Doch wollt' er auch
die Aethiopen sehn,
Die andren, so jenseits
des Niles leben,
Und wo Dobada und
Coalle stehn,
Mußte der
Greif nach Nubiens Hauptstadt schweben.
Jenseits sind Christen,
diesseits Saracenen,
Und auf dem Kriegsfuß
diese stets mit jenen.
Von dort geht des
Senapus Kaiserreich
Bis zu des roten
Meers entlegnen Enden,
An Völkern,
Städten und an Golde reich.
Als Scepter trägt
das Kreuz er in den Händen;
Sein Glaub' ist
unsrem Glauben ziemlich gleich
Und mag von ihm
das ew'ge Elend wenden.
Wenn ich nicht irre,
herscht der Brauch bei ihnen,
Zur Taufe sich des
Feuers zu bedienen.
Da er den Kaiser
gern gesehen hätte,
Schwang sich Astolf
im großen Hof vom Roß.
Nicht eben fest,
doch prächtig war die Stätte,
Die Aethiopiens
Herschersitz umschloß.
An jeder Brücke,
jedem Thor die Kette,
Die Angeln, Riegel
bis zum letzten Schloß,
Kurz jedes Werkstück,
das von Eisen wir
Zu machen pflegen,
war von Golde hier.
Trotz solcher Fülle
köstlicher Metalle
Verliert daselbst
das Gold am Werte kaum.
Auf Säulenreihn
von leuchtendem Krystalle
Ruht dort der offnen
Hallen weiter Raum.
Es bilden, rot,
grün, blau und gelb, um alle
Zierlichen Söller
einen Funkensaum,
Vertheilt in wundervollem
Ebenmaß,
Rubin, Smaragd und
Safir und Topas.
Die Wänd' und
Dächer und das Estrich sah
Man reich von Perlen
und Juwelen prangen.
Dort wächst
der Balsam; Hierosolyma
Hat gegen den nur
kleinen Theil empfangen.
Der Bisam, den wir
kaufen, stammt von da,
Von dort das Ambra,
welches wir erlangen.
Kurz alles ist daselbst
im Überfluß,
Was man bei uns
so hoch bezahlen muß.
Aegyptens Sultan,
so versichert man,
Ist diesem König
zinsbar und verpflichtet,
Weil der den ganzen
Nil ihm nehmen kann,
Wenn er den Strom
nach andrer Seite richtet,
Und Kairo samt dem
Reiche wär' alsdann
Mit einem Mal durch
Hungersnot vernichtet.
Der Kaiser wird
Senapus dort genannt,
Priester Johannes
sagt das Abendland." - Ariosto
Heute kommen die christlichen
bzw. atheistischen Politiker in die Moscheen, an "gemeinnützige" islamische
Akademien und lassen sich den Koran, "jenes Buch des Heidenpfaffen" erklären
und zeigen wie die Mohammedaner "zu dem bösen Lügnergott flehen".
Sie meinen es sei der Gleiche wie der christliche Gott, was nicht nur einige
Islamwissenschaftler sondern nach dem II vatikanischen Konzil sogar die
Päpste Johannes Paul II und Franziskus behaupten! Doch selbst manche
Mauren-Ritter, als sie erfuhren ihr Vater sei Christ gewesen, sagen: »Beim
Christengott – denn ihn will ich bekennen und ehren, wie mein Vater ihn
geehrt." Sie schämen sich für die falsche Partei gekämpft
zu haben, nämlich für die Mauren gegen die Christen und dem Maurenkönig
gedient zu haben: "Nie wirst du diesen Makel vom Gesicht abwaschen, dass
du solche Schuld vergeben und nicht nur nicht den König umgebracht
hast, nein, auch um Sold dich dienstbar ihm gemacht hast... Mir brennt
das Herz und ewig wird es brennen, wenn Roger jetzt zurück zum Heere
kehrt des Königs oder eines andren Mohren, es sei denn, um die Frevler
zu durchbohren.« Früher wusste man zu differenzieren: [18]
"Auf zu
den Waffen! rufen Christ und Mohr,
Wie sie es dort
gewohnt fast täglich waren.
Zu Pferde wer zu
Fuß ist! Lanzen vor!
Zu seiner Fahne
soll sich jeder scharen!
So rief in hellem
kriegerischem Chor
Rings die Trompet',
und während die Fanfaren
Die Reiter rufen,
ruft auch überall
Das Fußvolk
Cymbelklang und Paukenschall." - Ariosto
Die Taufe wurde vorbereitet:
"Mit Pomp und Schimmer einen Platz bereit, Marfisa's Taufe festlich zu
begehen. Die Bischöf' und die hohe Geistlichkeit, die sich aufs christliche
Gesetz verstehen, Ließ Karl zusammenrufen, und von diesen ward sie
im heil'gen Glauben unterwiesen. Im hohenpriesterlichen Festornate kam
Erzbischof Turpin und taufte sie. Karl selbst hob aus dem Bad des Heils
die Pathe mit aller schicklichen Ceremonie." Gleich darauf stürzen
sie sich in den Kampf gegen die Mauren:
"So sprengen
die beherzten Kriegerinnen
Auf zwei verschiednen
Straßen durchs Revier,
Und fürchterlichen
Heidenmord beginnen
Der Degen dort,
die goldne Lanze hier.
Kaum steuert Agramant
noch dem Entrinnen
Der seinen, hält
sie kaum noch beim Panier.
Vergebens fragt
und späht er in die Runde,
Wo Rodomont sei;
niemand bringt ihm Kunde.
Auf dessen Zuspruch
war er doch dem Worte
Untreu geworden,
das er feierlich
Verpfändet
hatt' an dem geweihten Orte,
Und nun ließ
jener plötzlich ihn im Stich.
Auch fehlt Sobrin.
Sobrin ritt in die Pforte
Der Stadt zurück
und nannt' unschuldig sich,
Erwartend, dass
noch heut der Bruch der Schwüre
Zu Agramants furchtbarer
Strafe führe.
Marsil ist gleichfalls
in die Stadt geritten,
Das Herz von frommer
Furcht gar sehr beschwert,
Daher denn Agramant
den Sturmesschritten
Der tapfren Scharen
Karls nur übel wehrt,
Der Italiener, Franken,
Deutschen, Britten, –
Streitbare Männer
all' und kampfbewährt,
Vertheilt die Paladin'
in ihren Reihen,
Wie Edelstein' auf
goldnen Stickereien,
Und mancher Held
noch mit den Paladinen,
Der tadellos wie
je ein Ritter war.
Guidon, das kühne
Herz, ist heut erschienen,
Die Söhne Olivers
sind in der Schar.
Ich sage nichts
(ich sprach ja schon von ihnen)
Von dem verwegnen
jungfräulichen Paar.
Die fünfe haben
Mohrenvolks erschlagen
So viel, dass man's
nicht zählen kann noch sagen." - Ariosto
Kriegsverbrechen wurden
immer an den Greueltaten der Türken und Tartaren gemessen [22]:
"Ward jede
Freveltat verübt, und schlimmer
Als was der Türke
tat und der Tartar,
Nicht auf Geheiß
Venedig, das ja immer
Ein Muster der gerechten
Tugend war,
Wohl aber von verruchten
Händen grimmer
Soldaten, von Venedigs
Mietlingsschar.
Das sag' ich nicht,
weil sie die schöngepflegten
Gärten und
Villen uns in Asche legten....
Unmenschlicher Sclavon,
wer lehrte dich
Den Kriegsgebrauch?
wo wird man Scythen finden,
Die den Gefangnen
töten, wenn er sich
Entwaffnen läßt
und seine Hände binden?
Ward er ermordet,
weil er ritterlich
Sein Land geschirmt?
die Sonne müßt' erblinden,
Grausam Jahrhundert,
das uns des Thyest
Und Atreus Greuel
neu erstehen läßt....
Solch Beispiel glaub'
ich, wie der Bösewicht
Gab nie ein Ritter
in den alten Kriegen.
Die übten Höflichkeit
und Ritterpflicht
Und waren grausam
nie nach ihren Siegen.
Nicht nur mishandelt
Bradamante nicht
Die Gegner, welche
ihrem Speer erliegen,
Sie hält das
Pferd noch dem gefallnen Mann
Und hilft ihm, dass
er es besteigen kann." - Ariosto
Die Zeit war reif: "Gekommen
war der Tag, die Heidenbrut für Raub und Mord zur Rechenschaft zu
ziehen." Die Reconqista nimmt ihren Lauf "Wenn ihr erlauben wollt, erzähl'
ich jetzt, wie Karl die Mohren vor die Thüre setzt." [23]
Sogar Nordafrika
wird von den Christen erobert, Bizerta im heutigen Tunesien: "Astolf und
Roland, gute Christen beide, die niemals ohne Gott zum Kampfe gehn, erlassen
an das ganze Heer Bescheide, man solle fasten und zum Himmel flehn und
dann am dritten Tag im Waffenkleide, wann das Signal erfolge, fertig stehn,
die Stadt zu stürmen". Die Mauren fliehen aus Europa, ihrem König
"nachzufolgen nach den Mohrenreichen. Erst nach Arles, denn man hoffte,
dort Steh' ihnen "zur Fahrt die Flotte zu Gebote. Kein Schiff lag auf dem
Meer und keins im Port, und keine Mohren sah er außer tote." Der
muslimische König Agramant ist verzweifelt. [24]
Auch heute stehen
die muslimischen Länder in Afrika, Asien und der Levante vor der Frage,
wie sie aus dem Chaos herauskommen. Mit dem Islam ist es ihnen nicht gelungen
und wird auch nicht gelingen. Einzelne muslimische Ritter, die früher
"Den Saracenen und der schlimmen Bande" angehört hatten, haben erkannt:
"Dass Christus Gott ist, Mahomed ein Wahn". Diese Ritter wollen die eroberten
muslimischen Länder sogar den Afrikanern wieder zurückgegeben
wenn sie den christlichen Glauben annehmen. Viele die früher "den
Saracenen und der schlimmen Bande" des Islam angehört hatten, haben
erkannt: "Dass Christus Gott ist, Mahomed ein Wahn" (Ariosto) und sind
damit weiter als einige Bischöfe und Politiker in Europa, die den
islamischen "Lügnergott" (Tasso) mit dem christlichen Gott verwechseln
und sogar staatlichen islamischen Unterricht anbieten. Brandimart spricht
"zum Agramant, der ihm befreundet war; Denn Brandimart war vormals mit
den Scharen des Agramant nach Frankreichs Strand gefahren" [25]:
So wie heute die
"Heidenkönige" davon nichts wissen wollen, so wurde Brandimart's Vorschlag
"mit zorn'ger Stimme" vom Heidenkönig abgelehnt, weil er uneinsichtig
war und sich nicht lossagen wollte "jener Rotte, meist ungläub'gen
Hunden". Dennoch gab es immer mehr tapfere Heidenritter, denen die Lehren
"Der wahren christlichen Religion" gedeutet wurden, "Dass Christus Gott
ist, Mahomed ein Wahn" [26]:
Eine neue Medizin
ist durch das Christentum möglich - auch Muslime, die sich von Mohammed
und seiner Lehre trennen um "Christus den lebend'gen zu bekennen", können
daran teilhaben. Verwundete Christen werden gebracht: "Ans harte Riff und
nach der heil'gen Zelle, der heil'gen Zelle, zu demselben Mann, der Roger
tauft', als er dem Sturm entrann." [27]
Als sicher war, dass
Afrika und die Levante von Christen regiert wurden: "Und als vor afrikanischen
Gefahren Frankreich nun sicher war für alle Zeit, macht' er des Nubierkönigs
Kriegerscharen zur Heimkehr in ihr Vaterland bereit auf eben jenem Weg,
den sie gekommen, als er sie nach Biserta mitgenommen. Die christlichen
Helden werden geehrt: [28]
"Karl hatte
von Sizilien schon Bericht:
Die beiden Kön'ge
todt, Sobrin gefangen,
Gefallen Brandimart;
und minder nicht
Hatt' er von Rogers
Taufe Kund' empfangen.
Sein Herz war froh
und froh sein Angesicht;
Die Last, die fürchterliche,
war vergangen,
Die schwer auf seinen
Schultern lag, als würde
Er nimmer sich aufrichten
von der Bürde.
Um sie zu ehren,
die er dankbar pries
Als beste Stützen
seiner heil'gen Krone,
Schickt' er den
Adel Frankreichs aus und ließ
Von diesem sie empfangen
an der Saone.
Dann kam er selbst
entgegen aus Paris,
Um ihn die Könige,
Fürsten und Barone,
An seiner Seite,
herrlich anzuschauen,
Die Kaiserin, umringt
von schönen Frauen.
Der Kaiser, strahlend
jetzt vor Wohlgefallen,
Die Paladine, Ritter,
Clerisei,
Die Freunde, die
Verwandten, die Vasallen
Begrüßten
Roland und die andren drei.
Mongran' und Claramont!
hört man erschallen.
Kaum war's mit den
Umarmungen vorbei,
Als Roland, Oliver,
Rinald sich nahten
Und Roger führend
vor den Kaiser traten
Und ihn und seines
Vaters Namen nannten,
Vater und Sohn an
Kraft und Tugend gleich.
Und wahrlich, unsre
Legionen kannten
Sein kühnes
Herz und seines Armes Streich.
Marfisa kam indeß
mit Bradamanten,
Ein edles Paar,
an Schön' und Anmut reich,
Die Schwester ihre
Arm' um Roger breitend,
Die andre scheu
und sittsam sie begleitend.
Roger besteigt sein
Roß, wie Karl begehrt,
(Denn ehrerbietig
war er abgestiegen,)
Und reitet mit dem
Kaiser Pferd an Pferd,
Und jede Ehre, die
nach hohen Siegen
Ein Held erwarten
kann, ward ihm gewährt.
Dass er sich taufen
ließ, blieb nicht verschwiegen;
Denn kaum betrat
der Graf das trockne Land,
So ward die Botschaft
an den Hof gesandt.
Mit großem
Jubel und Triumphgepränge
Zieht in die Hauptstadt
das gesamte Heer,
Die lustig grünt
im Schmuck der Laubgehänge.
Die Pferde gehn
auf Teppichen einher.
Ein Blumenschauer
regnet ins Gedränge
Über die Sieger,
um die Sieger her,
Den Mädchen,
schöne Frau'n mit vollen Händen
Aus Fenstern und
von Söllern niedersenden.
In allen Straßen,
wo die Helden reiten,
Stehn Pforten und
Trophäen zum Empfang
Mit Bildern von
den Kriegsbegebenheiten
Und von Biserta's
Brand und Untergang,
Auch manches Schaugerüst
für Lustbarkeiten,
Für Bühnenspiel
und Masken und Gesang,
Und aller Orten
prangt in goldnen Lettern
Die wahre Inschrift:
unsres Reichs Errettern!
Beim Schalle der
Trompeten und Schalmein,
Bei Harmonieen kriegerischer
Klänge,
Beim Händeklatschen,
Lachen, Jubelschrein
Des Volkes, dem
die Straße ward zu enge,
Zog in das Schloß
der große Kaiser ein,
Woselbst er nun
noch manchen Tag der Menge
Der Gäste gütlich
that mit Schmaus und Tanz,
Turnier und Possenspiel
und Mummenschanz." - Ariosto
Immer wieder Probleme
mit Leuten, die das nicht haben: "Vernunft und Weisheit, seltne Gaben,
die wen'ge nur von Gott empfangen haben"
"An allen
Gütern, die der Fleiß erreichen,
An allem, was Natur
uns geben kann,
Besitzt er seinen
Antheil, und so reichen,
Wie ihn kein andrer
Sterblicher gewann.
An Schönheit
müssen ihm die schönsten weichen,
An Kraft besiegt
ihn kaum ein zweiter Mann,
An Edelmut, an wahrem
Königsglanz
Gebürt wohl
keinem mehr als ihm der Kranz.
Jedoch der Pöbel,
der die Lorberreiser
Nach seiner Laune
zu- und aberkennt,
(Und alles, bis
auf eine Anzahl Weiser
Zähl' ich zu
dem, was man den Pöbel nennt,
Von dem auch Päpste,
Könige und Kaiser
Nicht Kron' und
Scepter noch Tiara trennt,
Sondern Vernunft
und Weisheit, seltne Gaben,
Die wen'ge nur von
Gott empfangen haben,)
Nun dieser Pöbel
also, wollt' ich sagen,
Der nichts verehrt
als nur Besitz und Geld
Und nicht nach andren
Dingen pflegt zu fragen
Und ohne Reichtum
nichts in Ehren hält,
Nicht höchste
Schönheit, heldenmüt'ges Wagen,
Nicht Körpers
Kraft, nicht größte Kunst der Welt,
Nicht Geist noch
Tugend, – der ist mächt'ger eben
In diesem unsren
Fall als sonst im Leben." - Ariosto
II
2. Alcina
Ludovico Ariostos (1474-1533)
"Orlando furioso" inspirierte viele Opernkomponisten wie Verdi, Jules Massenet,
Rossini, Francesca Caccini oder Händel zu Opern wie "Orlando", "Ariodante",
"Alcina" und seinem "Rinaldo". Händels Ariosto-Opern entstanden innerhalb
eines Zeitraumes von drei Jahren. Die Begeisterung, mit der er auf die
Libretti von "Orlando", "Ariodante" und "Alcina" reagierte, spricht für
ein tiefes Verständnis für den Geist dieser einflussreichen Dichtung.
Die Opernhandlung von "Alcina" stammt aus dem sechsten und dem siebten
Canto von Ariostos epischer Dichtung "Orlando furioso" und hält sich
eng an Riccardo Broschis 1728 in Rom aufgeführte L' Isola d' Alcina.
Händels "Alcina" kam 1735 am Theatre Royal, Covent Garden, heraus.
Schauplatz der Handlung ist die Insel der islamischen Zauberin Alcina.
Hier hat sie eine Art Harem geschaffen, um christliche Krieger zu verführen
und vom Kampf abzuziehen. Roland wird während der Schlacht durch ein
Zauberblendwerk dem Kampfe entrückt und erst nach der Niederlage der
Christen von Brandimart befreit. Am Schlusse befindet er sich mit Brandimart
in Paris, die Stadt gegen die Wut Rodomont's und der anderen saracenischen
Helden verteidigend.
Das MusikTheater
an der Wien (MTAW) hat interessante Werke wiederentdeckt. Den Beginn machte
ein für das Herzogtum Hannover komponiertes Werk von Agostino Steffani,
„La lotta d’Ercole con Acheloo“ (1689), das auf einer Erzählung aus
den „Metamorphosen“ des Ovid beruht. "Ein spritziger Einakter mit einer
Mischung aus italienischen und französischen Stilelementen, die der
Kosmopolit Steffani bei Jean-Baptiste Lully in Paris kennengelernt hatte.
Zwei bemerkenswerte Sängerinnen, die Sopranistin Anna Prohaska und
die Mezzosopranistin Sonja Runje, stachen aus dem Solistenquartett hervor,
das vom Bach Consort Wien unter Rubén Dubrovsky stilsicher begleitet
wurde. Musikalisch nicht minder beeindruckend gelang die erste szenische
Produktion des MTAW in der Kammeroper mit dem La Folia Barockorchester
unter Clemens Flick: „La liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina“ (1625),
die einzige erhaltene Oper der Florentinerin Francesca Caccini, bezieht
den Stoff aus Ariosts „Orlando furioso“. Das Stück erzählt, wie
der Krieger Ruggiero (Krešimir Stražanac) mithilfe der Fee Melissa (Luciana
Mancini) aus den Fängen der Zauberin Alcina (Sara Gouzy) befreit wird.
Leider vergibt die Regisseurin Ilaria Lanzino die Chance, dieses hochinteressante
Stück mit etlichen virtuos komponierten Chor- und Ensembleszenen auch
szenisch schlüssig zu vermitteln. [29]
Im sechsten Canto
wird erzählt wie die tapferen Ritter durch Alcina verführt und
verzaubert wurden:
»Astolf
ward ich zu meiner Zeit genannt,
Karls Paladin und
keiner von den Feigen;
Mit Roland war ich,
mit Rinald verwandt,
Den beiden, die
des Ruhmes Höhn ersteigen;
Mein Erbrecht war's,
den Thron von Engelland
Nach meinem Vater
Otto zu besteigen;
Und manches Frauenherz
hab' ich entflammt
Durch Reiz und Schönheit,
– das hat mich verdammt.
»Wir kamen
von den fernen Inseln her,
An die von Osten
Indiens Meere branden,
Wo mit Rinald ich
selbst und andre mehr
In dunklem Kerker
schwere Haft bestanden
Und wo mit seiner
Riesenstärke der
Von Brava uns erlöste
von den Banden.
Der Weg hatt' uns
den Strand entlang geführt,
Der oft die Wut
des Boreas verspürt.
»Und wie der
Weg uns führte und das harte
Schicksal es wollt',
erreichten wir ein Land,
Ein schönes
Uferland, wo Schloß und Warte
Der zaubermächtigen
Alcina stand.
Wir fanden, dass
sie nicht daheim verharrte;
Sie war allein für
sich am Meeresrand,
Und ohne Netz und
ohne Angel brachte
Sie Fisch' ans Land,
soviel ihr Freude machte.
»In Eile kamen
Schwärme von Delfinen,
Mit offnem Maule
kam der dicke Thun;
Walrosse kamen,
Robben zu Alcinen,
Statt auf der Bank
in trägem Schlaf zu ruhn;
Meeraale, Butte,
Barben, Lachs' erschienen,
Bemüht an Eil'
ihr äußerstes zu tun;
Wal, Butzkopf, Pottfisch,
Narval kam gezogen
Und hob den ries'gen
Rücken aus den Wogen.
»Wir sahen
einen Walfisch an der Stelle,
Den größten
wohl im ganzen Ozean;
Zehn Schritt und
mehr stieg aus der salz'gen Welle
Der dicke Speckhals,
den wir staunend sahn.
Fest lag er da,
als ob er tot sich stelle,
Und wir verfielen
sämtlich in den Wahn,
Es sei ein Inselchen:
so weit zu wandern
Schien's von dem
einen Ende bis zum andern.
»Alcine lockt
die Robben und Delfine
Mit bloßen
Zauberworten, die sie spricht.
Die Fee Morgan'
ist Schwester der Alcine,
Ob älter oder
jünger, weiß ich nicht.
Alcina sah mich
an, und meine Miene
Gefiel ihr, das
verriet mir ihr Gesicht,
Und sie beschloss
mit List mich zu berücken
Und zu entführen,
und es sollt' ihr glücken.
»Mit heitrem
Antlitz trat sie uns entgegen
Und neigte sich
und grüßte hold und zart
Und sprach: Ihr
Herren, ist es euch gelegen,
In meinem Haus zu
rasten von der Fahrt,
So zeig' ich euch
in meinen Jagdgehegen
Sämtliche Fische
nach Geschlecht und Art,
Die schuppigen,
die weichen und die rauhen,
Und mehr wird ihrer
sein als Stern' im Blauen.
»Dann, um zu
sehn, wie eine der Sirenen
Das Meer einwiegt
mit süßen Melodien,
Betraten andre Dünen
wir, auf denen
Sie jeden Tag um
diese Zeit erschien.
Da zeigte sie den
Riesenfisch uns, jenen,
Der, wie gesagt,
uns eine Insel schien.
Ich, der ich immer
(ach ich büßt' es teuer)
Vorwitzig war, ritt
auf das Ungeheuer.
»Zwar winkte
Dudo, nicht hinaufzugehen,
So auch Rinald;
jedoch es nützte nicht,
Alcina ließ
die beiden andern stehen
Und sprang mir nach
mit lachendem Gesicht.
Der große
Fisch begann durch salz'ge See'en
Zu schwimmen, wohl
vertraut mit seiner Pflicht.
Da reute mich mein
törichtes Gelüste,
Doch allzu fern
schon war ich von der Küste.
»Rinald war,
mir zu helfen, nachgeschwommen
Und wäre fast
ertrunken in der Flut;
Denn ein gewalt'ger
Südsturm war gekommen,
Der finster sich
auf Land und Meer entlud.
Was aus ihm wurde,
hab' ich nicht vernommen.
Alcina sprach mir
Fassung ein und Mut,
Und bis zum nächsten
Morgen hielt die Fee
Mich auf dem Fische
mitten in der See." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 6
Die Ritter, die
eigentlich Frankreich und Europa vor den islamischen Horden schützen
sollten, vergaßen bei der islamischen Zauberin Alcina ihre Pflicht:
"Die Sorg' um Frankreich, um die Welt verließen / Mich ganz und gar;
ich schaute nur auf sie, / Und all mein Denken, all mein zärtlich
Sinnen / Endigt' in ihr und schweifte nie von hinnen." [30]
»Der
zarten Glieder ließ sie mich genießen;
Mir war's, als ob
sie alles Glück verlieh,
Das andern nur in
Tropfen pflegt zu fließen,
Bald mehr, bald
minder, und in Fülle nie.
Die Sorg' um Frankreich,
um die Welt verließen
Mich ganz und gar;
ich schaute nur auf sie,
Und all mein Denken,
all mein zärtlich Sinnen
Endigt' in ihr und
schweifte nie von hinnen.
»So, oder mehr
noch, liebte sie auch mich
Und kümmerte
sich nicht um alles andre;
Die andern Buhlen
ließ sie all' im Stich;
Denn freilich gab's
vor mir schon viele andre.
Ratgeber, Freund,
bei Tag und Nacht war ich;
Sie setzte mich
zum Herscher über andre;
Mir glaubte sie,
an mich ward stets gedacht,
Mit andern sprach
sie nie bei Tag und Nacht.
»Warum, ach,
rühr' ich an die alten Wunden,
Die ohne Hoffnung
sind und ohn' Arznei?
Wozu gedenk' ich
noch der schönen Stunden
Jetzt, wo ich schmacht'
in tiefster Sklaverei?
Denn als ich glaubte,
dass das Glück gefunden,
Dass größer
nichts als ihre Liebe sei,
Nahm sie das Herz
zurück, das sie mir schenkte,
Das ganz in neue
Liebe sich versenkte." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 6
Zu spät
hat er den "Flattersinn" und die kriminellen Machenschaften Alcinas erkannt,
denn "Damit nun keiner ausgeh' und der Welt / Erzähle, wie sie lebt
in üpp'ger Schande, / Verwandelt sie den, der nicht mehr gefällt,
/ In Tann' und Oelbaum, rings im schönen Lande, / In Palmbaum oder
Ceder oder hält / Ihn, wie du mich hier siehst, am grünen Strande,
/ Oder als wildes Tier, als flüss'gen Born, / Wie es der Fee einfällt
in ihrem Zorn." Nun kann er nur noch die anderen Ritter warnen, auch vor
frechen Moslems, die sich herumtreiben und entlaufene Ritter wieder einfangen.
Für Roger ist der Kampf gegen Moslems, der "verruchten Brut", ein
leichtes Unterfangen: "Er würde leicht das blöde Volk bezwingen,
/ Und blind im Staube läg' es bald genug." Probleme bereiteten ihm
höchstens die vielen Mädchen, die ihn zu Alcina locken sollten.
[31]
»Zu
spät erkannt' ich, dass ihr Flattersinn
Urplötzlich
lieben kann und nimmer lieben.
Fort musst' ich
in des dritten Monds Beginn,
Ein neuer Buhle
kam, ich ward vertrieben.
Mit Hohn verjagte
mich die Zauberin,
Und nichts von ihrer
Huld war mein geblieben.
Und dann erfuhr
ich, dass in gleichem Falle
Schon tausend sind,
und unverschuldet alle.
»Damit nun
keiner ausgeh' und der Welt
Erzähle, wie
sie lebt in üpp'ger Schande,
Verwandelt sie den,
der nicht mehr gefällt,
In Tann' und Oelbaum,
rings im schönen Lande,
In Palmbaum oder
Ceder oder hält
Ihn, wie du mich
hier siehst, am grünen Strande,
Oder als wildes
Tier, als flüss'gen Born,
Wie es der Fee einfällt
in ihrem Zorn.
»Du aber, der
auf ungewohnter Bahn
Dies Unheilsland
besuchst mit deinem Pferde,
Damit um deinetwillen
ein Galan
In Wasser oder Stein
verwandelt werde, –
Herrschaft und Scepter
wirst auch du empfahn
Und fröhlich
sein wie keiner auf der Erde;
Doch kommen wird
der Tag, wo du mit mir
Baum oder Born wirst,
Felsen oder Tier.
»Ich habe gern
die Auskunft dir gegeben;
Zwar, dass sie viel
dir helfe, glaub' ich nicht,
Doch besser ist's,
du hast von ihrem Leben
Und ihren Bräuchen
einigen Bericht.
Vielleicht sind
doch Verstand und Klugheit eben
So ungleich in der
Welt wie das Gesicht;
Vielleicht wirst
du verstehen nicht zu stranden,
Was tausend andre
vor dir nicht verstanden.«
Da Roger wusste,
König Otto's Sohn
Sei der geliebten
Bradamante Vetter,
So schmerzt' es
ihn, so der Natur zum Hohn
Ihn umgeformt zu
sehn in Holz und Blätter,
Und jener, die er
liebt, zu Liebe schon
Würd' er an
diesem ärmsten gern zum Retter,
Wüsst' er die
Mittel nur, die ihn erlösten;
Doch helfen konnt'
er nicht als nur durch Trösten.
Er tat's so gut es
ging und frug zugleich,
Ob denn kein Waldweg
oder Felsengasse
Gerad' ihn führ'
in Logistilla's Reich
Und das Alcina's
ihn vermeiden lasse.
Solch einen geb'
es, sprach der Baum sogleich,
Doch voll von Steinen
sei's in diesem Passe,
Wenn er zur rechten
Hand sich wend' und dann
Der Alpenhöhe
folge, stets bergan.
Doch soll' er nur
nicht hoffen, auf die Dauer
Dort unbehelligt
seines Wegs zu ziehn.
Da lieg' ein frech
Gesindel auf der Lauer,
Ein starker, wilder
Troß, und wart' auf ihn,
Alcina halte die
statt Wall und Mauer
Für solche,
die aus ihrem Netz entfliehn.
Roger erklärt
dem Baum sich sehr verpflichtet
Und macht sich auf,
belehrt und unterrichtet (...)
Bis auf die Zähne,
bis zur Brust gespalten,
Sinkt mancher um
von der verruchten Brut.
Da ist kein Schild,
den Degen aufzuhalten,
Kein Harnisch hemmt
ihn und kein Eisenhut.
Jedoch so dicht
von allen Seiten ballten
Die Haufen sich,
daß er, um ihrer Wut
Zu steuern und zu
wehren diesem Schwarme,
Mehr brauchen würd'
als des Briareus Arme.
Fiel' ihm nur ein
den Schild ans Licht zu bringen,
Den Schild, den
weiland jener Zaubrer trug,
Vor dem Besinnung
und Gesicht vergingen,
Den Atlas hängen
ließ am Sattelbug,
Er würde leicht
das blöde Volk bezwingen,
Und blind im Staube
läg' es bald genug.
Und doch hätt'
er's verschmäht, das möcht' ich wetten,
Um sich durch Kraft
und nicht durch Trug zu retten. (...)
Der Bogenschmuck,
der über diesem breiten
Portal, ein wenig
vorgebauscht, sich spannt,
Ist völlig
übersät mit Kostbarkeiten,
Dem seltensten Gestein
aus Morgenland.
Getragen wird das
Thor an den vier Seiten
Von dicken Säulen
ganz aus Diamant,
Und ob es Wahrheit
ist, ob bloßer Schein,
Nichts könnte
lustiger und schöner sein.
Ueber die Schwell'
und um die Säulen her
Tummeln sich Mädchen
schalkhaft und behende,
Die man vielleicht,
wenn sie ein wenig mehr
Auf Sitte achteten,
noch schöner fände.
In grünen Röckchen
sprangen sie einher,
Und frisches Laub
umkränzte Haupt und Hände,
Und holden Grußes,
der gar viel verhieß,
Führten sie
Roger in das Paradies.
Den Namen kann ich
wohl dem Ort ertheilen,
Wo Amor, glaub'
ich, einst ins Leben sprang,
Wo in beständ'ger
Lust die Tag' enteilen,
Wo nichts als Spiel
und Tanz ist und Gesang.
Die graue Sorge
kann dort nimmer weilen,
In keinem Herzen,
weder kurz noch lang;
Kein Mangel droht,
kein Abbruch des Genusses,
Stets bleibt gefüllt
das Horn des Ueberflusses." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 6
Im siebten Gesang
geht es um Rogers (bei Händel Ruggiero) Ankunft und sein Aufenthalt
in Alcina's Zauberreich, wo er natürlich alle Warnungen vergisst;
zudem beschließen Bradamante und Melissa ihn zu befreien. Melissa
in der Gestalt des Atlas entzaubert Roger. [32]
"Aus des
Palastes erstem Tore trat
Alcina selbst dem
Jüngling schon entgegen.
Umringt von ihres
Hofes vollem Staat,
Empfing sie ihn,
wie hohe Frauen pflegen,
Und alles neigte
sich vor ihm und tat
So hohe Ehren an
dem tapfren Degen,
Sie konnten nicht
mehr tun, wenn unter ihnen
Vom Himmel hoch
Gott Vater wär' erschienen.
Dies, sag' ich war
der schönste der Paläste,
Nicht weil er all'
an Reichtum übertraf,
Vielmehr weil man
die angenehmste, beste
Gesellschaft, die
es gibt, dadrinnen traf.
Kein einz'ger unterschied
sich sehr vom Reste,
Was Schönheit
und was Jugendflor betraf,
Alcina nur war schöner,
ohne gleichen,
Wie alle Sterne
vor der Sonn' erbleichen.
Sie war so schön
in vollem Jugendprangen,
Kein Meister malte
solche Schönheit je,
Mit blonden Haaren,
aufgeschürzten, langen,
Kein Gold kann leuchten
wie das Haar der Fee.
In eins verfließen
auf den zarten Wangen
Der Rosen Purpur
und der Lilien Schnee.
Die heitre Stirn
wie Elfenbein erglänzend
Und mit gerechtem
Maß den Raum begrenzend. (...)
Ob sie nun wandle,
rede, lache, singe,
In allem hat sie
Schlingen ausgespannt.
Ein Wunder wär's,
wenn Roger sich nicht finge,
Da er die Fee so
liebenswürdig fand.
dass ihm der Myrtenbaum
so böse Dinge
Von ihr erzählt
hat, hält nicht lange Stand;
Denn dass zusammen
mit Verrat und Ränken
Dies süße
Lachen wohnt, kann er nicht denken.
Viel eher glaubt
er, wenn sie diesen Britten
Verwandelt hat am
Rand der Meeresflut,
So hat er nur verdiente
Straf' erlitten
Für seinen
Undank oder Uebermut.
Was er gehört
von ihren argen Sitten,
Hält er für
falsch; Astolf ward nur durch Wut,
Durch Rachsucht
oder Neid dazu bewogen
Auf sie zu schmähn,
und alles ist gelogen.
Die schöne Jungfrau,
der sein Herz allein
Gehört hat,
ist seitdem daraus verschwunden;
Alcina wäscht
durch Zaubersprüch' es rein
Von allen seinen
alten Liebeswunden
Und prägt ihm
sich und ihre Schönheit ein
Und thront allein
darin, unüberwunden;
Daher es billig
sich entschuld'gen ließ,
Wenn sich der gute
Roger schwach erwies.
Bei Tafel tönten
Laute, Harf' und Cithern
Und andrer Instrumente
holder Klang;
Von süßem
Wohllaut schien die Luft zu zittern
Und von der Melodien
vielstimm'gem Klang.
Auch fehlt' es nicht
an einem, der von bittern
Und süßen
Regungen der Liebe sang
Und mit Erfindungen
und Poesieen
Heraufbeschwor anmut'ge
Phantasieen.
Kein schwelgerischer
Tisch in Niniveh,
Wann einer von des
Ninus Enkeln praßte,
Kein üppig
Mahl, das Roms Gebieter je
Bereit fand in Cleopatra's
Palaste,
Glich diesem Tisch,
den die verliebte Fee
Vorsetzen ließ
dem ritterlichen Gaste;
Kaum glaub' ich,
dass so reich die Tafel glänzt,
Wo Ganymed dem höchsten
Zeus credenzt." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 7
Roger, ganz in
den Fängen Alcina's, wird schon vermisst im Kampf um das christliche
Europa, überall wird nach ihm gesucht, sogar bei den verfeindeten
Moslems: "Oft ritt sie mitten in das Heer der Mohren, / Jedoch von Roger
kam ihr nichts zu Ohren." Eine Wahrsagerin schließlich meinte: "Sie
hatt' ihn wohl auf jenem Roß erkannt, / Das nicht zu lenken war mit
scharfem Zaume; / Sie sah ihn, wie er über Meer und Land / Dahinflog
in dem niebetretnen Raume, / Und dann wie er mit Schmaus und Tanz und Tand
/ Die Zeit verlor in schwelgerischem Traume / Und nimmer dacht' an seine
Lehenspflicht, / Und auch an seine Lieb' und Ehre nicht." [33]
"Kein Wunsch
des Herzens bleibt hier unbedacht;
Denn alles bietet
diese Zauberveste.
Dreimal am Tage
wechseln sie die Tracht,
Für jede Art
des Zeitvertreibs die beste;
Oft giebt es Schmaus,
Kurzweil bei Tag und Nacht,
Tanz, Fechten, Ringen,
Bäder, Bühnenfeste;
Oft liest man auch
am Quell, wo Bäume ragen,
Was alte Dichter
von der Liebe sagen.
Bald über luft'ge
Höhn und grüne Strecken
Verfolgen sie des
flücht'gen Hasen Spur;
Bald gehn sie mit
dem klugen Hund und schrecken
Dumme Fasanen aus
der Stoppelflur;
Bald mitten in Wacholderduft
verstecken
Sie für die
Drossel Leimrut' oder Schnur;
Bald stören
ihre Angeln oder Netze
Den Fischen die
geheimen Tummelplätze.
So lebte Roger dort
in Herrlichkeit,
Indeß sich
Karl und Agramant sich plagte,
Und Unrecht wär's,
wenn ich von ihrem Streit
Euch nichts und
nichts von Bradamanten sagte,
Die viele Tage schon
in Schmerz und Leid
Um den ersehnten
Freund sich härmt' und klagte,
Der vor den Augen
seiner Retterin
Die Luft durchflog,
sie wusste nicht wohin.
Von ihr vor allen
andern geb' ich Kunde.
Vergeblich suchte
sie ihn manchen Tag
In Stadt und Dorf,
auf Bergen und im Grunde,
Auf sonn'gen Feldern
und im schatt'gen Hag,
Und nichts erfuhr
sie auf der weiten Runde
Von ihm, der fern
von ihr in Banden lag.
Oft ritt sie mitten
in das Heer der Mohren,
Jedoch von Roger
kam ihr nichts zu Ohren. (...)
Sie hatt' ihn wohl
auf jenem Roß erkannt,
Das nicht zu lenken
war mit scharfem Zaume;
Sie sah ihn, wie
er über Meer und Land
Dahinflog in dem
niebetretnen Raume,
Und dann wie er
mit Schmaus und Tanz und Tand
Die Zeit verlor
in schwelgerischem Traume
Und nimmer dacht'
an seine Lehenspflicht,
Und auch an seine
Lieb' und Ehre nicht." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 7
Roger soll gerettet
werden aus dem Harem und "von der Stätte Weichlichen Müßiggangs
ins Abendland" zurück geholt werden. Nur verkleidet konnte sie sich
Alcina's Reich nähern. Melissa fand Roger schon fast verweichlicht
wieder: "Die Kleidung, die er trug, war weich und fein, / Wie träge
Üppigkeit den Leib umfließend / ... Gesund war nichts an ihm
bis auf den Namen, / Wurmstichig, mehr als faul der ganze Rest. / So fand
sie Roger, so in allen Stücken / Entfremdet seiner Art durch Zaubertücken."
Mit Hilfe eines Ringes soll Alcina's Betrug aufgedeckt werden: "Noch eins
verriet der Ring, dass ohne Leben / Alcina's Schönheit sei, ein Truggesicht,
/ Erborgt, nichts eignes dran, vom Fuß zur Schläfe; / Die Schönheit
ging davon, es blieb die Hefe.".Bei Händel heisst es, kaum hat sie
Ruggiero den Ring Angelicas, einer Zauberin, angesteckt, "als sich der
ganze Saal in eine schreckliche Wüstenei verwandelt", wie sie nur
in islamischen Ländern anzutreffen ist. Alcina hatte also ordentlich
Schminke aufgetragen, was Roger oder Ruggiero jetzt erkennen konnte: "Ganz
wider sein Erwarten fand er dort / Anstatt der Schönheit, die er früher
kannte, / Ein häßlich Weib, wie man bis an das Ende / Der Erde
keins so alt und garstig fände. / Fahl, runzlig, hager stand Alcina
da, / Mit dünngesäten, ganz ergrauten Haaren; / Sie maß
noch nicht sechs Spannen, und man sah, / dass alle Zähn' ihr ausgefallen
waren. / Cumä's Sibylle nicht, nicht Hecuba, / Noch irgendwer kam
zu so hohen Jahren, / Und nur durch Kunst, die unsre Zeit verlor, / Kam
sie den Leuten jung und reizend vor." [34]
"Und weiter
redend gab sie ihr bekannt,
Auf welche Art sie
Roger von der Stätte
Weichlichen Müßiggangs
ins Abendland
Heimführen
woll' und lösen seine Kette.
Das Mädchen
streift den Ring von ihrer Hand,
Und nicht nur diesen
giebt sie gern, sie hätte
Mit Freuden auch
ihr Herz, sie hätt' ihr Leben,
Um Rogern beizustehn,
dahingegeben. (...)
Sie traf ihn, wie
sie wollte, ganz allein
Des heitren Morgens
frische Luft genießend,
An einem Bache,
der vom Felsgestein
Zum Weiher rann,
die schöne Flut ergießend.
Die Kleidung, die
er trug, war weich und fein,
Wie träge Üppigkeit
den Leib umfließend;
Alcina hatt' ihm
selbst mit kund'ger Hand
Aus Seid' und Gold
gewoben das Gewand.
Von seinem Hals bis
auf den Busen hing
Reich funkelnd von
Juwelen ein Geschmeide,
Und seine sonst
mannhaften Arm' umfing
Die schönste
Spange, schimmernd auf der Seide.
Ein goldner Draht,
gestaltet wie ein Ring,
Durchlöchert'
ihm ganz fein die Ohren beide;
Zwei Perlen hingen
dran, zwei Perlen aber,
Wie Indien keine
sah und kein Araber. (...)
Sein lockig Haar
war feucht vom wundersamen
Arom, das man aus
seltnen Blumen preßt;
Verliebt war seine
Art, als hätt' er Damen
Valencia's stets
bedient bei Tanz und Fest;
Gesund war nichts
an ihm bis auf den Namen,
Wurmstichig, mehr
als faul der ganze Rest.
So fand sie Roger,
so in allen Stücken
Entfremdet seiner
Art durch Zaubertücken. (...)
Sie kehrt', indes
er dastand wie zerschlagen,
In die Gestalt zurück,
die sie verließ;
Nicht nötig
schien's die Maske noch zu tragen,
Da nun ihr Werk
sich als vollbracht erwies.
Noch hab' ich nicht
gesagt und muß doch sagen,
dass diese Magierin
Melissa hieß,
Die Rogern jetzt
mittheilte frei und offen,
Zu welchem Zwecke
sie hier eingetroffen. (...)
So wie ein Kind,
das Obst sich aufgespart hat
Und dann die Stelle,
wo es liegt, vergißt
Und nach dem Platz,
wo es den Schmaus verwahrt hat,
Zufällig wiederkömmt
nach langer Frist,
Wie das erschrickt
und staunt, wenn es gewahrt hat,
dass alles faul
und ganz verdorben ist,
Und das was es geliebt
und wert geachtet,
Nun haßt,
verabscheut, wegwirft und verachtet:
So Roger, als er
auf Melissa's Wort
Die Schritte wieder
nach Alcinen wandte,
Mit jenem Ring,
dem sichren Zauberhort
Für jeden,
dessen Finger er umspannte.
Ganz wider sein
Erwarten fand er dort
Anstatt der Schönheit,
die er früher kannte,
Ein häßlich
Weib, wie man bis an das Ende
Der Erde keins so
alt und garstig fände.
Fahl, runzlig, hager
stand Alcina da,
Mit dünngesäten,
ganz ergrauten Haaren;
Sie maß noch
nicht sechs Spannen, und man sah,
dass alle Zähn'
ihr ausgefallen waren.
Cumä's Sibylle
nicht, nicht Hecuba,
Noch irgendwer kam
zu so hohen Jahren,
Und nur durch Kunst,
die unsre Zeit verlor,
Kam sie den Leuten
jung und reizend vor.
Sie machte sich durch
Künste schön und jung,
Und mancher ward
wie Roger so betrogen.
Schon viele Jahre
war dies Spiel in Schwung,
Bis jener Ring verriet,
die Karten logen.
Kein Wunder also,
dass Begeisterung
Und alle Liebeswünsche
rasch verflogen,
Als Roger sie in
der Verfassung fand,
Wo ihre Kunst zu
helfen nicht verstand.
Doch, wie Melissa
ihm zur Pflicht gemacht,
Verriet er nicht,
dass er den Wandel sehe,
Bis er die langversäumte
Rittertracht
Sich angelegt vom
Wirbel bis zur Zehe.
Er stellte sich,
(sonst schöpfte sie Verdacht,)
Als woll' er prüfen,
wie die Tracht ihm stehe,
Als woll' er prüfen,
ob er seit den Tagen
Beleibter ward,
seit er sie nicht getragen.
Und mit der scharfen
Balisarde dann
(So hieß sein
Schwert) umgürtet' er die Lenden,
Und auch den Wunderschild
hängt' er sich an,
Der nicht allein
die Augen pflegt zu blenden,
Der auch die Seele
schlägt in solchen Bann,
Als ob die Lebensgeister
ganz verschwänden;
Den nahm er mit
der Hülle des Metalls,
Wie er ihn fand,
und hängt' ihn um den Hals." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto
7
Bei Händel singt
der Chor und feiert die Befreiung und Rückkehr der Ritter quasi aus
islamischer Gefangenschaft, ähnlich wie die Ritterschaft im Parsifal
aus dem Klingsorreich, nicht zuletzt durch die Rückholung des Speers,
gerettet wurde: "Aus dem Schrecken blinder Nacht, / Wer gab uns mit dem
Leben / Die Freiheit auch zurück? / ... Nach so vielen bitteren Qualen
/ Fühlen wir schon Trost in der Seele; / Alles Böse verwandelt
sich in Gutes, / Und zum Schluss sieget die Liebe. / Glücklich ist
dieser Tag, / Der uns schöne Ruhe wiedergibt, / Vergessend Verrat
und Betrug / Erhebt sich schon unser Herz." [35]
"Dall'orror
di notte ciera,
Chi ne reca colla
vita
La smarrita liberta?
(...)
Dopo Tante amare
pene,
Già proviam
conforto all'alma;
Ogni mal si cangia
in bene,
Ed al fin trionfa
amor.
Fortunato è
questo giorno,
Che ne reca bella
calma,
Dell'inganno e insidie
a scorno
Già festeggia
il nostro cor." Georg Friedrich Händel, Alcina III, Oper in drei Akten
nach einer Episode aus Orlando furioso von Ludovico Ariosto
3. Alcina's Niederlage;
"Anmut reinrer Sphären"; Befreiung des Morgenlandes; Heerschau zur
Befreiung Europas; Nicht nur England, Irland und Schottland entsenden Truppen
"zum Kampfe mit dem Muselmanne"
Roger wird gelobt, dass
er "früh genug / Sich losgerissen von Alcinen, ehe / Sie ihm den Zauberkelch
entgegentrug, / Dem keiner ihrer Buhlen sonst entgehe" und sich lieber
dem "Anmut reinrer Sphären" zuwendet. Statt Schwelgerei wird der Geist
geschult: "Sie lehrt den Geist im Fluge sich erheben". Doch die Zauberin
Alcina hat das Land wie Mehltau befallen, ist quasi islamisiert worden;
Nun kommt sie mit einer Streitmacht und will das Land durch Krieg vernichten:
"Da plötzlich sieht er viele Schiff' in See, / Die alle nach dem Kahn
ihr Steuer richten; / Mit ihnen kömmt die schwergekränkte Fee,
/ Und große Streitmacht folgt ihr; denn vernichten / Will sie ihr
Reich und sich verderben, eh / Als auf den ihr geraubten Schatz verzichten."
Es gibt aber viele, die Rogers Freiheitskampf unterstützen und die
islamische Fremdherrschaft abschütteln wollen: "Der Wächter hatt'
Alcina's Macht gesehn, / Der oben von dem Turm des Schlosses spähte,
/ Und ließ der Glocke Sturmgeläut ergehn, / Und alles lief ans
Meer mit Kriegsgeräte. / Artillerie wie Hagel kracht auf den, / Der
gern ein Leids dem guten Roger täte, / Und so, von wackren Helfern
rings umgeben, / Rettet' er seine Freiheit und das Leben." Wie Klingsors
Reich in Wagners Parsifal versinkt auch ihr Reich: "In Trümmer sank
das Reich, das ohne Scham / Alcina einst der eignen Schwester nahm." [36]
"Der Alte
lobt' ihn, dass er früh genug
Sich losgerissen
von Alcinen, ehe
Sie ihm den Zauberkelch
entgegentrug,
Dem keiner ihrer
Buhlen sonst entgehe,
Und dass er sich
zu Logistillen schlug,
Bei der man nichts
als frommen Wandel sehe,
Ewige Schönheit,
Anmut reinrer Sphären,
Die unser Herz nie
sättigen, doch nähren.
»Die (sagt'
er) nimmt, wann erst sie mit dir spricht,
Die Seel' in Staunen
und in Scheu gefangen.
Betrachte besser
dann ihr hehr Gesicht,
Und nie nach andrem
Glück wirst du verlangen.
Die Liebe gleicht
der andern Liebe nicht,
Die dich verzehrt
mit Hoffen und mit Bangen;
In jener Liebe quält
dich nie Begier,
Und sie zu sehn
ist schon Genügen dir.
»Sie lehrt
dich bessre Kunst und schönres Streben
Als Tanz, Musik
und Düft' und Schwelgerei:
Sie lehrt den Geist
im Fluge sich erheben,
Weit höher
als der Adler und der Weih,
Und wie im Fleische
schon das ew'ge Leben
Der Seligen zu schmecken
möglich sei.«
So redend fuhr der
Greis auf feuchtem Pfade,
Noch immer fern
vom schützenden Gestade.
Da plötzlich
sieht er viele Schiff' in See,
Die alle nach dem
Kahn ihr Steuer richten;
Mit ihnen kömmt
die schwergekränkte Fee,
Und große
Streitmacht folgt ihr; denn vernichten
Will sie ihr Reich
und sich verderben, eh
Als auf den ihr
geraubten Schatz verzichten.
Wohl hat die Liebe
teil an dem Entschluss,
Jedoch nicht minder
Ingrimm und Verdruss.
Nie fühlte sie
ihr Herz so schmerzlich bluten,
Seit sie geboren
ward, nie solchen Groll;
Die Ruder mussten
durch das Meer sich sputen,
dass schäumend
über Deck die Woge schwoll.
Von lautem Lärm
ertönten Land und Fluten,
Von allen Seiten
her das Echo scholl.
»Roger, enthüll'
den Schild, dass er dich rettet,
Sonst stirbst du
oder wirst in Schmach gekettet!«
So spricht der Greis
in Logistilla's Schiffe
Und fasst die Tasche
selbst, indem er's spricht,
Und holt den Schild
hervor mit raschem Griffe
Und zeigt das nackte
ungedämpfte Licht.
Der Zauberglanz
von dem metallnen Schliffe
Schlägt dergestalt
den Feinden ins Gesicht,
dass blind sie niederstürzen
auf der Stelle
Vom Vorderdecke
hier, dort vom Castelle.
Der Wächter
hatt' Alcina's Macht gesehn,
Der oben von dem
Turm des Schlosses spähte,
Und ließ der
Glocke Sturmgeläut ergehn,
Und alles lief ans
Meer mit Kriegsgeräte.
Artillerie wie Hagel
kracht auf den,
Der gern ein Leids
dem guten Roger täte,
Und so, von wackren
Helfern rings umgeben,
Rettet' er seine
Freiheit und das Leben.
Vier Jungfrau'n hatten
auf der Meeresdüne
Sich auf Befehl
der guten Fee vereint,
Die weise Phronesia
und die kühne
Andronica und, allem
Laster feind,
Dicilla und die
keusche Sophrosyne,
Die heut vor Eifer
schier zu leuchten scheint.
Das Heer, dem keins
gleichkömmt in Süd und Norden,
Rückt aus der
Burg und nach den Meeresborden.
Unter der Burg lag
im geschützten Port
Ein mächtiges
Geschwader hoher Schiffe,
Kampffertig Tag
und Nacht aufs erste Wort,
Beim ersten Glockenschall,
beim ersten Pfiffe.
Und so begann der
Kampf und blut'ger Mord
Zu Wasser und am
Strand und um die Riffe;
In Trümmer
sank das Reich, das ohne Scham
Alcina einst der
eignen Schwester nahm.
O in wie mancher
Schlacht fällt Wohl und Weh
Ganz anders aus,
als man vorher sich dachte!
Den flücht'gen
Buhlen fing die böse Fee
Nicht nur nicht
ein, wie sie sich Hoffnung machte,
Selbst von den Schiffen,
deren Zahl die See
Kaum fasste, da
man sie ins Treffen brachte,
Entriss sie nichts
den Flammen als ein Boot,
Auf dem sie selbst
entkam mit knapper Not.
Alcina flieht; des
Heeres armer Rest
Verbrennt, sinkt
unter oder wird gefangen.
dass ohne Roger
sie das Feld verlässt,
Betrübt sie
mehr, als dass ihr Reich vergangen.
Bei Tag und Nacht
seufzt sie um ihn und nässt
Mit bittren Tränen
seinethalb die Wangen,
Jammernd, dass –
um die Qual mit einem Schlag
Zu enden – sie zu
sterben nicht vermag." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 10
Die Schwester
und alle Ritter waren froh gerettet zu sein: "Sehr dankbar zeigte sich
die Fee dem Gast / Und froh so edlen Herrn bei sich zu sehen, / Und sie
befahl, man soll' ihm gute Rast / Bereiten, alle Ehr' ihm zugestehen. /
Astolf war schon ein Weilchen im Palast, / Und Rogern freute sehr sein
Wohlergehen; / Bald kam auch die gesamte andre Schar, / Die von Melissen
jüngst entzaubert war." Auch wenn nun ein großer Teil des Morgenlandes
vom islamischen Terror befreit war, wollten die Ritter zurück ins
Abendland: "Nachdem sie einen Tag gerastet dort, / Trat Roger mit Astolf
vor jene Weise; / Denn einer wie der andre möchte fort / Ins Abendland
und bat Urlaub zur Reise. / Und auch Melissa nahm für sie das Wort
/ Und bat die Fee in ehrerbiet'ger Weise, / Sie möge jenen helfen
und sie lehren / Dahin, woher sie kamen, heimzukehren." [37]
"Sehr dankbar
zeigte sich die Fee dem Gast
Und froh so edlen
Herrn bei sich zu sehen,
Und sie befahl,
man soll' ihm gute Rast
Bereiten, alle Ehr'
ihm zugestehen.
Astolf war schon
ein Weilchen im Palast,
Und Rogern freute
sehr sein Wohlergehen;
Bald kam auch die
gesamte andre Schar,
Die von Melissen
jüngst entzaubert war.
Nachdem sie einen
Tag gerastet dort,
Trat Roger mit Astolf
vor jene Weise;
Denn einer wie der
andre möchte fort
Ins Abendland und
bat Urlaub zur Reise.
Und auch Melissa
nahm für sie das Wort
Und bat die Fee
in ehrerbiet'ger Weise,
Sie möge jenen
helfen und sie lehren
Dahin, woher sie
kamen, heimzukehren.
Da sprach die Fee:
»Bedenken will ich's mir,
Und in zwei Tagen
schaff' ich euch Genüge.«
Dann sann sie nach,
was sie am besten hier
Für Roger erst,
dann für Astolf verfüge.
Das beste schien
ihr, wenn das Flügeltier
Erst Roger heim
nach Aquitanien trüge;
Doch ließ
sie erst ihm ein Gebiss bereiten,
Um seinen Flug zu
zügeln und zu leiten.
Sie zeigt' ihm, was
zu tun sei, wenn er wolle,
dass es empor sich
schwing', und was zu tun,
Wenn es sich senken
oder wenden solle,
Sich sputen oder
auf den Flügeln ruhn.
Und was ein Reiter
auf der ebnen Scholle
Mit seinem Pferde
tut, tat Roger nun,
Bis er's bemeisterte,
statt auf der Erde
Hoch in der Luft
mit dem beschwingten Pferde.
Als Roger fertig
war um abzufahren,
Reicht' er der edlen
Fee dankbar die Hand,
(Der er in Liebe
stets in spätren Jahren
Verbunden blieb,)
und er verließ das Land.
Von seinem Ritt
sollt ihr zuerst erfahren,
Dann wie der edle
Prinz aus Engelland
Mühsamer heimgelangt',
in längren Fristen,
Zum großen
Karl und unter Freund' und Christen." Ludovico Ariosto, Orlando furioso,
Canto 10
Über China und
das Himalaya Gebirge reist er zurück nach Europa: "Und in Europa dann
die Regionen, / Wo Russen, Preußen und die Pommern wohnen. / ...
Indes seitdem er das Vergnügen kannte / Die Welt sich anzusehn, die
Kreuz und Quer, / Wollt' er auch Polen, Ungarn sehn und wandte / Nach Deutschland
sich und Ländern, die noch mehr / Dem schauerlichen Pol benachbart
liegen, / Und schließlich musst' er auch nach England fliegen." Dort
begutachtet er die Truppen, die "der hochgepriesne Paladin" Rinaldo, zusammengetrommelt
hat für den "Mohrenkrieg" in Spanien, der "nach England ging auf Karls
Gebot, / Beistand zu suchen in der großen Not." Eine Heerschau über
die englischen und schottischen Truppen also, damit Europa frei bleibt:
"Die Franken atmeten schon wieder frei, / Hoffend dass jene dort die Mohren
schlügen." [38]
Nicht nur England,
Irland und Schottland entsenden Truppen "zum Kampfe mit dem Muselmanne",
sondern auch Norwegen, Schweden, Island: "Nicht eilt zum Kampfe mit dem
Muselmanne / Irland und Schottland nur und unser Land; / Norwegen, Schweden
folgt dem Heeresbanne; / Von Island kommen sie, von Thule's Strand, / Von
allen Ländern, die da oben liegen, / Feinden des Friedens, stets bereit
zu Kriegen." Ganz nebenbei muss Roger noch den Kampf mit Seeungeheuer bestehen
um Angelica zu befreien; später wird das Seeungeheuer von Roland besiegt.
[39]
"Dort auf
den Wiesen vor der Stadt erschien
Fußvolk und
Reiterei; in schöne Scharen
Geteilt ließ
sie an sich vorüberziehn
Beim Schall der
Trommeln und der Kriegsfanfaren
Rinald, der hochgepriesne
Paladin.
Ihr habt schon,
wenn ihr euch entsinnt, erfahren,
dass er nach England
ging auf Karls Gebot,
Beistand zu suchen
in der großen Not.
Als Roger kam, begann
der schöne Zug
Sich eben aus dem
Stadttor zu entfalten.
Und einen Ritter
fand er, den er frug,
(Doch ließ
er erst den Greif dort unten halten,)
Und der Bescheid
ihm gab, höflich genug,
dass jene, deren
Fahnen ringsum wallten,
Engländer seien,
Schotten und die Heere
Irlands und andrer
Inseln jener Meere.
Und nach der Heerschau
werde Reiterei
Und Fußvolk
nach der Küste sich verfügen,
Woselbst die Flotte
segelfertig sei,
Bereit die Flut
des Ozeans zu pflügen.
Die Franken atmeten
schon wieder frei,
Hoffend dass jene
dort die Mohren schlügen.
»Indes damit
du alles magst erkennen,
Will ich (so sprach
er) sie dir sämtlich nennen.
»Du wirst das
große Banner drüben sehn,
Das mit den Lilien
führt die Pardeltiere;
Das läßt
der Reichsfeldherr im Winde wehn,
Ihm folgen all die
übrigen Paniere.
Sein Nam', in diesem
Reich hochangesehn,
Ist Leonett, Vorbild
der Cavaliere,
Siegreich, ob man
im Rat, im Feld' ihn treffe,
Herzog von Lancaster,
des Königs Neffe.
»Das ist das
Königsbanner. Nah dabei,
Das zweite, das
hinflattert nach dem Hügel,
Trägt Richard,
Warwicks Graf; die Stickerei
Zeigt uns in grünem
Feld drei weiße Flügel.
Der halbe Hirschkopf
dort mit dem Geweih
Zeigt, Herzog Gloster
führt daselbst die Zügel;
Der Herzog Clarence
führt den Feuerbrand,
Und Herzog York
wird an dem Baum erkannt.
»Das Banner
Norfolks siehst du dort im Tale,
Darin ein Lanzenschaft,
dreimal zerstückt.
Dann Kents Standarte
mit dem Wetterstrahle,
Indes der Greif
die Fahne Pembroke's schmückt.
Der Herzog Suffolk
führt die Wag' und Schale.
Die beiden Schlangen
dort, vom Joch gedrückt,
Sind Essex gräflich
Wappen, und der Kranz
Im blauen Felde
das Northumberlands.
»Der Graf von
Arundel führt in den Falten
Des Banners eine
Bark' in Sturmesnot.
Von Barclay folgt
der Markgraf; weiter halten
Der Graf von March
und Richmonds Aufgebot.
Barclay führt
einen Berg, in weiß, gespalten,
Richmond die Palme,
March ein schwimmend Boot.
Von Hampton und
von Dorset zwei Barone
Erscheinen mit dem
Wagen und der Krone.
»Raimund, der
Graf von Devon, zieht daher,
Ein Falk im Nest
geduckt auf seine Krallen.
Der Hund ist Derby's,
Oxfords ist der Bär;
Schwarzgelb siehst
du Winchesters Fahne wallen.
Auch der Prälat
von Bath ist heut beim Heer,
Wo du das Kreuz
erblickst, ein Kreuz krystallen.
Dort, der zerbrochne
Stuhl in Violett
Ist Arimans, Herzogs
von Somerset.
»An Lanzen
und an Schützen sind zur Schau
Hier vierzigtausend
Mann zu Pferd' erschienen,
Zweimal soviel (und
wenn nicht ganz genau,
Doch nicht viel
wen'ger,) die zu Fuße dienen.
Sieh dort drei Fahnen
gelb und grün und grau,
Ein schwarz und
blau gestreiftes folgt nach ihnen;
Gottfried und Heinrich,
Edward und Hermant
Führen das
Fußvolk in das Frankenland.
»Herzog von
Buckingham ist von den vieren
Der erste, Heinrich
Graf von Salisbury;
Hermant, der Alte,
hat Burgh zu regieren,
Und Edward ist der
Graf von Shrewsbury.
Die Leute, die dort
rechts sich einquartieren,
Sind all' aus England.
Jetzt gen Westen sieh:
Da stehn die Schotten,
dreißigtausend Mann;
Zerbin, der Sohn
des Königs, führt sie an.
»Dort zwischen
zwei Einhörnern sehen wir
Den Löwen hoch
ein Schwert von Silber tragen:
Das ist des Schottenkönigs
Kriegspanier.
Dort steht sein
Sohn Zerbin, von dem sie sagen,
So schön sei
keiner unter allen hier;
Ihn schuf Natur
und hat die Form zerschlagen.
Herzog von Roß
ist dieser, und im Heer
Ist keiner tapfer,
hold und stark wie er.
»Ein goldner
Balken auf azurnem Grund
Weht von des Grafen
Athol Fahnenstangen.
Von Marr der Herzog
führt im Schildesrund
Den Panther, der
im Eisen sich gefangen.
Sieh jetzt von Farben
und von Vögeln bunt
Des tapfren Alcabrun
Standarte prangen,
Der zwar nicht Herzog
noch vom Grafenstande,
Doch erster ist
in seinem wilden Lande.
»Der Herzog
Stafford führt in seinen Fahnen
Den Vogel, der den
Blick zur Sonne wagt.
Dem Grafen, der
in Angus herscht, Lurcanen
Gehört der
Stier, vom Doggenpaar gejagt.
Des Herzogs von
Sanct Albans Unterthanen
Stehn, wo das blau
und weiße Banner ragt.
Der Geier, der den
grünen Wurm zerreißt,
Gehört dem
Herrn, der Graf von Buchan heißt.
»In Forbes
herscht der tapfre Held Armand,
Und schwarz und
weiß läßt er die Fahne wehen.
Der Graf von Ferrol
folgt ihm rechter Hand,
Wo wir in grünem
Feld die Kerze sehen.
Jetzt sieh die Irischen
am grünen Strand;
Zwei Scharen sind
es, und zwei Grafen stehen,
Von Kildare und
von Desmond, an der Spitze,
Herbeigeeilt vom
wilden Bergessitze.
»In Kildare's
Banner lodert eine Tanne,
Und Desmond führt
in weiß ein rotes Band.
Nicht eilt zum Kampfe
mit dem Muselmanne
Irland und Schottland
nur und unser Land;
Norwegen, Schweden
folgt dem Heeresbanne;
Von Island kommen
sie, von Thule's Strand,
Von allen Ländern,
die da oben liegen,
Feinden des Friedens,
stets bereit zu Kriegen.
»An sechzehntausend
mögen ihrer sein,
Aus Wäldern
stammend und aus Felsenhorsten.
Behaart ist ihr
Gesicht und Arm und Bein
Und Brust und Leib
und Rücken wie mit Borsten.
Um ihre Fahne weiß
und fleckenrein
Scheint sich ein
Wald von Lanzen aufzuforsten.
Weiß hat ihr
Hauptmann das Panier erkoren,
Um es zu färben
in dem Blut der Mohren.«
Indes sich Roger
so die stolzen Scharen,
Die hier sich rüsten
Frankreich beizustehn,
Anschaut, und all
die Namen zu erfahren
Bemüht ist
und die Wappen durchzugehn,
Kömmt nach
und nach viel Volks, den wunderbaren,
Einzigen Gaul des
Ritters anzusehn,
Vor Staunen außer
sich, mit offnem Munde,
Und bald umsteht
ein Hauf' ihn in der Runde." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 10
4. Roland befreit Jungfrauen
aus den Händen der Korsaren; "juego de cañas"; »Chronik
des Turpin«
Immer wieder muss Roland
Jungfrauen befreien, die von Korsaren oder anderen Räuberbanden geraubt
wurden, so auch bei der Geschichte der Isabella von Galizien und des Prinzen
Zerbin von Schottland. Dante lässt die Gewalttätigen, wie islamische
Korsaren, in Lachen siedenden Bluts büßen. Die Centauren unter
Chirons Führung bewachen diese Verdammten und treiben sie, wenn sie
ans Ufer klettern, mit Pfeilschüssen in die heiße Flut zurück.
Anspielungen auf die göttliche Komödie und selbst einzelne Verse
aus derselben kommen wiederholt im Rasenden Roland vor wie hier in Canto
13. Die islamischen Halunken werden von Roland mit ihrem "juego de
cañas" beehrt, indem er einen Tisch auf die Halunken wirft. Das
spanische, eigentlich maurische Reiterspiel des Rohrwerfens, juego de cañas,
wird in Italien zu Ariosts Zeit von Gauklern öffentlich gezeigt. [40]
Die »Chronik
des Turpin,« eine Sammlung fabelhafter Geschichten von Karl d. Gr.
und seinen Paladinen, zitiert Ariost an verschiedenen Stellen als seine
Quelle, so auch hier. Turpin selbst ist der Sage zufolge Erzbischof von
Reims und zugleich einer der zwölf Paladine. [41]
»Der Haufe
hat mich vor dem Bösewicht
Gerettet, Herr,
doch war's ein Abenteuer,
Von dem man im gemeinen
Leben spricht,
Man falle aus der
Pfann' ins Kohlenfeuer.
Das allerärgste
freilich litt ich nicht;
Die Leute waren
nicht die Ungeheuer,
Gewaltsam meine
Ehre mir zu rauben.
Doch dass es Tugend
war, musst du nicht glauben.
»Nein, man
verwahrte mich, wie man mich fand,
Weil Jungfraun teurer
sich verkaufen ließen.
Acht Monde sind's,
der neunte geht ins Land,
Seit sie ins Grab
die lebende verstießen.
All meine Hoffnung
auf Zerbin verschwand,
Denn schon (aus
ihren Reden kann ich's schließen)
Hat man für
einen Kaufmann mich bestimmt,
Der mich zum Sultan
mit nach Asien nimmt.«
So sprach das Fräulein
in dem Grottenschlunde
Und Seufzer hemmten
oft und Tränenflut
Die engelhafte Red'
im schönen Munde,
Die Mitleid wecken
würd' in Natternbrut.
Indes sie ihren
Schmerz durch solche Kunde
Erneuert' oder auch
vielleicht entlud,
Erschien wohl zwanzig
Mann stark eine Rotte
Mit Spießen
und Helbarden in der Grotte.
Der Vordermann, entsetzlich
anzuschauen,
Hat nur ein Auge,
das voll Tücke blitzt;
Ein Hieb hatt' ihm
das andre blind gehauen,
Und Nas' und Backen
auch ihm aufgeschlitzt.
Wie der den Ritter
sieht, der bei den Frauen
Am Feuer in der
Felsenhöhle sitzt,
Ruft er vergnügt:
»Sieh da, ein neuer Braten
Ist ganz von selbst
in meinen Topf geraten.«
Zum Grafen sprach
er dann: »Mir kam noch keiner
Wie du mir kömmst,
zu so gelegner Zeit.
Hast du's erraten
oder gab dir einer
Von meinen Wünschen
heimlichen Bescheid?
Mein Wunsch war
stets ein Harnisch so wie deiner
Und solch ein hübsches
dunkles Oberkleid.
Du weißt bei
Gott die Stunde gut zu wählen,
Wo du die Sachen
bringst, die just mir fehlen.«
Da, bitter lächelnd,
sprang der Ritter auf
Und so antwortet'
er dem Ungeheuer:
»Ich stelle
dir die Waffen zum Verkauf,
Nur zahlst du sie
beim Kaufmann nicht so teuer.«
Vom Herd' in seiner
Näh riss er darauf
Den dicksten Holzscheit
voller Rauch und Feuer,
Und hatt im Nu den
Burschen da gehauen,
Wo seine Nase angrenzt'
an die Brauen.
Er traf die Augen
beid' an diesem Haupte,
Doch fuhr das linke
schlimmer bei dem Hieb,
Weil er das arme
Instrument ihm raubte,
Das noch allein
sein Lichtzubringer blieb.
Indessen mit der
bloßen Blendung glaubte
Der Scheit sich
nicht befriedigt, sondern schrieb
Ihm noch den Laufpass
nach den Siedelachen,
Wo Chiron die verdammten
muss bewachen.
Ein großer
Tisch war in dem Räuberneste,
Zwei Spannen dick,
geräumig ins Geviert
Und groß genug
für all die schlimmen Gäste;
Ein plumpes Tischbein
trug ihn, roh poliert.
Mit der Gewandtheit,
wie beim Reiterfeste
Der Spanier sein
geschleudert Rohr regiert,
Warf Roland die
gewalt'ge Tafel oben
Auf die Halunken,
die zuhauf sich schoben.
Da brachen Rippen,
brachen Arm und Bein,
Genick' und Schädel
mussten da zerkrachen;
Der eine starb,
der büßte Glieder ein,
Und wer noch heil
blieb, eilte Kehrt zu machen. (...)
Wer unversehrt blieb
oder leicht verletzt,
(Ausdrücklich
schreibt Turpin, es waren sieben,)
Hatt' auf die Fersen
sein Vertraun gesetzt;
Indes der Graf war
an der Tür geblieben,
Und ohne Kampf sie
fangend band er jetzt
Mit einem Strick
die Hände diesen Dieben,
Mit einem Strick,
sehr brauchbar für den Zweck,
Den er gefunden
in dem Felsversteck.
Er schleppt sie hin,
wo auf die Felsenwände
Ein Sperberbaum
den Schatten fallen läßt.
Er stutzt die Aeste
mit dem Schwert behende,
Und für die
Raben gibt es nun ein Fest.
Hier braucht er
Ketten nicht mit krummem Ende;
Die Welt zu reinigen
von dieser Pest,
Beut ihm der Sperberbaum
die eignen Zacken;
Da hängt sie
Roland auf an Kinn und Nacken." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto
13
5. Todfeinde unsrer
heil'gen Lehre; Frauenraub gehört zur Kernkompetenz der Sarazenen
und Tataren
Roland und Roger kämpfen
gegen die Muslime oder Sarazenen wie Fürst Rodomont von Sarza und
Algier: "Und mit ihm kamen frischgeworbne Leute; / Denn als die Sonne wolkig
jenem Tier / Sich nahte, des Gehörn sie grimm bedräute, / Schickt'
Agramant ihn heim nach Afrika, / Und seit drei Tagen war er wieder da.
/ Im ganzen Heere war kein Saracene / Verwegner und gewaltiger als der;
/ Ihn fürchtete die Hauptstadt an der Seine / Und fürchtete mit
gutem Grund ihn mehr
Als Agramant, Marsil
und alle jene, / Die mitgekommen waren übers Meer, / Und mehr als
einer im gesamten Heere / War er ein Todfeind unsrer heil'gen Lehre." Frauenraub
gehört zur Kernkompetenz der Sarazenen und Tataren, so auch beim Tartarenkönig
Mandricard, der Doraliß, die Königstochter von Granada,
entführt. [42]
"Und auf
dem Rasen sieht er Doralißen,
(Denn diesen Namen
führt die junge Braut;)
Da wo die alten
Eichenbäume sprießen,
Lehnt sie an einem
Stamm und jammert laut.
Wie Quellen aus
lebend'ger Ader fließen
Die Tränen
auf des Busens weiße Haut;
Im schönen
Antlitz liest man, dass sie klage
Um andrer Schicksal
und ums eigne zage.
Nun wächst die
Furcht noch, als sie ihn erblickt,
Bluttriefend, finstren
Blicks, wild und verwegen.
Bis an die Wolken
tönt ihr Schrei; sie schrickt
Zusammen, ihret-
und der Leute wegen;
Denn nicht bloß
Reiter waren mitgeschickt;
Sie hatt' auch Diener
um sich, sie zu pflegen,
Ehrbare Greise,
Mädchen auch und Frauen,
Die allerschönsten
aus Granada's Gauen.
Kaum sieht der Heid'
ihr Antlitz hold und fein,
Das seines gleichen
nicht in Spanien findet,
Das selbst im Schmerz
– wie muß es lächelnd sein! –
Ein unauflöslich
Netz der Liebe windet,
Dünkt' ihm,
er tret' ins Paradies hinein,
Und der Gewinn des
ganzen Siegs verschwindet:
Seine Gefangne nimmt
ihn selbst gefangen,
Und er begreift
nicht, wie es zugegangen.
Doch gibt er ihr
sich nicht so ganz zu eigen,
Dass er die Früchte
seiner Müh ihr schenkt,
Ob ihre Thränen
schon so deutlich zeigen,
Wie Frau'n es können,
dass er schwer sie kränkt.
Ihr Jammern, hofft
er, bring' er bald zum Schweigen
Durch hohe Freud',
und mitzunehmen denkt
Er sie auf jeden
Fall, hebt sie sofort
Auf ihr milchweißes
Roß und reitet fort.
Die Weiber, Greis'
und sonstiges Geleit,
Das auszog, um sie
nach Paris zu holen,
Entließ er
mit der größten Freundlichkeit
Und sprach: »Jetzt
ist sie meiner Hut empfohlen;
Kämmrer und
Amme werd' ich sein, bereit
In allem ihr zu
dienen. Gott befohlen!«
Weil's nun dagegen
keine Hilfe gab,
So zogen weinend
sie und seufzend ab.
»Wenn er es
hört, wie schmerzlich wird die Pein
Des Vaters sein!«
so hörte man sie sprechen;
»Wie wird
des Gatten Zorn und Kummer sein
Und o wie fürchterlich
wird er sich rächen!
O träf' er
jetzt in dieser Gegend ein,
Sie wieder abzujagen
jenem frechen,
Eh er sie weiter
schleppt in seiner Wut,
Des Königs
Stordilan erlauchtes Blut!«
Zufrieden mit dem
reichen Beuteteile,
Den Glück und
Tapferkeit ihm eingebracht,
Hat der Tartar,
so scheint's, nicht mehr die Eile
Wie früher
nach dem Mann in schwarzer Tracht.
Erst ging's Galopp,
jetzt hat es gute Weile.
Er überlegt
schon, wo er über Nacht
An irgend einem
Platz gemächlich bleibe
Und sich die mächt'ge
Liebesglut vertreibe.
Vorläufig tröstet'
er mit sanftem Ton
Die Spanierin, die
nicht abließ zu klagen.
Er prahlt und fabelt,
wie er lange schon
Ihr gut gewesen
sei von Hörensagen,
Und wie er Vaterland
und Reich und Thron,
Die alle Thron'
und Reiche überragen,
Verlassen habe,
nicht um Frankreichs Gau'n,
Sondern, um ihre
Schönheit anzuschau'n." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 14
6. Sarazenen vor den
Toren von Paris; Der Erzengel Michael wird gesandt, die Christen zu unterstützen
gegen die lügnerische Lehre der Muslime ("Die lügnerische Lehre
Babels")
Der Kaiser bittet in
der Kirche um Hilfe, damit nicht die lügnerische Lehre der Muslime
("Die lügnerische Lehre Babels") den christlichen Glauben zugrunde
richte: "Beschirm' dies Volk, das schon so viel gewagt, / Dein Grab zu
säubern von dem Schwarm der Hunde, / Und deine Kirch' und heil'gen
Stellvertreter / Geschützt hat vor der Hand der Übeltäter."
Der Erzengel Michael wird gesandt, die Christen zu unterstützen, auch
wenn sich unter den Kirchenvertretern viele befinden, die vom Glauben abgefallen
sind. [43]
"Am Tage vor der
Schlacht ward auf Geheiß
Des Kaisers in Paris
an heil'gen Stätten
Von frommen Pfaffen,
schwarz und grau und weiß,
Das Hochamt celebrirt
und viele Metten.
Zur Beichte gingen
Jüngling, Mann und Greis,
Um aus den Klauen
Satans sich zu retten,
Und alle nahmen
das geweihte Brot,
Als ging' es morgen
sicher in den Tod.
Er selbst mit Paladinen
und Baronen
Fürsten und
Pred'gern schritt zum Dome hin,
Ein Vorbild für
sein Volk, um beizuwohnen
Der heil'gen Feier
mit andächt'gem Sinn.
Den Blick erhebend
zu den ew'gen Thronen,
Sprach er: »O
Herr, wennschon ich sündig bin,
Doch laß in
deiner Gnad' um mein Verschulden
Nicht dein getreues
Volk die Straf' erdulden.
»Und ist's
dein Wille, muss es doch geschehn,
Weil Strafen meiner
Missetat gebüren,
So lass mich wenigstens
um Aufschub flehn,
Lass nicht durch
deinen Feind das Werk vollführen.
Wenn durch den Heiden
wir zu Grunde gehn,
Die doch den Namen
deiner Freunde führen,
So wird er sagen,
dass du machtlos seiest,
Weil du die deinen
dem Verderben weihest.
»Und wo bisher
dir einer abgesagt,
Da werden's hundert
tun mit einem Munde;
Die lügnerische
Lehre Babels jagt
Und richtet deinen
Glauben dann zu Grunde.
Beschirm' dies Volk,
das schon so viel gewagt,
Dein Grab zu säubern
von dem Schwarm der Hunde,
Und deine Kirch'
und heil'gen Stellvertreter
Geschützt hat
vor der Hand der Übeltäter.
»Von unsrer
Schuld ein Gran nur abzutragen,
Sind unsere Verdienste
viel zu klein,
Und aller Hoffnung
müssten wir entsagen,
Säh'n wir auf
unser Leben ganz allein;
Wird aber deine
Gnade angeschlagen,
Dann macht sie unsre
Rechnung quitt und rein,
Und nie kann die
Verzweiflung Raum gewinnen,
Wenn wir auf dein
Erbarmen uns besinnen.«
So sprach der Kaiser
mit erhobnen Händen
Demütig und
zerknirscht am Hochaltar,
Und noch gelobt'
er angemessne Spenden,
Würdig des
eignen Rangs und der Gefahr.
Auch sollt' er seine
Worte nicht verschwenden:
Sein Genius, der
sein guter Engel war,
Nahm das Gebet und
breitete die Schwingen,
Um es zu des Erlösers
Ohr zu bringen.
Und mit unzähl'gen
andren Seufzern kam
Ein Heer von Engeln
jetzt, gen Himmel schwebend,
Und als der Chor
der Heil'gen die vernahm,
Schaut' er, die
mitleidvollen Blick' erhebend,
Empor zu ihm, dem
ew'gen Bräutigam,
Ihm Kunde von der
Sehnsucht aller gebend,
Dass jetzt Erhörung
find' in Gottes Rat
Dies Flehn der Christen,
das um Hilfe bat.
Und die erhabne Liebe,
die noch nie
Ihr Ohr verschlossen
hat dem Flehn der Frommen, –
Die milden Blick'
erhebend, winkte sie
Dem Engel Michael
heranzukommen
Und sprach zu ihm:
»Geh nach der Picardie,
Zum Christenheer,
das übers Meer geschwommen,
Und führ' es
nach Paris bis an die Werke,
So dass der Feinde
Heer es nimmer merke.
»Erst geh zur
Schweigsamkeit; bei diesem Zuge
Soll sie, das sag'
ihr, dir zur Seite stehn;
Mit allem, was du
brauchst, wird diese kluge
Begleiterin aufs
beste dich versehn.
Nachdem du das besorgt,
musst du im Fluge
Zum Sitz und Aufenthalt
der Zwietracht gehn!
Sie nehme Lunt'
und Feuerstein zur Hand
Und zünd' ihr
Feuer an beim Agramant,
»Und hetze
dort die tapfersten der Heiden
Zu solchem Hader,
solchem Zank und Zwist,
Bis ihrer etliche
den Tod erleiden,
Mancher gefangen
und verwundet ist
Und andre grollend
aus dem Lager scheiden
Und so ihr Herr
im Kampfe sie vermißt.«
So sprach er, und
kein Wörtchen sprach dawider
Der heil'ge Vogel,
sondern flog hernieder.
Wohin Sankt Michael
die Flügel leitet,
Da fliehn die Wolken
und der Himmel lacht;
Ein goldner Kreis
ist um ihn ausgebreitet,
Wie Wetterleuchten
in der dunklen Nacht.
Und wie der Himmelsbote
niedergleitet,
Erwägt er,
wie er es am besten macht,
Die Feindin aller
Reden aufzuspüren
Und seinen ersten
Auftrag auszuführen.
Er überlegt,
wo sie verkehr' und hause,
Bis er zuletzt zu
diesem Schluss es bringt,
Man finde sie in
jeder Kirch' und Klause
Der Mönche,
die des Ordens Regel zwingt,
Wo man nicht reden
darf, wo rings im Hause,
In dem Gemach, wo
man den Psalter singt
Und wo man schläft
und wo man tafelt, immer
Schweigen geschrieben
steht in jedem Zimmer.
Da glaubt' er sie
zu treffen, und geschwinder
Bewegt er nun sein
goldnes Flügelpaar;
Dass auch der Friede
dort sei und nicht minder
Die Ruh' und Nächstenliebe,
deucht' ihm klar,
Jedoch dass er geurteilt
wie ein Blinder,
Erkannt' er bald,
als er im Kloster war.
Die Schweigsamkeit
sei fern, sie sei im Stift,
So sagte man, jetzt
höchstens noch als Schrift.
Auch Demut, Liebe,
Ruhe, Frömmigkeit
Und Friede wollten
sich nicht finden lassen;
Sie hatten hier
gewohnt in alter Zeit,
Doch sie vertrieb
der Geiz, der Zorn, das Prassen,
Hochmut und Faulheit,
Schadenfreud' und Neid.
Der Engel konnt'
erstaunt sich gar nicht fassen,
Und als er sich
den wüsten Schwarm besah,
Fand er wahrhaftig
auch die Zwietracht da.
Sie wollt' er suchen,
nach des Ew'gen Wort,
Wann er die Schweigsamkeit
gefunden hätte,
Und zum Avernus
wollt' er gehn; denn dort
Sei bei Verdammten,
meint' er, ihre Stätte.
Nun traf er sie
an andrem Höllenort
(Wer würd'
es glauben?) bei Hochamt und Mette.
Verwundert sah Sanct
Michael sie hier,
Da er geglaubt,
er habe weit zu ihr....
Der Engel winkt und
sagt ihr den Bescheid,
Wie Gott befohlen,
dass sie flugs sich rüste,
Die stärksten
Mohren so in Hass und Streit
Zu hetzen, dass
Verderben folgen müsste.
Dann fragt er sie:
wo ist die Schweigsamkeit?
Leicht könnt'
es sein, dass jene darum wüsste,
Weil sie, um ihre
Feuer anzulegen,
So weit umherkömmt
auf verschiednen Wegen.
Darauf versetzt die
Zwietracht: »Glaub' es mir,
Dass ich sie nie
gesehn in meinen Tagen;
Gehört dagegen
hab' ich oft von ihr,
Und immer rühmt
man sie als sehr verschlagen.
Jedoch der Trug,
der unsern einer hier,
Pflegt manchmal
gut mit ihr sich zu vertragen;
Der hat vielleicht
sie irgendwo gesehn;«
(Sie hob den Finger
auf,) »ich meine den.«
Er hatt' ein freundlich
Antlitz, würd'gen Gang,
Demüt'gen Augenaufschlag,
honigsüße
Bescheidne Wort',
und seine Stimme klang,
Als ob Sankt Gabriel
Marien grüße.
Das übrige
war garstig, aber lang
Und faltig floß
sein Kleid ihm auf die Füße
Und barg die Häßlichkeit,
und unterm Kleide
Trug er das Messer
mit der gift'gen Schneide.
Der Engel sagt' ihm,
Gott hab' ihn geschickt;
Zur Schweigsamkeit
möcht' er den Weg erfahren.
Da sprach der Trug:
»Man hat sie nie erblickt
Als bei den Tugenden
in frühern Jahren,
Bei Sanct Elias
und Sanct Benedict
In den Abteien,
als sie jung noch waren;
Auch gab es Schulen,
wo sie viel verkehrte,
In Zeiten, da Pythagoras
noch lehrte.
»Als keine
Heilige und Weise mehr
Da waren, sie den
rechten Pfad zu leiten,
Begann sie von der
Bahn der Zucht und Ehr
Hinüber auf
den schlechten Weg zu schreiten.
Erst pflog sie Nachts
mit Liebenden Verkehr,
Mit Dieben dann,
und trieb nur Schlechtigkeiten;
Mit dem Verrat pflegt
sie viel umzugehn,
Und selbst beim
Morde hab' ich sie gesehn.
»Auch sitzt
sie gern mit denen, die uns heute
Die Münze fälschen,
tief im Kellerloch,
Und immer wechselt
sie Wohnsitz und Leute:
Du fändest
schwerlich, wo sie sich verkroch.
Ich hoff' indeß,
dass ich den Weg dir deute,
Wenn ich dir rat',
um Mitternacht sie noch
Zu suchen, im Palast
des Schlafs; ich wette,
Da triffst du sie;
denn dort geht sie zu Bette.«
Obschon der Trug
sich nichts aus Lügen machte,
Maß doch Sankt
Michael ihm Glauben bei,
Denn alles klang
wie Wahrheit. Er bedachte
Sich nicht mehr
lang' und flog aus der Abtei,
Doch hemmt' er seine
Flügel sanft und sachte,
Damit er nicht zu
früh am Ziele sei
Und im Palast des
Schlafes (dessen Lage
Ihm wohlbekannt
war) dann vergebens frage." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 14
Die christlichen Helden,
die schon mithalfen, Jerusalem zu befreien, sollen zu Hilfe eilen, denn
"nach jenen zwei-Malhunderttausend oder mehr Barbaren, mehr als der Funken
aus geschürter Glut, die auf Paris entluden ihre Wut": Mit Gottes
Hilfe wird gegen die muslimischen Barbaren gestritten: "Da sind die Paladin'
und edlen Herrn, / Herzög' und Könige mit ihren Rittern, / Pariser
Bürger, Krieger aus der Fern, / Die Christi halber vor dem Tod nicht
zittern." [44]
Der Engel
sagt' ins Ohr ihr leis' und sacht:
»Gott will,
dass du Rinald jetzt zu den Werken
Der Stadt Paris
geleitest samt der Macht,
Die mit ihm kam,
den Kaiser zu verstärken.
Und tu' es ganz
im stillen, sei bedacht
Dass nichts die
Heiden vom Getümmel merken
Und, ehe das Gerücht
sie warnt und weckt,
Im Rücken schon
der Christen Sturm sie schreckt.«
Die Schweigsamkeit
antwortete nicht weiter;
Sie nickte mit dem
Kopf, das schien genug.
Dann folgte sie
gehorsam dem Begleiter,
Und nach der Picardie
ging es im Flug.
Der Engel setzt'
in Marsch die kühnen Streiter
Und kürzte
so den Weg für ihren Zug,
Dass man Paris erreicht'
in zwanzig Stunden,
Und keiner hatt'
es wunderbar gefunden.
Die Schweigsamkeit
durchwandelte das Heer,
Und tiefen Nebel
ließ sie niedersinken
Vor jeder Legion
und auch umher,
Doch Sonnenschein
war rechts und war zur Linken.
Durch solchen dicken
Nebel dränge schwer
Der Schall von den
Trompeten und den Zinken.
Dann fuhr sie zu
den Heiden hin und brachte
Ein Etwas mit, was
blind und taub sie machte.
Indes die Christen
so geschwinde nahten,
Dass man des Engels
Führung deutlich sah,
Dabei so sacht,
von keinem Lärm verraten,
Dass keiner draußen
ahnte, was geschah,
Hatt' Agramant bereits
die Fußsoldaten
In die Pariser Vorstadt
und ganz nah
An Mauern und in
Gräben vorgeschoben,
Um heut sein höchstes
Können zu erproben....
Da sind die Paladin'
und edlen Herrn,
Herzög' und
Könige mit ihren Rittern,
Pariser Bürger,
Krieger aus der Fern,
Die Christi halber
vor dem Tod nicht zittern.
Und um den Feind
zu schlagen, sähn sie gern,
Dass man die Brücken
senkte vor den Gittern.
Gern sieht der Kaiser
ihren hohen Mut,
Obwohl er ihnen
nicht den Willen tut.
Er stellt sie hin,
wo sie am meisten nützen,
Dass nirgend Eingang
finde der Barbar;
Hier reicht ein
Häuflein aus, den Wall zu schützen,
Und dort genügt
ihm kaum die stärkste Schar.
Die einen tun den
Dienst bei den Geschützen,
Den bei den Feuern
nehmen andre wahr;
Karl ist bald hier
bald drüben längs des Walles
Und rastet nie und
hilft und bessert alles.
In weiter Ebne liegt
Paris gebreitet.
Der Nabel Frankreichs,
Frankreichs Herz vielmehr.
Der Fluß tritt
in die Mauern ein und gleitet
Jenseits hinaus,
doch bildet er vorher
Im Innern eine Insel
und bereitet
Dem besten Teil
der Stadt dort sichre Wehr:
Die andern zwei
(denn drei sind ihrer) haben
Den Fluß im
Rücken, draußen nur den Graben." Ludovico Ariosto, Orlando furioso,
Canto 14
7. Künftige Entdeckung
Amerika's und des Seewegs nach Indien; Karl V, Andreas Doria
Astolf, der ebenfalls
aus den Fängen Alcina's befreit wurde, erhält für die Rückreise
nach Europa zwei Genien zur Seite: "Andronice / Und Sophrosyne sollen
ihn begleiten, / Damit kein Schade treffe den Astolf, / Bis nach Arabiens
oder Persiens Golf." Zudem erhielt er ein Horn, vergleichbar dem des Oberon:
"Noch etwas andres hatte sie gespendet, / Dem nichts an Nützlichkeit
auf Erden gleicht; / Das war ein Horn von schauderhaftem Schalle, / Und
die es hörten, flohn voll Schrecken alle." Auf die Frage, ob es schon
europäische Schiffe gegeben habe, die auf dem Seeweg Afrika umrundet
und Indien erreicht hätten, belehrt Andronice ihn über die künftige
Entdeckung Amerika's und des Seewegs nach Indien sowie über Karls
des Fünften Feldherrn, Andreas Doria. [45]
Die Seeschlacht von
Lepanto gegen die Türken konnte Ariost noch nicht voraussehen, dafür
aber andere siegreiche Kämpfe der Christen gegen die Muslime während
der Reconquista: »Ich seh' das heil'ge Kreuz, am grünen Strand
/ Seh' ich die kaiserlichen Banner fliegen; / Ich seh' ein Häuflein
mit der einen Hand / Die Schiffe schützen, mit der andern siegen;
/ Ich sehe tausend fliehn vor zehn, das Land / Bis Indien zu Castiliens
Füßen liegen; / Des fünften Karl Hauptleute sieht mein
Geist, / Siegreich, wohin er auch sie gehen heißt." Karl V
wurde in Gent geboren (»Am linken Rheingestade«).
Drei bedeutende Feldherrn Karls V, Prospero Colonna, Fernando d'Avalos
Marquis von Pescara und Alfonso d'Avalos Marquis del Vasto werden gefeiert.
Über den berühmten Bezwinger der islamischen Korsaren, Andreas
Doria, heisst es: »Wie er durch sie, soweit der Mensch zu Lande /
Gehn kann, dem alten Reiche Zuwachs bringt, / So wird er auf dem Meer,
das heiße Sande / Der Mohren und Europa's Küst' umschlingt,
/ Siegreich begegnen jedem Widerstande, / Sobald mit Doria ihm der Bund
gelingt, / Andreas Doria, welcher einst von Räubern / Die Meere wird
in eurer Zone säubern." [46]
"Lasst sehn
denn, wie Astolf die Zeit verbrachte,
Der weitverschlagne
Prinz aus Engelland.
Nach all dem Wandern
in der Fremd' erwachte
In ihm die Sehnsucht
nach dem Heimatland,
Und wie zuvor die
Fee ihm Hoffnung machte,
(Sie, die im Krieg'
Alcinen überwand,)
So trug sie Sorge
jetzt, aus ihrer Pflege
Ihn heimzusenden
auf dem nächsten Wege.
Die stattlichste
Galere, welche je
Das Meer gepflügt
hat, ließ sie ihm bereiten,
Und weil sie sorgte,
dass die böse Fee
Die Fahrt ihm störe,
ließ sie ihn geleiten
Von einer starken
Flott'; Andronice
Und Sophrosyne sollen
ihn begleiten,
Damit kein Schade
treffe den Astolf,
Bis nach Arabiens
oder Persiens Golf. (...)
Wie so Astolf, geleitet
von den Damen,
Das Meer durchschifft,
fragt er Andronice,
Ob wohl aus jener
Gegend, die den Namen
Vom Sonnenuntergang
empfangen, je
Fahrzeuge segelnd
oder rudernd kamen
In dieses östliche
Revier der See,
Und ob man, ohne
je Land zu berühren,
Ein indisch Schiff
nach England könne führen.
»Vernimm,«
antwortet jene ihm darauf,
»Das Meer
umfängt die Erd' in weitem Kreise,
dass Well' in Welle
fließt, und hört nicht auf,
Nicht wo es kocht,
nicht wo es starrt im Eise.
Weil aber dort vor
unsres Schiffes Lauf
Das Aethiopenland
in solcher Weise
Gen Mittag strebt,
hat mancher wohl gesagt,
Dort sei die Straße
dem Neptun versagt.
»Drum ward
von unsern indischen Gestaden
Kein Fahrzeug nach
Europa je gesandt,
Und keins, das in
Europa ward beladen,
Hat je den Weg gesucht
nach unsrem Strand.
Sie kehrten um,
weil sich auf ihren Pfaden
Die ungeheure Ländermasse
fand;
Da sie so lang ist,
dachte man sie wäre
Verbunden mit der
andren Hemisphäre.
»Jedoch im
fernsten West, in künft'gen Jahren
Seh' neue Argonauten
ich erstehn
Und Straßen
öffnen, die verborgen waren.
Die einen werden
Afrika umgehn,
Die Negerküst'
entlang gen Süden fahren,
Bis sie im Rücken
jenes Zeichen sehn,
Von wo die Sonn'
auf ihrer Jahresreise
Zu uns zurückkehrt
von des Steinbocks Kreise.
»So finden
sie des langen Weltteils Spitze,
Der dieses Meer
wie zwei erscheinen lässt,
Und sehn die Küsten
und die Inselsitze
Der Perser, Inder
und den ganzen Rest.
Die andern segeln
durch die schmale Ritze,
Wo Hercules das
Land zerriss, gen West,
Der Sonne Lauf nachahmend,
und entdecken
Dort neue Welt und
neue Länderstrecken.
»Ich seh' das
heil'ge Kreuz, am grünen Strand
Seh' ich die kaiserlichen
Banner fliegen;
Ich seh' ein Häuflein
mit der einen Hand
Die Schiffe schützen,
mit der andern siegen;
Ich sehe tausend
fliehn vor zehn, das Land
Bis Indien zu Castiliens
Füßen liegen;
Des fünften
Karl Hauptleute sieht mein Geist,
Siegreich, wohin
er auch sie gehen heißt.
»Nach Gottes
Rat ist sie verhüllt geblieben,
Die neue Bahn, und
lange Zeit noch hält
Er so verhüllt
sie, bis nach sechs, nach sieben
Jahrhunderten der
Schleier endlich fällt.
Gott wird die Kunde
bis zur Zeit verschieben,
Wo er zur Monarchie
vereint die Welt
Dem weisesten der
Kaiser gibt, dem besten,
Die seit Augustus
je gethront im Westen.
»Aus Oestreichs
Blut und dem von Aragon
Erwächst am
linken Rheingestad' ein Knabe,
Dem gleicht an Tugenden
kein Erdensohn,
Von dem ich je gehört,
gelesen habe.
Asträa setzt
er wieder auf den Thron,
Vielmehr er weckt
sie wieder aus dem Grabe,
Und alle Tugenden,
die man zugleich
Mit ihr vertrieb,
führt er zurück ins Reich.
»Dafür
hat Gottes Huld von Ewigkeiten
Nicht nur das Diadem
ihm zugedacht
Des großen
Reiches, das August vor Zeiten,
Trajan und Titus
hatten, sondern Macht
Auch über alle
Land' auf beiden Seiten,
Wo Sonn' und Jahr
nie End' und Anfang macht;
Und unter diesem
Reich soll auf der Erde
Ein einz'ger Hirte
sein und eine Herde.
»Und dass mit
leichtrem Gang ins Leben trete,
Was in den Sternen
längst geschrieben stand,
Gibt ihm die ew'ge
Vorsicht weise Räte
Und Feldherrn, unbesiegt
zu See und Land.
Ferdinand Cortez
seh' ich neue Städte
Cäsarn erobern
mit gewalt'ger Hand
Und Königreich'
im Osten, so entfernte,
dass Indien selbst
nie ihre Namen lernte.
»Prosper Colonna
und Pescara's Degen
Erblick' ich, und
ein Jüngling folgt den zween,
Ein Vasto. Teuer
kömmt einst dieser wegen
Den Lilien ihr italisch
Land zu stehn.
Den dritten seh'
ich sich als ersten regen,
Um Lorbern ringend,
die ihm nicht entgehn,
Dem guten Rennpferd'
ähnlich, das den Lauf
Zuletzt begann und
allen fliegt vorauf.
»Ich seh' Alfons
(so nennt sich dieser Held)
So treu, so tapfer
und so kriegserfahren,
dass frühe
schon, bevor er in der Welt
Das siebte Jahr
erreicht nach zwanzig Jahren,
Karl an die Spitze
seines Heers ihn stellt,
Und ihn bewahrend,
wird er alles wahren,
Und mehr als das:
den Weltkreis zu bezwingen
Wird ihm mit solchem
Feldherrn leicht gelingen.
»Wie er durch
sie, soweit der Mensch zu Lande
Gehn kann, dem alten
Reiche Zuwachs bringt,
So wird er auf dem
Meer, das heiße Sande
Der Mohren und Europa's
Küst' umschlingt,
Siegreich begegnen
jedem Widerstande,
Sobald mit Doria
ihm der Bund gelingt,
Andreas Doria, welcher
einst von Räubern
Die Meere wird in
eurer Zone säubern.
»So großes
tat Pompejus nicht wie der;
Der Römer auch
verjagte die Korsaren,
Doch nur, weil sie
zu schwach zur Gegenwehr
Wider das stärkste
Reich der Erde waren.
Der Doria reinigt
aber rings das Meer
Bloß mit dem
eignen Geist, mit eignen Scharen,
Und zittern seh'
ich, wann sein Nam' erschallt,
Die Küsten
schon vom Nil bis Calpe's Spalt." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto
15
8. Sankt Georg; Die
Kirche im islamischen Morgenland: "Wo heut die Heiden und die Übeltäter
/ Gott lästern, uns zu ew'gem Schimpf und Hohn"
Über die Sporen
des ritterlichen Heiligen Sankt Georg, welcher die Königstochter in
Cappadocien von dem Drachen befreite, wird berichtet wie über die
Kirche im islamischen Morgenland: "Wo heut die Heiden und die Übeltäter
/ Gott lästern, uns zu ew'gem Schimpf und Hohn. / Europa steht in
Waffen, Krieg und Tod ist / An allen Ecken, nur nicht wo es Not ist." [47]
Wogegen
Samson ihm ein wunderbar
Und köstlich
Schwertgehenk zum Schmuck im Streite
Und außer
diesem noch ein Sporenpaar
Mit goldnen Rädern,
goldnen Schnallen weihte,
Das einst, so glaubt
man, jenes Ritters war,
Der von dem Lindwurm
die Prinzess befreite.
Als Samson Jaffa
nahm, war es mit allen
Vorräten in
des Siegers Hand gefallen.
In einem Kloster
frommer Ordensväter
Empfingen sie die
Absolution,
Und durch die Tempel
wandernd sahn sie später
Die Wunder der hochheil'gen
Passion,
Wo heut die Heiden
und die Übeltäter
Gott lästern,
uns zu ew'gem Schimpf und Hohn.
Europa steht in
Waffen, Krieg und Tod ist
An allen Ecken,
nur nicht wo es Not ist." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 15
9. Europäer unter
Rinaldo und Ariodante eilen Paris zu Hilfe; "Denn Schändung, Raub
und Mord und jeden Hohn / Durft' überall sich Türk' und Mohr
gestatten / Jedoch des Rodomont Ingrimm und Drohn / Stellt' aller
andren Heiden Wut in Schatten"
Rinaldo kommt mit den
Engländern und Schotten vor Paris an und fällt den Heiden in
den Rücken. Es entbrennt eine große Schlacht, an welcher schließlich
das ganze Mohrenheer sich beteiligt: "Indes da drinnen solcher Mord und
Brand
Gestiftet ward von
dem verfluchten Mohren". Ganz Europa kämpft hier gegen die Heiden
bzw. Muslime: "Kein Land ist in der ganzen Christenheit, / Des Bürgern
wir nicht in Paris begegnen, / Und daraus folgt, wenn ihr die Heiden schlagt,
/ Dass mehr als Frankreich Dank dafür euch sagt." Sollte Paris fallen,
wäre kein christliches Land mehr sicher, selbst wenn es von Meer umgeben
wäre, weshalb damals wie heute Muslime zurückgedrängt werden
müssen: "Und keins der Länder, wo man den als Herrn / Anbetet,
der am Kreuz für uns gehangen. / Und wähnet nicht, euch sei der
Heide fern, / Weil euer Reich vom Meere lieg' umfangen; / Sind sie schon
vormals von Gibraltar gern / Und durch Alcides' Tor in See gegangen, /
Um Raub von euren Inseln einzutreiben, / Was wird geschehn, wenn sie in
Frankreich bleiben?" [48]
"Nicht schützt
des Priesters gottgeweihtes Amt,
Des Säuglings
Unschuld nicht vor seinen Streichen;
Nicht helle Augen,
Wangen weich wie Sammt
Der Frau'n und Mädchen
werden ihn erweichen;
Das Alter wird geschlagen
und verdammt,
Und seine Taten
sind nicht minder Zeichen
Tollkühnen
Muts als großer Grausamkeit;
Gleich gilt Geschlecht
ihm, Alter, Stand und Kleid.
Und nicht nach Blut
allein und Menschenmord
Lechzt der Barbar
und Ausbund der Barbaren,
Nein, auch nach
Feuer; Feuer soll sofort
In Häuser und
entweihte Tempel fahren.
Nun liest man, dass
fast alle Häuser dort
Zu jener Zeit aus
Holz errichtet waren,
Und wohl ist's glaublich;
denn noch heute stehn
Holzhäuser
in Paris sechs unter zehn.
Obwohl zu brennen
alles rings begann,
War seinem Hasse
nicht genug geschehen.
Er späht, wo
er die Händ' anklammern kann,
Und wo er rüttelt,
bleibt das Haus nicht stehen.
Ihr könnt mir
glauben, gnäd'ger Herr, dass man
Nie ein Geschütz
vor Padua hat gesehen,
Das Mauern niederwarf
wie Rodomont,
Mit jedem Ruck der
Händ' es hat gekonnt.
Indes da drinnen
solcher Mord und Brand
Gestiftet ward von
dem verfluchten Mohren, –
Wenn draußen
jetzt zum Stürmen Agramant
Geschritten wär',
so war Paris verloren.
Dies aber konnt'
er nicht; im Wege stand
Rinald ihm, der
jetzt eintraf vor den Toren
Mit englischem und
schottischem Geleit,
Geführt vom
Engel und der Schweigsamkeit.
Gott wollte, während
Rodomont in Stücke
Die Bürger
hieb und Feuer hatt' entfacht,
Dass der von Montalban
zu Hilfe rücke,
Und mit Rinald kam
Englands ganze Macht.
Drei Stunden oberhalb
schlug er die Brücke,
Und links im Bogen
zog er mit Bedacht,
Damit ihm nicht,
wenn er zum Angriff schreite,
Der Seinefluss ein
Hindernis bereite.
Sechstausend Bogenschützen
von den Britten
Hatt' er mit Edward
schon vorausgesandt,
Dazu zweitausend
Reiter, leicht beritten,
Geführt von
Arimans streitbarer Hand.
Auf Straßen,
die das Land schnurgrad durchschnitten,
Schickt' er sie
vor, bereits vom Meeresstrand,
Um durch Sankt Dionys
und Martins Pforte
Succurs zu bringen
dem bedrängten Orte.
Gepäck und Fuhrwerk
ließ er auch vom Meer
Dieselbe grade Straße
ziehn wie jene.
Er selbst mit dem
gesamten andern Heer
Kam oberhalb im
Bogen an die Seine.
Dies Wasser zu durchwaten
hielte schwer,
Sie führten
aber Brücken mit und Kähne,
Und als der letzte
Mann hinüber war,
Stellt' er in Reih
und Glied die ganze Schar.
Erst aber ließ
er die Baron' und Herrn
Um sich versammeln
und nach allen senden;
Vom hohen Ufer dann,
damit auch fern
Die letzten all'
ihn sähen und verständen,
Sprach er: »Ihr
werdet, edle Herren, gern
Dem Himmel danken
mit erhobnen Händen,
Der euch geführt
hat, um den höchsten Preis
Des Ruhms euch zu
verleihn nach kurzem Schweiß.
»Zwei Fürsten
werdet ihr aus Feindeskrallen
Erretten, wenn ihr
diese Stadt befreit,
Erst euren König,
den ihr als Vasallen
Vor Tod und Schimpf
zu schützen schuldig seid,
Dann einen Kaiser,
ruhmvoll unter allen,
Die je Hof hielten
bis auf unsre Zeit;
Und andre Könige,
Fürsten, Herrn mit ihnen,
Nebst vielen Grafen,
Rittern, Paladinen.
»Drum werden
die Pariser nicht allein
Als Retter einer
Stadt euch hoch erheben,
Die noch viel mehr
als um die eigne Pein
Um ihrer Weiber,
ihrer Kinder Leben
In großer
Angst sind und zum Himmel schrein,
Weil in Gefahr auch
die mit ihnen schweben,
Und um die heil'gen
klösterlichen Bräute,
Ob ihr Gelübde
nicht zum Spott wird heute;
»Ich sage,
wenn ihr diese Stadt befreit,
So wird nicht nur
Paris euch dankbar segnen,
Nein, auch ringsum
die Länder weit und breit.
Ich rede nicht bloß
von den nahgelegnen;
Kein Land ist in
der ganzen Christenheit,
Des Bürgern
wir nicht in Paris begegnen,
Und daraus folgt,
wenn ihr die Heiden schlagt,
Dass mehr als Frankreich
Dank dafür euch sagt.
»Die Alten
gaben dem schon eine Krone,
Der einen Bürger
rettet' aus Gefahr;
Was wird man euch
erst weihn zum würd'gen Lohne,
Den Rettern einer
ungezählten Schar!
Blieb' aber dieser
heil'ge Feldzug ohne
Erfolg durch Neid,
durch Feigheit, dann fürwahr
Glaubt mir, dass
nach dem Sturze jener Zinnen
Auch Deutschland,
auch Italien kaum entrinnen,
»Und keins
der Länder, wo man den als Herrn
Anbetet, der am
Kreuz für uns gehangen.
Und wähnet
nicht, euch sei der Heide fern,
Weil euer Reich
vom Meere lieg' umfangen;
Sind sie schon vormals
von Gibraltar gern
Und durch Alcides'
Tor in See gegangen,
Um Raub von euren
Inseln einzutreiben,
Was wird geschehn,
wenn sie in Frankreich bleiben?
»Und wenn auch
nicht der Ruhm, wenn Vorteil nicht
Euch Mut verlieh'
in diesen Kampf zu schreiten,
Einander beizustehn
ist aller Pflicht,
Die unter einer
Kirche stehn und streiten.
Und dass Rinald
der Feinde Macht zerbricht,
Deß seid getrost,
– mit wenig Schwierigkeiten;
Denn schlecht geübt
scheint mir das ganze Heer,
Kraftlos und mutlos,
ohne rechte Wehr.«
So und mit bessren
Gründen spricht er weiter,
Mit klarer, heller
Stimm', und leicht entbrennt
Die Kampflust seiner
mutigen Begleiter
Und eines Heers,
das bange Furcht nicht kennt.
Er macht' es, nach
dem Sprichwort, wie der Reiter
Ein gutes Pferd
noch spornt, wenn es schon rennt.
Zum Schlusse läßt
er Schar um Schar marschiren,
Ganz leis' und sacht,
mit ihren Kriegspanieren.
Geräuschlos
führt und ohne Trommelschallen
Sein dreigetheiltes
Heer der Paladin.
Am Fluß zuerst
die Heiden anzufallen,
Die Ehre gönnt
er willig dem Zerbin.
Landeinwärts
als die äußersten von allen
Läßt
er im Bogen Irlands Truppen ziehn,
Und in der Mitte
führt Lancasters Banner
Die Reiter Englands
und die Bogenspanner." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 16
Rinaldos Truppen brachten
die entscheidende Wende, die Muslime erschienen wie Schafe oder Ziegen:
"Eh noch die Schotten auf dem Feld' erschienen, / War schon zersprengt
das erste Mohrenheer. / Nun kommen sie und weit vorauf vor ihnen / Fliegt
Prinz Zerbin mit eingelegtem Speer, / Und alle, die dem Banner Schottlands
dienen, / Folgen ihm nach, nicht minder grimm als er. / So sieht man Wölfe,
sieht man Löwen fliegen, / Um Schafe zu erwürgen oder Ziegen.
/ ... Seltsamren Tanz sah man auf Erden kaum, / Denn ganz allein die Schotten
schlugen Wunden, / Allein die Heiden wurden umgebracht, / Als kämen
sie zu sterben in die Schlacht. / Kälter als Gletschereis schien jeder
Mohr, / Und alle Schotten heiß wie Feuerbrände, / Und nach den
Hieben kam's den Heiden vor, / Als habe jeder Christ Rinaldens Hände.
/ ... Zerbin bestand die höchsten Proben heute, / Die je ein Knabe
jung wie er bestand. / Das Heidenheer, das Sturm auf Sturm erneute, / Schlägt
und vernichtet er mit starker Hand. / Ariodant macht seine neuen Leute
/ Mit Wundern hoher Tapferkeit bekannt. / Die aus Castilien und Navarra
schauen / Dem Helden zu mit Staunen und mit Grauen. / ... Ariodant schwingt
seine Kling' im Kreise; / Margan und Artalich erfahren hier, / Wie schwer
sie trifft; doch schärfere Beweise / Erhalten Etearch und Casimir."
Auch im 18. Gesang kämpft Ariodante tapfer und will den muslimischen
Dardinel "Mit seiner Faust ins Reich Vermaledeiter" hinab senden: "Wie
sehr dies nun den Bruder Ariodant / Geschmerzt hat, danach fragt mich nur
nicht weiter. / Gern hätt' er Dardinel hinabgesandt / Mit seiner Faust
ins Reich Vermaledeiter, / Nur dass er nirgend Zugang zu ihm fand / Durch
all die Heiden und getauften Streiter. / Doch rächen wollt' er sich,
und mit dem Degen / Begann er rechts und links sich Bahn zu fegen." [49]
"Das Christenheer,
das ungestört so weit
Des Wegs gekommen
war und wohlbehalten,
Geführt vom
Engel und der Schweigsamkeit,
Jetzt konnt' es
sich nicht länger still verhalten.
Den Feind erblickend
rief es laut zum Streit,
Und die Fanfaren
schmetterten und hallten;
Zum Himmel stieg
der Waffenlärm empor,
Dass der Barbaren
Blut vor Angst gefror.
Rinald vor allen
spornt sein Pferd zum Strauß;
Die Lanz' im Arm
kömmt er daher geflogen,
Den Schotten einen
Bogenschuss voraus;
Zu warten hätte
nichts ihn jetzt bewogen.
So kömmt ein
Wirbel Windes mit Gebraus,
Und hinter ihm kömmt
wilder Sturm gezogen,
Wie auf dem Renner
Bajard nun der Held
Vor allem Heer dahinfährt
übers Feld.
"Kaum ist Rinald
dem Blick' der Feind' erschienen,
So fährt die
Angst vor künft'ger Not in sie;
In ihrer Hand die
Lanze zittert ihnen,
Der Fuß im
Bügel und am Gurt das Knie.
Nur König Pulian
zeigt ruhige Mienen;
Er kennt Rinald
noch nicht, er sah ihn nie,
Und ahnungslos,
auf wen er stoßen werde,
Sprengt er entgegen
ihm auf raschem Pferde
Und bückt bis
auf den Speer Gesicht und Wange
Und hält zusammen
sich nach Fechterbrauch
Und überlässt
dem Renner Zaum und Stange
Und stößt
ihm beide Sporen in den Bauch.
Doch groß
an Taten, wie sein Nam' an Klange,
Verheimlicht auf
der andren Seite auch
Nicht seine Kunst
und Anmut im Gefechte
Der Held aus Haimons,
nein aus Mars' Geschlechte.
Im Zielen hatten
beide gleiche Ehr,
Denn beider Speer
sah man den Helm berühren;
Doch Kraft und Fechten
waren ungleich sehr:
Der Heide starb,
der Christ schien nichts zu spüren.
Zur Tapferkeit gehört
am Ende mehr
Als bloß mit
Zierlichkeit den Speer zu führen,
Vor allem Gunst
des Glücks; denn ohne die
Siegt Tapferkeit
nur selten oder nie.
Rinaldens guter Speer
blieb unzerbrochen,
Daher er nun auf
Orans König fuhr.
Der hatte reichlich
Fleisch und große Knochen,
Doch wenig Herz
verlieh ihm die Natur.
Auch diesmal kann
man sagen gut gestochen!
Zwar traf er unten
ihn am Schilde nur,
Und wer's nicht
loben will, muß doch bekennen,
Es war nicht möglich
höher anzurennen.
Der Stoß durchbrach
den Schild des Riesen doch,
Trotz Palmenholz
und dicker Eisenscheibe,
Und trieb die kleine
Seele durch das Loch
Im Bauche fort aus
dem zu großen Leibe.
Der Gaul, der drauf
gefaßt war, dass er noch
Den ganzen Tag so
schwer belastet bleibe,
Ist innerlich Rinalden
sehr verbunden,
Der ihm die Qual
erspart viel heißer Stunden....
Eh noch die Schotten
auf dem Feld' erschienen,
War schon zersprengt
das erste Mohrenheer.
Nun kommen sie und
weit vorauf vor ihnen
Fliegt Prinz Zerbin
mit eingelegtem Speer,
Und alle, die dem
Banner Schottlands dienen,
Folgen ihm nach,
nicht minder grimm als er.
So sieht man Wölfe,
sieht man Löwen fliegen,
Um Schafe zu erwürgen
oder Ziegen.
Denn alle jagen mit
verhängtem Zaum,
Sowie sie nah sind,
und im Nu verschwunden
Ist jener Abstand,
jener Zwischenraum,
Der zwischen den
Partei'n sich erst befunden.
Seltsamren Tanz
sah man auf Erden kaum,
Denn ganz allein
die Schotten schlugen Wunden,
Allein die Heiden
wurden umgebracht,
Als kämen sie
zu sterben in die Schlacht.
Kälter als Gletschereis
schien jeder Mohr,
Und alle Schotten
heiß wie Feuerbrände,
Und nach den Hieben
kam's den Heiden vor,
Als habe jeder Christ
Rinaldens Hände.
Sobrin schickt alle
seine Truppen vor,
Ohn' erst zu warten
dass man Boten sende;
An Führung,
Tapferkeit und Waffen war
Sein Haufe besser
als die andre Schar.
Von Afrika war dies
der mindest schlechte,
Obwohl auch er sich
nicht zum besten schlug.
Auch Dardinel führt
Truppen zum Gefechte
Mit schlechten Waffen,
nicht geübt genug,
Obwohl er selbst
mit seinem Stahlgeflechte
Gepanzert war und
blanken Helmschmuck trug.
Der beste Haufe,
glaub' ich, war der vierte,
Der unter Isolier
zuletzt marschirte.
Der gute Held Trason,
Herzog von Mar,
Erfreut, sich wider
solchen Feind zu kehren,
Oeffnet die Schranken
seiner Ritterschar
Und ruft sie mit
sich zu den Siegesehren,
Sobald vor ihm im
Feld erschienen war
Navarra's Heer,
geführt von Isolieren.
Ihm folgt mit seiner
Macht Ariodant,
Zum Herzog von Alban
unlängst ernannt. (...)
Zerbin bestand die
höchsten Proben heute,
Die je ein Knabe
jung wie er bestand.
Das Heidenheer,
das Sturm auf Sturm erneute,
Schlägt und
vernichtet er mit starker Hand.
Ariodant macht seine
neuen Leute
Mit Wundern hoher
Tapferkeit bekannt.
Die aus Castilien
und Navarra schauen
Dem Helden zu mit
Staunen und mit Grauen. (...)
Ariodant schwingt
seine Kling' im Kreise;
Margan und Artalich
erfahren hier,
Wie schwer sie trifft;
doch schärfere Beweise
Erhalten Etearch
und Casimir.
Die ersten zwei
gehn blutend auf die Reise,
Tot bleiben die
zwei andern im Revier.
Wie stark Lurcan
ist, zeigt auch hier sich wieder,
Er haut und stößt
und wirft und reitet nieder. (...)
Die Herzöge
von York und Gloster kamen
Zuerst heran, Oldrad
und Faramund,
Mit ihnen Warwicks
Graf, Richard mit Namen,
Und Herzog Clarence
war der viert' im Bund.
Und Follicon und
Matalista nahmen
Den Kampf mit ihnen
auf, und Baricund,
Majorca's Fürst.
Almeriens Geschwader
Führt Matalista,
Follicon Granader.
Im Anfang wogt das
Treffen hin und her,
Und keiner ist,
der Vorteil viel erstreitet;
Vor und zurück
schwankt dies wie jenes Heer,
Wie Aehren, wann
die Mailuft drüber gleitet,
Oder wie am Gestad'
ein flutend Meer,
Das kömmt und
geht und niemals weiter schreitet.
So spielt das Glück
ein Weilchen, aber schließlich
Zeigt sich's den
Mohren tückisch und verdrießlich.
Zu gleicher Zeit
soll Herzog Glosters Kraft
Den Matalista aus
dem Sattel heben;
Zu gleicher Zeit
führt Faramund den Schaft
Auf Follicon und
schleudert ihn daneben,
Und in die englische
Gefangenschaft
Müssen die
beiden Mohren sich ergeben.
Zu gleicher Zeit
sinkt sterbend Baricund,
Durchbohrt vom Herzog
Clarence auf den Grund. (...)
Darob die Heiden
so vor Schreck erbleichen,
Darob die Christen
so auf Sieg vertraun,
dass jene nur noch
rückwärts gehn und weichen,
Die Reihen brechen
und nach Rettung schaun,
dass diese vorgehn
und mit sichren Streichen
Sich Feld gewinnen,
alles niederhaun;
Und käme jetzt
ein Helfer nicht den Mohren,
So wär' auf
diesem Punkt die Schlacht verloren." Ludovico Ariosto, Orlando furioso,
Canto 16
Die Muslime waren zwar
mengenmäßig in der Überzahl, allerdings unbekannt und ruhmlos.
Ariost drückt das so aus: "Jetzt kam zum Kampfe König Agramant,
/ Den die Begier nach Mord und Ruhm entfachte, / Und der den Baliverz und
Ferrurant / Und Soridan und Prusio mit sich brachte / Und so viel Volks,
ruhmlos und ungenannt, / dass einen See mit seinem Blut es machte. / Viel
leichter zählt' ich einzeln alle Blätter, / Die von den Bäumen
weht ein herbstlich Wetter." Immer wieder muss Rinaldo eingreifen, z.B.
gegen die Afrikaner. (Cyrener werden mit klassischer Reminiszenz die Afrikaner
genannt. Das alte Cyrene entspricht dem heutigen Tripoli). Kaiser Karl
erhält Nachricht von Rodomonts schrecklichem Wüten in der Stadt;
ein Teil der Sarazenen konnte in Paris eindringen und dort Unheil anrichten:
"Indes sie draußen im Getümmel waren / Und Hass und Grimm und
Wut zusammenstieß, / Trieb drinnen Rodomont das Volk zu Paaren, /
Und Häuser, Tempel brannten in Paris." [50]
"Jetzt kam
zum Kampfe König Agramant,
Den die Begier nach
Mord und Ruhm entfachte,
Und der den Baliverz
und Ferrurant
Und Soridan und
Prusio mit sich brachte
Und so viel Volks,
ruhmlos und ungenannt,
dass einen See mit
seinem Blut es machte.
Viel leichter zählt'
ich einzeln alle Blätter,
Die von den Bäumen
weht ein herbstlich Wetter. (...)
Rinald, der anderswo
beschäftigt war
Und vor sich hertrieb
mehr als hundert Fahnen, –
Als von Zerbins
Bedrängniß und Gefahr
Botschaften sich
zu ihm die Straße bahnen,
Wie er zu Fuß
in der Cyrener Schar
Verlassen sei von
seinen Unterthanen,
Wirft er sein Pferd
herum, und nach dem Ort,
Wo er die Schotten
fliehn sieht, sprengt er fort.
Wo er die Schotten
sieht zur Flucht gewandt,
Kömmt er und
ruft: »Wohin, wohin, ihr Leute?
Woher die Feigheit,
die euch so entmannt,
dass dies Gesindel
eure Reihn zerstreute?
Was? nennt man das
Trophä'n bei euch zu Land?
Schmückt eure
Kirchen man mit solcher Beute?
Ein feiner Ruhm
das! eures Königs Sohn
Ist ohne Pferd,
allein, und ihr entflohn!«
Die Lanze seines
Knappen borgt Rinald,
Und weil er Prusion,
den Alvarachen,
Unweit erblickt,
rennt er ihn an alsbald,
dass Ross und Reiter
tot zu Boden krachen.
Er tötet Bambirag
und Agricalt,
Und würd' es
sicherlich nicht anders machen
Mit Soridan, auf
den er richtig zielt,
Wenn nur die Lanz'
ein wenig länger hielt.
Er zückt Fusberta,
weil der Speer zerknickte,
Und trifft den Sternenritter
Serpentin.
Der trug gefeite
Rüstung, dennoch schickte
Der Hieb bewusstlos
aus dem Sattel ihn.
Und so in dem Gedräng,
das ihn umstrickte,
Schafft er den schönsten
Raum für Prinz Zerbin,
Der ohne Kampf und
weitere Beschwerde
Aufsteigen konnt'
auf eins der led'gen Pferde. (...)
Der gute Held Rinald,
der immer sann
Die schädlichsten
der Gegner zu erlegen,
Griff Agramant mit
blankem Degen an,
Der allzu grimmig
schien und zu verwegen
Und der allein mehr
tat als tausend Mann.
Auf seinem Bajard
eilt er ihm entgegen,
Rennt von der Seit'
ihn an und schlägt zugleich
Und stürzt
ihn mit dem Pferd' auf einen Streich. (...)" Ludovico Ariosto, Orlando
furioso, Canto 16
In diesem Zusammenhang
erinnert Ariosto an den Wüterich Attila und anderen Plagen: "Was soll
ich weiter noch von Attila, / Von Ezzelin, von hundert andern sagen, /
Die Gott, wenn er zu lang' uns sünd'gen sah, / Gesandt hat, uns zu
zücht'gen und zu plagen. / Des haben wir in unsren Zeiten ja / So
klares Zeugnis wie in alten Tagen". Islamische Türken und Mohren können
so ihr Unwesen treiben: "Denn Schändung, Raub und Mord und jeden Hohn
/ Durft' überall sich Türk' und Mohr gestatten; / Jedoch des
Rodomont Ingrimm und Drohn / Stellt' aller andren Heiden Wut in Schatten."
Karl und die Paladine greifen nun Rodomont an. [51]
"Was soll
ich weiter noch von Attila,
Von Ezzelin, von
hundert andern sagen,
Die Gott, wenn er
zu lang' uns sünd'gen sah,
Gesandt hat, uns
zu zücht'gen und zu plagen.
Des haben wir in
unsren Zeiten ja
So klares Zeugnis
wie in alten Tagen,
Wann, wider uns,
die räud'gen Schaf', ergrimmt,
Er tolle Wölf'
als Wächter uns bestimmt.
Die glauben noch,
ihr Hunger sei zu klein,
Ihr Bauch zu eng,
um so viel Fleisch zu fressen,
Und laden andre
Wölfe, schlimmre, ein,
Aus nord'schen Wäldern
und den Alpenpässen.
Nicht Cannä's
unbegrabenes Gebein,
Nicht Trasimen noch
Trebia kann sich messen
Mit den Gebeinen,
die Gestad' und Buchten
An Adda, Mella,
Ronco heut befruchten.
Gott lässt die
Straf' an uns durch jene Banden,
Die schlechter sind
vielleicht als wir, geschehn
Für unsre Missetaten,
unsre Schanden
Und hundertfält'gen
schimpflichen Vergehn.
Die Zeit wird kommen,
wo wir ihren Landen
Den Raub abnehmen,
wenn wir in uns gehn
Und sie das Maß
so überfließen machen,
Dass sie den Zorn
der ew'gen Lieb' entfachen.
Es scheint, dass
ihre Frevel damals schon
Die lichte Stirn
des Herrn verfinstert hatten,
Denn Schändung,
Raub und Mord und jeden Hohn
Durft' überall
sich Türk' und Mohr gestatten;
Jedoch des Rodomont
Ingrimm und Drohn
Stellt' aller andren
Heiden Wut in Schatten." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 17
10. Verpestung der ehemals
christlichen Gebiete; "Statt zur Verbreitung unsrer heil'gen Lehre / Das
Schwert zu ziehn, dort wo es Gott erlaubt, / Rennen sie in ihr eignes Fleisch
die Speere"
Statt dort zu kämpfen,
wo es notwendig ist, verzettelt Europa sich in unsinnige Kriege wie zuletzt
der russisch-ukrainische Krieg. Das Heilige Land wird von Muslimen beherrscht,
die bei Ariosto als Hunde dargestellt werden: "Die Syrier pflegten zu Turnier
und Schlachten / Sich damals ganz wie Franken anzuziehn; / Vielleicht dass
sie das Vorbild solcher Trachten / Von ihren Nachbarn den Franzosen liehn,
/ Die damals noch das heil'ge Haus bewachten, / Wo der allmächt'ge
Gott im Fleisch erschien, / Das heut die stolzen und elenden Christen /
Den Hunden lassen, dort sich einzunisten." [52]
Ariosto gibt auch
eine Apostrophe an die christlichen Staaten, den Kampf gegen die Türken
betreffend, denn auch die Türken hat man Konstantinopel erobern lassen,
statt sie gemeinsam zu bekämpfen: "Wenn ihr »die allerchristlichsten«
noch heute, / Wenn heut ihr »die katholischen« noch heißt,
/ Wie kömmt es, dass ihr Christi Lehensleute / Ermordet und ihr Lehen
an euch reißt / Und nicht Jerusalem von jener Meute / Befreit habt
und die Räuberbrut zerschmeißt, / Und dass Constantinopel und
den besten / Teil dieser Welt der Türke darf verpesten?" [53]
"Die Syrier pflegten
zu Turnier und Schlachten
Sich damals ganz
wie Franken anzuziehn;
Vielleicht dass
sie das Vorbild solcher Trachten
Von ihren Nachbarn
den Franzosen liehn,
Die damals noch
das heil'ge Haus bewachten,
Wo der allmächt'ge
Gott im Fleisch erschien,
Das heut die stolzen
und elenden Christen
Den Hunden lassen,
dort sich einzunisten.
Statt zur Verbreitung
unsrer heil'gen Lehre
Das Schwert zu ziehn,
dort wo es Gott erlaubt,
Rennen sie in ihr
eignes Fleisch die Speere
Zum Untergang des
wen'gen, was man glaubt.
Ihr Heere Spaniens,
ihr Franzosenheere
Und Schweizer ihr,
gen Osten kehrt das Haupt,
Ihr Deutschen auch,
zu würdigem Erwerbe;
Denn was ihr hier
sucht, ist schon Christi Erbe.
Wenn ihr »die
allerchristlichsten« noch heute,
Wenn heut ihr »die
katholischen« noch heißt,
Wie kömmt es,
dass ihr Christi Lehensleute
Ermordet und ihr
Lehen an euch reißt
Und nicht Jerusalem
von jener Meute
Befreit habt und
die Räuberbrut zerschmeißt,
Und dass Constantinopel
und den besten
Teil dieser Welt
der Türke darf verpesten?
Hast du, o Spanien
nicht gerechtre Gründe
Afrika als Italien
gram zu sein?
Statt jenes Kriegs,
der dir viel schöner stünde,
Mußt du dies
arme Land dem Jammer weihn?
O stinkende Kloake
jeder Sünde,
Schläfst du,
Italien, ganz berauscht von Wein?
Wurmt es dich nicht,
dass du der fremden Horden,
Die deine Sklaven
waren, Magd geworden?
Wenn Furcht vor Hunger
euch von euren Steinen,
Schweizer, herabführt
in die Lombardei
Und ihr bei uns
nur Brod sucht oder einen,
Der euch zu schnellem
Tod behilflich sei,
Der Türken
Schatz wär' nahe, sollt' ich meinen.
Europa macht, macht
nur die Griechen frei:
So könnt ihr
leicht der Hungersnot entrinnen
Und wenigstens ruhmvollen
Tod gewinnen.
Dasselbe sag' ich
eurem Nachbarlande,
Dem deutschen: aller
Reichtum ist noch dort,
Den Constantin mitnahm
vom Tiberstrande.
Er nahm das best'
und gab das andre fort.
Pactolus, Hermus
mit dem goldnen Sande,
Mygdonien, Lydien,
jener Meeresbord,
Der schöne,
den so viele Bücher preisen, –
Wenn ihr dahin wollt,
ist's nicht weit zu reisen.
Du, großer
Leo, dessen Schultern Last
Und Amt der Himmelsschlüssel
auf sich nahmen,
Wenn deine Hand
beim Schopf Italien faßt,
So laß es
nicht in dumpfem Schlaf erlahmen.
Du bist der Hirt;
vom Himmel selber hast
Du diesen Stab und
deinen Löwennamen,
Damit du brüllest
und die Arme breitest
Und für die
Herde wider Wölfe streitest." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto
17
11. Paphos auf Zypern
Wer will nicht nach
Frankreich kommen und Orlando (Roland) kenenlernen: "Marfisa, die schon
längst dahin gedachte, / Beschloss in der Gesellschaft mitzugehn.
/ Sie brannte schon seit lange vor Begierde, / Roland zu schaun, der Paladine
Zierde, / Und zu erproben, ob die Wirklichkeit / So hohem Ruhmesschall
die Wage halte." Natürlich geht die Fahrt über Paphos auf Zypern
mit seiner einzigartigen Natur und anmutigen Frauen. [54]
Und wie das Segel
den Nordostwind fing,
Begann es rechts
von Cypern hinzufliegen.
Nach Paphos flog's,
wo es vor Anker ging,
Und dort, am schönen
Strand, ward ausgestiegen,
Teils um daselbst
dem Handel nachzugehn,
Teils um das Land
der Lieb' und Lust zu sehn.
Man steigt vom Meer,
drei Stunden Wegs im ganzen,
Den schönen
Berg hinan und merkt es kaum,
Ringsum Citronen,
Myrten, Pomeranzen,
Lorbern und mancher
andre holde Baum,
Und Rosen, Lilien,
Quendel, Krokuspflanzen
Verstreuen Wohlgeruch
im duft'gen Raum,
So süß,
dass man auf hoher See ihn spürt,
Sobald ein Wind
vom Ufer ihn entführt.
Aus klarem Quell
befruchten und betauen
Die Wasser eines
Bachs das ganze Feld.
Wohl mag man sagen,
dass auf diesen Auen
Die schöne
Venus Hof noch heute hält;
Denn alle Mädchen
sind und alle Frauen
Anmutiger als sonstwo
in der Welt,
Und allen giebt
die Göttin, jung und alt,
Ein Herz, das bis
zum Tode zärtlich wallt.
Hier hören sie
dasselbe, was man ihnen
In Syrien schon
vom Oger hinterbracht,
Und dass in Nicosia
man Lucinen
Zu neuer Brautfahrt
alles fertig macht.
Der Schiffer lässt,
da Wind und Wetter dienen,
Nachdem er sein
Geschäft zum Schluß gebracht,
Den Anker lichten
und die Segel wehen
Und seines Schiffes
Kiel gen Westen drehen." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 18
12. Rinaldo und Ariodante
treiben die Mohren besiegt in ihr Lager zurück, "Schon sieht es aus,
als ob kein Afrikaner / Heimkehren werde in die Heidenwelt"
Rinaldo und Ariodante
treiben die Mohren, also die islamischen Belagerer von Paris, besiegt in
ihr Lager zurück: "Wer fliehen will, den lässt Rinald entfliehn
/ Und macht nur Jagd auf solche, die nicht weichen. / Hin sank der Feind,
wo Ariodant erschien, / Und fast Rinalden war er zu vergleichen. / Dort
schmettert Lionel und dort Zerbin, / Wetteifernd alle heut an Heldenstreichen.
/ Karl tut das seine, Holger ebenso, / Turpin und Oliver und Salomo. /
Schon sieht es aus, als ob kein Afrikaner / Heimkehren werde in die Heidenwelt."
[55]
"Wer fliehen will,
den lässt Rinald entfliehn
Und macht nur Jagd
auf solche, die nicht weichen.
Hin sank der Feind,
wo Ariodant erschien,
Und fast Rinalden
war er zu vergleichen.
Dort schmettert
Lionel und dort Zerbin,
Wetteifernd alle
heut an Heldenstreichen.
Karl tut das seine,
Holger ebenso,
Turpin und Oliver
und Salomo.
Schon sieht es aus,
als ob kein Afrikaner
Heimkehren werde
in die Heidenwelt;
Jedoch der kluge
König der Hispaner
Zieht ab mit dem,
was er in Händen hält.
Mit Schaden abziehn
dünkt ihm wohlgetaner
Als alles zu verspielen,
Rock und Geld,
Und besser, durch
den Rückzug etwas retten
Als bleiben und
auch noch den Rest verwetten.
Zurück zum Lager
sucht er freie Bahn,
Das feste Wäll'
und Gräben rings umfassen,
Mit Andalusien und
mit Stordilan
Und Portugal in
dichtgeschlossnen Massen.
Er schickt und rät
dem Sohne des Trojan,
Das Feld, so gut
er könne, zu verlassen,
Denn komm' er heil
ins Lager nur zurück,
So sei es heutzutage
schon ein Glück.
Bereits gab dieser
König sich verloren
Und dachte nie Biserta
mehr zu schau'n.
Das Schicksal zeigte
nie, seit er geboren,
Ihm solch ein Antlitz
voller Grimm und Grau'n.
Es freut ihn, dass
Marsil doch von den Mohren
Etwas geborgen hinter
Wall und Zaun.
Kehrt machen also
läßt er die Standarten
Und Rückzug
blasen, ohne lang zu warten.
Die Menge aber löst
sich auf und hört
Auf Trommeln nicht
noch aufs Signal der Zinken.
Sie ist so feig
und so von Furcht betört,
dass ihrer viel
im Seinefluss ertrinken.
Der König,
der sie stillzustehn beschwört,
Sprengt mit Sobrin
zur Rechten und zur Linken,
Und jeder Führer
müht sich um die Wette,
Damit das Heer sich
in die Schanzen rette.
Doch König und
Sobrin und Führer, – keiner
Kann mehr erreichen
mit Bedrohn und Flehn,
Als dass vielleicht
der dritte Mann zu seiner
Verlassnen Fahne
sich entschließt zu gehn.
Zwei sind geflüchtet
oder tot, wo einer
Aushält, und
dieser auch kann kaum noch stehn.
Der hat im Rücken,
jener vorn die Wunden,
Und alle sind zerschlagen
und zerschunden.
Mit großer
Furcht kömmt die gehetzte Schar
Ins feste Lager,
stets den Feind im Nacken;
Und schwach genug
scheint dieser Raum sogar,
So sehr man schanzt
mit Schaufeln und mit Hacken.
Denn als das Glück
ihm einmal nahe war,
Verstand es Karl,
beim Schopf es fest zu packen.
Zum Glück für
jene kömmt die finstre Nacht,
Die alles trennt
und alles stille macht (...)
Die ganze Nacht herscht
hinter jenen Wällen,
In deren Schutz
das Heidenheer entwich,
Wehklag' und Jammer,
und die Seufzer schwellen
Gedämpft und
leise zwar, doch bitterlich.
Der eine klagt um
Bruder und Gesellen,
Die tot sind, mancher
auch bejammert sich;
Denn krank und blutig
sind sie und zerschlagen,
Doch größer
ist die Furcht vor künft'gen Plagen." Ludovico Ariosto, Orlando furioso,
Canto 18
12. Mutige und berühmte
Frauen; "Durch wilde Heidenländer fern im Morgen, / Wo niemand seines
Lebens sicher ist"
Die Emanzipation der
Frau hat schon früh angefangen, zumindest was berühmte und gelehrte
Frauen wie die Dichterin Sappho betrifft. Nur hat sie Neid und Unverstand
der Bücherschreiber unterdrückt: "Der Vorzeit Frauen haben Wunderdinge
/ In Waffen und im Musendienst vollbracht, / Und ihrer Werke Glanz – es
ist als dringe / Er hell und strahlend durch der Zeiten Nacht. / Berühmt
ist Harpalice's Lanz' und Klinge, / Camilla glänzt als Führerin
der Schlacht, / Corinna, Sappho sind gelehrte Frauen, / Die ewig leuchten
und die Nacht nie schauen. / Die Frau'n gelangten zur Vortrefflichkeit
/ In jeder Kunst, womit sie sich befassten, / Und wenn ihr der Geschichten
kundig seid, / Seht ihr noch ihren Ruhm, den unverblassten. / Zwar fehlten
sie der Welt geraume Zeit, / Doch wird der schwere Bann nicht immer lasten.
/ Vielleicht verschwieg uns auch ruhmwürd'ge Weiber / Neid oder Unverstand
der Bücherschreiber." [56]
Gefährlich wird
es nur, wenn Frauen einen Amazonenstaat begründen, in dem nahzu alle
Männer beseitigt werden. Marfisa, der Herzog und die Crew des Schiffes
können davon ein Lied singen. Nur durch Flucht können die durch
einen Sturm Gestrandeten später fliehen: "Jetzt kömmt der Herzog
nach dem Hafenrande; / Dort, meint er, müssen die Genossen sein. /
Er schaut sich um, er sucht sie auf dem Strande, / Er späht und wartet,
– niemand stellt sich ein. / Er hebt die Augen auf, und fern vom Lande
/ Sieht er die Segel weiß im Sonnenschein. / Was ist zu tun? das
Schiff ist abgegangen, / Es gilt auf andre Art heim zu gelangen." Ihm bleibt
nur noch der Fußweg durch Muslim-Gelände, heute würde man
sagen "No-Go-Area", wo niemand sicher ist: "Laßt ihn nur gehn und
macht euch keine Sorgen, / Weil er allein den weiten Weg durchmißt
/ Durch wilde Heidenländer fern im Morgen, / Wo niemand seines Lebens
sicher ist. / In jeglicher Gefahr ist er geborgen, / Mit seinem Horn, wie
ihr ja selber wißt. / Wir schaun uns lieber um nach jenen Rittern,
/ Die auf die See entflohn mit Angst und Zittern." [57]
"Der Vorzeit Frauen
haben Wunderdinge
In Waffen und im
Musendienst vollbracht,
Und ihrer Werke
Glanz – es ist als dringe
Er hell und strahlend
durch der Zeiten Nacht.
Berühmt ist
Harpalice's Lanz' und Klinge,
Camilla glänzt
als Führerin der Schlacht,
Corinna, Sappho
sind gelehrte Frauen,
Die ewig leuchten
und die Nacht nie schauen.
Die Frau'n gelangten
zur Vortrefflichkeit
In jeder Kunst,
womit sie sich befassten,
Und wenn ihr der
Geschichten kundig seid,
Seht ihr noch ihren
Ruhm, den unverblassten.
Zwar fehlten sie
der Welt geraume Zeit,
Doch wird der schwere
Bann nicht immer lasten.
Vielleicht verschwieg
uns auch ruhmwürd'ge Weiber
Neid oder Unverstand
der Bücherschreiber. (....)
Jetzt kömmt
der Herzog nach dem Hafenrande;
Dort, meint er,
müssen die Genossen sein.
Er schaut sich um,
er sucht sie auf dem Strande,
Er späht und
wartet, – niemand stellt sich ein.
Er hebt die Augen
auf, und fern vom Lande
Sieht er die Segel
weiß im Sonnenschein.
Was ist zu tun?
das Schiff ist abgegangen,
Es gilt auf andre
Art heim zu gelangen.
Laßt ihn nur
gehn und macht euch keine Sorgen,
Weil er allein den
weiten Weg durchmißt
Durch wilde Heidenländer
fern im Morgen,
Wo niemand seines
Lebens sicher ist.
In jeglicher Gefahr
ist er geborgen,
Mit seinem Horn,
wie ihr ja selber wißt.
Wir schaun uns lieber
um nach jenen Rittern,
Die auf die See
entflohn mit Angst und Zittern." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto
20
13. Erste Hilfe für
Brautpaare; "Sich taufen lassen also, und sodann / Die Braut gewinnen"
Roger und Bradamante
finden sich und wollen heiraten. Bradamantes Vater will aber erst, dass
Roger getauft werde: "So soll' er (sprach sie) ihre Hand verlangen / Vom
Vater, aber erst die Tauf' empfangen. / ... Sich taufen lassen also, und
sodann / Die Braut gewinnen, das ward unternommen. Wenn Mohammedaner in
Europa heiraten wollten, mussten sie sich erst taufen lassen: "Dass er
sich taufen lasse ihr zu lieb und alles, was er ihr gelobt, vollbringe,
damit der Heiratsplan nach Wunsch gelinge". Ambrosius meinte, "dass nicht
jede Ehe von Gott stammt; denn nicht nach Gottes Absicht gehen Christinnen
mit Heiden eheliche Verbindungen ein, nachdem das Gesetz sie verbietet."
Eine Option für das heutige Europa? Nach St. Ambrosius, St. Johannes
Damaszenus und Petrus Venerabilis dürfen Christinnen zum Beispiel
mit Muslimen nur eheliche Verbindungen eingehen, wenn der christliche Glaube
angenommen wird. Das ist Voraussetzung für eine gewisse Harmonie.
"Eine Harmonie ist gegeben mit der geeigneten und passenden Verbindung
von Dingen, die man herstellt: eine Harmonie liegt vor, wenn Orgelpfeifen,
die gehörig verbunden sind, den Wohlklang einer kunstgerechten Melodie
festhalten und eine entsprechende Anordnung der Saiten den Ein- und Zusammenklang
der Töne wahrt. Diese Harmonie nun fehlt bei einer Ehe, wenn ungesetzlich
eine heidnische Frau einem christlichen Mann angetraut wird. Soll hier,
wenn die Ehe eingegangen wird, Harmonie herrschen? Wo Harmonie, da schlingt
Gott das Band; wo keine Harmonie, da ist Kampf und Streit, der nicht von
Gott kommt." (St. Ambrosius) [58]
"Eh ich
jedoch das weitre melden kann,
muss Roger erst
herbei und Bradamante.
Nachdem das schöne
Paar dem Schloß entrann
Und nun der Schall
des Horns verstummt war, wandte
Sich Roger um und
sah, was er im Bann
Des Zauberers bis
dahin nie erkannte.
Denn bis zu dieser
Stunde hatten sie
Sich nicht erkannt,
geblendet durch Magie.
Er sah das Mädchen
an, das Mädchen ihn,
In tiefem Staunen,
wie es zugegangen,
dass solche Blindheit
(wie es ihnen schien)
Die Augen und die
Seele hielt gefangen.
Und Roger eilte
sie ans Herz zu ziehn,
Davon sie röter
ward, als Rosen prangen;
Dann pflückt'
er von den Lippen ihres Mundes
Die ersten Blumen
dieses Herzensbundes.
Und tausendmal umarmen
sie und drücken
Sie sich ans Herz
und halten sich umfasst,
Die beiden glücklichen,
so voll Entzücken,
dass ihre Brust
kaum all die Wonne fasst.
Sehr schmerzt es
sie, dass durch des Zaubers Tücken
In jenem irrtumstiftenden
Palast
Sie all die Zeit
nichts von einander wußten
Und so viel frohe
Tag' einbüßen mussten.
Gern räumte
Bradamant' ihm alles ein,
Was eine kluge Jungfrau
dem Getreuen
Gewähren soll,
um seine Herzenspein
Ohn' Abbruch ihrer
Ehre zu zerstreuen.
Wenn er nicht wolle,
dass sie hart wie Stein
Sich ewig weigre,
voll ihn zu erfreuen,
So soll' er (sprach
sie) ihre Hand verlangen
Vom Vater, aber
erst die Tauf' empfangen.
Nun wäre Roger
nicht nur gern bereit
Der teuersten zu
lieb als Christ zu leben,
(War doch sein Vater
und seit alter Zeit
Sein ganzes Haus
der wahren Kirch' ergeben,)
Sie zu erfreun,
hätt' er mit Freudigkeit
Verzichtet auf sein
ganzes künft'ges Leben.
Er sprach: »Nicht
nur ins Wasser, auch ins Feuer
Steckt gern den
Kopf für dich dein vielgetreuer.«
Sich taufen lassen
also, und sodann
Die Braut gewinnen,
das ward unternommen.
Er trat die Reise
mit dem Fräulein an
Nach Vallombrosa,
dem nicht minder frommen
Als reichen Kloster,
wo gar höflich man
Die Gäste pflegt,
so viel auch ihrer kommen,
Und als sie kamen
an des Waldes Rand,
Sahn sie ein Mädchen,
das dort traurig stand." Ludovico Ariosto, Orlando furioso, Canto 22
Roger und Bradamante
beschließen nicht nur zu heiraten sondern auch anderen Brautpaaren
zu helfen, z.B einen Jüngling zu befreien, den die Mohren verbrennen
wollen, weil er sich heimlich als Frau verkleidet in den Harem geschlichen
hat um seine Liebste zu treffen. [59]
"Roger,
der immer freundlich, immer fein
Zu jedem Menschen
war, vorab zu Frauen,
Als er sie sah so
traurig und allein
Und Tränen
sah aufs zarte Antlitz tauen,
Da stellten Mitleid
und der Wunsch sich ein,
Sie mög' ihm
ihren Kummer anvertrauen.
Er grüßte
sie und frug mit sanfter Stimme,
Weshalb ihr Antlitz
so in Tränen schwimme.
Und sie antwortet'
artig und beflissen
Und schlug die schönen
feuchten Strahlen auf
Und gab den Grund
von ihren Kümmernissen
Ihm deutlich an;
denn er bestand darauf.
»Ach, lieber
Herr, (so sprach sie) du musst wissen,
Ich lasse diesen
Tränen ihren Lauf
Aus Mitleid mit
dem Jüngling, dem die Mohren
In einem nahen Schloß
den Tod geschworen.
»Er liebt das
schönste Mädchen hier zu Lande,
Die königliche
Tochter des Marsil,
Und ging im Schleier
und im Fraungewande,
Den Ton verstellend
und der Mienen Spiel,
Unangefochten durch
die Wächterbande
Zu ihr des Nachts,
so oft es ihm gefiel.
Indeß so heimlich
geht kein Mensch zu Werke,
Dass nicht zuletzt
jemand es seh' und merke.
»Einer bemerkt'
es und verriet es zwein;
Dann hörten
andre, dann Marsil die Sache.
Vorgestern drang
sein Scherge bei uns ein
Und griff die Liebenden
im Schlafgemache,
Und hält im
Turm sie eingesperrt, allein
Und streng geschieden,
unter scharfer Wache,
Und, ach, ich glaube,
dass vor Tages Schluss
Der Jüngling
bittren Tod erleiden muss.
»Ich bin geflohn,
damit ich es nicht sehe,
Wenn sie lebendig
ihn dem Feuer weihn,
Und nichts kann
mir so leid tun, nichts so wehe
Wie dieses schönen
Jünglings Todespein.
Ach, jede Freude
wird, was auch geschehe,
Hinfort für
mich wie eitel Jammer sein,
Wenn ich im Geist
das grimm'ge Feuer wieder
Erblick' und die
verbrannten zarten Glieder.«
Dies hörte Bradamante,
die daneben
Zu Pferde hielt,
und es verdross sie schwer.
Sie fürchtete
für jenes Jünglings Leben,
Als ob er einer
ihrer Brüder wär',
Und dass die Furcht
in dieser Rücksicht eben
Nicht ohne Grund
war, wird man sehn nachher.
Auf Roger blickend
sprach sie: »Unsre Waffen,
Bedünkt mich,
sollten hier Abhilfe schaffen,«
Und sprach zu der
betrübten: »Geh zur Hand
Uns beiden, dass
wir in die Burg gelangen.
Hat man bis jetzt
den Jüngling nicht verbrannt,
So tödtet keiner
ihn, sei ohne Bangen.«
Als Roger sie so
menschenfreundlich fand
Und von barmherz'ger
Sorge ganz befangen,
Da flammt' er vor
Begier dabei zu sein
Und jenen vom Verderben
zu befrein.
Zum Mädchen,
dem die Augen überfließen,
Gewendet, spricht
er: »Worauf warten wir?
Zu helfen gilt's,
nicht Tränen zu vergießen.
Führ' uns zu
deinem Freund, wir folgen dir.
Aus tausend Schwertern
und aus tausend Spießen
Befrein wir ihn,
doch können wir's nicht hier.
Beschleun'ge deinen
Schritt, dass nicht, indessen
Die Hilfe zögert,
ihn die Flammen fressen.« " Ludovico Ariosto, Orlando furioso,
Canto 22
Anmerkungen
[1] Wissenschaftsbriefe
/ Science Review Letters 2022,
21, Nr. 1347; Ludovico Ariosto, Rasender
Roland übersetzt von Otto Gildemeister. Berlin, 1882; vgl. Teil II
und Anm. 29 sowie Kurse Nr. 557 Ludovico Ariosto
I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto
III,
Nr. 587 Andrea Mantegna,
Nr.
590 Giovanni Bellini, Nr. 556 - Torquato
Tasso,
Nr. 667
Romantische Kunst und Philosophie, Akademie der Kunst und Philosophie
[2] Ib.
[3] Zu: Obwohl Schopenhauer
den Politikern und der "Verfassung der meisten Mohammedanischen Reiche",
eine "träge Vernunft" attestierte, Hölderlin sie als "Tyrannenknechte"
und "Andre des rohen Volks" bezeichnete, wird in Deutschland und anderen
europäischen Ländern der Bock zum Gärtner gemacht. - so
zum Beispiel Aydan Özoguz (SPD) zur "Beauftragte der Bundesregierung
für Migration, Flüchtlinge und Integration". Sie will vor allem
"fromme Muslime" nach Deutschland schleusen. Sie sagt: Was in Köln
und anderen Städten geschah, hätte mit dem Islam nichts zu tun.
"Wenn alle fromme Muslime gewesen wären, wäre das nicht passiert".
Der Kommentar dazu wäre damals etwa so ausgefallen: "Die Mütter
ziehn indes in die Moscheen, um zu dem bösen Lügnergott zu flehen".
Der Chef des "Zentralrates der Muslime in Deutschland" liegt in den Armen
der deutschen Bundeskanzlerin - und sie schwören ewige Treue. Diese
und viele andere Tatsachen zeigen wie dekadent Europa schon geworden ist.
Die natürlichen Feinde der Christen, die Sarazenen oder Muslime werden
in Deutschland und anderen europäischen Ländern mit offenen Armen
empfangen, obwohl sie die Toleranz gnadenlos ausnutzen, um den muslimischen
Glauben und die islamischen Unsitten in Europa weiter zu verbreiten - nicht
nur in den Vororten von Paris oder Brüssel. Dies wäre damals
völlig unverständlich gewesen. Von Urlaub in islamischen Ländern
wird heute abgeraten, damals war es komplett unmöglich: "Weil er allein
den weiten Weg durchmisst durch wilde Heidenländer fern im Morgen,
wo niemand seines Lebens sicher ist." Sogar zuhause in Europa war man einem
Haufen Sarazenen begegnet - was auch recht häufig geschah: "Doch vor
Marseille machte sie der Horde der Heiden täglich fast das Leben schwer.
Denn diese streiften jetzt mit Raub und Morde in Languedoc und der Provence
umher", wusste was zu tun war: sie mussten bekämpft und vertrieben
werden Vgl. Anm. 18 und Kurse Nr. 557 Ludovico
Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico
Ariosto III, Nr. 558 Calderon de la Barca,
Nr.
505 Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, Nr.
554 Friedrich Hölderlin, Nr. 545
Sittenlehre, Nr.
512 Novalis, Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance. Ib.
[4] Siehe Kurse
Nr.
557 Ludovico Ariosto I-II, Nr.
668 Ludovico Ariosto III, Nr.
505 Schopenhauer. Ib.
[5] Zu: wenn Barbaren
und Sarazenen Kirchen und Klöster schänden: "Der König Ludwig
muss zur Truppenschau uns einen neuen Feldhauptmann entsenden, dass er
zum Ruhm der Lilien streng und rauh die Frevler strafe, die mit Räuberhänden
die Mönch' und Nonnen, schwarz und weiß und grau, und Tochter,
Braut und Mutter ruchlos schänden und Christi Leib hinschleudern in
den Staub, wegschleppend die Monstranz mit schnödem Raub" vgl. Anm.
4, 6 ff. und Kurse Nr. 558 - Calderon,
Nr.
545 Sittenlehre. Ib.
[6] Zu: Vor den
Toren von Paris stehen die Muslime - ähnlich wie heute die Islamisten
in den Vororten von Paris:"zahllose Leitern führten schon die Heiden
vorher aus aller Nachbarschaft heran, und Balken, Bretter, Flechtwerk auch
aus Weiden, das man auf manche Art gebrauchen kann, und Schiff' und Brücken".
Die Muslime dringen bereits in die Vororte: "Hatt' Agramant bereits die
Fußsoldaten in die Pariser Vorstadt und ganz nah an Mauern und in
Gräben vorgeschoben, um heut sein höchstes Können zu erproben."
Sie wollen Paris und den christlichen Glauben zugrunde richten: "Die lügnerische
Lehre Babels jagt und richtet deinen Glauben dann zu Grunde". Nicht nur
Rom beschützt die Christenheit, "die Hauptstadt aller christlichen
Völker. Der Spanier und Franzose, jeder ist da zu Hause. Wer zur Christenheit
gehöret, sie sei wo sie wolle, ist ein Prinz in diesem Staate. Keinem
Ort auf der Erde hat der Himmel so viele Gunst und Beständigkeit gegönnet."
(Montaigne), auch ein Gralsrittertum schützt die bedrängte Christenheit,
vgl. Anm. 8 und Kurse Nr. 557 - Ariosto, Nr.
559 - Wolfram von Eschenbach, Nr.
320 Romanische Kunst und Architektur in Frankreich, Nr.
568 Nikolaus von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de Cusa, Nr.
544 Staats- und Rechtslehre. Ib.
[7] Zu: Die Muslime
wurden immer mit dem Reich der Finsterniss assoziiert, so auch hier in
der Schlacht um Paris: "Sein harter Brustharnisch und Panzerkragen bestand
aus eines Drachen schupp'ger Haut; den hatt' um Brust und Rücken einst
getragen sein Ahnherr, – er der Babel hat gebaut und Gott aus seinem goldnen
Haus zu jagen, von seinem Sternenthron, sich hat getraut; Auch ließ
er Helm und Schild und einen Degen vollkommen machen dieses Zweckes wegen."
Auch heute noch haben Muslime keinerlei Ehrfurcht vor christlichen Kirchen
und Klöstern. In der Türkei und in der Levante wurden sie von
Mohammedanern zerstört und entweiht. Zerstörung von Kulturgütern
ist das Einzige worauf sich das "Heidenvolk" der Muslime versteht. Nicht
nur der IS zerstört Kirchen und Klöster, alle muslimischen Herrscher
von der Türkei bis Saudi Arabien schänden christliche Heiligtümer.
Die Heere der Sarazenen, jeder ein "Todfeind unsrer heil'gen Lehre" bestehen
hauptsächlich aus Barbaren: "Kömmt Baliverz; im ganzen Heergesind
ist er der größeste Halunk von allen.... Im ganzen Heere war
kein Saracene verwegner und gewaltiger als der; Ihn fürchtete die
Hauptstadt an der Seine und fürchtete mit gutem Grund ihn mehr als
Agramant, Marsil und alle jene, die mitgekommen waren übers Meer,
und mehr als einer im gesamten Heere war er ein Todfeind unsrer heil'gen
Lehre." Nicht nur Montaigne ist erstaunt über diejenigen, die sich
durch des "Mahomets Possen haben hinter das Licht führen lassen. Ihre
Leidenschaft betäubt völlig ihre Sinnen und ihren Verstand...
Ich komme daher auf die Gedanken, dass diese Eigenschaft von den gemeinen
Irrtümern unzertrennlich ist. Wenn sich der erste aufmacht, drängen
sich die Einbildungen; und folgen dem Winde, wie die Wellen. Man gehört
nicht zu dem Haufen, wenn man sich desselben entschlagen kann, wenn man
nicht den gemeinen Weg geht. Allein, gewiß, man tut den gerechten
Parteien Schaden, wenn man ihnen durch Betrügereien helfen will" (Montaigne).
Siehe Kurse Nr. 557 - Ariosto, Nr.
568 Nikolaus von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de Cusa, Nr.
559 - Wolfram von Eschenbach, Nr.
554 Friedrich Hölderlin, Nr.
020 Goethe: Wissenschaft, Kunst und Religion, Nr.
510 Schelling: Philosophie der Offenbarung. Ib.
[8] Zu: Warum kommt
es immer wieder dazu, dass die Christenheit von islamischen Barbaren, Sarazenen,
Hunnen etc bedrängt wird? Sind sie als eine Art "Antichrist" dazu
da, den christlichen Glauben der Europäer zu stärken? "Es scheint,
dass ihre Frevel damals schon Die lichte Stirn des Herrn verfinstert hatten,
denn Schändung, Raub und Mord und jeden Hohn Durft' überall sich
Türk' und Mohr gestatten" vgl. Anm. 18
[9] Zu: "Wie kommt
es, dass Christen gegen Christen kämpfen, "Wie kömmt es, dass
ihr Christi Lehensleute ermordet und ihr Lehen an euch reißt und
nicht Jerusalem von jener Meute Befreit habt und die Räuberbrut zerschmeißt,
und dass Constantinopel und den besten Teil dieser Welt der Türke
darf verpesten?" Die Türken bzw. Osmanen hatten nicht nur die Pest
verbreitet, sondern auch die Seelen verpestet. Auch heute darf die Türkei
sich alles erlauben, das heutige Europa im Zusammenhang mit der Merkel-Administration
verhängt bei türkischen Angriffskriegen keinerlei Sanktionen,
sogar der Papst wertet den Islam auf, vgl. Anm. 18 und Kurse Nr.
506 Wladimir Solowjew, Nr.
627 St. Basilius der Große, Nr.
622 Victor Hugo, Nr. 619 Franz Werfel,
Ib.
[10] "Man glaubt
vernünftig zu urteilen, weil eine Menge unvernünftiger Leute
so urteilet" (Augustinus, de Civitate Dei); zur heilsgeschichtlichen Verheißung
vgl. Kurse Nr. 568 Nikolaus von Kues
/ Nicolaus Cusanus / Nicolai de Cusa, Nr.
564 Aurelius Augustinus, Nr.
510 Schelling: Philosophie der Offenbarung. Ib.
[11] Zu: Wenn Mohammedaner
früher in Europa heiraten wollten, mussten sie sich erst taufen lassen
- eine Option für das heutige Europa?, vgl. Anm. 14, 58 und Kurs Nr.
564 St. Ambrosius, Ib.
[12] Vgl. Anm. 14
und Kurs Nr.
509 Philosophie der Freiheit. Ib.
[13] Zu: Der Islam
hat immer etwas mit schwarzmagischen Kräften zu tun. Allah ist der
"Lügengott" und Gegenspieler des Christus und der Christenheit., vgl.
Anm. 10 f., 14, 18
[14] Zum "Lügengott"
der Mohammedaner vgl. Anm. 18, sowie Kurse, Nr.
558 Calderon de la Barca, Nr.
513 Schelling: Philosophie der Mythologie, Nr.
510 Schelling: Philosophie der Offenbarung,
Nr.
506 Wladimir Solowjew: Europa im 21. Jahrhundert. Ib.
[15] Mehr zur Reconquista
vgl. Kurse Nr. 667
Romantische Kunst und Philosophie,
Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance. Ib.
[16] Zu den Methoden
der muslimischen Sarazenen siehe Kurse Nr.
568 Nikolaus von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de Cusa, Nr.
320 Romanische Kunst und Architektur,Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance. Ib.
[17] Zu: Dem Schwören
der Muslime kann man nicht trauen, denn als Muslim kann man Frauen alles
versprechen, "Gott und die Heil'gen" werden ja nicht gefürchtet: "Doch
denkt er nicht daran den Pact zu halten; Gott und die Heil'gen fürchtet
er ja nicht; Was Wortbruch angeht, hat er seines gleichen selbst nicht
in Afrika's verlognen Reichen. Der Heide schwört ihr Schwüre,
tausendfache, dass er sie ferner nicht beläst'gen will" vgl. Anm.
11 und Kurse Nr.
582 St.Thomas Aquinas IV, Nr.
564 St. Ambrosius, Ib.
[18] Zur "amateurischen"
Auslegung des Christentums und des Islams und zu: Heute kommen die christlichen
bzw. atheistischen Politiker in die Moscheen und lassen sich den Koran,
"jenes Buch des Heidenpfaffen" erklären und zeigen wie die Mohammedaner
"zu dem bösen Lügnergott flehen". Sie meinen es sei der Gleiche
wie der christliche Gott, was sogar die Päpste Johannes Paul II und
Franziskus behaupten! Vgl. Anm. 3 und Kurse Nr. 557 - Ariosto, Nr.
558 Calderon de la Barca, Nr.
564 St. Ambrosius, Nr. 601 St. Augustinus
II, Nr. 350
Byzantinische Kunst und Architektur,
Nr.
512 Novalis, Nr.
325 Kunst und Architektur der Gothik. Ib.
[19] "Sie haben
den Busen und die Hände voll Citationen, Bittschriften, Verhöre,
Acten, und Vollmachten. Sie sind mit ganzen Säcken Glossen, rechtlichen
Bedenken, und Protokollen beladen, die das arme Volk in den Städten
niemals in Sicherheit lassen: und sind vorn und hinten, und auf beiden
Seiten, mit Notarien, Prokuatoren, und Advokaten umgeben, die sie niemals
verlassen." (Ariosto); "Durch vieles Klügeln verirrt man sich selbst."
Francesco Petrarca. Weitere Literatur in: Kurs Nr. 557 - Ariosto. Ib.
[20] 2 Korinth.
I,12
[21] "Ich glaube,
dass Orlando den übrigen Teil dieses Winters durch merkwürdige
Taten getan hat. Allein, sie sind bisher so unbekannt geblieben, dass es
meine Schuld nicht ist, wenn ich sie gegenwärtig nicht erzähle.
Orlando ist stets mehr bereit gewesen, schöne Taten zu tun, als sie
bekannt zu machen: und niemals ist eine von seinen Handlungen ausgekommen,
wenn er nicht Leute um sich gehabt hat, welche Zeugen davon gewesen sind."
(Ariosto); Weitere Literatur in: Kurs Nr. 557 - Ariosto. Ib.
[22] Zu den Greueltaten
der Türken und Tataren vgl. Anm. 18 und Kurse Nr. 557 - Ariosto,
Nr.
568 Nikolaus von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de Cusa, Nr.
554 Friedrich Hölderlin,
Nr.
550 Dostojewskij, Nr.
506 Wladimir Solowjew. Ib.
[23] Vgl. Anm. 15
[24] Ib.
[25] Auch heute
stehen die muslimischen Länder in Afrika, Asien und der Levante vor
der Frage, wie sie aus dem Chaos herauskommen. Mit dem Islam ist es ihnen
nicht gelungen und wird auch nicht gelingen. Einzelne muslimische Ritter,
die früher "Den Saracenen und der schlimmen Bande" angehört hatten,
haben erkannt: "Dass Christus Gott ist, Mahomed ein Wahn". Diese Ritter
wollen die eroberten muslimischen Länder sogar den Afrikanern wieder
zurückgegeben wenn sie den christlichen Glauben annehmen. Viele die
früher "den Saracenen und der schlimmen Bande" des Islam angehört
hatten, haben erkannt: "Dass Christus Gott ist, Mahomed ein Wahn" (Ariosto)
und sind damit weiter als einige Bischöfe und Politiker in Europa,
die den islamischen "Lügnergott" (Tasso) mit dem christlichen Gott
verwechseln und sogar staatlichen islamischen Unterricht anbieten. Vgl.
Anm. 18 und Kurse Nr. 563 Miguel
de Cervantes,
Nr. 632 Ginés
Pérez de Hita, Nr. 633
Luis Vaz de Camões, Nr. 557 Ludovico
Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico
Ariosto III,
Nr. 556 Torquato Tasso,
Nr.
544 Staats- und Rechtslehre II-III, Ib.
[26] Auch heute
gibt es "Heidenkönige", die vom Christentum nichts wissen wollen und
sich nicht lossagen wollen von "jener Rotte, meist ungläub'gen Hunden"
(Ariosto). Dennoch gab es tapfere Heidenritter, denen die Lehren "Der wahren
christlichen Religion" (Ariosto) gedeutet wurden, "Dass Christus Gott ist,
Mahomed ein Wahn", wie zum Beispiel Feirefiß im Parzival. Siehe auch
Anm. 6 und 18
[27] Eine neue Medizin
ist durch das Christentum möglich - auch Muslime, die sich von Mohammed
und seiner Lehre trennen um "Christus den lebend'gen zu bekennen" (Ariosto),
können daran teilhaben. Siehe Anm. 6 und Kurse Nr.
511 Fichte - Philosophie der Erziehung, Nr.
564 St. Ambrosius, Ib.
[28] Nicht nur Ariosto,
auch Wolfram von Eschenbach sieht voraus, dass das muslimisierte Asien
und Afrika sich wieder christianisiert, vgl. Anm. 6 und 26
[29] Ludovico Ariosto,
Rasender Roland übersetzt von Otto Gildemeister. Berlin, 1882 ; Wissenschaftsbriefe
/ Science Review Letters 2022,
21, Nr. 1347, 1354, 1373 und FAZ
2022 Nr. 188, Nr. 189, Nr. 243; Jan Wiele 2022: Fatwa, unfassbar. Das Böse
im Gewand der Tugend. Zum Attentat auf Salman Rushdie; vgl. Kurse Nr.
557 - Ludovico Ariosto I-II, Nr.
668 Ludovico Ariosto III, Nr. 587
Andrea Mantegna,
Nr. 590 Giovanni
Bellini, Nr. 556 - Torquato Tasso,
Nr.
667 Romantische Kunst und Philosophie, Nr.
545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre
III, Akademie der Kunst und Philosophie
[30] Ib.; Canto
6
[31] Ib.
[32] Ib.; Canto
7
[33] Ib.
[34] Ib.
[35] Ib.; vgl. Georg
Friedrich Händel, Alcina III, Oper in drei Akten nach einer Episode
aus Orlando furioso von Ludovico Ariosto
[36] Ib.; Canto
10
[37] Ib.
[38] Ib.
[39] Ib.
[40] Ib.; Canto
13; zur göttlichen Komödie vgl. Kurs Nr.
562 Dante Alighieri, Ib.
[41] Ib.
[42] Ib.; Canto
14
[43] Ib.
[44] Ib.
[45] Ib.; Canto
15; zu Oberon vgl. Kurs Nr.
667 Romantische Kunst und Philosophie, Ib.
[46] Ib.
[47] Ib.; zu St.
Georg vgl. Kurs Nr.
506 Wladimir Solowjew, Ib.
[48] Ib.; Canto
16
[49] Ib.
[50] Ib.
[51] Ib.; Canto
17
[52] Ib.
[53] Ib.
[54] Ib.; Canto
18
[55] Ib.
[56] Ib.; Canto
20
[57] Ib.
[58] Ib.; Canto
22; vgl. Kurs Nr.
564 St. Ambrosius, Ib.
[59] Ib.
Raffael, Le Parnasse
avec Ariosto, Dante Alighieri, Homer, Rome, Vatican, Chambre de la Signature
Tiziano Vecellio,
La Virgen con el Niño y Santos, musei vaticani
Ludovico Lana, 1597-1646,
Pala della peste, chiesa del Voto, Modena
Madonnenbilder sollten
die Städte vor der Pest schützen und der Pest des arianischen
bzw. islamischen Wahnsinns, der alles verpestenden (verpesteter Windeshauch
- Alexander von Humboldt) Osmanen bzw. Türken
Tiepolo, St Thecla
Liberating the City of Este from the Plague and Pestilence of Turks, 1758-59,
church of Santa Tecla
Guido Reni, Pala
della Peste
Francesco Botticini,
I tre Arcangeli e Tobias, drei Erzengel, Michael, Raphael, Gabriel, 1470,
Uffizien, Florenz
In seiner Komödie
"LOS GUANCHES DE TENERIFE" lässt Lope de Vega sogar den Erzengel Michael
auftreten und zeigt damit wie der Erzengel in Zukunft alle diejenigen behandelt,
die wie die islamischen Türken und Mauren gegen das Evangelium Christi
handeln: "salga o baje de alto el arcángel San Miguel con una espada
desnuda." Er erscheint EL REY BENCOMO, dem König von Teneriffa: "Rey
de Tenerife, escucha... Rey, yo soy el Capitán de la milicia del
cielo, a quien también la del suelo... yo aquestas islas conquisto;
/ ya el Evangelio de Cristo / quiere tomar posesión / Dales piadosa
acogida; / que si no te rindes luego, / con esta espada de fuego / vendre
a quitarle la vida" (König von Teneriffa, hören Sie zu ... König,
ich bin der Kapitän der Himmelsmiliz, der auch mitunter auf den Boden
kommt... Ich ließ die Inseln erobern und zwar für das Evangelium
Christi. Geben Sie ihnen fromme Begrüßung; wenn Sie später
nicht aufgeben, komme ich mit mit diesem Schwert des Feuers um dir das
Leben zu nehmen). Vgl. Kurs Nr. 637
Lope de Vega II, Ib.
Auch in seiner Komödie
"EL CONDE FERNÁN GONZÁLEZ" streitet der Erzengel Michael
auf Seiten der Christen. Die christliche Sonne mit ihrem "Capitán
de la milicia del cielo" (Kapitän der Himmelsmiliz), dem Erzengel
Michael, werden von den islamischen Halbmonden z.B. des Almanzor vergeblich
bekämpft: "A nuestro cristiano sol, / tu luna opusiste en vano. /
Mira el estrago que han hecho / trescientos hombres, por quien / un mar
de sangre también, / desde el pie te llega al pecho. / En él
podrás este día / nadando, a Córdoba ir, / que no
te quiero seguir / para no manchar la mía." (unsere christliche
Sonne hat Ihr Mond vergeblich bekämpft. Schauen Sie sich die Verwüstung
an, die dreihundert Mann unter den Mauren angerichtet haben, ein Blutmeer,
vom Fuß bis zu ihrer Brust. In ihm können sie diesen Tag schwimmend
nach Cordoba gelangen. Ich will nicht folgen um mich nicht zu beflecken).
Nicht nur der Erzengel Michael sondern auch ein weiterer "capitán
divino" (göttlichen Hauptmann) hilft den christlichen Spaniern gegen
die muslimischen Mauren: Es ist der Apostel, Cousin Christi, dessen heiliger
Leib in Galizien, in Santiago de Compostela aufbewahrt wird: "con un capitán
divino iremos, / y el socorro que pides te daremos... Es el Apóstol
primo de Cristo, cuyo cuerpo santo goza Galicia en Compostela." Allerdings
werden falsche Christen genauso bekämpft wie Mauren.
Vgl. Kurs Nr.
637 Lope de Vega II, Ib
Ebenso lässt
Ludovico Ariosto in seinem "Orlando Furioso" den Erzengel auftreten. Vor
den Toren von Paris stehen die Mohammedaner - ähnlich wie heute die
Islamisten in den Vororten von Paris: "zahllose Leitern führten schon
die Heiden vorher aus aller Nachbarschaft heran, und Balken, Bretter, Flechtwerk
auch aus Weiden, das man auf manche Art gebrauchen kann, und Schiff' und
Brücken". Die Muslime dringen bereits in die Vororte: "Hatt' Agramant
bereits die Fußsoldaten in die Pariser Vorstadt und ganz nah an Mauern
und in Gräben vorgeschoben, um heut sein höchstes Können
zu erproben." Sie wollen Paris und den christlichen Glauben zugrunde richten:
"Die lügnerische Lehre Babels jagt und richtet deinen Glauben dann
zu Grunde". Der Erzengel Michael kommt zu Hilfe und sieht bei dieser Gelegenheit
wie es um die Christenheit bestellt ist: Der "Lügengott" der Muslime
wirkte verheerend: "Sie kamen dichtgeschlossen Mann an Mann mitten ins
Lager, wo die Christen lagen, und stimmten laut der Heiden Schlachtruf
an »Spanien und Afrika,« um sich anzusagen." Und die Belagerung
von Paris begann erneut. Der Erzengel Michael musste den Christen wieder
zu Hilfe eilen. Vgl. Kurse Nr. 557 Ludovico Ariosto
I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto
III, Ib
Giovanni da Modena,
Mohammed being tortured in Hell (detail); This picture is of an early Renaissance
fresco in Bologna's Church of San Petronio, the fresco is in an inaccessible
part of the church and is now only visible at an angle from a distance;
this old black-and-white image shows a straight frontal view of the figures.
In 2002, Islamic extremists plotted to blow up the church in order to destroy
the image
In Ariostos "Orlando
furioso" hat sich Astolf sich einiges zugemutet als er zu den »Höllenbolgen«
reist: "Der Ritter wollte da hinuntergehn, / Um die zu schaun, die keinen
Tag mehr schauen, / Und, um die Höllenbolgen anzusehn, / Sich bis
zum Mittelpunkt der Welt getrauen." »Höllenbolgen« sind
nach dem von Dante eingeführten Terminus technicus die Stufen oder
Abschnitte der trichterförmigen Terrasse, als welche er die Hölle
darstellt. "Die Hölle" in Dantes "Divina Commedia" (Göttliche
Komödie) umfasst ausser dem Vorhof neun Höllenkreise, die wie
ein Trichter im Mittelpunkt der Erde zusammenlaufen, dem Sitz Luzifers.
Je tiefer die Seelen der Verdammten, umso größer ihre Verfehlungen
und umso größer auch ihre Strafen. Dantes Mahnungen und Warnungen
stehen in vollem Einklang mit der Lehre der Kirche, der er sich als Autorität
immer unterworfen hat. Grunddogma ist für ihn der Glaube an die Dreieinigkeit
Gottes. Thomas von Aquin und Albertus Magnus befinden sich im Paradies;
Mohammed, den Dante als Irrlehrer, sittenlos und gewalttätig, beurteilt,
der das Böse wollte und sich darin verhärtete, befindet sich
in der Hölle. Am Eingang der Hölle heißt es: „Das sind
die Stifter falscher Lehren / und allerlei sektiererischer Anhang. / Viel
voller als du denkst, sind diese Gräber. / In Massen liegen Gleichgesinnte
drin, / und eingebettet in gestufte Gluten" (Dante, Göttliche Komödie
IX Inferno). In Dantes Göttlicher Komödie erleidet z.B. Mohammed
in der Hölle das, was er in seinen "satanischen Versen" (Koran) den
Nicht-Muslimen, also denen, die nicht an die islamischen Zeichen (Koran,
Halbmond, Mohammed und Allah) glauben, androht. In über 200
Suren-Versen des Koran droht Allah den NichtMuslimen irdische und ewige
Strafen an. Dante begegnet Mohammed, "der Zwietrachtstifter Mohammed" oder
"Mahom" genannt, im tiefsten Höllenschlund. Er klagt sich selber an,
seinen gerechten Lohn erhalten zu haben: "Ein Fass, dem Dauben oder Querholz
fehlen, / ist nicht so löchrig wie der Sünder (Mohammed) war,
/ bei dem's vom Kinn bis an den After klaffte./ Zwischen den Beinen hing
ihm das Gedärm. / Herz, Leber, Lunge sah man und den Sack, / der Kot
aus allem macht, was wir verschlucken. / Indess ich mit den Augen ihn durchbohre,
/ blickt er auf mich und öffnet sich die Brust / mit Händen:
'Schau nur!' rufend, 'Selbstzerreißung! / Betrachte den verstümmelten
Mohammed! / Der vor mir geht und jammert, ist Ali (der Kalif, der die Mohammedaner
in zwei Sekten spaltete), / das Angesicht vom Kinn zum Schopf zerschlitzt.
/ Und Ärgernis und Zwiespalt haben alle, / die du hier siehst, erregt
in ihrem Leben, / drum sind sie ebenso zerspalten hier. / Dort hinten steht
ein Teufel, der zerstückt, / mit Schwertesschärfe feden dieser
Sekte / gar grausam jedesmal, dass uns der Weg / dieselbe Schmerzensstraße
führt im Kreis. / Denn immer schließt sich unsere Verwundung,
/ bevor an ihm vorbei wir wieder kommen. / Jedoch, wer bist du, dass du
spähst und schnüffelst / dort auf der Brücke und die Strafe
wohl, / die zugesprochene, verzögern möchtest?' / 'Der Tod hat
ihn', erwiderte mein Meister (Vergil), / 'noch nicht ereilt, noch soll
er Sünden büßen. / Damit ihm aber volle Kenntnis werde,
/ muss ich, der schon Gestorbene, ihn führen / von Kreis zu Kreis
hienieden durch die Hölle. / Das ist so wahr wie, dass ich sprech
zu dir.' / Es waren mehr als hundert, die das hörten, / und blieben
stehn, vergaßen ihre Qual / und staunten aus dem Graben nur nach
mit."(Dante, Göttliche Komödie XXVIII Inferno), vgl. Kurse Nr.
562 Dante Alighieri, Nr. 557 Ludovico Ariosto
I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto
III,
Nr. 558 Calderon de la Barca,
Nr.
563 Miguel de Cervantes I, Nr.
645 Miguel de Cervantes II, Nr.
500 St. Thomas von Aquin: Summa contra Gentiles, Nr.
579 Albertus Magnus, Akademie der Kunst und Philosophie
Tiziano Vecellio,
Portrait of Ariosto, 1510
Ludovico
Ariosto
Akademie
der Kunst und Philosophie / Academy of Arts and Philosophy
DI.
M. Thiele, President and international Coordinator
M.
Thiele College of Beetherapy / Academy of Arts and Philosophy / Sciences
Allgemeine
Infos zur Akademie der Kunst und Philosophie und den Kursen
Registration
form
Zur Philosophie und
Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres,
der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik
vgl. Kurse:Nr.
551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel
II,
Nr. 511 Johann
Gottlieb Fichte I, Nr.
658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr.
509 F.W.J. Schelling I, Nr.
510 F.W.J. Schelling II, Nr.
513 F.W.J. Schelling III, Nr.
505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr.
663 Arthur Schopenhauer III, Nr.
531 Platon, Nr.
533 Aristoteles, Nr.
623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr.
020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr.
673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr.
553 Friedrich Schiller I-II, Nr.
675 Friedrich Schiller III, Nr.
554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr.
512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II,
Nr.
677 Jean Paul,
Nr.
667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr.
669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr.
630 Johann Ludwig Tieck,
Nr.
631 Adelbert von Chamisso,
Nr.
567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière,
Nr.
622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor
Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr.
679 Laurence Sterne,
Nr. 621 Lord Byron
I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr.
628 Percy Bysshe Shelly,
Nr. 561 Sir
Walter Scott,
Nr. 555 Angelus Silesius,
Nr.
634 Hans Sachs,
Nr. 619 Franz Werfel,
Nr.
680 Nikos Kazantzakis, Nr.
588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim,
Nr.
550 Fjodor M. Dostojewskij I-II,
Nr.
506 Wladimir Sergejewitsch Solowjow, Nr.
664 Philosophie der Kunst, Nr.
661 Philosophie der Geschichte I, Nr.
686 Philosophie der Geschichte II, Nr.
687 Philosophie der Geschichte III, Nr.
687 Philosophie der Geschichte IV, Nr.
687 Philosophie der Geschichte V, Nr.
659 Wissenschaftslehre I, Nr.
666 Wissenschaftslehre II, Nr.
681 Wissenschaftslehre III, Nr.
682 Wissenschaftslehre IV, Nr.
683 Wissenschaftslehre V, Nr.
684 Wissenschaftslehre VI, Nr.
685 Wissenschaftslehre VII, Nr. 545
Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre
III,
Nr. 544 Staats- und
Rechtslehre I-II, Nr.
641 Staats- und Rechtslehre III, Nr.
644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr.
655 Staats- und Rechtslehre V, Nr.
618 St. Ephraim der Syrer,
Nr.
617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr.
616 St. Gregor von Nazianz,
Nr.
613 St. Gregor von Nyssa,
Nr.
612 St. Johannes Chrysostomos,
Nr.
611 St. Johannes Cassianus, Nr.
627 St. Basilius der Große, Nr.
625 Theodorus Abucara, Nr.
624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr.
653 St. Cyprianus,
Nr. 609 St. Athanasius
der Große,
Nr. 605 St.
Irenaeus von Lyon,
Nr. 604
St. Hildegard von Bingen,
Nr.
600 St. Johannes von Damaskus,
Nr.
599 St. Petrus Venerabilis,
Nr.
581 Bernhard von Chartres, Nr.
580 Wilhelm von Conches, Nr.
578 Pierre Abaelard, Nr.
574 Johannes von Salisbury, Nr.
577 Petrus Lombardus, Nr.
576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr.
565 Johannes Scotus Eriugena, Nr.
575 Thierry de Chartres, Nr.
571 Alanus ab Insulis, Nr.
572 Anselm von Canterbury, Nr.
570 St. Hilarius von Poitiers, Nr.
568 Nicolaus Cusanus I, Nr.
568 Nicolaus Cusanus II, Nr.
568 Nicolaus Cusanus III, Nr.
564 St. Ambrosius, Nr.
564 St. Augustinus I, Nr. 601 St.
Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus
III,
Nr.
579 St. Albertus Magnus, Nr.
500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr.
501 St.Thomas von Aquin II, Sth I.,
Nr.
502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr.
582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr.
583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr.
566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante
Alighieri I-II, Nr. 672 Dante
Alighieri III, Nr. 558 Calderón
de la Barca,
Nr. 648 Calderón
de la Barca II, Nr. 650
Calderón de la Barca III, Nr.
651 Calderón de la Barca IV,
Nr.
563 Miguel de Cervantes I, Nr.
645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637
Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de
Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III,
Nr.
643 Lope de Vega IV, Nr. 652
Juan Ruiz de Alarcón,
Nr.
632 Ginés Pérez de Hita, Nr.
633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678
François Rabelais, Nr. 557 Ludovico
Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico
Ariosto III,
Nr. 556 Torquato Tasso,
Nr.
552 William Shakespeare I-II,
Nr.
559 Wolfram von Eschenbach,
Nr.
560 Walter von der Vogelweide, Nr.
662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie /
Académie des sciences
Nr.
320 Romanische Kunst und Architektur, Nr.
350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr.
325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr.
586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese,
Nr.
597 Correggio, Nr. 670 Annibale
Carracci, Nr. 520 Rembrandt, Nr.
598 El Greco,
Nr. 620
Giovanni Battista Tiepolo, Nr.
590 Giovanni Bellini,
Nr. 656 Andrea
Solari, Nr. 657 Bernadino Luini,
Nr.
587 Andrea Mantegna,
Nr. 595 Jan van
Eyck,
Nr. 635 Rogier van der
Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner,
Nr.
646 Michael Pacher,
Nr. 647 Peter
Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di
Bondone,
Nr. 626 Luca Signorelli,
Nr.
610 Piero della Francesca,
Nr. 596 Perugino,
Nr.
522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr.
523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo
Gozzoli,
Nr. 606 Fra Angelico,
Nr.
607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio,Nr.
593 Filippo Lippi,
Nr. 594 Filippino
Lippi,
Nr. 589 Albrecht Dürer,
Nr.
603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio
da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636
Eugène Delacroix,
Nr. 639 Bartolomé
Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie
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Letzte
Bearbeitung:15.03.2023
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