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Kurs Nr. 512Novalis - Poet und Philosoph![]() |
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Aus dem Inhalt:
"Ich sag es jedem, daß er lebtNovalis lässt seinen Heinrich von Ofterdingen den Traum von der "blauen Blume" träumen und zwar in Eisenach in der Nähe der Wartburg. Das ist die Stätte, an der Wolfram von Eschenbach jahrelang an seinem Parzival geschrieben hatte und an der sich der Sage nach der berühmte Sängerwettstreit abspielte, in dem er als Sänger des Grals seinen Sieg über den Zauberer Klingsor errang. "Wir haben ja öfters von einem der Geister gesprochen, die so recht ein Beweis sein können, wie einfach in der künstlerischen Literatur, in der schöngeistigen Literatur das spirituelle Leben waltet und webt: Novalis. Wir hätten ebenso, wenn wir für prosaischere Stimmungen hätten sorgen wollen, Friedrich Schlegel anführen können, der über die Weisheit der Inder so geschrieben hat, wie eben jemand schreibt, der nicht nur die Weisheit der Inder wiedergibt, sondern der sie aus dem westlichen Geiste heraus wiedergebiert." Auf der anderen Seite hatte die Entwicklung des 19. Jahrhunderts allmählich den Charakter angenommen, dass die wissenschaftlich gebildeten Leute materialistische Denker geworden waren. "Nun, wenn die Leute durch die wissenschaftliche Bildung gegangen sind, Juristen, Mediziner, Philologen geworden sind - von den Theologen gar nicht zu reden -, dann sind sie bei einem bestimmten Lebensalter angekommen, das es notwendig macht, dasjenige, was sie, ich will nicht sagen gelernt haben, aber was sie aufgenommen haben, nun auch wirklich im Leben zu verwerten, so wie das Leben es verlangt. Dann haben sie nicht mehr die Neigung und nicht mehr die Elastizität, aus ihren Begriffen sich herauszuarbeiten nach irgend etwas anderem hin... Die Jurisprudenz arbeitet sich immer mehr und mehr hinaus zu bloßen Begriffsschablonen, die ganz und gar ungeeignet sind, das Leben zu beherrschen." Sie beherrschen trotzdem das Leben, aber indem sie angewendet werden, bringen sie die Welt immer mehr und mehr durcheinander. "Es ist eigentlich die Anwendung der gegenwärtigen Jurisprudenz, namentlich im Zivilrecht, ein bloßes Durcheinanderbringen der Verhältnisse... In der Medizin, da liegt die Sache ja ernster. Die Medizin wird sich wirklich, wenn sie sich so weiterentwickelt im materialistischen Fahrwasser, wie sie seit dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts sich anlässt, völlig ad absurdum führen; sie wird schließlich in absoluten medizinischen Spezialismus auslaufen." Am meisten hat spirituelle Durchsetzung alles das nötig, was mit der Pädagogik zusammenhängt. Die Studenten müssen zum Denken angehalten werden, denn wenn der Mensch nicht vollständig degenerieren soll, das heißt, "zum bloßen Handlanger der Maschine werden soll, wodurch er nichts weiter wird als ein Tier, so muss gerade der Weg von der Maschine zum spirituellen Leben gefunden werden." [1] Die Romantiker, insbesondere Novalis, standen für eine christliche Einheit in Europa; ein Christentum für das Abendland und den Orient jenseits aller Dogmen. Ähnlich wie die Katharer strebten sie eine Synthese von orientalischer Weisheit und abendländischer Christenheit an. Der Arabismus, der in Klingsor symbolisiert wird, sollte zurückgedrängt werden. Was bedeutet die "Einheit der Religionen"? Wir müssen eine jede Religion im Laufe der Menschheitsentwicklung an dem richtigen Punkt aufsuchen und in ihr das Lebendige suchen, nicht das Tote. Dem Ich den Inhalt geben, "dieses Ich nach und nach zu einer solchen Entwicklung anzutreiben, dass es von sich aus jene Kraft ausströmt, die wir die Kraft der Liebe nennen, das war die Tat des Christus auf der Erde. Wie ein leeres Gefäß wäre das Ich ohne den Christus geworden." Daher sagt Christus: "Ihr sagt, wenn ihr Wolken heranziehen seht, es komme dieses oder jenes Wetter; so beurteilt ihr das Wetter nach den äußeren Zeichen. Die Zeichen der Zeit aber versteht ihr nicht. Denn würdet ihr sie verstehen und beurteilen können, was um euch herum vorgeht, dann würdet ihr wissen, dass in das Ich der Gott eindringen muss, der es durchdringt und imprägniert; dann würdet ihr nicht sagen: Wir können auch mit dem leben, was von den Vorzeiten her überliefert ist. - Was von Vorzeiten stammt, das geben euch die Schriftgelehrten und Pharisäer, welche das Alte bewahren und nichts hinzukommen lassen wollen zu dem, was vorher an die Menschen herangetreten ist. Das ist aber ein Sauerteig, der nichts weiter wirken wird in der Menschheitsevolution. Wer aber sagt: Ich will stehenbleiben bei Moses und den Propheten -, der versteht nicht die Zeichen der Zeit, der weiß nicht, welcher Übergang in der Menschheit sich vollzieht." Das "Gesetz und die Propheten" gehen bis zu Johannes dem Täufer: "Ich sage euch, einen größeren Propheten als Johannes gibt es nicht unter denen, die vom Weibe geboren sind." Was bedeutet "Hier ist mehr denn Salomo ... hier ist mehr denn Jonas"? Christus will sagen: Hier ist etwas, wo der Mensch, wenn er sich in seinem Ich dazu reif macht, sich mit dem verbindet, was den Reichen der Himmel angehört, "weil die Kräfte aus den Reichen der Himmel sich mit dem jungfräulichen Teil in der menschlichen Seele verbinden, der den Reichen der Himmel angehört, und den die Menschen verderben können, indem sie sich von dem Christus abwenden, den sie aber auch hegen und pflegen können, wenn sie sich mit dem durchdringen, was von dem Christus-Prinzip aussrömt." Die geistige Welt sollte ihnen offenbar werden ohne die Zeichen des Salomo und ohne das Zeichen des Jonas. Daran schließt sich die Szene der Verklärung an, wo drei Jünger, Petrus, Jakobus und Johannes, in die geistige Welt hinaufgeführt werden und ihnen entgegentritt, "was in der geistigen Welt als Moses und Elias vorhanden ist, und zugleich das Geistige selbst, was in dem Christus Jesus lebt." Die Zeichen der Zeit deuten, heisst, fähig zu werden, das Chistus-Prinzip aufzunehmen: "Nehmt euch diese Worte zu Ohren: es ist an der Zeit, dass der Sohn des Menschen ausgeliefert wird in Menschenhände." Immer mehr Menschen werden dieses Wort verstehen, "dass damals das Ich, der Menschensohn, an die Menschen hat ausgeliefert werden sollen." Der Mensch hat ganz gute Anlagen, nur werden sie heute kaum gefördert. "Man sollte aber auf das im Menschen kindlich Gebliebene schauen, denn auf dem Umwege über dieses kindlich Gebliebene sollen durch die Christus-Fähigkeit erst wieder die anderen Fähigkeiten erwärmt werden. Das Kindliche sollen wir gescheit machen, damit von da aus die anderen Fähigkeiten wieder gescheit werden. Jeder trägt in dieser Beziehung die kindliche Natur in sich, und diese wird, wenn sie rege ist, auch eine Empfänglichkeit haben für die Verbindung mit dem Christus-Prinzip." Alle anderen Kräfte aber, wenn sie allein im Menschen wirken, werden das, was als Christus-Kraft auf der Erde leben kann, ablehnen und verspotten, wie es der Christus selber vorausgesagt hat, und wie Atheisten und Moslems es noch heute tun. "Denn als Kraft sollte in die Menschheit gehen, was als Weisheit von anderen Verkündern ausgeflossen ist. Das ist der große Unterschied zwischen dem Ereignis von Golgatha und der Lehre der anderen Religionsstifter." Warum ist er denn hineingeboren, dieser Novalis, in die neuere Zeit, prophetisch vorherzuverkünden den spirituell zu erfassenden Christus-Impuls? War es doch um ihn herum in seinem geistigen Horizont wie ein Aufleben der großen geistigen Strömungen der Gesamtmenschheit. "Im Glanze der Goethe-Sonne, der Schiller-Sonne reifte diese dem Christus-Impuls entgegenwebende und -sehnende Seele heran." Von Schiller und Fichte inspiriert spricht Novalis von einem "magischen Idealismus" was soviel bedeutet wie "geistgetragener Idealismus". [2] "Wenn nicht mehr Zahlen und FigurenDie Reformation hingegen markierte deren Zerstörung. Jene innerchristliche Glaubensspaltung, die das Abendland seit dem 16. Jahrhundert zeriss, leitete die neuzeitliche Toleranzkultur ein - die inzwischen sogar den Arabismus und den Islam toleriert. Der heutige Protestantismus, aber auch die katholische Kirche, verwechseln vielfach politische Naivität mit christlicher Ethik - nicht nur in Bezug auf das Versagen des Westens in Hinblick auf die orientalischen Christen; man begnügt sich mit einer "amateurischen" Auslegung des Christentums und hält sich lieber an "Trivialmoralen, humane Kumpaneien und Wellnessprogramme." Muslime dürfen sogar schon auf manchen christlichen Friedhöfen bestattet werden - und beschweren sich dann noch darüber, dass in der Erde auch Christen begraben wurden. In einem Gespräch mit dem gegenwärtigen EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Heinrich Bedford-Strohm "Wir brauchen keinen Kampf der Kulturen" in der FAZ vom 4. Mai 2016 kommt die ganze Leere seiner Weltanschauung zum Ausdruck. Er meint "Minarette sind Teil der sakralen Bauten im Islam und für sich kein Ausdruck einer Bedrohung." Islamische Länder wie die Türkei und Pakistan sehen das anders: Durch Moscheen und islamische Flüchtlinge soll der Westen erobern werden: "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten." (Recep Tayyip Erdogan). Der EKD-Ratsvorsitzende verwechselt - wie es im Protestantismus heute üblich ist - politische Naivität mit christlicher Ethik und kommt auch nicht auf die Idee seine Aussagen kritisch zu hinterfragen, stattdessen trägt er zur Vergiftung der ganzen Diskussion bei. Ein Dialog mit den Islam-Verbänden reicht eben nicht aus, weil es einfach "in der Tat grotesk ist, in den Hasspredigten gegen unsere Rechtsordnung, der Besoldung von hier tätigen Imamen durch Erdogan und die Saudis, den Zwangsverheiratungen, den Christenverfolgungen oder den Todesdrohungen nach einer Apostasie einen Auftakt zum interreligiösen Gespräch mit den dafür Verantwortlichen zu sehen. Was wir brauchen, sind Verfassungsschutz und Polizei." Die Orient-Christen haben, als sie noch die Mehrheit in Ägypten, Syrien, Libanon Türkei etc. stellten einst - wie heute die europäischen Christen - Muslime toleriert. Später haben Muslime die Christen verfolgt und herausgedrängt, bis sie zur Minderheit wurden. Das gleiche könnte Europa und Russland passieren, wenn das Versagen der westlichen Politiker und Kirchenvertreter wie Bedford-Strohm ("Bekämpfung des Islams der falsche Weg", stattdessen "Bau von Moscheen", islamische Unis und Schulen, der Staat solle "islamischen Religionsunterricht" fördern wie Bedford-Strohm in seiner Hauspostille Christmon 7/2016 schreibt) beibehalten wird. Hört man die Zeugnisse der Orient-Christen, die den muslimischen Mördern knapp entkommen sind, tritt einem dieses Versagen des Westens und des vermeintlich christlich geprägt dünkenden Europas noch einmal schmerzlich vor Augen. Dostojewskij spricht von einer "katholischen Verschwörung" [3] "So verlor die Religion ihren grossen politischen friedenstiftenden Einfluss, ihre eigentümliche Rolle des vereinigenden, individualisierenden Prinzips, der Christenheit. ... Luther behandelte das Christentum überhaupt willkürlich, verkannte seinen Geist." - NovalisLuther und die Reformation haben zwar auch bewirkt, dass sich die katholische Kirche modernisiert; die Protestanten haben das eigentliche Christentum jedoch nicht erkannt - im Gegensatz zu den Romantikern (Novalis) und dem deutschen Idealismus. Auch wenn Angelus Silesius meint: "Allein der Catholische Christ ist weise. Miß dir nicht Weisheit zu, wie klug du dir auch bist: Niemand ist Weis in Gott als ein Catholischer Christ", geht es ihm wie Novalis und den Idealisten um das wirkliche Christentum ausserhalb der Dogmen. Die Luther-Bibel versetzt zum Beispiel Paulus durchweg in die Stimmung des alten Testamentes zurück. Die kosmischen Aspekte, die Novalis und Raffael erkannten und den eigentlichen Ton angeben, wollten Luther wie fast die ganze protestantische Theologie in den neutestamentlichen Büchern nicht wahrnehmen. [4] Weit radikaler als Luther waren jedoch einige Reformatoren der sogenannten zweiten Generation: der in der französischen Picardie geborene Johannes Calvin und der Züricher Theologe Huldrych Zwingli. Von Zürich und von Genf aus erreichte die Reformation weite Teile der Schweiz, darunter Basel und Bern, dann auch die freie Reichsstadt Strassburg. Der Calvinismus breitet sich auch in Frankreich aus, wo die ersten hugnottischen Kirchen in den 1550er Jahren in Konkurrenz zur katholischen, der Gallikanischen Kirche entstanden. Calvinistisch wurden auch die Kurpfalz, die Niederlande, England und Teile von Schottland. Statt Einheit der Christenheit galt die Losung: "cuius regio, eius religio" ("wessen Gebiet, dessen Religion"). Viele kleine protestantische Gruppen bildeten sich in Europa, wurden aber meist verfolgt und vertrieben. Letzte Zuflucht blieb oft Amerika. Dort begann mit den Puritanern eine unglaubliche Erfolgsgeschichte des Protestantismus amerikanischer Prägung (Puritaner, Baptisten, Pietisten). Bis heute war nur ein einziger der 44 Präsidenten katholisch: J.F. Kennedy. Heute ist der Protestantismus in den Vereinigten Staaten vor allem an der Ostküste und im mittleren Westen weit verbreitet. Auch in Afrika hat sich der Protestantismus ausgebreitet. In Tansania haben sich bis heute mehr als 20 Prozent der Bevölkerung zum protestantischen Glauben bekannt und ist damit die grösste lutherische Gemeinde in Afrika. Dort ist man ähnlich tolerant gegen die Intoleranz des Islam wie in Europa. [5] Luther prangerte den Ablasshandel an, der viel Geld in die Kassen der katholischen Kirche spülte. "Die Faszination an der Kirche hat auch etwas mit Sichtbarkeit zu tun." Das Vermögen wurde für Kunstschätze, Gemälde, Skulpturen und Kirchen / Dom verwendet - nicht zuletzt auch um die muslimischen Türken in Schach zu halten. Der Zugriff der Protestanten auf das Kirchengut war fiskalisch reizvoll und leitete den modernen Utilitarismus und Raubtierkapitalismus angelsächischer Prägung ein. Die politischen Obrigkeiten entmachteten die kirchlichen Instanzen und das ihnen zugrundeliegende Rechtssystem. [6] "Ihr unruhiges Gewissen beruhigten kluge Seelsorger, die nichts dabei verloren, dass ihre geistlichen Kinder die Disposition über das Kirchenvermögen sich anmassten." - NovalisManche Grundsatzthemen ertragen diesen protestantischen Pragmatismus und Utilitarismus nicht. "Embryonen töten, einige sagen verbrauchen, heisst, Leben zu beenden. Ein bischen schwanger geht nicht. ... Wir Deutsche dürfen uns nicht am Dumping von Ethikstandards beteiligen. Der Zweck heiligt nicht alle Mittel. Wir sollten an der Spitze der Bewegung stehen und umdenken. Bis jetzt hat die embryonale Stammzellenforschung keinen Fortschritt gebracht und kein Versprechen eingelöst." [7] Die Philosophie muss sich um die den Gehalt der biblischen Religion sorgen. Wenn die evangelische Kirche eine neue Übersetzung und Interpretation der Bibel herausgibt, könnte es sein, dass "statt der Verwandlung in der Neugestaltung der für uns unersetzlichen biblischen Impulse vielmehr eine Verwässerung eintrete, die die Vorstufe ihres Verschwindens würde. Dann steht am Ende dem Philosophierenden vor Augen, daß Menschen, ratlos geworden durch bloßen Verstand, ohne die Philosophie zu erreichen, in die schreckliche Daseinsform transzendenzloser Tyrannis geraten, in der sie wieder einfach gehorchen, aber als Abendländer ohne biblischen Glauben" und daher ohne Gehalt, was zu Fehlentscheidungen führt, wie in den Vereinigten Staaten: Fracking, Gentechnik, Klonfleisch, Verseuchung der Lebensmittel, da es dort quasi keinen Verbraucherschutz gibt. [8] Das tragische an Luther und der Theologie des Protestantismus liegt darin, dass ihnen das kosmische Christentum fremd waren, zum Beispiel in dem was Paulus über Sünde und Erlösung sagt, missverstehen mussten. Sie konnten sich von einer moralisch-juristischen Gottesvorstellung, wie sie das Alte Testament enthält, nie ganz freimachen und verstanden deshalb den, der den Trennungsstrich zwischen dem Alten und dem Neuen Testament gezogen hat, trotzdem alttestamentlich. Bis in seine Übersetzungsformulierungen hinein lässt Luther erkennen, wie diese Grundauffassung ihn beherrscht. Er übersetzt beispielsweise dikaiosyne theou, was wörtlich "die Gerechtigkeit Gottes" heisst, mit "Gerechtigkeit, die vor Gott gilt". Er kann sich darunter nur die Rechtsmasstäbe des göttlichen Richters vorstellen. Ähnlich übersetzt er den verwandten Begriff doxa theou "Herrlichkeit, Gloria Gottes" mit "der Ruhm, den wir von Gott haben sollten." Für den Protestantismus war lange eine "instinktive Aversion gegenüber dem Auftreten kosmischer Aspekte auf religiösem Felde charakteristisch." Man verharrte unbemerkt in den alttestamentlichen Denk- und Gefühlsgewohnheiten. "Wenn einmal die Paulus-Briefe als Ansporn und Stütze im Streben nach einer neuen exakten Weltanschauung wirsam werden, statt nur Quellen religiöser Gefühle oder Anhaltspunkte für konfessionell-theologische Konstruktionen zu sein, dann wird nicht nur die Gefahr gebannt sein, den Ernst des Moralischen durch die Erkenntnis der damit verbundenen Naturprozesse zu schmälern. Im Gegenteil: endlich ist der Weg frei, in der Natur nicht nur mechanische Prozesse und Gesetze, sondern das Walten hoher moralischer Engelmächte zu erkennen." [9] Das Wort, das die Griechen und die Schriften des Neuen Testamentes für Krankheit verwendeten, hiess asténeia. Es bedeutet innere Schwäche, Seelenschwachheit. Es setzt voraus, dass der Mensch nicht dadurch erkrankt, dass der Körper, sondern dadurch, dass die Seele schwach ist. An zahlreichen Stellen enthalten die Paulus-Briefe Wortfolgen, die fast alle menschenkundlichen Charakter haben und zugleich in die "Heils- und Erlösungsabsichten der Vorsehung tief hineinsehen lassen." [10] "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen" [11] Pistis heisst nicht nur Glaube, sondern auch Mut. In diesem Sinne droht der Glaube, statt Keim zur Erneuerung des Erkennens zu sein, im Denken und Erkennen bis auf den letzten Rest zu erlöschen - Folgen der islamischen MasseneinwanderungAn den hier von Paulus angewandten Mysterien-Vokabeln wird die Theologie so lange vergeblich herumbuchstabieren, als sie sich von den "Kurzschlüssen, die aus der Voraussetzung eines bloß-persönlichen Heilsstrebens hervorgehen, nicht zu den weiten Ausblicken eines neuen, objektiv-spirituellen Weltbildes aufgeschwungen hat." Der von Luther verwendete Begriff "verordnen" für das griechische prohorízo "zuvor begrenzen" führte zum düsteren Begriff der Prädestination (lat. praedestinatio), der Vorherbestimmung, der von hier aus in die Kirchen- und Dogmengeschichte hereingeistert. Der Begriff der Prädestination, der dem griechischen Neuen Testament fremd ist, konnte nur durch die Juristensprache der lateinischen Bibel aufkommen. "Auserwählung geschieht nicht durch eine fremde Macht, die diese Segnung über den Menschen verhängt. Der Mensch wirkt entscheidend dabei mit. Er muß den Schritt über die Grenze selbst tun." Bei Paulus und allen anderen Schriften des Neuen Testamentes bedeutet das Wort Glaube nicht ein dogmatisches Für-wahr-Halten irgendwelcher Glaubenssätze. Das neutestamentliche Wort für "Glaube" pistis, heisst in erster Linie Vertrauen; in ihm ist eine verwandte Sprachwurzel enthalten wie in dem deutschen Wort "fest"; man vertraut dem, auf den man sich fest verlassen kann. "Glaube an Christus ist also ein besonderes Vertrauensverhältnis zu ihm." [12]Man kann sagen, es war eine tief-tragische Fügung des Schicksals, dass ein grosser Teil der neueren Menschheit Paulus nur durch Luther vermittelt bekommen hat. Es konnte hinsichtlich der Erkenntnis keinen extremeren Gegensatz geben als zwischen Paulus und Luther. Wenn er sich für sein religiöses Grunderlebnis trotzdem auf Paulus berief, der bereits aus einem christlichen, also erlösten Denken und Erkennen sprach, so konnte das nur ein missverstandener Paulus sein; "und es musste eine unpaulinische Übersetzung der Paulus-Briefe entstehen, des hellen Glanzes der Erkenntnisfreudigkeit beraubt." Man hat unter "Erkennen" nichts anderes mehr verstehen können und wollen, als die Tätigkeit des kopfgebundenen Verstandes. Obwohl Paulus sich zum Herold auch für die Auferstehung des Bewusstseins, für die Durchchristung und Erlösung des Denkens, gemacht hat, zog es - nach Ablauf der urchristlichen Jahrhunderte - auch die Christenheit vor, auf der allgemeinen Heerstraße der Verweltlichung und des Denktodes mitzumarschieren, indem sie durch die Trennung von Glauben und Wissen meinte, sich von der Verantwortung für das Denken dispensieren zu können. Auf der einen Seite haben wir das paulinische Bewusstseins-Christentum, auf der anderen Seite die ahrimanisch-antichristliche Macht, der auf breiter Front der Weg bereitet und alles zugespielt wird, was sie braucht, um den Zauber der grossen Illusion auszuüben. Von Paulus her gab es bis in das dritte urchristliche Jahrhundert hinein eine "christliche Gnosis", vor allem durch die Theologen der alexandrinischen Schule, Clemens und Origenes, repräsentiert. Sobald allerdings im christlichen Bereich die griechische Sprache von der lateinischen in den Hintergrund gedrängt wurde, traten denkfeindliche Kirchentendenzen auf, die es auch bewirkten, dass Origenes verketzert und seine Schriften verboten wurden. Dass die Geschichte der christlichen Theologie und Kirche Glauben und Wissen in einen Gegensatz stellte, war eben deswegen tragisch, weil dadurch der Glaube (Pistis) das nicht sein konnte, was er im Sinne des Paulus doch werden sollte: der Keim eines neuen, christlichen Erkennens. "Der durch Gefühle verbrämte und durch ungeläuterte Trieb- und Willensäusserungen aufgeputschte Intellektualismus ist noch viel gefährlicher und schädlicher als der sich bloß in klugen Abstraktionen bewegende. Im strengen erkenntnistheoretischen Sinne müßte es möglich sein, so von einem ganzmenschlichen Denken zu sprechen, dass dadurch auch die Wege zu einer neuen Erziehung und Schulung des Denkens gewiesen werden können". Für die moderne Theologie ist der Jesus nichts Besonderes mehr. Den dass ein Mensch irgendwelche Erlebnisse durchmacht und dann stirbt, wie die moderne Theologie das Leben Jesu darstellt, ist ja nichts Besonderes. "Das Mysterium beginnt erst mit der Auferstehung, mit dem lebendigen Leben des Christus-Wesens, nachdem der physische Leib durch den Tod gegangen ist. Und - das ist ja auch entsprechend dem Paulusworte - wer diese Vorstellung der Auferstehung nicht aufnimmt in sein Bewusstsein, der hat gar nichts vom Christentum aufgenommen, daher die moderne Theologie ja eigentlich eine Jesulogie, eigentlich kein Christentum ist." [13] Die heutigen Kirchen tun sich schwer, das paulinische Christentum zu verstehen. Als die westlichen Theologen das "filioque" endlich durchsetzten, machten sie den individuellen Charakter des neuen christlichen Heiligen Geistes wieder illusorisch: durch das Dogma von 869, das dem Menschen nur Leib und Seele, aber kein individuelles Geistiges zusprach. Da der Westen sich trotz Festlegung der filioque-Formel dennoch die neue Geistquelle nicht wirklich zunutze machte, was durch eine Überwindung der Kluft zwischen Glauben und Wissen, durch die Entwicklung eines neuen Denkens und Erkennens durch Verzicht auf die Dogmen hätte geschehen müssen, wurde vom Heiligen Geist überall nur abseits von der allgemeinen Bewusstseins- und später Wissenschaftsentwicklung gesprochen. "Sowohl im Osten wie im Westen ging die Geschichte des Gedankens auf dem absteigenden Wege, dem Wege zur Schädelstätte, weiter. Die im Anfang vom Vater gegebenen, d.h. dem Menschen von Natur aus angeborenen Geist-Möglichkeiten wurden in fortschreitender Leib- und Gehirngebundenheit weiterentwickelt." Sie wurden zumal nachdem durch den Arabismus eine einseitig betonte blosse Vatergeistigkeit - 'Gott ist Gott und hat keinen Sohn' (Dieser Grundsatz des Mohammedanismus spricht heute in grossen Lettern aus der Kuppel des Felsendomes in Jerusalem) - vom Osten über Europa ausgegossen worden war, zu dem modernen Intellektualismus verdünnt, der Wissenschaften, Technik und Leben beherrscht. Welcher Einschlag wäre in die Bewußtseinsentwicklung hineingekommen, wenn die spezifisch christliche Geistigkeit, die vom Sohne ausgeht, bereits für das Denk-Erleben fruchtbar gemacht worden wäre? Eigentlich liegt die Tragik in der nicht durchschauten Tatsache, dass der Mensch selbst mit seinem Wesen nicht in seinem Denken darin ist. Das Gehirn denkt und nicht der Geist. Die Aussenseite und Peripherie des Menschen sorgt für die Inhalte des Bewusstseins. Der Mensch meint zu denken, in Wirklichkeit denkt ein Es, aber ein kaltes, unpersönliches, nicht ein höheres göttliches, durch ihn. Die unvermeidliche Folge davon ist, dass er schliesslich wie seine Gedanken so überhaupt die Dinge nicht mehr in der Hand hat. Unsere Zeit belehrt uns mit apokalyptischer Intensität darüber, was aus dem alten Heiligen Geist geworden ist: unheiliger, seelenloser Geist, Ungeist, der sich sogar bei westlichen Kirchenvertretern zeigt, die sich in bestimmten Situationen den Anweisungen eines Götzendieners unterwerfen und lieber für den Islam als das Christentum einsetzen. Wenn christliche Würdenträger wie der Chef der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx und der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Heinrich Bedford-Strohm vor dem Betreten des muslimischen Felsendoms in Jerusalem auf Geheiß des Imams ihre Kreuze ablegen, so wird das in der Bevölkerung und von den Orient-Christen als Feigheit gedeutet. Beide wissen um die Bedeutung von symbolischen Gesten, und die Botschaft dieser Geste ist eindeutig: Unterwerfung. Das Kreuz ist nicht irgendein Symbol, sondern das des Christentums. Paulus schreibt: "Wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit." Im Islam wird das Kreuz bekämpft und als christliche Gotteslästerung interpretiert. Es ist nur allzu verständlich, wenn sich die christliche Bevölkerung von diesen Würdenträgern abwendet: "Die beiden Repräsentanten der christlichen Kirchen in Deutschland haben sich dem Machtanspruch des Islams gebeugt, und es wird ihnen nicht gelingen, sich mit wohlfeilen Erklärungen herauszureden, denn das Symbol bleibt und spricht für sich" und ungehalten ausruft: "Wenn die beiden ihr Kreuz im Felsendom nicht tragen wollen, dann sollten sie es überhaupt ablegen." Dazu ein griechisch-orthodoxer Anwalt in Jerusalem: Für die Christen am Ort sei nichts herausgekommen. "Dabei brauchen wir euch aus dem Westen, um auch hier das Kreuz tragen und zu bekennen. Christen, die es verbergen, gelten als nichts und laden den Islam geradezu ein, das Vakuum zu füllen." Der Felsendom ist ein Beispiel dafür wie Moscheen nur dazu dienen, den einseitigen Monotheismus zu propagieren und Moslems gegen die Christen aufzuhetzen. Dazu einige Beispiele: Einige Verse verfluchen jeden Christen, der an Jesus als den Sohn Gottes glaubt (vgl. Sure 9,30; 5,17; 72-82). Weitere Koranverse an den Wänden des Felsendoms rufen Christen auf, ihren Glauben an die Dreieinigekeit aufzugeben (vgl. Sure 4,169-171) und bestreiten, daß Jesus jemals getötet oder gekreuzigt wurde. (vgl. Sure 4,156). Ein Spruchband mit einer Koranstelle "ziert" das Innere der vergoldeten Kuppel. Hier, an der prominentesten Stelle des Felsendoms, verkündigt Allah: "Ihr Leute der Schrift! Treibt es in eurer Religion nicht zu weit und sagt gegen Allah nichts aus, als die Wahrheit! Christus Jesus, der Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Allahs und sein Wort, das er der Maria entboten hat, und Geist von ihm. Darum glaubt an Allah und seine Gesandten und sagt nicht von Allah, dass er in einem drei sei! Hört auf so etwas zu sagen! Das ist besser für euch" (Sure 4,171-172). Religionspolitisches Ziel der Inschriften ist es, den vor Ort als Gottessohn verehrten Christus auf die verfälschte koranische Dimension eines bloßen Gottesdieners zurückzustufen und ihm den Propheten des Islam zur Seite zu stellen. Nun ist aber Allah nicht der christliche Gott, sondern ein Götze, der schon vor Mohammed in Mekka (Kaaba) als Allah ("der eine Gotte") verehrt wurde. Mohammed, der spätere und einzige Prophet dieses Götzen hat ihn einfach übernommen. Im Juden- und Christentum gilt Mohammed als "falscher Prophet" oder "Lügenprophet". Dostojewskij spricht von einer "wilden gemeinen muselmännischen Horde, einer verschworenen Feindin der Zivilisation" und einer "katholischen Verschwörung". Auch heute schlagen sich katholische Würdenträger wie Kardinal R. Marx auf die Seite des Islams. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx lobte in seiner Laudatio die Flüchtlingspolitik Angela Merkels, eine Politik, die die Grenzsicherung aufhob und dazu führte, dass noch mehr islamische Terroristen sich in Europa festsetzten. Dazu die Kritiker: „Es gehört schon viel Ignoranz dazu, den Kurs von Bundeskanzlerin Merkel im Jahr 2015 als richtig zu erachten. Mit der unkontrollierten Aufnahme hunderttausender Menschen aus sicheren Drittstaaten ignorierte die Bundesregierung europäisches Recht und erschwerte eine Lösung der Flüchtlingskrise auf europäischer Ebene.“ Der deutsche Innenminister de Maizière, die Kirchentagspräsidentin Aus der Au und sogar der Papst laden Islamisten ein, die regelmäßig gegen das Christentum hetzen; dazu ein Christ aus Ägypten: "Der imam kann nicht die Kopten in Ägypten vor laufender kamera kuffar nennen und hier in Deutschland auf einem Kirchentag auftreten. sind wir blind oder was ? Haben unsere Priester keine Bücher von Al-Azhar gelesen oder niemals gehört, dass Al-Azhar die Selbstmordattentäter gegen Juden gestärkt hat? Haben diese Profs, die auf dem Kirchentag zuhauf vertreten sind, nichts von Sayyed Tantawi, dem Vorgänger von Al-Tayyeb und seinem Antisemitismus im Wälzer Benu Israel gehört? Kann kein Mensch in Deutschland sich mit der Al-Azhar Zeitschrift befassen, die monatlich das Christentum angreift? Hallo Herr khorchide, hallo Herr de Maizière was wollen sie aus Deutschland machen, ein Kalifat? Lassen sie Herrn Al-Tayyeb niemals wieder reden. er täuscht und lügt." Ein 1998 begonnener theologischer Austausch zwischen der Al-Azhar-Universität in Kairo und dem Vatikan brach 2011 ab. Grund waren Forderungen von Benedikt XVI. (2005-2013) nach einem besseren Schutz für koptische Christen vor Terror und Gewalt. Die Al-Azhar gilt als eine der bedeutendsten Lehr- und Forschungseinrichtungen für den sunnitischen Islam weltweit. Obwohl die Forderungen von Benedikt XVI. nicht erfüllt wurden, will der Vatikan mit der sunnitischen Al-Azhar-Universität in Kairo über konkrete Schritte zu einer Wiederaufnahme des regelmäßigen Austauschs beraten. Dazu reist ein ranghoher Vertreter des päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog, Bischof Miguel Ayuso Guixot, nach Ägypten. "Der Besuch finde auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus statt, hieß es. Am 23. Mai 2016 hatte der Großimam der Universität, Ahmed Mohammed al-Tayyeb, als erster leitender Geistlicher der Al-Azhar den Papst in Rom besucht. Bei dem vom Vatikan als historisch bezeichneten Treffen vereinbarten beide, den vor fünf Jahren abgebrochenen Dialog wieder aufzunehmen. Der Imam und Islamist Al-Tayyeb sprach nach der Begegnung mit Franziskus von einem 'richtigen Schritt in die richtige Richtung' " - nämlich hin zu einem weiteren Zurückdrängen des Christentums im Orient und einer Ausbreitung des Islams auch in Europa. Der Deutschland-Besuch des Großimams der Kairoer al-Azhar-Koranschule, Scheich Ahmed Mohammad al-Tayyeb, geht auf eine Initiative der Universität Münster zurück. Scheich Ahmed Mohammad al-Tayyeb hatte bei einem Besuch des Leiters des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT) der Universität Münster, Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, in Kairo seine Absicht bekundet, vor dem Hintergrund der zahlreichen Gewalttaten im Namen des Islams eine globale Friedensbotschaft zu verkünden. Zugleich hatte er sich gewünscht, neben politischen Gesprächen in Berlin Münster als Stadt des Westfälischen Friedens und als Standort des größten universitären Islamzentrums in Deutschland zu besuchen. Daraufhin hatten ihn Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles eingeladen. Für die nordrhein-westfälische Landesregierung begrüßte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze die Gäste. Der Scheich, eine der höchsten Autoritäten des sunnitischen Islams, nutzte die Religionskonferenz, um auf die "Friedfertigkeit" des Islams zu verweisen. "Islam und Salam [Frieden] sind zwei Seiten einer Medaille", sagte er. Er warnte eindringlich vor "Barbarei und Chaos". "Für die Hölle der Kriege" dürfte allerdings der Islam verantwortlich gemacht werden, auch wenn al-Tayyeb das bestreitet. Die al-Azhar-Universität in Ägyptens Hauptstadt Kairo, die eigentlich eine höhere Koranschule ist, gehört als eine der ältesten Bildungsstätten zu den einflussreichsten Wegweisern in der islamischen Welt. Sie wurde im 9. Jahrhundert als eine "Zentralmoschee mit anliegenden Lehrkapazitäten" gegründet. Später wurde die Moschee zu einer sunnitischen Lehreinrichtung. Im Laufe der Jahre weitete die al-Azhar-Moschee ihre Kompetenzen soweit aus, dass sie spätestens seit dem 19. Jahrhundert als religiöse Institution mit universitärer Struktur gilt. [14] Pistis heisst nicht nur Glaube, sondern auch Mut. In diesem Sinne droht der Glaube, statt Keim zur Erneuerung des Erkennens zu sein, im Denken und Erkennen bis auf den letzten Rest zu erlöschen. Der heute verbreitete Glaube ist nicht der Glaube des Altertums, Pistis, sondern er ist das mit dem Egoismus eng verbundene Subjektive so wie die Wissenschaft das "Gespenst der Weisheit" geworden ist; Der heutige Forschergeist hält sich für mutig und kühn. Im Grunde wird er aber, oft bis zu Tollkühnheit (Atomenergie, Gen- und Klontechnik etc.), durch das Streben nach letzter maschineller Perfektion angetrieben. Und der Glaube and die Maschine ist in jeder Form nur eine Tarnung für den Unglauben an ein innerlich schöpferisches Denken. Dieser Unglaube hat längst die Seelen feige und schwach gemacht. Verhängnisvoll ist dabei die Illusion, als sein die intellektuelle Betriebsamkeit bereits innere Aktivität. [15] Die Menschheit wird
aber auch mehr und mehr vorrücken im übersinnlichen Wissen, wird
das Mysterium von Golgatha und damit die Christus-Wesenheit immer tiefer
und tiefer verstehen. Wäre Christus nicht auferstanden, hätte
er sich nicht verbunden mit den Erdenkräften, dann würde die
menschliche Seele sich zwischen Geburt und Tod mit dem menschlichen Leibe
so vereinigen, "dass mit all den Molekülen, welche mit dem Menschenleibe
durch Feuer oder Verwesung mit der Erde sich verbinden, diese Seele sich
auch verbinden würde. Es würde einstmals das geschehen, dass
am Ende des Erdenwerdens die Menschenseelen den Weg machen würden,
den der Stoff der Erde macht... Mit dem Ereignis, das darin besteht, dass
ein Gott durch das Menschenschicksal der Geburt und des Todes gegangen
ist, hat die Erde ihren Sinn bekommen so, dass dieses Ereignis niemals
überboten werden kann. Nach dem Christentum - das ist ganz klar
Die alten Initiierten der Mysterienschulen haben außerhalb der der Erde im Kosmos, und zwar in dem Kosmos, der durch die Sonne repräsentiert wird, den Christus geschaut. Und das Wesentliche des Mysteriums von Golgatha ist nicht die Lehre von dem Christus, denn diese Lehre haben auch die alten Initiierten gehabt. Sie haben nur von dem Christus so gesprochen, dass er nicht auf der Erde lebt, dass er nicht in den Kräften der Erde ist, sondern dass er in den Kräften der Sonne lebt. "Aber es ist durchaus falsch zu glauben, dass die alten Initiierten nicht von dem Christus-Wesen gesprochen haben. Es ist auch eine von jenen Wahrheiten, die der Menschheit ganz verlorengegangen sind, dass vor dem Mysterium von Golgatha von dem Christus immer gesprochen worden ist als von einem außerirdischen Wesen. Heute nennt man eine solche Anschauung sogar unchristlich." Aber warum nennt man eine solche Anschauung unchristlich, da doch die ersten Kirchenväter durchaus diese Anschauung gehabt haben? Die ersten Kirchenväter haben gesagt: Die Weisen der alten "vorchristlichen" Zeit, die man oft auch als Heiden bezeichnet, sind in einem tieferen Sinn Christen. Die ersten Kirchenväter wussten noch etwas von einer esoterischen Lehre des Christentums, aber sie sahen auf der anderen Seite den Ansturm des Römertums. Mehr als die Geschichte heute ahnt, gab es einen gewaltigen Zusammenstoß der ersten christlichen Impulse mit dem "antigeistigen" Römertum. "Dieses Römertum hat gewissermaßen einen Mantel von Äußerlichkeit über die tiefsten Geheimnisse des Christentums gebreitet... Diejenigen, welche diese Äußerlichkeit fortpflanzten im Sinne dessen, was das Römertum in das Christentum hineingebracht hat, sind die, welche es am stärksten bekämpfen, dass man kosmische Weisheit haben muss, um das Christentum zu verstehen." Das sind auch jene, die am wenigsten die Lehren des Paulus verstehen, denn Paulus schaute einfach strahlend die Sonnenkraft: den Christus, der durch das Mysterium von Golgatha heruntergestiegen ist auf die Erde, die kosmische Gottheit der Sonne vereint mit den Kräften der Erde. In den ersten drei bis vier Jahrhunderten der christlichen Entwicklung wusste man noch viel von diesem eigentlichen Geheimniss. Heute ist die Zeit, wo die Menschheit sich unbedingt zurückerinnern muss an dieses spirituelle Erfassen des Christentums. Auf dem Wege dahin werden die widergöttlichen oder wider-christlichen Kräfte versuchen die Seelen der Menschen zu erfassen und davon abzubringen. Wir haben eine hohe Wissenschaft, aber sie ist noch nicht durchchristet. [17] "Belüget einander nicht: denn ihr habt ja ausgezogen den alten Menschen mit all seinen Geschäftigkeiten und angezogen den neuen, der durch die innere Erneuerung in eine Erkenntnis hineiwächst, die der Urbilder-Welt seines Schöpfers gemäß ist." - Kol. 3, 9-10"Mit dem Erscheinen des Sohnes in der Erdenwelt ist eine allgemein-menschliche Aufgabe gestellt worden, die jeden Menschen, unabhängig von seiner Zugehörigkeit zu irgendeiner Religionsform, angeht." Genügte, bis zum Eintritt Christi in die Geschichte, das "Gefühl der Geborgenheit im väterlichen Sein", so wird seitdem durch den Gang der Weltgeschichte ein neues religiöses Leben gefordert, das an die "Werdekraft des schöpferischen Ich appelliert". Nicht nur von Muslimen, sondern vor allem von europäischen und amerikanischen Politikern und Geistlichen wurde Christus zum blossen Propheten des Himmelreichs, etwa in der Art Mohammeds degradiert. Das Zentrale des Christentums liegt aber nicht in der Lehre Jesu, sondern in der Person Christi selbst, in seinem Wesen und in seiner Tat. Das Besondere und Eigene des Sohnes wurde ausgelöscht und das Christentum wurde damit zu einer Religion unter anderen Religionen. [18] Viele protestantische Theologen sind eigentlich keine Christen, sondern von der Gesinnung Mohammedaner; sie reden und schreiben nur äußerlich christlich, in Wirklichkeit kommen sie nur bis zum Vater-Gott. Symptomatisch ist, dass derartige evangelische Pfarrer und Würdenträger im Namen der Toleranz Musliminnen mit Kopftuch im Kindergarten arbeiten lassen und schon fast lieber muslimische als christliche Feste feiern, Kirchen in Moscheen umwandeln oder Räumlichkeiten der Kirche an Moscheegemeinden vermieten: "Die Moscheegründer fangen bescheiden an, als Untermieter der evangelischen St. Johannis-Kirche im Stadtteil Moabit, wo sich auch die Berliner Mitglieder des Liberal-Islamischen Bundes (LIB), ebenfalls als Gäste einer evangelischen Gemeinde, treffen." Dazu der promovierte Sozialwissenschaftler und Theologe Julian-Christopher Marx, Sprecher des Arbeitskreises "Christinnen und Christen in der SPD": Islam stehe bei ihm "für Vorstellungen von guter Religion. Die Johannisgemeinde in Berlin-Moabit zum Beispiel gibt einer liberalen Muslimin Obdach für ihre Moschee. Das finde ich wunderbar. Davon brauchen wir noch viel mehr!" Sein Gesprächspartner Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Herausgeber des Magazins chrismon, widerspricht ihm nicht. In diesem Fall handelt es sich um die "gemeinnützige GmbH, Ibn-Rushid-Goethe-Moschee" Der Name sagt viel über die Unwissenheit sowohl des muslimischen Vereins als auch der evangelischen Gemeinde. Denn Ibn-Rushd Abu I-Walid Muhammad ist kein Anderer als Averroes (1126-1198), der als Nominalist mit materialistischen Zügen gilt und den bereits Thomas von Aquin erfolgreich bekämpft hatte. Ibn Rushd hatte u.a. die Unsterblichkeit der Seele geleugnet, antike Schriften gefälscht, insbesondere den Aristoteles falsch übersetzt und damit eine verheerende Wirkung auf die christliche Kultur ausgeübt. Nicht nur heute gibt es allerdings Fallibilisten unter den Philosophen wie Carlos Fraenkel, die hauptsächlich an islamischen Hochschulen lehren, und der Meinung sind, die mittelalterlichen arabischen Übersetzungen von Averroes & Co seien den christlichen vorzuziehen. Fallibilismus ist die Ansicht, dass alle unsere Überzeugungen falsch sein könnten ausser der Skeptizismus. Eine wichtige Konsequenz hiervon ist wie zum Beispiel beim Humeschen Skeptizismus, dass die "rechtlichen und sittlichen Bestimmungen und Gesetze sowie der Inhalt der Religion als etwas Zufälliges erscheinen und deren Objektivität und innere Wahrheit aufgegeben ist." Scheinbar moderne Theologen, Philosophieprofessoren und sogenannte Islamwissenschaftler wie Abdel-Hakim Ourghi, der zum Trägerkreis der Moschee gehört, stehen unter dem Einfluss des Fallibilismus und Fideismus. Der Fideismus ist die Lehre, dass die religiösen Wahrheiten nur mit dem Glauben, nicht mit der Vernunft fassbar seien; diese Ansicht ist heute in der "evangelisch-reformierten Lehre" verbreitet: das Wichtigste sei der Glaube, nicht der Glaubensinhalt, weshalb es auch egal sei, ob man an den christlichen oder den islamischen Gott glaube. Goethes Weltansicht steht damit in krassem Gegensatz zu der des Averroes. Goethe gilt unter Moslems immer als Freund des Islams; das war er aber nicht: für ihn gebührt der christlichen Religion das höchste Lob, "die mahometanische lässt ihren Bekenner nicht aus einer dumpfen Beschränktheit heraus." Daher gehört der Islam heute weder zu Europa noch zu irgend einem anderen Land - auch nicht zu den Ländern im nahen Osten. Bezeichnend ist, dass bis heute nur ein kleines Häuflein Imame gegen den Terror im Namen des Islams demonstriert, die Übrigen finden es in Ordnung, dass die Ursachen des Terrors im Islam zu suchen seien. Zu leugnen, dass radikale Gelehrte im Islam "seit Jahrzehnten ein Mittel sehen, um Muslime in aller Welt gegen die 'Dekadenz' des Westens zu verführen, ist eine Tabuisierung offensichtlicher Ursachen islamistischen Terrors." Orientalische Dichter haben sich schon immer über Mohammed lustig gemacht. So schreibt Goethe in seinen "Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis des West-Östlichen Divans" [19] "Mahomet habe ihre Sprache und Literatur verdorben, so dass sie sich niemals wieder erholen werde. Der Verwegenste jedoch, ein geistvoller Dichter, war kühn genug zu versichern: alles, was Mahomet gesagt habe, wollte er auch gesagt haben, und besser, ja er sammelte sogar eine Anzahl Sektierer um sich her. Man bezeichnete ihn deshalb mit dem Spottnamen Motanabbi, unter welchem wir ihn kennen, welches so viel heisst als: einer, der gern den Propheten spielen möchte." - Johann Wolfgang von GoetheNovalis spricht von einem "Religionsschlaf", der durchaus notwendig war, damit man die "Wichtigkeit jenes Geschenks" besser beurteilen und einsehen könne. "Es ist unmöglich dass weltliche Kräfte sich selbst ins Gleichgewicht setzen, ein drittes Element, das weltlich und überirdisch zugleich ist, kann allein diese Aufgabe lösen." - NovalisSelbst von Luther, der die christliche Kirche reformierte, wendet sich die evangelische Kirche immer mehr ab, vor allem was die Pfarrer-, Priester- und Theologenausbildung und die Religionspädagogik betrifft. In der vielzitierten Empfehlung des Wissenschaftsrats zur Zukunft der theologischen Ausbildung in Deutschland (2010), "die man in einschlägigen Kreisen christlicher Theologen mit dem Ausruf 'Allah sei Dank!' kommentierte", ist das seit langem etablierte Modell "auch für die Ausbildung der Imame und islamischen Religionslehrer empfohlen worden." Auch die in Deutschland im Rahmen der von der Gesamtgesellschaft finanzierten Universitäten können einer verkorksten Theologie mit ihrer Religionspädagogik nicht helfen. Man heißt die Darstellung des Christentums in islamischen Religionsbüchern gut, obwohl das Christentum in Schulbüchern wie "Miteinander auf dem Weg" vollkommen verfälscht den Kindern vermittelt wird und in der Hauptsache auf die Zehn Gebote hinausläuft., "was nicht nur eine Schwundstufe , sondern eine verdrehende Vereinnahmung des wesentlich transmoralischen Christentums ist. Auf die Schülerschaft wartet hier eine Entdeckung, die den Eindruck erwecken muss, dass das Evangelium gar kein christliches Sondergut ist." Unter der Überschrift "Das Evangelium" wird die Sure 57, 26-27 zitiert, in der wie in vielen anderen Suren zu Jesus und Maria auch, die Tatsachen verdreht und die Christen indirekt als Frevler dargestellt werden. In diesen muslimischen Religionsbüchern wird hauptsächlich moralisiert und damit zur Altklugheit erzogen. Im Schulbuch für die erste und zweite Klasse wird Mohammed oder Muhammad, wie er auch genannt wird, als Sonne dargestellt und beispielsweise von ihm gesagt "Er war sauber und ordentlich" oder "Muhammad hielt beim Gähnen oder Niesen die Hand vor den Mund." Mit Hygiene hat das allerdings nicht viel zu tun, denn die Hand alleine reicht nicht aus, um den Bakterienstrom zum Gegenüber zu stoppen, er muss bekanntlich vor allem in eine andere Richtung gelenkt werden. Weiter wird über Muhammad gesagt: "Er war freundlich zu allen, er war ehrlich, er lästerte nicht, er half anderen." Sieht man sich den Koran an und die Art wie Muhammad und seine Nachfolger die Menschen, auch Christen, zwang, zum Islam überzutreten und sie andernfalls brutal abschlachten ließ, trifft das genaue Gegenteil zu. Muhammad und seine Nachfolger waren vor allem unfreundlich zu Christen; durch Kopfsteuer verhinderten sie, dass die Christen sich in muslimischen Ländern langsamer ausbreiten konnten als Moslems. Muhammad und seine Nachfolger lästerten vor allem über das Christentum, in allen islamischen Städten, vor allem in Mekka und Jerusalem sind die Moscheen und andere islamische Gebäude (wie die höchste Turmuhr der Welt in Mekka) voll mit Hetzparolen gegen das Christentum. Um Muhammad ist ein "gewaltiges dogmatisch-kitschiges Erinnerungsbusiness" entstanden. Die ursprüngliche Kaaba in Mekka ist kaum noch zu erkennen, weil islamisch-monströse Bauten, die jegliches Maß verloren haben, aus dem Boden gestampft wurden, nicht zuletzt der sogenannte größte Turm mit Uhrwerk, an dem auch westliche Architekten mitgewirkt hatten; allerdings durften sie das von ihnen entworfene Bauwerk nicht betreten, da Mekka nur von Moslems besucht werden darf. Der Grund dafür liegt darin, dass hier die Pilger in aller Ruhe radikalisiert und gegen das Christentum aufgehetzt werden sollen. Von Humanismus und Toleranz kann im Islam also nicht die Rede sein. Muhammad lügte, dass sich die Balken bogen, denn seiner Ansicht nach dürfe man Nicht-Muslime belügen. In islamischen Religionsbüchern ist was Luther die "höchste Kunst der Christenheit" genannt hatte, nämlich die Unterscheidung zwischen Gesetz und Evangelium, hier bis zu Unkenntlichkeit moralisch verwässert. Bezeichnend ist, dass dekadente, linksgerichtete Religionspädagogen wie Manfred Spieß von der Universität Bremen derartige islamische Schulbücher in den höchsten Tönen loben: Das Religionsbuch „Miteinander auf dem Weg“ sei kein katechetisches Lehrbuch, sondern ein Türöffner für das Nachdenken über "den islamischen Glauben", das dazu "wichtige und hilfreiche Dienste leisten" könne. Und es sei sicherlich nicht zufällig, "dass dieses islamische Schulbuch zeitgleich und auch im Layout sehr ähnlich wie das neue evangelische Grundschulbuch „Die Reli-Reise“ im selben Verlag erscheint!" Auch wenn die „Reli-Reise“ ein Lehrwerk für den evangelischen Unterricht sei, so finde "auch eine Erstbegegnung mit dem Islam" statt. inhaltlich konzentriere man sich auf "das Kennenlernen der Gotteshäuser" wie Moscheen. Erstaunlich, dass ein so bekannter Verlag, wie der Ernst Klett Verlag in Stuttgart sich dafür hergeben, eine derartige Propaganda für den Islam und gegen das Christentum zu veröffentlichen. Hilfreich für die Erziehung können solche Schulbücher nicht sein, selbst wenn man als Herausgeber/Schriftsteller (M. Khorchide, B. Yilmaz, F. Döbber, Sahinder Gelim, Markus Gerhold, Carolin Asisa Hammad, Renate Karaoglan, Fereba Seleman, Ismail H. Yavinzcan, Eva-Maria El-Shabassy) und Berater (Clauß Peter Sajak, Yamina Tahiri, Irmgard Zingelmann) noch so viele Sozial- und Religionspädagogen anführt. Viele assoziieren daher mit dem Islam Terror, Fanatismus, Intoleranz, Frauenfeindlichkeit, Parallelgesellschaft, Verfassungsfeindlichkeit. Mouhanad Khorchide, Professor für islamische Religionspädagogik an der Universität Münster, versucht dem entgegenzuwirken, indem er den Islam in rosa Wattebäuschchen verpackt. In diesem Sinne bildet er islamische Religionslehrer und Imame aus. Neben den oben erwähnten Schulbüchern, die für Kinder vollkommen untauglich sind, da sie den Kindern eine falsche Vorstellung von Islam und Christentum vermitteln, hat er in seinem Buch "Islam ist Barmherzigkeit" seine Vision von einem "aufgeklärten Islam" vorgestellt. Der Islam sei eine "humanistische" Religion, die vor allem von "Gottesbarmherzigkeit, Gottesliebe und Freiheit" geprägt sei. Wie er das mit dem Koran in Einklang bringen will, kann er allerdings nicht schlüssig darlegen. Einfacher für ihn wäre es, zum Christentum zu konvertieren, denn dann könnte er wirklich von Freiheit auch im Sinne von Novalis, Schiller und Hölderlin reden. Freiheit gibt es in der Welt nicht durch den Islam sondern durch das Christentum. Daher kann es auch in Zukunft keinen islamischen Religionsunterricht geben, der das Christentum erklärt, sondern ein christlicher Religionsunterricht, der den Islam erklärt. Dies wird von den meisten Politikern wie Armin Laschet, der in seiner Verirrung sogar den Islam als Religionsgemeinschaft staatlich anerkennen will, und IslamwissenschaftlerInnen falsch eingeschätzt, so auch von der Leiterin des Forschungszentrum "Globaler Islam" an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie meint zwar, es sei unbestreitbar, "dass der Dschihad bereits in der Frühzeit des Islams konstitutiv für die muslimische Gemeinschaft war und sich dazu sowohl Koranverse als auch Texte aus den prophetischen Überlieferungen finden lassen. Auf solche Quellen berufen sich dschihadistische Theoretiker des 20. Jahrhunderts wie Hassan al-Banna, Gründer der Muslimbruderschaft, der den Dschihad als probates Mittel zur Etablierung einer islamischen Ordnung stilisierte, die ägyptischen Dschihadisten Sayyid Qutb und Abd al-Salam Faray und der jemenitisch-amerikanische Prediger Anwar al-Awlaqi," Sie kommt aber zu eklatanten Fehlurteilen, wenn sie von dem oben beschriebenen Gelehrten Mouhanad Khorchide schwärmt: Er stelle "den Islam überzeugend als Religion der Barmherzigkeit" dar. Dschihadisten mögen eine Art "Elitetruppe des Islams" sein, die wirkliche Elitetruppe sind allerdings die, die als Solche unerkannt bleiben, weil sie nach aussen einen scheinbar friedlichen und barmherzigen Islam predigen, in Wirklichkeit aber die Weltherrschaft des Islams anstreben. [20] Nicht nur Deutschland,
auch andere europäische Länder wie Dänemark wollen wieder
ein Land ohne islamische Parallelgesellschaften werden. Es ist nicht bekannt,
ob der dänische Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen um
den Schlaf gebracht ist, wenn er in der Nacht an Dänemark denkt. Sicher
jedoch ist, dass er sich vorgenommen hat, das Land von seinen Ghettos zu
befreien. Das hatte der liberale Regierungschef schon in seiner Neujahrsansprache
angekündigt. «Ein Dänemark ohne Parallelgesellschaften
– keine Ghettos im Jahr 2030», so lautet der Plan. Der Regierung
sind vor allem die nichtwestlichen Migranten und deren Isolierung ein Dorn
im Auge. Anfang der 1980er Jahre lag ihr Anteil bei einem Prozent, mittlerweile
beträgt er 8,5 Prozent, rund eine halbe Million Menschen. Innerhalb
von nur einer Generation habe sich das Land verändert. 22 offizielle
Ghettos gibt es. "Hohe Kriminalitätsrate, hohe Arbeitslosigkeit,
niedriges Ausbildungs- und Einkommensniveau und eine Mehrheit von Personen
mit nichtwestlichem Hintergrund. Erfüllt ein Wohngebiet mit mindestens
1000 Personen drei Kriterien, kommt es auf die Ghetto-Liste." Auf
breite Zustimmung stösst die Idee, in den Ghettos die lokale Polizeipräsenz
deutlich zu verstärken. Zusätzlich sollen mobile Polizeiwachen
und mehr Kontrollen für mehr Sicherheit sorgen. "Generell möchte
es die Regierung mehr Kontrolle über die Bewohner der
Dass das Christentum die Freiheit gebracht hat, kann man bei Thomas von Aquin und Leibniz, später Novalis, Goethe, Hegel Schelling usw. nachlesen. Viele der neueren Philosophen wie der "Fernsehphilosoph" Richard D. Precht sehen das allerdings nicht ein und wenn sie eine Geschichte der Philosophie schreiben, führen sie den Leser in die Irre ähnlich wie es Schulbücher aus der Türkei oder muslimische Islamwissenschaftler tun. Im ersten Buch seiner dreibändigen Geschichte der Philosophie’ behandelt der Philosoph Richard David Precht Erkenntnisse der Antike. Zum Thema Judentum und Christentum hat er sich allerdings, wie es unter Muslimen und Agnostikern üblich ist, heillos verirrt. Als Vertreter der sogenannten nicht "wahren" Philosophie konnte er das Besondere der "wahren Philosophie" und des Christentums nicht verstehen. Verständlich, dass ihm nur wirres Zeug einfällt wie "Die Philosophie war schon auf einem viel höheren Niveau als das, was dann kam. Das Christentum war ein enormer kultureller Rückschritt." Mit dieser These zeigt der Philosoph, wie wenig er vom frühen Christentum und seiner Beziehung zur Philosophie verstanden hat. Im Mittelalter wurde schließlich von den christlichen Universitäten das Lehrwerk des Aristoteles’ zur Grundlage der scholastischen Lehr- und Lernmethode gemacht, insbesondere durch Thomas von Aquin. Wenn Precht die These vom Abstieg oder Abbruch der griechischen Philosophie durch das Christentum aufstellt, zeigt das nur, wie wenig er sich in der wirklichen Philosophie auskennt. Als wenn der Unsinn nicht schon ein Übermaß erreicht hätte, steigert der Fernseh-Philosoph die Absurdität seiner Behauptung noch einmal mit dem Hinweis, dass sich die angebliche Radikalität der Frühchristen mit dem islamisch motivierten Terror der Islamisten vergleichen ließe. Will Precht etwa die selbstmörderischen islamischen Verbrecher mit den frühchristlichen Passions-Märtyrern gleichsetzen, die selbst unter Folter und Todesschlägen ihren Glauben bezeugten? Precht will mit seinen Büchern und Talkshows einen Überblick über die Philosophie-Geschichte geben. Dabei veriirt er sich bei den meisten Themen, wie Islam, Judentum und Christentum so heillos, dass er selbst völlig den Überblick verliert. [22] Zudem verharmlost
Precht alles, was mit dem Islam zu tun hat. Zum Beispiel erklärte
er in seinem Haussender, dem Zweiten Deutschen Fernsehen, bei der Hinrichtung
der „Charlie Hebdo“-Redaktion durch fanatisierte Muslime handele es sich
um einen „Anschlag auf wenige Leute“. Aus höherer Warte, von der er
habituell zu urteilen pflegt, aus Sicht der „digitalen Revolution“, sei
„Big Data“ für „jeden einzelnen von uns“ ein weitaus „größerer
Anschlag auf die Freiheit, als es der Angriff auf das World Trade Center
war oder die Ermordung der Journalisten von ‚Charlie Hebdo‘.“ Man müsse
schließlich bedenken, so Richard David Precht im ZDF, mit den Twin
towers sei nicht die Freiheit angegriffen worden, sondern „die Hegemonie
Amerikas“. Es war also gar kein „echter Anschlag auf die Freiheit“ schwadroniert
er. "Gut, dass Richard David Precht endlich die abertausend unschuldigen
Opfer, die in den brennenden Hochhäusern von New York ihr Leben lassen
mussten, ins richtige Fach sortiert. Sie waren Schäden im antiamerikanischen,
im antiimperialistischen Befreiungskampf. Allzu große Trauer, scheint
Richard David Precht uns sagen zu wollen, verbiete sich, obwohl beide Attentate,
setzt er knapp hinzu, „natürlich zu verurteilen“ seien. Der
Weltgeistverwalter aus Solingen rät letztlich, die Augen trocken zu
halten, die Tränen sich aufzusparen für die wahren Opfer der
wahren Freiheitsfeinde, für die Internetnutzer und Digitalvirtuosen,
denen finstere Akteure wie Facebook oder Apple die Daten aus der Tasche
ziehen. Der gläserne Mensch solle mehr von seiner Durchleuchtung beunruhigt
sein als der Hingemordete von seinem Sterben: Anders ist Richard David
Precht kaum zu verstehen." Was hat ihn nur geritten, "die falschen Objekte
anhand eines untauglichen Kriteriums derart bizarr ins Verhältnis
zu setzen? Sollen wir über die Mordopfer von Paris hinweg sehen, sie
zur Quantité négligeable erklären, weil es nur „wenige
Leute“ waren, während die totale Datenausspähung uns alle beträfe?
Richard David Precht übt sich aus zwei Gründen in moralischer
wie emotionaler Fühllosigkeit: Weil er hier erstens über der
Anbetung der Quantität die Frage nach der Qualität gar nicht
stellt, weil ihm Zahlen vor Schicksalen, Strukturen vor Menschen gehen.
Insofern zeigt er sich mit seiner Wortmeldung im ZDF als Vertreter einer
posthumanistischen Philosophie" und jenseits jeder "wahren Philosophie",
wie sie von Novalis, Leibniz und Thomas von Aquin beispielsweise gefordert
wird. "Vielleicht trägt eine solche nachhumanistische Philosophie
zu Recht den Namen Fernsehphilosophie: Ihr ist das Nächstliegende
derart unbekannt, der konkrete menschliche Faktor derart fremd, dass sie
aus der Ferne über Leid und Mitleid hinwegtraversiert – und fallweise
im Barbarischen landet. Dabei muss man weder Philosophie studieren noch
sich Philosoph nennen, um zu wissen: Das fundamentalste aller Freiheitsrechte
ist das Recht auf Leben. Wo immer ein Mensch ermordet wird, stirbt auch
die Freiheit aller, die Freiheit der Gattung Mensch." [23]
Dauernder Friede und echte Freiheit"Die Christenheit muss wieder lebendig und wirksam werden, und sich wieder eine sichtbare Kirche ohne Rücksicht auf Landersgrenzen bilden, die alle nach dem Überirdischen durstige Seelen in ihren Schoß aufnimmt und gern Vermittlerin, der alten und neuen Welt wird. ... Keiner wird dann mehr protestieren gegen christlichen und weltlichen Zwang, denn das Wesen der Kirche wird echte Freiheit sein." - NovalisIn die großen Illusionen wiegen sich die Menschen ein: dass sie das Erdenleben nach irdischen Gesetzen formen können. Das ist die größte Illusion, der sich die Menschen hingeben können; sei es nun der materialistische Sozialismus, der alles nach ökonomischen, das heißt nach rein physischen Gesetzen ordnet, oder sei es ein despotisches Regime in islamischen Ländern, das den Christus-Impuls ebenfalls ablehnt. "Auf dem Wege, auf dem heute fast überall gewandelt wird, ist der Christus nur zu verlieren; gewonnen werden kann er als einzig wirklich berechtigter König und Herr der Erde nur durch die Erhebung der Menschheit zur Spiritualität... Dann wird jene zwischenstaatliche Organisation geschaffen werden, die da bedeutet die Ausbreitung des wirklichen Christentums über das Erdenrund." Wie würde der Friede einkehren zum Beispiel in die islamische Welt? Man müsse diesen Leuten entgegenstellen das Programm, "den Christus der Menschheit zugänglich zu machen; dann würde Friede, dauernder Friede kommen, soweit er auf der Erde überhaupt möglich ist." Das funktioniert natürlich nicht mit Theologen, die sich in merkwürdiger Art überall in alle möglichen Kompromisse über eine Christus-Auffassung hineingefunden haben. Novalis wäre entsetzt gewesen, dass sich heute nicht nur christliche Parteien wie die CDU sondern auch schon das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) für muslimische Feiertage einsetzen: In Gegenden mit einem hohen Anteil an "frommen Muslimen" könne ein "islamischer Feiertag hinzukommen", sagte der ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Dabei gibt es in der katholischen Welt bereits eine Art muslimischen Feiertag: "das Rosenkranzfest am 7. Oktober - eingeführt nach dem Sieg, den die Heilige Liga an jenem Tag des Jahres 1571 bei Lepanto über die Flotte der osmanischen Eroberer errungen hatte. Und wären die Türken nicht bis ins 17. Jahrhundert immer wieder vor Wien gestoppt worden, das Abendland wäre nicht das, was es noch ist, nämlich vom Christentum geprägt." In Europa besitzen auch Muslime Meinungsfreiheit und Vereinigungsfreiheit. "Das ist unislamisch, aber gut christlich. Die Idee aber, die Gesellschaft mit einem gesetzlichen islamischen Feiertag zu bereichern, stellt die ältere Geschichte faktisch auf den Kopf und überhöht moralisch die füngere. Dieser Irrweg wird - siehe das ZK der deutschen Katholiken - leider auch als christlich ausgegeben." Die meisten Theologen und Pfarrer heute sind antiquiert. Deshalb kann man durchaus sagen: "Die intensivsten Feinde eines Begreifens des Christus-Impulses sind die Pfarrer der verschiedenen Konfessionen -, so sonderbar das klingt; aber was den Christus-Impuls den Menschen am fernsten bringt, das ist die Art wie die Pfarrer der verschiedenen Konfessionen und die Theologen diesen Christus-Impuls vertreten." [24] Selbst Luther wäre
entsetzt gewesen. Ab den 1530er Jahren erscheint ein radikalerer Ton in
Luthers Äußerungen bezüglich der Türken: "Ich fange
an, vom Grunde meines Herzens gegen den Türken und den Mohammed zu
entbrennen, weil ich [in ihnen] das unerträgliche Rasen des Satans
sehe, der so übermütig gegen unsere Leiber und Seelen wütet.
Daher werde ich dagegen beten und flehen und nicht ablassen, bis ich weiß,
dass mein Schreien im Himmel erhört ist", schrieb er bereits Ende
April 1530 im ersten Brief von der Veste Coburg an Philipp Melanchthon.
Luther verfasste 1543 ein Vorwort zu einer Koranausgabe (Vorrede zu Theodor
Biblianders Koranausgabe). Darin stellt er konsequent und seiner früheren
Auffassung entsprechend die jüdische, die "päpstliche" und die
islamische Religion nebeneinander. "Wir müssen überall gegen
die Truppen des Teufels kämpfen... Lass uns auch gegen Mohammed vorbereiten!"
Hier beschäftigte ihn die Verteidigung gegen den Islam also unabhängig
von der türkischen Herrschaft. Anderswo weist er anhand eines Fragmentes
aus dem Koran an drei Punkten nach, dass der Türke ein Diener des
Teufels sei: 1) er lobt Christus zwar, hält Mohammed aber für
größer, 2) er verdirbt auch die weltliche Macht, weil er alle
Macht einem Despoten gibt, 3) er lehnt die Ehe ab. [25]
Anmerkungen [1] Mehr zu Mythen
und Sagen siehe Kurs Nr.
513 Schelling: Philosophie der Mythologie, zu mittelalterlichen Sagen
wie die Sage vom heiligen Gral siehe: Kurs
Nr. 559 - Wolfram von Eschenbach. Akademie der Kunst und Philosophie;
Rudolf Steiner: Kosmische und menschliche Geschichte V. GA 174, zwölf
Vorträge 1917, Dornach/Schweiz 1917/1983
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