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Aus dem Inhalt:
"Bei Calderón
finden Sie dieselbe theatralische Vollkommenheit... es ist in ihnen kein
Zug, der nicht für die beabsichtigte Wirkung kalkuliert wäre.
Calderón ist dasjenige Genie, was zugleich den größten
Verstand hatte." Johann Wolfgang Goethe, 1826
"Beide (Shakespeare
und Calderón) sind freilich der Art, dass man über sie nicht
Gutes genug sagen kann" Johann Wolfgang Goethe, 1827
Pedro Calderón
de la Barca y Barreda González de Henao Ruiz de Blasco y Riaño
verkörpert im Vergleich mit dem volkstümlicheren und oft originelleren
Lope de Vega (Vega Carpio) die strengere Kunst, gepaart mit tiefgründiger
Philosophie. Von Calderón sind ca. 120 Dramen (sogenannte Comedias)
und 80 Fronleichnamsspiele erhalten. Zudem schrieb er etliche Entremés,
Libretti für Opern und Zarzuelas. Im 17. Jahrhundert galt Calderón
als unbestrittener Meister des spanischen Theaters; erst die deutsche Klassik
und Romantik hat ihn wiederentdeckt. Exemplarische Werke wurden von August
Wilhelm Schlegel übersetzt; auch E. T. A. Hoffmann widmete sich, als
er 1806–1813 in Bamberg weilte, der Übersetzung von Calderón
ins Deutsche. Goethe, Schelling und Schopenhauer waren von ihm begeistert,
insbesondere was seine Philosophie und Islamkritik betrifft, was zum Beispiel
in folgenden Werken zum Ausdruck kommt: "Amar después de la muerte"
(I, 5-6), "El príncipe constante y esclavo por su patria"
(I, 7-8), "La devoción de la misa" (I, 9-11), EL PURGATORIO DE SAN
PATRICIO (II, 12-21), "La devoción de la Cruz, Comedia famosa" (II,
22-25), "El médico de su honra, Comedia famosa" (II, 26-31),
"El diablo mudo" (III, 5-7 ), "Loa en metáfora de la piadosa Hermandad
del Refugio discurriendo por calles y templos de Madrid" (III, 9), "El
mágico prodigioso" (III, 10-17), "La protestación de
la fe" (IV, 1-2), "La aurora en Copacabana, Comedia famosa" (IV, 9-15),
"A María el corazón, Auto historial alegórico" (IV,
16), "El Santo Rey Don Fernando, Auto historial alegórico intitulado"
(IV, 17). Schopenhauer nannte Calderóns Werk La vida es sueño
das philosophische Schauspiel par excellence. Goethes Faust ist zum Beispiel
stark von Calderóns großer Komödie "El mágico
prodigioso" (III, 10-17) beeinflusst. Ähnlich wie viele Werke
des Cervantes oder des Lope de Vega können auch einige Komödien
des Calderón wie LA DAMA DUENDE (II, 1-6), "La devoción de
la Cruz, Comedia famosa" (II, 22-25) "El médico de su honra,
Comedia famosa" (II, 26-31), NO HAY BURLAS CON EL AMOR (II, 7-11), Antes
que todo es mi dama (III, 1), Céfalo y Pocris, comedia burlesca
(III, 3-4), No hay cosa como callar (III, 18), El galán fantasma
(IV, 5-6) als Werke eines Komikers durchgehen und erfordern quasi eine
"Lizens zum Lachen", zum Beispiel wenn es um BARZOQUE, den Liebescoach
geht oder COQUÍN, den Knastcoach oder CANDIL, den Heul- und Trauercoach.
[1]
1. «Lógico»
es apodo sabio / y no debiera ofenderle." ("Logiker" ist ein weiser
Spitzname und es sollte dich nicht beleidigen), "Porque así llamamos
/ los doctos a los que en forma / responden." (Weil wir das so nennen,
wenn die Gelehrten, passend antworten); "que nadie se cure / con
médico
enfermo" (dass niemand heilt mit einem kranken Arzt); "es falso /
que no haya alivio el enfermo / de los consejos del sano" (es ist
falsch, dass es keine Erleichterung für die Kranken gibt vom Rat der
Gesunden); "El demonio que lo entienda." (Der Teufel ist derjenige, der
es versteht)
Die zwei Diener HERNANDO
und MENDOZA treten als die Komiker in der Komödie auf. HERNANDO mit
zwei Koffern in der Hand will wissen wo er die Klamotten seines Herrn verstauen
soll: "¿Dónde tengo de poner / estas maletas que traigo,
/ que son recámara y son / guardarropa de mi amo? /
¿Cómo se ha de acomodar / la vivienda de su cuarto?
/ ¿Y cuándo vendrá, si dijo?" (Wo lege ich hin diese
Koffer, die ich mitbringe, wo sind Schlafzimmer und Kleiderschrank meines
Herrn? Wie ist er unterzubringen in der Behausung seines Zimmers? Und wann
wird er kommen, wenn er es sagte?) MENDOZA: "Responder a todo aguardo.
/ ¿Dónde pondrá las maletas? / En aquesta sala
en tanto / que abren su aposento. ¿Cómo? / Arrimándolas
a un lado. / ¿Cuándo ha de venir? Muy presto,
/ que él y mi señor quedaron / aquí cerca. Conque
he dicho / el dónde, el cómo y el cuándo." (Antworte
auf alles, wie ich es erwarte. Wo wirst du die Taschen hinstellen? In diesem
Raum so lange wie das Zimmer geöffnet ist. Wie? Ziehe sie zur Seite.
Wann soll er kommen? Sehr schnell, er und mein Herr sind in der Nähe
geblieben. Also sagte ich das wo, wie und wann). [2]
HERNANDO gibt dem
anderen Diener den Spitznahmen "Logiker", weil er so freundlich und logisch
geantwortet hatte: "¿Ha sido vuesa merced / lógico?"
MENDOZA: "¿Viene borracho?" (Bist du betrunken?) HERNANDO: "No hice
hasta ahora por qué; / pero, ¿de qué se ha enfadado?"
(Ich weiß bis jetzt nicht warum; aber worauf ist er wütend geworden?)
MENDOZA: "No soy amigo de apodos." (Ich bin kein Freund von Spitznamen)
HERNANDO: "«Lógico» es apodo sabio / y no debiera
ofenderle." ("Logisch" ist ein weiser Spitzname und es sollte dich nicht
beleidigen). MENDOZA: "¿Por qué?" (Warum). HERNANDO: "Porque
así llamamos / los doctos a los que en forma / responden."
(Weil wir das so nennen, wenn die Gelehrten, passend antworten). MENDOZA:
"Yo no sé tanto, / que solo sé, en no entendiendo /
algo, dar a uno con algo." (Ich weiß nicht so viel, ich weiß
nur, dass es das ein oder andere gibt, was ich nicht verstehe). [3]
Wie man sich auf
die gesunde Wissenschaft, so verlässt man sich auch auf die gesunde
Medizin und den gesunden Arzt und nicht auf eine krankmachende Medizin
mit gentechnisch veränderten Arzneien: "que nadie se cure /
con médico enfermo" (dass niemand heilt mit einem kranken Arzt).
Erleichterung für die Kranken verspicht man sich vom Rat der Gesunden,
der sich natürlich außerhalb der kranken Wissenschaft oder Schrott-Wissenschaft
befindet. "Es falso / que no haya alivio el enfermo / de los
consejos del sano." (es ist falsch, dass es keine Erleichterung für
die Kranken gibt vom Rat der Gesunden). Da sie gänzlich außerhalb
der echten Wissenschaft arbeiten, bleibt nach Calderón und auch
nach Cervantes selbst der klarste Kopf oder größte Erfinder
aus der albernen oder geistlosen Wissenschaft ("el ingenio más claro
en tonta ciencia"), ein Vertreter der sogenannten Schrott-Wissenschaft
("junk-science"), worunter man heute vor allem die grüne Gentechnik
und die Biotech-Medizin, z.B. die mRNA-Technik versteht. Also auch ein
Biotechnologe und Erfinder der gentechnisch veränderten Medikamente
gilt nicht als echter Arzt, sondern als "el médico de honor" (Ehrendoktor):
"faltara la ciencia; / y es la cura postrera / que el médico
de honor hacer intenta." (Wissenschaft wird fehlen; und es ist die letzte
Heilung, die der Ehrendoktor versucht). [4]
DON FÉLIX
fragt seinen Diener, was das für ein Geheimnis sei: "¿Qué
secreto es este, Hernando?" HERNANDO: "El demonio que lo entienda."
(Der Teufel ist derjenige, der es versteht), so wie er auch das Geheimnis
um die heutige kranke Wissenschaft oder Schrott-Wissenschaft versteht.
[5]
Personas que hablan
en ella: DON FÉLIX DE TOLEDO, galán, LISARDO,
galán, DON ANTONIO, galán, DON ÍÑIGO,
viejo, HERNANDO, lacayo, LAURA, dama,
DOÑA CLARA, dama, BEATRIZ, criada,
LEONOR, criada, MENDOZA, lacayo.
"Sale HERNANDO, con
dos maletas, y MENDOZA.
HERNANDO
¿Dónde
tengo de poner
estas maletas que
traigo,
que son recámara
y son
guardarropa de mi
amo?
¿Cómo
se ha de acomodar
la vivienda de su
cuarto?
¿Y cuándo
vendrá, si dijo?
MENDOZA
Responder a todo
aguardo.
¿Dónde
pondrá las maletas?
En aquesta sala
en tanto
que abren su aposento.
¿Cómo?
Arrimándolas
a un lado.
¿Cuándo
ha de venir? Muy presto,
que él y
mi señor quedaron
aquí cerca.
Conque he dicho
el dónde,
el cómo y el cuándo.
HERNANDO
¿Ha sido
vuesa merced
lógico?
MENDOZA
¿Viene borracho?
HERNANDO
No hice hasta ahora
por qué;
pero, ¿de
qué se ha enfadado?
MENDOZA
No soy amigo de
apodos.
HERNANDO
«Lógico»
es apodo sabio
y no debiera ofenderle.
MENDOZA
¿Por qué?
HERNANDO
Porque así
llamamos
los doctos a los
que en forma
responden.
MENDOZA
Yo no sé
tanto,
que solo sé,
en no entendiendo
algo, dar a uno
con algo." Pedro Calderón de la Barca, Antes que todo es mi dama
I
"DON FÉLIX
[A HERNANDO.]
¿Qué
secreto es este, Hernando?
HERNANDO
El demonio que lo
entienda." Pedro Calderón de la Barca, Antes que todo es mi dama
II
2. "ciencias de voluntad"
(Willenswissenschaft); "engaños aparentes" (offensichtliche Täuschungen);
"que fueron / astrólogos excelentes, / porque siempre adivinaron
/ y dijeron verdad siempre" (dass sie ausgezeichnete Astrologen waren,
weil sie immer geraten und immer die Wahrheit gesagt haben); "¡Vive
Dios, / que con los demonios hablas!" (Es lebe Gott, dass du mit den Dämonen
sprichst!); "¡mirad qué necio cuidado!" (Schau, was für
ein Idiot aufgepasst hat!)
Laura ist nicht sonderlich
begeistert, dass DON FÉLIX an einer anderen Frau studiert habe.LAURA:
"A ciencias de voluntad / las hace el estudio agravio, / porque amor para
ser sabio / no va a la universidad, / porque es de tal calidad / que tiene
sus libros llenos / de errores propios y ajenos; / y así en su ciencia
verás / que los que la cursan más / son los que la saben
menos." (Studien zur Willenswissenschaft sind kränkend, denn die Liebe,
die gerne weise sein will, geht nicht auf die Universität, weil sie
von solcher Qualität ist, denn der Student hat seine Bücher voll
mit eigenen und anderen Fehlern; und so werden Sie in seiner Wissenschaft
sehen, dass diejenigen, die es mehr studieren, auch diejenigen sind, die
am wenigsten wissen). [6]
DON FÉLIX
meint, sie würde sich täuschen. LAURA: "Yo sé que han
sido verdades, / y no engaños aparentes. / ... decirse, Félix,
que fueron / astrólogos excelentes, / porque siempre adivinaron
/ y dijeron verdad siempre. " (Ich weiß, dass sie wahr waren und
keine offensichtlichen Täuschungen...Ich sag dir, Felix, dass sie
ausgezeichnete Astrologen waren, weil sie immer geraten und immer die Wahrheit
gesagt haben). [7]
Für CALABAZAS
sind Dämonen im Spiel: "¡Vive Dios, / que con los demonios hablas!"
(Es lebe Gott, dass du mit den Dämonen sprichst!). Grundsätzlich
gilt in dieser Komödien: "¡mirad qué necio cuidado!"
(Schau, was für ein Idiot aufgepasst hat!) [8]
PERSONAS
QUE HABLAN EN ELLA: LISARDO, galán, DON FÉLIX,
galán, CALABAZAS, criado, HERRERA, escudero,
FABIO, viejo, MARCELA, dama, LAURA,
dama, SILVIA, criada, CELIA, criada, LELIO,
criado.
"LAURA
A ciencias de voluntad
las hace el estudio
agravio,
porque amor para
ser sabio
no va a la universidad,
porque es de tal
calidad
que tiene sus libros
llenos
de errores propios
y ajenos;
y así en
su ciencia verás
que los que la cursan
más
son los que la saben
menos...
Yo sé que
han sido verdades,
y no engaños
aparentes.
FÉLIX
¿De qué
lo sabes?
LAURA
De que
es mal que a mí
me sucede
y no puede ser mentira,
porque de los males
suele
decirse, Félix,
que fueron
astrólogos
excelentes,
porque siempre adivinaron
y dijeron verdad
siempre." Pedro Calderón de la Barca, Casa con dos puertas mala
es de guardar I
"CALABAZAS
¡Vive Dios,
que con los demonios
hablas!
Si es Catalina de
Acosta,
que anda buscando
su estatua." Pedro Calderón de la Barca, Casa con dos puertas mala
es de guardar II
3. Hatte doch schon
Cervantes in seinem Don Quijote (I, 18) die Nutzlosigkeit des islamischen
Glaubens an Hand des feindlichen Königs Ali fanfarón (wörtlich:
Ali der Angeber oder das Großmaul) beschrieben, Das Heer der Muslime
enpuppt sich später als Schaf- und Hammelherde, die hinter dem Leithammel
Alifanfarón bzw. dem "falschen Propheten Mohammed" hinterherläuft;
"Mal a buscar persüades / ni palacios ni retiros, / pues aún
no cantan abades / aquí donde mis suspiros / pueblan estas soledades."
(Böse, um Überzeugungen zu suchen weder Paläste noch Rückzugsorte,
weil Äbte immer noch nicht singen hier wo meine Seufzer bevölkern
diese Einsamkeiten)
Hatte doch schon Cervantes
in seinem Don Quijote (I, 18) die Nutzlosigkeit des islamischen Glaubens
an Hand des feindlichen Königs Ali fanfarón (wörtlich:
Ali der Angeber oder das Großmaul) beschrieben. Das Heer der Muslime
enpuppt sich später als Schaf- und Hammelherde, die hinter dem Leithammel
Alifanfarón bzw. dem "falschen Propheten Mohammed" hinterherläuft.
Alifanfarón zieht in den Krieg wegen einer schönen Christin,
die er begehrt, die aber ihr Vater "dem heidnischen Könige" nicht
geben will, zumindest nicht, solanger er "nicht vorher dem Gesetze seines
falschen Propheten Mohammed entsagt und sich seinem Glauben zuwendet."
Sancho hat die Nase voll von dem muslimischen Gesindel, den "Spukgestalten",
"verzauberten Mohren bzw. Mauren" und er wolle lieber alles im Stich lassen
und "zum Teufel in die Hölle" oder nach Mekka gehen, falls es diese
Leute hier wirklich gibt. Don Quijote empfiehlt ihm aber: "Geh deinen Weg
lieber zu Gott, mein Sohn, ... und reite voran in jeder Richtung, die du
willst." Auch Calderón nimmt in seiner Comedia burlesca indirekt
Bezug auf die Stelle bei Cervantes. TABACO beschreibt die Sinnlosigkeit
des Islams und den Schrecken des vertauschten Trostes, denn dieser ist
ja nicht in den Moscheen, den Koranschulen (nutzlose Schultafel) zu finden
oder in Mekka, sondern nur bei Christus: "El susto al consuelo trueca;
/ y, andando de Ceca en Meca, / pisen tus huellas bizarras
/ campo inútil de pizarras, / ribera agostada y seca." (Der
Schrecken des vertauschten Trostes; und vorwärts vom Münzpräger
nach Mekka, Treten Sie auf Ihre bizarren Fußabdrücke, nutzlose
Schultafel, die Ufer ausgetrocknet und trocken). [9]
CÉFALO stimmt
TABACOs Befürchtung zu, dass sich die Leute in der Wüste verirren
könnten und womöglich in der Hölle oder in Mekka landen:
"No sé si gente hallaré / por el desierto que sigo." (Ich
weiß nicht, ob die Leute den Weg finden werden durch die Wüste,
dem ich folge). PASTEL: "Pues, ¿no me dirás por qué?"
(Willst du mir nicht sagen warum?) CÉFALO (Canta): "Yo
que lo sé, que lo vi, te lo digo; / yo que lo digo,
lo vi y me lo sé." (Ich weiß es, ich habe es gesehen, ich
sage es dir; Ich sage es, ich habe es gesehen und ich weiß es). ROSICLER
erklärt, warum der Islam bzw. das Böse in die einsame Wüste
eingezogen ist, nämlich weil es statt christlicher Gesänge nur
Seufzer gibt: "Mal a buscar persüades / ni palacios ni retiros, /
pues aún no cantan abades / aquí donde mis suspiros / pueblan
estas soledades." (Böse, um Überzeugungen zu suchen weder Paläste
noch Rückzugsorte, weil Äbte immer noch nicht singen hier wo
meine Seufzer bevölkern diese Einsamkeiten). [10]
TABACO vernimmt christliche
Gesänge: "¿Oyes voz?" (Hörst du Stimme?) ROSICLER: "Y
aunque imagines, / no será delito feo, / que ha sido voz de maitines
/ cantando los serafines / el Gloria in excelsis Deo. / Responde tú,
dando al viento / otros suspiros más claros, / para que escuchen
tu acento." (Und selbst wenn Sie sich vorstellen, es wird kein hässliches
Verbrechen sein, das war die Stimme Matins, die Seraphim singen die Gloria
in excelsis Deo. Du antwortest und gibst den Wind andere klarere Seufzer,
so hören sie deinen Akzent). Zwischen den vielen "basiliscos", also
den islamischen Selbstmordattentätern, finden sie schließlich
am Fuße dieses hohen Berges, niedergeschlagen und nachdenklich, einen
Einsiedler. Allerdings ist es selten, dass man hier sagen kann: "¡Qué
hombre era de tan buen alma!" (Was für ein Mann war er und von so
einer guten Seele!) [11]
PERSONAS QUE HABLAN
EN ELLA: EL REY, viejo, ANTISTES, POLIDORO, CÉFALO,
ROSICLER, TABACO, POCRIS, AURA, FILIS, CLORI, dueña,
LESBIA, dueña, NISE, dueña, LAURA,
dueña, PASTEL, UN GIGANTE, PASQUÍN, UN CAPITÁN, FLORA
"TABACO
El susto al consuelo
trueca;
y, andando de Ceca
en Meca,
pisen tus huellas
bizarras
campo inútil
de pizarras,
ribera agostada
y seca.
CÉFALO
No sé si
gente hallaré
por el desierto
que sigo.
PASTEL
Pues, ¿no
me dirás por qué?
CÉFALO
(Canta.)
Yo que lo sé, que lo vi, te lo digo;
yo que lo digo, lo vi y me lo sé.
ROSICLER
Mal a buscar persüades
ni palacios ni retiros,
pues aún
no cantan abades
aquí donde
mis suspiros
pueblan estas soledades.
PASTEL
Van once maravedís
que a mis voces,
en un tris,
gente hay arriba
y abajo.
¡Hola, pastores
del Tajo
que a Manzanares
venís!
TABACO
¿Oyes voz?
ROSICLER
Y aunque imagines,
no será delito
feo,
que ha sido voz
de maitines
cantando los serafines
el Gloria in excelsis
Deo.
Responde tú,
dando al viento
otros suspiros más
claros,
para que escuchen
tu acento.
TABACO
Otra vez vuelvo
a templaros,
desacordado instrumento.
¡Pastores
destos apriscos,
aliviad vuestros
pesares,
que la suerte entre
estos riscos
trasladó
de Manzanares
milagros y basiliscos!
CÉFALO
Ya hemos hallado
socorro,
pues si con la vista
corro
al pie de aquel
monte altivo,
cabizbajo y pensativo
estaba el pastor
Chamorro." Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia
burlesca I
4. "su maza doctoral"
(seine Doktorkeule); "deidad muerta" (tote Gottheit) bzw. "deidad sin consejo"
(Gottheit ohne Rat); "Todas mentís, todas. / Yo le vi; conmigo
/ no ha de haber tramoyas" (Sie alle lügen, Sie alle. Ich sah es;
mit mir darf es keine Maschinerie geben); "quien se muda Dios le ayuda"
(wer Gott bewegt, dem hilft er); barbarische Riesen, "Sarazenen der Wissenschaft",
antichristliche Pro-Islam-Maschinerie; "buen arte de medicina" (gute Kunst
der Medizin); "¡Diablos sois los hombres!" (Teufel sind die Männer!)
LESBIA fürchtet
dass sie von einem Mauren zur "deidad muerta" (toten Gottheit) Allah oder
dass sie der Teufel gleich mitnehmen werde: "Pues, ¿tú no
echas de ver, boba, / que me llevara el demonio?" (Verstehst du nicht,
Dummkopf, das der Teufel mich mitnehmen wird?) [12]
Auch POCRIS ist entsetzt
und sagt, dass alle Muslime lügen und fragt sich, was das für
eine Historie gewesen ist: "Todas mentís, todas. / Yo le vi;
conmigo / no ha de haber tramoyas; / por señas que estaba
/ ¡ay Dios, qué zozobra! / dando ¡qué desdicha!
/ con ¡qué carambola! / un dardo ¡qué susto!
/ en mí ¡qué pandorga! / como ¡qué presagio!
/ si diera ¡qué historia! / en real de enemigo." (Sie
alle lügen, Sie alle. Ich sah es; mit mir darf es keine Maschinerie
geben;
durch Anzeichen,
dass er es war, Oh Gott, was für eine Angst!, was für ein Unglück!,
... was für ein Omen! wenn es sie gab, was für eine Geschichte!
im wirklichen Feind). CLORI: "El juicio ha perdido." (Sie hat das Urteilsvermögen
verloren). FILIS meint, es gebe auch gute Männer: "Clori; que los
hombres / son lindas personas." (Chlori; Diese Männer sind nette
Leute). [13]
Viele Universitäten
wie die Elite-Uni Harvard treten wie barbarische Riesen oder "Sarazenen
der Wissenschaft" auf, die von sich sagen könnten: "el gran lío
de mis ciencias" (das große Durcheinander meiner Wissenschaften),
was vor allem die Medizin, Biotechnologie und Islamwissenschaften betrifft.
Studenten und Absolventen werden mit der Doktorkeule geschlagen, auch Königssöhne
müssen sich der gleichen Prozedur unterziehen. Entlassen werden sie
als Pro-Gentechnik "Sarazenen der Wissenschaft" bzw. werden ein Rädchen
in der antichristlichen Pro-Islam-Maschinerie. [14]
Der König fragt,
wie es einem Mann dort ergangen sei: "Pues, ¿cómo un hombre
está ahí dentro?" Der Riese sagt: "No está, que anoche
entró apenas / a buscar el aleluya / cuando halló
el requiem eternam." (Er ist nicht da, letzte Nacht ist er kaum eingetreten,
er hat nach dem Halleluja gesucht, als er das Requiem Eternam fand). REY:
"¿Qué dices, bárbaro?" (Was sagst du, Barbar?) GIGANTE:
"Digo, / señor, que esta maza mesma / fue su maza doctoral,
/ pues le batané con ella." (ich sage, Herr, dass diese Keule oder
Morgenstern selbst seine Doktorkeule war, nun, ich habe ihn damit geschlagen).
REY: "¿No viste que era mi hijo?" (Hast du nicht gesehen, dass es
mein Sohn war?) GIGANTE: "Estaba a escuras, Su Alteza." (Ich war im Dunkeln,
Hoheit). REY: "¡Grande descuido de mozo / fue entrar sin una
linterna!" (Toller sorgloser Kellner, trat ohne Laterne ein!) GIGANTE:
"De noche todos los reyes / son pardos." (Nachts sind alle Könige
klanglos und grau).
[15]
POCRIS gibt einen
Spruch aus der Bibel bzw. dem neuen Testament wieder: "quien se muda
Dios le ayuda" (wer Gott bewegt, dem hilft er). Gemeint ist natürlich
der christliche Gott, denn Allah oder Mohammed können niemanden helfen,
auch wenn sie in den Moscheen ihre Pseudogebete noch so oft abhaspeln.
[16]
Der König will
vom Islam mit seiner "deidad sin consejo" (Gottheit ohne Rat) nichts mehr
wissen und mit Hilfe der "buen arte de medicina" (guten Kunst der Medizin)
den christlichen Gott verteidigen: "Jurado a Dios... Y a esta cruz" (Gott
vereidigt ...Und zu diesem Kreuz). [17]
Wenn man sich islamisch-türkische
bzw. kurdische Männer ansieht wie sie ihre Frauen unterdrücken
durch Vielehe und Ehrenmorde, kann man verstehen, wenn die Frauen sagen:
"¡Diablos sois los hombres!" (Teufel sind die Männer!) oder
"y un hombre demonio hallé" (ein Dämonenmann, den ich gefunden
habe). [18]
"LESBIA
Pues, ¿tú
no echas de ver, boba,
que me llevara el
demonio?
...
¿Qué
deidad es aquesta,
cielos, que miro,
al pasar el arroyo
del Alamillo?
Porque sus ojos
bellos
mi alma no abrasen:
aires de mi tïerra,
venid, llevadme.
¿Si será
deidad muerta
o mujer viva?
Venga el padre del
alma
que me lo diga."
Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca
I
"POCRIS
Todas mentís,
todas.
Yo le vi; conmigo
no ha de haber tramoyas;
por señas
que estaba
(¡ay Dios,
qué zozobra!)
dando (¡qué
desdicha!)
con (¡qué
carambola!)
un dardo (¡qué
susto!)
en mí (¡qué
pandorga!)
como (¡qué
presagio!)
si diera (¡qué
historia!)
en real de enemigo.
LESBIA
Infanta...
LAURA
Señora...
CLORI
El juicio ha perdido.
FILIS (Aparte
[a CLORI].)
No ha sido mamola.
Un hombre aquí
ha estado
por señas
notorias,
Clori; que los hombres
son lindas personas."
Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca
I
"REY
Pues, ¿cómo
un hombre está ahí dentro?
GIGANTE
No está,
que anoche entró apenas
a buscar el aleluya
cuando halló
el requiem eternam.
REY
¿Qué
dices, bárbaro?
GIGANTE
Digo,
señor, que
esta maza mesma
fue su maza doctoral,
pues le batané
con ella.
REY
¿No viste
que era mi hijo?
GIGANTE
Estaba a escuras,
Su Alteza.
REY
¡Grande descuido
de mozo
fue entrar sin una
linterna!
GIGANTE
De noche todos los
reyes
son pardos." Pedro
Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca II
"POCRIS
Aunque esa es razón
aguda,
quien se muda Dios
le ayuda;" Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia
burlesca II
"¡Diablos sois
los hombres!" Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris,
Comedia burlesca III
5. "la suma ciencia"
(Die Summe der Wissenschaften); "imagen de Dios... es ídolo del
Demonio" (Bild Gottes... ist ein Idol des Teufels); "La Eterna Sabiduría
/ que es la Ciencia de las ciencias" (Die ewige Weisheit, die die Wissenschaft
der Wissenschaften ist)
Für die menschliche
Natur kommt es darauf an, sich mit echter Wissenschaft im Sinne von Aristoteles
und Thomas von Aquin, also der "la suma ciencia" (Summe der Wissenschaften)
zu beschäftigen und nicht mit pseudowissenschaftlichen Bestrebungen
einer "Schrott-Wissenschaft". Nur so kann sie die Hoffnung hegen, der göttlichen
Erkenntnis näher zu kommen, und sie zu bejubeln wie es die christlichen
Heiligen, Patriarchen und Propheten an so vielen Orten getan haben: "Fiando
de la suma ciencia / de Dios que mérito haya / tan inmenso
que comprehenda / en lo infinito del precio / lo infinito de
la deuda, / de cuya esperanza está / la sacra página
llena / en tantos lugares como / patriarcas y profetas
/ su venida aclaman." Verständlich, wenn der Teufel im Gewand der
Pseudowissenschaft oder Biotechnologie dem nichts abgewinnen kann und besessen
in seiner Wut meint, man werde schon sehen wie untauglich diese Art der
Wissenschaft sei. DEMONIO: "Antes que ese alivio al Hombre venga,
/ poseído de mis iras / verás cuán incapaz queda
/ de ver tanto prometido bien." [19]
Außerhalb der
echten Wissenschaft, der "la suma ciencia" (Summe der Wissenschaften),
wird das "imagen de Dios" (Bild Gottes) von den Vertretern der Schrott-Wissenschaft,
die an Elite-Universitäten wie Harvard herangezüchtet werden,
zu einem "ídolo del Demonio" (Idol des Teufels). [20]
Die heutige Wissenschaft
der Elite-Universitäten reicht an die "La Eterna Sabiduría
/ que es la Ciencia de las ciencias" (Die ewige Weisheit, die die Wissenschaft
der Wissenschaften ist) nicht heran. [21]
PERSONAS: EL HOMBRE,
EL DEMONIO, EL APETITO, EL CONOCIMIENTO, EL JUDAÍSMO, LA GENTILIDAD,
EL PEREGRINO, LA FE, LA PENITENCIA, LA NATURALEZA HUMANA, LA NATURALEZA
DIVINA, UN ÁNGEL, Músicos
"NATURALEZA HUMANA
Fiando de la suma
ciencia
de Dios que mérito
haya
tan inmenso que
comprehenda
en lo infinito del
precio
lo infinito de la
deuda,
de cuya esperanza
está
la sacra página
llena
en tantos lugares
como
patriarcas y profetas
su venida aclaman.
DEMONIO
Antes que ese alivio
al Hombre venga,
poseído de
mis iras
verás cuán
incapaz queda
de ver tanto prometido
bien." Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús,
María y Josep, Auto sacramental I
"NATURALEZA HUMANA
La Eterna Sabiduría,
que es la Ciencia
de las ciencias,
sólo podrá,
cuando a ver
llego que, [si]
a hablar se esfuerza,
gime; si a escuchar,
suspira;
y si a andar, es
tan a ciegas
que tropezando en
su sombra
es su sombra cuanto
encuentra." Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús,
María y Josep, Auto sacramental I
6. «Contra mí
es quien no es conmigo» ("Gegen mich ist, wer nicht bei mir ist"),
wer gegen Christus handelt, wie die Antichristen und Muslime, wird mit
"el reino de Belcebú" (dem Königreich Beelzebub) untergehen;
über "Belcebú" (Beelzebub), "Demonio" (Teufel) oder die Zeichen
der Muslime (Halbmond, Moschee, Allah, Mohammed) kann man sagen, dass sie
"diabólicos" (teuflisch) sind: "no son divinos portentos,
/ sino diabólicos, pues / los haces, ya lo sabemos,
/ en virtud de Belcebú." (dass diese Zeichen, keine göttlichen
Zeichen sind, sondern teuflisch, na ja, sie handeln, wie wir bereits wissen,
im Auftrag von Beelzebub); "Este el dedo / es de Dios; y pues con él
/ destruyo, avasallo y venzo / el reino de Belcebú, / de Dios vengo
a traer el Reino" (Das ist der Finger, er ist von Gott; und mit ihm zerstöre,
überwältige und überwinde ich das Königreich Beelzebub,
von Gott komme ich, um das Königreich zu bringen)
Diejenigen, die sich
außerhalb der echten Wissenschaft befinden, wie "Belcebú"
(Beelzebub), "Demonio" (Teufel) oder die heutigen Muslime, bezeichnen die
"La Eterna Sabiduría / que es la Ciencia de las ciencias" (Die ewige
Weisheit, die die Wissenschaft der Wissenschaften ist), als Täuschung
und ignorieren die Tatsachen, sie nennen Christus nicht "el Mesías
verdadero" (den wahren Messias), sondern einen "admirable advenedizo" (bewundernswerten
Emporkömmling) und seiner Anhänger Nazarener. In Wirklichkeit
kann man aber über "Belcebú" (Beelzebub), "Demonio" (Teufel)
oder die Zeichen der Muslime (Halbmond, Moschee, Allah, Mohammed) sagen,
dass sie "diabólicos" (teuflisch) sind: "no son divinos portentos,
/ sino diabólicos, pues / los haces, ya lo sabemos,
/ en virtud de Belcebú." (dass diese Zeichen, keine göttlichen
Zeichen sind, sondern teuflisch, na ja, sie handeln, wie wir bereits wissen,
im Auftrag von Beelzebub). [22]
Christus, der als
PEREGRINO auftritt, rückt die vom Teufel verdrehten Tatsachen wieder
ins Licht und sagt: «contra mí es quien no es conmigo»
("Gegen mich ist, wer nicht bei mir ist"); wer gegen Christus handelt,
wie die Antichristen und Muslime, wird mit "el reino de Belcebú"
(dem Königreich Beelzebub) untergehen: "Respóndate este argumento.
/ ¿Qué reino entre sí diviso / no será asolado
reino? / Luego si Belcebú era / quien dominaba este cuerpo / y en
virtud de Belcebú / le ha dejado a su despecho, / ¿cómo
puede ser que sea, / pues es sagrado proverbio / «contra mí
es quien no es conmigo», / él mesmo contra sí mesmo?
/ Este imperio no era suyo, / pues a ser suyo este imperio / no se le quitara
a sí, / que el Rey, que murado vemos / y pertrechado, seguro / goza
en paz corona y cetro; / mas si está desprevenido / y otro con poder
supremo / le asalta, de ese será / el cetro y corona; luego / superior
poder ha sido / el que le venció. Este el dedo / es de Dios; y pues
con él / destruyo, avasallo y venzo / el reino de Belcebú,
/ de Dios vengo a traer el Reino." (Beantworte dieses Argument. Welches
Königreich teile ich, das nicht verwüstet wird? Dann, wenn Beelzebub
war und dominierte diesen Körper und Beelzebub ihn in seinem Trotz
überlassen wurde; aber es gibt ja ein heiliges Sprichwort: "Gegen
mich ist, wer nicht bei mir ist", also ist er nicht selbst gegen sich selbst?
Dieses Reich war nicht sein Reich, er wird es nicht wegnehmen; Könige
mögen Krone und Zepter in Frieden halten, und ein anderer mit höchster
Macht greift ihn an, das wird sein das eigentliche Zepter und die Krone.
Das ist der Finger, er ist von Gott; und gut und mit ihm zerstöre,
überwältige und überwinde ich das Königreich Beelzebub,
von Gott komme ich, um das Königreich zu bringen). FE: "Beato el vientre
en que anduviste." (Gesegnet ist der Leib, in dem du gegangen bist). DEMONIO:
"Baste / que ella lo dijese, ¡ay triste!" (Genug, dass es gesagt
wurde, oh traurig!) [23]
MÚSICA: "Beato
el vientre en que anduviste / y los pechos que mamaste." (Gesegnet der
Leib, in dem du gegangen bist und die Brüste, die dich genährt
haben). Der Teufel fürchtet sich vor Maria, den christlichen
Zeichen und dem Evangelium wie die heutigen Muslime. Er kann zwar wie früher
sein Gift unter den Menschen verbreiten, sie können "estas blasfemias
oyendo" (diese Gotteslästerungen hören), wie sie in den Moscheen
verbreitet werden, letztlich fürchtet er sich aber vor dem Evangelium.
DEMONIO: ¡Cuánto temo que éste sea / de María
el evangelio!" (Wie fürchte ich das Evangelium von Maria!) [24]
"PEREGRINO
Respóndate
este argumento.
¿Qué
reino entre sí diviso
no será asolado
reino?
Luego si Belcebut
era
quien dominaba este
cuerpo
y en virtud de Belcebú
le ha dejado a su
despecho,
¿cómo
puede ser que sea,
pues es sagrado
proverbio
«contra mí
es quien no es conmigo»,
él mesmo
contra sí mesmo?
Este imperio no
era suyo,
pues a ser suyo
este imperio
no se le quitara
a sí,
que el Rey, que
murado vemos
y pertrechado, seguro
goza en paz corona
y cetro;
mas si está
desprevenido
y otro con poder
supremo
le asalta, de ese
será
el cetro y corona;
luego
superior poder ha
sido
el que le venció.
Este el dedo
es de Dios; y pues
con él
destruyo, avasallo
y venzo
el reino de Belcebú,
de Dios vengo a
traer el Reino.
FE
Beato el vientre
en que anduviste...
DEMONIO
Baste
que ella lo dijese,
¡ay triste!
MÚSICA
Beato el vientre
en que anduviste
y los pechos que
mamaste.
DEMONIO
¡Cuánto
temo que éste sea
de María
el evangelio!
Pero, pues de otro
jardín
áspid fui,
de aqueste güerto
lo sea, y antes
que corra
su voz, corra mi
veneno.
Gentilidad, ¿cómo
estando
estas blasfemias
oyendo
y tiniendo como
tienes
el político
gobierno
por el César,
no castigas
tan osado atrevimiento
como que el pueblo
alborote
un samaritano, haciendo
de la mágica
milagros?" Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús,
María y Josep, Auto sacramental I
7."La divinidad del
alma" (die Göttlichkeit der Seele); "bandera de Resurrección"
(Flagge der Auferstehung); "mi Nuevo Testamento" (mein Neuen Testament);
"siete sacramentos" (sieben Sakramente); "la Humanidad unida" (vereinte
Menschheit) im Abendmahl
Das Heidentum, GENTILIDAD,
bekennt sich zu Christus als Sohn Gottes zu bekennen, im Gegensatz zum
Judentum und zum Islam: "Verdaderamente creo / ser Hijo de Dios este
hombre." (Ich glaube wirklich an diesen Mensch, als den Sohn Gottes). Der
Teufel will das Heidentum aber zu sich ziehen und fragt: "¿no negarás,
por lo menos, / que aún yace muerta la Humana / Naturaleza?"
(Willst du nicht mindestens leugnen, dass die menschliche Natur immer noch
tot liegt?). Die NATURALEZA HUMANA beweist aber die Göttlichkeit der
Seele durch die Auferstehung Christi. Und in herrlichem Körper und
Seele komme der Aufstieg triumphierend und siegreich, den Tod überwindend:
"Cuando, / ya que recobrado ha vuelto / a su primer ser el Hombre,
/ veas que al día tercero / la divinidad del alma /
vuelve a unirse a la del cuerpo. / Y en cuerpo y alma glorioso
/ sube triunfando y venciendo / de ti la muerte y la culpa." [25]
Ein Stein öffnet
sich und man sieht darin den PILGER in voller Kleidung mit einem Umhang
und der Flagge der Auferstehung: "Ábrese un peñasco y vese
en él el PEREGRINO, de gala, con manto encarnado y bandera de Resurrección".
Er spricht von den neuen Schätzen "de mi Nuevo Testamento" (meines
Neuen Testaments). DEMONIO: "¿Qué tesoros esos son?" (Welche
Schätze sind das?) [26]
Es öffnet sich
ein weiterer Stein und man sieht darin die GÖTTLICHE NATUR mit dem
Kreuz, dem Stab in einer Hand und Kelch und Host in der anderen Hand: "Ábrese
otro peñasco y vese en él la NATURALEZA DIVINA con la cruz
que formó el bordón en una mano y en otra Cáliz y
Hostia." Die NATURALEZA DIVINA spricht von den "siete sacramentos" (sieben
Sakramenten) und der "Humanidad unida" (vereinten Menschheit) im Abendmahl:
"estando como en el cielo
en las especies
del pan / y el vino con Alma y Cuerpo." Der Teufel und die, die von ihm
inspiriert sind, haben Zweifel. [28]
Die echte Wissenschaft,
der Mensch, die menschliche Natur und sogar das Heidentum sind aber überzeugt.
CONOCIMIENTO: "Dúdalo tú, mas yo no, / que soy el Conocimiento."
(Sie bezweifeln es, aber nicht ich, denn ich bin das Wissen). HOMBRE:
"Ni yo, pues en él adoro / de mi salud el consuelo." (Ich auch nicht,
weil ich ihn verehre in den Sakramenten, dem Trost meiner Gesundheit).
NATURALEZA HUMANA: "Ni yo, pues con tu salud / soy yo la que convalezco."
(Noch ich, es ist gut mit deiner Gesundheit. Ich bin derjenige, der sich
erholt). GENTILIDAD: "Ni yo, pues ha de seguir / la Gentilidad su gremio."
(Ich auch nicht, weil das Heidentum weitergehen muss in seiner Gilde).
Alle singen: "Venere el mundo rendido... Y el Antiguo Documento...Ceda
al Nuevo Testamento...Supliendo la Fee al sentido" (Verehren Sie, dass
sich die Welt ergeben hat...Und das alte Dokument...Gib dem Neuen Testament
nach...Der Glaube unterstütze das Gefühl). [29]
"GENTILIDAD
Verdaderamente creo
ser Hijo de Dios
este hombre...
DEMONIO
Aunque a mi pesar,
confieso
que es de tu salud
la costa,
pues sin haberse
interpuesto
el orbe entre sol
y luna,
luna y sol padecer
veo
sobrenatural eclipse;
¿no negarás,
por lo menos,
que aún yace
muerta la Humana
Naturaleza?
NATURALEZA HUMANA
Sí, pero
muerta a vivir.
DEMONIO
¿Cuándo?
NATURALEZA HUMANA
Cuando,
ya que recobrado
ha vuelto
a su primer ser
el Hombre,
veas que al día
tercero
la divinidad del
alma
vuelve a unirse
a la del cuerpo.
Y en cuerpo y alma
glorioso
sube triunfando
y venciendo
de ti la muerte
y la culpa.
DEMONIO
No más, no
más; el aliento
suspende; no, no
lo digas,
que ya, ¡ay
infelice!, temo
que al cielo las
puertas abra
quien abre las del
infierno
de donde triunfante
sale." Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús,
María y Josep, Auto sacramental II
"PEREGRINO
Sí ha llegado,
pues le quedan
de mi Nuevo Testamento
en el arca los tesoros
que son de mi Sangre
el precio;
con que siempre
que se vea
impedido, recur[r]iendo
a su piedad, hallará
vida de gracia y
aumento.
DEMONIO
¿Qué
tesoros esos son?
NATURALEZA DIVINA
Los de siete sacramentos,
de quien es el principal
aqueste cándido
velo,
en quien la Divinidad
segunda vez se ha
encubierto
a la Humanidad unida,
estando como en
el cielo
en las especies
del pan
y el vino con Alma
y Cuerpo...
CONOCIMIENTO
Dúdalo tú,
mas yo no,
que soy el Conocimiento.
HOMBRE
Ni yo, pues en él
adoro
de mi salud el consuelo.
NATURALEZA HUMANA
Ni yo, pues con
tu salud
soy yo la que convalezco.
PENITENCIA
Ni yo, pues para
gozarlo
la Penitencia es
el medio.
GENTILIDAD
Ni yo, pues ha de
seguir
la Gentilidad su
gremio...
MÚSICA Y
TODOS
A tan alto Sacramento.
FEE
Venere el mundo
rendido.
MÚSICA Y
TODOS
Venere el mundo
rendido.
FEE
Y el Antiguo Documento.
MÚSICA Y
TODOS
Y el Antiguo Documento.
FEE
Ceda al Nuevo Testamento.
MÚSICA Y
TODOS
Ceda al Nuevo Testamento.
FEE
Supliendo la Fee
al sentido.
MÚSICA Y
TODOS
Supliendo la Fee
al Sentido." Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús,
María y Josep, Auto sacramental II
8. "¿Soy troglodita
yo? ¿Soy turco o moro?" (Bin ich ein Höhlenbewohner? Bin ich
türkisch oder maurisch?)
DON PEGOTE sagt,
er sei kein Barbar, der seine Frau mit einer Goldkette behänge und
sie dann zum Verkauf anbiete: "¿Soy troglodita yo? ¿Soy turco
o moro?" (Bin ich ein Höhlenbewohner? Bin ich türkisch oder maurisch?)
[30]
PERSONAS: DON PEGOTE,
DOÑA QUÍNOLA, UN PAJE, UN SECRETARIO, UN CRIADO, DOÑA
JIMENA, MÚSICOS
"DOÑA QUÍNOLA
Muy otro vienes
de lo que pensaba,
pues creí,
por albricias del preñado,
me pusieras al cuello
una cadena...
DON PEGOTE
Ca... ¿qué?
Diga, ca... ¿qué?
DOÑA QUÍNOLA
Cadena de oro.
DON PEGOTE
¿Soy troglodita
yo? ¿Soy turco o moro?
¿A qué
cristiano, diga, en sólo un día
se le piden cadena
y cien reales?
¡Ay, ay, carita
mía! ¿Quién pensara
que por dinero nadie
te trocara?" Pedro Calderón de la Barca, Don Pegote, Entremés
9. "¡Qué
gentil bellaquería!" (Was für eine heidnische Spitzbüberei!);
"¿cuál de aquestos ladrones es el malo? " (Welcher dieser
Diebe ist der Böse?); "¡por Jesucristo!, que son ladrones del
cielo" (bei Jesus Christus! Wer sind Diebe des Himmels?); Weil die Kinder
"tiernas flores" (zarte Blumen) sind, müssen sie vor den "aires impíos"
(gottlosen bzw. ruchlosen Lüften) der islamischen Irrlehre geschützt
werden
Zu fragen, wer ist türkisch
oder maurisch, reicht nicht aus, denn es gibt auch türkische oder
afrikanische Christen, sondern man muss fragen, welcher Dieb ist so boshaft:
"¿cuál de aquestos ladrones es el malo? " (Welcher dieser
Diebe ist der Böse?), dass er Kirchen, Gott und Himmel für sich
beansprucht und stiehlt wie der Muslim, der seinen Allah mit seinem falschen
Mohammed an die Stelle Gottes setzt: "¡por Jesucristo!, que
son ladrones del cielo" (bei Jesus Christus! Wer sind Diebe des Himmels?).
Dann kann man wirklich ausrufen: "¡Qué gentil bellaquería!"
(Was für eine heidnische Spitzbüberei!) [31]
Obwohl es in islamischen
Ländern keine Theologien gibt, werden Islamwissenschaftlerinnen zu
Theologinnen erklärt, die ihren Kampf für Freiheit, Gerechtigkeit
und Gleichberechtigung mit dem Koran begründen wollen, was natürlich
unmöglich ist, da Freiheit durch das Christentum den Menschen gegeben
wurde und nicht durch den Islam. Sie sprechen vom Koran als einer "Offenbarung",
obwohl es sich nur um "satanische Verse" handelt. Die "Islamistophilen"
Journalisten sind begeistert. Sie reden von Argumenten, wenn sie versuchen
eine gewisse Schwachsinnigkeit zu kaschieren: "Und noch ein weiteres Argument
haben die Feministinnen in petto: Wenn Gott doch einzigartig und unvergleichbar
sei, wäre es dann nicht Vielgötterei, den Männern in der
Gesellschaft eine geradezu gottgleiche Rolle zuzusprechen?". Da sie an
deutschen Universitäten lehren, bezeichnen sie sich als die "moderaten,
wissenschaftlichen, informierten Stimmen", die den Islam nicht durch Gewalt,
sondern durch "seriöse" Bücher und Argumente, die sich allerdings
als schwachsinnig erweisen, verbreiten wollen. [32]
In Koranschulen bzw.
islamischen Universitäten wird das Christentum nicht gelehrt, doch
auch in Europa werden muslimischen Kindern an Schulen und Universitäten
zunehmend nur noch die Irrlehre des Islam und nicht das Christentum gelehrt.
Die Schüler und Studenten erleiden hier das gleiche Martyrium wie
in islamischen Ländern, müssen den Koran auswendig lernen und
erhalten keine Unterweisung in der christlichen Lehre: "Y si pasaren martirio
/ en su escuela digan esos dos niños / que el más sabio con
ellos no sabe el cristus." (Und wenn sie das Martyrium erleiden in ihrer
Schule sagen diese beiden Kinder dass der Klügste von ihnen den Cristus
nicht kennt). [33]
Weil die Kinder "tiernas
flores" (zarte Blumen) sind, müssen sie vor den "aires impíos"
(gottlosen bzw. ruchlosen Lüften) der islamischen Irrlehre geschützt
werden. Und weil sie in christlichen Einrichtungen vor diesen gottlosen
Lüften geschützt sind, lernen sie im zarten Kindesalter die christliche
Lehre: "Porque estén guarecidas de aires impíos / tiernas
flores a vista del Buen Retiro". Sie lernen kennen den Sieg des Christentums
über die ungläubigen Muslime, die Sakramente, wie wir Christus
in Wein und Brot verehren, herrlich, triumphierend und lebendig: "vino
y pan, será preciso / que pasando de cruento / a incruento
sacrificio, / en la Vitoria de que es / el Buen Suceso testigo,
/ se transustancie de suerte /
su sangre y su cuerpo
mismo / que en vino y pan le adoremos / glorioso, triunfante
y vivo." [34]
"PERSONAJES:
CARIDAD, FEE, ESPERANZA, MÚSICA
...
CARIDAD
¿No es preciso
que niños
de la dotrina
vayan a su albergue
mismo
que es a la Puerta
de Moros?
Y si pasaren martirio
en su escuela digan
esos dos niños
que el más
sabio con ellos no sabe el cristus...
Porque estén
guarecidas de aires impíos
tiernas flores a
vista del Buen Retiro.
MÚSICA
Porque estén
guarecidas de aires impíos
tiernas flores a
vista del Buen Retiro...
CARIDAD
En Corpus Criste,
que a San Salvador
vecino,
no solo allí
cerca tiene
el Sacramento Divino
pero también
la Almudena,
que como casa de
trigo
dé la ofrenda
del entierro,
con que volviendo
al principio
la visita, si al
primero
Adán se dio
pan y vino,
viendo que se da
al segundo
vino y pan, será
preciso
que pasando de cruento
a incruento sacrificio,
en la Vitoria de
que es
el Buen Suceso testigo,
se transustancie
de suerte
su sangre y su cuerpo
mismo
que en vino y pan
le adoremos
glorioso, triunfante
y vivo." Pedro Calderón de la Barca, Loa en metáfora de la
piadosa Hermandad del Refugio discurriendo por calles y templos de Madrid
10. "Das ist die Plage
der Unwissenheit, stets blind sein Angesichts der Wissenschaften"; "hier
weiß, bei längern Forschen, / Man nur wen'ger"; Die Moralphilosophie;
die Christin Justina beschwert sich über dies entsetzliche Vergehen,
den "el torpe, el común error" (dummen und gemeinen Fehler), dass
ein neuer Tempel, vergleichbar einer neuen Moschee, dem Höllengeist
gewidmet werden soll; Nicht nur in islamischen Ländern, sondern auch
in Europa findet sich die "la tiranía de los gentiles crueles" (Tyrannei
der grausamen Götzenknechte)
Im ersten Aufzug dieser
Komödie tritt Cyprianus ähnlich wie Goethes Faust in der Tracht
eines Gelehrten auf; ihm folgen Clarin und Moscon, als Studenten gekleidet.
Die letzteren tragen einige Bücher. Er beschäftigt sich mit dem
neuen Gott der Christen, als ein Dämon bzw. Teufel erscheint und das
Gespräch mit ihm sucht, ähnlich wie in Goethes Faust I. [35]
Cyprianus wundert
sich, dass der Fremde sich verlaufen hat, weil doch die Türme der
Stadt gut zu sehen sind. Hier gibt der Dämon oder Teufel sich indirekt
zu erkennen als Unwissender, verstellt sich aber und gibt sich als "Freund
der edeln Wissenschaften" aus: "Das ist die Plage / der Unwissenheit, stets
blind sein Angesichts der Wissenschaften. / Und da es nicht ratsam scheinet,
/ dass ich, als ein Unbekannter, / Mich in eine fremde Stadt / Wage, ganz
allein und fragend, / So gedenk' ich, hier zu weilen, / Bis die Nacht obsiegt
dem Tage; / Denn die Tracht und diese Bücher / Um Euch her, worin
Ihr laset, / Machen einen tiefgelehrten / Mann mir kund; und groß
Gefallen / Hat mein Herz an jedem echten / Freund der edeln Wissenschaften."
[36]
Cyprianus will wissen,
ob er studiert habe. Dämon: "Das nicht; / Doch ich weiß genug,
eracht' ich, / Um kein Ignorant zu sein." Cyprianus:" Welche Wissenschaften
habt Ihr?" Dämon: "Viele". Cyprianus: "Selbst das längste Studium
/ Gnügt nicht, eine ganz zu fassen; / Und Ihr habt (o Eitelkeit!)
/ Ohne Studium so manche?" Dämon: "Ja; aus einem Lande bin ich, /
Wo die tiefsten Wissenschaften / Ohne Studium man besitzt." Cyprianus:
"Wär' ich doch aus diesem Lande! / Denn hier weiß, bei längern
Forschen, / Man nur wen'ger." [37]
Der Dämon bietet
ihm an über alles zu reden, nur als das Gespräch auf Gott kommt,
wird es brenzlig für den Teufel. Er sagt: "Das sind Märchen nur,
worein / Die profanen Schriftverfasser / Mit der Götter Namen künstlich
/ Einzuhüllen sich vermaßen / Die Moralphilosophie." Als die
Rede ist von der Allmacht des christlichen Gottes, wird der Teufel immer
verdrießlicher und will aufbrechen. Cyprianus: "So verdrießt
es dich?" Dämon: "Wen sollt' es / Nicht verdrießen, macht ein
andrer / Ihm den Preis des Scharfsinns streitig? / Und ob Antwort mir nicht
mangelt, / Halt' ich dennoch sie zurück, / Weil ich Leute hör'
im Walde; / Auch ist es für mich nun Zeit, / Weiter nach der Stadt
zu wandern." Der Dämon verschwindet, will sich aber an Cyprianus und
seiner Geliebten Justina rächen. [38]
In der nachfolgenden
Szene beschwert sich die Christin Justina über "dies entsetzliche
Vergehen", den "el torpe, el común error" (dummen und gemeinen Fehler),
dass ein neuer Tempel, vergleichbar einer neuen Moschee heute, dem Höllengeist
gewidmet werden soll: "No me puedo consolar / de haber hoy visto, señor,
/ el torpe, el común error / con que todo ese lugar / templo consagra
y altar / a una imagen que no pudo / ser deidad; pues que no dudo / que
al fin, si algún testimonio / da de serlo, es el demonio, / que
da aliento a un bronce mudo." (Dies entsetzliche Vergehen, / Da des Volks
gesamte Schar / Weihte Tempel und Altar / Einem Bilde, welches nimmer /
Kann ein Gott sein; denn wär' immer / Ihm davon auch nur ein Schein,
/ Gibt der Höllengeist allein / Stummen Erzen Lebensschimmer). Nicht
nur in islamischen Ländern, sondern auch in Europa findet sich die
"la tiranía de los gentiles crueles" (Tyrannei der grausamen Götzenknechte);
zudem erfährt Justina das Geheimnis ihrer Geburt, später gesteht
Cyprianus ihr seine Liebe. Doch der Teufel funkt dazwischen. [39]
wie der Türke
in Konstantinopel, so verbreitet der Teufel auch hier "Hader auch und Morde"
und hinterlässt Blindheit. Dämon (für sich): "Nicht allein
soll dies mein Tun / Jetzt Justinens Schmach bewirken, / Sondern Hader
auch und Morde. / Ha, sie kommen! Schnell, ihr Schlünde, / Oeffnet
euch, und Blindheit lasst / Ihren Augen!" [40]
PERSONAS QUE HABLAN
EN ELLA: CIPRIANO, DEMONIO, FLORO, LELIO, MOSCÓN, criado,
CLARÍN, criado, EL GOBERNADOR DE ANTIOQUÍA, LISANDRO,
viejo, JUSTINA, LIVIA, criada, FABIO, GENTE, CRIADO
Personen: Cyprianus,
Der Dämon, Lysander, ein Greis, Justina, dessen vermeinte Tochter,
Der Statthalter von Antiochia, Lälius, dessen Sohn, Florus, Livia,
Justinens Dienerin, Clarin und Moscon, Cyprianus' Diener, Fabius, Diener
des Statthalters, Gefolge, Volk
"Eine anmutige Berggegend.
Cyprianus.
In der holden Einsamkeit
Dieses stillen Aufenthaltes,
In dem schönen
Labyrinthe
Dieser Bäume,
Blumen, Pflanzen
Lasset mich allein,
und bei mir
(Denn sie sind mir
gnügend) lasset
Zur Gesellschaft
diese Bücher,
Die auf mein Geheiß
ihr traget.
Denn ich, während
Antiochia
Feiert mit so hohem
Glanze
Die Vollendung jenes
Tempels,
Heut gewidmet dem
erhabnen
Jupiter, da man
im Pompe
Des Triumphzugs
seine Statue
Dahin trägt,
wo sie den würd'gern,
Ehrenvollern Platz
empfange:
Ich will, fliehend
das Getöse
Jener Märkte,
jener Gassen,
Hier mit Studien
verbringen,
Was noch übrig
ist vom Tage.
Geht ihr zwei nach
Antiochia,
Freut euch ihrer
mannigfachen
Fest' und kehrt
hieher zurück,
Wann die Sonn' herniederwallend
Sich bestattet in
den Wogen,
Die, von Wolken
schwarz umhangen,
Jenen großen
goldnen Leichnam
Kühl umfahn
im Silbergrabe.
Hier dann trefft
ihr mich.
Moscon
Ich muss,
Wie gewalt'ge Lust
ich habe
Zu dem Feste, dennoch,
Herr,
Eh ich geh', es
zu betrachten,
Dir vorher zum mindsten
vier-
Bis fünftausend
Worte sagen:
Wie? An einem Tage
solcher
Festlichkeiten,
solches Glanzes
Und Genusses, kannst
du jetzo
Mit vier Büchern
einsam wandern
Auf das Land und
allen seinen
Jubel mit dem Rücken
ansehn?
Clarin.
Mein Gebieter tut
sehr wohl;
Denn es ist nichts
abgeschmackter,
Als ein Prozessionentag,
Wo's nur Gaukler
gibt und Pfaffen.
Moscon.
Du, Clarin, der
vorn und hinten
Nichts als List
und Trug geladen,
Bist ein achselträgerischer
Schmeichler, weil
du stets in allem
Recht ihm gibst
und niemals sprichst,
Wie du denkst.
Clarin
Du irrst dich, Alter;
(Höflicher
lässt kein: du lügst!
Einem ins Gesicht
sich sagen)
Und ich sage, was
ich denke.
Cyprianus.
Gnug, Clarin! Gnug,
Moscon! Lasset
Eure Zänkerei;
denn immer
Seid ihr beiden
Ignoranten
Im Gefecht, das
Widerspiel
Einer von dem andern
haltend.
Geht hinweg und,
wie gesagt,
Suchet mich, wann,
niederwallend,
Nun die Nacht den
wundervollen
Bau der Welt in
ihre Schatten
Einzuhüllen
naht...
Jetzt bin ich allein
und kann,
Wann dies mein Gedank'
erlanget,
Untersuchen das
Problem,
Welches mir die
Seele spannet,
Seit im Plinius
ich las
In geheimnisvoller
Sprache
Die Definition von
Gott;
Denn nicht findet
mein Gedanke
Diesen Gott, der
in sich solche
Merkmal' und Mysterien
fasset.
Diese tief verborgne
Wahrheit
Hab' ich zu erspähn.
(Er setzt sich zum Lesen.)
Der Dämon tritt
auf, in reicher Kleidung.
Dämon (für
sich)
Trotz allem
Diesen Forschen,
Cyprianus,
Sollst du nimmer
sie erlangen;
Denn ich berge sie
vor dir.
Cyprianus
Ein Geräusch
hör' ich im Walde.
Wer da? Wer ist
hier?
Dämon
Ein Fremder,
Edler Herr, der
diesen ganzen
Morgen schon, verirrt,
umher
Im Gebirge zieht,
so lange,
dass sein Ross,
von Müdigkeit
Ganz erschöpft,
auf dem Smaragde,
Dieser Berge grünem
Teppich,
Weidet nun zugleich
und rastet.
Antiochia such ich
auf,
Wichtiger Geschäfte
halber;
Und indes ich, jene
Leute,
Welche mit mir ziehn,
verlassend,
Ueberdachte meine
Sorgen
(Ein Besitz, der
keinem mangelt!),
Irrt' ich ab vom
Weg und ab
Von den Dienern
und Kamraden.
Cyprianus
Sehr verwundert's
mich, dass Ihr,
Angesichts von den
erhabnen
Türmen Antiochias,
so
Euch verirrt. Von
allen Pfaden
Dieses Berges gibt
es keinen,
Lauf' er schräge,
lauf' er grade,
Der Euch nicht zu
ihren Mauern,
Wie zu ihrer Mitte,
schaffet.
Welchen Ihr auch
immer wählt,
Geht Ihr recht.
Dämon
Das ist die Plage
Der Unwissenheit,
stets blind sein
Angesichts der Wissenschaften.
Und da es nicht
ratsam scheinet,
dass ich, als ein
Unbekannter,
Mich in eine fremde
Stadt
Wage, ganz allein
und fragend,
So gedenk' ich,
hier zu weilen,
Bis die Nacht obsiegt
dem Tage;
Denn die Tracht
und diese Bücher
Um Euch her, worin
Ihr laset,
Machen einen tiefgelehrten
Mann mir kund; und
groß Gefallen
Hat mein Herz an
jedem echten
Freund der edeln
Wissenschaften. (Er setzt sich.)
Cyprianus
Habt Ihr auch studiert?
Dämon
Das nicht;
Doch ich weiß
genug, eracht' ich,
Um kein Ignorant
zu sein.
Cyprianus
Welche Wissenschaften
habt Ihr?
Dämon
Viele.
Cyprianus
Selbst das längste
Studium
Gnügt nicht,
eine ganz zu fassen;
Und Ihr habt (o
Eitelkeit!)
Ohne Studium so
manche?
Dämon
Ja; aus einem Lande
bin ich,
Wo die tiefsten
Wissenschaften
Ohne Studium man
besitzt.
Cyprianus
Wär' ich doch
aus diesem Lande!
Denn hier weiß,
bei längern. Forschen,
Man nur wen'ger.
Dämon
Was ich sagte,
Ist so wahr, dass,
ohne Studium,
Ich verwegen gnug
mit andern
Eifrig um den ersten
Lehrstuhl
Mich bewarb; und
fast gelang es,
Denn ich hatte viele
Stimmen.
Und verlor ich ihn,
so acht' ich
Gnug, dass ich gestrebt;
denn oft
Kann Verlust auch
Ruhm verschaffen.
Wenn Ihr dies nicht
glauben wollt,
Sagt, was Ihr studiert,
und lasset
Wetten uns: obwohl
ich nicht
Weiß die Meinung,
die Ihr annehmt,
Will ich, wär'
es auch die richt'ge,
Kühn das Widerspiel
Euch halten.
Cyprianus
Sehr erfreut's mich,
dass Eur Geist
Sich an solche Dinge
waget.
Eine Stell' im Plinius
ist's,
Welche tausendfach
mich martert,
Um herauszubringen,
wer
Sei der Gott, von
dem sie saget.
Dämon
Diese Stelle (wohl
entsinn' ich
Ihrer mich) spricht
solchermaßen:
Gott ist eine höchste
Güte,
Wesen, durch sich
selbst vorhanden,
Ist allwissend,
ist allmächtig.
Cyprianus
Ja, so spricht sie.
Dämon
Und was fandet
Ihr für Anstoß?
Cyprianus
Nicht zu finden
Den Gott, von dem
Plinius handelt,
Soll er sein die
höchste Güte,
Da die höchste
Güte mangelt
Selbst dem Jupiter?
Denn sündhaft
Sehn wir ihn in
manchem Falle;
Danae sag' es, die
Bezwungne,
Sag's Europa, die
Entraffte.
Wie nun kann die
höchste Güte,
Deren ewig heil'ges
Handeln
Göttlich sein
muss, Raum gewähren
Menschlich niedern
Leidenschaften?
Dämon
Das sind Märchen
nur, worein
Die profanen Schriftverfasser
Mit der Götter
Namen künstlich
Einzuhüllen
sich vermaßen
Die Moralphilosophie.
Cyprianus
Das genügt
nicht, was Ihr saget;
Denn die Würde
Gottes sollte
Solche sein, dass,
anzutasten
Seinen Namen, frecher
Vorwurf
Nie vermöcht',
und wenn auch falscher.
Und um tiefer einzudringen:
Kommt den Göttern
zu der Name:
Höchste Güte,
muss ihr Wille
Allzeit nach dem
Besten trachten;
Wie nun wollen ein'ge
dieses,
Andre jenes? Solches
aber
Findet sich in ihrer
Bilder
Oft zweideutigen
Orakeln;
Damit Ihr nicht
sagt hernach,
Ich berief mich
auf Profane.
Zweien Heeren ward
von zwei
Götterbildern
Sieg im Kampfe
Zugesagt, und eins
verlor:
Ist nun hieraus
nicht der klare
Schluss zu folgern,
dass zwei Willen,
Ganz im Widerspruch
befangen,
Nimmer auf denselben
Zweck
Können gehn?
Drum, als einander
Widersprechend,
muss, wenn einer
Gut ist, böse
sein der andre.
Böser Wille
wird in Gott
Schon gesetzt durch
den Gedanken;
Folglich wohnt nicht
höchste Güte
Jenen bei, wenn
Eintracht mangelt.
Dämon
Euern Vordersatz
vernein' ich;
Denn es gehen die
Orakel
Solcher Art auf
einen Zweck,
Unserm Scharfsinn
zu erhaben.
Dies ist Vorsehung;
und mehr
Vorteil bringen
musst' im Kampfe
Dem Verlierer, zu
verlieren,
Als dem Schlagenden,
zu schlagen.
Cyprianus
Zugegeben; doch
es musste
Jener Gott (denn
Götter schaffen
Keine Täuschung)
nicht den Sieg
Erst versichern;
gnügend war es,
Zu gestatten den
Verlust,
Ohne Sieg erst zuzusagen.
Folglich nun, ist
Gott allwissend,
musste jeder Gott
der Sache
Ausgang klar und
deutlich sehn
Und, ihn sehend,
nicht zusagen,
Was geschehn nicht
sollte. Folglich,
Mag die Gottheit
auch sich spalten
In Personen, dennoch
muss,
Auch in jedem kleinsten
Falle,
Sie nur eine sein
im Wesen.
Dämon
Nötig war's
bei dieser Sache,
Zu entflammen die
Gemüter
Durch Orakel.
Cyprianus
War Entflammen
Nötig, gibt
es Genien doch,
Welche die Gelehrten
alle
Gut und böse
nennen; Geister,
Die, dem Aug' unsichtbar,
wandern
Unter uns umher,
einflößend
Gute so wie böse
Taten.
Die Unsterblichkeit
der Seele
Ruhet ganz auf diesem
Satze.
Und wohl konnte
jener Gott
Durch sie, ohn'
als lügensagend
Sich zu zeigen,
die Gemüter
Zur Genüg'
entflammen.
Dämon
Achte
Hierauf nur, dass
Widersprüche
Solcher Art sich
wohl vertragen
Mit der heil'gen
Götter Einheit;
Denn nie wichen
sie in Sachen
Von Bedeutung ab;
und wohl
Wird dies an dem
wundersamen
Bau des Menschen
klar, denn ihn
Schuf ein einziger
Gedanke.
Cyprianus
Folglich, schuf
ihn nur ein einz'ger,
So hat dieser vor
den andern
Viel voraus; und
sind sie gleich,
Da du findest, dass
einander
Wohl sie können
widerstehn
(Was du nicht zu
leugnen wagest),
Konnte bei des Menschen
Schöpfung,
Wenn im Sinn sie
einer hatte,
Wohl vielleicht
ein andrer sprechen:
Ich will nicht,
dass man ihn schaffe.
Hieraus folgt, ist
Gott allmächtig,
dass, wann ihn der
eine machte,
Ihn der andre stracks
vertilgte.
Wenn nun beid' allmächtig
waren,
Ganz einander gleich
in Macht,
Aber ungleich im
Verlangen:
Welcher dann von
beiden siegt?
Dämon
Mit unmöglichen
und falschen
Sätzen gibt
es keinen Streit.
Und was folgerst
du aus allen.
Diesen? Sprich!
Cyprianus
Es sei ein Gott,
Höchste Güte,
höchste Gnade,
Allmacht und Allwissenheit;
Als unfehlbar, stets
wahrhaftig,
Als der Höchste,
nimmer kämpfend,
Gott, nicht seinesgleichen
habend,
Uranfänglich,
sonder Anfang,
Wesen, durch sich
selbst vorhanden,
Eine Kraft, ein
einz'ger Wille.
Und mag er, als
solcher, haben
Eine, zwei und mehr
Personen:
Eine Gottheit ohne
Schranken
muss nur eine sein
im Wesen,
Urgrund von den
Gründen allen. (Er steht auf.)
Dämon
Wär' es möglich
wohl, zu leugnen,
Was so augenscheinlich
klar ist?
Cyprianus
So verdrießt
es dich?
Dämon
Wen sollt' es
Nicht verdrießen,
macht ein andrer
Ihm den Preis des
Scharfsinns streitig?
Und ob Antwort mir
nicht mangelt,
Halt' ich dennoch
sie zurück,
Weil ich Leute hör'
im Walde;
Auch ist es für
mich nun Zeit,
Weiter nach der
Stadt zu wandern.
Cyprianus
Geht in Frieden.
Dämon
Bleibt in Frieden.
–
(Beiseite.) Da dein
Studium das erlangte,
Mach' ich, dass
du sein vergessest,
Bald von seltner
Schönheit Glanze
Festgebannt; denn
auch Justinen
Zu verfolgen, ward
gestattet
Meiner Wut. Mit
einem Schlag
Nehm' ich so an
beiden Rache. (ab.)
Cyprianus
Nimmer sah ich solchen
Mann.
Doch da meine Diener
lange
Zögern, will
ich meiner Zweifel
Gegenstand nochmals
betrachten. (Er setzt sich wieder zum Lesen.)" Pedro Calderón de
la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia I
...
"Zimmer in Lysanders
Hause.
Justina und Lysander
treten auf.
Justina
Nein, nie tröst'
ich mich fürwahr,
dass ich heute,
Herr, gesehen
Dies entsetzliche
Vergehen,
Da des Volks gesamte
Schar
Weihte Tempel und
Altar
Einem Bilde, welches
nimmer
Kann ein Gott sein;
denn wär' immer
Ihm davon auch nur
ein Schein,
Gibt der Höllengeist
allein
Stummen Erzen Lebensschimmer...
Lysander
So lass dir sagen:
Teures Kind, ich
bin Lysander,
Und nicht mag es
dich befremden,
dass ich anfing
mit dem Namen;
Denn obwohl du schon
ihn kennest,
muss ich, um der
Folge willen,
Dir ihn rufen ins
Gedächtnis,
Weil du nichts von
mir noch weißt,
Als nur meinen Namen
eben.
Ja, Lysander bin
ich, Sohn
Jener Stadt, auf
sieben Bergen
Eine Hydra schier
von Stein,
Weil sie sieben
Häupter zählet;
Jener Stadt, anjetzt
der Thron
Römischer Gewalt,
Herberge
Und Asyl der Christenheit,
Denn nur Rom ist
würdig dessen.
Dort ward ich erzeugt
von niedern
Eltern, darf man
niedrig nennen
Jene, die als reiche
Güter
So viel Tugenden
vererbten.
Beide, Christen
von Geburt,
Rühmten sich
entstammt von Vätern,
Die mit ihrem Blut
die Wahrheit
Einst bezeugt und
aus des Lebens
Hartem Kampf hervorgegangen
Mit des Todes Siegstrophäen.
In der Religion
der Christen
Wuchs ich auf, so
wohl belehret,
dass ich gern, sie
zu verteid'gen,
Opfre tausendmal
das Leben.
Jüngling war
ich, als in Rom
Heimlich ankam der
verständ'ge
Alexander, unser
Papst,
Der den apostol'schen
Sessel
Inne hatt', allein
nicht hatte,
Wo er hin ihn konnte
stellen;
Denn dieweil die
Tyrannei
Der grausamen Götzenknechte
Löschet ihren
Durst mit Blute,
Welches sie entzieht
den Märtrern,
muss die erstgeborne
Kirche
Ihre Söhne
jetzt verbergen,
Nicht, weil sie
zu sterben weigern,
Nicht, weil sie
der Marter beben,
Sondern dass nicht
auf einmal
Allesamt sie der
Rebellen
Wut vertilg' und
nach der Kirche
Untergang es keinen
gebe,
Der die Heiden unterrichte,
Ihnen pred'ge, sie
belehre.
Nun, nach Rom kam
Alexander,
Und ich, der mit
gläub'gem Sehnen
Heimlich ihn besucht',
empfing
Seinen Segen und
aus gnädiger
Hand die heil'gen
Orden alle,
Deren Würde
selbst der Engel
Neid erregt; denn
ihr Besitz
Ist ein Vorrecht
nur des Menschen.
Mir befahl der Papst,
ich solle
Mich gen Antiochia
wenden,
Um dort im Geheimen
Christi
Wort zu pred'gen.
Dem Befehle
Folgsam und so vieler
Völker
Roher Willkür
preis mich gebend,
Zog ich schnell
gen Antiochia;
Und als ich von
jener Berge
Gipfel nun zuerst
erblickte
Ihrer Kuppeln goldne
Menge,
Da gebrach die Sonne
mir,
Und, mit sich den
Tag entfernend,
Ließ sie freundlich
zur Gesellschaft
Mir die Stern',
als Stellvertreter
Ihres Lichts und
ihrer bald'gen
Rückkehr gleich
als Unterpfänder.
Mit der Sonne schwand
der Weg,
Und in Traurigkeit
des Berges
Labyrinth durchirrend,
fand ich
Mich in düsterm
Waldgehege,
Wo sogar die regen
Strahlen
Solcher Menge von
lebend'gen
Fackeln nicht sich
ließen sehn;
Denn in dunkelndem
Gedränge
Dienten hier als
schwarze Wolken
Die am Tage grünen
Blätter.
Hier nun denkend
zu verziehn,
Bis die Sonne wiederkehrte,
Und der Phantasie
das Recht,
Das ihr zukommt,
gern gewährend,
Hielt ich mit den
Einsamkeiten
Tausend wechselnde
Gespräche.
So demnach war meine
Lage,
Als von einem leisen
Aechzen
Ein nicht wohl belehrtes
Echo
Gab dem Herrn zurück
die Hälfte;
Und nun, alle meine
Sinne
In mein Ohr zusammen
drängend,
Hört' ich nochmals
jenen Hauch,
Deutlicher, obwohl
schon schwächer,
Stumme Sprache der
Betrübten,
Die sich nur in
ihr verstehen.
Eines Weibes war
der Seufzer,
Und als dieser Hauch
verschwebte,
Hört' ich eines
Mannes Stimme
Leisen Tones also
sprechen:
Eher, du, so edlen
Blutes
Schandfleck, stirb
von meinen Händen,
Ehe du den Tod empfangest
Von der Hand ehrloser
Henker.
Dieses unglücksel'ge
Weib
Sprach mit abgebrochner
Rede:
Schenke Mitleid
deinem Blute,
Da du mir kein Mitleid
schenkest!
Nahen wollt' ich
mich alsdann,
Um so grauser Tat
zu wehren;
Doch vergebens,
denn verstummt
Sind die Stimmen,
und ich sehe
Einen Mann zu Roß
im Dickicht
Des Gebüsches
sich entfernen.
Für mein Mitleid
ein Magnet
War die Stimme,
die entkräftet
Und schon stammelnd
sprach, begleitet
Bald von Seufzern,
bald von Tränen:
Ich bin Märtyrin,
dieweil ich
Schuldlos und als
Christin sterbe.
Und dem Pol der
Stimme folgend,
Kam ich bald in
einen engen
Hohlweg, wo ich
fand ein Weib,
Das ich kaum nur
konnt' erkennen,
Im Begriff, den
letzten Kampf
Mit dem Tode zu
durchkämpfen.
Kaum vernahm sie
mich, und sammelnd
Ihre Kräfte,
sprach sie: Kehre
Nur zurück,
mein blut'ger Mörder;
Lass mir nicht auch
diesen letzten
Lebensblick! – Ich
bin nur, sagt' ich,
Einer, den der Zufall
sendet,
Und vielleicht geführt
vom Himmel,
Um Euch beizustehn
im Schrecken
Dieses Augenblicks.
– Der Beistand,
Sprach sie, den
Eur Mitleid spenden
Meinem Leben will,
ist fruchtlos,
Denn schon ist es
im Vergehen;
Doch gewährt
ihn dieser Armen,
Die, aus meinem
Grab' ihr Leben
Heut empfangend,
nach des Himmels
Willen wird mein
Unglück erben.
Sie verschied, da
sah ich . . .
Livia tritt auf.
Livia
Herr,
Dieser Kaufmann,
dem du Gelder
Schuldig bist, kommt
mit den Dienern
Des Gerichts, dich
fest zu nehmen.
Du seist nicht zu
Hause, sagt' ich;
Jene Tür dort
kann dich retten.
Justina
Wie betrübt's
mich, dass er jetzt
Eben muss dich unterbrechen,
Da an deines Munds
Erzählung
Hingen Seele, Geist
und Leben!
Aber gehe nun, o
Herr!
Nicht darf das Gericht
dich treffen...
Justina. Was kann
Cyprianus eben
Bei uns wollen?
Cyprianus, Clarin
und Moscon treten auf.
Cyprianus
Euch zu dienen,
Ist mein einziges
Bestreben.
Da ich sah aus Euerm
Hause
Die Gerichte gehn,
so dränget
Meine Freundschaft
sich herein,
In Lysanders Schuld
sich sehend,
Nur um zu erspähn
(ein Schwindel
Fasst mich!), ob
vielleicht (welch heft'ger
Frost durchschauert
mir die Adern!)
Mein Bestreben Euch
mit wen'gem
Dienen kann. (Wie
übel sprach ich!
Nicht Frost, Glut
fühl' ich im Herzen.)
Justina
Gott erhalt' Euch
lange Jahre,
dass Ihr auch in
wicht'gern Fällen
Meinen Vater einst
mit Eurer
Gunst beehren mögt.
Cyprianus
Beständig
Bin ich ganz zu
Euerm Dienste.
(Was verstört
mir Sinn und Rede?)
Justina
Jetzo ist er nicht
zu Hause.
Cyprianus
Also kann ich jetzt,
o Herrin,
Euch den eigentlichen
Grund,
Der hieher mich
führt, entdecken;
Denn nicht der,
den Ihr vernommen,
Ist's allein, der
mich beweget,
Euch zu suchen.
Justina
Was verlangt Ihr?
Cyprianus
Mir ein kurz Gehör
zu schenken. –
O Justina, Ihr,
in deren
Reiz die menschliche
Natur
Uns mit Stolz gebeut,
die Spur
Einer göttlichen
zu ehren!
Heut Euch Ruhe zu
gewähren,
O wie fänd'
ich mich beglückt!
Aber seht, wie hart
es drückt,
Was ich jetzt an
mir erlebe,
dass ich Euch die
Ruhe gebe
Und Ihr meine mir
entrückt.
Lälius, ganz
von Lieb' entzündet
(Nie war Liebe so
vollkommen!),
Florus, ganz von
Lieb' entglommen
(Nie war Schwachheit
so begründet!),
Fielen, sonst so
fest verbündet,
Für Euch, auf
den Tod sich an;
Für Euch stört'
ich sie: (o Wahn!)
Aber seht, wie mich's
betrogen,
dass ich sie dem
Tod entzogen,
Um von Euch ihn
zu empfahn.
Nun, um Aufsehn
zu vermeiden
Und des Stadtgerüchts
Erfrechen,
Komm' ich, um für
sie zu sprechen.
(O dass ich nie
kam!) Entscheiden
Soll der Wettkampf
dieser beiden
Sich vor Euerm Tribunal
Durch den Ausspruch
Eurer Wahl;
Aber seht, welch
hartes Fügen!
Jenen schaff' ich
Lieb' und Gnügen,
Ihr nur Eifersucht
und Qual.
Euch zu sprechen,
Herrin, bot
Ich mich an, damit
Ihr sollet
Wählen, welchen
Ihr nun wollet,
dass beim Vater
(bittre Not!)
Er um Euch (es ist
mein Tod!)
Werben darf. Das
ist mein Trachten;
Aber seht (mich
will's umnachten!),
Ist es billig (ich
muss sterben!),
dass ich soll für
jene werben,
dass ich soll für
mich verschmachten?
Justina
So erstaunt mich
das Erfrechen
Eures schnöden
Antrags hier,
dass Gedank' und
Rede mir
Jetzt zu gleicher
Zeit gebrechen.
Nie, dass so Ihr
durftet sprechen,
Bot ich Florus,
nie fürwahr
Lälius einen
Anlass dar;
Und wenn Gutes zu
erkiesen
Ihr vermögt,
so nehmt an diesen
Meiner Strenge Beispiel
wahr.
Cyprianus
Wenn Ihr liebet
irgend einen,
Und ich würb'
um Eure Liebe,
Dann gehörten
meine Triebe
Zu den niedern und
gemeinen;
Doch, weil ich Euch
sah erscheinen
Als ein Fels, vom
Meer umrollt,
Lieb' ich Euch,
und nimmer wollt
Jene mir zum Beispiel
geben;
Denn nicht will
ich, dass Ihr eben
Mich, wie jene,
lieben sollt. –
Was sag' ich den.
Lälius?..." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso,
Gran comedia I
Platz vor Lysanders
Hause; im Hintergrunde das Meer. Es ist Nacht.
Lälius
Kaum erst hat die
dunkle Nacht
Ausgedehnt die schwarze
Hülle,
Und schon komm'
ich, voll Verehrung
Diese Schwelle zu
begrüben;
Denn ich muss, um
Cyprianus
Willen, zwar den
Degen zügeln,
Doch nicht mein
Gefühl: denn nimmer
Zügeln lassen
sich Gefühl.
Florus
Hier soll mich Aurora
finden;
Denn gezwungen weilen
müsst' ich
Ueberall sonst;
überall
Wär' ich fern
von meinem Glücke.
Mag doch Amor bald
den Tag
Und herbei die Antwort
führen,
Die mir Cyprianus
bringet,
Glück mir oder
Leid verkündend!
Lälius
Ein Geräusch
dort an dem Fenster
Hört' ich.
Florus
Ein Geräusch
verspürt' ich
Dort auf dem Balkon.
Der Dämon erscheint
auf dem Balkon von Lysanders Hause.
Lälius
Ein Mensch
Kommt heraus dort,
wenn's mir glückte
Recht zu sehen.
Florus
Jemand zeigt sich
Dort, wenn nicht
das Dunkel trüget.
Dämon (für
sich)
Um das Unheil, so
Justinen
Ich bestimmt, nun
anzuschüren,
Will ich ihre Tugend
so
Zu verlästern
mich erkühnen.
(Er steigt auf einer
Strickleiter herab.)
Lälius
Weh mir Armen! Was
erblick' ich?
Florus
Weh mir Armen! Was
verspür' ich?
Lälius
Vom Balkon zur Erde
nieder
Steigt ein Mensch
in schwarzer Hülle.
Florus
Ja, ein Mann kommt
aus dem Hause.
Himmel, töte
mich nicht früher,
Als bis ich erfuhr,
wer's ist.
Lälius
Kennen muss ich
ihn, ergründen
Nun auf einmal,
wem das Glück
Spendet, was ich
eingebüßet.
(Beide nähern
sich dem Hause mit gezogenem Degen.)
Dämon (für
sich)
Nicht allein soll
dies mein Tun
Jetzt Justinens
Schmach bewirken,
Sondern Hader auch
und Morde.
Ha, sie kommen!
Schnell, ihr Schlünde,
Oeffnet euch, und
Blindheit lasst
Ihren Augen! (Er
versinkt.)" Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso,
Gran comedia I
11. "Bin ich so lang',
o Weisheit! dir entfremdet"; "No hay plazo / que en la vida llegue tarde...
/ Para acrisolar verdades" (keine Frist / Kommt zu spät im Erdewallen
/... Um zu reinigen das Wahre); "pues hallo / que sobre el libre
albedrío / ni hay conjuros ni hay encantos" (ich weiß
es / Weder Zauber noch Beschwörung / Kann den freien Willen meistern)
Ähnlich wie Faust
hat auch Cyprianus seine Seele dem Teufel verschrieben, damit er seine
Dienste in Anspruch nehmen kann, nämlich um Justina zu gewinnen. CIPRIANO:
"Und so die Vernunft entwunden / Hat mir diese Leidenschaft, / So ist jede
Sinneskraft / Mir in dieser Angst entschwunden, / dass ich (denn ein kühner
Mann / Wird stets seiner Zagheit Meister) / Selbst dem teuflischsten der
Geister / (Ja, die Hölle ruf' ich all!) / dass ich ihm, da Qual und
Pein / Schon mich rettungslos umschließen, / Gäb', um dies Weib
zu genießen, / Meine Seele." DEMONIO: "Sie sei mein!" CIPRIANO hat
sich von Vernunft und Weisheit entfremdet: "Bin ich so lang', o Weisheit!
dir entfremdet" [41]
Der Teufel muss Cyprianus
Truggebilde vorgaukeln, damit er seiner Macht vertraut. DEMONIO (für
sich): "Meinen Vorsatz zu vollstrecken, / musst' ich ihn mit Truggebilden
/ Auf saphirenen Gefilden / Täuschen durch dies Wunderschrecken; /
Und nun, ihm mit
neuen Streichen / Drohend, nicht in der Gestalt, / Die er sah, als dort
im Wald / Ihm mein Wissen musste weichen, / Komm' ich her, und besser werde
/ Jetzt ich nntzen, als Getriebe, / Seine Wissbegier und Liebe. – / (Laut.)
Gib, o süße Mutter Erde, / Schutz mir vor dem Ungeheuer, / Das
mich von sich speit in Wut!" [42]
Nebenbei lässt
der Teufel durchblicken, wofür er wirklich steht, er ist der Geist
der Piraten und späteren Korsaren: "Aus dem Munde gift'ge Tropfen
/ Und für solchen offenkund'gen / Schimpf grausame Rache drohend,
/ Stiftend unter seinen Völkern / Aufruhr, Räuberei'n und Morde.
/ Nun, ein blutiger Pirat, / Streif' ich durch des Meeres Wogen". [43]
Die Strategie des
Dämon scheint aufgegangen zu sein, Cyprianus nimmt ihn als Schiffbrüchigen
bei sich auf. DEMONIO: "Schon nimmst du als den deinen / Mich auf?" CIPRIANO
(ihn umarmend): "Des Arms Umwindung / Knüpf' unsrer Freundschaft ewige
Verbindung! – / (Beiseite.) O könnt' ich ihn doch lenken, / Mir Unterricht
in der Magie zu schenken! / Durch sie vielleicht geläng' es meiner
Liebe, / dass sie zum Teil doch meine Qual vertriebe; / Vielleicht auch
könnt' es ihr durch sie gelingen, / Was diese Qual bewirkt, ganz zu
erringen, / Was mich zur Wut, zum Rasen treibt, zum Bangen!" DEMONIO (beiseite):
"Schon halten Lieb' und Wissgier ihn gefangen." [44]
Seine Schüler
und Diener sind skeptisch und ahnen, wen sie vor sich haben, doch Cyprianus
scheint ahnungslos. CIPRIANO: "Um von dem Zorn der Wellen / Und ihrem Unglimpf
jetzt dich herzustellen, / Begleite mich." DEMONIO: "Nach dir werd' ich
mich richten." CIPRIANO: "Ich will dich pflegen; komm!" DEMONIO (für
sich): "Ich dich vernichten: / Und da zu deiner Nähe / Den Zugang
schon ich mir geöffnet sehe, / So soll nun meiner Rache Wut beizeiten
/ Justinen auch den Untergang bereiten." [45]
Unter den Verehrern
Justinas hat der Teufel bereits Zwietracht gesät und durch Verleumdung
sie und Lysander ins Gefängnis gebracht. Justina: "Recht wird mir
der Himmel schaffen. / ... Nein, keine Frist / Kommt zu spät im Erdewallen"
Lysander: "Um zu züchtigen das Böse." Justina: "Um zu reinigen
das Wahre." [46]
Cyprianus gesteht
dem Teufel seine Liebe zu Justina und seine verzweifelten Versuche sie
für sich zu gewinnen. Der Teufel will sich drum kümmern und bittet
Cyprianus, seine Diener MOSCÓN und CLARÍN wegzuschicken,
denn sie haben bemerkt, um wen es sich bei dem Gast handelt. CLARÍN:
(Beiseite) "El tal huésped es el diablo." (Satan steckt dem Gast
im Leibe!) [47]
Der Teufel erinnert
Cyprianus noch einmal an den Pakt. DEMONIO: "Por gozar a esta mujer
/ aquí dijeron tus labios / que darás el alma / ...Las
escrituras hagamos / ante nosotros dos mismos." (Sagtest du nicht
hier, du würdest, / Zu genießen dieses Weibes, / Deine Seele
geben? ... Lass zuvörderst uns mit eignen / Händen die Verschreibung
machen." CIPRIANO:"¿Quieres con nuevos agravios / dilatar
las penas mías? / Lo que ofrecí está en mi mano,
/ pero lo que tú me ofreces / no está en la tuya, pues
hallo / que sobre el libre albedrío / ni hay conjuros
ni hay encantos." (Willst du noch durch neue Leiden / Meine bittre Pein
verlängern? / Was ich biete, steht in meiner / Hand; doch, was du
bietest, nicht / In der deinen; denn, ich weiß es, / Weder Zauber
noch Beschwörung / Kann den freien Willen meistern). [48]
Für CLARÍN,
der sich versteckt hatte, ist es klar, er würde nie unterschreiben:
"¡Mal año! / Según lo que ahora he visto, / no
es muy bobo aqueste diablo. / ¿Yo darle cédula? Aunque
/ se me estuvieran mis cuartos / sin alquilar veinte siglos,
/ no la hiciera." (Hol's der Geier! / Dieser Teufel ist, nach dem, / Was
ich sah, kein ungescheiter. / Ei, Kontrakt? Nun wahrlich, ständen
/ Meine Zimmer auch ohn' einen / Mietsmann zwanzig Säcula, / Nimmer
tät' ich's). [49]
Der Teufel zaubert
ein Trugbild Justinas herbei, Cyprianus will sie umarmen, doch erst muss
er mit seinem Blut unterschreiben so wie Faust den Pakt mit Mephistopheles
unterschreiben musste. DEMONIO: "Por resguardo, / una cédula
firmada / con tu sangre y de tu mano. / [Aparte.] Ya se rindió
a mis engaños / el homenaje valiente / donde estaban
tremolando / el discurso y la razón. / ¿Has escrito?"
(Eines Scheines, / Den, zur Vorsicht, deine Hand / muss mit deinem Blute
schreiben. /..(beiseite) Jetzt ward meinen Täuschereien / Auf das
gültigste gehuldigt, / Wenn er gleich an Seel' und Leibe / Zagt' und
bebte. – (Laut.) Schon geschrieben / Hast du?) CIPRIANO: "Sí, y
firmado." (Ja, und unterzeichnet). [50]
"Cyprianus
Dunkle Bilder meiner
Seele,
Waltet nicht so
mächtig hier,
Mich beredend, dass
in mir
Jetzt ein andrer
Geist befehle!
Götzendienst,
Ehrgeiz umgraute
Meinen Blick, seit
mir's geschah,
dass ich eine Schönheit
sah,
dass ich eine Gottheit
schaute;
Doch zweideut'ge
Strenge schreckt
Also die verworrnen
Triebe,
dass ich weiß
zwar, wer mir Liebe,
Nicht, wer Eifersucht
mir weckt.
Und so die Vernunft
entwunden
Hat mir diese Leidenschaft,
So ist jede Sinneskraft
Mir in dieser Angst
entschwunden,
dass ich (denn ein
kühner Mann
Wird stets seiner
Zagheit Meister)
Selbst dem teuflischsten
der Geister
(Ja, die Hölle
ruf' ich all!)
dass ich ihm, da
Qual und Pein
Schon mich rettungslos
umschließen,
Gäb', um dies
Weib zu genießen,
Meine Seele.
Dämon (von innen)
Sie sei mein!
(Es erhebt sich ein
Ungewitter mit Donner und Blitz.)
Cyprianus
Was, Himmel, muss
ich schauen?
Bist du zugleich
nun heiter und voll Grauen?
Der Tag hüllt
sich in Dunkel,
Und Donner, Blitz
und Wetterstrahlgefunkel
Gebären tausend
Schrecken,
Die länger
nicht ihr Schoß vermag zu decken.
Der Himmel gürtet
sich mit Wolkenzonen,
Und grauenschwanger,
will er nicht verschonen
Des Berges krauses
Haupt mit wildem Streite.
Des Horizontes Weite
Ist Aetnas Schlund,
ein Nebelungeheuer
Die Sonne, Dampf
die Luft, der Himmel Feuer.
Bin ich so lang',
o Weisheit! dir entfremdet,
dass dieses Tages
Wirkung mich befremdet?
Hoch über Wolken
scheint das Meer in Haufen
Von Trümmern
zu zerlaufen;
Denn wirbelnd treibt
es über Windesräume,
In leichten Flocken,
Aschen gleich, die Schäume. –
Ein scheiternd Schiff,
von Winden
Gejagt, weiß
auf dem Meer nicht Raum zu finden;
Denn nichts dient
sichrer ihm zum Schirm und Schilde,
Als wenn es flieht
des Ports unsichre Milde.
Das Hilferufen,
Angstgeseufz und Klagen
Scheint gräßlich
anzusagen
Den nahen Tod, nur
zögernd mit Verderben,
Damit die Harrenden
noch länger sterben.
Nicht Himmel bloß
und Elemente, schauen
Lässt auch
der Tod ein wunderhaftes Grauen;
Denn sicher dient
der Sturm ihm zum Gewande,
Und rettungslos
treibt er das Schiff zum Strande.
Jetzt stößt
es an die Erde!
dass nicht das Meer
allein ihm furchtbar werde,
Dräut ihm ein
Fels entgegen,
Um neuen wilden
Krieg ihm zu erregen,
Damit der Schaum
sich färb' aus blut'ger Wunde.
(Der Sturm braust
heftiger.)
Stimmen (hinter der
Szene).
Wir alle gehn zu
Grunde!
Dämon (hinter
der Szene)
Zu meines Zwecks
Gelingen,
Soll dieses Brett
mich an das Ufer bringen.
Cyprianus
Dem wilden Meer
zum Staunen,
Entrinnt ein Mensch,
verspottend seine Launen.
Allein das Schiff,
bedeckt vom Flutenschwalle,
Sinkt unter, suchend
der Tritonen Halle,
Und ist, im Sturz
der Wogen,
Leichnam des Meers,
in Trümmer ganz zerflogen.
Der Dämon tritt
auf, durchnässt, wie aus dem Meere kommend.
Dämon (für
sich)
Meinen Vorsatz zu
vollstrecken,
musst' ich ihn mit
Truggebilden
Auf saphirenen Gefilden
Täuschen durch
dies Wunderschrecken;
Und nun, ihm mit
neuen Streichen
Drohend, nicht in
der Gestalt,
Die er sah, als
dort im Wald
Ihm mein Wissen
musste weichen,
Komm' ich her, und
besser werde
Jetzt ich nntzen,
als Getriebe,
Seine Wissbegier
und Liebe. –
(Laut.) Gib, o süße
Mutter Erde,
Schutz mir vor dem
Ungeheuer,
Das mich von sich
speit in Wut!
Cyprianus
Freund, belebe deinen
Mut!
Halte deinen Geist
von neuer
Qualerinnerung verschont,
Und in deiner größten
Trauer
Sieh, dass keines
Glückes Dauer
Sei zu hoffen unterm
Mond.
Dämon
Wer bist du, zu
dessen Füßen
Mich mein Schicksal
hat geführt?
Cyprianus
Einer, den dein
Unglück rührt,
Der dein Leiden
zu versüßen
Wünscht und
hofft mit Zuversicht.
Dämon
Ganz umsonst ist
dein Verlangen;
Nie Erleichtrung
kann empfangen
Meine Qual.
Cyprianus
Und warum nicht?
Dämon
All mein Gut ist
nun dahin;
Doch ich will nicht
Klag' erheben,
Denn Erinnerung
und Leben
Geb' ich dem Vergessen
hin.
Cyprianus
Jetzo, da nicht
mehr der wilde
Sturm durchtobt
des Meeres Hallen
Und der Himmel,
hell, kristallen,
Wiederkehrt zur
vor'gen Milde
So geschwind, als
ob man sollte
Denken bei so kurzer
Wut,
dass ihr Toben in
die Flut
Nur dein Schiff
versenken wollte:
Lass mich wissen,
wer du bist,
Meinem Mitgefühl
zum Frommen.
Dämon
Mehr wohl kostet
mich mein Kommen,
Als zu sagen möglich
ist,
Viel mehr, als dein
Auge sah;
Denn bei solchem
Leid, wie meines,
Ist der Schiffbruch
nur ein kleines.
Willst du sehn,
ob's wahr ist?
Cyprianus
Ja.
Dämon
Ich bin, da du's
wissen willst,
Inbegriff und Wunderkrone
So des Unglücks,
drob ich weine,
Als des Glücks,
das ich verloren.
So war glänzend
ich durch Gaben,
So durch Herrlichkeit
gehoben,
So geadelt durch
Entstammung
Und durch Weisheit
so vollkommen,
dass in seiner Huld
ein König,
Er, der Höchste
aller Hohen,
Weil vor ihm sie
alle zittern,
Sehn sein Antlitz
sie von Zorne
Glühn in seiner
Burg, bedeckt
Mit Demanten und
Pyropen
(Und wenn man sie
Sterne nennte,
Wär' es nicht
zu kühn gesprochen),
Mich erkor zu seinem
Günstling;
Welche große
Huld zu solchem
Uebermut mein Herz
entflammte,
dass ich, nach der
Königskrone
Strebend, setzen
meine Füße
Wollt' auf seine
goldnen Throne.
dass es war tollkühnes
Trachten,
Hat die Zücht'gung
mir erprobet.
Ich entwich als
Tor, doch wäre
Törichter,
bereu'n zu wollen;
Denn ich will in
meinem Trotz,
Bei dem Starrsinn
meines Stolzes,
Lieber doch als
Mut'ger fallen,
Denn als Zagender
gehorchen.
War's Verwegenheit,
so fehlt' es
Doch nicht so mir
an Genossen,
dass nicht seiner
Kronvasallen
Viele sich zu mir
gerottet.
Kurz, besiegt, wenn
gleich zum Teile
Sieger noch, musst'
ich vom Hofe
Fortziehn, sprühend
aus den Augen,
Aus dem Munde gift'ge
Tropfen
Und für solchen
offenkund'gen
Schimpf grausame
Rache drohend,
Stiftend unter seinen
Völkern
Aufruhr, Räuberei'n
und Morde.
Nun, ein blutiger
Pirat,
Streif' ich durch
des Meeres Wogen,
Als ein Argus seiner
Klippen,
Als ein Lynceus
seiner Golfe.
Auf dem Schiffe,
das der Wind
Hat in leichte Luft
zerstoben,
Auf dem Schiffe,
das im Meer
Trümmer ohne
Staub geworden,
Streift' ich heut
durch die kristallnen
Fluren hin, um unverdrossen,
Stein vor Stein
und Stamm vor Stamm,
Ein Gebirge zu durchforschen;
Weil auf ihm ein
Mensch verweilet,
Den ich such', um
einem Worte,
Das er gab und das
ich annahm,
Die Erfüllung
einzufordern.
Da ergriff mich
dieser Sturm;
Und wenn gleich
mein wundervoller
Geist auf einmal
konnte fesseln
Wind' aus Ost, aus
Süd und Norden,
Dennoch, andrer
Zwecke wegen,
Wollt' ich nicht,
obschon verloren,
In anmut'ger Weste
Hauch
Sie verwandeln jetzt;
ich konnt' es,
Sag' ich, und ich
wollt' es nicht.
(Beiseite.) (Dies
soll seinen Geist, ich hoffe,
Arg bestricken,
denn ich mache
So ihn der Magie
gewogen.)
(Laut.) Staune nicht
ob meinem Grimme,
Nicht ob seinen
Wunderfolgen;
Denn im Zorne wär'
ich fähig,
Auch mich selber
zu ermorden,
Sollte nicht mein
Wissen Graun
Noch verleihn der
hellen Sonne.
Der Magie bin ich
so mächtig,
dass ich der Gestirne
volle
Kenntnis habe; Zug
vor Zug
Hab' ich alle sie
durchforschet.
Und damit du nicht
vermutest,
dass ich ohne Grund
mich lobe:
Sprich, soll jetzt
im Augenblick
Dieser unbebaute,
rohe
Felsen-Nimrod, schreckensreicher
Als einst jener
babylon'sche,
Mildern dir sein
Graun und doch nicht
Abthun seine Wälderkrone?
Der bin ich, verwaister
Gastfreund
Dieser Erlen, dieser
Ornen;
Und obwohl ich's
bin, doch will ich
Knieend deinen Beistand
fordern,
Und ich will für
solche Gabe
Dir ein Gut verleihn,
erworben
Durch die Mühe
meiner Forschung,
Die sich stützt
auf sichre Proben;
Denn herbeiziehn
will ich dir,
– (beiseite) Dies
soll seine Liebe locken –
Was dein geizigstes
Verlangen,
Deiner Wünsche
kühnster fordert.
Und wofern, blöd'
oder höflich,
Du verschmähst,
was ich geboten,
Labe denn dich am
Verlangen,
Wenn ich's nicht
dir tilgen konnte.
Denn um deines Mitleids
willen,
Das ich dankbar
wahrgenommen,
Bleib' ich nun so
fest dein Freund,
dass fortan nicht
der Erfolge
Wechselnd Ungeheur,
das Glück,
Das, verlästert
und erhoben,
Günstig und
ungünstig, Kargheit
So wie Großmut
lässt erproben:
Noch die Zeit, im
steten Tagwerk
Ihren ew'gen Kreis
verfolgend,
Der Jahrhunderte
Magnet:
Noch der Himmel
selbst, der hohe
Himmel, der die
Welt so herrlich
Schmückt durch
seine Sternengloben,
Mich von deiner
Seit' auf einen
Augenblick entfernen
sollen,
Wenn du hier mir
Schutz verleihest;
Doch dies sind nur
schwache Worte
Gegen das, was ich
gewähre,
Wenn, was ich gewünscht,
erfolget.
Cyprianus
Wohl muss ich hohen
Dank dem Meere sagen,
Das dich, vom Weg
verschlagen,
Ließ dies
Gebirg' erreichen,
Wo du die klaren
Zeichen
Der dir geweihten
Freundschaft wirst erkennen,
Darf ich Beglückter
meinen Gast dich nennen.
Komm mit mir denn,
ich bitte;
Schon acht' ich
dich als Freund von echter Sitte,
Solange dir mein
Haus mag dienstlich scheinen,
Sei du mein Gast.
Dämon
Schon nimmst du
als den deinen
Mich auf?
Cyprianus (ihn umarmend).
Des Arms Umwindung
Knüpf' unsrer
Freundschaft ewige Verbindung! –
(Beiseite.) O könnt'
ich ihn doch lenken,
Mir Unterricht in
der Magie zu schenken!
Durch sie vielleicht
geläng' es meiner Liebe,
dass sie zum Teil
doch meine Qual vertriebe;
Vielleicht auch
könnt' es ihr durch sie gelingen,
Was diese Qual bewirkt,
ganz zu erringen,
Was mich zur Wut,
zum Rasen treibt, zum Bangen!
Dämon (beiseite)
Schon halten Lieb'
und Wissgier ihn gefangen." Pedro Calderón de la Barca, El mágico
prodigioso, Gran comedia II
"Clarin
Herr, lebst du noch?
Moscon
Das nenn' ich Höflichkeiten
Zu ungelegnen Zeiten!
Du siehst ihn ja,
so muss er wohl noch leben.
Clarin
Den Ausdruck des
Erstaunens braucht' ich eben,
Edler Lakai, erwägend
dieses Wunder,
dass ihm von allen
Blitzen, so jetzunder
Getroffen diesen
Berg, kein Leid geschehen.
Moscon
Beruhigt dich denn
das nicht, ihn zu sehen?
Cyprianus (zum Dämon)
Mir dienen diese
beiden. –
(Zu den Dienern.)
Weswegens kommt
ihr wieder?
Moscon
Dir zum Leiden.
Dämon
Sie sind von lust'gem
Sinn.
Cyprianus
Um mich zu quälen,
Lässt's keiner
je an Albernheiten fehlen.
Moscon
Herr, sag' uns im
Vertrauen,
Wer ist der Mann?
Cyprianus
Mein Gast; lasst
euch nicht grauen.
Clarin
Warum denn jetzt
mit Gästen dich befassen?
Cyprianus
Des Mannes Wert
kann dein Verstand nicht fassen.
Moscon
Mein Herr hat recht;
bist du vielleicht sein Erbe?
Clarin
Das nicht; doch
das Gewerbe
Wird dieser Gast,
wenn ich nicht irre, treiben,
Ein Jahr im Haus,
und noch ein Jahr, zu bleiben.
Moscon
Dein Grund?
Clarin
Von einem Gast,
der vor dem Schmause
Davon geht, sagt
man: er erregt im Hause
Nicht vielen Rauch;
doch der . . .
Moscon
Sprich!
Clarin
Wird hingegen .
. .
Moscon
Was?
Clarin
Uns im Hause vielen
Rauch erregen.
Cyprianus
Um von dem Zorn
der Wellen
Und ihrem Unglimpf
jetzt dich herzustellen,
Begleite mich.
Dämon
Nach dir werd' ich
mich richten.
Cyprianus
Ich will dich pflegen;
komm! (ab.)
Dämon (für
sich)
Ich dich vernichten:
Und da zu deiner
Nähe
Den Zugang schon
ich mir geöffnet sehe,
So soll nun meiner
Rache Wut beizeiten
Justinen auch den
Untergang bereiten. (ab.)
Clarin
Weißt du wohl,
was ich dachte?
Moscon
Nun?
Clarin
Sicher, als vorhin
die Erd' erkrachte,
Barst ein Vulkan;
es riecht so stark nach Schwefel.
Moscon
Das kommt vom Gaste,
glaub' ich ohne Frevel.
Clarin
Er führt schlecht
Räucherwerk; doch ich vermute
Den Grund.
Moscon
Sag' an!
Clarin
Gewisslich hat der
Gute
Die Krätze
wohl und salbte, will ich schwören,
Mit Schwefelsalbe
sich.
Moscon
Das lässt sich
hören. (Beide ab.)" Pedro Calderón de la Barca, El mágico
prodigioso, Gran comedia II
"Justina
Recht wird mir der
Himmel schaffen.
Lysander
Ach, zu spät!
Justina
Nein, keine Frist
Kommt zu spät
im Erdewallen.
Lysander
Um zu züchtigen
das Böse.
Justina
Um zu reinigen das
Wahre." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso,
Gran comedia II
"Dämon
Schon seitdem ich
zu dir kam,
Sah ich fern dich
vom Vergnügen,
Und in allen deinen
Zügen
Malt sich tiefer
Seelengram.
Unrecht ist's, dem
Trost zu wehren,
Da du dich verbirgst
vor mir;
Denn losreißen
will ich schier
Alle Klammern jener
Sphären,
Um des kleinsten
Wunsches willen,
Der dir Qual und
Sorge schafft.
Cyprianus
Nimmer ja kann Zauberkraft
Ein unmöglich
Streben stillen;
Unvertilgbar ist
mein Leid.
Dämon
Schenk' aus Freundschaft
mir Vertrauen.
Cyprianus
Wiss', ich lieb'
ein Weib.
Dämon
Bei Frauen
Fürchtest du
Unmöglichkeit?
Cyprianus
Wüßtest
du nur, wer es ist!
Dämon
Aufmerksam horcht
dir mein Ohr,
Kommt es gleich
mir lustig vor,
dass du so bedenklich
bist.
Cyprianus
Frühe Wieg'
am Himmelsrande,
Wann die junge Sonn',
erwachend,
Tränen trocknet,
heiter lachend
Im Karmin- und Schneegewande:
Grüner Kerker,
dessen Bande
Sprengt die Rose,
wann der Flur
Sie enthüllt
des Maien Spur,
Und, bei kühlem
Hauch, der hehren
Morgengöttin
Himmelszähren
Lächeln sind
für die Natur:
Wiesenbächlein,
das nicht fließt
Und nicht darf zu
murmeln wähnen,
Selbst nicht zwischen
seinen Zähnen,
Weil der Frost sie
ihm verschließt:
Nelke, die gen Himmel
sprießt,
Ein Gestirn von
Meerkorallen:
Frühlingsvogel,
der vor allen
Prangt im Farbenschmuck
der Glieder,
Schnelle Zither
mit Gefieder
Bei der Orgel von
Kristallen:
Jäher Fels,
der Sonne Kraft
Täuschend,
die ihn denkt zu schmelzen,
Doch nur Schnee
ihm kann entmelzen,
Nimmer das Gestein
entrafft:
Lorbeer, der den
starren Schaft
Badet in des Schneees
Wogen,
Und, von keiner
Furcht betrogen,
Ein Narzissus, grün
belaubt,
Hat mit Strahlen
sich das Haupt,
Sich den Fuß
mit Eis umzogen:
Wiege, Schnee, Karmin,
sie alle,
Sonne, Rose, Bach
und Au,
Lächeln mit
dem Perlentau,
Vogel mit dem Wonneschalle,
Nelke, welche trinkt
Kristalle,
Fels, der jedes
Feindes lacht,
Lorbeer, der sich
Kronen macht
Aus der Sonne goldnem
Scheine:
Alle bilden im Vereine
Dieses Weibes Götterpracht.
Ich bin so blind,
so besessen,
dass ich (solltest
du es meinen?),
Um ein andrer Mensch
zu scheinen,
Andrer Kleidung
mich vermessen.
Weisheit gab ich
dem Vergessen,
Tugendruhm der Lästerbrut,
Geisteskraft der
Liebesglut,
Meinen Tränen
das Empfinden,
Meine Hoffnungen
den Winden
Und der Schmach
mein höchstes Gut.
Ja, ich sagt' und
halt' es kühn,
dass ich einem Geist
der Tiefen
Meine Seele will
verbriefen
(Schließ auf
meines Herzens Glühn!),
Wenn für meine
Liebesmühn
Diesen Lohn ich
darf erheben.
Doch umsonst ist
all mein Streben;
Denn die Seele selbst,
ich weiß,
Ist ein zu geringer
Preis,
Dafür wird
man sie nicht geben.
Dämon
Krönt auch
jemals ein Erfolg
Das verzweiflungsvolle
Treiben
Solcher Liebenden,
die mutlos
Sich beim ersten
Angriff zeigen?
Sind so ferne die
Exempel
Schöner Frauen,
welche neigten
Ihren Uebermut den
Bitten,
Ihren Stolz den
Schmeicheleien?
Willst du deinen
Wunsch im holden
Kerker ihrer Arm'
erreichen?
Cyprianus
Kannst du zweifeln?
Dämon
Wohl, so sende
Diese Diener fort,
und bleiben
Lass uns beide hier
allein.
Cyprianus
Auf! entfernet euch,
ihr beiden!
Moscon
Ich gehorche. (ab.)
Clarin
Und ich auch. –
(Beiseite.) Satan
steckt dem Gast im Leibe!
(Er versteckt sich.)
Cyprianus
Fort sind jene.
Dämon (beiseite)
dass Clarin
Hier zurückblieb,
kann ich leiden.
Cyprianus
Was verlangst du
jetzt?
Dämon
Verschließe
Diese Tür.
Cyprianus (nachdem
er es getan)
Nun stört uns
keiner.
Dämon
Sagtest du nicht
hier, du würdest,
Zu genießen
dieses Weibes,
Deine Seele geben?
Cyprianus
Ja.
Dämon
Wohl, ich will den
Handel eingehn.
Cyprianus
Wie? Was sagst du?
Dämon
Eingehn will ich's.
Cyprianus
Wie?
Dämon
Da ich dir mitzuteilen
Eine Wissenschaft
vermag,
Mittels welcher
du herbeiziehn
Kannst die Schöne,
die du liebst
(Denn ich kann,
obschon so weise,
Sie herbeiziehn
keinem andern):
Lass zuvörderst
uns mit eignen
Händen die
Verschreibung machen.
Cyprianus
Willst du noch durch
neue Leiden
Meine bittre Pein
verlängern?
Was ich biete, steht
in meiner
Hand; doch, was
du bietest, nicht
In der deinen; denn,
ich weiß es,
Weder Zauber noch
Beschwörung
Kann den freien
Willen meistern.
Dämon
Nun so schreib auf
die Bedingnis
Den Kontrakt mir.
Clarin (verborgen)
Hol's der Geier!
Dieser Teufel ist,
nach dem,
Was ich sah, kein
ungescheiter.
Ei, Kontrakt? Nun
wahrlich, ständen
Meine Zimmer auch
ohn' einen
Mietsmann zwanzig
Säcula,
Nimmer tät'
ich's...
Dämon...
Wünschest du
das Weib zu sehen,
Das du liebst?
Cyprianus
Ja.
Dämon
So zerreiße,
Ungeheur der Elemente,
Du dein hartes Eingeweide;
Laß die Schönheit,
die dein dunkler
Schoß mir
aufbewahrt, erscheinen!
(Ein Fels öffnet
sich, und Justina erscheint schlafend.)
Ist es diese, die
du liebst?
Cyprianus
Die, der ich Anbetung
weihe.
Dämon
Sieh, ob ich sie
dir kann geben,
Da ich so sie kann
herbeiziehn.
Cyprianus
Göttlich Weib!
in deinen Armen
Will das Zentrum
meiner heißen
Lieb' ich finden,
Sonne trinkend
Strahl bei Strahl
und Schein bei Scheine!
(Indem er sich Justinen
nähern will, schließt sich der Fels.)
Dämon
Halt! denn eh du
das Versprechen,
Das du gabst, nicht
unterzeichnest,
Rührst du sie
nicht an.
Cyprianus
O harre,
Dunkle Wolke dieser
heitern
Sonne, die zum Heil
mir aufging!
Doch nur Luft ist's,
was ich greife. –
(Zum Dämon.)
Ja, ich traue deinem Wissen,
Ja, dir geb' ich
ganz mich eigen.
Sprich, was soll
ich thun für dich?
Wes bedarfst du?
Dämon
Eines Scheines,
Den, zur Vorsicht,
deine Hand
muss mit deinem
Blute schreiben...
(beiseite)
Jetzt ward meinen
Täuschereien
Auf das gültigste
gehuldigt,
Wenn er gleich an
Seel' und Leibe
Zagt' und bebte.
– (Laut.) Schon geschrieben
Hast du?
Cyprianus
Ja, und unterzeichnet.
(Er gibt ihm das Tuch.)
Dämon
Dein ist deines
Lebens Sonne.
Cyprianus
Dein, auf ew'ge
Zeit, ist meine
Seele nun, die ich
dir biete.
Dämon
Seele dir für
Seel' erteil' ich,
Denn Justinens geb'
ich dir
Für die deine.
Cyprianus
Welche Weile
Nimmst du dir zum
Unterricht
Der Magie?
Dämon
Ein Jahr wird reichen;
Doch beding' ich
. . .
Cyprianus
Fürchte nichts.
Dämon
dass auf diese Zeit
wir beide
Uns in eine Höhle
schließen,
Ohn' ein andres
Werk zu treiben
Und ohn' einen andern
Diener
Zu gebrauchen, als
den einen,
Der aus Neugier
sich versteckt (er zieht den Clarin herbei);
Denn, indem wir,
ohne weitres,
Diesen mit uns nehmen,
sichern
Auf die Art wir
das Geheimnis.
Clarin
Wär' ich nie
doch hier geblieben!
Warum, da auf Horchereien
Sich so viele Nachbarn
legen,
Holt kein Teufel
sie bisweilen?
Cyprianus
Trefflich! Wißbegier
und Liebe
Haben zwiefach mich
bereichert;
Denn Justina wird
nun mein,
Und als neuen Wissens
Meister,
Werd' ich sein der
Erde Staunen.
Dämon
Gut; mein Plan ward
nicht vereitelt.
Clarin
Meiner wohl!
Dämon (zu Clarin)
Komm mit uns! (Beiseite)
Sieger
Bin ich schon des
größten Feindes.
Cyprianus
Glücklich seid
ihr, meine Wünsche,
Wenn ich solches
Gut erreiche!
Dämon (beiseite)
Nimmer ruhen soll
mein Hass,
Bis ich Meister
bin von beiden. –
(Laut.) Komm! du
kannst, im tiefen Dickicht
Dieser Bergeseinsamkeiten,
Heut in der Magie
den ersten
Unterricht empfahn.
Cyprianus
Ich eile!
Hat mein Scharfsinn
solchen Lehrer,
Meine Liebe solchen
Meister,
Dann wird ewig auf
der Welt
Magus Cyprianus
bleiben." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso,
Gran comedia II
12. Der Teufel kann
zwar "no puede hacer vasallo un albedrío" (den freien Willen nicht
in Knechtschaft halten), doch er kann ihm Reize vorspiegeln, ihn zwar nicht
zwingen aber lenken; "desesperado imperio de infernal abismo" (Verzweiflungsvolles
Reich der höllischen Mächte des Abgrunds), also Luzifers bzw.
Allahs Untertanen; "No fuera libre albedrío / si se dejara forzar."
(Wäre denn der Wille frei, Wenn er je sich ließe zwingen?)
Der Teufel scheut christliche
Zeichen wie die Moslems und fragt ärgerlich Cyprianus warum er nach
draußen gehe an das helle Licht der Sonne ("sales a ver del sol la
luz brillante?"); er kann zwar "no puede hacer vasallo un albedrío"
(den freien Willen nicht in Knechtschaft halten), doch er kann ihm Reize
vorspiegeln, ihn zwar nicht zwingen aber lenken. DEMONIO: "que aunque el
grande poder mío / no puede hacer vasallo un albedrío,
/ puede representalle / tan extraños deleites que se halle
/ empeñado a buscarlos; / y inclinarlos podré, si no
forzarlos." (Denn kann mein mächtig Walten / Den freien Willen nicht
in Knechtschaft halten, / Doch kann es ihm Genüsse / Von solchem Reiz
vorspiegeln, dass er müsse / Sich fahn in ihren Schlingen, / Und lenken
kann ich ihn, wenn auch nicht zwingen). [51]
Der Dämon ruft
seine Verbündeten aus dem Verzweiflungsvollen Reich der höllischen
Mächte des Abgrunds, also Luzifers bzw. Allahs Untertanen, an. DEMONIO:
"Ea, infernal abismo, / desesperado imperio de ti mismo, / de tu prisión
ingrata / tus lascivos espíritus desata / amenazando ruina / al
virgen edificio de Justina; / su casto pensamiento / de mil torpes fantasmas
en el viento / hoy se informe; su honesta fantasía / se llene, y
con dulcísima armonía / todo provoque amores, / los pájaros,
las plantas y las flores. / Nada miren sus ojos / que no sean de amor dulces
despojos; / nada oigan sus oídos / que no sean de amor tiernos gemidos;
/ porque sin que defensa en su fe tenga, / hoy a buscar a Ciprïano
venga, / de su ciencia invocada / y de mi ciego espíritu guïada.
/ Empezad, que yo en tanto / callaré porque empiece vuestro canto."
(Auf, ihr, des Abgrunds Mächte, / Verzweiflungsvolles Reich der Höllennächte!
/ Aus eures Kerkers Enge / Entlasset eurer Geister geile Menge / Und des
Verderbens Fülle / Stürzt auf Justinens jungfräuliche Hülle!
/ In tausend Truggestalten / Lasst schändliche Phantome sich entfalten
/ Der keuschen Phantasie: von heißem Triebe / Schwell' ihre Brust
und öffne sich der Liebe / Beim süßen, lustdurchglühten
/ Wechselgesang der Vögel, Pflanzen, Blüten. / Nichts seh' ihr
Auge heute, / Als nur der Liebe wonnevolle Beute; / Nichts soll ihr Ohr
umschwirren, / Als nur der Liebe zauberisches Girren; / Damit sie, unbeschützt
von ihrem Glauben, / Den Cyprianus such' in diesen Lauben, / Durch seine
Kunst bewogen, / Durch meinen dunkeln Geist herbeigezogen. / Beginnet jetzt;
ich schweige, / dass eur Gesang sein mächtig Wirken zeige." [52]
Durch Luzifers Mächte
soll Justina gezwungen werden, doch ihr Glaube und freier Wille lässt
sich nicht zwingen. JUSTINA: "Sabiéndome yo ayudar / del libre
albedrío mío... No fuera libre albedrío / si se dejara
forzar." (Um den Sieg mir zu erringen, / Steht mir freier Wille bei...
Wäre denn der Wille frei, / Wenn er je sich ließe zwingen?)
[53]
Der Dämon und
Justina streiten über die Liebe. Die luziferischen Wesen, die auch
die Moslems inspirieren, reduzieren Liebe auf Genuss, Justina betreitet
dies. DEMONIO (Tira della y no puede moverla - sucht vergebens sie fortzuziehn):
"Ven donde un gusto te espera." (Komm, Genuss ist dir bereit). JUSTINA:
"Es muy costoso ese gusto." (Teuer müsst' ich ihn erwerben).
DEMONIO: "Es una paz lisonjera." (Er ist Fried' und Seligkeit). JUSTINA:
"Es un cautiverio injusto." (Er ist Elend und Verderben). DEMONIO: "Es
dicha." (Er ist Glück). JUSTINA: "Es desdicha fiera" (Ist bittres
Leid). DEMONIO: "¿Cómo te has de defender / si te arrastra
mi poder?" (Ha, wer wird dir Schutz verleihn? / Schon bist du in meinen
Banden!) (Tira con más fuerza - Er zieht gewaltsamer). JUSTINA
: "Mi defensa en Dios consiste." (Mein Schutz ruht auf Gott allein).
DEMONIO (Suéltala - sie loslassend): "Venciste, mujer, venciste
/ con no dejarte vencer. / Mas ya que desta manera / de Dios
estás defendida, / mi pena, mi rabia fiera, / sabrá
llevarte fingida / pues no puede verdadera. / Un espíritu
verás, / para este efecto no más, / que de tu
forma se informa; / y en la fantástica forma / disfamada
vivirás. / Lograr dos triunfos espero / de tu virtud,
ofendido: / deshonrarte es el primero, / y hacer de un gusto
fingido / un delito verdadero." (Weib, der Sieg, der Sieg ist dein,
/ Weil dem Sieg du widerstanden. / Aber da, wie sichtbar ist, /
Gottes Arm dir dient
zum Schilde, / Soll nun meiner Rache List / Dich entführen als Gebilde,
/ Weil du selbst gesichert bist. / Einen Geist send' ich alsbald, / Welchen
meiner Kunst Gewalt / Soll in deine Bildung kleiden, / Und durch diese
Truggestalt / Sollst du Schimpf und Schmach erleiden. / Durch zwei Siege
will ich zwier / Mich an deiner Tugend rächen: / Erst die Ehre raub'
ich dir, / Und ein Scheingenuss soll hier / Gelten für ein wahr Verbrechen).
JUSTINA: "De esa ofensa al cielo apelo, / porque desvanezca el cielo
/ la apariencia de mi fama, / bien como al aire la llama, /
bien como la flor al yelo. / No podrás... Mas, ¡ay de
mí!, / ¿a quién estas voces doy? / ¿No
estaba ahora un hombre aquí? / Sí; mas no: yo sola
estoy. / No; mas sí, pues yo le vi. / ¿Por dónde
se fue tan presto? / ¿Si le engendró mi temor?
/ Mi peligro es manifiesto. / ¿Lisandro, padre, señor?"
(Hilf mir, Himmel, dass ich finde / Schutz bei dir vor solchem Wüten!
/ Mache, dass der Schein verschwinde, / Wie die Flamme vor dem Winde /
Und wie vor dem Frost die Blüten! – / Du kannst nicht . . . Weh! was
geschah? / Zu wem red' ich dieses Wort? / War ein Mensch nicht eben da?
/ Ja – doch nein, leer ist der Ort; / Nein – und doch, ich sah ihn ja.
/ Kann er denn verschwunden sein? / Hat ihn meine Furcht geboren? / Die
Gefahr dringt auf mich ein! / Vater! Herr! – Ich bin verloren! –" [54]
Man glaubt ihr nicht,
das sie von einem Dämon bedrängt wurde und meint nur es sei ihre
Phantasie. Sie sucht Ruhe in der Kirche. JUSTINA: "Libia, el manto; porque
en tanto / que padezco estos extremos, / tengo de ir al templo
santo / que tan secreto tenemos / los fieles." (Livia, gib
den Mantel mir; / Denn ich will, bedrängt von Sorgen, / Zu dem Tempel
gehn, wo wir / Gläub'gen Christen, still verborgen, / Uns versammeln).
[55]
"Gebirg
und Wald; im Hintergrund eine Höhle.
Cyprianus tritt
aus der Höhle hervor.
Cyprianus
Heut, undankbare
Schöne,
Erscheint der Tag
der Freud'- und Jubeltöne,
Der Hoffnung Ziel,
der Liebe
Termin, die Frist
des Wandels deiner Triebe;
Denn heute zu begehen
Hoff' ich das Siegsfest
über dein Verschmähen.
Der Berg hier, dessen
Stirne
Emporragt bis zur
Festung der Gestirne,
Und dieser Höhle
Grausen,
Ein düstres
Grab, wo zwei Lebend'ge hausen,
Sie sind die rauhe
Schule,
Wo ich Magie erlernt'
am Lehrerstuhle;
Und so besitz' ich
diese,
dass ich den Meister
selbst wohl unterwiese.
Und sehend, dass
die Sonne heut ihr Wandern
Von einer Sphäre
hat vollbracht zur andern,
Tret' ich aus meinem
Kerker, um am Lichte
Zu schaun, was ich
vermag, was ich verrichte.
Du reiner Himmel
dorten,
Merk' auf die Kraft
von meinen Zauberworten!
Du Luft, dein lindes
Kosen
Halt ein bei meiner
Stimme mächt'gem Tosen!
Du starre Felsenmauer,
Beb' auf bei meines
Donnerrufes Schauer!
Ihr grünen
Waldessöhne,
Erzitternd hört
mein schreckenvoll Gestöhne!
Ihr blühnden
Pflanzen alle,
Erbangt vor meiner
Klagen Widerhalle!
Hold singend Haingefieder,
Schreck meiner Wunder
hemme deine Lieder!
Gewild im Waldesgrauen,
Komm, meiner Arbeit
Erstlinge zu schauen!
Und blind, von Furcht
beklommen,
Verwirrt, unruhig,
mutlos, angstentglommen,
Staunt solcher Wissenschaft,
ihr Himmel, Lüfte,
Wild, Vögel,
Bäume, Pflanzen, Felsenklüfte!
Denn nicht die Frucht
entbehren
Soll Cyprianus von
der Hölle Lehren.
Dämon
Wie? Cyprianus?
Cyprianus
O mein weiser Meister!
Dämon
Weshalb, befolgend
deine Willkür dreister,
Als was ich vorgeschrieben,
Von welchem Zwecke,
Grunde, Wunsch getrieben,
Frech oder unbesonnen,
Trittst du hervor
ans helle Licht der Sonnen?
Cyprianus
Da ich mich seh'
im stande,
Zu schrecken schon
des Abgrunds düstre Lande,
Weil ich mit solchem
Streben
Mich der Magie ergeben,
dass auch du selbst
musst sagen,
Du kannst mir gleichen,
nicht mich überragen;
Da ich mich seh'
im wahren
Besitz all ihrer
Teile, durch Gefahren,
Müh' und Beschwerd'
errungen,
Weil die Nekromantie
ich ganz durchdrungen,
Durch deren düstre
Klänge
Ich mir zu öffnen
weiß der Gräber Enge
Und mache, dass
gebären
Ihr Schoß
die Leichen muss, die dort vom schweren,
Hartnäck'gen
Druck der alten
Tyrannin Erd' habsüchtig
festgehalten,
Und dass die bleichen
Toten
Mir Antwort geben,
wie ich es geboten;
Und da ich seh',
es endet
Der Sonne Lauf,
der nur zur Frist gespendet,
Weil sie – die jeden
Tag, nach ihrem Wahne,
Auf weitem Himmelsplane
Forteilt mit raschem
Gange
Und dennoch, trotz
dem angebornen Drange,
Zurück, sich
selbst ein Staunen, immer weichet –
Heut das verhängte
Jahresziel erreichet:
So soll mir nun
der bangen
Drangsale Lohn herbeiziehn
mein Verlangen.
Heut wird die seltne
Schönheit, der ich diene,
Die göttliche
Justine,
Wenn sie den Ruf
vernommen
Der mächt'gen
Lieb', an meinen Busen kommen;
Denn länger
nicht verschieben
Will ich Befried'gung
meinen heißen Trieben.
Dämon
Kann dies dein Sehnen
lindern,
So will ich die
Befriedigung nicht hindern.
Drück' ein
dem Erdengrunde
Die stumme Zeichenschrift,
die Luft verwunde
Mit schneidender
Beschwörung,
Zu deiner Hoffnung,
deiner Lieb' Erhörung.
Cyprianus
Wohlan, bald sollst
du schauen,
dass Erd' und Himmel
ich versenk' in Grauen. (ab.)
Dämon
Es sei dir unverwehret,
Weil dein' und meine
Wissenschaft mich lehret,
dass, folgsam deinem
Worte,
Die rauhe Hölle
dir, an diesem Orte,
Durch mich und mein
Vergönnen,
Justinens Reiz wird
überliefern können.
Denn kann mein mächtig
Walten
Den freien Willen
nicht in Knechtschaft halten,
Doch kann es ihm
Genüsse
Von solchem Reiz
vorspiegeln, dass er müsse
Sich fahn in ihren
Schlingen,
Und lenken kann
ich ihn, wenn auch nicht zwingen...
Auf, ihr, des Abgrunds
Mächte,
Verzweiflungsvolles
Reich der Höllennächte!
Aus eures Kerkers
Enge
Entlasset eurer
Geister geile Menge
Und des Verderbens
Fülle
Stürzt auf
Justinens jungfräuliche Hülle!
In tausend Truggestalten
Lasst schändliche
Phantome sich entfalten
Der keuschen Phantasie:
von heißem Triebe
Schwell' ihre Brust
und öffne sich der Liebe
Beim süßen,
lustdurchglühten
Wechselgesang der
Vögel, Pflanzen, Blüten.
Nichts seh' ihr
Auge heute,
Als nur der Liebe
wonnevolle Beute;
Nichts soll ihr
Ohr umschwirren,
Als nur der Liebe
zauberisches Girren;
Damit sie, unbeschützt
von ihrem Glauben,
Den Cyprianus such'
in diesen Lauben,
Durch seine Kunst
bewogen,
Durch meinen dunkeln
Geist herbeigezogen.
Beginnet jetzt;
ich schweige,
dass eur Gesang
sein mächtig Wirken zeige...
Die Bühne verwandelt
sich in Justinens Zimmer.
Justina tritt auf,
in heftiger Unruhe.
Eine Stimme
Alles wird in der
Natur
Von der Liebe Glut
getrieben;
Menschen leben,
wo sie lieben,
Mehr, als wo sie
atmen nur;
Bäum' und Blumen
auf der Flur,
Vögel in der
Luft, sie leben
Ganz der Liebe hingegeben;
Folglich sind die
schönsten Triebe
Dieses Lebens:
Chor
Liebe, Liebe!
Justina
Dunkles Hirngespinst,
das mir
Schmeichelnd nahet,
lind' und leise,
Welchen Anlass gab
ich dir,
dass du mich auf
solche Weise
Quälst mit
peinlicher Begier?
Was verhindert,
dass ich bliebe,
Die ich war? Und
was für Triebe,
Gluten, Flammen
fühlt mein Herz?
Was ist dieser fremde
Schmerz,
Der mich ängstet?
Eine Stimme
Liebe, Liebe!
Justina
Antwort, glaub'
ich, hat mir eben
Jene Nachtigall
erteilt,
Die mit treuem Liebestreben
Lockt den Gatten,
der daneben
Auf dem Nachbaraste
weilt.
Schweig, o schweige,
Philomele!
dass nicht, bei
so süßem Harm,
Ahnung in mein Herz
sich stehle,
Wie erst fühlt
des Menschen Seele,
Fühlt ein Vogel
schon so warm. –
Nein, es war der
Rebe Lied,
Die verlangend sucht
und flieht,
Bis sie hält
mit grünen Sprossen
Den geliebten Stamm
umschlossen
Und ihn ganz bezwungen
sieht.
Laß ab, Rebe,
mir zu zeigen
Dein sehnsüchtiges
Erwarmen!
Denn mir ahnt bei
diesem Neigen,
Wenn sich Zweige
so umarmen,
Wie erst Arme sich
verzweigen. –
Aber war's die Rebe
nicht,
War's die Blume
wohl, die immer,
Schauend nach der
Sonne Licht,
Wendet nach dem
reinen Schimmer
Ihr verliebtes Angesicht.
Hemm', o Blume,
dieses Sehnen,
Deiner Schönheit
stillen Feind!
Denn es ahnt mein
banges Wähnen,
Weinen Blätter
solche Tränen,
Wie das Aug' erst
Tränen weint. –
Schweige, Sängerin
im Wald!
Lös', o Rebe,
dein Getriebe!
Wandelbare Blume,
halt!
Oder nennt mir die
Gewalt
Eures Zaubers!
Chor
Liebe, Liebe!
Justina
Liebe? Hab' ich
je getrachtet,
Ihr zu huld'gen?
Eitler Wahn!
Stets vergessen
und verachtet
Hab' ich, die für
mich geschmachtet,
Lälius, Florus,
Cyprian.
Hab' ich Lälius
nicht verbannt?
Nicht verschmähet
Florus' Hand
Und den Cyprian
durch Hohn
So geschreckt, dass
er entflohn,
Von Verzweiflung
übermannt,
Und ganz meinem
Aug' entschwunden?
Aber, weh! ich glaube,
hier
Hat den Anlass aufgefunden
Meine sehnende Begier,
Um so frech mich
zu verwunden.
Denn seit mir dies
Wort entfuhr,
dass er fern sei
meinetwegen,
Fühl' ich,
weh mir! eine Spur
Fremder Qual in
nur sich regen. –
Aber Mitleid war's
wohl nur,
Weil ein Mann, so
hoch geachtet
Von der Welt, die
ihn umgab,
Nun durch mich vergessen
schmachtet,
Und weil ich den
Anlass gab,
dass solch Dunkel
ihn umnachtet. –
Aber, sollt' es
Mitleid sein,
Flößten
dann nicht gleich Bedauern
Lälius mir
und Florus ein,
Welche meinetwegen
trauern
In des Kerkers rauher
Pein?
Doch, Gedanken,
haltet ein!
Wenn allein schon
Mitleid gnüget,
Schließet
nicht mit ihm Verein.
Denn so drängt
mich eur Gelüste,
dass ich zweifle,
wehe nur!
Ob ich jetzt nicht,
wenn ich wüsste,
Wo er ist, ihn suchen
müsste.
Dämon
Komm nur, komm!
Ich sag' es dir.
Justina
Wer bist du, der
sich vermisst,
Einzudringen in
mein Zimmer,
Da es rings verschlossen
ist?
Sag', ob du ein
Blendwerk bist,
Meines Wahnsinns
Truggeflimmer?
Dämon
Das nicht; sondern
mich verbindet
Mitleid, da im mächt'gen
Streite
Leidenschaft dich
überwindet,
dass ich an den
Ort dich leite,
Wo sich Cyprian
befindet.
Justina
Nimmer wird dir
das gelingen;
Denn die Qual, die
Leidenschaft,
Die mein schwach
Gemüt durchdringen,
Konnten zwar den
Sinn bezwingen,
Aber nicht die Willenskraft.
Dämon
Weil du's dachtest
mit Verlangen,
Ist die Hälfte
schon getan;
Da die Sünde
nun begangen,
Nimm den Willen
nicht gefangen
Auf schon halb durchschrittner
Bahn.
Justina
Mich verwirret nicht
dein Rat.
Ja, ich dacht' es,
und wohl hat
Schon begonnen,
wer da denket;
Aber meine Willkür
lenket
Den Gedanken nicht,
die Tat.
Meinen Fuß
muss ich bewegen,
Dir zu folgen; diesem
nun
Setzt mein Wille
sich entgegen.
Er vermag's; denn
eins ist Tun,
Und ein andres Ueberlegen.
Dämon
Doch wenn fremde
Wissenschaft
Wider dich, Justina,
streitet:
Wie wird dir der
Sieg verschafft,
Wenn mit solcher
Macht sie leitet,
dass sie zwingt
der Schritte Kraft?
Justina
Um den Sieg mir
zu erringen,
Steht mir freier
Wille bei.
Dämon
Mein Zwang wehrt
ihm das Vollbringen.
Justina
Wäre denn der
Wille frei,
Wenn er je sich
ließe zwingen?
Dämon (sucht
vergebens sie fortzuziehn)
Komm, Genuss ist
dir bereit.
Justina
Teuer müsst'
ich ihn erwerben.
Dämon
Er ist Fried' und
Seligkeit.
Justina
Er ist Elend und
Verderben.
Dämon
Er ist Glück.
Justina
Ist bittres Leid.
Dämon
Ha, wer wird dir
Schutz verleihn?
Schon bist du in
meinen Banden! (Er zieht gewaltsamer.)
Justina
Mein Schutz ruht
auf Gott allein.
Dämon (sie loslassend)
Weib, der Sieg,
der Sieg ist dein,
Weil dem Sieg du
widerstanden.
Aber da, wie sichtbar
ist,
Gottes Arm dir dient
zum Schilde,
Soll nun meiner
Rache List
Dich entführen
als Gebilde,
Weil du selbst gesichert
bist.
Einen Geist send'
ich alsbald,
Welchen meiner Kunst
Gewalt
Soll in deine Bildung
kleiden,
Und durch diese
Truggestalt
Sollst du Schimpf
und Schmach erleiden.
Durch zwei Siege
will ich zwier
Mich an deiner Tugend
rächen:
Erst die Ehre raub'
ich dir,
Und ein Scheingenuß
soll hier
Gelten für
ein wahr Verbrechen. (ab.)
Justina. Hilf mir,
Himmel, dass ich finde
Schutz bei dir vor
solchem Wüten!
Mache, dass der
Schein verschwinde,
Wie die Flamme vor
dem Winde
Und wie vor dem
Frost die Blüten! –
Du kannst nicht
. . . Weh! was geschah?
Zu wem red' ich
dieses Wort?
War ein Mensch nicht
eben da?
Ja – doch nein,
leer ist der Ort;
Nein – und doch,
ich sah ihn ja.
Kann er denn verschwunden
sein?
Hat ihn meine Furcht
geboren?
Die Gefahr dringt
auf mich ein!
Vater! Herr! – Ich
bin verloren! –
Livia, komm!
Lysander
Welch Schrei'n?
Livia
Welch Schrei'n?
Justina
Saht ihr einen Mann,
der sich –
Weh mir! – fort
so eben schlich?
O wie schreckt mich
sein Erscheinen!
Lysander
Hier ein Mann?
Justina
So saht ihr keinen?
Livia
Herrin, nein.
Justina
Ich aber, ich.
Lysander
Wie nur kann das
sein, da immer
Ganz verschlossen
war dies Zimmer?
Livia (beiseite).
Sicher, dass sie
Moscon sah,
Der in meiner Stube
da
Sich versteckt.
Lysander
Ein Truggeflimmer
Deiner regen Phantasie
Ist der Mann gewiss
gewesen,
Blendwerk der Melancholie,
Das aus Sonnenstäubchen
sie
Dir zusammen hat
gelesen.
Livia
Was mein Herr spricht,
glaub' ich dreist.
Justina
Nein, nicht täuschte
sich mein Geist,
Und ich ahne größre
Tücke,
Weil man, fühl'
ich, Stück vor Stücke,
Aus der Brust das
Herz mir reißt.
Irgend eine Zaubermacht,
Die sich gegen mich
verschworen,
Hatte mich so weit
gebracht,
dass ich sicher
war verloren,
Hätte Gott
mich nicht bewacht.
Aber Er wird mich
behüten,
Und nicht einzig
vor dem Wüten
Dieser mächt'gen
Grausamkeit;
Meiner Unschuld
stille Blüten
Schützet er
vor jedem Leid.
Livia, gib den Mantel
mir;
Denn ich will, bedrängt
von Sorgen,
Zu dem Tempel gehn,
wo wir
Gläub'gen Christen,
still verborgen,
Uns versammeln."
Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia
III
13. Luzifer und Satan
vor und nach dem Sturz der Geister der Finsternis; "pues solo fantasmas
hallo / adonde hermosuras busco" (Denn ein Truggebilde find' ich,
/ Wo ich eine Schönheit suche); der christliche Gott hat Macht über
Luzifer bzw. Allah: "Tiene este el poder de todos... su poder es mucho"
(Dieser hat die Macht von allen... Alles wird von ihm bezwungen); Luzifer/Satan/Allah:
"No sé nada" (Nichts mehr weiß ich); "Luego, ¿ese
dios todo es vista, / pues vio los daños futuros?" (So ist
dieser Gott allwissend, / Denn er sah zukünft'ges Unrecht)
Als Luzifer einst
noch ein reiner und tugendhafter Geist war, besaß er die höchste
Wissenschaft und Gnade. Seiner Meinung nach verlor er nach dem Sturz der
Geister der Finsternis zwar die Gnade, nicht aber das Wissen. DEMONIO:
"Justos cielos, / si juntas un tiempo tuvo / mi ser la ciencia y
la gracia / cuando fui espíritu puro, / la gracia sola
perdí, / la ciencia no. ¿Cómo injustos,
/ si esto es así, de mis ciencias / aún no me dejáis
el uso?" (Gerechter Himmel! / Wenn mein Wesen einst verbunden / Wissenschaft
besaß und Gnade, / Als ich war ein Geist der Tugend: / So verlor
ich nur die Gnade, / Nicht das Wissen. Was befugt dich, / Ungerechter!
mir zu wehren, / dass ich jetzt mein Wissen nutze?)
CIPRIANO sagt: "¿Lucero,
sabio maestro?" (Luzifer, mein weiser Meister!), allerdings ist er unzufrieden
mit Luzifer, denn er hat ihm nicht Justina hergezaubert sondern nur ein
Truggebilde bzw. ein Gerippe: "Luego, ¿tú me has engañado
cuando yo los ejecuto,
/ pues solo fantasmas hallo / adonde hermosuras busco?" (Folglich
hast du mich betrogen, / Da ich sicher nichts verschuldet; / Denn ein Truggebilde
find' ich, / Wo ich eine Schönheit suche). [56]
Der Dämon will
noch nicht aufgeben, er meint eine höhere Macht hätte ihn daran
gehindert, Cyprianus solle nur weiter auf seine Künste bauen. CIPRIANO
denkt aber gar nicht daran und kündigt den Vertrag auf: "No es ese
mi intento ya, / que de tal suerte confuso / este espanto me
ha dejado, / que no quiero medios tuyos. / Y así, pues
que no has cumplido / las condiciones que puso / mi amor, solo
de ti quiero, / ya que de tu vista huyo, / que mi cédula
me vuelvas, / pues es el contrato nulo." (Nein, dies ist mein Zweck
nicht mehr: / Denn so hat dies Graun durchdrungen / Meine Seele, dass ich
nimmer / Deine Mittel will benutzen. / Folglich, da du nicht erfüllt
/ Die bedungnen Forderungen / Meiner Liebe: gib die Handschrift / Mir zurück,
weil ich zur Stunde / Dich verlassen will, der nicht'gen / Uebereinkunft
ganz entbunden). [57]
CIPRIANO will wissen,
welche Macht ihn gehindert habe und ob dieser Gott, der die Macht über
alle Götter habe, auch Macht über Luzifer/Satan/Allah habe. DEMONIO
(zitternd): "No quiero decirte cúyo." (Das kommt nicht aus meinem
Munde). CIPRIANO: "Valdreme yo de mis ciencias / contra ti.
Yo te conjuro / que quién ha sido me digas." (Meine
Wissenschaft gebrauch' ich / Gegen dich. Auf, gib mir Kunde, / Ich beschwöre
dich: Wer ist's?) DEMONIO: "Un dios que a su cargo tuvo / a Justina." (Ein
Gott, der Justinens Tugend / Nahm in Schutz). CIPRIANO: "Pues, ¿qué
importa / solo un dios, puesto que hay muchos?" (Was kann ein Gott? / Viele
gibt's von gleichem Ruhme). DEMONIO: "Tiene este el poder de todos."
(Dieser hat die Macht von allen). CIPRIANO: "Luego, ¿solamente es
uno, / pues con una voluntad / obra más que todos juntos?"
(So ist's einer nur im Grunde, / Wirkt sein einz'ger Wille mehr, / Als
die übrigen verbunden). DEMONIO: "No sé nada, no sé
nada." (Nichts mehr weiß ich, nichts mehr weiß ich).
CIPRIANO: "Ya todo el pacto renuncio / que hice contigo; y en nombre
/ de aquese dios, te pregunto: / ¿qué le ha obligado
a ampararla?" (Jetzt entsag' ich ganz dem Bunde, / Den wir schlossen; und
im Namen / Dieses Gottes heisch' ich Kunde: / Was war seines Schutzes Absicht?)
DEMONIO: (Hace fuerza por no decirlo - mit Zwang) "Guardar su honor limpio
y puro." (Rein zu halten ihre Tugend). CIPRIANO: "Luego, ¿ese es
suma bondad, / pues que no permite insulto? / Mas, ¿qué
perdiera Justina, / si aquí se quedaba oculto?" (So ist dieser
Gott allgütig, / Weil er nicht Entehrung duldet. / Aber was verlor
Justina, / Wenn sich's hier verbarg im Dunkel?) DEMONIO: "Su honor, si
lo adivinara / por sus malicias el vulgo." (Ihren Ruf, sobald des
Pöbels / Bosheit nur es hätt' erkundet). CIPRIANO: "Luego, ¿ese
dios todo es vista, / pues vio los daños futuros? /
Pero, ¿no pudiera ser / el encanto tan sumo / que no
pudiera vencerle?" (So ist dieser Gott allwissend, / Denn er sah zukünft'ges
Unrecht. / Aber konnten nicht so stark / Etwa sein des Zaubers Fugen, /
dass er nicht ihn brechen konnte?) DEMONIO: "No, que su poder es mucho."
(Alles wird von ihm bezwungen). [58]
14. "Luego, ¿ese
dios todo es manos, / pues que quiso cuanto pudo? / Dime, ¿quién
es ese dios / en quien hoy he hallado juntos / ser una suma
bondad, / ser un poder absoluto, / todo vista y todo manos,
/ que ha tantos años que busco?" (So ist dieser Gott allmächtig,
/ Denn, was er nur will, das tut er. / Sage, wer ist dieser Gott, / Von
dem heut ich hab' erkundet, / dass er sei die höchste Güte /
Mit der höchsten Macht verbunden, / Alles wissend, alles könnend,
/ Den ich schon so lange suche?) DEMONIO: "¡Con cuánto horror
lo pronuncio! / Es el dios de los cristianos." (Schaudernd geb' ich
diese Kunde! / Wiss', es ist der Gott der Christen); Wer Satan in seinem
Leben gehuldigt hat, wer den muslimischen Irrglauben angenommen hat, dessen
Seele wird bei dem ruchlosen Herrscher Satan oder Allah bleiben; CIPRIANO:
"¿Esclavo yo del Demonio? / ¿Yo de un dueño
tan injusto?" (Ich, der Sklave Satans? Ich, So ruchlosem Herrscher huld'gen?)
Langsam dämmert
CIPRIANO, dass er sich die ganze Zeit auf die falschen Mächte verlassen
hat und dass der Gott, den er immer gesucht hatte, der christliche Gott
ist: "Luego, ¿ese dios todo es manos, / pues que quiso
cuanto pudo? / Dime, ¿quién es ese dios / en
quien hoy he hallado juntos / ser una suma bondad, / ser un
poder absoluto, / todo vista y todo manos, / que ha tantos
años que busco?" (So ist dieser Gott allmächtig, / Denn, was
er nur will, das tut er. / Sage, wer ist dieser Gott, / Von dem heut ich
hab' erkundet, / dass er sei die höchste Güte / Mit der höchsten
Macht verbunden, / Alles wissend, alles könnend, / Den ich schon so
lange suche?) DEMONIO: "No lo sé." (Ha, ich weiß nicht).
CIPRIANO: "Dime, ¿quién es?" (Sprich, wer ist es?) DEMONIO:
"¡Con cuánto horror lo pronuncio! / Es el dios de los
cristianos." (Schaudernd geb' ich diese Kunde! / Wiss', es ist der Gott
der Christen). CIPRIANO: "¿Qué es lo que moverle pudo
/ contra mí?" (Aber was hat ihn gedrungen, / Mich zu hindern?) DEMONIO:
"Serlo Justina." (Sie ist Christin). CIPRIANO: "Pues, ¿tanto ampara
a los suyos?" (So sehr schützt er, die ihm huld'gen?) [59]
Der Dämon sagt
nun etwas, was auf all diejenigen zutrifft, die Luzifer bzw. Satan oder
Allah gehuldigt haben, und nun sklavenhaft an ihm festhalten wie die heutigen
Muslime. DEMONIO: "Sí; mas ya es tarde, ya es tarde / para
hallarle tú, si juzgo / (Rabioso - in Wut) que siendo tú
esclavo mío, / no has de ser vasallo suyo." (Ja; allein zu
spät, zu spät / Ist's für dich, ihn anzurufen; / Denn da
du mein Sklave bist, / Kannst du ihm als Herrn nicht huld'gen). CIPRIANO:
"¿Yo tu esclavo?" (Ich dein Sklav?) DEMONIO: "En mi poder / tu firma
está." (In meiner Macht ist / Deine Handschrift). [60]
Wer Satan in seinem
Leben gehuldigt hat, wer den muslimischen Irrglauben angenommen hat, dessen
Seele wird bei Satan oder Allah bleiben. DEMONIO: "Aunque desnudo / el
acero contra mí / esgrimas, fiero y sañudo, /
no me herirás; y porque / desesperen tus discursos,
/ quiero que sepas que ha sido / el Demonio el dueño tuyo."
(Obwohl du trutzig, / Wütend, mit entblößtem Degen / Auf
mich eindringst: mich verwunden / Wirst du nicht; und dass die Sinne /
Dir vergehn im grausen Dunkel / Der Verzweiflung, so vernimm: / Satan ist's,
dem du gehuldigt). CIPRIANO: "¿Qué dices?" (Ha, was sagst
du?) DEMONIO: "Que yo lo soy." (dass ich's bin). CIPRIANO: "¡Con
cuánto asombro te escucho!" (O der schaudervollen Kunde!) DEMONIO:
"Para que veas, no solo / que esclavo eres, pero cúyo." (Und
nun weißt du, dass du Sklav, / Und auch, wessen Sklav du wurdest).
CIPRIANO: "¿Esclavo yo del Demonio? / ¿Yo de un dueño
tan injusto?" (Ich, der Sklave Satans? Ich, So ruchlosem Herrscher huld'gen?)
DEMONIO: "Sí, que el alma me ofreciste, / y es mía
desde aquel punto." (Ja, du botest mir die Seele, / Und mein ist sie seit
der Stunde). CIPRIANO: "Luego, ¿no tengo esperanza,
/ favor, amparo o recurso / que tanto delito pueda / borrar?"
(Also gibt's für mich nicht Hoffnung, / Gnade, Beistand oder Schutzwehr,
/ Um ein solch Vergehn zu tilgen?) DEMONIO: "No." (Nein). CIPRIANO: "Pues
ya, ¿qué dudo? / No ociosamente en mi mano / esté
aqueste acero agudo; / pasándome el pecho sea / mi voluntario
verdugo. / Mas, ¿qué digo? Quien de ti / librar
a Justina pudo, / ¿a mí no podrá librarme?"
(Genug denn des Verzuges! / Müßig soll in meinen Händen
/ Dieser scharfe Stahl nicht ruhen; / Schleunig, als mein eigner Henker,
/ Bohr' ich ihn in meinen Busen. – / Doch was sag' ich? Der Justinen /
Deinen Händen hat entrungen, / Kann er nicht auch mich befrein?) DEMONIO:
"No, que es contra ti tu insulto; / y Él no ampara los delitos,
/ las virtudes sí." (Nein, dich bindet dein Verschulden. / Er beschützet
nicht das Laster, / Nur die Tugend). [61]
15. "Grande dios de
los cristianos... Más me ha de dar, pues le busco" (Großer
Gott der Christen... Mehr noch gibt er, denn ich such' ihn); DEMONIO oder
der Teufel antwortet wie es auch im Islam üblich ist mit: "Eres mi
esclavo y no puedes / ser de otro dueño." (Mein Sklav bist
du, du kannst keines / Andern sein); Christenverfolgung im Orient; CIPRIANO
erscheint und rückt die Tatsachen ins Licht. Nicht er sei verrückt
sondern die, die nicht an Christus glauben, also quasi alle in der heutigen
Türkei, die an Allah glauben: "Nunca yo he estado más cuerdo,
/ que vosotros sois los locos." (Niemals war ich noch so weise, / Denn
ihr andern seid die Tollen); als verrückt können nur die islamisierten
Türken bezeichnet werden, und zwar je höher das Amt, desto verrückter
der Türke - an der Spitze sitzt Allah, der "Dios de los necios" (Gott
der Dummköpfe)
CIPRIANO glaubt nicht,
dass Satans Aussage auf ihn zutrifft, da er ihm nicht gehuldigt und den
christlichen Gott gesucht habe: "Si es sumo / su poder, el perdonar
/ y el premiar será en Él uno." (Ist er Urquell / Aller Macht:
entströmt Verzeihung / Ihm und Lohn, in einem Flusse). DEMONIO: "También
lo será el premiar / y el castigar, pues es justo." (Aber
so auch Lohn und Strafe; / Denn nur was gerecht ist, tut er). CIPRIANO:
"Nadie castiga al rendido; / yo lo estoy, pues lo procuro." (Niemand
straft den Unterwürf'gen; / Und ich bin's, weil ich ihm huld'ge).
DEMONIO: "Eres mi esclavo y no puedes / ser de otro dueño."
(Mein Sklav bist du, du kannst keines / Andern sein). CIPRIANO: "Eso
dudo." (Bezweifeln muss ich's). DEMONIO: "¿Cómo, estando
en mi poder / la firma que con dibujos / de tu sangre escrita tengo?" (Wie?
Ist nicht in meiner Macht / Jene Schrift, die mit des Blutes / Eignen Tropfen
du geschrieben?) CIPRIANO: "El que es poder absoluto / y no depende
de otro / vencerá mis infortunios." (Der Allmächt'ge,
der Allgute, / Welcher keinem andern weicht, / Wird besiegen meinen Unstern).
DEMONIO: "¿De qué suerte?" (Auf was Art?) CIPRIANO: "Todo
es vista, / y verá el medio oportuno." (Er ist allwissend, / Hat
des besten Mittels Kunde). DEMONIO: "Yo la tengo." (Sie ist mein!) CIPRIANO:
"Todo es manos; / Él sabrá romper los nudos." (Er ist allmächtig,
/ Lösen wird er, was gebunden). DEMONIO: "Dejarete yo primero / entre
mis brazos difunto." (Eher sollst in meinen Armen / Als ein Leichnam du
verstummen!) CIPRIANO: "Grande dios de los cristianos, / a Ti en mis penas
acudo." (Großer Gott der Christen, höre, / Wie in meiner Angst
ich rufe!) DEMONIO: "Ese te ha dado la vida." (Dieser gab das Leben dir).
CIPRIANO: "Más me ha de dar, pues le busco." (Mehr noch gibt er,
denn ich such' ihn). [62]
Erst unter den Römern,
später unter muslimischer Herrschaft war und ist immer noch, die Verfolgung
der orientalischen Christen weit verbreitet. In antichristlicher bzw. muslimischer
Manier fragt der Statthalter, wie man die Christen eingefangen habe. GOBERNADOR:
"¿Cómo ha sido la prisión?" (Nun? Wie fingst du diese
Rotte?) FABIO: "Todos en su iglesia estaban / escondidos, donde daban
/ a su dios adoración; / llegué con armadas gentes,
/ toda la casa cerqué, / prendilos y los llevé
/ a cárceles diferentes. / Y el suceso, en fin, concluyo
/ con decir que, en esta ruina, / prendí a la hermosa Justina
/ y a Lisandro, padre suyo." (Alle hatten, ohne Sorgen, / In der Kirche
sich verborgen, / Wo sie dienten ihrem Gotte./ Ich nun, mit bewehrter Schar,
/ Ließ das ganze Haus umringen, / Fing sie ein und ließ sie
bringen / In verschiedene Gewahr. / Und bei diesem Ueberfalle / Fing ich
endlich, mit den andern, / Auch Justinen nebst Lysandern, / Ihrem Vater,
in der Halle). Wie in den letzten Jahrhunderten in der muslimisierten Türkei,
wurden auch hier die Christen gefangen und dem Gericht bzw. dem Henker
übergeben. GOBERNADOR: "Ya está en mi poder Justina,
/ presa y convencida. Pues, / ¿qué espera mi rabia
fiera, / que ya en ella no ha vengado / los enojos que me ha
dado? / A sangrientas manos muera / de un verdugo. Vós
mirad; (A un soldado) / que aquí la traigáis os mando
/ hoy a la vergüenza, dando / escándalo en la ciudad;
/ porque si en palacio está, / nada a darla vida baste." (Wohl!
Justina ist, gefangen, / Ueberführt, in meiner Hand. / Worauf wartet
meine Wut, / Um den Frevel, von der Frechen / Längst an mir verübt,
zu rächen? / Hand des Henkers soll ihr Blut / Heut vergießen!
– (Zum Gefolge.) Merkt die Worte, / Die ich sag', und zaudert nicht: /
Schleppt sie her vor das Gericht, / Zum Erstaunen diesem Orte! /
(Einige aus dem Gefolge gehen ab.) Mit dem Tode muss sie büßen,
/ Ist sie nur erst im Palast....). [63]
Angezettelt vom Dämon
oder Teufel rufen er und das Volk: "Flieht den Tollen! Flieht den Tollen!",
ein Ereignis bringt Tumult in den Palast. Etwas großes muss geschehen
sein. DEMONIO: [Dentro] "¡Guarda el loco, guarda el loco!"
("Flieht den Tollen! Flieht den Tollen!") GOBERNADOR: "¿Qué
es esto?" (Was ist dies?) LELIO: "Yo lo iré a ver. (Llega
a la puerta y vuelve luego.) (Ich werd' es sehn. (Er geht an die Tür).
GOBERNADOR: "En palacio tanto ruido, / ¿de qué puede
haber nacido?" (Solch Getöse wird vernommen / Im Palast? Wie
kann das kommen?) FLORO: "Gran causa debe de ser." (Großes muss gewiss
geschehn). LELIO: "Aqueste ruido, señor / escucha un raro
suceso, / es Ciprïano, que al cabo / de tantos días
ha vuelto / loco y sin juicio a Antioquía." (Dies Getöse,
Herr, verursacht / Hör' ein seltsames Ereignis! / Cyprianus, der nach
vielen / Tagen, toll und sinnlos scheinend, / Wiederkehrt nach Antiochia).
FLORO: "Sin duda que de su ingenio / la sutileza le tiene /
en aqueste estado puesto." (Ganz gewiß hat seines Geistes / Uebermäßig
scharfes Grübeln / Diesen Zustand ihm bereitet). TODOS: "¡Guarda
el loco, guarda el loco!" [64]
CIPRIANO erscheint
und rückt die Tatsachen ins Licht. Nicht er sei verrückt sondern
die, die nicht an Christus glauben, also quasi alle in der heutigen Türkei,
die an Allah glauben: "Nunca yo he estado más cuerdo, / que
vosotros sois los locos." (Niemals war ich noch so weise, / Denn ihr andern
seid die Tollen). Auch heute noch werden in der Türkei die Christen
für verrückt erklärt, obwohl als verrückt nur die islamisierten
Türken bezeichnet werden können, und zwar je höher das Amt,
desto verrückter der Türke, an der Spitze sitzt Allah, der "Dios
de los necios" (Gott der Dummköpfe). [65]
16. "que hay un dios
que la guarda, / en cuyo conocimiento / he venido a confesarle
/ por el más sumo y inmenso. / El gran dios de los cristianos
/ es el que a voces confieso" (dass sie ein Gott beschützet, / Den
ich, nach erlangter Einsicht, / Als den unermesslich Höchsten / Nun
gekommen bin zu preisen. / Jenen großen Gott der Christen, / Ihn
bekenn' ich als den einz'gen); Christenverfolgung der Heiden, die ihren
Gipfel erreichte im "Abscheu jener Heiden / Vor dem Glauben an den Christ",
die sich später Türken oder Muslime nannten: "No es delito, pues
ha sido / por el aborrecimiento / de la fe de Cristo, a quien
/ como a mi dios reverencio" (Nicht ein Frevel führt mich her, / Nein,
der Abscheu jener Heiden / Vor dem Glauben an den Christ, / Den als meinen
Gott ich preise)
Der GOBERNADOR will
wissen, was los ist: "Ciprïano, ¿pues qué es esto?"
(Cyprianus, welch ein Treiben?) Der zum Christentum konvertierte Cyprianus
beschreibt wie er als Wissenschaftler und Weiser zur Konversion gefunden
hat und wie er sich vom Pakt mit dem Teufel reinwaschen will. CIPRIANO:
Gobernador de Antioquía, / virrey del gran césar Decio,
/ Floro y Lelio, de quien fui / amigo tan verdadero, / nobleza
ilustre, gran plebe, / estadme todos atentos, / que por hablaros
a todos / juntos a palacio vengo. / Yo soy Cipriano; yo fui
/ por mi estudio y por mi ingenio / asombro de las escuelas
/ y de las ciencias portento. / Lo que de todas saqué / fue
una duda, no saliendo / jamás de una duda sola / confuso
mi entendimiento. / Vi a Justina y, en Justina / ocupados mis
afectos, / dejé a la docta Minerva / por la enamorada
Venus. / De su virtud despedido, / mantuve mis sentimientos
/ hasta que, mi amor pasando / de un extremo en otro extremo,
/ a un huésped mío que el mar / le dio mis plantas
por puerto, / por Justina ofrecí el alma, / porque me
cautivó a un tiempo / el amor con la esperanza / y con
ciencias el ingenio. / Deste discípulo he sido, / esas
montañas viviendo, / a cuya docta fatiga / tanta admiración
le debo / que puedo mudar los montes / desde un asiento a otro
asiento; / y aunque puedo estos prodigios / hoy ejecutar, no
puedo / atraer una hermosura / a la voz de mi deseo.
/ La causa de no poder / rendir ese monstruo bello / es que
hay un dios que la guarda, / en cuyo conocimiento / he venido
a confesarle / por el más sumo y inmenso. / El gran
dios de los cristianos / es el que a voces confieso; / que
aunque es verdad que yo ahora / esclavo soy del infierno, /
y que con mi sangre misma / hecha una cédula tengo,
/ con mi sangre he de borrarla / en el martirio que espero.
/ Si eres juez, si a los cristianos / persigues duro y sangriento,
/ yo lo soy, que un venerable / anciano en el monte mesmo /
el carácter me imprimió, / que es su primer sacramento.
/ Ea, pues, ¿qué aguardas? Venga / el verdugo y de
mi cuello / la cabeza me divida, / o con extraños tormentos
/ acrisola mi constancia; / que yo rendido y resuelto / a padecer
dos mil muertes / estoy, porque a saber llego / que sin el
gran dios que busco, / que adoro y que reverencio, / las humanas
glorias son / polvo, humo, ceniza y viento." (Oberhaupt von Antiochia,
/ Statthalter des großen Kaisers / Decius; ihr, Florus, Lälius,
/ Deren Freund ich war mit Eifer; / Würd'ger Adel, großes Volk,
/ Höret mich mit gutem Fleiße; / Denn ich komm' in den Palast,
/ Mich euch allen mitzuteilen. / Ich bin Cyprianus, ich, / Durch Gelahrtheit,
durch des Geistes / Mächtigkeit, der Schule Staunen, / Wunder in des
Wissens Reiche. / Was aus allem ich gewann, / War ein Zweifel; und dem
einen / Zweifel konnt' ich nie entrinnen, / In dem Dunkel meiner Einsicht.
/ Da sah ich Justina; plötzlich, / Ihr nur meine Neigung weihend,
/ Hieß ich die gelehrte Pallas / Der verliebten Venus weichen. /
Abgewehrt von ihrer Tugend, / Blieb ich dennoch ganz ihr eigen, / Bis mein
Liebeswahn, von jenem / Aeußersten zu diesem schreitend, / Einem
Gastfreund, dem das Meer / Meinen Fuß zum Port erteilte, / Für
Justinen bot die Seele; / Denn er schmeichelte zu gleicher / Zeit durch
Hoffnung meiner Liebe / Und durch Weisheit meinem Geiste. / Dieses Mannes
Schüler war ich, / Dort im Waldgebirge weilend, / Und ich danke solche
Kunst / Seinem tiefgelehrten Eifer, / dass ich kann von Ort zu Orte / Selbst
die Berge wandern heißen; / Aber dennoch, kann ich gleich / Jetzt
so große Wunder leisten, / Kann ich eine Schönheit nicht, /
Aus der Sehnsucht Ruf, herbeiziehn. / Und der Grund, dass ich nicht kann
/ Diese Wunderschönheit meistern, / Ist, dass sie ein Gott beschützet,
/ Den ich, nach erlangter Einsicht, / Als den unermesslich Höchsten
/ Nun gekommen bin zu preisen. / Jenen großen Gott der Christen,
/ Ihn bekenn' ich als den einz'gen; / Denn obwohl ich jetzt der Hölle,
/ Als ihr Sklave, bin leibeigen / Und mit eignem Blut geschrieben / Hab'
ein Unterwerfungsschreiben, / Hoff' ich's doch mit meinem Blute / Bald,
als Martyr, auszustreichen. / Wenn als Richter jetzt die Christen / Du
verfolgst mit blut'gem Eifer: / Wohl, ich bin's; dort im Gebirge / Ward
von einem würd'gen Greise / Jene Weihe, so ihr erstes / Sakrament
ist, mir erteilet. / Auf! was harrst du? Laß den Henker / Kommen,
dass er mit dem Beile / Mir das Haupt vom Nacken trenne, / Oder auf die
strengste Weise / Prüfe meinen Mut durch Martern; / Denn gehorsam,
ohne Weigern, / Tausendfachen Tod erdulden / Will ich, weil mir ward die
Einsicht: / dass ohn' ihn, den großen Gott, / Den ich such', anbet'
und preise, / Alle Glorien der Welt / Staub, Wind, Rauch und Asche seien).
[66]
Im Gefängnis
trifft JUSTINA auf Cyprianus und erzählt warum sie im Gefängnis
sitzt, nämlich nicht, weil sie etwas verbrochen hat, sondern wegen
der Christenverfolgung der Heiden, die ihren Gipfel erreichte im "Abscheu
jener Heiden / Vor dem Glauben an den Christ", die sich später Türken
oder Muslime nannten: "No es delito, pues ha sido / por el aborrecimiento
/ de la fe de Cristo, a quien / como a mi dios reverencio." (Nicht
ein Frevel führt mich her, / Nein, der Abscheu jener Heiden / Vor
dem Glauben an den Christ, / Den als meinen Gott ich preise). [67]
17. CIPRIANO: "¡Ay,
qué inmensos son / mis delitos!" (Ach! unendlich ist / Meine Schuld!)
JUSTINA: "Más inmensos / son sus favores." (Unendlich reicher /
Seine Gnade) CIPRIANO: "¿Habrá / para mí perdón?"
(Wird er Gnade / Haben auch für mich?) JUSTINA: "Es cierto" (Ich weiß
es!); "Yo solamente resuelvo / que si él es mágico,
ha sido / el mágico de los cielos." (Ich will dieses nur entscheiden:
/ War ein Magus der, so war / Magus er vom Himmelreiche)
CIPRIANO bewundert Justina
wie sie unter dem Schutz des christlichen Gottes steht und fragt sie wie
er einen ähnlichen Schutz erlangen könne, wo er doch seine Seele
Satan verpfändet habe: "Bien se lo debes, Justina; / que tienes un
dios tan bueno / que vela en defensa tuya. / Haz tú que escuche
mis ruegos." (Wohl ist's deine Pflicht, Justina; / Denn er wacht – so mild
erzeiget / Sich dein Gott – zu deinem Schutze. / Mache, dass er mir sich
neige!) JUSTINA: "Sí hará, si con fe le llamas." (Rufst du
gläubig ihn, er tut's). CIPRIANO: "Con ella le llamo; pero / aunque
dél no desconfío, / mis extrañas culpas temo." (Gläubig
ruf' ich ihn; doch leider, / Obschon nicht ich ihm misstraue, / Macht mein
schwer Vergehn mich zweifeln). JUSTINA: "Confía." (Trau' ihm!) CIPRIANO:
"¡Ay, qué inmensos son / mis delitos!" (Ach! unendlich ist
/ Meine Schuld!) JUSTINA: "Más inmensos / son sus favores." (Unendlich
reicher / Seine Gnade). CIPRIANO: "¿Habrá / para mí
perdón?" (Wird er Gnade / Haben auch für mich?) JUSTINA: "Es
cierto." (Ich weiß es!) CIPRIANO: "¿Cómo, si el alma
he entregado / al Demonio mismo en precio / de tu hermosura?" (Wie?
Wenn ich dem Satan selber / Meine Seel', als deiner Reize / Preis, verpfändet?)
JUSTINA: "No tiene / tantas estrellas el cielo, / tantas arenas el mar,
/ tantas centellas el fuego, / tantos átomos el día
/ ni tantas plumas el viento / como Él perdona pecados." (Es gibt
nicht / So viel Stern' am Himmelskreise, / So viel Funken in den Flammen,
/ So viel Sand in Meeresweiten, / So viel Vögel in den Lüften,
/ So viel Staub im Sonnenscheine, / Als er Sünden kann vergeben).
CIPRIANO: "Así, Justina, lo creo; / y por Él daré
mil vidas. / Pero la puerta han abierto." (Ja, Justina, nicht mehr zweifl'
ich, / Und ihm geb' ich tausend Leben. – / Doch ich sehe Leut' erscheinen).
[68]
Fabius bringt auch
Livia, Moscon und Clarin als Gefangene herein: "Saca FABIO presos a MOSCÓN,
CLARÍN y LIBIA." FABIO: "Entrad, que con vuestros amos / aquí
habéis de quedar presos." (Geht hinein; mit eurer Herrschaft / Sollt
ihr hier gefangen bleiben). LIBIA: (Si ellos quieren ser cristianos, /
¿acá qué culpa tenemos?" (Wenn sie Christen wollen
sein, / Welche Schuld wird uns zu teile?) MOSCÓN: "Mucha, que los
que servimos / harto gran delito hacemos." (O genug! denn arme Diener
/ Haben immer Schuld, und reichlich). CLARÍN: "Huyendo del monte
vine / de un riesgo a dar a otro riesgo." (Meine Flucht aus jenen Bergen
/ Bracht' aus Leiden mich in Leiden). [69]
Ein Diener ruft Justina
und Cipriano zum Statthalter. CRIADO: "A Justina y a Cipriano / el
gobernador Aurelio / llama." (Cyprianus und Justina / Heißt Aurelius
erscheinen, / Der Statthalter). JUSTINA: "Feliz yo mil veces, / si es para
el fin que deseo. / No te acobardes, Cipriano." (Ich Beglückte,
/ Führt dies zum ersehnten Heile. / Sei nicht bange, Cyprianus).
CIPRIANO: "Fe, valor y ánimo tengo; / que si de mi esclavitud
/ la vida ha de ser el precio, / quien el alma dio por ti,
/ ¿qué hará en dar por Dios el cuerpo?" (Glauben hab'
ich, Mut und Eifer; / Denn, wofern von meinem Joch / Mich des Lebens Preis
befreiet: / Sollte, wer für dich die Seele, / Nicht für Gott
den Leib verschreiben?) JUSTINA: "Que te querría en la muerte
/ dije; y pues a morir llego / contigo, Cipriano, ya / cumplí
mis ofrecimientos." (Ich versprach dir Lieb' im Tode; / Und nun,
da ich dir zur Seite / Sterbe, Cyprianus, nun / Geb' ich dir, was ich verheißen).
[70]
Es erhebt sich plötzlich
ein heftiges Ungewitter. Der Statthalter und Gefolge treten auf; dann nacheinander
Fabius, Lälius und Florus, alle in großem Schrecken. ("Suena
gran ruido de tempestad, y salen todos alborotados.") LIBIA: "La casa se
viene abajo." (Nieder stürzt das ganze Haus!) MOSCÓN: "¡Qué
confusión! ¡Qué portento!" (Welcher Lärm! Welch
Wunderzeichen!) GOBERNADOR: "Sin duda se ha desplomado / la máquina
de los cielos." (Weh! Aus allen seinen Fugen
Scheint des Himmels
Bau zu weichen! (Suena la tempestad - Blitz und Donner) FABIO: "Apenas
en el cadahalso / cortó el verdugo los cuellos / de
Cipriano y de Justina / cuando hizo sentimiento / toda la tierra."
(Kaum, auf jenem Blutgerüst, / Fielen unterm Henkersbeile / Cyprianus
und Justina, / Als die Erd' in wildem Kreisen / Bebt' und schwankte). LELIO:
"Una nube, / de cuyo abrasado seno / abortos horribles son
/ los relámpagos y truenos, / sobre nosotros cae." (Eine Wolke,
/ Deren brennend Eingeweide, / Als entsetzliche Geburt, / Schleudert Blitz'
und Donnerkeile, / Sinkt auf uns herab). FLORO: "Della / un disforme monstruo
horrendo / en las escamadas conchas / de una sierpe sale; y,
puesto / sobre el cadahalso, parece / que nos llama a su silencio."
(Ein greulich / Missgestaltet Scheusal steiget / Draus hervor auf dem beschuppten
/ Rücken einer Schlang' und scheinet, / Niedersinkend aufs Schafott,
/ Ringsum schweigen uns zu heißen). In der Regie steht nun:
"Esto se haga como mejor pareciere; el cadahalso se descubrirá con
las cabezas y cuerpos, y el DEMONIO en lo alto, sobre una sierpe." (Der
hintere Vorhang geht auf. Man erblickt das Schafott mit den enthaupteten
Leichnamen und den Dämon auf einer Schlange, über demselben schwebend).
Der Teufel wird von Gottes Wille gezwungen die Wahrheit über Justina
und Cyprianus zu sagen, die nun in die höchsten Sphären steigen.
DEMONIO: Oíd, mortales, oíd / lo que me mandan los
cielos / que en defensa de Justina / haga a todos manifiesto:
/ Yo fui quien por disfamar / su virtud, formas fingiendo,
/ su casa escalé y entré / hasta su mismo aposento;
/ y porque nunca padezca / su honesta fama desprecios, / a
restitüir su honor / de aquesta manera vengo. / Ciprïano,
que con ella / yace en feliz monumento, / fue mi esclavo; mas
borrando / con la sangre de su cuello / la cédula que
me hizo, / ha dejado en blanco el lienzo. / Y los dos, a mi
pesar, / a las esferas subiendo / del sacro solio de Dios,
/ viven en mejor imperio. / Esta es la verdad; y yo / lo digo
porque Dios mesmo / me fuerza a que yo la diga, / tan poco
enseñado a hacerlo." (Höret, Staubgeborne, hört,
/ Was die Himmel von mir heischen, / Zur Verteidigung Justinens / Kund
zu tun dem Erdenkreise. / Ich war's, der in Truggestalt, / Ihre Tugend
zu begeifern, / Einstieg in ihr Haus und wagte, / Selbst in ihr Gemach
zu schleichen. / Und um ihren reinen Ruf / Der Entwürd'gung zu entreißen,
/ Komm' ich nun, als Wiederbringer / Ihrer Ehr', auf solche Weise. / Cyprianus,
der bei ihr / Ruht, ein Monument des Heiles, / War mein Sklav; allein,
vertilgend / Mit dem Blute seines Leibes / Die mir ausgestellte Schrift,
/ Hat er jenes Tuch gebleichet; / Und die beiden, mir zum Gram, / Zu den
höchsten Sphären steigend, / Bis zu Gottes heil'gem Thron, /
Leben jetzt in besserm Reiche. / Dies ist Wahrheit, und ich selbst / Sage
sie, weil Gottes eigner / Wille sie zu sagen zwinget / Mich, dem sie so
wenig eignet). (Cae velozmente y húndese - Er versinkt in die Erde).
LELIO: "¡Qué asombro!" (Welches Schrecken!) FLORO: "¡Qué
confusión!" (Welches Graun!) LIBIA: "¡Qué prodigio!"
(Welches Wunder!) MOSCÓN: "¡Qué portento!" (Welche
Zeichen!) GOBERNADOR: "Todos estos son encantos / que aqueste mágico
ha hecho / en su muerte." (Alles dies sind Zauberkünste, / Die
der Magus dort verscheidend / Noch bewirkte) FLORO: "Yo no sé /
si los dudo o si los creo." (Ich weiß nicht, Soll ich glauben, soll
ich zweifeln.) LELIO: "A mí me admira el pensarlos." (Staunen
muss ich, nur es denkend). CLARÍN: "Yo solamente resuelvo
/ que si él es mágico, ha sido / el mágico de
los cielos." (Ich will dieses nur entscheiden: / War ein Magus der, so
war / Magus er vom Himmelreiche). MOSCÓN: "Pues dejando en
pie la duda / del bien partido amor nuestro, / al mágico
prodigioso / pedid perdón de los yerros." (Nun, beiseite lassend
unsrer / Wohl verteilten Liebe Zweifel, / Fleht, dem wundertät'gen
Magus / Seine Fehler zu verzeihen). [71]
"Gebirg
und Wald.
Cyprianus tritt
auf, in Staunen versenkt; Clarin folgt ihm lauschend...
Dämon
Gerechter Himmel!
Wenn mein Wesen
einst verbunden
Wissenschaft besaß
und Gnade,
Als ich war ein
Geist der Tugend:
So verlor ich nur
die Gnade,
Nicht das Wissen.
Was befugt dich,
Ungerechter! mir
zu wehren,
dass ich jetzt mein
Wissen nutze?
Cyprianus
Luzifer, mein weiser
Meister!
Clarin
Ruf ihn nicht, denn
ich vermute,
dass er komm' als
zweiter Leichnam.
Dämon
Was verlangst du?
Cyprianus
dass die dumpfen
Sinne du mir jetzt
vom Grauen
Lösest, das
sie hält gebunden.
Clarin
Ich, der keine Lösung
fordert,
Will von dieser
Seit' enthuschen! (ab.)
Cyprianus
Ueber den verletzten
Boden
Hatt' ich Sprüche
kaum gemurmelt,
Als Justina mir
sich zeigte,
Meiner Lieb' und
meines Wunsches
Göttlich hoher
Inbegriff.
Doch warum, was
schon dir kund ist,
Will ich lange noch
erzählen?
Sie erschien, der
fest Umschlungnen
Zog ich ab den Schleier
– wehe!
Und statt ihrer
holden Jugend
Sah ich ein Geripp,
ein Scheusal,
Eine Statue, des
dunkeln
Todes Abbild, das
mit lauter
Stimme sprach (o
grässlich Wunder!):
Also, Cyprianus,
geht
Aller Glanz der
Welt zu Grunde. –
Sagen, dass in deiner
Kunst,
Die ich ausgeübt,
des Truges
Grund sich barg,
ist schier unmöglich,
Denn ich führte,
Punkt vor Punkte,
Alles aus; nicht
irren konnt' ich
Nur in einem Zug
der stummen
Charaktere, nur
in einem
Laut der mächt'gen
Zauberrufe.
Folglich hast du
mich betrogen,
Da ich sicher nichts
verschuldet;
Denn ein Truggebilde
find' ich,
Wo ich eine Schönheit
suche.
Dämon
Cyprianus, weder
dir
Noch auch mir kommt
dies zu schulden;
Dir nicht, wenn
du bei dem Zauber
Mit gewandtem Geist
verfuhrest;
Mir nicht, denn
der meine lehrte
Dich gewiss, so
viel er wusste.
Dieses Graun, das
dich betroffen,
Stammt von einem
höhern Grunde.
Doch sei ruhig;
denn ich will,
Zur Vertilgung deines
Kummers,
Um Justinen dir
zu schaffen,
Andre, bessre Mittel
suchen.
Cyprianus
Nein, dies ist mein
Zweck nicht mehr:
Denn so hat dies
Graun durchdrungen
Meine Seele, dass
ich nimmer
Deine Mittel will
benutzen.
Folglich, da du
nicht erfüllt
Die bedungnen Forderungen
Meiner Liebe: gib
die Handschrift
Mir zurück,
weil ich zur Stunde
Dich verlassen will,
der nicht'gen
Uebereinkunft ganz
entbunden.
Dämon
Ich versprach dir,
dich zu lehren
Solcher Wissenschaften
Kunde,
Die im stande sei'n,
Justinen,
Auf den Antrieb
deines Rufes,
Herzuziehn; und
da die Lüfte
Dir hieher Justinen
trugen,
So ist gültig
der Vertrag,
Und ich tat nach
unserm Bunde.
Cyprianus
Du versprachst,
dass meiner Liebe
Sollte jener Same
fruchten,
Den die Hoffnung
ausgesät
In des Berges rauhen
Schluchten.
Dämon
Ich verband mich,
Cyprianus,
Nur sie herzuziehn.
Cyprianus
Verbunden
Hast du dich, sie
mir zu geben.
Dämon
Hielt dein Arm sie
nicht umschlungen?
Cyprianus
Schatten war's.
Dämon
Ein Wunder war es.
Cyprianus
Wessen?
Dämon
Des, der seines
Schutzes
Sie gewürdigt.
Cyprianus
Wer ist dieser?
Dämon (zitternd)
Das kommt nicht
aus meinem Munde.
Cyprianus
Meine Wissenschaft
gebrauch' ich
Gegen dich. Auf,
gib mir Kunde,
Ich beschwöre
dich: Wer ist's?
Dämon
Ein Gott, der Justinens
Tugend
Nahm in Schutz.
Cyprianus
Was kann ein Gott?
Viele gibt's von
gleichem Ruhme.
Dämon
Dieser hat die Macht
von allen.
Cyprianus
So ist's einer nur
im Grunde,
Wirkt sein einz'ger
Wille mehr,
Als die übrigen
verbunden.
Dämon
Nichts mehr weiß
ich, nichts mehr weiß ich.
Cyprianus
Jetzt entsag' ich
ganz dem Bunde,
Den wir schlossen;
und im Namen
Dieses Gottes heisch'
ich Kunde:
Was war seines Schutzes
Absicht?
Dämon (mit Zwang)
Rein zu halten ihre
Tugend.
Cyprianus
So ist dieser Gott
allgütig,
Weil er nicht Entehrung
duldet.
Aber was verlor
Justina,
Wenn sich's hier
verbarg im Dunkel?
Dämon
Ihren Ruf, sobald
des Pöbels
Bosheit nur es hätt'
erkundet.
Cyprianus
So ist dieser Gott
allwissend,
Denn er sah zukünft'ges
Unrecht.
Aber konnten nicht
so stark
Etwa sein des Zaubers
Fugen,
dass er nicht ihn
brechen konnte?
Dämon
Alles wird von ihm
bezwungen.
Cyprianus
So ist dieser Gott
allmächtig,
Denn, was er nur
will, das tut er.
Sage, wer ist dieser
Gott,
Von dem heut ich
hab' erkundet,
dass er sei die
höchste Güte
Mit der höchsten
Macht verbunden,
Alles wissend, alles
könnend,
Den ich schon so
lange suche?
Dämon
Ha, ich weiß
nicht.
Cyprianus
Sprich, wer ist
es?
Dämon
Schaudernd geb'
ich diese Kunde!
Wiss', es ist der
Gott der Christen.
Cyprianus
Aber was hat ihn
gedrungen,
Mich zu hindern?
Dämon
Sie ist Christin.
Cyprianus
So sehr schützt
er, die ihm huld'gen?
Dämon (in Wut)
Ja; allein zu spät,
zu spät
Ist's für dich,
ihn anzurufen;
Denn da du mein
Sklave bist,
Kannst du ihm als
Herrn nicht huld'gen.
Cyprianus
Ich dein Sklav?
Dämon
In meiner Macht
ist
Deine Handschrift.
Cyprianus
Die Urkunde
Ward bedingungsweis
gegeben,
Und ich denke sie
mit Fuge
Dir zu nehmen.
Dämon
Auf was Art?
Cyprianus
Auf die Art.
(Er zieht den Degen
und stößt auf den Dämon, ohne ihn zu verletzen.)
Dämon
Obwohl du trutzig,
Wütend, mit
entblößtem Degen
Auf mich eindringst:
mich verwunden
Wirst du nicht;
und dass die Sinne
Dir vergehn im grausen
Dunkel
Der Verzweiflung,
so vernimm:
Satan ist's, dem
du gehuldigt.
Cyprianus
Ha, was sagst du?
Dämon
dass ich's bin.
Cyprianus
O der schaudervollen
Kunde!
Dämon
Und nun weißt
du, dass du Sklav,
Und auch, wessen
Sklav du wurdest.
Cyprianus
Ich, der Sklave
Satans? Ich,
So ruchlosem Herrscher
huld'gen?
Dämon
Ja, du botest mir
die Seele,
Und mein ist sie
seit der Stunde.
Cyprianus
Also gibt's für
mich nicht Hoffnung,
Gnade, Beistand
oder Schutzwehr,
Um ein solch Vergehn
zu tilgen?
Dämon
Nein.
Cyprianus
Genug denn des Verzuges!
Müßig
soll in meinen Händen
Dieser scharfe Stahl
nicht ruhen;
Schleunig, als mein
eigner Henker,
Bohr' ich ihn in
meinen Busen. –
Doch was sag' ich?
Der Justinen
Deinen Händen
hat entrungen,
Kann er nicht auch
mich befrein?
Dämon
Nein, dich bindet
dein Verschulden.
Er beschützet
nicht das Laster,
Nur die Tugend.
Cyprianus
Ist er Urquell
Aller Macht: entströmt
Verzeihung
Ihm und Lohn, in
einem Flusse.
Dämon
Aber so auch Lohn
und Strafe;
Denn nur was gerecht
ist, tut er.
Cyprianus
Niemand straft den
Unterwürf'gen;
Und ich bin's, weil
ich ihm huld'ge.
Dämon
Mein Sklav bist
du, du kannst keines
Andern sein.
Cyprianus
Bezweifeln muss
ich's.
Dämon
Wie? Ist nicht in
meiner Macht
Jene Schrift, die
mit des Blutes
Eignen Tropfen du
geschrieben?
Cyprianus
Der Allmächt'ge,
der Allgute,
Welcher keinem andern
weicht,
Wird besiegen meinen
Unstern.
Dämon
Auf was Art?
Cyprianus
Er ist allwissend,
Hat des besten Mittels
Kunde.
Dämon
Sie ist mein!
Cyprianus
Er ist allmächtig,
Lösen wird
er, was gebunden.
Dämon
Eher sollst in meinen
Armen
Als ein Leichnam
du verstummen! (Sie ringen.)
Cyprianus
Großer Gott
der Christen, höre,
Wie in meiner Angst
ich rufe!
(Er reißt
sich von ihm los.)
Dämon
Dieser gab das Leben
dir.
Cyprianus
Mehr noch gibt er,
denn ich such' ihn." Pedro Calderón de la Barca, El mágico
prodigioso, Gran comedia III
"Saal im Palast des
Statthalters.
Der Statthalter
tritt auf mit Fabius und Gefolge.
Statthalter
Nun? Wie fingst
du diese Rotte?
Fabius
Alle hatten, ohne
Sorgen,
In der Kirche sich
verborgen,
Wo sie dienten ihrem
Gotte.
Ich nun, mit bewehrter
Schar,
Ließ das ganze
Haus umringen,
Fing sie ein und
ließ sie bringen
In verschiedene
Gewahr.
Und bei diesem Ueberfalle
Fing ich endlich,
mit den andern,
Auch Justinen nebst
Lysandern,
Ihrem Vater, in
der Halle.
Statthalter
Wohnt nach Reichtum,
Stellen, Ehren,
Fabius, denn kein
Wunsch in dir?
Diese Nachricht
bringst du mir,
Ohne Dienstlohn
zu begehren?
Fabius
Wenn du so mein
Tun erhebest,
Wüsst' ich
freilich wohl den Lohn.
Statthalter
Welchen?
Fabius
dass du deinem Sohn
Und dem Florus Freiheit
gebest.
Statthalter
Scheinen muss es
zwar, als sollte
Ihre harte Straf'
allein
Dieser Stadt ein
Beispiel sein;
Doch gesteh' ich's
nur: ich wollte,
Fabius, zu ganz
andern Zwecken
Im Gefängnis
sie ein Jahr,
Um, als Vater, vor
Gefahr
Meinen Lälius
zu decken.
Florus, sein Rival,
besitzt
Mächtiger Verwandten
viele;
Und da sie zu einem
Ziele
Lieb' und Eifersucht
erhitzt,
Fürchtet' ich
das Wiederkommen
Von dem vorigen
Verdruss,
Und so fasst' ich
keinen Schluss,
Bis der Anlass wär'
entnommen.
Deshalb sucht' ich
mit Begier
Einen Vorwand aufzuraffen,
Um Justinen fort
zu schaffen,
Aber stets gebrach
er
mir.
Doch da ihre Heuchelei'n
Jetzt nur guten
Grund gewannen,
Nicht allein sie
zu verbannen,
Auch dem Tode sie
zu weihn,
Geb' ich jene frei
nunmehr;
Drum zu ihrem Kerker
eile,
Fabius, und bring
ohne Weile
Lälius und
Florus her.
Fabius
Für so seltner
Gnade Pfand,
Lass mich deine
Knie umfangen. (ab.)
Statthalter
Wohl! Justina ist,
gefangen,
Ueberführt,
in meiner Hand.
Worauf wartet meine
Wut,
Um den Frevel, von
der Frechen
Längst an mir
verübt, zu rächen?
Hand des Henkers
soll ihr Blut
Heut vergießen!
– (Zum Gefolge.) Merkt die Worte,
Die ich sag', und
zaudert nicht:
Schleppt sie her
vor das Gericht,
Zum Erstaunen diesem
Orte!
(Einige aus dem Gefolge gehen ab.)
Mit dem Tode muss
sie büßen,
Ist sie nur erst
im Palast...." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso,
Gran comedia III
"Dämon (hinter
der Szene)
Flieht den Tollen!
Flieht den Tollen!
Statthalter
Was ist dies?
Lälius
Ich werd' es sehn.
(Er geht an die Tür.)
Statthalter
Solch Getöse
wird vernommen
Im Palast? Wie kann
das kommen?
Florus
Großes muss
gewiss geschehn.
Lälius (kommt
zurück)
Dies Getöse,
Herr, verursacht
Hör' ein seltsames
Ereignis!
Cyprianus, der nach
vielen
Tagen, toll und
sinnlos scheinend,
Wiederkehrt nach
Antiochia.
Florus
Ganz gewiß
hat seines Geistes
Uebermäßig
scharfes Grübeln
Diesen Zustand ihm
bereitet.
Viele Stimmen (hinter
der Szene).
Flieht den Tollen!
Flieht den Tollen!
Cyprianus tritt auf,
halb nackt, von einer Menge Volks begleitet.
Cyprianus
Niemals war ich
noch so weise,
Denn ihr andern
seid die Tollen.
Statthalter
Cyprianus, welch
ein Treiben?
Cyprianus
Oberhaupt von Antiochia,
Statthalter des
großen Kaisers
Decius; ihr, Florus,
Lälius,
Deren Freund ich
war mit Eifer;
Würd'ger Adel,
großes Volk,
Höret mich
mit gutem Fleiße;
Denn ich komm' in
den Palast,
Mich euch allen
mitzuteilen.
Ich bin Cyprianus,
ich,
Durch Gelahrtheit,
durch des Geistes
Mächtigkeit,
der Schule Staunen,
Wunder in des Wissens
Reiche.
Was aus allem ich
gewann,
War ein Zweifel;
und dem einen
Zweifel konnt' ich
nie entrinnen,
In dem Dunkel meiner
Einsicht.
Da sah ich Justina;
plötzlich,
Ihr nur meine Neigung
weihend,
Hieß ich die
gelehrte Pallas
Der verliebten Venus
weichen.
Abgewehrt von ihrer
Tugend,
Blieb ich dennoch
ganz ihr eigen,
Bis mein Liebeswahn,
von jenem
Aeußersten
zu diesem schreitend,
Einem Gastfreund,
dem das Meer
Meinen Fuß
zum Port erteilte,
Für Justinen
bot die Seele;
Denn er schmeichelte
zu gleicher
Zeit durch Hoffnung
meiner Liebe
Und durch Weisheit
meinem Geiste.
Dieses Mannes Schüler
war ich,
Dort im Waldgebirge
weilend,
Und ich danke solche
Kunst
Seinem tiefgelehrten
Eifer,
dass ich kann von
Ort zu Orte
Selbst die Berge
wandern heißen;
Aber dennoch, kann
ich gleich
Jetzt so große
Wunder leisten,
Kann ich eine Schönheit
nicht,
Aus der Sehnsucht
Ruf, herbeiziehn.
Und der Grund, dass
ich nicht kann
Diese Wunderschönheit
meistern,
Ist, dass sie ein
Gott beschützet,
Den ich, nach erlangter
Einsicht,
Als den unermesslich
Höchsten
Nun gekommen bin
zu preisen.
Jenen großen
Gott der Christen,
Ihn bekenn' ich
als den einz'gen;
Denn obwohl ich
jetzt der Hölle,
Als ihr Sklave,
bin leibeigen
Und mit eignem Blut
geschrieben
Hab' ein Unterwerfungsschreiben,
Hoff' ich's doch
mit meinem Blute
Bald, als Martyr,
auszustreichen.
Wenn als Richter
jetzt die Christen
Du verfolgst mit
blut'gem Eifer:
Wohl, ich bin's;
dort im Gebirge
Ward von einem würd'gen
Greise
Jene Weihe, so ihr
erstes
Sakrament ist, mir
erteilet.
Auf! was harrst
du? Laß den Henker
Kommen, dass er
mit dem Beile
Mir das Haupt vom
Nacken trenne,
Oder auf die strengste
Weise
Prüfe meinen
Mut durch Martern;
Denn gehorsam, ohne
Weigern,
Tausendfachen Tod
erdulden
Will ich, weil mir
ward die Einsicht:
dass ohn' ihn, den
großen Gott,
Den ich such', anbet'
und preise,
Alle Glorien der
Welt
Staub, Wind, Rauch
und Asche seien.
(Er fällt,
wie ohnmächtig, mit dem Gesicht zur Erde.)" Pedro Calderón
de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia III
...
"Justina wird gefangen
herbeigeführt.
Ein Diener
Hier ist, hoher
Herr, Justina.
Statthalter
Sehen will ich sie
nicht weiter.
Lassen wir mit dem
lebend'gen
Leichnam sie allein
verweilen;
Denn, so eingesperrt,
verändern
Ihren Sinn vielleicht
die beiden,
Hier einander sterben
sehend:
Oder, beten sie
nicht meine
Götter an,
lass ich mit tausend
Martern sie zu Tode
pein'gen. (Ab mit dem Gefolge und Volk.)
Lälius
Schwankend zwischen
Lieb' und Grauen,
Zitternd und verwirrt
enteil' ich. (ab.)
Florus
So viel leidet jetzt
mein Herz,
dass ich nicht weiß,
was ich leide. (ab.)
Justina
Ohn' ein Wort, enteilt
ihr alle?
Da ich freudig hier
erscheine,
Um zu sterben, weigert
ihr
Selbst den Tod,
weil ich ihn heische?
(Indem sie ihnen nachgeht, stößt sie auf den Cyprianus.)
Doch gewiss ist
meine Strafe
Die, hier eingesperrt
zu bleiben
Und langsamen Tod
zu sterben
In Gesellschaft
einer Leiche,
Denn ein Toter nur
ist hier. –
O du, der zurück
schon eilte
Nach dem Urquell
seiner Abkunft,
Glücklich du,
wenn diesen freien
Zustand dir erwarb
der Glaube,
Dem ich diene!
Cyprianus (aus seiner
Betäubung erwachend)
Stolzer Eifrer,
Weshalb zögerst
du? Soll noch
Nicht mein Leben
. . . (Er erblickt Justinen und steht auf.)
Gute Geister!
Hier Justina? Kann
ich's glauben?
Justina
Cyprianus! Wer begreift
es?
Cyprianus
Doch sie ist es
nicht; aus Wind
Schafft mein Hirn
sich Gaukeleien.
Justina
Doch er ist es nicht;
Phantome
Schafft die Luft,
mich zu verleiten.
Cyprianus
Schatten meiner
Phantasie!
Justina
Blendwerk meiner
Träumereien!
Cyprianus
Grauen meiner regen
Sinne!
Justina
Schreckbild meines
schwachen Geistes!
Cyprianus
Was begehrst du?
Justina
Was begehrst du?
Cyprianus
Jetzt ruf' ich dich
nicht; was leitet
Dich hieher?
Justina
Weswegen suchst
du
Mich? Jetzt nicht
gedenk' ich deiner.
Cyprianus
Nein, nicht such'
ich dich, Justina.
Justina
Nicht auf deinen
Ruf erschein' ich.
Cyprianus
Wie denn bist du
hier?
Justina
Gefangen.
Und du?
Cyprianus
Auch gefangen, scheint
es.
Doch, Justina, welches
Frevels
Lässt sich
deine Tugend zeihen?
Justina
Nicht ein Frevel
führt mich her,
Nein, der Abscheu
jener Heiden
Vor dem Glauben
an den Christ,
Den als meinen Gott
ich preise.
Cyprianus. Wohl ist's
deine Pflicht, Justina;
Denn er wacht –
so mild erzeiget
Sich dein Gott –
zu deinem Schutze.
Mache, dass er mir
sich neige!
Justina
Rufst du gläubig
ihn, er tut's.
Cyprianus
Gläubig ruf'
ich ihn; doch leider,
Obschon nicht ich
ihm misstraue,
Macht mein schwer
Vergehn mich zweifeln.
Justina
Trau' ihm!
Cyprianus
Ach! unendlich ist
Meine Schuld!
Justina
Unendlich reicher
Seine Gnade.
Cyprianus
Wird er Gnade
Haben auch für
mich?
Justina
Ich weiß es!
Cyprianus
Wie? Wenn ich dem
Satan selber
Meine Seel', als
deiner Reize
Preis, verpfändet?
Justina
Es gibt nicht
So viel Stern' am
Himmelskreise,
So viel Funken in
den Flammen,
So viel Sand in
Meeresweiten,
So viel Vögel
in den Lüften,
So viel Staub im
Sonnenscheine,
Als er Sünden
kann vergeben.
Cyprianus
Ja, Justina, nicht
mehr zweifl' ich,
Und ihm geb' ich
tausend Leben. –
Doch ich sehe Leut'
erscheinen.
Fabius bringt Livia,
Moscon und Clarin als Gefangene herein.
Fabius
Geht hinein; mit
eurer Herrschaft
Sollt ihr hier gefangen
bleiben.
Livia
Wenn sie Christen
wollen sein,
Welche Schuld wird
uns zu teile?
Moscon
O genug! denn arme
Diener
Haben immer Schuld,
und reichlich.
Clarin
Meine Flucht aus
jenen Bergen
Bracht' aus Leiden
mich in Leiden." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso,
Gran comedia III
"Diener
Cyprianus und Justina
Heißt Aurelius
erscheinen,
Der Statthalter.
Justina
Ich Beglückte,
Führt dies
zum ersehnten Heile.
Sei nicht bange,
Cyprianus.
Cyprianus
Glauben hab' ich,
Mut und Eifer;
Denn, wofern von
meinem Joch
Mich des Lebens
Preis befreiet:
Sollte, wer für
dich die Seele,
Nicht für Gott
den Leib verschreiben?
Justina
Ich versprach dir
Lieb' im Tode;
Und nun, da ich
dir zur Seite
Sterbe, Cyprianus,
nun
Geb' ich dir, was
ich verheißen.
(Justina, Cyprianus,
Fabius und der Diener gehn ab.)
Moscon
Wie zufrieden sie
zum Tode
Gehn!
Livia
Sehr viel zufriedner
bleiben,
Denk' ich doch,
wir drei am Leben." Pedro Calderón de la Barca, El mágico
prodigioso, Gran comedia III
"Livia
Nieder stürzt
das ganze Haus!
Moscon
Welcher Lärm!
Welch Wunderzeichen!
Statthalter
Weh! Aus allen seinen
Fugen
Scheint des Himmels
Bau zu weichen! (Blitz und Donner.)
Fabius
Kaum, auf jenem
Blutgerüst,
Fielen unterm Henkersbeile
Cyprianus und Justina,
Als die Erd' in
wildem Kreisen
Bebt' und schwankte.
Lälius
Eine Wolke,
Deren brennend Eingeweide,
Als entsetzliche
Geburt,
Schleudert Blitz'
und Donnerkeile,
Sinkt auf uns herab.
Florus
Ein greulich
Mißgestaltet
Scheusal steiget
Draus hervor auf
dem beschuppten
Rücken einer
Schlang' und scheinet,
Niedersinkend aufs
Schafott,
Ringsum schweigen
uns zu heißen.
(Der hintere Vorhang
geht auf. Man erblickt das Schafott mit den enthaupteten Leichnamen und
den Dämon auf einer Schlange, über demselben schwebend).
Dämon
Höret, Staubgeborne,
hört,
Was die Himmel von
mir heischen,
Zur Verteidigung
Justinens
Kund zu tun dem
Erdenkreise.
Ich war's, der in
Truggestalt,
Ihre Tugend zu begeifern,
Einstieg in ihr
Haus und wagte,
Selbst in ihr Gemach
zu schleichen.
Und um ihren reinen
Ruf
Der Entwürd'gung
zu entreißen,
Komm' ich nun, als
Wiederbringer
Ihrer Ehr', auf
solche Weise.
Cyprianus, der bei
ihr
Ruht, ein Monument
des Heiles,
War mein Sklav;
allein, vertilgend
Mit dem Blute seines
Leibes
Die mir ausgestellte
Schrift,
Hat er jenes Tuch
gebleichet;
Und die beiden,
mir zum Gram,
Zu den höchsten
Sphären steigend,
Bis zu Gottes heil'gem
Thron,
Leben jetzt in besserm
Reiche.
Dies ist Wahrheit,
und ich selbst
Sage sie, weil Gottes
eigner
Wille sie zu sagen
zwinget
Mich, dem sie so
wenig eignet. (Er versinkt in die Erde.)
Lälius
Welches Schrecken!
Florus
Welches Graun!
Livia
Welches Wunder!
Moscon
Welche Zeichen!
Statthalter
Alles dies sind
Zauberkünste,
Die der Magus dort
verscheidend
Noch bewirkte.
Florus
Ich weiß nicht,
Soll ich glauben,
soll ich zweifeln.
Lälius
Staunen muss ich,
nur es denkend.
Clarin
Ich will dieses
nur entscheiden:
War ein Magus der,
so war
Magus er vom Himmelreiche.
Moscon
Nun, beiseite lassend
unsrer
Wohl verteilten
Liebe Zweifel,
Fleht, dem wunderthät'gen
Magus
Seine Fehler zu
verzeihen." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso,
Gran comedia III
18. Lizenz zum Lachen
Der Komiker BARZOQUE
will nach Möglichkeit keine Miene verziehen, doch wenn er sich nicht
mehr halten kann vor Lachen, bittet er um Erlaubnis: "Dame para reír
licencia." (Gib mir Erlaubnis zu lachen). Schließlich will er vor
MARCELA nicht als schamloser Schurke dastehen. MARCELA: "¿Hay tal
desvergüenza? / Pues tú, pícaro, ¿también
/ te burlas de mí?" (Gibt es solche Schamlosigkeit? Nun, du Schurke,
machst du dich über mich lustig?) [72]
DON JUAN und
DON PEDRO wollen verreisen und fragen BARZOQUE, ob alles eingepackt sei,
schließlich sehe man etwas dumm aus, wenn wichtige Sachen vergessen
würden. DON JUAN: "¿Está todo puesto ya?" (Ist schon
alles eingestellt?) BARZOQUE: "Ya, señor, todo está puesto;
/ sólo falta de ponerte / tú a caballo." (Ja, Herr,
alles ist eingestellt; nur du fehlst noch auf dem Pferd). DON PEDRO: "Mira,
necio, / si se olvida algo." (Sieht dumm aus wenn du etwas vergisst). BARZOQUE:
"Ahora iré / la memoria recorriendo. / Mi amo aquí
está, yo aquí estoy, / las mulas allí están;
bueno, / cabales hasta aquí estamos, / tantas mulas
como dueños. / Las maletas allí están,
/ la sombrerera y el fieltro." (Jetzt werde ich in der Erinnerung alles
durchgehen. Mein Meister, hier ist er, ich, hier bin ich, die Maultiere,
da sind sie; Okay, bis hierher sind wir, so viele Maultiere wie Besitzer.
Die Koffer sind da, die Hutschachtel und der Filz). DON JUAN: "¿Fieltro
llevas en verano?" (Tragen Sie im Sommer Filz?) BARZOQUE: "Quizá
volveré en invierno. / El quitasol." (Vielleicht bin ich erst
im Winter zurück. Der Sonnenschirm). DON PEDRO: "¿Quitasol,
/ yendo de noche?" (Sonnenschirm, wenn wir Nachts reisen?) BARZOQUE meint,
der Sonnenschirm sei nötig, denn es könne immerhin sein, dass
man das Gasthaus nicht pünktlich erreiche und so ein wenig Sonne abbekomme:
"Por eso / que quien de noche camina, / le ha menester, pues es cierto
/ que hace calor, y no están / las posadas tan a tiempo,
/ que no dé un poco de sol; / y cuando no sirve desto,
/ ¿hay más que hacer del que fue / quitasol, quita-sereno?
/ Las botas grandes..." (...Sonnenschirm, falls es heiter wird. Die großen
Stiefel ...). DON JUAN: "¡En julio / botas!" (Im Juli Stiefel!) BARZOQUE:
"Éstas que yo llevo. / yo he de calzarlas." (Diese, die ich trage.
Ich muss sie anziehen). DON PEDRO: "¿Ahora?" (Jetzt?) BARZOQUE:
"Pues ¿para cuándo se hicieron / ellas, sino para cuando
/ hay mayores sedes?" (Nun, für wann wurden sie gemacht, wenn nicht
für größere Veranstaltungsorte?) DON JUAN: "¿Luego
/ son de vino?" (Später sind sie für Wein?) BARZOQUE: "Pues."
(folglich). DON PEDRO: "¿Y cuántas?" (Und wie viel?) BARZOQUE:
"Dos, por igualar el peso." (Zwei, um dem Gewicht zu entsprechen). DON
PEDRO: "Si escuchamos a este loco, / no saldrás, a lo que entiendo,
/ de aquí hasta el amanecer." (Wenn wir auf diesen Verrückten
hören, werden wir es kaum, soweit ich das verstehe, von hier bis zum
Morgengrauen schaffen). BARZOQUE: "Nada se olvida, en efecto. / Vamos...,
si bien no sé qué / escrúpulo acá me tengo
/ de que se me olvida algo, / que dudando y discurriendo, / me acuerdo
de cierta cosa, / y qué cosa no me acuerdo." (Nichts wird tatsächlich
vergessen. Komm schon ... obwohl ich nicht weiß was für Skrupel
ich hier habe, dass ich etwas vergesse, dieses Zweifeln und Denken, dass
ich mich an eine bestimmte Sache erinnere und woran ich mich nicht erinnere).
DON JUAN: "Dame tu mano, señor." (Geben Sie mir Ihre Hand, Sir).
[73]
PERSONAJES:
DON JUAN, ÁLVAREZ, escudero, BARZOQUE, gracioso,
DON PEDRO, DOÑA MARCELA, DON DIEGO, INÉS, criada,
ENRIQUE, criado, DOÑA LEONOR, DON LUIS, JUANA,
criada, CELIO, criado, Acompañamiento
"BARZOQUE
Dame para reír
licencia.
...
MARCELA
¿Hay tal
desvergüenza?
Pues tú,
pícaro, ¿también
te burlas de mí?"
Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar I
DON JUAN
¿Está
todo puesto ya?
BARZOQUE
Ya, señor,
todo está puesto;
sólo falta
de ponerte
tú a caballo.
DON PEDRO
Mira, necio,
si se olvida algo.
BARZOQUE
Ahora iré
la memoria recorriendo.
Mi amo aquí
está, yo aquí estoy,
las mulas allí
están; bueno,
cabales hasta aquí
estamos,
tantas mulas como
dueños.
Las maletas allí
están,
la sombrerera y
el fieltro.
DON JUAN
¿Fieltro
llevas en verano?
BARZOQUE
Quizá volveré
en invierno.
El quitasol.
DON PEDRO
¿Quitasol,
yendo de noche?
BARZOQUE
Por eso
que quien de noche
camina,
le ha menester,
pues es cierto
que hace calor,
y no están
las posadas tan
a tiempo,
que no dé
un poco de sol;
y cuando no sirve
desto,
¿hay más
que hacer del que fue
quitasol, quita-sereno?
Las botas grandes...
DON JUAN
¡En julio
botas!
BARZOQUE
Éstas que
yo llevo.
yo he de calzarlas.
DON PEDRO
¿Ahora?
BARZOQUE
Pues ¿para
cuándo se hicieron
ellas, sino para
cuando
hay mayores sedes?
DON JUAN
¿Luego
son de vino?
BARZOQUE
Pues.
DON PEDRO
¿Y cuántas?
BARZOQUE
Dos, por igualar
el peso.
DON PEDRO
Si escuchamos a
este loco,
no saldrás,
a lo que entiendo,
de aquí hasta
el amanecer
BARZOQUE
Nada se olvida,
en efecto.
Vamos..., si bien
no sé qué
escrúpulo
acá me tengo
de que se me olvida
algo,
que dudando y discurriendo,
me acuerdo de cierta
cosa,
y qué cosa
no me acuerdo.
DON JUAN
Dame tu mano, señor."
Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia I
19. Calderóns
"El mágico prodigioso" und Goethes Faust; "si bien un diablo y un
mozo / de mulas todo es lo mesmo" (obwohl ein Teufel und ein Maultiertreiber
das gleiche sind); "Sueño debe de haber sido" (Ein Traum muss es
gewesen sein)
BARZOQUE kann über
alles Witze machen, nur wenn es darum geht seine Seele an den Teufel zu
verkaufen, hört der Spaß bei ihm auf. Es ist zwar nicht ganz
so wie in Calderóns "El mágico prodigioso" oder Goethes Faust,
dass er dem Teufel seine Seele verspricht, dennoch sagt DON JUAN, er würde
seine Seele für seine Angebetete geben. Seit langer Zeit mal wieder
besuchen sie sein Elternhaus. DON JUAN und BARZOQUE öffnen leise eine
Tür. DON JUAN: "Abre más quedo, / no alborotemos la casa,
/ si está mi padre durmiendo" (Leiser öffnen, lasst uns das
Haus nicht stören, wenn mein Vater schläft). BARZOQUE erinnert
sich an den Albtraum beim letzten Besuch: "¡Vive Dios, que no he
tenido / tal pesadilla y desvelo". DON JUAN erinnert sich wie glücklich
er damals war als er nach einer Schönheit suchte und sie in seiner
Seele trug: "¡Oh! Qué feliz fuera yo, / si como a Madrid
me vuelvo / a buscar unos papeles, / volviera alegre y contento
/ a buscar una hermosura / que dentro del alma tengo!" BARZOQUE
fragt ihn: "¿Qué dieras, señor, por verla?" (Was würden
Sie geben, Herr, um sie zu sehen?) DON JUAN: "Diera el alma." (die
Seele geben). BARZOQUE: "¡Caro precio!" (Teurer Preis!) DON JUAN:
"Entra en la sala." (Geh in den Raum hinein). BARZOQUE: "¡A esta
hora / hay luz en ella! ¿A qué efecto?" (Zu dieser Stunde
ist Licht drin! Zu welchem Zweck?) DON JUAN: "Algún criado
quizá / estará... Mas, ¡santos cielos!" (Ein
Diener vielleicht, so wird es sein ... Aber, heiliger Himmel!) BARZOQUE:
"¡Qué miro! / (Repara en LEONOR) ¡Jesús
mil veces" (Was ich sehe! - Er entdeckt LEONOR - Jesus tausendmal).
DON JUAN: "¿De qué tiemblas?" (Worüber zittern Sie?)
BARZOQUE: "De algo tiemblo. / pues es la mujer que está /
sobre esa silla durmiendo / la misma que adoras." (Ich zittere vor
etwas. Nun, die Frau, die dort auf diesem Stuhl schläft, ist die gleiche,
das du liebst). DON JUAN: "Bien / la extrañeza del suceso
/ Puede dar admiración, / miedo no." (Gut, die Seltsamkeit
des Ereignisses kann Bewunderung geben, keine Angst). BARZOQUE: "¿Cómo
no miedo, / si cuando ofreces el alma / te la hallas en tu aposento,
/ en fe de que aceptó / la palabra el diablo?" (Wie nicht
fürchten, Ja, wenn du deine Seele anbietest, du findest sie
in deinem Zimmer, im Glauben, dass du das Wort dem Teufel gegeben hast?)
DON JUAN meint, er sei töricht, wer solle den Teufel beauftragt haben?:
"Necio, / ¿tan bien mandado es el diablo?" BARZOQUE: "No lo es;
pero puede serlo. / ¿Quién querías tú
que aquí / te la tuviese? (Er ist es nicht; aber es
kann sein. Wen wolltest du hier haben? Hattest du es?) DON JUAN: "Sucesos
/ que ahora no se ofrecen." (Veranstaltungen werden jetzt nicht angeboten).
BARZOQUE: "Pacto / ha sido explícito, es cierto." (Der Pakt war
explizit, es ist wahr). DON JUAN: "Llega esa luz." (Das Licht kommt).
BARZOQUE: "¿Yo llegar?" (komme ich dorthin?) DON JUAN: "¿Adónde
te vas?" (Wohin gehst du?) BARZOQUE will vor dem Teufel davonlaufen, bemerkt
aber, dass der Teufel und der Maultiertreiber - hier wird wohl an den arabischen
Mozo Mohammed gedacht - ziemlich ähnlich sind : "Huyendo / della y
de ti. Con las mulas / y el mozo, señor, te espero,
/ si bien un diablo y un mozo / de mulas todo es lo mesmo." (Weg
rennen ... Mit den Maultieren und dem Maultiertreiber, Herr, ich werde
auf Sie warten, obwohl ein Teufel und ein Maultiertreiber das gleiche sind).
[74]
DON JUAN weiß
nicht mehr ob er träumt oder ob es Wirklichkeit ist: "Ignorada deidad
mía, / si eres en esta ocasión / el cuerpo de mi ilusión,
/ la alma de mi fantasía, / si sombra que helada y fría
/ mi imaginación formó, / ¿cómo hizo en quien
no te amó / mi imaginación efeto? / Luego no eres mi conceto,
/ pues te ve otro más que yo. / Pues siendo en mi devaneo
/ cuerpo con alma y sentido, / ¿quién pudo haberte traído
/ al lugar donde te veo? / Conjuro de amor, no creo / haberle tal,
que pudiera / atraerte aquí: de manera, / que aunque aquí
te llego a ver, / no hallo razones de ser / fingida ni verdadera.
/ Pues ¿qué serás?; que rendido / a una duda y otra
duda, / no hay desengaño que acuda / sino a quitarme el sentido.
/ Sueño debe de haber sido / cuanto estoy viendo y tocando;
/ aunque tampoco, mirando / que fuera impropiedad, siendo / tú la
que aquí estás durmiendo, / ser yo el que aquí está
soñando. / Aunque bien puede ser, sí; / que si de ser
inmortal / el alma, es clara señal / el sueño, y yo te la
di. / cierto es que aunque anime en mí, / en ti vive; y así,
cuando / duermes tú, estoy delirando / yo: con que ser puede (¡ay
Dios!) / con un alma estar los dos, / tú durmiendo y yo soñando.
/ Y puesto que sueños son / las dichas y los contentos, / soñémoslos
de una vez / hermosa deidad..." (Meine ignorierte Gottheit, wenn du diesmal
bist der Körper meiner Illusion, die Seele meiner Fantasie, Ja, der
Schatten, das eisige und kalte meiner Phantasie formte sich, Wie hat er
es gemacht, der dich nicht geliebt hat, mein Phantasieeffekt? Dann bist
du nicht mein Konzept, Nun, jemand anderes sieht dich. Nun, in meiner Wildheit
zu sein Körper mit Seele und die Bedeutung, Wer hätte dich bringen
können zu dem Ort, an dem ich dich sehe? Liebeszauber, ich glaube
nicht es würde solchen geben, der sie hierher locken könnte:
in gewisser Weise, dass, obwohl ich dich hier sehe, Ich finde keinen Grund
dazu vorgetäuscht oder wahr. Nun, was wirst du sein? das ergab sich
zu einem Zweifel und einem anderen Zweifel, Es gibt keine Enttäuschung,
die kommt aber um meinen Sinn zu nehmen. Ein Traum muss es gewesen sein,
wie viel ich sehe und berühre; obwohl auch nicht, schauend dass es
Unangemessenheit war, so zu sein, dass du hier schläfst, und ich,
der hier träumt. Obwohl es gut sein kann, ja; Was ist, wenn man unsterblich
ist? Die Seele ist ein klares Zeichen
der Traum, und ich
gab es dir. Es ist wahr, dass, obwohl es in mir animiert, in dir lebt;
und so wenn Du schläfst, bin ich wahnsinnig, Ich: mit was kann es
sein (oh Gott!) mit einer Seele, beides zu sein, Du schläfst und ich
träume. Und da sind Träume der Glücklichen, Lass sie uns
sofort träumen, schöne Gottheit ...) [75]
"Salen DON
JUAN y BARZOQUE, abriendo quedito una puerta.
DON JUAN
Abre más
quedo,
no alborotemos la
casa,
si está mi
padre durmiendo,
ya que habiéndote
dejado
todos mis papeles
puestos
sobre el bufete,
la llave
llevaste de mi aposento;
porque en un descuido,
otro
pueda servir de
remedio.
BARZOQUE
¡Vive Dios,
que no he tenido
tal pesadilla y
desvelo,
como el que llevaba,
hasta
acordarme que eran
ellos
lo que se olvidaba!
Bien
que fue dicha ser
tan presto.
DON JUAN
¡Oh! Qué
feliz fuera yo,
si como a Madrid
me vuelvo
a buscar unos papeles,
volviera alegre
y contento
a buscar una hermosura
que dentro del alma
tengo!
BARZOQUE
¿Qué
dieras, señor, por verla?
DON JUAN
Diera el alma.
BARZOQUE
¡Caro precio!
DON JUAN
Entra en la sala.
BARZOQUE
¡A esta hora
hay luz en ella!
¿A qué efecto?
DON JUAN
Algún criado
quizá
estará...
Mas, ¡santos cielos!
BARZOQUE
¡Qué
miro!
(Repara en LEONOR.)
¡Jesús
mil veces,
DON JUAN
¿De qué
tiemblas?
BARZOQUE
De algo tiemblo.
pues es la mujer
que está
sobre esa silla
durmiendo
la misma que adoras.
DON JUAN
Bien
la extrañeza
del suceso
Puede dar admiración,
miedo no.
BARZOQUE
¿Cómo
no miedo,
si cuando ofreces
el alma
te la hallas en
tu aposento,
en fe de que aceptó
la palabra el diablo?
DON JUAN
Necio,
¿tan bien
mandado es el diablo?
BARZOQUE
No lo es; pero puede
serlo.
¿Quién
querías tú que aquí
te la tuviese?
DON JUAN
Sucesos
que ahora no se
ofrecen.
BARZOQUE
Pacto
ha sido explícito,
es cierto.
DON JUAN
Llega esa luz.
BARZOQUE
¿Yo llegar?
DON JUAN
¿Adónde
te vas?
BARZOQUE
Huyendo
della y de ti. Con
las mulas
y el mozo, señor,
te espero,
si bien un diablo
y un mozo
de mulas todo es
lo mesmo.
DON JUAN
Ignorada deidad
mía,
si eres en esta
ocasión
el cuerpo de mi
ilusión,
la alma de mi fantasía,
si sombra que helada
y fría
mi imaginación
formó,
¿cómo
hizo en quien no te amó
mi imaginación
efeto?
Luego no eres mi
conceto,
pues te ve otro
más que yo.
Pues siendo en mi
devaneo
cuerpo con alma
y sentido,
¿quién
pudo haberte traído
al lugar donde te
veo?
Conjuro de amor,
no creo
haberle tal, que
pudiera
atraerte aquí:
de manera,
que aunque aquí
te llego a ver,
no hallo razones
de ser
fingida ni verdadera.
Pues ¿qué
serás?; que rendido
a una duda y otra
duda,
no hay desengaño
que acuda
sino a quitarme
el sentido.
Sueño debe
de haber sido
cuanto estoy viendo
y tocando;
aunque tampoco,
mirando
que fuera impropiedad,
siendo
tú la que
aquí estás durmiendo,
ser yo el que aquí
está soñando.
Aunque bien puede
ser, sí;
que si de ser inmortal
el alma, es clara
señal
el sueño,
y yo te la di.
cierto es que aunque
anime en mí,
en ti vive; y así,
cuando
duermes tú,
estoy delirando
yo: con que ser
puede (¡ay Dios!)
con un alma estar
los dos,
tú durmiendo
y yo soñando.
Y puesto que sueños
son
las dichas y los
contentos,
soñémoslos
de una vez
hermosa deidad..."
Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia I
20. BARZOQUE, der Religionscoach;
"luz de saber" (Licht des Wissens); "Porque, sin dudarlo, / un diablo súcubo
fue" (Denn ohne zu zögern, das war ein weiblicher Dämon); "era
diablo bautizado" (sie war ein getaufter Teufel); "Por quien se dijo más
bien: / «Otro diablo que llegó.»" (Von dem eher
gesagt werden könnte: "Ein weiterer Teufel, der gekommen ist"); "El
seguirle es desatino" (Ihm zu folgen ist Torheit); "Es / el demonio que
anda listo" (Ist der Teufel, der bereit ist); "El diablo se lo dijo" (Der
Teufel sagte es); "Tu demonio, que es, sin duda, / chismoso, sobre
lascivo" (Dein Dämon, das zweifellos klatschsüchtig und lasziv
ist); BARZOQUE: "Es el diablo." (Es ist der Teufel); die Fahrt entpuppt
sich fast wie eine Fahrt nach Mekka: "Que te lleve, / por tan grandes desatinos."
(Eine Fahrt, für so großen Unsinn)
Es wird komplizierter.
BARZOQUE muss als Dämonologe oder Religionscoach tätig werden.
LEONOR hofft auf mehr Licht des Wissens: ¡Cielos, concededme
/ alguna luz de saber / quién aquel tirano fuese / de
mi honor!" (Der Himmel gewährt mir etwas Licht des Wissens wer dieser
Tyrann war meiner Ehre!) DON LUIS will wissen: "Pues ¿cómo
sin saber que / vos la amabais, os buscó / esa dama?"
(Nun, wie ohne das zu wissen hast du sie geliebt, sie hat dich gesucht,
diese Dame?) DON JUAN: "¡Qué sé yo!" (Was weiß
ich!) DON LUIS: "¿Quién la trajo?" (Wer hat sie hergebracht?)
DON JUAN: "¡Yo qué sé! / Ni de saberlo he cuidado."
(Ich weiß es nicht! Ich weiß nicht einmal, dass ich darauf
geachtet habe). BARZOQUE: "¿Cómo es posible, señor,
/ que eso cuentes sin temor? / Que yo, de haberlo escuchado
/ ahora, aunque lo temblé / entonces, vuelvo a temblarlo."
(Wie ist es möglich, Herr, dass du ohne Angst zählst? Dass ich
zugehört habe jetzt, obwohl ich gezittert habe und dann dann wieder
zittere). DON LUIS: "¿Por qué?" (Warum?) BARZOQUE meint,
ein weiblicher Dämon, ein sogenannter Sukkubus, das weibliche Gegenstück
zum Incubus, sei im Spiel: "Porque, sin dudarlo, / un diablo súcubo
fue." (Denn ohne zu zögern, das war ein weiblicher Dämon).
DON JUAN: "Calla, necio." (Halt die Klappe, du Narr). BARZOQUE: "¿Quién
pudiera / ser quien en casa se hallara / al tiempo que él
en voz clara / dijo que por verla diera / el alma, y luego
la vio, / sino el demonio vestido / de mujer?" (Wer hat denn
zu Hause, während er mit klarer Stimme sagte, um sie zu sehen würde
er seine Seele geben, und dann sah er sie, aber der Teufel hat sich als
Frau verkleidet?) [76]
DON JUAN erzählt
mehr von seiner Liebesgeschichte: "Seguirla quise, y no pude / por
un grande impedimento." (Ich wollte ihr folgen, und ich konnte nicht durch
ein großes Hindernis). BARZOQUE: "Aqueso no importa al cuento." (Das
spielt für die Geschichte keine Rolle). DON JUAN: "Volví
a ver si al templo acude, / donde la vi la primera / vez."
(Ich ging zurück, um zu sehen, ob sie zur Kirche geht, wo ich sie
zuerst gesehen habe). BARZOQUE: "Volvió, que aunque sagrado, / era
diablo bautizado." (Sie kehrte zurück, obwohl heilig, sie war ein
getaufter Teufel). DON JUAN: "Siguiéndola, a ver quién
era, / otro acaso sucedió, / que lo embarazó
también." (Ihr folgen, um zu sehen, wer sie war, und ob ein anderer
vielleicht bei ihr ist, das hat mich auch verwirrt). BARZOQUE: "Por
quien se dijo más bien: / «Otro diablo que llegó.»"
(Von dem eher gesagt werden könnte: "Ein weiterer Teufel, der gekommen
ist" ). DON JUAN erzählt wie er sie schlafend in seinem Zimmer angetroffen
habe: "la vi en mi cuarto dormir" (Ich sah sie in meinem Zimmer schlafen).
BARZOQUE: "Acabando de decir / que daría el alma por ella."
(Nur um zu sagen dass du die Seele für sie geben würdest).
DON LUIS: "¿Cómo en tan raro suceso / no preguntasteis
quién fuese, / ni quién allí la trajese?" (Wie
hast du in so einem seltenen Fall nicht gefragt, wer sie ist, noch wer
sie hat dorthin gebracht?) DON JUAN: "¿Quién me metía
a mí en eso? /
Si ella se quería
ocultar, / ¿preguntarla no sería / quien era,
descortesía?" (Wer sie zu mir gebracht hat? Wenn sie sich verstecken
wollte, sie zu fragen wer sie sei, wäre es nicht unhöflich gewesen?)
DON LUIS: "Pues ¿qué hicisteis?" (Was hast du gemacht?)
DON JUAN: "Sin hablar, / maté la luz." (Ohne zu sprechen, habe ich
das Licht ausgemacht). DON LUIS: "¿Para qué?" (wozu?) DON
JUAN: "Para que ella no supiera / tampoco allí quién
yo era." (Damit sie es nicht weiß,
weder dass ich dort,
noch wer ich war). [77]
Ihr Gerede weckt
die halbe Nachbarschaft auf. DON JUAN: "No me detengas, Barzoque." (Halte
mich nicht auf, Barzoque). BARZOQUE: "El seguirle es desatino." (Ihm zu
folgen ist Torheit). MARCELA: "Inés, ¿qué ruido /
es ése?" (Ines, was für ein Geräusch ist das?) INÉS:
"Al tiempo, señora, / que Don Diego se iba, vino / Don Juan."
(Zu der Zeit, gnädige Frau, als Don Diego ging, kam Don Juan). MARCELA:
"¿Qué Don Juan?" (Was für ein Don Juan?) DON JUAN: "Yo
soy, /
que sabré
mejor decirlo. / Pues ¿somos tantos Don Juanes, / que
dudas cuál haya sido?" (Ich bin es, denn ich werde es besser wissen,
zu sagen wer ich bin. Nun, sind wir so viele Don Juanes? Was bezweifeln
Sie, was es war?) MARCELA [Aparte.] "Si él viene pidiendo
celos, / ¡a muy buen tiempo ha venido!" (Wenn er um Eifersucht
bittet, eine sehr gute Zeit ist gekommen!) DON JUAN: "¿Quién,
/ en ausencia mía, ha tenido / licencia de visitarte?" (Wer,
In meiner Abwesenheit hatte die Lizenz, Sie zu besuchen?) MARCELA
[Aparte.] "Mucho he de hacer si resisto / la cólera; pero
importa. / Ese hombre no ha salido, / Don Juan, de mi cuarto;
y bien / pudieras con otro estilo / desengañarte primero,
/ que entrar tan inadvertido / barajando el alborozo / de verte."
(Ich habe viel zu tun, wenn ich mich widersetze dem Zorn; aber es ist wichtig.
Dieser Mann ist nicht herausgekommen, Don Juan aus meinem Zimmer; gut Sie
könnten mit einem anderen Stil so unbemerkt eingetreten sein, dass
die Freude, dich zu sehen, abnimmt). DON JUAN erfindet eine Lügengeschichte.
BARZOQUE: "¡Jesucristo!" (Jesus Christus!) DON JUAN: "¿Qué
es esto, Barzoque?" (Was ist das, Barzoque?) BARZOQUE: "Es / el demonio
que anda listo." (Ist der Teufel, der bereit ist). MARCELA: "¿Veis
que sois un embustero, / y que encubierto y fingido, / disimulando
quién sois, / habéis a Madrid venido / a ver
a una dama antes / de ahora?" (Sehen Sie, dass Sie ein Lügner
sind, und dass du dich verkleidest, vortäuschst, und verbirgst, wer
du bist, sind Sie nach Madrid gekommen um eine Dame vorher zu sehen?) BARZOQUE
[Aparte]: "El diablo se lo dijo." (Der Teufel sagte es). MARCELA: "A esto
no hay satisfacción; / y así, de mi casa idos,
/ que en mi vida no he de veros." (Es gibt keine Befriedigung dafür;
und so, weg von meinem Haus, dass ich dich in meinem Leben nicht mehr sehen
muss). DON JUAN: "Oye, escucha." (Hey, hör zu). MARCELA: "No he de
oíros, / hasta vengarme, Don Juan, / de vos, por los propios
filos." (Ich werde dich nicht hören, bis ich mich räche, Don
Juan...). BARZOQUE: "Todo se sabe, señor." (Alles ist bekannt, Herr).
DON JUAN: "¿Quién puede habérselo dicho?" (Wer kann
es ihr gesagt haben?) BARZOQUE: "Tu demonio, que es, sin duda, /
chismoso, sobre lascivo." (Dein Dämon, das zweifellos klatschsüchtig
und lasziv ist). DON JUAN: "¿Quién será aquella mujer
/ que contó que yo había sido / el que había
vuelto encubierto, / y a Marcela se lo dijo, / callándoselo
a mi padre?" (Wer wird diese Frau sein? Wer sagte, dass ich gewesen war
derjenige, der verdeckt zurückgekehrt war ...) BARZOQUE: "Yo bien
sé quién será." (Ich weiß wer es sein wird).
DON JUAN: "Dilo." (Sag es). BARZOQUE: "Es el diablo." (Es ist der Teufel).
Für DON JUAN entpuppt sich die Fahrt fast wie eine Fahrt nach Mekka:
"Que te lleve, / por tan grandes desatinos." (Eine Fahrt, für so großen
Unsinn). [78]
"LEONOR
¡Cielos, concededme
alguna luz de saber
quién aquel
tirano fuese
de mi honor!
...
DON LUIS
Pues ¿cómo
sin saber que
vos la amabais,
os buscó
esa dama?
DON JUAN
¡Qué
sé yo!
DON LUIS
¿Quién
la trajo?
DON JUAN
¡Yo qué
sé!
Ni de saberlo he
cuidado.
BARZOQUE
¿Cómo
es posible, señor,
que eso cuentes
sin temor?
Que yo, de haberlo
escuchado
ahora, aunque lo
temblé
entonces, vuelvo
a temblarlo.
DON LUIS
¿Por qué?
BARZOQUE
Porque, sin dudarlo,
un diablo súcubo
fue.
DON JUAN
Calla, necio.
BARZOQUE
¿Quién
pudiera
ser quien en casa
se hallara
al tiempo que él
en voz clara
dijo que por verla
diera
el alma, y luego
la vio,
sino el demonio
vestido
de mujer?" Pedro
Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia II
"DON JUAN
Seguirla quise,
y no pude
por un grande impedimento.
BARZOQUE
Aqueso no importa
al cuento.
DON JUAN
Volví a ver
si al templo acude,
donde la vi la primera
vez.
BARZOQUE
Volvió, que
aunque sagrado,
era diablo bautizado.
DON JUAN
Siguiéndola,
a ver quién era,
otro acaso sucedió,
que lo embarazó
también.
BARZOQUE
Por quien se dijo
más bien:
«Otro diablo
que llegó.»
DON JUAN
Llegó en
esto mi partida:
ausentarme determino;
cuando, yendo mi
camino,
éste, que
siempre se olvida
de lo que más
importó,
se acordó
que había dejado
mis papeles. Enfadado,
volví a Madrid,
y por no
alborotar, quise
entrar,
con llave que yo
tenía
en mi cuarto; luz
había,
y apenas volví
a mirar
quién estaba
allí, cuando a ella
la vi en mi cuarto
dormir.
BARZOQUE
Acabando de decir
que daría
el alma por ella.
DON LUIS
¿Cómo
en tan raro suceso
no preguntasteis
quién fuese,
ni quién
allí la trajese?
DON JUAN
¿Quién
me metía a mí en eso?
Si ella se quería
ocultar,
¿preguntarla
no sería
quien era, descortesía?
DON LUIS
Pues ¿qué
hicisteis?
DON JUAN
Sin hablar,
maté la luz.
DON LUIS
¿Para qué?
DON JUAN
Para que ella no
supiera
tampoco allí
quién yo era." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como
callar, comedia II
"DON JUAN
No me detengas,
Barzoque.
BARZOQUE
El seguirle es desatino...
MARCELA
Inés, ¿qué
ruido
es ése?
INÉS
Al tiempo, señora,
que Don Diego se
iba, vino
Don Juan.
MARCELA
¿Qué
Don Juan?
(Salen DON JUAN
y BARZOQUE.)
DON JUAN
Yo soy,
que sabré
mejor decirlo.
Pues ¿somos
tantos Don Juanes,
que dudas cuál
haya sido?
MARCELA [Aparte.]
Si él viene
pidiendo celos,
¡a muy buen
tiempo ha venido! ...
DON JUAN
¿Quién,
en ausencia mía,
ha tenido
licencia de visitarte?
MARCELA [Aparte.]
Mucho he de hacer
si resisto
la cólera;
pero importa.
Ese hombre no ha
salido,
Don Juan, de mi
cuarto; y bien
pudieras con otro
estilo
desengañarte
primero,
que entrar tan inadvertido
barajando el alborozo
de verte...
BARZOQUE
¡Jesucristo!
DON JUAN
¿Qué
es esto, Barzoque?
BARZOQUE
Es
el demonio que anda
listo.
MARCELA
¿Veis que
sois un embustero,
y que encubierto
y fingido,
disimulando quién
sois,
habéis a
Madrid venido
a ver a una dama
antes
de ahora?
BARZOQUE
[Aparte.]
El diablo se lo
dijo.
MARCELA
A esto no hay satisfacción;
y así, de
mi casa idos,
que en mi vida no
he de veros.
DON JUAN
Oye, escucha.
MARCELA
No he de oíros,
hasta vengarme,
Don Juan,
de vos, por los
propios filos.
BARZOQUE
Todo se sabe, señor.
DON JUAN
¿Quién
puede habérselo dicho?
BARZOQUE
Tu demonio, que
es, sin duda,
chismoso, sobre
lascivo.
DON JUAN
¿Quién
será aquella mujer
que contó
que yo había sido
el que había
vuelto encubierto,
y a Marcela se lo
dijo,
callándoselo
a mi padre?
BARZOQUE
Yo bien sé
quién será.
DON JUAN
Dilo.
BARZOQUE
Es el diablo.
DON JUAN
Que te lleve,
por tan grandes
desatinos." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar,
comedia II
21. BARZOQUE, der Liebescoach;
"que el diablo no conociera / a quien tanto le ha servido!" (dass
der Teufel nicht wusste, wem es so viel gedient hat!); BARZOQUE: "¿Quién
lo ignora? / Porque ¿hay mayor necedad, / ni es posible, que
ir a ver / enojada una mujer?" (Wer ignoriert es? Denn gibt es nicht
eine größere Torheit, wütend eine Frau zu sehen?);
DON JUAN: "¡Vos fuera a estas horas!" (Du gehst um diese Zeit aus!);
MARCELA: "Sí, que las grandes señoras / de noche nos
visitamos." (Ja, diese großartigen, erwachsenen Damen, Nachts
besuchen wir uns); MARCELA: "¿Dónde vais?" (Wohin gehst du?)
BARZOQUE: "Ved lo que pasa." (sehen was passiert); Zum Schluss kommt DON
JUAN zur Erkenntnis, dass er wie manch ein Politiker oder eine Politikerin,
ein Feigling war, alles bedauert und besser die Klappe gehalten hätte
Der Platz ist inzwischen
voller Leute, als BARZOQUE, der Liebescoach, mit seiner Arbeit beginnt:
"Toda la corte está llena / de que eres muy entendido,
/ y yo en mi vida te he oído / decir una cosa buena." (Der
ganze Platz ist voll, so dass sie sehr gut informiert sind, und in meinem
Leben habe ich dich sagen gehört eine gute Sache). DON JUAN:
"¿Por qué lo dices ahora?" (Warum sagst du das jetzt?)
BARZOQUE: "Porque acabas de decir / que a ver a Marcela has de ir."
(Weil du gerade gesagt hast, dass du gehen musst, um Marcela zu sehen).
DON JUAN: "¿Y eso es malo?" (Und das ist schlecht?) BARZOQUE: "¿Quién
lo ignora? / Porque ¿hay mayor necedad, / ni es posible, que
ir a ver / enojada una mujer?" (Wer ignoriert es? Denn gibt es nicht
eine größere Torheit, wütend eine Frau zu sehen?)
DON JUAN gesteht ihm seine Liebe zu Marcela. BARZOQUE gibt ihm den Rat:
"Nunca ama un favorecido / tanto como un despreciado." (Liebt niemals
einen Begünstigten so viel wie einen Verschmähten). DON
JUAN meint, es sei nicht das, er glaube an sein Vertrauen, er liebe sie
ohne dass er nach ihr jage, seine Wünsche seien rational. BARZOQUE:
"Y ésa es la mayor, si infiero / que otra el amor no ha tenido,
/ que «yo olvido porque olvido, / y yo quiero porque quiero».
/ Y así, dejada por llana, / pues querer pudiste ayer
/ y olvidar hoy, y querer / hoy para olvidar mañana,
/ vamos a cómo hablarás / a mujer que te cogió
/ en tal mentira." (Und das ist das Größte, wenn ich daraus
schließe, was andere Liebe nicht gehabt hat, das «Ich vergesse,
weil ich vergesse, und ich will, weil ich will ». Und so, flach gelassen,
Du könntest gestern lieben und heute vergessen oder wollen und heute
morgen vergessen, Lass uns sprechen über die Frau, die dich gefangen
hat in einer solchen Lüge). DON JUAN: "Eso no / es lo que yo siento
más, / sino pensar que mujer, / que su retrato la ha
dado, / Barzoque, y que la ha contado / el que yo la volví
a ver, / ya me tiene conocido." (Nicht das ist das, was ich am meisten
fühle, aber an diese Frau zu denken, dass sie ihr Porträt gegeben
hat, Barzoque, dass ich sie kontaktierte und sie wieder sah, du kennst
mich schon). BARZOQUE: "¿Eso dudas? ¡Bueno fuera / que
el diablo no conociera / a quien tanto le ha servido!" (bezweifelst
du das? OK ich bin raus, dass der Teufel nicht wusste, wem es so viel gedient
hat!) DON JUAN: "¿Hasta cuándo aquesa vana / necedad
has de creer?" (Wie lange soll ich diese eitle Dummheit glauben?) BARZOQUE:
"Hasta que la vuelva a ver, / en tratable carne humana." (Bis ich
sie wieder sehe in behandelbarem menschlichem Fleisch). DON JUAN fragt
sich, warum Marcela wusste, dass sie kommen würden. BARZOQUE: "¿Quieres
pagarme, señor, / todo cuanto te he servido / mal o
bien? Pues sólo pido / que no hables más deste amor.
/ Vamos a ver a Marcela, / aunque ella enojada esté,
/ y aunque a uno y otro nos dé / cualquiera alhaja que duela,
/ y no hablemos más en esto; / que tiemblo de discurrir
/ en ello." (Wollen Sie mich bezahlen, Herr, meine Arbeit als Coach, ob
sie nun schlecht oder gut war? Nun, ich frage nur weil du nicht mehr von
dieser Liebe sprichst. Mal sehen, Marcela, obwohl sie wütend ist,
und obwohl sie dem einen und dem anderen Schmuck gibt, der weh tut, und
lass uns nicht mehr darüber reden; Ich zittere, und kann kaum noch
umherlaufen). DON JUAN gibt zu, dass er eifersüchtig ist und für
sie da sein müsse. BARZOQUE: "Di que estás enamorado,
/ y acabemos de una vez." (Sag, du bist verliebt und lassen Sie es uns
hinter uns bringen). DON JUAN: "Ya lo he dicho." (Ich habe es schon gesagt).
BARZOQUE: "Ella es Inés / ¿no son aquellas dos?" (Sie ist
Inés. Sind das nicht die beiden?) DON JUAN: "si" (Ja). BARZOQUE:
"A su casa por aquí / vendrán." (Zu deinem Haus hier
drüben werden sie kommen). [79]
BARZOQUE und
DON JUAN treffen auf MARCELA und INÉS (Agnes). MARCELA: "¿No
es don Juan?" (Ist das nicht Don Juan?) INÉS: "Sí" (Ja).
DON JUAN: "Pues. / ¡Señora Marcela!..." (Gut. Frau Marcela!)
MARCELA: "Vamos, Inés." (Lass uns gehen, Agnes) DON JUAN: "¡Vos
fuera a estas horas!" (Du gehst um diese Zeit aus!) MARCELA: "Sí,
que las grandes señoras / de noche nos visitamos." (Ja,
diese großartigen, erwachsenen Damen, Nachts besuchen wir uns)
DON JUAN: "¿De
dónde venís?" (Woher kommst du?) MARCELA: "No sé"
(ich weiß es nicht). DON JUAN: "Pues yo saberlo he querido." (Nun,
ich wollte es wissen). MARCELA: "Una visita a hacer he ido / al Príncipe
de Condé, / y pedirle aquel retrato / que vos le dejasteis."
(Um einen Besuch abzustatten bin ich gegangen zu dem Prinzen von Condé,
und um zu fragen nach diesem Porträt, dass du bei ihm liegen gelassen
hast). Es folgt ein kleiner Schlagabtausch und man will sich verabschieden.
MARCELA: "...Ven, Inés." (Komm, Agnes) DON JUAN: "Barzoque, ven".
MARCELA: "¿Dónde vais?" (Wohin gehst du?) BARZOQUE: "Ved
lo que pasa." (sehen was passiert). DON JUAN: "Y ¿dónde vos?"
(Und wohin gehst du?) MARCELA: "Yo, a mi casa." (Ich, zu meinem Haus).
DON JUAN: "Pues yo voy allá también." (Nun, ich gehe auch
dorthin). MARCELA: "¿A qué?" (wozu?) DON JUAN: "A que gran
grosería / fuera el dejaros). (Es wäre wohl eine große
Unhöflichkeit, dich hier draußen zu verlassen). MARCELA: "Mirad
/ que unción de la voluntad / llaman a la cortesía
/ en sus últimos alientos." (Schau, welche Salbung des Willens rufst
du mit freundlicher Genehmigung, obwohl er in seinen letzten Atemzügen
liegt). DON JUAN: "Por eso es justo que quiera / que ya que se muere,
muera / con todos sus sacramentos." (Es ist also nur fair, dass ich
will dass er stirbt, seit er stirbt mit all seinen Sakramenten).
MARCELA: "No habéis de pasar de aquí." (Sie dürfen nicht
von hier aus gehen). DON JUAN: "Tengo de hablaros, que espero / desenojaros."
(Ich muss mit dir reden, was ich hoffe, bleib locker). MARCELA: "No quiero
/ desenojarme." (ich will nicht
locker sein). DON
JUAN: "Yo sí; / que, hecho un yerro, disculpalle / es justicia
y es razón. / Oíd mi satisfacción." (Wenn ich
einen Fehler gemacht habe, entschuldigen Sie mich, es ist Gerechtigkeit
und es ist Vernunft. Höre meine Zufriedenheit). MARCELA: "Mirad
que estáis en la calle, / señor Don Juan." (Schau,
dass du auf der Straße bleibst, Herr Don Juan). DON JUAN: "Algún
día / os dije yo aqueso a vos." (Irgendwann mal, das habe ich dir
gesagt). Nun ergreift BARZOQUE, der Liebescoach, das Wort.
BARZOQUE: "Desierta la boca y tuerta / tenía un rico mercader,
/ y un sastre acertó a tener / tuerta la boca y desierta.
/ Buscando iba bocací / el sastre, y cuando llegó
/ al mercader, preguntó: /
«¿Tiene
usarced bocasí?» / Él, presumiendo que aquello
/ burla era, con gran rigor / dijo: «Boca-así, señor,
/ tengo, ¿qué quiere para ello?» / El sastre,
muy indignado, / creyó que las remedaba, / y en tuertas
voces le daba / quejas de su desenfado. / En tuertas voces
también / el mercader se ofendía: / uno y otro
presumía / que el defecto era desdén, / hasta
que gente que allí / a despartirlos llegó, /
los dos igualmente vio / que tenían boca-así.
/ Si entrambos de una manera / tuerto el corazón tenéis,
/ si un defecto padecéis, / no haya vara ni tijera,
/ sino consolaos los dos / uno a otro, haciendo aquí
/ amistades ante mí, / y entraos a casa con Dios." (Ein reicher
Kaufmann hatte einen Mund, der war verwüstet und schief und ein Schneider
suchte zufällig einen solchen Mund und als der Schneider ankam, und
den Kaufmann fragte: "Müssen Sie den Mund benutzen?", vermutete er,
dass das Spott war mit großer Strenge. Er sagte: "Der Mund ist gut,
Herr, Ich habe ihn, was willst du dafür? » Der Schneider, sehr
empört, dachte, er würde ihn nachahmen, und mit schiefer, einäugiger
Stimme gab er ihm Beschwerden über seine Nachlässigkeit. Auch
mit einäugigen Stimmen
der Kaufmann war
beleidigt: der eine und der andere rühmten sich, dass der Defekt verachtet
würde, bis die Leute da waren um sie zu zerstreuen, die beiden sahen
gleichermaßen, sie hatten so einen Mund. Wenn wir beide in gewisser
Weise, haben ein einäugiges Herz, wenn Sie an einem Defekt leiden,
Es gibt keine Stange oder Schere, aber trösten können sie sich
gegenseitig, eins zu dem anderen, Freundschaft vor mir, und kommen Sie
nach Hause mit Gott). [80]
MARCELA lässt
sich nicht beirren: "Yo no he de entrar en la mía, / si la calle
no dejáis." (Ich werde meine nicht betreten, wenn du die Straße
nicht verlässt). DON JUAN: "Si en eso resuelta estáis, / ya
se cansó mi porfía. / Id con Dios, que no entraré
/ en ella en toda mi vida." (Wenn Sie darin gelöst sind, meine Sturheit
ist müde. Geh mit Gott, ich werde dort nicht eintreten, in meinem
ganzen Leben). MARCELA: "Yo voy muy agradecida / a tanto favor." (Ich bin
sehr dankbar für so viel Gunst). INÉS: "No sé / para
qué le dejas ir, / si lo has de sentir después." (ich weiß
nicht, warum lässt du ihn gehen, wenn du es später fühlen
musst). MARCELA: "Aunque su rigor, Inés, / tanto me has visto sentir,
/ ya cesó el dolor cruel / al punto que él me buscó,
/ porque a él le buscara yo, / si no me buscara él." (Obwohl
seine Strenge, Inés, Du hast gesehen, wie ich mich gefühlt
habe, Der grausame Schmerz hat bereits aufgehört bis zu dem Punkt,
dass er mich suchte, weil ich ihn suchen würde, wenn er mich nicht
gesucht hätte). Nachdem die beiden gegangen sind, meint DON JUAN:
"¿Has visto, Barzoque, igual / rigor en tu vida?" (Hast du
gesehen, Barzoque, die gleiche Strenge in Ihrem Leben?). BARZOQUE: "Sí.
/ En Diocleciano leí / otro, que debió ser tal / como éste,
cuando mató / a un presbítero inocente..." (Ja. Bei Diokletian
habe ich gelesen, ein anderer, der so gewesen sein muss wie dieser, tötete
einem unschuldigen Priester ..). DON JUAN: "¡Qué humor tan
impertinente / cuando estoy muriendo yo!" (Was für ein frecher Humor
wenn ich sterbe!) BARZOQUE: "Ya ella en su casa se ha entrado." (Sie hat
ihr Haus bereits betreten). Sie sehen wie zwei Männer eintreten. DON
JUAN: "A vistos celos, / callar infamia sería." (Bei dieser
Eifersucht wäre Schweigen Schande). BARZOQUE: "Mira que no es cortesía
/ estorbar." (Sehen Sie, es ist keine Höflichkeit, zu stören).
DON JUAN will gleich losstürmen. BARZOQUE beschwichtigt: "Mira primero
/ que son dos." (Schau zuerst, das sind zwei). DON JUAN: "¿No somos
dos / nosotros?" (Sind wir nicht zwei?) BARZOQUE: "No, vive Dios, / que
yo soy humano cero." (Nein, Gott lebt,
dass ich menschlich
eine Null bin). DON JUAN: "Por Dios, que está ya la puerta
/ cerrada." (Bei Gott, die Tür ist schon geschlossen). BARZOQUE: "A
crer te resuelve / que el diablo mesmo se vuelve / si la halla así."
(Zu glauben, dass es dich löst, wenn du es so findest, dass der Teufel
selbst zurückkehrt). DON JUAN: "Pues yo abierta / la veré."
(Nun, ich öffne und werde sie sehen). BARZOQUE: "Pues ¿has
de hacer / tú lo que el diablo no hiciera?" (Nun, musst du das tun?
Wer zum Teufel hätte
das nicht getan?) DON JUAN kommt herein und klopft an... LEONOR: "Y él
¿quién es?" (Und wer ist er?) MARCELA: "Él es Don
Juan / de Mendoza, de Don Pedro / de Mendoza hijo: ¡así
fuera / leal como es caballero, / constante como es ilustre!"
(Er ist Don Juan de Mendoza von Don Pedro de Mendoza der Sohn: so sei es,
treu wie er ein Gentleman ist, so konstant wie illustr ist er!) BARZOQUE
[Aparte]: "Ya me holgara, según pienso, / que fuera diablo
y no dama." (Ich werde glücklich sein, wie ich denke, dass er ein
Teufel und keine Frau war). [81]
Zum Schluss kommt
DON JUAN zur Erkenntnis, dass er, wie manch ein Politiker oder eine Politikerin,
ein Feigling war, alles bedauert und besser die Klappe gehalten hätte:
"Tente, aguarda, que no quiero / saber más. Porque si yo
/ cobarde estuve, temiendo / la ocasión que allí te
tuvo, / ya la sé, y así pretendo / que ninguno
sepa más / que yo. Todo ese suceso, / ni mi padre, ni
tu hermano, / ni ninguno ha de saberlo, / porque si en trances
de honor / dice un discreto proverbio: / No hay cosa como callar,
/ de lo que hablé me arrepiento, / y no quiero saber más,
/ pues que no puedo hacer menos." (Warte, ich will nicht mehr wissen. Denn
ich war ein Feigling und fürchtete die Gelegenheit... All das passiert,
weder mein Vater noch dein Bruder, noch muss es jemand wissen, denn wenn
in Trances der Ehre sagt ein diskretes Sprichwort: Es gibt nichts Schöneres
als die Klappe zu halten, was ich gesagt habe, bedauere ich, und ich will
nicht mehr wissen, Nun, ich kann nicht weniger tun). BARZOQUE: "Cada uno
a su negocio / está solamente atento, / olvidados de
un criado / que está herido, porque desto / se saque
cuán malo es / ser criado pendenciero. / Y pues que
yo soy criado / de paz, solamente os ruego / que consideréis,
señores, / que de los yerros ajenos / No hay cosa como
callar; / perdonadnos, pues, los nuestros." (Jeder zu seinem Geschäft,
... wie schlimm es ist, streitsüchtig erzogen werden. Und nun, ich
bin aufgewachsen im Friedens, ich bitte Sie nur das betrachten, meine Herren,
dass bezüglich der Fehler anderer, Es gibt nichts Schöneres als
zu schweigen. Vergib uns also unsere). [82]
"BARZOQUE
Toda la corte está
llena
de que eres muy
entendido,
y yo en mi vida
te he oído
decir una cosa buena.
DON JUAN
¿Por qué
lo dices ahora?
BARZOQUE
Porque acabas de
decir
que a ver a Marcela
has de ir.
DON JUAN
¿Y eso es
malo?
BARZOQUE
¿Quién
lo ignora?
Porque ¿hay
mayor necedad,
ni es posible, que
ir a ver
enojada una mujer?
DON JUAN
No hay ley en la
voluntad.
¡Qué
bien el Fénix de España
dijo: En mi pena
se infiere
que el que piensa
que no quiere,
el ser querido le
engaña!
Todo el tiempo que
viví,
Barzoque, correspondido
de Marcela, el ser
querido
me engañó;
nunca creí
que la amaba enamorado,
hasta que probé
su olvido.
BARZOQUE
Nunca ama un favorecido
tanto como un despreciado.
DON JUAN
No es eso, sino
que quien
seguro el favor
alcanza,
creyendo a su confianza
no sabe que quiere
bien
hasta que viene
a faltar,
introducido el temor
una vez, se ve el
amor.
Y ¿quién
me ha metido en dar
sofísticas
agudezas?
Yo pensé
que no quería
a Marcela, cuando
vía
en ella tantas finezas;
y hoy que su retiro
veo,
la quiero; y basta
querella,
sin que ande a caza
por ella
de razones mi deseo.
BARZOQUE
Y ésa es
la mayor, si infiero
que otra el amor
no ha tenido,
que «yo olvido
porque olvido,
y yo quiero porque
quiero».
Y así, dejada
por llana,
pues querer pudiste
ayer
y olvidar hoy, y
querer
hoy para olvidar
mañana,
vamos a cómo
hablarás
a mujer que te cogió
en tal mentira.
DON JUAN
Eso no
es lo que yo siento
más,
sino pensar que
mujer,
que su retrato la
ha dado,
Barzoque, y que
la ha contado
el que yo la volví
a ver,
ya me tiene conocido.
BARZOQUE
¿Eso dudas?
¡Bueno fuera
que el diablo no
conociera
a quien tanto le
ha servido!
DON JUAN
¿Hasta cuándo
aquesa vana
necedad has de creer?
BARZOQUE
Hasta que la vuelva
a ver,
en tratable carne
humana.
DON JUAN
¿Qué
intento sería, en efecto,
dime, el de aquella
mujer
que a Marcela hizo
saber
de mi venida el
efecto,
y su retrato la
dio,
sin que a mi padre
dijera
nada, ni a mí
verme quiera,
puesto que me conoció?
BARZOQUE
¿Quieres
pagarme, señor,
todo cuanto te he
servido
mal o bien? Pues
sólo pido
que no hables más
deste amor.
Vamos a ver a Marcela,
aunque ella enojada
esté,
y aunque a uno y
otro nos dé
cualquiera alhaja
que duela,
y no hablemos más
en esto;
que tiemblo de discurrir
en ello.
DON JUAN
En fin, a morir
estoy, Barzoque,
dispuesto,
antes que consienta
que
Marcela, aunque
la ofendí,
para vengarse de
mí,
celos con otro me
dé.
Y aquel hombre que
salía
cuando a su casa
llegué,
me da pesar. No
apuré
el lance, porque
creía
la verdad de la
disculpa;
pero habiendo visto
ya
que ella tan resuelta
está
a no hablarme, de
su culpa
me persuado; y así,
juez
he de ser de su
cuidado.
BARZOQUE
Di que estás
enamorado,
y acabemos de una
vez.
DON JUAN
Ya lo he dicho.
BARZOQUE
Ella e Inés
¿no son aquellas
dos?
DON JUAN
Sí.
BARZOQUE
A su casa por aquí
vendrán."
Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia III
"MARCELA
¿No es don
Juan?
INÉS
Sí.
DON JUAN
Pues.
¡Señora
Marcela!...
MARCELA
Vamos,
Inés.
DON JUAN
¡Vos fuera
a estas horas!
MARCELA
Sí, que las
grandes señoras
de noche nos visitamos.
DON JUAN
¿De dónde
venís?
MARCELA
No sé
DON JUAN
Pues yo saberlo
he querido.
MARCELA
Una visita a hacer
he ido
al Príncipe
de Condé,
y pedirle aquel
retrato
que vos le dejasteis...
MARCELA ...
Ven, Inés.
DON JUAN
Barzoque, ven.
MARCELA
¿Dónde
vais?
BARZOQUE
Ved lo que pasa.
DON JUAN
Y ¿dónde
vos?
MARCELA
Yo, a mi casa.
DON JUAN
Pues yo voy allá
también
MARCELA
¿A qué?
DON JUAN
A que gran grosería
fuera el dejaros.
MARCELA
Mirad
que unción
de la voluntad
llaman a la cortesía
en sus últimos
alientos.
DON JUAN
Por eso es justo
que quiera
que ya que se muere,
muera
con todos sus sacramentos.
MARCELA
No habéis
de pasar de aquí.
DON JUAN
Tengo de hablaros,
que espero
desenojaros.
MARCELA
No quiero
desenojarme.
DON JUAN
Yo sí;
que, hecho un yerro,
disculpalle
es justicia y es
razón.
Oíd mi satisfacción.
MARCELA
Mirad que estáis
en la calle,
señor Don
Juan.
DON JUAN
Algún día
os dije yo aqueso
a vos.
MARCELA
Barajóse
entre los dos
la suerte, y llegó
la mía.
BARZOQUE
Desierta la boca
y tuerta
tenía un
rico mercader,
y un sastre acertó
a tener
tuerta la boca y
desierta.
Buscando iba bocací
el sastre, y cuando
llegó
al mercader, preguntó:
«¿Tiene
usarced bocasí?»
Él, presumiendo
que aquello
burla era, con gran
rigor
dijo: «Boca-así,
señor,
tengo, ¿qué
quiere para ello?»
El sastre, muy indignado,
creyó que
las remedaba,
y en tuertas voces
le daba
quejas de su desenfado.
En tuertas voces
también
el mercader se ofendía:
uno y otro presumía
que el defecto era
desdén,
hasta que gente
que allí
a despartirlos llegó,
los dos igualmente
vio
que tenían
boca-así.
Si entrambos de
una manera
tuerto el corazón
tenéis,
si un defecto padecéis,
no haya vara ni
tijera,
sino consolaos los
dos
uno a otro, haciendo
aquí
amistades ante mí,
y entraos a casa
con Dios.
MARCELA
Yo no he de entrar
en la mía,
si la calle no dejáis.
DON JUAN
Si en eso resuelta
estáis,
ya se cansó
mi porfía.
Id con Dios, que
no entraré
en ella en toda
mi vida.
MARCELA
Yo voy muy agradecida
a tanto favor.
INÉS
No sé
para qué
le dejas ir,
si lo has de sentir
después.
MARCELA
Aunque su rigor,
Inés,
tanto me has visto
sentir,
ya cesó el
dolor cruel
al punto que él
me buscó,
porque a él
le buscara yo,
si no me buscara
él.
(Vanse las dos.)
DON JUAN
¿Has visto,
Barzoque, igual
rigor en tu vida?
BARZOQUE
Sí.
En Diocleciano leí
otro, que debió
ser tal
como éste,
cuando mató
a un presbítero
inocente...
DON JUAN
¡Qué
humor tan impertinente
cuando estoy muriendo
yo!
BARZOQUE
Ya ella en su casa
se ha entrado.
DON JUAN
Si el día,
que en sombra va
muriendo, alguna
luz da,
dos hombres dentro
han entrado.
BARZOQUE
De que doy fe.
DON JUAN
A vistos celos,
callar infamia sería.
BARZOQUE
Mira que no es cortesía
estorbar.
DON JUAN
¡Viven los
cielos,
te mate!...
BARZOQUE
Mira primero
que son dos.
DON JUAN
¿No somos
dos
nosotros?
BARZOQUE
No, vive Dios,
que yo soy humano
cero.
DON JUAN
Por Dios, que está
ya la puerta
cerrada.
BARZOQUE
A crer te resuelve
que el diablo mesmo
se vuelve
si la halla así.
DON JUAN
Pues yo abierta
la veré.
BARZOQUE
Pues ¿has
de hacer
tú lo que
el diablo no hiciera?
[Éntrase
DON JUAN y da golpes.]" Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa
como callar, comedia III
"LEONOR
Y él ¿quién
es?
MARCELA
Él es Don
Juan
de Mendoza, de Don
Pedro
de Mendoza hijo:
¡así fuera
leal como es caballero,
constante como es
ilustre!
BARZOQUE
[Aparte]
Ya me holgara, según
pienso,
que fuera diablo
y no dama." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar,
comedia III
"DON JUAN [Aparte,
a ella]
Tente, aguarda,
que no quiero
saber más.
Porque si yo
cobarde estuve,
temiendo
la ocasión
que allí te tuvo,
ya la sé,
y así pretendo
que ninguno sepa
más
que yo. Todo ese
suceso,
ni mi padre, ni
tu hermano,
ni ninguno ha de
saberlo,
porque si en trances
de honor
dice un discreto
proverbio:
No hay cosa como
callar,
de lo que hablé
me arrepiento,
y no quiero saber
más,
pues que no puedo
hacer menos.
BARZOQUE
Cada uno a su negocio
está solamente
atento,
olvidados de un
criado
que está
herido, porque desto
se saque cuán
malo es
ser criado pendenciero.
Y pues que yo soy
criado
de paz, solamente
os ruego
que consideréis,
señores,
que de los yerros
ajenos
No hay cosa como
callar;
perdonadnos, pues,
los nuestros." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar,
comedia III
Anmerkungen
[1] Vgl. Science
Review Letters 2021, 19, Nr. 1201 und Kurse Nr.
558 Calderón de la Barca I, Nr.
648 Calderón de la Barca II, Nr.
650 Calderón de la Barca III, Nr.
637 Lope de Vega, Nr. 638 Lope de
Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III,
Nr.
643 Lope de Vega IV, Nr. 563
Miguel de Cervantes I, Nr.
645 Miguel de Cervantes II,
Nr.
020 Goethe: Wissenschaft, Kunst und Religion, Nr.
509 Schelling - Philosophie der Freiheit, Nr.
505 Arthur Schopenhauer I-II, Akademie der Kunst und Philosophie
[2] Pedro Calderón
de la Barca, Antes que todo es mi dama I; Fiesta que se representó
a sus Majestades en el Coliseo del Buen Retiro
[3] Ib.
[4] Ib.; zu: Wie
man sich auf die gesunde Wissenschaft, so verlässt man sich auch auf
die gesunde Medizin und den gesunden Arzt und nicht auf eine krankmachende
Medizin mit gentechnisch veränderten Arzneien: "que nadie se cure
/ con médico enfermo" (dass niemand heilt mit einem kranken Arzt).
Erleichterung für die Kranken verspicht man sich vom Rat der Gesunden,
der sich natürlich außerhalb der kranken Wissenschaft oder Schrott-Wissenschaft
befindet. "Es falso / que no haya alivio el enfermo / de los
consejos del sano." (es ist falsch, dass es keine Erleichterung für
die Kranken gibt vom Rat der Gesunden). Da sie gänzlich außerhalb
der echten Wissenschaft arbeiten, bleibt nach Calderón und auch
nach Cervantes selbst der klarste Kopf oder größte Erfinder
aus der albernen oder geistlosen Wissenschaft ("el ingenio más claro
en tonta ciencia"), ein Vertreter der sogenannten Schrott-Wissenschaft
("junk-science"), worunter man heute vor allem die grüne und rote
Gentechnik, z.B. die mRNA-Technik versteht. Also auch ein Biotechnologe
und Erfinder der gentechnisch veränderten Medikamente gilt nicht als
echter Arzt, sondern als "el médico de honor" (Ehrendoktor): "faltara
la ciencia; / y es la cura postrera / que el médico
de honor hacer intenta." (Wissenschaft wird fehlen; und es ist die letzte
Heilung, die der Ehrendoktor versucht) Vgl. Kurse Nr.
648 Calderón de la Barca II, Nr.
650 Calderón de la Barca III, Nr.
563 Miguel de Cervantes I, Nr.
645 Miguel de Cervantes II, Johann
Wolfgang von Goethe I-II, Nr.
511 J.G.Fichte, Nr. 567
Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr.
533 Aristoteles, Nr.
502 St.Thomas Aquinas, Sth. I-II (III, 13), Ib.; Zentrum für natürliche
Bienentherapie 2021: Mechanistische
Sichtweise in der Schulmedizin und unvorhersehbare Folgen I-II (z.B. mRNA
Technologie für Impfstoffe) , Pressemitteilung
[5] II
[6] Pedro Calderón
de la Barca, Casa con dos puertas mala es de guardar, Comedia famosa I;
Edición a cargo de Luis Iglesias Feijoo. Grupo de investigación
Calderón de la Barca. Proyecto TC/12
[7] Ib.
[8] II
[9] Pedro Calderón
de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca I; Biblioteca Virtual
Miguel de Cervantes, Alicante, 2001; Fiesta que se representó a
Sus Majestades día de carnestolendas, en el Salón Real de
Palacio; zu: Hatte doch schon Cervantes in seinem Don Quijote (I, 18) die
Nutzlosigkeit des islamischen Glaubens an Hand des feindlichen Königs
Ali fanfarón (wörtlich: Ali der Angeber oder das Großmaul)
beschrieben. Das Heer der Muslime enpuppt sich später als Schaf- und
Hammelherde, die hinter dem Leithammel Alifanfarón bzw. dem "falschen
Propheten Mohammed" hinterherläuft. Alifanfarón zieht in den
Krieg wegen einer schönen Christin, die er begehrt, die aber ihr Vater
"dem heidnischen Könige" nicht geben will, zumindest nicht, solanger
er "nicht vorher dem Gesetze seines falschen Propheten Mohammed entsagt
und sich seinem Glauben zuwendet." Sancho hat die Nase voll von dem muslimischen
Gesindel, den "Spukgestalten", "verzauberten Mohren bzw. Mauren" und er
wolle lieber alles im Stich lassen und "zum Teufel in die Hölle" oder
nach Mekka gehen, falls es diese Leute hier wirklich gibt. Don Quijote
empfiehlt ihm aber: "Geh deinen Weg lieber zu Gott, mein Sohn, ... und
reite voran in jeder Richtung, die du willst." Auch Calderón nimmt
in seiner Comedia burlesca indirekt Bezug auf die Stelle bei Cervantes.
TABACO beschreibt die Sinnlosigkeit des Islams und den Schrecken des vertauschten
Trostes, denn dieser ist ja nicht in den Moscheen, den Koranschulen (nutzlose
Schultafel) zu finden oder in Mekka, sondern nur bei Christus: "El susto
al consuelo trueca; / y, andando de Ceca en Meca, / pisen tus
huellas bizarras / campo inútil de pizarras, / ribera
agostada y seca." (Der Schrecken des vertauschten Trostes; und vorwärts
vom Münzpräger nach Mekka, Treten Sie auf Ihre bizarren Fußabdrücke,
nutzlose Schultafel, die Ufer ausgetrocknet und trocken), vgl. Nr.
563 Miguel de Cervantes I, Ib.
[10] Ib.
[11] Ib.
[12] Ib.
[13] Ib.
[14] II; zu: barbarische
Riesen oder "Sarazenen der Wissenschaft" vgl. Anm. 4
[15] Ib.
[16] Ib.
[17] Ib.
[18] III; zu: Wenn
man sich islamisch-türkische bzw. kurdische Männer ansieht wie
sie ihre Frauen unterdrücken durch Vielehe und Ehrenmorde, kann man
verstehen, wenn die Frauen sagen: "¡Diablos sois los hombres!" (Teufel
sind die Männer!) Nr.
644 Staats- und Rechtslehre IV, Ib.
[19] Pedro Calderón
de la Barca, El diablo mudo, Jesús, María y Josep, Auto sacramental
(Version I)
[20] Ib.
[21] Ib.
[22] Ib.
[23] Ib.
[24] Ib.
[25] (aus Version
II)
[26] Ib.
[27] Ib.
[28] Ib.
[29] Ib.
[30] Pedro Calderón
de la Barca, Don Pegote, Entremés
[31] Pedro Calderón
de la Barca, Los instrumentos, Entremés, vgl. Kurse Nr.
650 Calderón de la Barca III, Nr.
644 Staats- und Rechtslehre IV, Ib.
[32] Ib.
[33] Pedro Calderón
de la Barca, Loa en metáfora de la piadosa Hermandad del Refugio
discurriendo por calles y templos de Madrid
[34] Ib.
[35] Pedro Calderón
de la Barca, El mágico prodigioso (Der wunderthätige Magus),
Gran comedia I; Edición a cargo de José María Viña
Liste. Grupo de investigación Calderón de la Barca. Proyecto
TC/12; Übersetztung von Johann Diederich Gries
[36] Ib.
[37] Ib.
[38] Ib.
[39] Ib.
[40] Ib.
[41] II
[42] Ib.
[43] Ib.
[44] Ib.
[45] Ib.
[46] Ib.
[47] Ib.
[48] Ib.
[49] Ib.
[50] Ib.
[51] III
[52] Ib.
[53] Ib.
[54] Ib.
[55] Ib.
[56] Ib.
[57] Ib.
[58] Ib.
[59] Ib.
[60] Ib.
[61] Ib.
[62] Ib.
[63] Ib.
[64] Ib.
[65] Ib.
[66] Ib.
[67] Ib.
[68] Ib.
[69] Ib.
[70] Ib.
[71] Ib.
[72] Pedro Calderón
de la Barca, No hay cosa como callar, comedia I; Edición digital
a partir de Parte diez y siete de Comedias nuevas y escogidas de los mejores
ingenios de España, Madrid, Melchor Sánchez, 1622 y cotejada
con la edición crítica de Ángel Valbuena Briones (Madrid,
Espasa-Calpe, 1962, pp. 111-223). Al igual que en esta última edición,
hemos incorporado, entre corchetes, algunas de las acotaciones de la edición
de Juan Eugenio Hartzenbusch
[73] Ib.
[74] Ib.
[75] Ib.
[76] II
[77] Ib.
[78] Ib.
[79] III
[80] Ib.
[81] Ib.
[82] Ib.
Calderón
de la Barca
Calderón
de la Barca
Pietro di Francesco
degli Orioli, San Michele, Siena Pinacoteka
Der Erzengel Michael
wägt die Seelen, mit dem Fuß hält er Luzifer bzw. Allah
in Schach
Jusepe de Ribera,
La Inmaculada Concepción, 1637, Öl auf Leinwand, 220 x 160
cm, Museo Nacional del Prado, Madrid
Viele Marienbilder
wie La Inmaculada Concepción von Jusepe de Ribera, Peter Paul Rubens,
Lucas Valdéz (1661-1725) oder Cosmas Damian Asam (1718-20, Benediktinerabtei
Weingarten) zeigen Maria, auch mit ihrem Sohn auf dem Arm, über dem
Drachen bzw. über den am Boden liegenden Feinden (z.B. Moslems bzw.
Türken) stehend. Christus wird später sagen: «Contra mí
es quien no es conmigo» ("Gegen mich ist, wer nicht bei mir ist"),
wer gegen Christus handelt, wie die Antichristen und Muslime, wird mit
"el reino de Belcebú" (dem Königreich Beelzebub) untergehen;
über "Belcebú" (Beelzebub), "Demonio" (Teufel) oder die Zeichen
der Muslime (Halbmond, Moschee, Allah, Mohammed) kann man sagen, dass sie
"diabólicos" (teuflisch) sind: "no son divinos portentos,
/ sino diabólicos, pues / los haces, ya lo sabemos,
/ en virtud de Belcebú." (dass diese Zeichen, keine göttlichen
Zeichen sind, sondern teuflisch, na ja, sie handeln, wie wir bereits wissen,
im Auftrag von Beelzebub). Osmanen oder Muslime versuchten immer wieder
gegen die Christen zu kämpfen, dabei hatte doch schon Cervantes in
seinem Don Quijote (I, 18) die Nutzlosigkeit des islamischen Glaubens an
Hand des feindlichen Königs Ali fanfarón (wörtlich: Ali
der Angeber oder das Großmaul) beschrieben, Das Heer der Muslime
enpuppt sich später als Schaf- und Hammelherde, die hinter dem Leithammel
Alifanfarón bzw. dem "falschen Propheten Mohammed" hinterherläuft.
Nicht Ethnien sind
entscheidend, also zu fragen, wer ist türkisch oder maurisch, reicht
nicht aus, denn es gibt auch türkische oder afrikanische Christen,
sondern man muss fragen, welcher Dieb ist so boshaft: "¿cuál
de aquestos ladrones es el malo? " (Welcher dieser Diebe ist der Böse?),
dass er Kirchen, Gott und Himmel für sich beansprucht und stiehlt
wie der Muslim, der seinen Allah mit seinem falschen Mohammed an die Stelle
Gottes setzt: "¡por Jesucristo!, que son ladrones del cielo"
(bei Jesus Christus! Wer sind Diebe des Himmels?). Dann kann man wirklich
ausrufen: "¡Qué gentil bellaquería!" (Was für
eine heidnische Spitzbüberei!) Noch heute versuchen Islamwissenschaftler
Allah an die Stelle Gottes zu setzen und stoßen dabei in Europa nicht
auf taube Ohren. Sogar Kindern wird die Irrlehre verabreicht, obwohl sie
noch "tiernas flores" (zarte Blumen) sind; dabei müssen sie vor den
"aires impíos" (gottlosen bzw. ruchlosen Lüften) der islamischen
Irrlehre geschützt werden. Vgl. Kurse Nr.
647 Peter Paul Rubens, Nr.
650 Calderón de la Barca III,
Nr.
563 Miguel de Cervantes I, Nr.
645 Miguel de Cervantes II, Akademie der Kunst und Philosophie
El Greco, the Annunciation
Pedro
Calderón de la Barca
Akademie
der Kunst und Philosophie / Academy of Arts and Philosophy
DI.
M. Thiele, President and international Coordinator
M.
Thiele College of Beetherapy / Academy of Arts and Philosophy / Sciences
Allgemeine
Infos zur Akademie der Kunst und Philosophie und den Kursen
Registration
form
Zur Philosophie und
Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres,
der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik
vgl. Kurse:Nr.
551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel
II,
Nr. 511 Johann
Gottlieb Fichte I, Nr.
658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr.
509 F.W.J. Schelling I, Nr.
510 F.W.J. Schelling II, Nr.
513 F.W.J. Schelling III, Nr.
505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr.
663 Arthur Schopenhauer III, Nr.
531 Platon, Nr.
533 Aristoteles, Nr.
623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr.
020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr.
673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr.
553 Friedrich Schiller I-II, Nr.
675 Friedrich Schiller III, Nr.
554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr.
512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II,
Nr.
677 Jean Paul,
Nr.
667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr.
669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr.
630 Johann Ludwig Tieck,
Nr.
631 Adelbert von Chamisso,Nr.
567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière,
Nr.
622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor
Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr.
679 Laurence Sterne,
Nr. 621 Lord Byron
I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr.
628 Percy Bysshe Shelly,
Nr. 561 Sir
Walter Scott,
Nr. 555 Angelus Silesius,
Nr.
634 Hans Sachs,
Nr. 619 Franz Werfel,
Nr.
680 Nikos Kazantzakis, Nr.
588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim,
Nr.
550 Fjodor M. Dostojewskij I-II,
Nr.
506 Wladimir Sergejewitsch Solowjow, Nr.
664 Philosophie der Kunst, Nr.
661 Philosophie der Geschichte I, Nr.
686 Philosophie der Geschichte II, Nr.
687 Philosophie der Geschichte III, Nr.
687 Philosophie der Geschichte IV, Nr.
687 Philosophie der Geschichte V, Nr.
659 Wissenschaftslehre I, Nr.
666 Wissenschaftslehre II, Nr.
681 Wissenschaftslehre III, Nr.
682 Wissenschaftslehre IV, Nr.
683 Wissenschaftslehre V, Nr.
684 Wissenschaftslehre VI, Nr.
685 Wissenschaftslehre VII, Nr. 545
Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre
III,
Nr. 544 Staats- und
Rechtslehre I-II, Nr.
641 Staats- und Rechtslehre III, Nr.
644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr.
655 Staats- und Rechtslehre V, Nr.
618 St. Ephraim der Syrer,
Nr.
617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr.
616 St. Gregor von Nazianz,
Nr.
613 St. Gregor von Nyssa,
Nr.
612 St. Johannes Chrysostomos,
Nr.
611 St. Johannes Cassianus, Nr.
627 St. Basilius der Große, Nr.
625 Theodorus Abucara, Nr.
624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr.
653 St. Cyprianus,
Nr. 609 St. Athanasius
der Große,
Nr. 605 St.
Irenaeus von Lyon,
Nr. 604
St. Hildegard von Bingen,
Nr.
600 St. Johannes von Damaskus,Nr.
599 St. Petrus Venerabilis,
Nr.
581 Bernhard von Chartres, Nr.
580 Wilhelm von Conches, Nr.
578 Pierre Abaelard, Nr.
574 Johannes von Salisbury, Nr.
577 Petrus Lombardus, Nr.
576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr.
565 Johannes Scotus Eriugena, Nr.
575 Thierry de Chartres, Nr.
571 Alanus ab Insulis, Nr.
572 Anselm von Canterbury, Nr.
570 St. Hilarius von Poitiers, Nr.
568 Nicolaus Cusanus I, Nr.
568 Nicolaus Cusanus II, Nr.
568 Nicolaus Cusanus III, Nr.
564 St. Ambrosius, Nr.
564 St. Augustinus I, Nr. 601 St.
Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus
III,
Nr.
579 St. Albertus Magnus, Nr.
500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr.
501 St.Thomas von Aquin II, Sth I.,
Nr.
502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr.
582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr.
583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr.
566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante
Alighieri I-II, Nr. 672 Dante
Alighieri III, Nr. 558 Calderón
de la Barca,
Nr. 648 Calderón
de la Barca II, Nr. 650
Calderón de la Barca III, Nr.
651 Calderón de la Barca IV,
Nr.
563 Miguel de Cervantes I, Nr.
645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637
Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de
Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III,
Nr.
643 Lope de Vega IV, Nr. 652
Juan Ruiz de Alarcón,
Nr.
632 Ginés Pérez de Hita, Nr.
633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678
François Rabelais, Nr. 557 Ludovico
Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico
Ariosto III,
Nr. 556 Torquato Tasso,
Nr.
552 William Shakespeare I-II,
Nr.
559 Wolfram von Eschenbach,
Nr.
560 Walter von der Vogelweide, Nr.
662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie /
Académie des sciences
Nr.
320 Romanische Kunst und Architektur, Nr.
350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr.
325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr.
326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr.
586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese,
Nr.
597 Correggio, Nr. 670 Annibale
Carracci, Nr. 520 Rembrandt, Nr.
598 El Greco,
Nr. 620
Giovanni Battista Tiepolo, Nr.
590 Giovanni Bellini,
Nr. 656 Andrea
Solari, Nr. 657 Bernadino Luini,
Nr.
587 Andrea Mantegna,
Nr. 595 Jan van
Eyck,
Nr. 635 Rogier van der
Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner,
Nr.
646 Michael Pacher,
Nr. 647 Peter
Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di
Bondone,
Nr. 626 Luca Signorelli,
Nr.
610 Piero della Francesca,
Nr. 596 Perugino,
Nr.
522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr.
523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo
Gozzoli,
Nr. 606 Fra Angelico,
Nr.
607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio,
Nr.
593 Filippo Lippi,
Nr. 594 Filippino
Lippi,
Nr. 589 Albrecht Dürer,
Nr.
603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio
da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636
Eugène Delacroix,
Nr. 639 Bartolomé
Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie
Copyright
© 2012-2024 Akademie
der Kunst und Philosophie
Letzte
Bearbeitung:17.05.2021
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